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leseratte1310
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Niederrhein
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Insgesamt 3701 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es gibt Geschenke, die man eigentlich nicht will. Auch die Regierung der Bundesrepublik wird mit einem nicht gewollten Geschenk beglückt. Der Präsident von Botswana hat 20.000 Elefanten nach Deutschland geschickt, weil die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen hat. Botswana ist auf diesen Handel, der von anderen Ländern verurteilt wird, aber wirtschaftlich angewiesen.
Dieser Roman, der nur 144 Seiten umfasst, basiert auf einem realen Angebot von Mokgweetsi Masisi, weil von der deutschen Umweltministerin der Umgang mit den Elefanten und Jagdtrophäen kritisiert wurde. Es ist natürlich aus der Sicht europäischer Länder leicht, die zu kritisieren, die arm sind und ihre Lebensgrundlage verteidigen.
Diese Geschichte ist ein satirischer Blick auf das Politgeschehen und die herablassende Sicht derer, denen es wirtschaftlich gut geht und die herablassend auf andere schauen.
Das Geschenk aus Botswana ist nun mitten in der Hauptstadt angekommen und verursacht ein Chaos, da die Tiere nicht erlegt oder weggesperrt werden dürfen. Der Bundeskanzler ist gezwungen, mit diesem Geschenk und den damit verbundenen Problemen zurecht zu kommen, denn er kann den Schenker natürlich nicht brüskieren. Außerdem geht es um seine eigene Position und so holt er sich Rat bei seiner Vorgängerin. Er schafft einen neuen Posten, doch die eigens ernannte Elefantenministerin Hartmann dringt mit ihren konstruktiven Vorschlägen nicht durch, muss aber die Verantwortung tragen. Das Problem lässt sich nicht so leicht lösen, da es auch im großen Zusammenhang betrachtet werden muss, jede Entscheidung hat Folgen. Das nutzen die Rechtspopulistischen erfolgreich um Stimmung zu machen, obwohl sie auch keine Lösung haben. All das ist ein gefundenes Fressen für die Medien.
Natürlich sind die Figuren stereotyp dargestellt, damit die Satire auch deutlich wird.
Während es anfangs noch recht vergnüglich für den Leser ist, wird es zum Ende hin recht deprimierend. Es wird ein bedrückendes Bild der Politik gezeichnet, das ein wenig wie ein Abbild der Politik im wahren Leben wirkt. Statt nachhaltig und zukunftsorientiert zu planen und Politik zu machen, hat man oft nur die eigene Karriere im Blick und den nächsten Wahltermin. Verantwortung wird delegiert, damit man später seine Hände in Unschuld waschen kann.
Eine humorvolle, bitterböse Politik-Satire, die unterhält, aber auch nachdenklich stimmt.

Bewertung vom 16.10.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt (eBook, ePUB)


gut

Die Journalistin Hanna will über das schwere Schicksal von Verschickungskindern auf Borkum zu berichten. Auch ihre Mutter hatte dort Schreckliches erlebt. Dazu reist Hanna mit ihrer Tochter Katie auf die Insel. Sie wohnen in einem Hotel, das früher als Kinderkurheim betrieben wurde. Mit ihren Recherchen stößt sie aber auf Widerstand. Inselarzt Ole unterstützt sie bei ihren Nachforschungen. Doch dann wird ihr das Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin zugespielt, das Hinweise auf ein Verbrechen gibt. Außerdem findet sie etwas heraus, das mit Oles Familie zu tun hat.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Thema Verschickungskinder in die Öffentlichkeit kam. Seither hat es schon einige Bücher dazu gegeben. Nun hat auch Eva Völler dieses Thema aufgegriffen. Leider aber gerät das Thema neben einigen Nebenschauplätzen etwas in den Hintergrund.
Der Erzählstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen. Erzählt wird diese Geschichte auf zwei zeitebenen. Die Inselatmosphäre ist schön eingefangen.
Die Figuren sind gut und authentisch gezeichnet, aber nicht alle sind sympathisch. Hanna ist durch die Geschichte ihrer Mutter persönlich betroffen. Sie will mir ihrem Bericht aufrütteln und zeigen, was die Kinder damals häufig ertragen mussten, denn sie wurden bestraft, schlecht versorgt und missbraucht. Das hat Wunden bei den Kindern hinterlassen, die sie für ihr ganzes Leben beeinträchtigt haben. Als Hanna Ole kennenlernt, der sie unterstützt, verliebt sie sich. Aber wird das Geheimnis von Oles Familie, von dem er selbst nichts wusste, zwischen ihnen stehen? Katie ist 15 Jahre alt und in der Pubertät. Sie hat überhaupt keine Lust auf die Reise, lässt sich aber schnell von der Inselatmosphäre einfangen. Sabine war auch ein Verschickungskind. Sie erzählt Hanna davon, wie es seinerzeit zugegangen ist.
Es ist interessant mitzuerleben, wie sich die alteingesessenen Bewohner von Borkum verhalten, wenn es um das Vertuschen der alten unangenehmen Geschichten der Insel geht.
Es ist eine Geschichte, die an vielen Stellen schwer zu ertragen ist. Doch die Liebesgeschichte und die Urlaubsstimmung auf der Insel lockern das Ganze dann wieder auf. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Focus bei den Verschickungskindern geblieben wäre.
Mich hat dieser Roman einerseits berührt, aber war mir dann aufgrund der vielen Themen etwas zu oberflächlich.

Bewertung vom 13.10.2025
Schumacher, Jens

Lesen NERVT! - Bücher? Weg damit! (Lesen nervt! 4)


ausgezeichnet

Spinnendame Karoline Kneberwecht wohnt in der Bibliothek und ist genervt, genervt von den Büchertrampeln, die nur Unordnung machen. Sie würde am liebsten alle Bücher verschwinden lassen, was nicht geht. Aber sie kann auswandern, am liebsten dorthin, wo keine Menschen sind. Sie erinnert sich an ein Buch. Als sie es gefunden hat, gibt es darin viel zu viel Text. Also muss der Bücherskorpion Zwicko ihr vorlesen. Es hört sich für die Spinnendame so reizvoll an, dass sie beschließt, auf den Mond auszuwandern. Dafür will sie ein Raumfahrzeug aus einer leeren Klopapierrolle, Alufolie, Pappe und einem Tischfeuerwerk basteln. Strickzeug, Fencheltee und ein warmer Pullover müssen auch mit. Ob alles so gelingt, wie sich Karoline Kneberwecht das vorstellt? Irgendwie ist alles ganz anders, als sie sich das auf dem Mond vorgestellt hat.
Bei diesem Buch handelt es sich bereits um den vierten Band der Reihe „Lesen nervt“.
Das Buch ist für Kinder ab 7 Jahren gedacht und eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen. Die Geschichte ist unterhaltsam und wird von tollen Illustrationen begleitet.
Karoline Kneberwecht hat etwas gegen Bücher und gegen das Lesen. Sie findet immer wieder Ausreden, warum sie nicht lesen kann. Schon der Start ihrer Rakete war anders, als sie gedacht hat und nach der vermeintlichen Ankunft auf dem Mond gibt es eine Menge unangenehmer Überraschungen für die Spinnendame.
Eine schräge und sehr unterhaltsame Geschichte, die den Kindern viel Freude bereitet.

Bewertung vom 13.10.2025
Ottenschläger, Madlen

OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland


ausgezeichnet

Als die Fähre endlich angekommen ist, staunt Otto, denn der Hafen ist total verschneit. Otto, der magische Bus, wird zum Campingbus, mit dem Anton und seinen Eltern Rike und Jakob unterwegs sind. Doch es gibt nicht nur Schnee in Finnland, auf dem Weihnachtsmarkt von Helsinki sieht alles ganz weihnachtlich glitzern aus und es duftet ganz toll. Otto freut sich ganz besonders, als es weitergeht, denn er saust so gerne. Zu erleben gibt es ganz viel auf dieser Reise. Man kann saunen und danach im Eisloch des zugefrorenen Sees baden, Ski- und Schlittenfahren, die Nordlichter bewundern und noch viel mehr. Das macht müde und die Familie schläft tief und fest in Otto, so dass sie nicht merken, wie sie eingeschneit werden. Ob das gut geht?
Es ist schön, Anton und seine Familie mit Otto durch das weihnachtliche Finnland zu begleiten. Dabei wird man nicht nur verzaubert, sondern kann auch noch manches Neue erfahren.
Wir kannten Otto und seine Familie noch nicht, aber dieses Buch hat uns gleich gepackt.
Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich. Die Geschichte wird von tollen bunten Illustrationen untermalt, die zum Entdecken einladen. Zwischendurch gibt es Fragen, die man beantworten oder auch diskutieren kann.
Ein zauberhaftes Kinderbuch, das uns gut gefallen hat.

Bewertung vom 13.10.2025
Nguyen-Kim, Mai Thi; Meimberg, Marie

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wer kennt das abendliche Problem nicht, wenn die Kleinen partout nicht schlafen wollen. Schlaf ist notwendig – das wissen wir. Aber warum? Dieses Buch beantwortet kindgerecht all die Fragen ums Schlafen, die auch BiBiBiber hat.
Auch BiBiBiber will nicht schlafen und meint es gehe auch ohne. Schlafen sei megalangweilig. Aber die anderen Tiere brauchen ihren Schlaf und wollen auch schlafen, darum können sie Bibibiber nicht helfen, den krassen Damm zu bauen. Er überlegt, ob er das ganz alleine schaffen kann, wenn er einfach immer weiter macht. Aber er fragt erst einmal bei Mai und Marie nach, die im ganz viel erklären können, denn sobald eine Frage beantwortet ist, hat der Biber schon eine weitere.
Diese Erklärungen sind aber nicht trocken und langweilig, sondern die Antworten sind locker und leicht verständlich. Sogar Erwachsene können vielleicht noch etwas lernen.
Schön anzusehen sind auch die passenden bunten Illustrationen.
Ob es Bibibiber am Ende schafft, seinen krassen Damm zu bauen? Lasst euch überraschen.
Ein tolles Kinderbuch, das unterhaltsam und verständlich Wissen vermittelt.

Bewertung vom 09.10.2025
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


ausgezeichnet

Der 19-jährige Jonas hat sein Germanistikstudium hingeschmissen. Sein Vater möchte, dass Jonas im Restaurant hilft, doch der möchte sich als Ghostwriter versuchen. Er soll die Biografie der alternden Diva Stella Dor schreiben. So kommt er an die Küste in ihr Haus voller Bücher, wo Stella abgeschieden lebt. Auf unzähligen Zetteln hat sie ihre Erinnerungen festgehalten, die sie nun hervorholt, um Jonas mit Informationen zu füttern. Dass sie die Fakten dabei ziemlich aufhübscht, bemerkt Jonas schnell. Er weiß selbst genau, wie schmerzhaft manche Erinnerungen sein können. Sie müssen sich beide ihren Problemen stellen, um sich dem Leben wieder zuwenden zu können.
Der Autor Carsten Henn hat einen gut zu lesenden, einfühlsamen Schreibstil. Auch wenn es in diesem Roman um Verluste geht, so geht es nicht nur traurig zu, sondern durchaus auch humorvoll.
Obwohl es in dieser Geschichte nur so von skurrilen Charakteren wimmelt, sind sie alle sehr liebevoll dargestellt. Jonas hat Probleme mit dem Leben und mit seinen Erinnerungen und flüchtet, statt sich mit seinem Vater auseinander zu setzen. Er ist aber ein ganz liebenswerter Mensch. Stella ist exzentrisch, nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau und duldet keine Rückfragen, dann steht ein weißer Elefant im Raum. So unterschiedlich die beiden sind, spürt man doch, dass sie sich mögen. Außerdem verbindet die beiden viel mehr, als sie anfangs ahnen.
Dann sind da noch die Schwestern Imke und Britta Roose, bei denen Jonas ein Zimmer gemietet hat. Sie sind große Fans von Stella Dor und haben sich in ihrer Pension voller Erinnerungsstücke eingerichtet. Paul und sein Hund „Guter Junge“ versuchen, Stella immer nah zu sein, und der Maler Geraldo hat ganz spezielle Bildmotive. Da sind auch noch die alte Bentje von der Bushaltestelle, die ebenfalls einen Verlust erlitten hat, und die quirlige und zupackende Nessa, mit der sich Jonas anfreundet.
Nach und nach erfahren wir mehr über die Schicksale der Personen und am Ende fügt sich alles schön zusammen.
Mir hat diese warmherzige und berührende Geschichte mit liebenswerten Figuren sehr gut gefallen.

Bewertung vom 09.10.2025
Dominik, Chris

Narbenkünstler #Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im eiskalten Frankfurt tauchen Leichen auf, die zuvor lebendig eingefroren wurden und danach enthauptet wurden. Dabei wird ein Buch mit persönlicher Widmung gefunden. Bei den Ermittlungen von Marc Davids und Zoé Martin führen Spuren zu einer Eliteschule, zu der einst auch Zoé ging. Sie wird in ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zurückversetzt, das nicht in ihrem Bewusstsein war.
„Narbenkünstler“ ist der dritte Band der Trilogie um die Frankfurter Ermittler Marc Davids und Zoé Martin von Chris Dominik. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, die Perspektiven wechseln häufig.
Dieser Thriller ist packend, aber auch sehr brutal, denn die Mordmethoden werden doch sehr detailliert beschrieben.
Die Geschichte beginnt auch gleich beklemmend, als dem Gefangenen seine Situation und das damit verbundene Grauen bewusst wird.
Marc und Zoé aus der Abteilung Sonderermittlungen sind sympathische Ermittler, auch wenn Marc so seine Probleme hat. Mit im Team sind noch Ayman Elmaleh und Nicole Unger. Die Zusammenarbeit aller funktioniert gut. Schön fand ich, dass auch der selbstbewusste Leon Dieken mit seiner Drohne wieder mit im Spiel war. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Es ist schon erschreckend, welche Abgründe sich bei manchen Menschen auftun.
Manchmal glaubte ich, dass ich die Lösung kannte, doch immer wieder gab es Wendungen, die dann einiges über den Haufen geworfen haben. Die Auflösung war dann auch überraschend.
Ein spannender, aber auch brutaler Thriller.

Bewertung vom 09.10.2025
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Mörderische Brise - Der Tote am Sandstrand


ausgezeichnet

Kommissarin Hannah Bülow kommt nach Ostersande zurück, um sich um ihren Vater zu kümmern. Ihre Freundin Constanze hat ihr einen Job in der hiesigen Polizeiwache gegeben. Doch es geht nicht so ruhig zu, wie Hannah es erwartet hatte, denn am Strand wird ein Toter gefunden. Es handelt sich um Hannahs Jugendfreund Philip Langmar, der Psychiater in der nahen Klinik war. Eine Notiz, die bei ihm gefunden wurde, gibt Rätsel auf. Hannah unterstützt die Kripo Wismar bei den Ermittlungen zu diesem Fall und muss dabei auch in ihre Vergangenheit eintauchen, als sie in ein Bootsunglück involviert war. Dann verschwindet auch noch Philips Bruder spurlos.
Der Schreibstil lässt sich wieder angenehm flüssig lesen. Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band einer neuen Reihe des Autoren-Duos Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz. Die Atmosphäre des kleinen Ortes ist gut geschildert.
Auch die Personen sind authentisch und individuell dargestellt. Hannah trauert um ihren Mann als sie in ihren Heimatort zurückkehrt. Zu ihrem Vater hat sie ein schwieriges Verhältnis seit dem Bootsunglück von damals, dabei plagen sie selbst aber auch noch Gewissensbisse. Der Vater hat keine Lust darauf, dass Hannah ihn betüddeln will, und zeigt sich bockig. Ihm fehlt eine sinnvolle Beschäftigung. Aber auch an Hannahs Freundin Constanze, die damals ebenfalls dabei war, scheint die Vergangenheit nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. Sie lässt Hannah mit den Kollegen von der Kripo Wismar ermitteln. Henning Grewe trägt seinen Teil zu den Ermittlungen bei, obwohl er privat ziemlich eingespannt ist. Daher ist er auch für Hannahs Hilfe dankbar. Seine junge Kollegin Mara Abedi Steyn bleibt daneben ein wenig blass.
Obwohl es einige Verdächtige gibt, gelingt es Hannah zusammen mit Grewe und Steyn den Fall zu lösen. Dabei hilft aber auch ein wenig Kommissar Zufall mit. Das Ende ist schlüssig, aber auch ein wenig überraschend.
Für Hannah als auch für ihren Vater zeigen sich am Schluss auch neue Zukunftsperspektiven.
Mir hat dieser spannende Krimi gut gefallen und ich freue mich schon auf einen Folgeband.

Bewertung vom 29.09.2025
Daykin, Judi

Tödliche Stürme in Norfolk Ein absolut fesselnder Kriminalthriller (eBook, ePUB)


sehr gut

Kaum ist der eine Fall gelöst, findet ein Spaziergänger mit Hund eine nackte Leiche, die in alte Bettlaken gehüllt ist. Bei den Ermittlungen stoßen Detective Sara Hirst und ihre Kollegen auf Verbindungen zur Drogenszene. Bald hat man jemanden im Visier, hinter dem auch die Londoner Polizei her ist, die daraufhin ihre Ermittler nach Norfolk schicken. Doch die Ermittlungen kommen nicht richtig voran und Sara zweifelt, ob sie den Fall lösen kann.
Dies ist der zweite Band aus der Reihe um die Detectivin Sara Hirst. Auch dieses Mal wird wieder sehr detailliert erzählt, was dem Spannungsbogen nicht immer gut tut. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen.
Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt. Sara Hirst hat jamaikanische Wurzeln und wird in Norfolk als Farbige immer wieder misstrauisch beäugt. Mit Ellie, die sich Hoffnung auf Saras Job gemacht hatte, ist Sara inzwischen befreundet. Ellie wurde befördert und die Drogenabteilung versetzt. Bowen hatte sich damit abgefunden, dass Sara seine unmittelbare Vorgesetzte war, und Sara lebt sich immer mehr in Norfolk ein.
Auch in dieser Geschichte spielt Saras Vergangenheit noch eine Rolle. Statt zusammenzuarbeiten, damit der Fall gelöst wird, gibt es Konflikte zwischen den Abteilungen. Das Ende ist aus polizeilicher Sicht nicht zufriedenstellend, aber realistisch.
Ein realistischer und etwas erschreckender Krimi.

Bewertung vom 29.09.2025
Daykin, Judi

Dunkle Wolken über Norfolk Ein absolut fesselnder Kriminalthriller (eBook, ePUB)


gut

Detective Sara Hirst versucht ihren Vater zu finden, da sie von ihrer Mutter nichts über ihn erfährt. Daher hat sie sich von London nach Norfolk versetzen lassen. Doch sie wird in ihrer neuen Abteilung für Schwerverbrechen nicht mit offenen Armen empfangen. Dann gibt es an ihrem ersten Tag auch noch einen Leichenfund auf einer Farm. Der tote Adam Crane war früher einmal Polizist und arbeitete im Ruhestand für die ortsansässigen Farmer, die etwas gegen die zunehmenden Diebstähle unternehmen wollten.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Atmosphäre ist aber von Anfang an bedrohlich und düster.
Die Charaktere sind glaubhaft gezeichnet. Sara Hirst hat jamaikanische Wurzeln. Als sie in ihrer neuen Abteilung ankommt, erfährt sie, dass eine Kollegin sich Hoffnungen auf ihren Job gemacht hat. Das Team hält zusammen und zeigt ihr, dass man sie dort nicht haben will. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und auch die ländliche Bevölkerung begegnet ich mit Misstrauen. Bei den weiteren Untersuchungen stößt sie auf ihre Vergangenheit und behält einiges für sich, was die Ermittlungen behindert. Dabei nimmt der Fall unverhoffte Dimensionen an.
Schlimm fand ich, wie omnipräsent Rassismus, Sexismus und Gewalt waren und unter welchen Umständen die Erntehelfer untergebracht waren.
Einiges war schon recht früh vorhersehbar, was auch dafür sorgt, dass sich die Spannung lange in Grenzen hielt. Am Ende löst sich dann alles schlüssig auf.
Ein interessanter Krimi mit düsterer Atmosphäre, dem allerdings streckenweise die Spannung fehlt.