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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3690 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2025
Specht, Heike

Die Frau der Stunde


ausgezeichnet

Schon immer waren an den Schalthebeln der Macht die Männer. Für Frauen war und ist es schwer, in diese Männerdomäne einzudringen. Aber es gab sie, auch wenn sie belächelt wurden.
Die liberale Politikerin Catharina Cornelius ist eine solche Frau, die nicht daran denkt sich zu fügen. Ihr gelingt es im Bonn der späten 70er Außenministerin und Vizekanzlerin zu werden, was für Aufruhr sorgt. Aber dann gerät sie in einen Sturm von politischen Ereignissen, die ihr deutlich machen, dass Freiheit auch einen Preis hat.
Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig dargestellt. Catharina Cornelius ist eine fiktive Figur, welche für viele Frauen in jener Zeit steht, die von den Männern nicht für voll genommen werden. Aber sie ist klug, weiß genau, was sie will, und umgibt sich mit Frauen, die sie unterstützen. Niemand hatte damit gerechnet, dass sie Außenministerin und Vizekanzlerin. Doch sie weiß sich durchzusetzen, auch wenn sie mit Hindernissen konfrontiert wird. Sie kann den Nachtspielen auf dem Bonner Parkett immer etwas entgegensetzen. Ich mochte diese sympathische und starke Frau, aber auch ihre Freundinnen.
Dieser Roman gewährt uns Einblick in die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Bonn und in die Umbrüche, die es damals gibt. Ich konnte mich gut in jene Zeit zurückversetzen.
Der Schreibstil der Autorin Heike Specht liest sich gut und flüssig. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam. Meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.09.2025
Ernst, Matthias

Die Headhunterin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rebecca Williams ist Psychologin und arbeitet selbständig als Headhunterin. Auch für die Polizei sucht sie nach geeigneten Kandidaten. Obwohl sie ihre Jobs erfolgreich durchführt, läuft es nicht so richtig und immer wieder gerät sie in finanzielle Engpässe. Ihre Freundin Vicky vermittelt ihr einen Job bei ihrem Vater Tony Bricks. Allerdings sind die Geschäfte von Bricks nicht legal. Er verlangt von ihr, dass sie einen Verräter unter seinen Leuten ausfindig macht und bringt Rebecca in Gewissensnöte.
Bei Scotland Yard soll der junge Polizist Omar Sharif herausfinden, wer von den Kollegen Bricks Informationen zuspielt. Dabei stößt er auf Rebecca. Brisant dabei ist, dass ihn Rebecca empfohlen hat.
Der Autor Matthias Ernst schreibt gut und packend. Dieser Thriller ist von Anfang an spannend.
Auch die Charaktere sind vielschichtig und interessant. Rebecca braucht Geld und daher nimmt sie den Job bei Bricks an. Damit aber bringt sie sich in eine Lage, die ihr schnell keinen Ausweg mehr lässt, da Bricks ihr droht. Aber nicht nur von dieser Seite droht Gefahr, sondern auch von Sharif, der Rebecca schnell im Visier hat. Sie hat ihn für eine gehobene Laufbahn bei der Polizei vorgeschlagen. Ich konnte seine Zweifel, wer gut und wer böse ist, nachvollziehen. Ebenso konnte ich Rebeccas Skrupel nachfühlen. Tony Bricks dagegen ist skrupellos und ein Menschenleben zählt nicht für ihn.
Es kommt zu einem Katz-und-Maus-Spiel. Dabei gibt es auch unverhoffte Wendungen, welche die Spannung hochhalten. Das furiose Finale bietet dann noch Überraschendes.
Mir hat dieser spannende Thriller gut gefallen.

Bewertung vom 26.09.2025
Ernst, Matthias

Die Professorin (eBook, ePUB)


sehr gut

In London werden junge Frauen verstümmelt und getötet. Das gleicht einer Mordserie von vor sieben Jahren. Polizistin Olivia Jenner ist überzeugt, dass es auch heute wie schon seinerzeit der Putney-Slasher war. Doch der Verdächtige von damals, David Amstrong, wurde angeschossen und ist nun im Locked-In-Syndrom gefangen. Mithilfe der Psychologin Susanna Madueke versucht Olivia mit dem Verdächtigen zu kommunizieren. Gelingt es, den Täter aufzuhalten?
Dieser Thriller ist von Anfang an spannend. Der Schreibstil liest sich gut und flüssig. Die Kapitel sind kurz und die Perspektiven wechseln.
Die Charaktere sind interessant und authentisch beschrieben. Olivia Jenner glaubt aufgrund der jetzigen Morde nicht an die Schuld des Verdächtigen und möchte mit ihm kommunizieren. Dazu benötigt sie die Hilfe von Susanna Madueke, die sich auf die Kommunikation mit solchen Patienten im Wachkoma spezialisiert hat. Die beiden unterschiedlichen Frauen haben ihre eigenen Motive, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Damit geraten die Frauen aber ins Visier des Putney-Slashers.
Die Spannung wird durch unverhoffte Wendungen hochgehalten. Bezüglich des Täters hatte ich recht früh einen Verdacht, war mir aber nie ganz sicher, doch am Ende erfuhr ich, dass ich richtig lag. Dennoch ist die Auflösung schlüssig.
Mich hat dieser spannende Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 24.09.2025

Feine Desserts


ausgezeichnet

Ein tolles Dessert ist doch immer wieder ein verführerischer Abschluss eines Essens. Das Magazin »essen & trinken« hat mit diesem Buch eine vielfältige Auswahl an Desserts zusammengestellt. Ich finde, dass zwar nicht alle alltagstauglich sind, aber wirklich etwas Besonderes.
Die Einteilung Desserts mit
• Beeren
• Schokolade
• Sahne, Joghurt, Quark
• Aprikose und Pfirsich
• Karamell
• Zitrusfrüchten
• Kokos
• exotischen Früchten
gefällt mir gut.
Wenn man sich die Rezepte mit den wunderbaren Fotos anschaut, bekommt man gleich Appetit. Die Beschreibung ist gut aufgebaut, so dass es keine Schwierigkeiten beim Nacharbeiten geben dürfte. Die Zutaten sind einfach zu bekommen.
Schön finde ich auch, dass die Nährwertangaben und die Zubereitungszeit angegeben sind. Außerdem ist gleich ersichtlich, wie schwierig das Rezept zuzubereiten ist. Hilfreich ist auch das Rezeptregister am Ende des Buches.
Ein tolles Buch mit abwechslungsreichen Rezepten.

Bewertung vom 24.09.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wien, 1896: Bei der Vorführung des Zaubertricks „Die zersägte Jungfrau“ stirbt die junge Frau. War es ein missglückter Trick oder war es Mord? Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt in dem Fall und muss dabei feststellen, dass es rund um den Prater verschwundene junge Frauen gibt, die wohl niemand wirklich vermisst. Auch die Reporterin Julia Wolf geht der Sache nach. Aber um den Mörder zu stoppen, müssen Leopold, Julia und der Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs Augustin Rothmayer zusammenarbeiten.
Dies ist nun schon der vierte Band aus dieser Reihe, die mich von Anfang an begeistert hat. Wien zeigt auch heute noch überall Bezüge zur Vergangenheit. Ich mag diese Stadt. Aber in diesen Krimis lernen wir ein Wien kennen, das düster, morbide und abweisend ist, auch wenn es immer mehr fortschrittliche Entwicklungen gibt. Der Schreibstil des Autors Oliver Pötzsch liest sich gut und flüssig.
Die Charaktere sind authentisch und sehr individuell beschrieben. Leopold von Herzfeldt benutzt moderne Ermittlungsmethoden, da er Kriminalistik studiert hat. Dennoch benötigt er immer wieder die Unterstützung des kauzigen Totengräbers. Doch der ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt, denn er sorgt sich um seine Ziehtochter Anna und auch sein nächstes Buch nimmt in voll in Anspruch. Julia ist als Reporterin auch an der Sache dran und bringt sich damit in Gefahr. Es ist schön mitzuerleben, wie sich die Protagonisten entwickeln.
Auch wenn die Geschichte anfangs noch ein wenig ruhig verläuft, so kommt zunehmend Spannung auf, zumal es immer wieder unverhoffte Wendungen gibt. Am Ende löst sich dann alles schlüssig auf.
Dieser historische und komplexe Krimi ist wieder sehr spannend und hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 22.09.2025
Weyer, Manuel

Kartoffel - Das große Kochbuch


ausgezeichnet

Auch ich komme wie der Autor und Koch Manuel Weyer aus dem Rheinland und liebe Kartoffeln. Entsprechend häufig kommen bei uns Kartoffeln in den verschiedensten Zubereitungsformen auf den Tisch. Daher waren viele Rezepte für mich nicht ganz neu, dennoch habe ich einige Anregungen erhalten.
Gut gefallen hat mir der Info-Teil am Anfang des Buches. Ich würde auch gerne viele Kartoffelsorten ausprobieren, aber leider sind nur wenige Sorten zu bekommen. Der Bauer von dem Ich meine Kartoffel beziehe hat nur zwei Sorten – mehlig- und festkochende – und auf unserem Markt sieht es nicht viel besser aus. Das finde ich eigentlich schade.
Die Rezepte selbst sind gut aufgebaut, so dass man sie leicht nacharbeiten kann. Die die dazu gehörigen Fotos sind einfach toll und auch die Tipps sind hilfreich.
Am Schluss gibt es noch Rezepte für Toppings und auch ein Register, das nützlich ist.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 19.09.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Kind verbrachte Mina Sommer voller Freiheit mit ihrer Familie in dem kleinen Fischerdorf Stone Harbour auf Eagle Island in Maine. Nun, fast zwanzig Jahre später, kehrt sie zurück an den Ort, wo sie immer so glücklich war. Sie wird von den Hummerfischerinnen Ann und Julie aufgenommen und fährt mit ihnen hinaus aufs Meer.
Mir ist es nicht leichtgefallen, mich in diese Geschichte einzufinden. Es ist ein leiser Roman, in dem die Zeiten immer wieder wechseln. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Aber besonders atmosphärisch dargestellt ist die Landschaft dort in Maine und das Leben der Menschen, wenn die Touristen wieder abgereist sind.
Die Fischerei ist ein Beruf für Männer. Doch Ann und Julie haben sich davon nicht beirren lassen und werden nun toleriert.
Die 72-jährige Ann lebt alleine; nur der blaue Hummer Mr. Darcy leistet ihr Gesellschaft. Die 54-jährige Julie hatte einen Unfall und ist dabei, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie ist geradeheraus, anpackend und hilfsbereit. Sie mag den Fischer Nat, macht es sich aber selbst schwer. Mina muss sich selbst wiederfinden, nachdem ihr Bruder plötzlich verstorben ist und sie sich mit der Mutter zerstritten hat. Auch möchte sie herausfinden, warum die Familie damals nie mehr dorthin zurückkehrte. Sie begegnet auch Sam, dem Freund aus Kindertagen, wieder und erfährt, dass auch er seinen Bruder verloren hat. Ann, Julie und Mina verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. Sie sind starke Frauen, die sich trotz mancher Widrigkeiten nicht unterkriegen lassen. Leider muss ich sagen, dass mir keine der Figuren wirklich nahekam.
Ein ruhig verlaufender Roman über Freundschaft und Zusammenhalt wie auch über Verlust, Trauer und Neuanfänge. Mir hat diese nachdenklich stimmende Geschichte gefallen.

Bewertung vom 17.09.2025
Noor, Murad

Lugma


ausgezeichnet

Dieses wundervolle Kochbuch der Autorin Noor Murad, die mit Ottolenghi zusammengearbeitet hat, beginnt mit vielen Informationen über die Küche aus Bahrain und dem Nahen Osten. Ich habe schon einige der Gerichte ausprobiert. Sie liefern tolle Aromen und eine wahre Geschmacksexplosion.
Der Rezeptteil ist eingeteilt in folgende Kategorien:
• Frühstück und Brunch
• Mezze, Salate und Suppen
• Reis
• Vegetarische Gerichte und Beilagen
• Fisch
• Fleisch
• Halawa (Süßes)
• Würzzutaten
Jedes Rezept wird eingeleitet mit einer persönlichen Geschichte und Information der Autorin und ist gut nachzukochen. Nur gibt es leider nicht immer alle Zutaten in den Geschäften hier auf dem Land. Außerdem gibt es zu den Rezepten wunderschöne, appetitanregende Fotos.
Gut gefallen hat mir auch, dass es ein Register am Ende des Buches gibt.
Es ist ein empfehlenswertes Kochbuch zum Entdecken und Nachkochen.

Bewertung vom 16.09.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Jonas Waider war früher Polizist. Doch dann verschwand seine Tochter Isabell und sein Leben geriet aus den Fugen. Jonas verdächtigte Bernd Vollstedt, den Vater einer Mitschülerin seiner Tochter. Dann ist der Verdächtige tot und Jonas wird wegen Mordes verurteilt. Das ist nun sieben Jahre her. Jonas ist wieder frei, aber er kann die Suche nicht aufgeben. Die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter wurde von Frau Dr. Frieling beauftragt nach deren Enkelin Silvia zu suchen, die seit einiger Zeit verschwunden ist. Bei ihren Recherchen trifft Franca auf einen alten Fall, den von Jonas‘ verschwundener Tochter. Sie nimmt Kontakt zu Jonas auf. Es scheint einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen zu geben und so arbeiten sie zusammen.
Wieder einmal ist es dem Autor Andreas Winkelmann gelungen, einen packenden und spannenden Thriller zu schreiben. Der Schreibstil liest sich gewohnt flüssig. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Zwischendurch gibt es Abschnitte, in denen wir den Gedanken eines Unbekannten folgen können.
Auch nach all den Jahren hat Jonas das Verschwinden seiner Tochter nicht verwunden. Es ist nicht leicht mit ihm auszukommen, denn er ist unberechenbar. Das bekommt auch die einfühlsame Franca zu spüren. Aber sie haben eine Gemeinsamkeit. Sie wollen herausfinden, was geschehen ist und wer dahintersteckt. Doch genau das will jemand verhindern.
Nach einigen unverhofften Wendungen und falschen Fährten gibt es dann eine überraschende Auflösung.
Es ist ein intensiver und spannender Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat.

Bewertung vom 15.09.2025
Hope, Anna

Was wir sind [ungekürzt] (MP3-Download)


sehr gut

Die Freundinnen Hannah, Cate und Lissa sind Mitte dreißig. Ihr Leben ist unterschiedlich verlaufen und unterschiedlich sind auch ihre Vorstellungen vom Leben. Eigentlich läuft alles gut bei ihnen und doch fehlt etwas. Hannah möchte ein Kind, bei Cate dreht sich alles nur noch um den kleinen Sohn und sie verliert sich selbst, Lissa möchte als Schauspielerin erfolgreich sein.
Der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam und die Sprecherin Julia Meier liest sehr angenehm. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Abschnitte, die uns in die Vergangenheit zurückführen, so dass wir auch erfahren, wie es zur Freundschaft dieser ungleichen Frauen kam. Das blieb nicht immer ohne Konflikte.
Jeder hat seine Träume, doch das Leben geht seine eigenen Wege. Man kann sich noch so sehr bemühen, dass die Träume und Lebensvorstellungen wahr werden, so kommt es doch immer wieder auch zu Enttäuschungen und Rückschlägen. Ich konnte die Frauen verstehen, wenn sie enttäuscht und frustriert sind, auch wenn mir keine von ihnen wirklich näherkam. Sie betrachten sich als Freundinnen; mir fehlte da ein wenig die Unterstützung untereinander.
Dieser Roman regt zum Nachdenken an; man fragt sich, wie weit man selbst seine Vorstellungen vom Leben realisiert hat.
Mir hat dieser Roman gut gefallen.