Benutzer
Benutzername: 
elenanett
Wohnort: 
Ruhrgebiet

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2025
Blattmann, Sonja;Derks, Karin

Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein


ausgezeichnet

Das Buch „Nein ist Nein“ behandelt ein sehr wichtiges Thema: Kinder lernen, auf ihr eigenes Gefühl zu hören und „Nein“ zu sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Es stärkt das Selbstwertgefühl und hilft, die Unversehrtheit des eigenen Körpers zu verstehen und zu schützen.
Die Geschichte ist kindgerecht erzählt und schon für Kinder ab etwa drei Jahren gut geeignet. Besonders schön finde ich, dass die Zeichnungen so liebevoll gestaltet sind. Es werden verschiedene Kinder gezeigt. So können sich viele Kinder in den Figuren wiederfinden.
Am Ende des Buches gibt es einen QR-Code, mit dem man zu einem Kinder-Rap-Video gelangt. Das macht das Thema lebendig und bleibt gut im Gedächtnis.
Insgesamt ist dieses Buch eine tolle Unterstützung, um mit Kindern über Grenzen, Gefühle und Selbstbewusstsein zu sprechen – einfach, ehrlich und mit Herz gemacht.

Bewertung vom 24.10.2025
Illies, Florian

Wenn die Sonne untergeht


ausgezeichnet

Florian Illies hat mit Wenn die Sonne untergeht ein wunderbar lebendiges Buch geschrieben. Es führt uns nach Frankreich im Jahr 1933, wo die Familie Mann – der große Dichter Thomas Mann, seine Frau Katia und ihre sechs Kinder – Zuflucht sucht.
Illies beschreibt diesen besonderen Sommer mit einer bildhaften, oft ironischen Sprache, die das Familienleben der Manns auf unterhaltsame Weise zum Leben erweckt. Man spürt in jeder Szene sowohl die drakonische Strenge, die Thomas Mann von seinen Kindern verlangt („Ruhe!“), als auch den trotzigen Eigensinn und die strahlende Eigenwilligkeit dieser außergewöhnlichen Kinder, die alle auf ihre Weise nach Anerkennung und einem Platz im Leben suchen – und dabei auch um die Zuneigung ihres berühmten Vaters wetteifern.
Das Buch ist keine trockene Biografie, sondern ein lebendiges Porträt einer Familie, die zwischen Genialität und Chaos, Disziplin und Sehnsucht schwankt. Illies gelingt es, das Tragikomische dieses Familienlebens mit feinem Humor und liebevoller Distanz zu zeigen.
Für mich war Wenn die Sonne untergeht ein reines Vergnügen. Ich habe jedes Wort genossen – wegen der Sprache, der Atmosphäre und der warmherzigen Ironie, mit der Illies seine Figuren betrachtet. Ein Buch, das man nicht nur liest, sondern erlebt. Danke dafür !

Bewertung vom 20.10.2025
Hertmans, Stefan

Dius (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In seinem Roman „Dius“ erweckt Hertmans zwei miteinander verwobene Ebenen zum Leben – eine Vergangenheit in den 1980er Jahren und eine spätere Reflexion. Es ist eine subtile und doch intensive Beziehung zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen.
Der Student Dius lädt den Kunsthistoriker Anton in ein abgelegenes Lagerhaus an der flämischen Küste in Ganzenvliet ein. An diesem abgeschiedenen Ort entsteht eine tiefe, aufrichtige Männerfreundschaft, die Anton dazu bringt, sein Leben zu hinterfragen. Der Roman widmet sich großen Themen wie Freundschaft, Liebe, Verlust, Alter und Verletzlichkeit.
Was dem Buch besondere Tiefe verleiht, sind ausführliche, facettenreiche Exkurse zu bildender Kunst, klassischer Musik und Philosophie, die eng mit den persönlichen Reflexionen der Figuren verwoben sind.
Mein Fazit: eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2025
Knight, Eliza

Bernadette Swifts Gespür für Bücher (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das historische Element dieser Geschichte mit der Darstellung der 1960er Jahre und der Rolle der Frauen am Arbeitsplatz ist unglaublich treffend. Bernadette ist eine Pionierin ihrer Zeit, stark und entschlossen.
Der Schreibstil ist klar, flüssig und locker. Bernadettes Charakter ist beeindruckend: sie akzeptiert kein „Nein“, wenn es um ihre Träume und ihre Karriere in der Verlagswelt geht. Besonders gut hat mir gefallen, wie Graham sie unterstützt – nicht, indem er sie „rettet“, sondern indem er ihr Rückhalt gibt. Ihre gemeinsame Geschichte rund um Gleichberechtigung, gerechte Entlohnung und berufliche Anerkennung fühlt sich ehrlich und authentisch an.
Bernadette ist eine Außenseiterin, die sich nicht beugen lässt – und sie kämpft nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Frauen, die nach ihr kommen würden.
Ein besonderes Lob geht an Frank, ihren Hund. Er bekommt seine eigenen Kapitel – und das macht die Geschichte auf eine charmante, fast verspielte Weise lebendig. Ich habe jede Seite genossen.
Ein großartiges Buch über Mut, Loyalität und den langen Weg zur Gleichberechtigung. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 13.10.2025
Gelfuso, Hayley

Das Buch der verlorenen Stunden


ausgezeichnet

Die emotionale Tiefe und die fantasievoll aufgebaute Welt machen dieses Buch zu einer außergewöhnlichen Lektüre. Es erzählt eine bewegende, zum Nachdenken anregende Geschichte über Erinnerung, Liebe und die Frage, was es wirklich bedeutet, die Vergangenheit zu bewahren. Die beiden Frauen im Mittelpunkt der Geschichte, Lisavet und Amelia, sind mit ihren Erlebnissen und Entscheidungen ganz sympathisch, lebendig und vielschichtig gezeichnet.
Besonders beeindruckt hat mich, wie das Buch das Konzept der Zeit selbst infrage stellt. Es geht nicht nur um Romantik – obwohl sie einen wichtigen Platz in der Handlung einnimmt, sondern um viel mehr: um die menschliche Wahrnehmung, um Vergänglichkeit und darum, wie wir mit dem umgehen, was war und was sein könnte.
Ein Buch, das meiner Meinung nach nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern eine Erfahrung schenkt.

Bewertung vom 12.10.2025
Woods, Evie

Die geheimnisvolle Bäckerei in der rue de Paris


sehr gut

Die geheimnisvolle Bäckerei von Evie Woods ist ein Roman, der mich mit seiner Mischung aus Leichtigkeit, Fantasie und ernsten Themen überrascht hat. Im Mittelpunkt steht Edith, die nach Frankreich reist, um sich selbst zu finden. Dort nimmt sie einen Job in einer alten Bäckerei an, die auf den ersten Blick ganz gewöhnlich wirkt – bis sich herausstellt, dass hier mehr passiert, als man sehen kann.
Edith begegnet einigen Herausforderungen, nicht nur im beruflichen Sinne, sondern auch persönlich. Was als einfache Unterstützung für ein angeschlagenes Geschäft beginnt, wird schnell zu ihrem Herzensprojekt. Dabei spielen magische Elemente, Geistergestalten und geheimnisvolle Momente eine große Rolle, die der Geschichte eine besondere, leicht märchenhafte Stimmung verleihen.
Der Schreibstil von Evie Woods ist angenehm flüssig und leicht verständlich. Trotz der magischen und romantischen Elemente bleibt der Roman geerdet, weil er auch ernste Themen anspricht – etwa den Genozid an den Sinti und Roma oder historische Ereignisse der französischen Geschichte. Diese Passagen verleihen der ansonsten leichten Handlung eine gewisse Tiefe, die ich sehr geschätzt habe.
Insgesamt ist Die geheimnisvolle Bäckerei für mich ein unterhaltsamer und warmherziger Roman, ideal, um einfach mal abzuschalten und sich in eine andere Welt zu träumen. Es ist keine schwere Literatur, aber eine berührende und stimmungsvolle Geschichte, die Herz und Fantasie anspricht.

Bewertung vom 09.10.2025
Bjergfeldt, Annette

Mr. Saitos reisendes Kino


sehr gut

Die Erzählung Mr. Saitos reisendes Kino von Annette Bjergfeldt handelt von einem Mädchen namens Carmelita (genannt Lita) aus Argentinien, das gemeinsam mit seiner Mutter aufgrund der politischen Lage das Land verlassen muss. Auf einer Insel in Kanada finden die beiden schließlich ein neues Zuhause. Besonders schön fand ich, wie das Mädchen sich dort sofort wohlfühlt und langsam ein neues Leben aufbaut – mit Träumen, die sich erfüllen, Hobbys, die zum Beruf werden, und Begegnungen, die einen prägen und aus denen echte Freundschaften fürs ganze Leben entstehen.
Das Buch liest sich insgesamt sehr flüssig, und ich war schnell in der Geschichte drin. Besonders die einfühlsame Beschreibung der neuen Umgebung und die Entwicklung der Hauptfigur haben mir gut gefallen. An manchen Stellen war die Erzählung allerdings etwas langatmig. Das hat den insgesamt positiven Eindruck aber kaum geschmälert.
Alles in allem ist es eine schöne, warmherzige Geschichte über Neuanfänge, Mut und das Finden einer neuen Heimat. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.10.2025
Carsta, Ellin

Zeit des Neubeginns


sehr gut

Ich habe „Zeit des Neubeginns“ mit viel Interesse gelesen. Die Geschichte wird spannend fortgesetzt.
Mir gefällt besonders, dass Ellin Carsta echte geschichtliche Ereignisse mit erfundenen Geschichten verbindet. Im Nachwort erklärt sie, was wirklich passiert ist und was sie sich ausgedacht hat – das finde ich sehr hilfreich. Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen.
Für mich ist das Buch eine schöne Familiensaga mit viel Gefühl.

Bewertung vom 05.10.2025
Ganeshananthan, V. V.

Der brennende Garten


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Es ist nicht nur gut und flüssig geschrieben, sondern liefert Informationen, die für die meisten unbekannt sind. In dem Buch wird direkt und schonungslos bewusst gemacht, wie schrecklich die Menschen in Sri Lanka über viele Jahre hinweg gelitten haben und wie schwierig die Beziehung zu Indien dabei war.
Die Geschichte wird aus der Sicht einer jungen Medizinstudentin erzählt, was dem Ganzen eine besondere Nähe gibt. Durch ihre Augen habe ich die Gewalt, den Krieg und den Schmerz einer Familie miterlebt. Viele Passagen waren schwer auszuhalten, weil sie so eindringlich und ehrlich vom Leid erzählen. Und doch konnte ich nicht aufhören zu lesen, weil das Buch so tief menschlich ist. Es fühlt sich fast an wie ein Bericht aus erster Hand. Mein Fazit: Ein bewegender und empfehlenswerter Roman, der noch lange nachklingt.

Bewertung vom 05.10.2025
Blazon, Nina

Hans Christian Andersen


sehr gut

Die Biografie von Hans Christian Andersen, geschrieben von Nina Blazon, vermittelt das Bild eines Menschen, der zeitlebens ruhelos und neugierig war. Besonders beeindruckt hat mich, wie deutlich seine Reiselust und seine ständige Suche nach neuen Eindrücken und Begegnungen hervortreten. Seine Tagebücher, auf die sich das Buch vielfach stützt, wirken ungeschönt, ehrlich und sehr privat. Diese Offenheit macht Andersen als Mensch nahbar und greifbar.
Die Autorin gelingt es, den Dichter nicht nur als literarische Figur, sondern auch als verletzlichen Menschen zu zeichnen. Dabei schafft sie interessante Verbindungen zur Gegenwart, etwa wenn sie seine Reisen mit dem heutigen technischen Fortschritt vergleicht oder gelegentlich Begriffe aus der modernen Umgangssprache wie „ghosten“ oder „friendzone“ einfließen lässt. Das verleiht dem Text eine gewisse Frische und macht ihn auch für jüngere Leser zugänglich.
Zu Beginn des Buches hat mich die einfühlsame Darstellung von Andersens Gefühlswelt besonders berührt. Im weiteren Verlauf verschiebt sich der Fokus jedoch stärker hin zu einer Art Reisereportage, was ich ein wenig schade fand. Dennoch bleibt der Schreibstil durchgehend flüssig und angenehm zu lesen.
Insgesamt vermittelt das Buch ein sorgfältig gezeichnetes Porträt des Dichters und seiner Epoche. Für mich war es eine lohnende Lektüre – ein lesenswertes Werk, das mir den Menschen Hans Christian Andersen auf eindrucksvolle Weise wieder nähergebracht hat. Es fühlte sich an wie ein schönes Wiedersehen.