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Juti
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Insgesamt 762 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2025
Landmann, Salcia

Der jüdische Witz


ausgezeichnet

Witzebuch *****
Dieser dicke Wälzer lässt keine Wünsche offen. Nach Themen sortiert enthält er alles, was witzig ist. Es ist aber ein Nachschlagewerk, das du kaum von vorne bis hinten lesen wirst. 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2025
Hein, Jakob

Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste


ausgezeichnet

tolle Idee *****
Wenn du einen historischen Roman liest und nachher denkst, so könnte es gewesen sein, dann hat das Buch voll ins Schwarze getroffen.

Grischa hat einen Sesselfurzerjob in der Verwaltung für den Außenhandel der DDR mit Afghanistan. Und die Produkte, die das Land am Hindukusch exportieren kann, sind begrenzt, naja eigentlich gleich Null. Bis Grischa die geniale Idee hat, von dort den schwarzen Afghanen als Medizinhanf in die DDR zu importieren und im Freundschaftsshop an der Grenze zu Berlin-West für die Westjugendlichen zu verkaufen.
*****
Nach kleinen Startschwierigkeiten läuft das Geschäft gut an, bis die Politik des Westens davon Wind bekommt. Und jetzt kommt der geniale Trick, den die TAZ schon gespoilert hat und ich mache das dann auch: Der Westen kauft der DDR ein Verkaufsverbot des Hanfes ab mit dem Geld, das als Milliardenkredit von Franz Josef Strauß in die Geschichte einging.
*****
Wieder ein Buch, das für die Shortlist des Buchpreises zu gut ist, und deswegen 5 Sterne bekommt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2025
Ziegler, Anke

Deutsche Kurstädte im Wandel


sehr gut

20 Jahre altes Standardwerk ****

Diese Promotionsarbeit kann noch immer als das Werk über Kurstädte betrachtet werden.

Wie bei einer akademischen Abschlussarbeit üblich, wird erstmal der rechtliche Rahmen geklärt, was überhaupt ein Kur ist und welche Arten es gibt. In vielen Kurorten sind große Hotel der Krankenkassen entstanden, Bad Bertrich ist aber ein Beispiel, dass es noch Kurorte nur mit Privatunterkünften gibt. Dann werden die Anfänge der Kur in Griechenland und Rom gesucht. Baiae ist übrigens heute ein Teil von Neapel.
****
Es dauert also 60 Seiten bis es wirklich spannend wird. Das römische Bad besteht aus Frigidarium, Tepidarium und Caldarium. Selbst der Umkleideraum heißt Apodyterium. (62) Sudatorium oder Laconicum waren trockenheiße Schwitzbäder.
****
Dann aber wird die Geschichte zweier Wildbäder behandelt. Zunächst Bad Wildbad, das im 12. Jahrhundert eine Thermalquelle hatte und Wichartshausen hieß. Vermutlich wegen Hochwassers wurde die Quelle zerstört und erst 1904 bei Bauarbeiten vor dem König-Karlsbad wiederentdeckt. Im 14. Jahrhundert ist die Quelle wohl zu einem Bad ausgebaut worden, später kurten hier auch die Fürsten von Württemberg, bis nach dem dreißigjährigem Krieg Wildbad an Bedeutung verlor.
****
Bad Ems wird erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Das älteste Bad, der Turm ist eins der ältesten Badehäuser Deutschlands. Hier badeten die Grafen von Nassau, es gab aber auch private Bäder.
Die Quellen von Aachen und Burscheid waren auch in römischer Zeit schon bekannt. Doch setzte die Bädertradition erst unter karolinischer Zeit ein und dauert mindestens bis zum Dreißigjährigem Krieg. Auch Wiesbaden kann sich auf die Römer berufen. Aber erst die Wundergeschichte von Friedrich Flasche beförderte die Badtradition. Man geht davon aus, dass auch Wallfahrer die Bäder aufsuchten.
Bereits in der erste Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Bad Lauchstätt „trotz seiner reizlosen Lage“ zu einem der beliebtesten Bäder der Goethezeit. (107)
****
Im folgenden Teil werden die wichtigsten Häuser einer Kurstadt beschrieben und an Fallbeispielen auch architektonisch behandelt, wie Sandersons Millers „Burg“ bei Bath. (247) Ich möchte noch erwähnen, dass auch der Kurpark zur Kurstadt gehört. Mit über 50 ha ist der größte in Bad Homburg und viele berühmte Gartenarchitekten u.a. Lennè haben ihn gestaltet. (248) Wichtig sind auch die Villenviertel wie die Wilhelmstraße in Wiesbaden und die Römerstraße und das Schloss Balmoral in Bad Ems. In Baden-Baden wurde das Hotel Stephanie- les-Bains 1893 in seine heutige Form gebracht und 1912 mit Brenners Parkhotel vereinigt.
****
Vergessen wir nicht das Kasino. 1871 verboten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das erste in Bad Neuenahr, das zweite in Bad Dürkheim wiedereröffnet. (283) Und natürlich das Kurbad, das wegen der Einführung der Bewegungstherapie neuen Anforderungen entsprechen musste. Das erste neue eröffnete 1973 in Badenweiler, die nächsten andernorts folgten kurz später.
Die „Zusammenschau“ ist weit mehr als eine Zusammenfassung, sie blick über den Tellerrand hinaus. So wird auf die Bedeutung der Eisenbahn für den Tourismus hingewiesen und sogar Heine zitiert. (256) Wenn wir uns an Mark Twain erinnern, so war früher beim Reisen Luxus angesagt.
****
Abgesehen von dem üblichen akademischen Rundumschwatz ein sehr gelungenes Buch. 4 Sterne

Bewertung vom 08.09.2025
Würger, Takis

Für Polina


gut

einfach komponierter Romantik-Roman ***

Ein Roman ist eine fiktive Erzählung, das verstehe ich. Aber kann aus einem Klavierspieler ein Klavierträger werden, das verstehe ich nicht. Das ist mein Problem an der ganzen Geschichte: Für mich ist das Ganze zu einfach gedacht.
***
Eigentlich mag ich ja einen Roman, der mit der Handlungsfigur Hannes Prager bei der Geburt einsetzt und im ersten Kapitel mehr von der Mutter Fritzi als von Hannes selbst erzählt. Aber schon am Ende des ersten Kapitels wird es zumindest unwahrscheinlich, um nichts zu spoilern.
Das zweite Kapitel setzt mit den Klavierträgern ein, spannend. Doch nach dem ersten Arbeitstag von Hannes hätte Schluss sein müssen.
Stattdessen arbeitet er weiter, fernab von Polina und lernt Leonie kennen, wie das Leben so spielt. Doch am Ende spielt nicht mehr das Leben, sondern wieder das Klavier. Unklar bleibt, warum Hannes Vater Polinas Briefe hat und auch, wie Polina von Hannes Auftritten erfahren hat.
***
Die an sich schöne Geschichte ist mir zu einfach komponiert. Meine Liste der zulesenden Bücher fängt mit „Der Club“ an. Ich werde Würgis Können, dann mir noch einmal zu Gemüte führen. 3 Sterne.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2025

Uganda at the 1972 Summer Paralympics


sehr gut

Abschlussarbeit über ein vergessenes Thema ****

Wer nicht die Ludwig Guttmann Straße in Heidelberg-Wieblingen? Aber ich hätte nicht gewusst, dass er quasi der Gründer der Paralympics ist. Gut, diese heißen erst so seit Seoul 1986. Aber schon vorher fanden zu den Olympischen Spielen Behindertenwettkämpfe statt. Angefangen hat dies 1960 in Ron. Der Name mit „Gelähmten“ klingt heute irritierend. Doch waren die Plätze zur Unterbringung beim Berufsförderungwerk (BfW) auf 1.000 begrenzt. Wettkämpfe für Blinde fanden noch nicht statt.
Die Zuschauerresonanz war auch begrenzt, nur das Finale im Rollstuhlbasketball war voll besetzt, ob ausverkauft ist die Frage, da von Tickets nie die Rede ist.
Ich wollte noch etwas über die Stadtentwicklung von Wieblingen erfahren. Da sieht es aber mau aus. Zwei interessante Fotos habe ich gefunden. Den Rest werde ich mir wohl zusammendichten müssen.
4 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2025
Twain, Mark

Unterwegs mit den Arglosen


gut

Gebrauchsanweisung fehlt ***
Anfangs dachte ich, ich hätte die Übersetzung des Buches von Mark Twain in den Händen. Aber als nichts über Rom berichtet wurde, stutzte ich. Kann es sein, dass Mark Twain die Katholiken so hasste, dass er nichts über Rom berichtete. Ich schaute in die englische Originalausgabe und fand drei ganze Kapitel. ***
Ich versuchte nun beide Bände parallel zu lesen, aber das dauerte unendlich lange. Dann entdeckte ich im Internet ein Interview mit Pechmann, dem Herausgeber. Er erzählte, dass die Badeszene in Odessa im Original gestrichen ist. Bedauerlich! Ich las also zum Schluss erst das Original und fügte dann, die Sätze ein, die gestrichen wurden. Da hatte ich aber bereits mehr als die Hälfte gelesen.
***
Hier die schönsten Zitate aus dem ersten Teil:
„ [Vielleicht werden wir] allesamt auf den Erdboden sinken. Denn es gibt kein schlimmeres Elend, als nach einer fröhlichen, sorglosen Fahrt wieder Land (und Arbeit) zu sichten.“ (12)
Sie erwarteten Hände aus Dankbarkeit auf den Azoren, aber „sie streckten ihre Hände nur aus, um zu betteln.“ (17)
Jesuitische Weisheit: Unwissenheit, ist ein Segen und Fortschritt bedeutet Aufruhr. (vgl.18)
Witzig sind die Personen Orakel und Fragezeichen, die auf S.49 eingeführt werden.
Twain schreibt, dass beim Bau von Versailles 36.000 Arbeiter starben. (68) Für die 130 Gemäldegalerien in Paris sollte man sich ein ganzen Jahr Zeit nehmen. (69)
Brown hatte alle Namen französischer Bahnhöfe notiert. Er nannte sie „Pissoir“. (73)
Über Genua: „Vielleicht gibt es anderswo schönere Frauen, aber ich habe meine Zweifel.“ (74)
Und dann war da noch der Fremdenführer, der immer „Oh, nein!“ sagte, wenn er etwas nicht verstand. (79)
Und dann die vielen Marienbilder vom heiligen Lukas. (81)
Über Mailand: „Der Dom ist das Erste, was man morgens beim Aufstehen sieht, uns das Letzte, was man abends lange betrachtet.“ (84) Karl Borromäus lebte hier.
In Venedig konnte man einen Feind mit dem Verdacht einer Verschwörung bei der Regierung anschwärzen. (107)
Über den Kirchenstaat: „Heute ist das Land ein gewaltiges Museum der Pracht und des Elends.“ (116)
Über die Bewohner von Civitavecchia: „Vielleicht haben sie auch ein Gewand zum Tragen und eines zum Waschen, denn sie tragen nie eines, das jemals gewaschen wurde.“ (121)
„Pompeji ist nur noch halb so interessant nach dem die großen Gemälde, die zahllosen Statuen […] in das Museum von Neapel gebracht wurden. (136)
„Wenn wir die Bank wären, wären wir bankrott.“ (259)
„Ich möchte mein Hab und Gut einem Blindenheim vermachen. Dort kann man es wenigstens nicht sehen. (267)
„Dazu nahm ich noch ein Handtuch und ein Stück Seife mit, um mir bei den Arabern Respekt zu wecken“ (287f)
Über den See Genezareth: „Wir sind nicht gesegelt, aber dreimal schwimmen zählt so viel wie einmal segeln.“ (373)
„Eine Beerdigungsreise ohne Leiche ist nicht amüsant.“ (491)
***
Ich wünsche mir eine Gesamtausgabe mit dem Text des Buches und als Anmerkungen die Sätze, die in den Zeitungen standen, später aber gestrichen wurden. So gibt es nur 3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2025
Twain, Mark

Der Mann, der Hadleyburg korrumpierte (eBook, ePUB)


sehr gut

tolle Kurzgeschichte ****

Die Neuübersetzung schaffte es, den Titel in gewohnter Form zu übersetzen.
Der Plot beginnt märchenhaft mit dem Fremden, der Geld verschenkt. Und dann sind es die Neunmalklugen, die unberechtigt versuchen, fremden Lohn zu erhalten. Nur das alte aufrichtige Ehepaar bleibt zurück.

****
Eine lesenwerte Erzählung, die leider ein wenig vorhersehbar ist. Aber 4 Sterne sind vollauf gerechtfertigt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2025
Twain, Mark

Wie Hadleyburg verderbt wurde: Nebst anderen Erzählungen (eBook, ePUB)


weniger gut

besser als ganz schlecht **

Also da "verderbt" nicht vererbt ist, ist das Buch besser als das vorherige. Der Titel: "Der Mann, der Hadleyburg korrumpierte" könnte vielleicht auch mit "Der Mann, der Hadleyburg verdorben hat" übersetzt werden. "Verderbte" ist aber kein gutes Deutsch.
**
Nur wegen des Satzes: "Unter den Blinden ist der Einäugige König!" gibt es 2 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2025
Twain, Mark

Wie Hadleyburg vererbt wurde (eBook, ePUB)


schlecht

falscher Titel *

Also, ich will ja nix sagen, aber die berühmter Kurzgeschichten von Mark Twain heißt "Der Mann, der Hadleyburg korrumpierte". Wenn schon der Titel nicht stimmt, was soll ich dann vom Rest denken.
*
Folglich nur 1 Stern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2025
Auerbach, Berthold

Schwarzwälder Dorfgeschichten.


weniger gut

alte Kamelle **

Gut, wir kennen das Alter des Buches. Aber trotzdem muss ich feststellen, dass die Biografie des Autors spannender ist als das Buch.
Immer geht es um Herz und Schmerz, mal ist man vor Gericht oder, wie in der letzten Geschichte, stiftet der Pfarrer, gut katholisch, Frieden zwischen zwei feindlichen Brüdern.
**

Ich habe dieses Buch lesen wollen, weil es als Vorlage für Twains Schwarzwaldgeschichten gilt. Aber das musst du nicht. Ich habe keinen Misthaufen gefunden. 2 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.