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Worldofbooksanddreams

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Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2025
Lane, Melanie

Awake / These Ancient Flames Bd.1


ausgezeichnet

Als Leibwächterin des Fürstensohns Tao ist Meiling, genannt Mei, eine der angesehensten Persönlichkeiten am Hofe, zumal sie mit gerade mal siebenundzwanzig schon die Stellvertreterin der Leibgarde der Fürstin ist. Bei einem Treffen der Fürstenhäuser wird Mei ausgerechnet von Prinz Raven, dem Sohn von Fürst Ignacio vor dessen Angriff gewarnt. Tatsächlich gelingt es Mei, sowohl Tao als auch seine Mutter zu schützen. Bei einem heimlichen Treffen verrät Raven ihr, worum es wirklich geht, denn angeblich sind die Drachen, die seit hundert Jahren niemand mehr gesehen hat, zurückgekehrt und Drachen bedeuten Magie und Macht. Gemeinsam mit Tao und einem Freund Ravens machen sie sich auf die Suche nach einem lebenden Drachen.
Sind wir mal ehrlich, die Gestaltung dieses Buches ist einfach sagenhaft und absolut besonders, auf jeden Fall ist es ein Hingucker.
Bücher der Autorin Melanie Lane stehen schon länger auf meiner want to read Liste und da musste ich hier unbedingt zugreifen.
Wir werden hier umgehend in ein leicht asiatisch angehauchtes Setting geworfen und werden gleich Zeuge des Angriffs. Somit gibt es ganz viel Tempo schon zu Beginn der Story. Dabei schreibt die Autorin absolut fesselnd und bildgewaltig und das Kopfkino beginnt.
Die Geschichte ist ein Urban Fantasy und doch befinden wir uns in einer fremden Welt, die zwar Parallelen zu unserer Welt aufweist, aber über Magie verfügt.
Das Magiesystem ist leicht verständlich, es besteht aus magischen Linien, die die Auguren durchs Reich transportieren und von ihnen genutzt werden können. Diese Linien stammen von den Drachen und aus Angst, dass die Magie und somit die Macht verschwindet, greift Ignacio an.
Die Geschichte hat ruhige Momente zum Nachdenken, aber auch viel Spannung, Action und einige Plottwists. Wir treffen hier auf Lügen, Geheimnisse, Intrigen und Verrat. Diese Mischung macht einen erstklassigen Pageturner aus dem Buch.
Mit den Charakteren kommt noch ein Aspekt hinzu, bei dem Melanie Lane punkten kann, denn ihre Charaktere sind nicht nur gut oder böse, nicht schwarz oder weiß, sondern vielschichtig und durchdacht. Sie haben Ecken und Kanten und wirken dadurch real und authentisch.
Mei ist vom ersten Moment an sympathisch, taff und knallhart und nicht immer ganz besonnen. Raven, der Loveinterest, ist düster und geheimnisvoll und ob er wirklich vertrauenswürdig ist? Verrate ich natürlich nicht. Aus Ravens und Meis Perspektive, jeweils in der Ich-Form, erleben wir die Story.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls toll gezeichnet, bringen Abwechslung und sind lebendig. Mein Liebling ist übrigens Tao, der ein bisschen naiv rüberkommt, aber sein Herz am rechten Fleck hat.
Mein Fazit: Ein starker und gelungener Einstieg in die Dilogie, die einfach in jeder Hinsicht Spaß macht. Für mich kommt Melanie Lane auf die Liste der Autoren, die man gelesen haben muss. Ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.09.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


sehr gut

Marlowe kann ihr Glück kaum fassen, als ihre Kollegin, in die sie heimlich verliebt ist, einem Date zustimmt. Als Höhepunkt wollte Marlowe sie ins Haus der Nachbarn, das sie derzeit betreut, mitnehmen und ihr dort eine Kerze anzünden. Doch natürlich geht alles schief, die Kerze explodiert, das Haus geht in Flammen auf und Marlowe wird zum Gespött der Leute. Kein Wunder also, dass sie sofort zusagt, als ihr ein Job auf der kleinen Insel Ralston Island angeboten wird. Gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher soll Marlowe hier Touristen durch das Haus führen, in dem einst die Familie des Professor Ralston im Sommer residierte, aber nach zwei tödlichen Unfällen ihrer Kinder, dem Haus den Rücken zukehrten. Doch irgendwas scheint auch heute noch auf der Insel nicht ganz koscher zu sein.
Das Cover wirkt ein wenig gruselig und lässt ein Gefühl von Einsamkeit und Lost Place zurück. Sowas spricht mich ja immer sofort an und macht mich neugierig.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn Autorin Maureen Johnson schreibt anschaulich und flüssig, so dass man die Ereignisse gleich vor dem inneren Auge miterlebt.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite befinden wir uns mit Protagonistin Marlowe in der Gegenwart, auf der anderen Seite erleben wir die Familie Ralston im Jahre 1932, als sie selbst noch die Insel bewohnte. Das wirkt hier ganz besonders auf die Atmosphäre, denn man kommt durchaus ins Grübeln, was einst in dieser Familie geschah.
Ich fand das auf jeden Fall sehr spannend, auch wenn man hier durchaus beachten sollte, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, denn für mich hätte die Atmosphäre durchaus gruseliger sein dürfen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass das Setting und auch die Erzählung bei dem ein oder anderen Leser durchaus für Gänsehaut sorgen kann.
Während ein Erzähler durch die Ereignisse der Vergangenheit führt, begleiten wir Marlowe in der Gegenwart, so dass wir sie intensiv kennenlernen dürfen.
Ich mochte die leicht chaotische Marlowe vom ersten Moment an, denn sie hat ihr Herz am rechten Fleck und lässt sich nicht allzu viel sagen. Besonders gut gefallen hat mir ihr leicht sarkastischer Unterton, mit dem sie sich selbst gerne auf die Schippe nimmt.
Die Nebencharaktere in diesem Zeitstrang bleiben neben Marlowe deutlich blasser, was aber zur Geschichte passt, denn alles andere hätte hier den Rahmen gesprengt.
Die Familie Ralston in der Vergangenheit hat einige interessante Charaktere, doch die Auflösung zum Schluss hat mich noch einmal mehr sprachlos gemacht. Mit diesem Plottwist habe ich dann definitiv nicht gerechnet. Die Familie ist auf jeden Fall einfach anders und hier bekommen wir auch Gelegenheit, mitzurätseln, was einst wirklich geschah.
Mein Fazit: Ein toll geschriebenes Jugendbuch, das sich leicht und locker lesen lässt und eine leicht düstere Atmosphäre verbreitet. Gerade was diese Atmosphäre betrifft, ist es auf jeden Fall ein Jugendbuch, dass man auch jüngeren Lesern locker empfehlen kann. Aber auch als Erwachsene bekommt man hier gute Unterhaltung geboten. Lesenswert!

Bewertung vom 26.09.2025
Maxen, Izzy

Damn Broken Heart


ausgezeichnet

Seit dem tödlichen Snowboardunfall ihres Bruders Andy ist sich Amber sicher, dass da etwas vorgefallen ist, weshalb er verunglückte. Nach ihrem Schulabschluss beschließt sie also, in Silver Oaks eine Stelle bei der Zeitung zu beginnen und dem ganzen auf den Grund zu gehen. Dank ihres Jobs gelingt es Amber mit Andys Mannschaft in Kontakt zu treten und begegnet dabei Rayne, dem Snowboardstar, der gleichzeitig Andys Konkurrent und Freund war und als Bad Boy gilt. Wie es der Zufall will, werden die beiden gemeinsam gesehen und für Raynes Freundin gehalten. Das wiederum kommt Rayne gelegen, denn seine Sponsoren sind begeistert von Amber. Tja, was soll auch schon schiefgehen, bei Fake Dates, oder?
Schon beim Anblick des Covers war ich verliebt in dieses Buch, denn die Gestaltung sieht einfach zauberhaft aus. Auch der Einstieg gelingt hier mühelos, denn Izzy Maxen beginnt gleich mit einem Knall, der den Leser erstmal das Herz bricht. Dabei schreibt sie absolut flüssig und fesselnd und lässt Bilder im Kopf des Lesers entstehen, die einen direkt in die Geschichte versetzen. Für mich braucht sich die Autorin auch nicht hinter großen Namen zu verstecken, denn sie schreibt wirklich fantastisch.
Die Kleinstadt Silver Oaks wird zwar nicht detailliert beschrieben, aber man bekommt eine gute Vorstellung vom Setting.
Die Geschichte ist abwechslungsreich, spannend, humorvoll und hat auch ausreichend Tiefgang, da Izzy Maxen hier auch ernste Themen einbringt, die bestimmte Eigenschaften der Charaktere näherbringen. Doch auch wenn es ernstere Themen gibt, ist auch eine Portion Humor, der sich vor allem in Dialogen zwischen Amber und Rayne widerspiegelt, vorhanden.
Wir blicken hier auch ein wenig hinter die Kulissen der Snowboard Mannschaft, der Druck der Sponsoren, den Zwang Leistung zu erbringen etc. Auch diese Einblicke haben mir gut gefallen.
Amber ist mir auf den ersten Blick ans Herz gewachsen. Neben ihrem neuen Job bei der Zeitung sind Bücher und das Bloggen darüber ihre große Leidenschaft. Auch wenn sie auf den ersten Blick eher introvertiert ist, was mit den Ereignissen ihrer Vergangenheit und dem Gefühl, niemals genug zu sein in ihrer Familie einhergeht, ist sie durchweg sympathisch.
Rayne, nach außen der coole Bad Boy, ist schon vom ersten Moment an ganz anders, als man dachte. Selbst jung Vater geworden weiß er, dass man Verantwortung nicht so einfach abtreten kann. Trotzdem spielt er nach außen eine Rolle, der er eigentlich vom Charakter her gar nicht entspricht.
Wir erleben die Geschichte aus wechselnden Perspektiven zwischen Amber und Rayne, jeweils in der Ich-Form. Dadurch lernen wir natürlich beide mit all den Gefühlen und Gedanken intensiv kennen und können gut einschätzen, an welcher Stelle sie eher in eine Rolle schlüpfen.
Nebencharaktere bekommen wir ebenfalls einige und ich könnte mir vorstellen, den ein oder anderen der Charaktere in einer Hauptrolle im nächsten Buch wiederzusehen.
Mein Fazit: Auch wenn Izzy Maxen hier und da die ernsteren Themen nur anschneidet, hat mir das Buch unheimlich gut gefallen. Es ist einfach unheimlich gut geschrieben und macht von der ersten Seite an einfach Spaß und nimmt einen gefangen. Von mir bekommt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2025
O'Neill, Molly

Waterwitch


ausgezeichnet

Seit vielen Jahrhunderten lebt die Flusshexe Jenny Greenteeth in einem See in der Nähe eines kleinen Ortes namens Chipping Appleby. Bisher war es immer ruhig, doch eines Tages werfen die Dorfbewohner gemeinsam mit dem neuen Pfarrer eine junge Frau ins Wasser. Temperance wird beschuldigt, eine Hexe zu sein, was sie auch tatsächlich ist, doch bisher war sie die weise Frau des Ortes und half immer jedem, der zu ihr kam. Gemeinsam finden die beiden Frauen heraus, dass der neue Pfarrer gar kein Mensch, sondern der bösartige Erlkönig ist. Dieser kann jedoch nur besiegt werden, wenn ihnen der König der wilden Jagd zu Hilfe kommt. Allerdings verknüpft dieser wiederum Bedingungen für seine Hilfe. Gemeinsam mit dem Kobold Brackus machen sich Jenny und Temperance auf die Suche nach Rettung.
Natürlich war es wieder einmal das Cover, das mich neugierig machte und warum ich zu dieser Geschichte griff. Das mich aber hinter diesem tollen Cover eine unglaublich gute Geschichte erwartete, hätte ich nicht mit gerechnet.
Der Einstieg gelingt hier mühelos, der Schreibstil hat etwas Märchenhaftes, wenn auch eher düster und doch cozy. Klingt komisch? Ja, aber ich weiß gar nicht, wie ich es anders beschreiben soll.
Die Figur der Jenny Greenteeth ist eine Figur aus der englischen Folklore. Jenny Greenteeth ist das Flussmonster, dass im Gewässer auf dich lauert, dich packt und dann verspeist. Ganz genau das ist auch unsere Jenny hier und das ist der Punkt, der diese Geschichte so besonders macht.
In erster Linie ist es eine High Fantasy Story mit Wesen aus der Folklore, die gemeinsam aufbrechen, um etwas zu retten. Dadurch wird die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Doch auch die Figuren geben der Geschichte etwas Besonderes, denn auch der Found Family Trope wird hier zu etwas besonderem. Ganz egal wer du bist und wie du bist, solange ihr euch akzeptiert und respektiert, könnt ihr gemeinsam Besonders sein.
Die Welt ist mittelalterlich und magisch, die Atmosphäre zwischen düster und cozy, gefährlich und herzlich. Irgendwie war hier von allem etwas dabei.
Protagonistin und Erzählerin der Geschichte, Jenny Greenteeth, ist ein Monster, sie frisst Fisch roh und notfalls auch Menschen, wenn diese ins Wasser fallen. Aber irgendwie hat Jenny auch unheimlich viel Herz, ich mochte sie vom ersten Moment an und als dann Temperance bei ihr auftaucht oder noch besser abtaucht, kommt die Seele der Jenny so richtig durch.
Auch der Kobold Brackus, ein absolut gewieftes Kerlchen, mochte ich vom ersten Moment an und auch Temperance ist eine clevere junge Hexe, die den Kobold schnell im Griff hat.
Diese drei zusammen sind einfach anders, besonders, sie ließen mich schmunzeln, lachen, mitfühlen und mitfiebern und sie machten das Buch zu einem Abenteuer.
Mein Fazit: Waterwitch ist ein ganz besonderes Buch für mich gewesen, es war ein überraschendes Highlight, denn mit solch einer Geschichte habe ich absolut nicht gerechnet. Wer es gerne cozy und doch abenteuerlich mag und den Found Family Trope liebt, sollte unbedingt hier einmal reinlesen. Ein Herzensbuch.

Bewertung vom 23.09.2025
Marshall, Lisette

Der Henker der Königin / Fae Isles Bd.1


sehr gut

Die zwanzigjährige Emelin ist in ihrem Heimatdorf eine Außenseiterin, denn in ihr steckt ein Geheimnis, sie ist in der Lage, Magie durch Farben entstehen zu lassen. Als sie eines Tages beim Wirken ihrer Magie vom Silent Death, dem Fae Creon, Sohn der Fae Königin, dabei beobachtet wird, beschließt er Emelin zu entführen. Denn was Emelin nicht weiß: sie selbst ist zur Hälfte Fae und deshalb in der Lage Magie zu wirken. Außerdem ist sie, lt. Creon, die Einzige, die nicht an die Königin, die alle Mutter nennen, gebunden und somit in der Lage, die Königin zu vernichten. Doch dafür muss sie die Frau des Silent Death werden.
Das Cover ist wunderschön und das Wort Fae allein reicht schon aus, um mich magisch anzuziehen.
Der Einstieg gelang mir hier auch sehr leicht, denn Autorin Lisette Marshall erzählt leicht und flüssig, so dass man dem Inhalt der Geschichte leicht folgen kann.
Das Magiesystem mit den Farben fand ich auch spannend und neu und ausreichend beschrieben, um dem Ganzen folgen zu können.
Das Worlbuilding wird im Großen und Ganzen nur angekratzt, aber zumindest so weit, dass man sich das Gesamte vorstellen kann.
Die Handlung ist zunächst sehr spannend und interessant, da man hier einiges Neues entdecken kann. Doch gerade im Mittelteil passiert eher wenig, so dass hier einige Längen entstehen. Zwar dreht sich hier viel um die Beziehung zwischen Emelin und Creon, die sich im richtigen Maße entwickelte und das langsam entstehende Prickeln spürbar war, aber halt auch nicht allzu spannend wurde. Im letzten Teil wurde aber das Tempo wieder erhöht, so dass man durchaus gespannt auf die Fortsetzung sein darf.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Emelin ist kein ganz einfacher Charakter, gerade zu Beginn machte sie es mir mit ihrer doch naiven Art schwer. Doch an der Seite von Creon entwickelt sie sich immer mehr zu einer starken Protagonistin.
Creon wirkt zunächst unnahbar und ein wenig düster, zumal er auch nicht sprechen kann. Warum, weshalb erfahren wir aber im Laufe der Handlung und lernen dabei auch die andere Seite des stillen und gefährlichen Protagonisten kennen.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir der Auftaktband der Fae Isle Reihe sehr gut gefallen, zwar gab es im Mittelteil einige Momente, die sich für meinen persönlichen Geschmack zu sehr zogen, doch insgesamt fand ich die Umsetzung von Magiesystem, Lovestory, Handlung und Worldbuilding sehr gut. Gerade die Liebesgeschichte ist hier gelungen und ich mochte beide Protagonisten. Insgesamt Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.09.2025
Kinney, Wallis

A Dark and Secret Magic


sehr gut

Hecate Goodwin ist eine Hexe, der schon kurz nach ihrer Geburt gesagt wurde, dass sie eine Heckenhexe sei. Das ist absolut ungewöhnlich, doch Hecate hat dieses nie in Frage gestellt. Nun steht Halloween bevor und Hecate, kurz Kate, feiert ihren 31. Geburtstag. Dieser Tag ist etwas ganz Besonderes, da die Hexen ab diesen Tag sich auf ihre Fähigkeiten allein konzentrieren. Doch kurz vor dem großen Tag bekommt sie unerwartet Besuch, Matthew Cypher, Magier eines anderen Ordens und alles andere als gerne gesehen, steht vor Kates Tür und bittet um Unterkunft, die Kate nicht ablehnen darf. Allerdings geschehen noch so einige merkwürdige Dinge, wie z. B. Träume über einen dunklen König und Matthew scheint ganz anders als gedacht.
Das wirklich wunderschöne Cover fiel mir regelrecht ins Auge, da es einfach eine wunderschöne, herbstliche Atmosphäre ausstrahlt. Außerdem liebe ich Geschichten rund um Hexen und Halloween und das kommt hier definitiv nicht zu kurz.
Der Einstieg wird einem sehr leicht gemacht, denn der Schreibstil der Autorin Wallis Kinney ist einfach wunderschön, ruhig und unaufgeregt und doch bildgewaltig und fesselnd. Damit versetzt sie den Leser direkt vor Ort in das kleine Dorf und verpasst der Geschichte die perfekte Atmosphäre.
Smalltown Vibes gibt es hier definitiv, jeder kennt jeden und es scheint, als könne man keine Geheimnisse voreinander haben. Doch es warten so einige Überraschungen auf Kate, mit denen sie nicht gerechnet hat. Allein schon der unerwartete Besuch Matthews, den sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat, verwirrt sie zunächst. Nach und nach klären sich dann aber alle Geheimnisse auf.
Wer Geschichten mit viel Tempo und Action liebt, ist hier wahrscheinlich eher falsch, denn die Geschichte ist eher leise und sanft und doch konnte sie mich durchaus fesseln, denn man spürt, dass hier ganz viele Geheimnisse vorhanden sind.
Dafür kommt die besondere Atmosphäre des Herbstes hier nicht zu kurz. Man hört förmlich das Rauschen der Blätter und spürt die klamme Luft des Nebels.
Die Magie wird hier nach und nach verdeutlicht, wer über welche Magie verfügt und wie das zustande kam etc. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, da man immer Stück für Stück mehr offenbart bekommt.
Aus der Sicht von Protagonistin Hecate erleben wir die Story. Ich mochte sie einfach vom ersten Moment an, sie ist herzlich und einfach lieb. Doch dadurch lässt sie auch einfach viel zu viel mit sich machen und scheint zunächst eher naiv. Aber sie entwickelt sich deutlich weiter und steht für sich ein. Gerade auch was Matthew betrifft, der gar nicht so böse ist, wie gedacht, oder? Er hat auf jeden Fall etwas zu verbergen und doch mag man ihn vom ersten Moment an.
Ansonsten gibt es diverse Nebencharaktere, wie Schwestern, Freundinnen und weitere Hexe des Ortes. Nicht jede wollte sympathisch werden und das mit gutem Grund.
Mein Fazit: Herbstliche Atmosphäre, Smalltown Vibes, Hexen und Halloween, dieses Buch ist einfach perfekt für den Herbst, denn es verbreitet von der ersten Seite an die passenden Vibes. Ein Buch für kühle Tage, Kuscheldecke und eine leckere Tasse Kakao, ein passendes Rezept findet ihr auch im Buch. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.09.2025
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight


sehr gut

Wir schreiben das Jahr 1993 als die junge Jaye sich gemeinsam mit ihrer Mutter von Kalifornien nach Waco; Texas, auf den Weg macht. Kurz zuvor lernte nämlich ihre Mutter den charismatischen Perry kennen, der in Waco der Anführer einer christlichen Sekte ist. Nun leben die Beiden bei Perry, doch während Jayer das ein oder andere kritisch sieht, verfällt ihre Mutter Perry immer mehr. Als Jaye kurz darauf den Sohn des Sheriffs, Roy, kennenlernt, scheint es, als würde sich alles zum Positiven wenden, denn die Teenager verlieben sich auf Anhieb. Was beide nicht wissen, Perry handelt scheinbar insgeheim mit Waffen und die Tage auf der Farm der Sekte scheinen gezählt.
Mich sprach das düstere Cover wieder einmal an und da ich das Thema rundum eine Sekte sehr spannend fand, wurde ich neugierig auf We burn daylight.
Autor Bret Anthony Johnston hat einen sehr fesselnden Schreibstil und vermittelt schnell Eindrücke und Gefühle, ohne dabei endlos abzuschweifen.
Seine Art, diese Geschichte zu erzählen, war allerdings nicht immer ganz so leicht. Zum einen lässt er die Teenager Roy und Jaye abwechselnd aus dem Jahr 1993 erzählen, nimmt aber auch einen Podcast mit rein, bei dem ein ehemaliger Freund Roys unterschiedliche Personen in der Gegenwart interviewt. Diese vermitteln durchaus immer wieder neue Denkansätze, aber man musste hier durchaus aufpassen, wer da gerade erzählte, was ja auch durchaus wichtig für die Story ist.
Der Autor nimmt mit seiner Geschichte Bezug zu einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1993 in Waco, als die Sekte der Branch Davidians mit ihrem Anführer David Koresh zunächst unter Beschuss von US-Behörden genommen und später belagert wurden. Zwar nimmt der Autor hier eine fiktive Person, doch den Bezug zu Koresh ist hier in jeder Hinsicht vorhanden.
Insgesamt fand ich die Geschichte sehr berührend und ergreifend, auch wenn ich auf den ersten Blick noch nicht so ganz begreifen konnte, warum man sich solch einer Sekte anschließt. Doch Perry (alias Koresh) ist durchaus charismatisch und viele seiner Sektenmitglieder haben etwas zu verbergen. Die Darstellung fand ich absolut gelungen und konnte mich fesseln, auch wenn es im Mittelteil ein paar Längen gab, was auch einfach daran lag, dass hier die beiden Teenager im Mittelpunkt stehen.
Roy ist der Sohn des Sherriffs, der sich einsam fühlt, seitdem sein Bruder mit dem Militär das Land verlassen hat. Seine Eltern leben seitdem ein wenig in ihrer eigenen Welt, was durchaus verständlich ist, aber Roy sucht Aufmerksamkeit. Diese bekommt er später durch Jaye, die zwar mit der Mutter in der Sekte lebt, aber durchaus in der Lage ist, diese kritisch zu betrachten. Auch sonst ist Jaye unheimlich weit vom Verhalten und wirkt nicht wie eine x-beliebige Vierzehnjährige.
Die Nebencharaktere sind zahlreich und sorgen für neue Blickwinkel und Denkansätze, was die Story lebendig und greifbar macht.
Mein Fazit: Insgesamt fand ich We burn Daylight sehr bewegend und berührend und die Einblicke in das Leben der Sekte äußerst aufschlussreich. Auch wenn dieser Roman rein fiktiv ist, so ist der Bezug zu den Branch Davidians in jeder Hinsicht greifbar. Bei mir hat das Buch für sehr gute Unterhaltung gesorgt und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 18.09.2025
Smith, Kaylie

Enchantra - Verrate die Liebe, rette dein Herz / Wicked Games - Verfluchte Spiele Bd.2


sehr gut

Nachdem Genevieve Phantasma und seine tödlichen Spiele hinter sich gelassen hat, begibt sie sich gleich in neue Gefahr. Aufgrund von Briefen, die sie bei ihrer verstorbenen Mutter fand und sie in deren Namen beantwortete, reist sie nach Enchantra. Das geheimnisvolle Anwesen ist jedoch gefährlicher als sie dachte und kaum dort angekommen, ist sie wieder mittendrin in tödlichen Spielen. Veranstaltet durch einen Teufel wird die Familie Silver gezwungen, Jahr für Jahr an diesen Spielen teilzunehmen, aber als unsterblichen geschieht ihnen nichts, ganz im Gegensatz zu Genevieve. Doch diese muss sich nun auch den Gefahren stellen, gemeinsam mit Rowin, der nicht nur düster, sondern auch allzu verführerisch ist, nimmt sie an den Spielen teil.
Genau wie schon bei Phantasma besticht auch Enchantra mit seinem wunderschönen Cover. Mir fiel der Einstieg in den zweiten Band der Dilogie wesentlich leichter, denn auf den ersten Blick fand ich die Handlung spannend.
Der Schreibstil ist schon wie im ersten Band sehr leicht und fesselnd, aber auch sehr bildgewaltig, so dass man die düstere Atmosphäre des Hauses regelrecht spüren kann.
Das Setting von Enchantra erinnert an eine riesige gothische Villa, düster, ein bisschen angestaubt, mit viel Prunk und Glamour. Diese Bilder entstehen wirklich leicht beim Lesen, was mir gut gefallen hat.
Auch das Tempo zu Beginn ist gelungen, da es absolut geheimnisvoll wirkt und man näheres wissen möchte, doch zwischen den einzelnen Spielen innerhalb Enchantras, zog sich die Handlung etwas. Doch auch trotz der Längen, die durch Gespräche entstanden, gab es vor allen in den Dialogen viel Humor und ich musste manches Mal schmunzeln, ich sag nur die Namen der Silvers.
Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin Genevieve. Diese besitzt viel Herz, aber auch ein loses Mundwerk und ich gestehe, ihr Naivität ging mir manchmal ein wenig auf die Nerven. Ich kann ihre Unsicherheiten trotzdem verstehen, denn sie stand immer im Schatten ihrer Schwester.
Rowin empfand ich als einen recht stereotypen Loveinterest, doch je mehr man ihn kennenlernt, desto mehr spürt man, dass er durchaus ein Mensch mit Gefühl ist.
Die vielen weiteren Familienmitglieder fielen mir etwas schwerer, auseinanderzuhalten. Dabei tauchen sie immer wieder auf, mal als Gegner mal als Vermittler. Insgesamt bleiben sie wesentlich blasser als die beiden Protagonisten.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir Enchantra besser gefallen als Phantasma, allerdings hatte ich im Laufe der Geschichte ein paar Probleme mit der Protagonistin Genivieve, die mir zu naiv war. Trotzdem war die Handlung, bis auf kleinere Längen, spannend, düster und blutig. Wer Phantasma mochte, dürfte auch an Enchantra seine Freude haben.

Bewertung vom 16.09.2025
Winter, Dagmar

Blood Academy - Der Preis des Erfolges


sehr gut

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Sally bei ihrer Großmutter. Nun ist der Schulabschluss nah und Sally hofft, dass es ihr gelingen wird, ein Stipendium zu erhalten. Genau das bekommt sie auch, doch mit dem College, das sie quasi ausgewählt hat, hätte sie niemals gerechnet. Die School of Honor and Success nimmt nur die Besten der Besten Schüler auf und das ausgerechnet sie hier studieren soll, ist für Sally ein Wunder. Doch die Academy birgt Geheimnisse und Gefahren und außerdem auch noch zwei junge Männer, Jason und Lorne, die auf ihre Art eine Faszination auf Sally wirken, mit der sie nicht gerechnet hat.
Wieder einmal ist dieses Buch außergewöhnlich schön gestaltet und weckt somit umgehend Aufmerksamkeit und auch der Einstieg in die Handlung fällt leicht. Autorin Dagmar Winter erzählt sehr leicht und flüssig und schnell gerät man hier in den Bann der Story. Zwar dauert es dann eine Weile, bis diese richtig in Schwung kommt, doch spätestens mit dem Eintritt in die Academy wird es immer spannender und fesselnder.
Das Setting, die Academy, ist typisch für Dark Academia, trotzdem gelingt es Dagmar Winter hier eine ganz besondere Atmosphäre heraufzubeschwören. Düster, etwas dramatisch und intensiv beschrieben, so dass man sich mitten ins Geschehen versetzt fühlt.
Die Spannung steigt mit fortlaufen der Geschichte, es wird düster und blutig und es gibt einige unvorhersehbare Momente.
Protagonistin Sally, aus deren Sicht wir die Handlung erleben, ist gleich vom ersten Moment an sympathisch. Sie hat es nicht wirklich einfach gehabt, seit dem Tod der Eltern und war vor der Academy eine Außenseiterin. Doch an der Academy warten neue Herausforderungen und sie steht vor der Frage, wie weit man gehen würde für Rache und Erfolg.
Die beiden jungen Männer Lorne und Jason verbindet mehr miteinander, als man annimmt, doch was der freundlich wirkt, wirkt der andere düster und geheimnisvoll. Doch wem kann man oder besser Sally, vertrauen?
Mein Fazit: Ein auf den ersten Blick recht typisches Buch seines Genres, doch je mehr man in der Geschichte versinkt, desto mehr nimmt sie einen gefangen. Sehr atmosphärisch und tolle Charaktere, dazu Spannung und ein wenig was fürs Herz, runden die Geschichte ab. Tolles Buch, für das es eine Leseempfehlung gibt.

Bewertung vom 15.09.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


sehr gut

Nach einem Brand in ihrem Haus kommen Gina, ihr Mann Matt und ihre beiden Kinder bei Ginas besten Freundin Annie im Haus unter, da diese gerade verreist ist. Kaum bei Annie angekommen, klingelt es, vor der Tür steht Mary, die behauptet, Annies Hausmädchen zu sein. Zunächst ist Gina unsicher, doch als Annie ihr per WhattsApp bestätigt, dass Mary zuverlässig ist, lässt Gina sie ins Haus. Doch eins kommt aufs andere, Mary zieht mit ihrem Sohn mit ins Haus ein und es geschehen merkwürdige Dinge. Alles deutet auf die Vergangenheit, als Gina und ihre drei besten Freundinnen ein unschlagbares Team waren, bis eine von ihnen spurlos verschwand.
Das Cover ist herrlich düster und macht sofort neugierig und da der Klappentext ebenfalls spannend klingt, war ich dabei.
Der Einstieg zieht sich zwar ein klein wenig, gelingt aber durchaus mühelos, denn Autorin Samantha Hayes hat einen klaren und völlig unkomplizierten Schreibstil, der den Leser in den Bann zieht.
Die Story ist, trotz gewisser Vorahnungen und Vorhersehbarkeiten, sehr spannend und fesselnd und ich habe die Geschichte durchaus in kurzer Zeit verschlungen. Mein großes Manko allerdings war das Ende, denn das war für mich, zumindest teilweise, doch arg konstruiert. Das fand ich dann doch ein wenig schade, denn davor kam die Story sehr glaubhaft rüber.
Abwechselnd in der Gegenwart aus der Sicht von Gina und Mary, in der Vergangenheit aus weiteren Perspektiven, erleben wir die Geschichte. Der Fall der Vergangenheit, der Cold Case um die verschwundene Freundin Sara, fand ich sehr fesselnd und auch traurig.
Ganz besonders gelungen habe ich in diesem Thriller die Charaktere empfunden. Auch wenn mir zunächst so gar keiner richtig sympathisch war, waren sie doch so spannend, dass man wissen wollte, was hinter ihrem Auftreten steckt. Gina, zum zweiten Mal Mutter geworden, kam mir unheimlich naiv und leichtgläubig vor, so manches Mal musste ich den Kopf schütteln. Doch innerhalb der Geschichte entwickelt sie sich definitiv weiter. Mary wirkt natürlich von Beginn an geheimnisvoll und alles andere als glaubwürdig und alle meine Vermutungen haben sich durchaus bewahrheitet, zumindest zum großen Teil.
Daneben gibt es natürlich diverse Nebencharaktere, die teilweise düster und erschreckend wirken oder einfach undurchsichtig scheinen. Im Großen und Ganzen bleiben sie aber einfach nebensächlich und nehmen nur relativ wenig Raum in der Handlung ein.
Mein Fazit: Trotz kleiner Kritikpunkte hat mir dieses Buch doch gut gefallen und brachte mir unterhaltsame Lesestunden, bei denen ich vor allem neugierig war, ob und wie oft ich richtig liege. Wie erwähnt, fand ich das Ende nicht ganz so gelungen, aber insgesamt ist das Buch perfekt für einen Lesenachmittag auf dem Sofa.