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Lissi Filibuster

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2025
Schmohl, Sabrina

Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister


ausgezeichnet

Schaurige Geistergeschichte für alle mit starken Nerven

Wir haben bereits einige Geistergeschichten gelesen, doch die meisten waren nicht wirklich gruselig. Ganz anders jedoch unser letztes Buch: "Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister" von Sabrina Schmohl.
Bodhi möchte eigentlich nur noch ein paar letzte Dinge in seinem Heimatdorf erledigen, bevor es komplett wegen des Tagebaus abgerissen wird: Ameisen umsiedeln, Treppenstufen zählen, das Grab seines verstorbenen Katers verlegen, seine Hütte im Wald abreißen - solche Dinge eben. Er rechnet nicht mit dem, was ihn dort erwartet: Geister, die ihr Unwesen treiben, und Joe, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihnen zu helfen.
Bodhi und Joe sind beide ganz besondere Charaktere, die auf ihre eigene Art sympathisch sind und interessante Hintergrundgeschichten haben. Bodhi ist eher ein Einzelgänger mit ausgefallenen Interessen. Joe ist eine richtige Geister-Expertin. Ihre Methoden sind etwas gewöhnungsbedürftig und von Horrorfilmen inspiriert. Dafür sind sie effektiv und das ist auch dringend notwendig.
Denn die Geister in Nebelheim sind gefährlich und sehen nicht nur gruselig aus. Sabrina Schmohl gelingt es mit ihrem ausgezeichneten Schreibstil, mit nur wenigen Sätzen Gänsehautstimmung zu erzeugen. Ja, wir haben mitgezittert, und das Buch ist definitiv nichts für Leute mit schwachen Nerven.
Jedoch werden diese unheimlichen Szenen immer wieder abgemildert - durch einige sehr kreative Ideen zur Geisterberuhigung, die uns zum Schmunzeln gebracht haben. Die Mischung aus unheimlichen und humorvollen Szenen ist wirklich sehr gelungen.
Dabei werden gleichzeitig auch noch wichtige Themen angesprochen. So geht neben dem Thema Freundschaft zum Beispiel auch um die Bedeutung des Zuhauses: nicht nur für Bodhi, auch für Joe und sogar die Geister. Alle suchen nach einem "sicheren Hafen". Das kommt in der Geschichte sehr gut heraus, auch wenn man sich dafür erst einmal ordentlich gruseln muss.
Wer also beim (Vor-)Lesen so richtig Gänsehaut bekommen und mitzittern möchte, sollte sich "Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister" von Sabrina Schmohl unbedingt merken. Die Altersempfehlung von 9 Jahren ist hier gut gewählt. Jüngeren Kindern sollte man das Buch nur vorlesen, wenn diese gut mit unheimlichen Szenen und den Themen Tod, Geister und Friedhof umgehen können.

Bewertung vom 25.09.2025

Tagebuch eines Noobs Kriegers - Der Comic Bd. 5 - Ein denkwürdiges Gastmahl


sehr gut

Cooler Minecraft-Comic für Kinder ab dem Grundschulalter

Comics und Minecraft sind schon eine sehr coole Kombination, die meine Jungs sehr mögen. "Tagebuch eines Noobs Kriegers - Ein denkwürdiges Gastmahl" von Pirate Sourcil, Jez und Odone ist nun schon der fünfte Band aus der Reihe, der die Geschichte von Minus, einem Dorfbewohner, der zum Krieger werden wollte, weitererzählt.
Als fortlaufende Geschichte muss man sich bewusst sein, dass der Einstieg ohne Vorwissen möglich ist, man aber ziemlich in die Geschichte hineingeworfen wird. Auch meine Kinder und ich kennen nicht alle vorangegangenen Bände, hatten aber trotzdem keine Probleme, der Geschichte dieses Bandes zu folgen.
Diese beginnt gleich mit der Rückkehr der Abenteurer aus dem Ende. Minus und seine Begleiter werden von einem Dorfbewohner in ein Dorf begleitet, wo sie ein großes Fest zu ihren Ehren erwartet. Doch hinter der Freundlichkeit der Dorfbewohner versteckt sich viel mehr. Es beginnt ein neues, spannendes Abenteuer - natürlich mit Monstern, Zombies und einigen coolen Ideen, die perfekt in die Minecraft-Welt passen.
Die Gestaltung des Comics hat uns gleich sehr gut gefallen. Alles ist eckig, so wie man es aus der Blockwelt gewöhnt ist und trotzdem lebendig. Die Charaktere sind sehr ausdrucksstark gezeichnet. Dabei sehen sich einige Figuren sehr ähnlich, was für einige witzige Momente sorgt. Auch der Humor hat uns sehr gut gefallen. Die Dorfbewohner sind natürlich sehr auf das Handeln fixiert, was zu einigen witzigen Situationen führt.
Lediglich die Länge des Comics hat meine Söhne und mich ein wenig enttäuscht. Der Comic ist sehr schnell durchgelesen und durch den Fortlauf der Geschichte über mehrere Bände hinweg ist die Story natürlich noch nicht abgeschlossen. Am besten ist es wohl, wenn man direkt alle Bände hintereinander liest. Dann machen Minus' Abenteuer mit Sicherheit noch viel mehr Spaß und motivieren jeden Minecraft-Fan im Grundschulalter zum Lesen.

Bewertung vom 21.09.2025
Lionera, Asuka

Untamed Hearts / Honor & Claws Bd.1


sehr gut

Geheimnisvoller Weltenbau, verbotene Liebe - mit kleinen Längen

Es war für mich mal wieder Zeit für eine Romantasy. Gelesen habe ich diesmal "Honor & Claws 1: Untamed Hearts" von Asuka Lionera. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen und die Story klang gleich vielversprechend:
Mystische Bestien, die eine ganze Welt bedrohen; eine angehende Jägerin, die ihre verstorbene Familie rächen will; ein Fremder, der auf der Seite der Bestien steht und zu einem geheimnisvollen Sternenvolk gehört; und natürlich eine verbotene Anziehung zwischen den beiden.
Vor allem auf den Weltenaufbau der Geschichte war ich sehr gespannt. Doch man muss sich tatsächlich ein bisschen gedulden, bis man genug Informationen erhält, um alles zu verstehen. Es ist sehr geheimnisvoll, vor allem wenn es um die Celester - das Sternenvolk - und ihre Verbindung zu dieser Welt und den Bestien, geht.
Erst einmal begleitet man nämlich Reina, eine Jägerrekrutin, die etwas erfolglos bei der Bestienjagd ist und gar nicht viel über die Celester weiß. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mit ihr warm zu werden, konnte sie aber im Laufe der Geschichte immer besser verstehen. Sympathischer war mir dafür der männliche Part, der geheimnisvolle Gavin, dessen Sicht sich immer wieder mit Reinas abwechselt.
So erlebt man zusammen mit den beiden ganz unterschiedliche Sichtweisen auf die Bestien, die Welt und natürlich die jeweiligen Völker. Die Bestien, die außergewöhnliche Fähigkeiten haben und sehr gefährlich werden können, haben mir als besonderes Merkmal dieser Fantasywelt ausgesprochen gut gefallen - insbesondere die dreischwänzige Füchsin.
Die verbotene Anziehung zwischen den Reina und Gavin hat mich auch total erreicht, gerade weil sie etwas länger braucht, um sich so richtig zu entwickeln und zu entfalten. Die Liebesgeschichte hat dabei genau richtig viel Raum eingenommen und die Gefühle der beiden lesen sich sehr schön.
Dafür hatte das Buch aber leider auch ein paar Längen und hätte für meinen Geschmack noch ein wenig mehr Action und Spannung vertragen können. Das Ende macht aber dafür sehr neugierig auf den nächsten Band dieser Dilogie. Es bleiben einige Fragen ungeklärt und neue werden aufgeworfen, sodass ich gerne auch den zweiten Teil lesen möchte, um zu erfahren, was mit Reina, Gavin und der dreischwänzigen Füchsin passiert.

Bewertung vom 17.09.2025
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Fjolla, Hüterin der Schneelande


ausgezeichnet

Wunderschön winterlich, geheimnisvoll und berührend

Lust auf eine bewegende Wintergeschichte für Kinder, die mal nichts mit Weihnachten zu tun hat und trotzdem ein ganz wohliges Gefühl hinterlässt? "Fjolla - Hüterin der Schneelande" von Kristina Scharmacher-Schreiber ist dann genau das passende Buch.
Fjolla lebt zusammen mit ihrem Opa und einer Schneefüchsin in einer kleinen Stadt hoch im Norden. Es ist eisig dort und dunkel, aber Fjolla liebt es, draußen zu sein und genießt die Kälte. Doch als ein Eisbär ganz in der Nähe der Stadt auftaucht und immer wieder Eisstürme die Stadt heimsuchen, ändert sich viel für Fjolla. Gemeinsam mit ihrem Freund Yuki und dem neuen Jungen Aubin erfährt sie mehr über diese mysteriösen Vorkommnisse. Dabei kommen sie auch einigen Familiengeheimnissen auf die Spur, die Fjollas, Yukis und Aubins Leben für immer ändern.
Der Schreibstil von Kristina Scharmacher-Schreiber ist sehr berührend, denn die Gefühle der drei Kinder werden beim Lesen ganz deutlich. Auch die winterliche Atmosphäre ist mit jeder Zeile spürbar. Es wird eisig, stürmisch und gefährlich. Aber gleichzeitig steckt in der Geschichte sehr viel Wärme, denn es geht um Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt. Dabei gibt es jedoch auch traurige Momente und Verluste, die sehr bewegend sind.
Die Magie, die in der Geschichte verborgen ist, ist eindrucksvoll und einzigartig. Es sind die Verbindungen der Kinder zu Tieren und der Natur, die eine außergewöhnliche Atmosphäre in dieser kargen Schneelandschaft schaffen. Und so entstehen trotz des Eises warme Momente voller Hoffnung und Freundschaft, die von den liebevollen Illustrationen von Mareike Ammersken begleitet werden.
Durch die großen Geheimnisse, die regelrecht zum Miträtseln einladen, kommt beim Lesen eine angenehme Spannung auf, sodass man das Buch gar nicht beiseitelegen möchte. Ab 10 Jahren können Kinder dieses fast schon märchenhafte Winterbuch problemlos selbst lesen. Jüngeren Kindern ab dem Grundschulalter kann man "Fjolla - Hüterin der Schneelande" aber auch wunderbar in eine Decke gekuschelt vorlesen.

Bewertung vom 17.09.2025
van den Kroonenberg, Mohana

Dodo


sehr gut

Zwischen Fantasie und Realität - ein ernstes Buch, das berührt und stärkt

"Dodo" von Mohana van den Kroonenberg ist eine sehr berührende Geschichte über einen zwölfjährigen Jungen. Dorian kommt auf eine neue Schule. Bei der Vorstellungsrunde geht für ihn alles schief, was nur schiefgehen kann. Er beschließt daraufhin, nie mehr zu reden - mit niemandem - und zieht sich immer mehr in sich zurück. Der einzige Freund, der ihm bleibt, ist ein Dodo, zu dem er eine tiefe Verbindung spürt.
Es gibt einige lustige und leichte Szenen, doch man merkt beim Lesen, dass es Dorian die meiste Zeit nicht gut geht. Er flüchtet sich in eine Fantasiewelt, schwelgt in Erinnerungen und kapselt sich von allen ab. In seiner Fantasie spürt er noch eine gewisse Leichtigkeit, doch in der Realität ist Dorian traurig und allein.
Mohana van den Kroonenberg spricht damit ein schwieriges Thema für Jugendliche an. Der Übergang zu einer neuen Schule ist oft herausfordernd und viele sind gerade in dieser Zeit von Selbstzweifeln geplagt. "Dodo" ist ein vorwiegend ernstes Buch, denn Dorian macht sich viele Gedanken darüber, wer er ist, wer er sein möchte und was ihn so unzufrieden macht: Er selbst? Seine Freunde? Seine Mitschüler? Oder etwas anderes?
Dorians Probleme sind so greifbar für alle Lesenden, auch wenn man selbst nicht davon betroffen ist. Man spürt seine Selbstzweifel, seine Unsicherheit und seinen Wunsch, dazuzugehören. Doch die Botschaft, die in "Dodo" steckt, ist durchweg positiv. Sie zeigt, wie wichtig Freundschaft ist, aber auch, dass manche Menschen Zeit, Hilfe und Verständnis brauchen. Die Geschichte macht Mut, zu den eigenen vermeintlichen Makeln oder Schwächen zu stehen und sich bei Problemen Hilfe zu suchen.
Sicherlich ist "Dodo" keine einfache Geschichte, aber vor allem Kindern, die selbst an sich zweifeln oder nach einem Schulwechsel verunsichert sind, könnten hier Bestärkung finden, denn sie zeigt auch, dass die meisten Menschen irgendwelche Ängste oder Sorgen haben und dass ein anderer Blickwinkel manchmal hilft, um diese zu überwinden.

Bewertung vom 17.09.2025
Braun, Anastasia

Fay Melody - Die magische Musikakademie


ausgezeichnet

"Nur noch ein Kapitel, BITTE!" - Musikmagie, die verzaubert

"Nur noch ein Kapitel, BITTE!" - wenn ich diesen Satz von meinen Söhnen beim Vorlesen höre, weiß ich, dass es ein richtig gutes Buch ist. Anastasia Braun hat es geschafft, uns mit "Fay Melody - Die magische Musikakademie" von der ersten Seite an zu verzaubern.
Für uns passte hier einfach alles: ein fantastisches Setting mit der magischen Musikakademie Clef Hall, voller wunderbarer Zauber und Geheimnisse; interessante Charaktere angeführt von der Hauptfigur Fay Melody, die ganz unerwartet in diese magische Welt gerät; und nicht zuletzt ein spannender Plot mit einigen gelungenen Wendungen (wir haben sie erahnt, aber lieben sie trotzdem) und einem grandiosen Finale.
Musik ist das Hauptthema dieses Buches - ihre Macht, ihre Magie und ihre Einzigartigkeit. Sie verbindet Menschen, gibt ihnen Kraft und kann in dieser Welt so viel Wunderbares bewirken. Doch Fay Melody steht der Musik anfangs mehr als skeptisch gegenüber, denn jede Melodie führt bei ihr zu Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und mehr. So ist es für sie ein Wunder, plötzlich von einer geheimnisvollen Melodie in eine ganz andere Welt gelockt zu werden und in Clef Hall einen ganz neuen Bezug zur Musik aufbauen zu können.
Fay zweifelt im Laufe der Geschichte immer wieder an sich selbst. Genau das hat sie uns ganz nah gebracht. Doch Fay ist glücklicherweise nicht allein. Sie trifft auf Jazz, eine ganz besondere, junge Musikmagierin, die Fay so akzeptiert, wie sie ist. Die Freundschaft, die zwischen den beiden entsteht, hat uns sehr gefallen und ist eines der vielen kleinen Highlights der Geschichte. Dazu kommen noch viele kreative Ideen (Wolkenbetten!!!), die wir so in noch keinem anderen Buch über Magie gefunden haben.
Durch den angenehmen Schreibstil von Anastasia Braun machte mir das Vorlesen besonders viel Spaß. Es sind kleine Wortspiele wie der Ausruf "Holla Vivaldi!" oder "Großes Notenschlüssel-Ehrenwort", die es zu einem ganz besonderen Leseerlebnis machen. Auch das Spannungslevel ist genau richtig gewählt. Es gibt Geheimnisse, bei denen man das ganze Buch über miträtseln kann und Gefahren, die im Hintergrund schwelen.
Uns hat "Fay Melody - Die magische Musikakademie" nicht mehr losgelassen. Es ist das perfekte Buch für alle, die Magie und Musik lieben und eine Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt lesen möchten. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren ist zum Selberlesen sehr gut gewählt. Beim Vorlesen hat aber auch schon mein 8-jähriger Sohn sehr gerne zugehört. Das Buch ist daher auch für jüngere Zuhörerinnen und Zuhörer, die komplexere Geschichten zum Mitfiebern mögen, geeignet.
Wir hoffen nun sehr, dass es bald einen 2. Band geben wird, denn wir wollen unbedingt noch einmal zurück nach Clef Hall reisen und wieder beim Lesen die Musikmagie spüren.

Bewertung vom 15.09.2025
Köstler, Stephan

Zauberstäbe und ihre Geheimnisse


sehr gut

Ein Buch voller Magie und Handwerkskunst - für alle, die Zauberei lieben

Zauberstäbe üben auf Kinder und Erwachsene, die Magie und Zauberei lieben, gleichermaßen eine besondere Anziehungskraft aus. Deshalb haben meine Söhne und ich uns sehr auf "Zauberstäbe und ihre Geheimnisse" von Stephan Köstler, einem echten Zauberstabmacher, gefreut.
Die Gestaltung des Buches und die Illustrationen von Alessandra Fusi haben uns sofort sehr gut gefallen. Das Buch ist hochwertig verarbeitet und wirkt wie ein kleiner Schatz. Es enthält Fotos von unglaublich schönen Zauberstäben, die von Stephan Köstler in Handarbeit hergestellt wurden. Dabei sind auch viele Details zu entdecken sowie magische Kerne und die Werkzeuge, mit denen die Stäbe hergestellt werden.
Meinen Söhnen und mir hat besonders gut gefallen, dass man durch die Fotos und Beschreibungen erfährt, wie Meister Köstler Zauberstäbe herstellt. Da möchten wir am liebsten auch gleich eine Drechselmaschine anschmeißen oder mit dem Schnitzen loslegen. Das Wissen über verschiedene Hölzer und die richtige Gestaltung mithilfe des Goldenen Schnitts hat uns hier richtig gut gefallen und inspiriert. Toll war auch der kleine Abstecher zu den Flugbesen, so einen hätten wir auch sehr gerne!
Neben dem Teil, der die Herstellung der Stäbe erklärt, gibt es einiges über die Geschichte der Zauberstäbe und den Werdegang eines Zauberstabmeisters zu lesen. Auch diese Abschnitte waren interessant, vor allem die eher sachlichen über die verschiedenen Epochen der Zauberei. Lediglich die kurzen Geschichten haben uns nicht ganz so gut gefallen. Insbesondere die Geschichte über das Mittelalter wirkte auf uns nicht ganz rund und es gab einen kurzen Satz über Alkohol, der für mich nicht in ein Buch gehört, das sich auch an Kinder richtet.
Trotzdem hat uns "Zauberstäbe und ihre Geheimnisse" richtig gut gefallen. Man fühlt die Magie in diesem Buch und die Liebe, die in dem Handwerk steckt. Deshalb empfehlen wir das Buch allen Menschen, die Magie und Zauberei lieben und gerne mehr über die Herstellung von Zauberstäben erfahren möchten.

Bewertung vom 10.09.2025
Schafer, Laurent

Cosmix


ausgezeichnet

Für alle, die mehr wissen wollen (ohne gleich ein Physikstudium zu beginnen)

Ich muss gestehen, dass ich "Cosmix" von Laurent Schafer zunächst für meinen 13-jährigen, wissenschaftsbegeisterten Sohn besorgt habe. Die Mischung aus Wissenschaft und Graphic Novel kommt bei ihm immer sehr gut an. Aber auch mir selbst hat das Buch sehr gut gefallen.
Worum es bei diesem Wissens-Comic geht? Um zwei Wissenschaftlerinnen und einen Wissenschaftler, die ihren Freunden und der Familie alles "Vom Urknall bis zum Menschen" erklären. Das Ziel ist also auch Menschen, die bisher keine Ahnung von Themen wie Quantenphysik, Entropie oder der DNA haben, den heutigen Stand der Wissenschaft näher zu bringen.
Natürlich wird an dieser Stelle nicht alles bis auf das kleinste Detail hin erklärt, aber die Grundlagen wissenschaftlicher Theorien werden verständlich aufgezeigt. Dabei geht es um Fragen wie: Wie ist das Universum entstanden und wie das Leben auf der Erde? Was sind Photonen? Was sind Quarks? Und wie hängt das alles miteinander zusammen? Der Schmetterlingseffekt kommt dabei gleich zweimal vor.
Was mir an dieser Graphic Novel besonders gut gefallen hat, ist, dass das Wissen immer auch mit humorvollen Szenen verknüpft wird. So reisen die Figuren virtuell durch die Zeit und erleben dabei die Entstehung der Erde am Ort ihres eigenen zu Hauses. Sie begeben sich aber auch auf Quantenebene, was für ein wenig Übelkeit sorgt oder beobachten, wie sich die Entropie im Cocktail auswirkt.
Ich habe mich dabei oft wie die Figuren gefühlt, denen das alles erklärt wird, denn es wird durchaus komplex und anspruchsvoll. Die Comic-Illustrationen helfen aber dabei, auch schwierige Sachverhalte zu veranschaulichen und begreiflich zu erklären.
Nein, ich habe mit Sicherheit nicht alles verstanden, aber das war auch gar nicht mein Ziel. Dafür habe ich viele Denkanstöße bekommen, weiß ein bisschen mehr über unser Universum und darüber, dass es auch heute noch Grenzen der Wissenschaft gibt, sodass nicht jedes Phänomen erklärt werden kann.
Wer Quantenphysik studiert hat, wird hier wenig Neues finden. Für alle anderen, die sich für unser Universum, die Erde und die Entstehung des Lebens interessieren und denen die Hürde, wissenschaftliche Artikel darüber zu lesen, zu groß ist, ist diese Graphic Novel perfekt. Hier wird der aktuelle Wissensstand anschaulich erklärt, mit witzigen Szenen vermischt und so auch für ein breiteres Publikum ansprechend. Auch mein 13-jähriger Sohn hat schon interessiert in "Cosmix" gelesen. Es ist also durchaus auch für jüngere, wissenschaftsbegeisterte Menschen geeignet.
Das Buch hat mir gezeigt, wie faszinierend Wissenschaft sein kann - selbst wenn man nicht alles gleich versteht. "Cosmix" regt zum Nachdenken an, macht neugierig und bringt gleichzeitig Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 10.09.2025
Arcanjo, J. J.

Die schwarze Festung / Schule der Meisterdiebe Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meisterdiebe mit Herz - packende Rückkehr einer starken Bande

Oh, wie haben meine Jungs auf diesen vierten Band, "Schule der Meisterdiebe 4: Die schwarze Festung", von J. J. Arcanjo hingefiebert. Immer wieder haben sie die ersten drei Bände als Hörbuch gehört, aber sie wollten unbedingt wissen, wie es mit Gabriel, seiner Bande und der berüchtigten Untergrundorganisation, den Namenlosen, weitergeht.
Gabriel kehrt auch in diesem vierten Jahr nach Crookhaven zurück. Mit seiner Bande an seiner Seite stellt er sich den Aufgaben, die das neue Schuljahr für ihn bereithält. Ein neuer, schwieriger Einbruch in eine uneinnehmbare Festung muss geplant werden - mit dem Ziel, eine wertvolle Kette zu entwenden. Aber auch die Namenlosen bereiten Gabriel immer wieder Kopfzerbrechen und sorgen für einige Gefahren. Es wird immer brenzliger, und die Situation zwischen den bösesten Verbrechern der Welt und Gabriel und seiner Bande spitzt sich zu.
Für meine Jungs und mich war es ein kleines bisschen wie nach Hause kommen, denn wir mögen Crookhaven, die Schule für Meisterdiebe, so gerne. Nicht unbedingt wegen der Location - die ist zwar cool, aber für uns nicht ausschlaggebend. Für uns sind es die Menschen, die diese Buchwelt beleben und die die Geschichte zu so etwas Besonderem machen.
Es ist schon ein erstaunliches Team, das sich dort in der Gaunerschule zusammengetan hat: Gabriel, Amira, Penelope, Vilette, Ade und Ede. Jede Figur hat ihre eigene Hintergrundgeschichte, besondere Stärken, Ideen, die die Gruppe weiterbringen, aber auch Schwächen, die sie nur gemeinsam überwinden können. Und obwohl Gabriel so etwas wie der Kopf der Bande ist, sind alle sechs gleichberechtigt und auf ihre Art wichtig für das Gelingen ihrer Pläne.
Für uns steht die Buchreihe "Schule der Meisterdiebe" für Freundschaft, Gerechtigkeit, Vertrauen und Zusammenhalt. Natürlich geht es auch weiterhin um das Erlernen der Gaunerkunst, und die finstere Untergrundorganisation sorgt für ordentlich Spannung und einige unerwartete Wendungen. Aber die Story zeigt immer wieder, wie wichtig Teamgeist ist.
Deshalb lieben wir diese Reihe sehr. Den vierten Band können wir uneingeschränkt allen Kindern ab etwa 10 Jahren empfehlen, die Bücher lieben, die sie nicht mehr aus der Hand legen können, weil es so spannend ist. Natürlich sollte man dazu die ersten drei Bände gelesen haben, aber versprochen: Es lohnt sich.

Bewertung vom 10.09.2025
Weber, Judith

Zorro & Elin / Die Schule der Herzenspferde Bd.3


ausgezeichnet

Schönes Buch für alle pferdeliebenden Grundschulkinder mit starken Gefühlen

Wir haben eine neue, schöne Reihe für alle pferdeliebenden Grundschulkinder entdeckt, von der mittlerweile sogar schon der 3. Band erschienen ist: „Die Schule der Herzenspferde - Zorro & Elin“ von Judith Weber.
In einer Gewitternacht werden die magischen Zwillingsfohlen Zorro und Zora geboren. Doch während alle Kinder die gutmütige Zora gleich ins Herz geschlossen haben, gehen die meisten Zorro wegen seiner wüsten Art und den Blitzen, die er erschafft, lieber aus dem Weg. Nur Elin, die selbst immer wieder voller Wut steckt, hat einen Draht zu ihm. Doch reicht das, um beide Zwillingsfohlen vor dem fiesen Mr Arcor zu schützen?
Der Einstieg in die Geschichte um die Kirschbaumschule und die magischen Pferde ist recht einfach, auch wenn man die vorangegangenen Bücher noch nicht kennt. Eine kurze Vorstellung der bisherigen Pferde und Kinder wäre schön gewesen. Aber man merkt gleich, dass zwischen den Kindern und ihren Herzenspferden eine ganz besondere Beziehung herrscht, die sich auch die Kinder, die noch kein Pferd gefunden haben, wünschen. Da werden alle pferdeliebenden Kinder mitschwärmen, wenn es um einen Pegasus, ein Einhorn oder ein Mini-Pferd geht.
Auch Elin wünscht sich ein Herzenspferd, denn ihre Eltern streiten viel, stehen kurz vor der Scheidung, und Elin fühlt sich allein und missverstanden. Immer wieder kocht in ihr die Wut hoch, oft kann sie ihre Gefühle gar nicht richtig kontrollieren und macht dabei etwas kaputt. Beim Lesen kann man gut mit Elin mitfühlen und ihre Gefühle und Gedanken kommen auch bei jungen Leserinnen und Lesern klar an.
Doch die Geschichte zeigt auch, wie Elin es schafft, trotz ihrer Wut wieder zu sich zu finden und besser damit umzugehen. Sie findet einen Freund, der sie versteht, und durch ihre eigenen Gefühle kann erst ihr Verständnis für den wütenden kleinen Zorro wachsen. Die Geschichte zeigt damit auch, dass wir die Wahl haben, was wir aus uns machen.
Das Lesen der Geschichte ist durch viele schöne Illustrationen, kurze Kapitel und einfache Sätze auch für ungeübte Leserinnen und Leser ab etwa 8 Jahren recht einfach. Aber auch jüngere Kinder werden die Herzenspferde beim Vorlesen gerne mögen.