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Lissi Filibuster

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2025
Bodinka, Anne

Olympia Magica 1: Kommst du ins Team?


sehr gut

Originelle, magische Ideen - Plot für uns ein wenig zu glatt - 3,5 Sterne

Die Ideen zu "Olympia Magica: Kommst du ins Team" von Anne Bodinka sind wirklich originell: Magische Sportarten, eine Akademie für alle Talentierten und Wettkämpfe, in denen die Schülerinnen und Schüler zeigen können, was sie im Laufe eines Jahres gelernt haben.
Die Hauptfigur Linna landet eher durch Zufall an dieser Akademie und weiß zunächst gar nicht, ob sie wirklich eine Begabung für eine der magischen Disziplinen hat. Während Linna dann beim Training versucht, in Olympia Magica zurechtzukommen und ihr Talent zu finden, trifft sie bald auf die Gegenspieler dieser Geschichte: zwei hochnäsige Mitschüler, die einen geheimen, finsteren Plan aushecken. Natürlich muss Linna versuchen, alles darüber herauszufinden und die Wahrheit ans Licht bringen.
Der Handlungsverlauf ist - um ehrlich zu sein - nicht besonders ausgefallen und hielt für uns wenige Überraschungen bereit. Die Geschichte verläuft sehr glatt und manche Probleme lösen sich für unseren Geschmack zu einfach, während andere unnötig verkompliziert wirken. Etwas mehr Komplexität und Raffinesse an den richtigen Stellen hätten dem Plot gutgetan.
Was uns allerdings ausgesprochen gut gefallen hat, ist das Setting mit Olympia Magica als Sportinternat, an dem viele verschiedene magische Sportarten trainiert werden. Diese kann man sich beim Lesen sehr gut vorstellen. Vor allem Linnas Begabungsbereich klingt sehr spannend und wird so anschaulich beschrieben, dass man sie gerne dabei begleitet.
Linna ist außerdem sehr sympathisch und verhält sich wie ein ganz normales Kind. Ihre Gefühlswelt mit Zweifeln und großer Willenskraft wird authentisch beschrieben, sodass man gut mit ihr mitfühlen kann. Die meisten anderen Figuren - bis auf Linnas zwei Freunde - bleiben hingegen relativ blass und hätten gerne stärker ausgearbeitet werden können.
Dass dies nicht geschehen ist, liegt vermutlich vor allem an der Kürze des Buches. So lässt es sich sehr schnell und leicht lesen; ein Jahr in Olympa Magica vergeht wie im Flug. Dabei fehlt dann leider aber auch die Zeit, so richtig tief in die Welt einzutauchen.
Dennoch ist "Olympia Magica" eine lesenswerte Geschichte für alle ab etwa 9 Jahren, die Magie und Sport mögen. Die Kürze und geringere Komplexität machen es besonders geeignet für junge Leserinnen und Leser, die selbstständig in eine spannende, magische Welt eintauchen möchten.

Bewertung vom 30.09.2025
Griffiths, Andy

Abenteuer ohne Ende - Im Land der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Kreative Abenteuerreise mit lustigen Comicelementen

Manchmal gibt es Kinderbücher, die einfach nur Spaß machen sollen. "Abenteuer ohne Ende - Im Land der verlorenen Dinge" von Andy Griffiths und dem Illustrator Bill Hope war für mich und meinen 8-jährigen Sohn genau so eines.
Die Protagonisten sind "Du" und "Ich", die auf der Suche nach einer glücksbringenden Hasenpfote in ein verrücktes Abenteuer ins Land der verlorenen Dinge fliegen. Die Welt ist voller skurriler Gestalten, die alle auf der Suche nach etwas sind. So werden Du und Ich bald von einem wütenden Stier, einer fliegenden Armbanduhr und Johnny Faustdick begleitet.
Das Lesen der Geschichte geht wirklich sehr schnell, denn die Textmenge ist gering, mit vielen Comicelementen aufgelockert und mit einer großen Portion Humor versehen. Besonders die vielen Wortspiele haben uns sehr gefallen: So kann man nicht nur Dinge verlieren, sondern auch die Selbstbeherrschung, Freunde oder den roten Faden.
In dem Abenteuer geht es drunter und drüber. Du und ich begeben sich bald auf eine Schatzsuche, in einen Pfotenladen und sogar auf ein Piratenschiff. Die Figuren und Orte sind außergewöhnlich und sehr kreativ gestaltet. Das sieht man auch an den vielen witzigen schwarz-weißen Zeichnungen, die jede Seite begleiten.
Die Kreativität ist ein großes Plus der Geschichte. Es gab ein paar wenige Szenen, die für meinen Geschmack ein bisschen derb waren, aber das hat nichts daran geändert, dass uns "Abenteuer ohne Ende - Im Land der verlorenen Dinge" sehr gut gefallen hat. Wir würden jederzeit wieder mit Du und Ich auf Abenteuerreise gehen. Daher empfehlen wir das Buch allen Kindern ab etwa 8 Jahren, die humorvolle und kreative Geschichten mit wenig Text und vielen Bildern mögen.

Bewertung vom 30.09.2025
Morosinotto, Davide

Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten


sehr gut

Historischer Jugendkrimi mit realem Hintergrund und kluger Ermittlerin

Historische Kriminalromane für Jugendliche finde ich persönlich sehr interessant, und auch einer meiner Söhne kann sich für solche Bücher begeistern. Deshalb war ich sehr gespannt auf "Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten" von Davide Morosinotto.
Greta Grimaldi kommt im Jahr 1829 nach Nürnberg, um dort mit ihrem Vater an einem besonderen Kriminalfall zu arbeiten. Kaspar Hauser, ein junger Mann, dessen Herkunft ein großes Rätsel ist, wird bedroht. Dr. Grimaldi soll ermitteln und auch Greta beginnt sogleich mit den Nachforschungen, denn sie besitzt einen außerordentlich scharfen Verstand.
Der Fall Kaspar Hauser beruht auf wahren Begebenheiten. Bis heute ist seine wahre Herkunft nicht geklärt. Davide Morosinotto vermischt in diesem Buch Fiktion und Wahrheit und schafft eine fiktive, aber durchaus mögliche Erklärung für einige wahre Begebenheiten dieser Zeit.
Dabei kommt das historische Setting der Geschichte ganz wunderbar heraus. Die Figuren sind mit Kutschen oder Sänften unterwegs, und es gibt gewisse gesellschaftliche Erwartungen an Greta, denen sie eher weniger entspricht. Auch die Dialoge passen sprachlich in Zeit, sind aber trotzdem gut verständlich. Dazu ist die Gestaltung des Buches wirklich gelungen: Es gibt Illustrationen von historischen Dokumenten und Bilder, die das Nürnberg dieser Zeit zeigen.
Greta ist eine sehr interessante Figur, da sie ihrer Zeit ein wenig voraus scheint und sehr eigenständig die Ermittlungen vorantreibt. Gleichzeitig ist sie in manchen Situationen aber auch naiv, was zu ihrem Alter durchaus passt. Durch ihre Neugier und ihren scharfen Verstand kann sie jedoch viel erreichen. Allerdings wird immer wieder deutlich, dass sie als Mädchen in dieser Zeit nicht viel zu sagen hat. So ist Greta zwar fortschrittlich, muss sich aber den gesellschaftlichen Anforderungen an sie immer wieder anpassen.
Die Ermittlungen selbst haben sich für meinen Geschmack teilweise ein wenig gezogen, aber trotzdem kommt gerade zum Schluss eine gute Spannung auf. Man möchte einfach wissen, was hinter der Bedrohung für Kaspar Hauser steckt und wie die verschiedenen historischen Figuren, die teilweise wirklich existiert haben, in den Fall verstrickt sind.
Die Altersempfehlung ab 12 Jahren ist durchaus passend. Dabei sollte man sich aber bewusst sein, dass der Fall gerade zum Ende hin einen eher tragischen Verlauf nimmt. Es empfiehlt sich daher, die Triggerwarnung am Ende des Buches zu lesen, falls man sich unsicher ist, ob das Buch für das eigene Kind passend ist.

Bewertung vom 28.09.2025
Jammes, Élisabeth

Fortuna


ausgezeichnet

Ein Hexencomic voller Spannung und ausdrucksstarker Illustrationen

Meine Kinder und ich lesen sehr gerne Comics aus ganz verschiedenen Genres. Mittlerweile haben wir eine ganz schöne Sammlung, die immer wieder gerne gelesen wird. Neu dazugekommen ist gerade ein ganz besonderer Hexencomic: "Fortuna - Der Geist der Herberge" von Élisabeth Jammes, der sich an Kinder ab etwa 10 Jahren richtet.
Fortuna ist Hexenschülerin und entstammt einer Familie mit einer großen Begabung für die Wahrsagerei. Zusammen mit ihren Mitschülerinnen Belladonna und Mandragora arbeitet sie daraufhin, die Hexenprüfung zu bestehen. Doch Fortuna tut sich sehr schwer mit dem Wahrsagen und die Erwartungen ihrer Familie setzen sie stark unter Druck. Voller Verzweiflung sucht sie einen anderen Weg, ihr drittes Auge zu öffnen. Doch dabei könnte sie böse Mächte entfesseln.
Die magische Welt, die Élisabeth Jammes in diesem Comic erschaffen hat, ist durchaus faszinierend. Er spielt in der heutigen Zeit, doch gleichzeitig gibt es eine ganz ursprüngliche Magie mit Hexenbesen, Pflanzenkunde, Zaubertränken in Kesseln, Kristallkugeln und Dämonen. Diese Mischung mögen wir immer sehr gerne; sie macht das Buch für Kinder sehr leicht zugänglich.
Anfangs ist die Atmosphäre noch eher fröhlich. Doch es gibt einige düstere und dämonische Szenen, die mit den passenden Illustrationen eine sehr finstere, magische Stimmung verbreiten und für ein gutes Spannungsgefühl sorgen.
Die Illustrationen haben uns insgesamt sehr gut gefallen. Der Fokus der Bilder liegt oft auf den verschiedenen Charakteren, die sehr ausdrucksstark gezeichnet sind. So kommt gerade Fortunas Gefühlswelt in diesem Comic ganz klar heraus. Dabei kann man ihre Hoffnungslosigkeit auch in den Bildern deutlich erkennen.
Das Ende dieses Comics hat Fortunas Geschichte noch nicht zu Ende erzählt. Wir würden uns deshalb freuen, Fortunas Schicksal weiterverfolgen zu können, um zu erfahren, welchen Weg sie einschlagen wird.

Bewertung vom 25.09.2025
Schmohl, Sabrina

Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister


ausgezeichnet

Schaurige Geistergeschichte für alle mit starken Nerven

Wir haben bereits einige Geistergeschichten gelesen, doch die meisten waren nicht wirklich gruselig. Ganz anders jedoch unser letztes Buch: "Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister" von Sabrina Schmohl.
Bodhi möchte eigentlich nur noch ein paar letzte Dinge in seinem Heimatdorf erledigen, bevor es komplett wegen des Tagebaus abgerissen wird: Ameisen umsiedeln, Treppenstufen zählen, das Grab seines verstorbenen Katers verlegen, seine Hütte im Wald abreißen - solche Dinge eben. Er rechnet nicht mit dem, was ihn dort erwartet: Geister, die ihr Unwesen treiben, und Joe, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihnen zu helfen.
Bodhi und Joe sind beide ganz besondere Charaktere, die auf ihre eigene Art sympathisch sind und interessante Hintergrundgeschichten haben. Bodhi ist eher ein Einzelgänger mit ausgefallenen Interessen. Joe ist eine richtige Geister-Expertin. Ihre Methoden sind etwas gewöhnungsbedürftig und von Horrorfilmen inspiriert. Dafür sind sie effektiv und das ist auch dringend notwendig.
Denn die Geister in Nebelheim sind gefährlich und sehen nicht nur gruselig aus. Sabrina Schmohl gelingt es mit ihrem ausgezeichneten Schreibstil, mit nur wenigen Sätzen Gänsehautstimmung zu erzeugen. Ja, wir haben mitgezittert, und das Buch ist definitiv nichts für Leute mit schwachen Nerven.
Jedoch werden diese unheimlichen Szenen immer wieder abgemildert - durch einige sehr kreative Ideen zur Geisterberuhigung, die uns zum Schmunzeln gebracht haben. Die Mischung aus unheimlichen und humorvollen Szenen ist wirklich sehr gelungen.
Dabei werden gleichzeitig auch noch wichtige Themen angesprochen. So geht neben dem Thema Freundschaft zum Beispiel auch um die Bedeutung des Zuhauses: nicht nur für Bodhi, auch für Joe und sogar die Geister. Alle suchen nach einem "sicheren Hafen". Das kommt in der Geschichte sehr gut heraus, auch wenn man sich dafür erst einmal ordentlich gruseln muss.
Wer also beim (Vor-)Lesen so richtig Gänsehaut bekommen und mitzittern möchte, sollte sich "Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister" von Sabrina Schmohl unbedingt merken. Die Altersempfehlung von 9 Jahren ist hier gut gewählt. Jüngeren Kindern sollte man das Buch nur vorlesen, wenn diese gut mit unheimlichen Szenen und den Themen Tod, Geister und Friedhof umgehen können.

Bewertung vom 25.09.2025

Tagebuch eines Noobs Kriegers - Der Comic Bd. 5 - Ein denkwürdiges Gastmahl


sehr gut

Cooler Minecraft-Comic für Kinder ab dem Grundschulalter

Comics und Minecraft sind schon eine sehr coole Kombination, die meine Jungs sehr mögen. "Tagebuch eines Noobs Kriegers - Ein denkwürdiges Gastmahl" von Pirate Sourcil, Jez und Odone ist nun schon der fünfte Band aus der Reihe, der die Geschichte von Minus, einem Dorfbewohner, der zum Krieger werden wollte, weitererzählt.
Als fortlaufende Geschichte muss man sich bewusst sein, dass der Einstieg ohne Vorwissen möglich ist, man aber ziemlich in die Geschichte hineingeworfen wird. Auch meine Kinder und ich kennen nicht alle vorangegangenen Bände, hatten aber trotzdem keine Probleme, der Geschichte dieses Bandes zu folgen.
Diese beginnt gleich mit der Rückkehr der Abenteurer aus dem Ende. Minus und seine Begleiter werden von einem Dorfbewohner in ein Dorf begleitet, wo sie ein großes Fest zu ihren Ehren erwartet. Doch hinter der Freundlichkeit der Dorfbewohner versteckt sich viel mehr. Es beginnt ein neues, spannendes Abenteuer - natürlich mit Monstern, Zombies und einigen coolen Ideen, die perfekt in die Minecraft-Welt passen.
Die Gestaltung des Comics hat uns gleich sehr gut gefallen. Alles ist eckig, so wie man es aus der Blockwelt gewöhnt ist und trotzdem lebendig. Die Charaktere sind sehr ausdrucksstark gezeichnet. Dabei sehen sich einige Figuren sehr ähnlich, was für einige witzige Momente sorgt. Auch der Humor hat uns sehr gut gefallen. Die Dorfbewohner sind natürlich sehr auf das Handeln fixiert, was zu einigen witzigen Situationen führt.
Lediglich die Länge des Comics hat meine Söhne und mich ein wenig enttäuscht. Der Comic ist sehr schnell durchgelesen und durch den Fortlauf der Geschichte über mehrere Bände hinweg ist die Story natürlich noch nicht abgeschlossen. Am besten ist es wohl, wenn man direkt alle Bände hintereinander liest. Dann machen Minus' Abenteuer mit Sicherheit noch viel mehr Spaß und motivieren jeden Minecraft-Fan im Grundschulalter zum Lesen.

Bewertung vom 21.09.2025
Lionera, Asuka

Untamed Hearts / Honor & Claws Bd.1


sehr gut

Geheimnisvoller Weltenbau, verbotene Liebe - mit kleinen Längen

Es war für mich mal wieder Zeit für eine Romantasy. Gelesen habe ich diesmal "Honor & Claws 1: Untamed Hearts" von Asuka Lionera. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen und die Story klang gleich vielversprechend:
Mystische Bestien, die eine ganze Welt bedrohen; eine angehende Jägerin, die ihre verstorbene Familie rächen will; ein Fremder, der auf der Seite der Bestien steht und zu einem geheimnisvollen Sternenvolk gehört; und natürlich eine verbotene Anziehung zwischen den beiden.
Vor allem auf den Weltenaufbau der Geschichte war ich sehr gespannt. Doch man muss sich tatsächlich ein bisschen gedulden, bis man genug Informationen erhält, um alles zu verstehen. Es ist sehr geheimnisvoll, vor allem wenn es um die Celester - das Sternenvolk - und ihre Verbindung zu dieser Welt und den Bestien, geht.
Erst einmal begleitet man nämlich Reina, eine Jägerrekrutin, die etwas erfolglos bei der Bestienjagd ist und gar nicht viel über die Celester weiß. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mit ihr warm zu werden, konnte sie aber im Laufe der Geschichte immer besser verstehen. Sympathischer war mir dafür der männliche Part, der geheimnisvolle Gavin, dessen Sicht sich immer wieder mit Reinas abwechselt.
So erlebt man zusammen mit den beiden ganz unterschiedliche Sichtweisen auf die Bestien, die Welt und natürlich die jeweiligen Völker. Die Bestien, die außergewöhnliche Fähigkeiten haben und sehr gefährlich werden können, haben mir als besonderes Merkmal dieser Fantasywelt ausgesprochen gut gefallen - insbesondere die dreischwänzige Füchsin.
Die verbotene Anziehung zwischen den Reina und Gavin hat mich auch total erreicht, gerade weil sie etwas länger braucht, um sich so richtig zu entwickeln und zu entfalten. Die Liebesgeschichte hat dabei genau richtig viel Raum eingenommen und die Gefühle der beiden lesen sich sehr schön.
Dafür hatte das Buch aber leider auch ein paar Längen und hätte für meinen Geschmack noch ein wenig mehr Action und Spannung vertragen können. Das Ende macht aber dafür sehr neugierig auf den nächsten Band dieser Dilogie. Es bleiben einige Fragen ungeklärt und neue werden aufgeworfen, sodass ich gerne auch den zweiten Teil lesen möchte, um zu erfahren, was mit Reina, Gavin und der dreischwänzigen Füchsin passiert.

Bewertung vom 17.09.2025
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Fjolla, Hüterin der Schneelande


ausgezeichnet

Wunderschön winterlich, geheimnisvoll und berührend

Lust auf eine bewegende Wintergeschichte für Kinder, die mal nichts mit Weihnachten zu tun hat und trotzdem ein ganz wohliges Gefühl hinterlässt? "Fjolla - Hüterin der Schneelande" von Kristina Scharmacher-Schreiber ist dann genau das passende Buch.
Fjolla lebt zusammen mit ihrem Opa und einer Schneefüchsin in einer kleinen Stadt hoch im Norden. Es ist eisig dort und dunkel, aber Fjolla liebt es, draußen zu sein und genießt die Kälte. Doch als ein Eisbär ganz in der Nähe der Stadt auftaucht und immer wieder Eisstürme die Stadt heimsuchen, ändert sich viel für Fjolla. Gemeinsam mit ihrem Freund Yuki und dem neuen Jungen Aubin erfährt sie mehr über diese mysteriösen Vorkommnisse. Dabei kommen sie auch einigen Familiengeheimnissen auf die Spur, die Fjollas, Yukis und Aubins Leben für immer ändern.
Der Schreibstil von Kristina Scharmacher-Schreiber ist sehr berührend, denn die Gefühle der drei Kinder werden beim Lesen ganz deutlich. Auch die winterliche Atmosphäre ist mit jeder Zeile spürbar. Es wird eisig, stürmisch und gefährlich. Aber gleichzeitig steckt in der Geschichte sehr viel Wärme, denn es geht um Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt. Dabei gibt es jedoch auch traurige Momente und Verluste, die sehr bewegend sind.
Die Magie, die in der Geschichte verborgen ist, ist eindrucksvoll und einzigartig. Es sind die Verbindungen der Kinder zu Tieren und der Natur, die eine außergewöhnliche Atmosphäre in dieser kargen Schneelandschaft schaffen. Und so entstehen trotz des Eises warme Momente voller Hoffnung und Freundschaft, die von den liebevollen Illustrationen von Mareike Ammersken begleitet werden.
Durch die großen Geheimnisse, die regelrecht zum Miträtseln einladen, kommt beim Lesen eine angenehme Spannung auf, sodass man das Buch gar nicht beiseitelegen möchte. Ab 10 Jahren können Kinder dieses fast schon märchenhafte Winterbuch problemlos selbst lesen. Jüngeren Kindern ab dem Grundschulalter kann man "Fjolla - Hüterin der Schneelande" aber auch wunderbar in eine Decke gekuschelt vorlesen.

Bewertung vom 17.09.2025
van den Kroonenberg, Mohana

Dodo


sehr gut

Zwischen Fantasie und Realität - ein ernstes Buch, das berührt und stärkt

"Dodo" von Mohana van den Kroonenberg ist eine sehr berührende Geschichte über einen zwölfjährigen Jungen. Dorian kommt auf eine neue Schule. Bei der Vorstellungsrunde geht für ihn alles schief, was nur schiefgehen kann. Er beschließt daraufhin, nie mehr zu reden - mit niemandem - und zieht sich immer mehr in sich zurück. Der einzige Freund, der ihm bleibt, ist ein Dodo, zu dem er eine tiefe Verbindung spürt.
Es gibt einige lustige und leichte Szenen, doch man merkt beim Lesen, dass es Dorian die meiste Zeit nicht gut geht. Er flüchtet sich in eine Fantasiewelt, schwelgt in Erinnerungen und kapselt sich von allen ab. In seiner Fantasie spürt er noch eine gewisse Leichtigkeit, doch in der Realität ist Dorian traurig und allein.
Mohana van den Kroonenberg spricht damit ein schwieriges Thema für Jugendliche an. Der Übergang zu einer neuen Schule ist oft herausfordernd und viele sind gerade in dieser Zeit von Selbstzweifeln geplagt. "Dodo" ist ein vorwiegend ernstes Buch, denn Dorian macht sich viele Gedanken darüber, wer er ist, wer er sein möchte und was ihn so unzufrieden macht: Er selbst? Seine Freunde? Seine Mitschüler? Oder etwas anderes?
Dorians Probleme sind so greifbar für alle Lesenden, auch wenn man selbst nicht davon betroffen ist. Man spürt seine Selbstzweifel, seine Unsicherheit und seinen Wunsch, dazuzugehören. Doch die Botschaft, die in "Dodo" steckt, ist durchweg positiv. Sie zeigt, wie wichtig Freundschaft ist, aber auch, dass manche Menschen Zeit, Hilfe und Verständnis brauchen. Die Geschichte macht Mut, zu den eigenen vermeintlichen Makeln oder Schwächen zu stehen und sich bei Problemen Hilfe zu suchen.
Sicherlich ist "Dodo" keine einfache Geschichte, aber vor allem Kindern, die selbst an sich zweifeln oder nach einem Schulwechsel verunsichert sind, könnten hier Bestärkung finden, denn sie zeigt auch, dass die meisten Menschen irgendwelche Ängste oder Sorgen haben und dass ein anderer Blickwinkel manchmal hilft, um diese zu überwinden.

Bewertung vom 17.09.2025
Braun, Anastasia

Fay Melody - Die magische Musikakademie


ausgezeichnet

"Nur noch ein Kapitel, BITTE!" - Musikmagie, die verzaubert

"Nur noch ein Kapitel, BITTE!" - wenn ich diesen Satz von meinen Söhnen beim Vorlesen höre, weiß ich, dass es ein richtig gutes Buch ist. Anastasia Braun hat es geschafft, uns mit "Fay Melody - Die magische Musikakademie" von der ersten Seite an zu verzaubern.
Für uns passte hier einfach alles: ein fantastisches Setting mit der magischen Musikakademie Clef Hall, voller wunderbarer Zauber und Geheimnisse; interessante Charaktere angeführt von der Hauptfigur Fay Melody, die ganz unerwartet in diese magische Welt gerät; und nicht zuletzt ein spannender Plot mit einigen gelungenen Wendungen (wir haben sie erahnt, aber lieben sie trotzdem) und einem grandiosen Finale.
Musik ist das Hauptthema dieses Buches - ihre Macht, ihre Magie und ihre Einzigartigkeit. Sie verbindet Menschen, gibt ihnen Kraft und kann in dieser Welt so viel Wunderbares bewirken. Doch Fay Melody steht der Musik anfangs mehr als skeptisch gegenüber, denn jede Melodie führt bei ihr zu Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und mehr. So ist es für sie ein Wunder, plötzlich von einer geheimnisvollen Melodie in eine ganz andere Welt gelockt zu werden und in Clef Hall einen ganz neuen Bezug zur Musik aufbauen zu können.
Fay zweifelt im Laufe der Geschichte immer wieder an sich selbst. Genau das hat sie uns ganz nah gebracht. Doch Fay ist glücklicherweise nicht allein. Sie trifft auf Jazz, eine ganz besondere, junge Musikmagierin, die Fay so akzeptiert, wie sie ist. Die Freundschaft, die zwischen den beiden entsteht, hat uns sehr gefallen und ist eines der vielen kleinen Highlights der Geschichte. Dazu kommen noch viele kreative Ideen (Wolkenbetten!!!), die wir so in noch keinem anderen Buch über Magie gefunden haben.
Durch den angenehmen Schreibstil von Anastasia Braun machte mir das Vorlesen besonders viel Spaß. Es sind kleine Wortspiele wie der Ausruf "Holla Vivaldi!" oder "Großes Notenschlüssel-Ehrenwort", die es zu einem ganz besonderen Leseerlebnis machen. Auch das Spannungslevel ist genau richtig gewählt. Es gibt Geheimnisse, bei denen man das ganze Buch über miträtseln kann und Gefahren, die im Hintergrund schwelen.
Uns hat "Fay Melody - Die magische Musikakademie" nicht mehr losgelassen. Es ist das perfekte Buch für alle, die Magie und Musik lieben und eine Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt lesen möchten. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren ist zum Selberlesen sehr gut gewählt. Beim Vorlesen hat aber auch schon mein 8-jähriger Sohn sehr gerne zugehört. Das Buch ist daher auch für jüngere Zuhörerinnen und Zuhörer, die komplexere Geschichten zum Mitfiebern mögen, geeignet.
Wir hoffen nun sehr, dass es bald einen 2. Band geben wird, denn wir wollen unbedingt noch einmal zurück nach Clef Hall reisen und wieder beim Lesen die Musikmagie spüren.