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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Insgesamt 2750 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2025
Rohmann, Kathrin

Kater Klaus vermisst die Maus


sehr gut

Abenteuerlicher und warmherziger Vorlesespaß für die Vorweihnachtszeit!
Kater Klaus vermisst die Maus von Kathrin Rohmann ist ein Adventskalenderbuch und erscheint im Knesebeck Verlag. Die Illustrationen stammen von Jasmin Schäfer und das Buch eignet sich für Kinder ab fünf Jahren.

Kurz von Weihnachten liegt vor Großvater Vasilis Haus am Pinienwald sehr viel Schnee, doch Vasilis, sein Kater Klaus und die Maus sitzen gemütlich am warmen Kaminfeuer. Vasilis möchte seinem Enkel Niko in Deutschland ein Päckchen schicken, doch sein Geld reicht nicht für das Porto. Da hat Kater Klaus die Idee, die Maus zusammen mit dem Päckchen per Tier-Express auf die Reise zu schicken. Was für ein großes Abenteuer für die kleine Maus! Kater Klaus bleibt zu Haus und hofft, dass die Maus das Päckchen sicher abliefern kann und heil und munter zu Weihnachten wieder zurück sein wird. Er vermisst die Maus den ganzen Advent über und möchte so gerne mit ihr gemeinsam Weihnachten feiern.

Großvater Vasilis ist ein alter Mann, der wenig Geld hat und seine selbstgemachte Marmelade als Tauschmittel einsetzt. Er tauscht sie gegen Mehl, Puderzucker und Nüsse und backt davon griechischenWeihnachtskuchen, in den eine Goldmünze eingebacken wird. Was es mit diesem Kuchen auf sich hat, wird im Anhang näher erklärt und andere Traditionen ebenfalls.

In diesen Geschichten geht es abenteuerlich zu und die kleine Maus erweist sich als mutiges Tier. Sie reist per Tierkurier und kommt schliesslich am Ziel ihrer Reise bei Niko an. Doch der ist mit seinen Eltern inzwischen schon in Griechenland bei Vasilis. Nun muss die Maus die Rückreise antreten.

Die Geschichte wird kindgerecht erzählt und enthält hübsche Illustrationen, die die Reisestationen mit den einzelnen Tieren und ihren Aktivitäten sichtbar machen. Es wird spannend, die Maus trifft einen Wolf, der könnte ja gefährlich sein und mir gefällt die Idee mit den auf der Reise verstreuten Samen des Pinienzapfens. Interessant finde ich auch, dass das Weihnachtsfest in Griechenland spielt und wir mehr über die Bräuche und Traditionen erfahren. Doch am meisten hat mich die Sehnsucht von Kater Klaus nach der Maus berührt. Als sie zu Weihnachten wieder vereint sind, zeigt das den wahren Grund dieses Festes, die Freude über Gemeinschaft und Familie.

Was für ein Glück, wenn man Weihnachten gemeinsam feiern kann!

Bewertung vom 29.09.2025
Dische, Irene

Prinzessin Alice


gut

Was ist Fiktion und was Wahrheit?
Der historische Roman "Prinzessin Alice" von Irene Dische erscheint im Claassen Verlag.

Alice von Battenberg (später umbenannt in Mountbatten) wurde 1885 in Windsor Castle gehörlos geboren, sie gehörte dem Hochadel an, war religios, intelligent und las fünf verschiedene Sprachen von den Lippen ab. Sie war Mutter von fünf Kindern, der einzige Sohn war Philip Mountbatten, der Ehemann von Queen Elisabeth II.

In ihrer konservativen Familie wurde Alice wegen ihrer fanatischen Beziehung zu Gott und ihrer Lebenslust als verrückt angesehen. Man wies sie gegen ihren Willen in eine Klinik für Psychiatriepatienten am Bodensee ein, wo sie ohne Kontakte zu ihrer Familie leben musste. Finanziell wurde Alice durch ihre Schwägerin Edwina unterstützt und ihr gelang ein Fluchtversuch aus der Klinik. Danach lebte sie einsam in Griechenland.

Irene Dische setzt als Erzählerin Alice von Battenberg persönlich ein und lässt sie aus ihrem bewegenden Leben berichten. Dische schreibt eine intensive Geschichte, die mich mit der geschilderten Offenheit und Dramatik sehr bewegt, aber auch verstört hat. Alice von Battenberg hatte kein einfaches Leben, sie musste mit ihrer Taubheit leben und wurde in eine Psychiatrie eingewisen. Man kann davon ausgehen, dass sie sehr an der Ausgrenzung ihrer Familie gelitten hat. In dem Buch kommt man Alice sehr nahe, ihr persönliches, menschliches Schicksal kann man aber kaum wirklich nachvollziehen.

Die adelige Prinzessin wurde von ihrer Familie als verrückt erklärt, liest man jedoch ihre geschilderten Erlebnisse, so kann sich Alice durchaus in einer Wirklichkeitsflucht befunden haben, die sie zu ihrem Handeln bewegte.

Dieses Buch ist keine Biografie, es ist ein Einblick in das interessante, aber auch tragische Leben von Alice von Battenberg, der ein selbstbestimmtes Leben verwehrt wurde. Ich fand die Lektüre sehr berührend und auch spannend und hatte beim Lesen sehr viel Mitleid mit dieser Frau. Was aber von der Erzählung Wahrheit oder Fiktion ist, hat sich mir nicht genau erschlossen. Man erfährt einiges über die familiären Verknüpfungen der Adelsfamilie, in der Erbkrankheiten kursierten. Das gibt Anlass, über Monarchien nachzudenken.

Irene Dische hat es geschafft, ein intensives und lebendiges Bild von Alice von Battenberg zu zeichnen, die in einer abgeschotteten Welt lebte, ihrer eigenen inneren der Öffentlichkeit abgewandten Welt. Vielleicht waren die Religiösität und ihre Gespräche mit Gott ihre Art, sich selbst zu heilen und aufbewahrt zu fühlen. Auf jeden Fall muss ihr Leben ein Kampf gegen die traditionellen Ansichten gewesen sein und sie hatte nur wenige Menschen, die ihr zur Seite standen.

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück, es ist bewegend erzählt, doch mir fehlten wichtige Eckpunkte vom Leben der Prinzessin und durch die Selbstdarstellung bleiben viele Fragen offen.

Es ist eine interessante, aber verwirrende Geschichte, weil die Grenzen zwischen Fiktion und Wahrheit nicht deutlich werden.

Bewertung vom 20.09.2025
Rebanks, Helen

Die Frau des Farmers


gut

Ein ungeschönter Blick in das Leben einer Bäuerin

Bei Klett Cotta erscheint Helen Rebanks Debütroman Die Frau des Farmers.

Helen Rebanks wuchs auf einem Bauernhof auf und wollte niemals Bäuerin wie ihre Mutter werden, sondern lieber Künstlerin. Also studierte sie in Oxford bildende Kunst, lernte James kennen und lieben und zog zu ihm zurück aufs Land und führt mit ihm einen Hof in der der Gegend von Cumbria. Dort ist kein Ackerbau möglich, deshalb gibt es auf ihrer Farm nur Viehhaltung in Form von Rindern, Schafen und Geflügel. Das Paar heiratet und bekommt vier Kinder.


Helen Rebanks erzählt ungeschönt, was das Landleben für sie täglich bereithält und wie sie mehrfach umgezogen sind und dann das Haus umgebaut haben. Sie berichtet von der täglich anfallenden harten Arbeit, von existenzvernichtenden Seuchen, die den Farmern das Leben schwer machen und finanzielle Einbußen bedeuten. Helen berichtet aber auch über die vielen glücklichen Momente, die sie erfüllen und für die sie täglich ihr Bestes gibt. Sie freut sich über glückliche Geburten bei ihren Tieren, über Zeit für ein Picknick in der Natur und über ihr Familienleben mit Farm- und Hausarbeit und der Organisation der Kinderbetreuung. Das tägliche Kochen füllt sie aus und Entspannung findet sie beim Zeichnen der vielen Ansichten und Tiere des Hofes, die im Buch abgedruckt sind. Dazu werden ganz viele persönliche Rezepte vorgestellt, die zum Nachkochen anregen.


Diese Romanbiografie habe ich in mehreren Etappen gelesen und fand die Pausen ganz gut, weil mich die Geschichte zwar interessiert, aber nicht so sehr gefesselt hat, um die vielen Episoden des täglichen Landlebens in einem Rutsch zu lesen.

In ihrem Buch erzählt Helen von ihren Schwangerschaften, Eheproblemen, Selbstzweifeln und vom täglichen Stress als Vollzeitmutter, die die von anderen Frauen eher belächelt wird. Denn dieses Lebensmodell entspricht heute nicht mehr den gängigen Ansichten der Gesellschaft. Inzwischen hat Helen ihren Platz im Leben gefunden und steht voll zu ihrer Aufgabe und genießt das Leben mit ihrer Familie und den Bezug zur Natur.

Ihrem Erzählstil kann man gut folgen, sie ist offen und ehrlich und gibt auch ihre Zweifel zu. Das erkenne ich an und mich machten einige Szenen auch betroffen wie die Seuche, die ihnen finanziell stark geschadet hat. Sie berichtet von interessanten Erlebnissen, aber auch von Themen, die etwas ausschweifend wirken und die ich nicht so spannend fand. Mir fehlt der persönliche Bezug zu dieser Frau, auch wenn ich ihre Gefühle und Erlebnisse durchaus nachvollziehen kann.

Dass der Roman in vier Tagesabschnitte aufgeteilt ist, hat sich im Nachhinein als merkwürdig erwiesen. Denn in diesen Abschnitten wird auch ihr Leben vor ihrer Tätigkeit als Farmerin eingebaut.

Die Illustrationen gefallen mir gut, sie lockern die Geschichte auf und die Rezepte verleihen dem Buch das typische Landfrauen-Flair. Die Rezepte sind überwiegend fleischhaltig, das sollten Vegetarier vor dem Lesen wissen.

Ein offener Einblick in das Leben und Arbeiten auf einem Hof!

Bewertung vom 20.09.2025
Easton, Grace

Das Haus mit der kleinen roten Tür


sehr gut

Magisch schöne winterliche Geschichte über Geborgenheit
Im Fischer-Sauerländer Verlag erscheint das Bilderbuch Das Haus mit der kleinen roten Tür von Grace Easton. Es ist eine Wintergeschichte für Kinder ab 4 Jahren.

Olivia wohnt im Haus mit der roten Tür, einsam und still ist es dort. In einen alten Baum in ihrem Garten wohnt Maus, auch sie ist allein und würde gern mit jemandem erzählen. Während eines Schneesturms zerbricht der alte Baum und Maus verliert ihre Behausung und Olivia macht sich gleich auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Doch wo fühlt sich Maus wohl? In einer Teekanne oder in einem alten Stiefel? Das ist nicht schlecht, aber wohl fühlt sich Maus dort nicht, sie braucht Gesellschaft. Als Olivia ihr schließlich ein Plätzchen in ihrem großen Haus anbietet, sind beide zufrieden und genießen dieses Gefühl von Nähe und Freundschaft. So fühlt sich ein richtiges Zuhause an!

Gerade zu Weihnachten und im langen, dunklen Winter sollte niemand einsam sein. Aber was machen Menschen, die alleine sind oder kein Zuhause haben? Wie kommen sie gegen das Gefühl von Einsamkeit, Kälte und fehlender Geborgenheit an?

Olivia und Maus stellen genau diese Emotionen wunderbar kindgerecht vor und zeigen, wie Olivia für Maus ein Zuhause sucht.

Die Textzeilen sind sehr kurz und doch vermitteln sie kleinen Kindern sehr deutlich die Botschaft von Gemeinschaft, Freundschaft und Heimat. Die wunderschönen Illustrationen machen optisch die Geschichte von Olivia und Maus sichtbar und hinter den eingebauten Klappen verbergen sich viele kleine Details, die es zu entdecken gilt. Kritisch sehe ich die Klappen, die für kleine ungeübte Kinderhände noch etwas Fingerspitzengefühl erfordern.

Dieses wunderschön illustrierte Bilderbuch vermittelt durch die interaktiven Klappen eine gewisse Magie und die warmherzige Geschichte zeigt Kindern, dass es nicht schön ist, allein zu sein und jeder ein Zuhause braucht, wo er sich wohlfühlt!

Bewertung vom 17.09.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch


ausgezeichnet

Mein September-Highlight!
Im Hoffmann und Campe Verlag erscheint Katja Keweritschs Roman "Das Flüstern der Marsch".

Zum 80. Geburtstag ihres Opas Karl reist Mona in die Elbmarsch. Als sei eintrifft, ist ihre Oma Annemie spurlos verschwunden und Karl scheint sich keine großen Sorgen zu machen, Mona aber sehr. Wo könnte sie nur sein? Mona zieht zu ihrem Opa in das Reethaus und wird sofort vom Zauber der Natur und der Weite der Marsch eingefangen. Hier wuchsen ihre Mutter Sabine und die Zwillingsbrüder Stefan und Sven auf. Aber niemand ahnt etwas von dem dunklen Geheimnis, das die Familie schon lange beeinflusst. Mona sucht nach ihrer Oma und taucht tief in die Familiengeschichte ein, ein Freund aus Kindheitstagen unterstützt sie. Sie erfährt schlimme Dinge, die auch in der Dorfgemeinschaft lange verschwiegen wurden, aber das Verhalten innerhalb der Familie wesentlich beeinflusst haben.


"Wir stiegen auf den Deich, und die Landschaft weitete sich vor unseren Augen. Gras, Rohrkolben, Flatterbinsen, Schilf, Pestwurz, Gänseblümchen und Löwenzahn bis zum Horizont. Dazwischen kleine Haine aus Korbweiden, Weißdorn, Pappel, Eschen und Erlen. Hinter dem Land strömte der Fluss, ruhig und klar." Zitat Seite 197

Was muss geschehen sein, dass Annemie nach langen Ehejahren plötzlich verschwindet? Mona bekommt auf ihre drängenden Fragen keine Antworten, manche wissen es nicht und andere haben es verdrängt oder verschweigen etwas. Gleichzeitig beschäftigt Mona auch ihr eigenes Leben, sie muss eine Entscheidung treffen und findet in der heilsamen Natur der Marsch nicht nur Trost, sondern findet auch einen alten Freund, der ihr zur Seite steht.

Katja Keweritsch erzählt die Geschichte aus unterschiedlichen Zeitebenen und personellen Perspektiven der Frauen der Familie. Zunächst erfährt man die gegenwärtigen Erlebnisse und in den Rückblenden laufen dann immer mehr Puzzleteile zusammen, die am Ende das dunkle Geheimnis der Familie offen legen. Der ruhige Erzählton lässt sich gut lesen und man taucht tief in das familiäre Leben ein, wobei immer mehr Probleme innerhalb der Familie und eine alte Schuld ans Licht kommen. Die Darstellung der unterschiedlichen Charaktere erfolgt sehr einfühlsam und lässt ihr Verhalten und ihre Nöte und Sorgen deutlich sichtbar werden. Dagegen wirkt die malerische Stimmung der Elbmarsch wie eine Ruheinsel, in der die Natur gegen all diese menschlichen Probleme ein Bollwerk aufgebaut hat. Diese besondere Atmosphäre ist der Gegensatz zu erlittenem Unrecht und menschlichem Leid.

Was für ein einfühlsam erzählter und absolut stimmungsvoller Roman! Ich bin berührt, begeistert und von der Geschichte bis zum Ende gefesselt. Die Mischung aus dunklem Familiendrama, Vorbereitung der Geburtstagsfeier und die Suche nach der verschwundenen Oma lassen Spannung aufkommen, während die atmosphärische Schilderung der Natur der Elbmarsch für Ruheinseln sorgt, die ich einfach nur genossen habe.


Dieses Buch gefällt mir richtig gut, die Naturschilderungen lesen sich wunderbar, die berührende Handlung verleitet zum Eintauchen und Mitfühlen der dunklen Schatten der Familie! Mein September-Highlight!

Bewertung vom 16.09.2025
Safier, David

Mord unterm Weihnachtsbaum / Miss Merkel Bd.5


sehr gut

Ein humorvoller Cosy-Krimi mit weihnachtlichem Touch!
Bei Rowohlt Kindler erscheint mit Miss Merkel: Mord unterm Weihnachtsbaum ein weihnachtlicher Band der Merkel-Krimi-Reihe von David Safier.

Nachdem der Urlaub mit den Obamas ein echter Reinfall war, kehrt Angela mit Achim zurück nach Kleinfreudenstadt und freut sich auf gemütliche Feiertage. Doch vor Ort steckt ein toter Weihnachtsmann im Kamin und Angelas Hobby-Ermittlerherz frohlockt und sie macht sich sogleich auf die Suche nach dem Täter. Denn ihr größtes Hobby neben dem Backen ist halt das Ermitteln und das übt sie mit viel Herz und reichlich Bauchgefühl aus.

Das Opfer war ein professionell buchbarer Weihnachtsmann und Angela findet heraus, dass seine vier konkurrierenden Kollegen als Verdächtige in Frage kommen. Bodyguard Mike weicht Angela bei ihren Recherchen kaum von der Seite, allerdings muss er noch ein Geschenk für den kleinen Adrian besorgen.

Ehemann Achim soll bei einer weihnachtlichen Veranstaltung den Josef spielen, bzw. rappen und weiß noch nicht, wie er sich aus der Affäre ziehen kann. Und Angela interviewt die möglichen Täter und entdeckt dabei jemanden, der sich wirklich für den wahren Weihnachtsmann hält.

In diesem Krimi geht es recht beschaulich zu, wir lernen skurrile Personen kennen und werden am Ende überrascht, wie Angela den Fall logisch aufklärt und wie die Merkels dann doch noch Weihnachten feiern, ganz ohne Leiche.

Nachdem Kommissar Hannemann für seine Freundin den Spitznamen Puffel auserkoren hat, überlegen sich die Merkels, ob sie sich neue Kosenamen zulegen sollen. Was zunächst wie ein lustiger Gag erscheint, zog sich dann ziemlich in die Länge und ich fand das "Puffel hier - und Puffeline da" doch reichlich übertrieben und einfach nur albern.

Dagegen konnten mich die treffenden Spitzen auf das politische Geschehen eher begeistern. Hier werden namenlos Politiker erwähnt, indem man ihre Besonderheiten oder Fehlleistungen einfach mal mit spitzer Feder zu Papier brachte. Die Personen kann man gut erahnen und thematisch passt das gut zur Ermittlerin, die ja vor geraumer Zeit ebenfalls im Politzirkus mitwirkte und die Leute näher kennt.

Zunächst wirkt es etwas dilettantisch, wie Angela ihre Befragungen zielgerichtet auf die Alibis der Tatzeit beschränkt. Aber am Ende bringt sie diese Methode und ein entscheidender Hinweis doch auf den Täter und die Bewohner von Kleinfreudenstadt können aufatmen und friedliche Weihnachten feiern.

Ein humorvoller Cosy-Krimi mit weihnachtlichem Touch, bei dem Miss Merkel ihrem Ermittler-Hobby nachgehen kann und Achim allen Erwartunger zum Trotz zum Rapper wird.

Bewertung vom 15.09.2025
Hess, Megan

Marilyn Monroe - Zitate einer Stilikone


sehr gut

Die Welt der Marilyn Monroe!
Unter dem Titel Marilyn Monroe - Zitate einer Stilikone erscheint von Megan Hess eine illustriertes Geschenkbuch im Prestel Verlag.

Marilyn Monroe (1926-1962) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin, Filmproduzentin und eine der meistfotografierten Frauen der Welt. In den 1950er Jahren wurde sie zum Weltstar und gilt als Sexsymbol Hollywoods des 20. Jahrhunderts. Von ihrem Image der naiven, attraktiven Blondine konnte sie sich nie ganz befreien. Sie litt darunter, nicht als vollwertige Schauspielerin anerkannt zu sein. Trotzdem bezauberte sie Millionen Fans mit ihrem Charme und ihrem Stilbewusstsein.

In einer kurzen Abhandlung zeichnet Megan Hess den schicksalshaften Lebensweg Marilyns (gebürtig Norma Jeane) und die Stationen ihrer Filmkarriere nach.

In dieser Zitatesammlung sind Marilyn Monroes schönsten Aussprüche versammelt, die Megan Hess wunderbar mit einer passenden Illustration in Szene gesetzt hat.

"Wissen sie, Berühmtheit ist wie Kaviar - es ist großartig, Kaviar zu haben, aber nicht zu jeder Mahlzeit." Zitat S. 56

An den Aussagen der Zitate erkennt man, was Marilyn über Stil, Ruhm, Beziehungen und das Leben an sich dachte. Und dass sie gar nicht das naive Blondchen war, für die sie viele Leute hielten. Obwohl sie beruflichen Erfolg hatte und oft im Rampenlicht stand, war ihr persönliches Leben manchmal düster und grau. Sie starb mit 36 Jahren an einer Überdosis Schlaftabletten und inspirierte Elton John zu seinem Lied "Candle in the Wind".

Dieses zauberhaft illustrierte Buch mit Goldschnitt ist ein Schmuckstück und eine Hommage an, die wunderbare Schauspielerin und Stilikone Marilyn Monroe und damit ein Must-have für Mode-, Filmbegeisterte und Fans!

Bewertung vom 15.09.2025
Harel, Maike

Zehn freche Mümmelhasen


sehr gut

Lustiger Zähl-Reim-Spaß!

Im Tulipan Verlag erscheint das Zähl-Bilderbuch Zehn freche Mümmelhasen von Maike Harel mit Illustrationen von Yayo Kawamura für Kinder ab drei Jahren.

Zehn Hasen haben es auf ein Möhrenbeet abgesehen, doch ehe sie die leckeren Möhren fressen können, kommt der Gärtner und jagt sie weg. Und was machen neun Zottelziegen, acht Ringeltauben, sieben Wiesenkröten, sechs Silberreiher, fünf Weinbergschnecken, vier Mücken, drei Grizzlybären und zwei Honigbienen, die auch ziemlich frech sind? Und wer bleibt am Ende übrig? Schau selbst nach und zähl mit!

Bei diesem kunterbunten Bilderbuch wird lustig gereimt und gleichzeitig von zehn bis eins runtergezählt, am Ende wartet noch eine besondere zahlenmäßige Überraschung auf die Betrachter. Die Zahlen von 1- 10 werden auf den entsprechenden Seiten groß gezeigt, so prägen sich schon die Kleinsten die Zahlen vom Aussehen her ein.

In diesem Buch wird lustig gemeckert, gequakt und gepiekst, das es eine wahre Freude ist. Mit den passenden Reimen ist das beim Vorlesen ein echtes Vergnügen. Es animiert Kinder, die Laute nachzumachen und zu entdecken, welche Frechheiten sich die Tiere erlauben. Die Szenen sind witzig gemacht und die vielen kleinen Details möchten entdeckt werden.

Zum Schluss wird ein Kind ins Bett gebracht und erlebt noch etwas ganz Besonderes!

Ein lustig gereimtes, kunterbuntes Zähl-Bilderbuch, das sich auch als Gute-Nacht-Geschichte anbietet!

Bewertung vom 13.09.2025
Bonnet, Sophie

Provenzalischer Wintergenuss


ausgezeichnet

So geht Weihnachten in der Provence!
Im Südwest Verlag erscheint Sophie Bonnets "Provenzalischer Wintergenuss" mit Festtagsküche aus der Provence.

Sophie Bonnet stellt 65 beliebte Herbst- und Winterrezepte, sowie weihnachtliche Tradtionen und Ansichten der Provence vor. Auf sieben Kapitel verteilen sich Rezepte, appetitanregende Food-Fotos und Bilder von Landschaft und Leuten.

Gekocht wird mit den regionalen Produkten, mit besonderen Spezialitäten, über die es auch nähere Informationen gibt und die typisch sind für die Winterzeit Südfrankreichs.

Das erste Kapitel beginnt herbstlich angehaucht, gekocht wird mit Früchten und Gemüsen der Saison, also mit Maronen, Pilzen, Feigen und Kürbissen.

- Konfit mit Feigen und Zwiebeln

- Steckrübensuppe mit Maronen

- Kürbistarte mit Ziegenkäse

- Hähnchen mit Morcheln

- Maronen mit Fenchel

- Wildschmortopf

- Zwetschgen-Walnuss-Tarte

Im zweiten Kapitel beginnen die Winterfreuden. Die Autorin beschreibt die Zeit, in der es leerer wird in der Region, weil die Touristen abgereist sind und viele Restaurants geschlossen haben. Es ist die Zeit der Trüffel, dazu gibt es Einblicke in die Suche, die Verarbeitung und das Besondere dieser Ernte.

- Zwiebelsuppe mit Bier

- Einkorn-Eintopf

- Tarte mit Birne, Steinpilz und Trüffel

- Gefüllter KOhl

- Fischeintopf

- Rehrückenfilet mit Trüffel

- Rumpunsch

Was bei uns am Namenstag der heiligen Barbara die Kirschzweige sind, ist in der Provence der keimende Weizen als Verkündung von Glück und Gesundheit für die Familien.

Kapitel drei zeigt uns Spezialitäten vom Weihnachtsmarkt mit viel Kunsthandwerk und Rezepten rund um:

- Apfelkrapfen

- Kichererbsen-Fritten

- Fruchtiger Glühwein

In Kapitel vier folgen die weihnachtliche Zuckerbäckerei.

- Bisquitrolle mit Pralinen-Schoko-Creme (Bûche de noël)

- Gewürzbrot

- Pinienkernkekse

- Mandelküchlein

- Anisgebäck

Im fünften Kapitel folgt das weihnachtliche Festmenü. Man erfährt, welche überlieferten Rituale üblicherweise in den Familien ablaufen und was so alles auf den Tisch kommt.

- Salat mit geräucherter Entenbrust und Maronen

- Ententerrine

- Mangoldgratin mit Sardellen

- Lachs im Blätterteig

- Baba au rhum

Kapitel sechs widmet sich den dreizehn Desserts des Heiligen Abends, die das letzte Abendmahl von Jesus und seinen zwölf Aposteln symbolisieren.

Im siebten Kapitel folgen kulinarische Neujahrsgrüße mit Aioli, Kräcker, Rote-Bete-Carpaccio, Kabeljaubällchen und überbackene Miesmuscheln.

Am Ende finder sich ein übersichtliches Rezeptregister zum Nachschlagen.



Die Zutatenangaben und detaillierten Zubereitungsanleitungen machen die Rezepte gut umsetzbar, es gibt Hinweise für benötigte Hilfsmittel und Angaben zur Zubereitungszeit. Das finde ich immer sehr hilfreich!

Die Food-Fotos sind perfekt gestaltet und verlocken zum Nachmachen. Es gibt vegetarische Gerichte und einige mit Fleisch oder Fisch. Besonders Meeresfrüchte stehen in der Provence häufig auf dem Speiseplan, wenn es festlicher zugehen soll.

Ein Appetit anregendes Buch zum Anschauen mit weihnachtlichem Flair, das jede Menge mediterrane Rezepte zum Ausprobieren enthält. Sophie Bonnet zeigt neben der landestypischen Küche regionale Aufnahmen von Land und Leuten und stellt sehr informativ die Traditionen der Provence vor.

Eine schöne winterliche Provence-Genussreise für Leib und Seele! So geht Weihnachten in der Provence!

Bewertung vom 12.09.2025
Gerhardt, Sven;Dulleck, Nina

Der OktoBus auf großer Fahrt


ausgezeichnet

Ein großartig gereimter, fantasievoller Bilderbuch-Spaß!
Bei Penguin Junior erscheint das Bilderbuch "Der OktoBus auf großer Fahrt" mit Illustrationen und toll gereimten Texten von Sven Gerhardt und Nina Dulleck für Kinder ab vier Jahren.

Im Tierreich ist Oktopus Otto der Fahrer vom OktoBus und es ist beachtlich, was er mit seinen acht Armen alles erledigen kann. Die nächste Fahrt hat das Ziel zum »großen Etwas« und weil diese Bezeichnung so richtig abenteuerlich klingt, steigen an den Haltestellen viele Tiere ein, die gespannt sind, was sie heute erwartet. Tut-tut, die Reise geht los und die Fahrgäste starten in ein aufregendes Abenteuer.

Otto ist mit seinen acht Armen in der Lage, viele Dinge zu erledigen und ihn dabei zu beobachten ist einfach wunderbar. Das Ziel dieser Fahrt ist für alle ein großes Rätsel, denn niemand hat jemals etwas vom »großen Etwas« gehört. Es ist lustig zu beobachten, wie und wo die Tiere nach und nach im Bus Platz finden. Ich habe besonders beim langsam schleichenden Faultier lachen müssen, weil alle Tiere gähnend warten bis es endlich im Bus sitzt.

Die farbenfrohen Illustrationen zaubern eine fröhliche Stimmung, es gibt viele kleine Details zu entdecken. Doch das Beste sind die großartigen Reime, die die Begebenheiten und unterschiedlichen Stationen der Reise so humorvoll erzählen.

Auch die Auswahl der Namen der Tiere sind eine wahre Freude: Giraffe Gerlinde, Faultier Fanni und mein Liebling Flamingo Ingo!

"Als Zugvogel fährt er meist mit der Bahn, doch die kommt ihm häufig zu unpünktlich an." Zitat

Unterwegs kommen sie durch verschneite Gegenden, ihnen begegnet ein Walross, Eisbären und Pinguine und sie landen am Pol vor einem riesigen Eisberg. Als sie heraus finden, dass die Reisetruppe in ihrer Vielfalt das »große Etwas« ausmacht, freuen sich alle und feiern eine große Party.

Dieses kunterbunte und fantasievolle Buch ist durch die tollen Reime ein herrlicher Vorlesespaß für die ganze Familie. Es zeigt, wie so eine Reise ins Unbekannte als gemeinsames Erlebnis großen Spaß machen kann!