Benutzer
Benutzername: 
Chattys Bücherblog
Wohnort: 
Bretten

Bewertungen

Insgesamt 715 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2025
Lukas, Jana

Traummomente in der Bergpraxis / Die Bergpraxis Bd.2


sehr gut

Selten habe ich mich so darauf gefreut, eine Arztpraxis zu betreten.

Wie bereits beim Vorgängerband, so hat mich dieses Cover wieder sehr beeindruckt. Die Farbgebung, Blumen und das Foto, all dieses weisst schon auf einen Wohlfühlroman hin. Aber kann er das wirklich halten, was das Cover verspricht?

In der Innenklappe geht es direkt weiter, in dem das Dorf Waldkirch zeichnerisch dargestellt wurde mit all den interessanten Schauplätzen, die hin und wieder in der Romanreihe eine Rolle spielen (werden).

So, nun aber kommen wir zum Inhalt. Um den Prolog wirklich zu verstehen, sollte man die Hintergründe kennen und deshalb bereits Band 1 gelesen haben. (Der Hinweis auf der Rückseite des Buches gibt bereits Aufschluss darüber, dass es sich um den Folgeband handelt.) Da ich erst kürzlich den Reihenauftakt gelesen habe, war ich natürlich noch voll im Thema und konnte die Gefühlslage von Sannas und Simons Mutter gut verstehen. So ein bisschen Wehmut, bei all den interessanten neuen Erfahrungen, war ja auch in Ordnung.
Schnell erfolgt die eigentliche Geschichte und der Leser plumpst auch schon mitten ins Geschehen um Marie, Emil und vielen Gefühlen.
Marie zieht mit ihrem Sohn Emil zu ihrer Großmutter Fanny nach Waldkirch, in den Ort, in dem ihre Kindheit durch die Umtriebigkeit ihrer Mutter und später dann auch noch durch einen schrecklichen Unfall geprägt ist. Tiefe Ablehnung springt ihr aus nahezu allen Ecken entgegen. Nur die drei Ärzte sehen in ihr die Chance, für ihre Praxis die ideale Ergänzung gefunden zu haben. Und ja, Marie hat ein wirkliches Händchen für die Patienten, egal ob groß oder klein. Aber gerade die kleinen Patienten haben es ihr angetan, was natürlich auch Simon, als Kinderarzt begeistert. Und so kommt, was kommen muss bzw. erwartet wird, die beiden finden zueinander, wenn auch über viele Auf- und Abs.

Das Zusammenspiel der einzelnen Charakter ist einfach klasse! Es ist eine spürbare Harmonie, auch wenn die Protagonisten sich nicht immer liebhaben. Jedoch hat mich die Veränderung von Mila, zu Band 1, sehr erstaunt, aber am Ende klärt sich auch dieses Problem.

Ein wenig "gestört", sofern man das überhaupt so nennen kann, haben mich allerdings die immer wieder auftauchenden Sätze, dass Simons Auto noch nicht geliefert wurde. Ich habe zu diesem mehrfach wiederkehrenden Satz keinerlei Bezug zum Plot herstellen können und mich immer wieder gefragt, weshalb die Autorin diesen Hinweis so liebt.

Abschließend kann ich sagen, dass mir der erste Band etwas besser gefallen hat. Es war eine gewisse Leichtigkeit, die das Lesen zum wahren Vergnügen hat werden lassen. Ja, der Besuch in der Arztpraxis war wirklich nett. In dem zweiten, hier vorliegenden Band, steht vielmehr Simon im Fokus und sein Wunsch, nach einer Beziehung. Die Praxis bzw. der Praxisalltag wurde dadurch leider zum Randgeschehen. Ich hoffe, dass die Autorin im dritten Band wieder alles vereint und die Bergpraxis noch lange bestehen kann.

Bewertung vom 07.10.2025
Kölpin, Regine

Die Farben der Provence (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es war das Cover, das meinen Blick magisch angezogen hatte. Lila, mit vielen kleinen Details, die einfach zum Wohlfühlen einladen und Urlaubsfeeling vermitteln.
Schnell lernte ich dann auch Kat und Tobias kennen. Eigentlich hätte es eine ganz harmonische Beziehung werden können/sollen, wenn da nicht diese Krankheit bei Kat ausgebrochen wäre. Kein Wunder, dass Kat sich mehr auch sich und ihren Körper konzentrieren wollte. Tobias hingegen, wurde von der Autorin, als wenig emphatisch dargestellt, wohl auch, um den Bogen zur Provence zu schlagen. Eine Abends, nachdem die beiden eine Flasche Wein geöffnet hatte, blickte Kat auf das Etikett der Flasche und fasst ihren Entschluß. Schnell sind die Koffer gepackt und der Weg nach Le Lavandou gefunden. Dort erwartet sie eine nahezu traumhafte Idylle, die ihre Gedanken zu Ruhe kommen lässt. Tja, aber dann tritt der der Winzer Julien in ihr Leben und plötzlich ist doch wieder alles kompliziert.

Da ich schon einige Bücher der Autorin, Regine Kölpin, gelesen habe, weiß ich auch ihren Schreibstil zu schätzen. Details werden bildhaft gemacht, so dass ein die Handlungen stets glaubhaft und nachvollziehbar erscheinen. Durch den gesamten Roman schleicht eine beruhigende Atmosphäre, die den Duft der Lavendelblüten geradezu zum Leser treibt.
Ein toller Wohlfühlroman, der zum Träumen verleitet.

Bewertung vom 07.10.2025
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


weniger gut

Ein Cover, dass mich eher abschreckt. Hätte ich das Buch nicht vom Verlag erhalten, würde ich wohl im Buchhandel daran vorbeilaufen. Das knallige Rot soll wohl an Blut und Thrill erinnern, dennoch würde es meines Erachtens, eher in den Manga Bereich passen.

Anfangs fand ich die Protagonisten noch sehr undurchsichtig. Ständig neue Charaktere, die mich eher verwirrten, als eine Logik aufzubauen. Auch die häufigen Gedankensprünge haben das Lesen nicht einfach gemacht. Nach etwa einem Drittel kam dann etwas Ruhe in die Geschichte, so dass ich Hoffnung hatte, dass der Rest des Buches einfacher zu lesen wäre. Tja, wären da nicht immer wieder die Gedankensprünge nach Hongkong, in Lolas altes Leben. Ich hatte den Eindruck, als dass es der Autorin ein bisschen an Beständigkeit mangelt. Auf und ab, und hin und her. Mehrmals hatte ich überlegt, das Buch einfach abzubrechen. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt für diesen Thriller. Dennoch habe ich mich durchgebissen und wurde am Ende für meine Hartnäckigkeit belohnt.

Bewertung vom 07.10.2025
Petersen, Kaja

Das Schweigen der Dünen


sehr gut

Das Cover zeigt eine gewisse Kühle. Die Farben wirken nicht aufdringlich, und das Motiv zeigt eher einen ruhigen ruhigen Strandabschnitt. Dennoch hatte es das gewisse Etwas! Urlaubsfeeling? Na ja, vielleicht hatte die Krimihandlung etwas mehr Pepp.

Auf den ersten Seiten habe ich Serafine kennengelernt. Obwohl, nein eigentlich auch wieder nicht. Ihre Vergangenheit wurde nur leicht angekratzt, alles andere, auch die Tiefen der Dramatik hatten sich erst später offenbart.
Eigentlich zeigt sich Spiekeroog schon seit vielen Jahren eher ruhig. Keine nennenswerten Verbrechen, na ja, eine Flucht von der Insel ist ja auch etwas erschwert. Aber kurz nachdem "die Neue" angekommen ist, wird eine skelettierte Hand gefunden. Und plötzlich ist Action auf der Insel und so mancher Insulaner wird wach gerüttelt, klar, dass da auch ein bisschen in der Vergangenheit geforscht wird.
Mehr möchte ich jedoch nicht verraten.

Die Autorin, auch bekannt durch ihre Clemens Sartorius Reihe, weiß, wie sie den Leser ganz langsam an das Tatmotiv heranführt. Es war zwar schnell klar, dass irgendwas nicht stimmte, aber das Warum wurde erst nach einigen Irrungen und Wirrungen klar. Den Schreibstil würde ich als locker-leicht beschreiben, so dass die Handlungen sehr gut nachvollzogen werden können. Die Protagonisten wurden sehr gut charakterisiert und hervorragend aufeinander abgestimmt. Mir hat Serafine in ihrer neuen Rolle sehr gut gefallen und ich hoffe, dass es noch eine Fortsetzung mit ihr auf Spiekeroog geben wird.

Bewertung vom 07.10.2025
Wood, Dany R.

Der tote Kurschatten von Sylt


ausgezeichnet

Da ich Familie Backes nicht kannte, durfte ich Oma Käthe als Erste kennenlernen. Na ja, eigentlich waren es ihr Schwiegersohn und ihre Tochter, die bei der Krankenkasse mal mächtig Dampf gemacht haben, dass Oma endlich mal in Kur kommt. Interessant, mit welchen Bestechungsmethoden hier vorgegangen wurde. Aber schlußendlich hatte es ja geklappt und Oma Käthe durfte reisen. Klar, dass da auch sofort etwas geschehen musste.
Und dann geschieht auch schon das Unglaubliche. Auf dem Weg zur Kur, stolpert Käthe sozusagen über einen Toten. War es ein Unfall oder Mord? Käthe fackelt nicht lange und geht auf Spurensuche.

Selten habe ich bei einem Krimi so oft geschmunzelt. Käthe, die ja auch nicht mehr die Jüngste ist, hat definitiv Spaß am Leben. Und das in jeder Hinsicht. Sie zeigt sich neugi.... ähm, vielseitig interessiert und für ihr Alter sehr rüstig. Es macht sehr viel Freude, ihr bei den Ermittlungen und Gedankenspielen über die Schulter zu gucken.
Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband.

Bewertung vom 07.10.2025
Dorweiler, Ralf H.

Das Lied des Vogelhändlers


sehr gut

Das Cover ist farblich sehr eindrucksvoll. Der Herr mit ausgestrecktem Arm, den er dem Vogel als Ast anbietet. Der kleine Wagen, der die Reise darstellt und natürlich auch eine gewisse Weite. Das Cover weckt mein Interesse. Gut, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Der Roman zeichnet sich besonders durch seine beiden Handlungsstränge aus, die am Ende eine Einheit ergeben. Wer bereits Bücher des Autors gelesen hat, wird sich mit dem Schreibstil deutlich leichter tun. Es sind die kleinen Details, die den beiden Handlungssträngen ihre Besonderheit geben. Egal ob ein Kronleuchter von der Decke fällt oder eine Vogelsprache verwendet wird, alles wirkt so, als wäre der Leser Zuschauer und inmitten einer Filmkulisse. Interessant fand ich die kleinen Fingerzeige auf andere historische Romane des Autors, wie z.B. der Zeidler, zu finden in Der Gesang der Bienen, welches auch nach Aussage des Autors ein inoffizieller Vorgänger des Vogelhändlers ist. Aber keine Sorge, man kann dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen, da der bildhafte Schreibstil den Leser schnell in das Geschehen einführt.

Auch wenn am Ende ein paar Fragen unbeantwortet bleiben, so wird man den Roman dennoch mit einem Seufzen zur Seite legen.

Bewertung vom 07.10.2025
Orlowski, Britta

Der Patchwork-Club - Rückkehr nach St. Elwine (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Cover ist ein absoluter Eyecatcher und vermittelt den Eindruck einer harmonischen amerikanischen Kleinstadt. Leider wurde der Weltbild Verlag aufgelöst, so dass das Buch momentan nur als ebook erhältlich ist. Aber auch dieses Cover vom dotbook Verlag ist hervorragend gelungen. Weshalb die Autorin eine Kleinstadt in USA gewählt hat, kann ich nicht sagen, aber die Handlung passt einfach perfekt dorthin. Die gewisse Leichtigkeit, die auf den bildhaften Schreibstil der Autorin zurückzuführen ist, ist durch den kompletten Reihenauftakt zu spüren.
Am Beispiel von Liz, einer jungen Ärztin, die zurück in ihre Heimatstadt kommt, zeigt Britta Orlowski den Gewissenskonflikt und Vergangenheitsbewältigung auf. Es ist sehr interessant zu lesen, wie Liz in ihrer neuen/alten Umgebung auftaut und ihre damaligen Freunde wieder trifft. Tja, wäre da nicht Josh, mit dem Liz damals ein ... na ja... mehr möchte ich nicht verraten. Die Entwicklung der Protagonisten zu- und miteinander ist sehr gut beschrieben und nachvollziehbar.
Welche tragende Rolle jedoch der Patchwork-Club hat, bleibt leider etwas im Verborgenen. Aber vielleicht erfahren wir im nächsten Band ja mehr darüber?!

Bewertung vom 07.10.2025
Humberg, Christian

Blut und Blümchen - Mord hat immer Saison (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schon der Anblick des bunten Covers hatte mich sofort in seinen Bann gezogen. Eine Gartenlaube, Schubkarre, Pflanzen und ein See ... all dieses strahlt für mich einen absoluten Wohlfühlcharakter aus.
Deshalb habe ich auch nicht lange gefackelt und mich direkt in die Kleingartenkolonie begeben.

Blümchen, na ja, eigentlich heißt sie Nele Blum, wagt den Neuanfang im Gartenlokal des Kleingartenvereins Hortensia. Kaum dort angekommen trifft sie auf ganz besondere Originale der Kleingartenwelt. Da wäre zum Beispiel Bohnen-Karl, Tehzett oder auch Kartoffel-Paul. Aber in der Gartenanlage herrscht nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, nein, ganz im Gegenteil. Denn im Obergeschoss des Lokals liegt ein Toter.

Der Autor beschreibt mit viel Humor die ganz eigene Welt der Kleingärten, ohne sie auf die Schippe zu nehmen. Es sind diese kleinen Details, die dem Krimi einen gewissen Charme verleihen. Die Protagonisten wirken sehr lebendig, was die Handlungen nachvollziehbar macht.
Für mich war der Besuch in der Kleingartenanlage Hortensia einfach gelungen, so dass ich unbedingt mehr davon wissen möchte.

Bewertung vom 07.10.2025
Humberg, Christian

Blut und Blümchen - Bis zur letzten Bohne (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da mir der erste Band so gut gefallen hatte, war ich neugierig was sich dieses Mal in der Kleingartenanlage ereignen würde.

Das farbenfrohe Cover passt hervorragend zum Gärtnern. Durch den Gartenzwerg wird etwas heimeliges, und auch heimischen suggeriert. Und die blutverschmierte Axt, na ja, es ist eben ein Krimi.

Dieses Mal steht Bohnen-Karl im Mittelpunkt. Sein sehnlichst Wunsch ist nämlich endlich den Titel zum Bergischen Bohnenkönig zu erlangen. Tja, aber der Weg dorthin ist nicht leicht und die Konkurrenz schläft nicht. Ganz im Gegenteil! Aber mehr möchte ich nicht verraten.

Der Autor versteht es, geschickt ein paar Wendungen und Andeutungen in den Handlungsstrang einzubauen, ohne zuviel zu verraten. Und während sich der Leser seine Gedanken über Täter und Opfer macht, fliegen die 116 Seiten nur so dahin.
Mir hat es sehr großen Spaß gemacht die Kleingartenanlage zu besuchen und hoffe auf viele weitere Fälle.

Bewertung vom 07.10.2025
Thömmes, Günther

Fanny Leicht - Eine Frau und ihr schwäbisches Bierimperium


ausgezeichnet

Es war dem Cover geschuldet, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Obwohl ich von Fanny Leicht noch nie gehört oder gelesen hatte, war mir Schwabenbräu durchaus ein Begriff. Ich bin im Stuttgarter Umland aufgewachsen, und auf nahezu allen Festlichkeiten gab es Schwabenbräu als Hausbier. Es war mir somit ein großes Bedürfnis, diesen Roman lesen zu wollen, um vielleicht auch ein paar Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen.
Der Roman startet lange bevor Fanny geboren wurde. Es ist sozusagen eine Zeitreise der Familie Leicht, in die Fanny geheiratet hatte. Der Autor beschreibt mehrere Generationen der Leichts, um dann schlussendlich bei Robert zu landen. Robert ist Brauer und auf Wanderschaft, arbeitet in mehreren Brauereien und verdingt sich damit seine Erfahrungen und natürlich auch sein Geld. Fannys Bruder stirbt in jungen Jahren und sie verspricht ihm am Totenbett, sich um die elterliche Brauerei zu kümmern. Dieses ist aber als Frau leider nicht möglich. Das Brauhandwerk war ausschließlich den Männern vorbehalten. Also musste ein Brauer her. Ihr ahnt es schon, hier treffen Robert und Fanny aufeinander.

Der Autor, selbst Diplom Braumeister, beschreibt die Lebensgeschichte der Beiden teils sehr faktisch, aber auch mit einer netten Geschichte. Der Leser begleitet die beiden Hauptprotagonistin durch schöne, harmonische Zeiten, aber auch dunklen Stunden, die durch den Nationalsozialismus geprägt sind. Aber stets bleibt deutlich, dass Fanny eine Kämpferin ist und ganz genau weiß, was sie will. Sie setzt sich nebenbei auch noch für die Ausbildung der Frauen ein. Ja, Fanny Leicht war eine absolute starke Frau.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch wenn teilweise die Aufzählung von Fakten den Lesefluss etwas zäh werden ließen.

Vielen Dank dafür, dass ich eine so starke Frau in einer damaligen absoluten Männerdomäne kennenlernen durfte. Schade, dann man ihr Andenken nicht mehr so wertschätzt, wie sie es eigentlich verdient hätte.