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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2011
Pearce, Jackson

Blutrote Schwestern


sehr gut

Rosie und Scarlett sind unzertrennlich. Die beiden Schwestern wohnen zusammen in einer kleinen Hütte in einem Dorf, das recht ruhig erscheint. Doch der Schein trügt: Regelmäßig verschwinden im Dorf und der Umgebung junge Mädchen, die ungeklärte Fälle bleiben. Nur Rosie, Scarlett und deren bester Freund Silas kennen die Wahrheit. Werwölfe, genannt Fenris, machen Jagd auf junge Mädchen, um diese zu töten.
Da Scarlett und Rosie durch Fenris bereits ihre Großmutter verloren haben, machen sie es sich zur Aufgabe, die Fenris anzulocken und zu töten.
Als immer mehr Mädchen verschwinden und immer mehr Fenris in der Umgebung auftauchen, zieht es Silas, Rosie und Scarlett in die Großstadt. Hier wollen sie weitere Leben retten und die Stadt von den Fenris befreien, doch dann kommt es zum Bruch zwischen den Schwestern und die Freundschaft zu Silas steht auf dem Spiel...


"Blutrote Schwestern" ist der erste Band der "Fairytale Retellings"-Reihe. Jackson Pearce hat sich mit dieser Reihe die Aufgabe gemacht, Märchen zu modernisieren, was ihr beim ersten Band mehr als gelungen ist. In "Blutrote Schwestern" geht es um Rotkäppchen, dass spannend, ereignisreich und sehr blutig umgesetzt wurde.

Jackson Pearce hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil. Sie schreibt spannend, lebendig, flüssig und unglaublich unterhaltsam. Die düstere Stimmung hat sich direkt auf mich übertragen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Charaktere, Orte und vor allem die Jagd werden sehr gut beschrieben, als wäre man mittendrin. Obwohl in dem Buch viele blutige und brutale Szenen vorkommen, versucht die Autorin dennoch, die Geschichte jugendfreundlich zu gestalten.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Scarlett und Rosie erzählt. Ihre Gedanken und Gefühle werden hierbei glaubhaft erzählt und man muss die beiden einfach gerne haben. Allerdings ist Rosie in meinen Augen die deutlich sympathischere Schwester.

Sie sind unzertrennlich und halten wie Pech und Schwefel zusammen. Nach der Ermordung ihrer Großmutter ist Scarlett wie eine Ersatzmutter für Rose geworden, obwohl die beiden Schwestern gerade mal zwei Jahre auseinander sind. Trotz aller Ähnlichkeit und Gemeinsamkeit sind die beiden Mädchen auch sehr unterschiedlich.

Für Scarlett gibt es nur die Jagd. Sie liebt den Schmerz, das Anködern und die Kämpfe mit den Fenris. Sie braucht das Ganze wie die Luft zum Atmen und braucht neben ihrer Schwester und ihrem besten Freund Silas nichts anderes auf der Welt. Durch ihre Verbissenheit nimmt sie häufig keine Rücksicht auf Rosie und merkt nicht, wie sehr das Mädchen ihre Freiheit vermisst. Durch die Jagd ist Scarlett, im Gegensatz zu Rosie, schwer entstellt. Auf ihrem Körper befinden sich unzählige Narben und sie hat nur noch ein Auge.
Rosie ist dagegen anders. Zwar ist sie ebenfalls die geborene Jägerin und geht regelmäßig auf die Jagd, aber dennoch ist dies nicht ihre Erfüllung. Sie möchte mehr aus ihrem Leben machen und möchte Hobbies wie jedes andere 16-jährige Mädchen. Da Rosie ihre Schwester jedoch nicht verletzen möchte, verzichtet sie oftmals auf andere Beschäftigungen.

Die Geschichte und das Leben der Fenris wird interessant dargestellt, aber auch sehr vorhersehbar, was ich ein wenig schade fand. Da aber gleichzeitig keine andere Lösung Sinn gemacht hätte, ist die Entwicklung in der Geschichte nachvollziehbar.

Das Cover hat mich zunächst etwas abgeschreckt, mittlerweile gefällt es mir jedoch richtig gut. Es wirkt düster und passt sich der Stimmung im Buch an. Je mehr ich über die Handlung erfahren durfte, umso mehr wusste ich die Buchgestaltung zu schätzen.

Insgesamt konnte mich Jackson Pearce erneut von ihrem Talent überzeugen. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der Märchen und Fantasyromane liebt. Ich freue mich bereits auf den zweiten Band, in dem "Hänsel und Gretel" thematisiert wird.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2011
Katzenberger, Daniela

Sei schlau, stell dich dumm


gut

"Ich bin gerne eine Tussi. Das ist doch kein Schimpfwort!"

Die Katzenberger veröffentlicht ein Buch - muss das denn sein?
Das ist eine Frage, die ich mir bis jetzt selbst nicht beantworten kann. Fakt ist: Ich bin kein Fan dieser Frau, ob ich es je werde, steht in den Sternen. Allerdings respektiere ich sie für ihre Karriere, die sie quasi aus dem Nichts geschaffen hat.

Die insgesamt 232 Seiten waren für mich zum Teil recht unterhaltsam, manchmal aber auch eine Qual.
Einige Sachen aus ihrem Leben sind schon ganz witzig erzählt, aber manchmal sind da auch Sachen bei gewesen, die ich einfach nicht wissen wollte. Es ist ja ganz nett, dass Frau Katzenberger sehr viel aus ihrem Leben erzählt, aber wie oft und mit welcher Zahnpasta sie sich die Zähne putzt oder wann und wo sie zum ersten Mal ihre Periode bekommen hat, interessiert mich dann doch nicht.
Auch die Information, bei welchem Song ihr Bruder seine Unschuld verloren hat, war dermaßen unnötig, schließlich wollte ich etwas über Daniela Katzenberger erfahren und nicht über ihren Bruder.
Sehr interessant sind dagegen ihre Beautytipps und ihre Erfahrungen mit der Brustvergrößerung. Sehr offen spricht sie von ihren Naturbrüsten und wie ihr Körpergefühl sich verändert hat.

So schwach dieses Buch anfängt, so stärker wird es auch mit der Zeit. Besonders amüsant fand ich Geschichten mit ihrer Mutter. Ihre Mutter Iris Klein kannte ich bereits aus dem Big Brother Haus und fand sie da auf ihre ganz eigene Art und Weise unterhaltsam. Von daher habe ich mir da einiges erhofft und wurde nicht enttäuscht.

Am Ende des Buches gibt es noch ein paar kleine Extras, über die sich besonders Fans von Daniela Katzenberger freuen werden. Hier kann man Interviews mit ihren engsten TV-Begleitern, wie z.B. ihrem Produzenten Bernd Schumacher, Kameramännern, Manager und Tontechnikern nachlesen, die zwar ganz interessant waren, aber auch schnell wieder vergessen sind.
Außerdem gibt es ein tolles Nachwort ihrer Mutter Iris, dass ich dafür umso interessanter fand. Obwohl die Zwei schon einiges miteinander durchstehen mussten, sind sie dennoch ein Herz und eine Seele.
Sehr gut haben mir auch die Fotos gefallen, die hierzu veröffentlicht wurden. Von Babyfotos bis hin zu professionellen Bildern ist alles dabei.

Augenrollen gab es allerdings bei "Die zehn Gebote der Katze". Zwar sollte man sowas immer nur mit einem Augenzwinkern hinnehmen, aber manches war mir dann doch zu stumpf.

Beispiel:
2. Gebot: Was Du nicht im Kopf hast, musst du im Körbchen haben
5. Gebot: Du darfst billig aussehen, aber nie käuflich sein

Stellenweise wird da schon sehr mit den typischen Klischees einer Blondine gespielt und oftmals habe ich mich gefragt, wie echt Daniela Katzenberger in diesem Buch wirklich ist. Letztendlich weiß das nur sie allein.

Insgesamt ist "Sei schlau, stell dich dumm" ein Buch, welches man nicht unbedingt lesen muss. Eine Kaufempfehlung würde ich nur für Fans aussprechen oder jungen Mädchen, die einen ähnlichen Weg wie Frau Katzenberger einschlagen möchten.

41 von 53 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2011
Beckett, Bernard

Stechzeit


weniger gut

Oh man, was für eine Enttäuschung.
Als ich gestern in die Bücherei ging, habe ich das Buch spontan mitgenommen, weil mir das Cover so gut gefallen hat. Doch leider hat sich das Buch zu einem Flop entwickelt.
Die ersten fünfzig Seiten fand ich noch gut und unterhaltsam, die letzten hundert Seiten waren allerdings eine Qual. Die Handlung wurde immer absurder und hat in mir nur ein müdes Kopfschütteln hervor gebracht.

Allerdings ging es mir nicht nur bei der Handlung so, sondern auch bei den Charakteren. Einige Charaktere wie Brian oder auch Malcolm waren mir durchweg unsympathisch und ich konnte mich nur selten in ihre Gedanken hineinversetzen.
Malcom lebt für die Wissenschaft und ist sehr ehrgezeig, was den nächsten Wettbewerb betrifft. Er möchte ein Thema behandeln, dass alle schockieren wird und dennoch neugierig macht. Nach kurzer Zeit steht sein Thema fest: Sex!
Er geht jedoch so unglaublich unbeholfen, gefühlskalt und naiv an die Sache heran, dass es nur schief gehen kann. Er befragt Klassenkameraden und Freunde auf sehr unfeine Art nach ihrem Liebesleben und braucht unbedingt ein Versuchsobjekt, mit dem er Erfahrungen sammeln kann. Sorry, aber DAS war mir dann doch ein bißchen too much.
Es ist klar, dass einige Jugendliche während der Pubertät leicht merkwürdige und nicht nachvollziehbare Dinge tun, aber die Handlung war mir dann doch zu viel, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Buch ab 14 Jahren empfohlen wird.

Der Schreibstil ist jedoch ganz nett. Bernard Beckett schreibt recht flüssig und ich bin trotz schlechter Handlung ganz gut durch die Seiten gekommen. Die Kapitel sind kurz gehalten und die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben dem Hauptcharakter Malcolm kommen auch andere Jugendliche, wie Kevin, Charlotte oder Juliet zu Wort. Mit gerade mal 156 Seiten ist die Geschichte recht kurz, aber insgesamt gut verpackt.

Die Aufmachung des Buches ist aber wie oben bereits gesagt sehr süß gemacht. Der tolle Blauton, sowie die Blume und die Biene passen gut zusammen und zum Titel. Dazu ist im Buch eine Art Daumenkino vorhanden, denn man kann auf jeder Seite sehen, wie sich die Biene mehr der Blume nähert.

Insgesamt konnte mich "Stechzeit" nicht überzeugen. Unauthentische Charaktere und eine mehr als überspitzte Handlung haben mir keinen Lesespaß bereit. Eine Kaufempfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2011
Smith, Lisa J.

Der tödliche Bann / Visionen der Nacht Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem Gabriel und Lydia verschwunden sind und der Kristall des alten Volkes zerstört wurde, sind Kaitlyn, Rob, Lewis und Anna wieder auf sich alleine gestellt. Für alle ist Gabriels Betrug nur schwer zu begreifen und sie müssen sich weiterhin vor Mr. Zetes und seinem Kristall verstecken. Als Gabriel die Vier in ihrem Versteck findet und nach einem misslungenen Angriff wieder verschwindet, steht für Kaitlyn fest, dass sie etwas tun muss. Sie packt heimlich ihre Sachen und trennt sich von den anderen, um als Spionin ins Institut zurückzukehren. Nach anfänglichen Zweifeln beginnen Mr. Zetes und Joyce ihr wieder zu vertrauen und weihen sie in ihre grausamen Pläne ein. Für Kaitlyn ist alles wie ein schlechter Alptraum und ausgerechnet Gabriel hält plötzlich zu ihr, doch auch hier scheint die Stimmung jederzeit wieder zu kippen...

"Der tödliche Bann" ist der dritte und letzte Band der "Visionen der Nacht"-Trilogie. Die Geschichte knüpft nicht direkt an das Ende vom zweiten Band an, sondern beginnt ein paar Tage später, was jedoch nicht weiter schlimm ist, da genauestens beschrieben wird, was in der Zeit geschehen ist.

Der dritte Band ist noch spannender und aufwühlender als seine Vorgänger. Lisa J. Smith hat es geschafft, dass die Geschichte noch düsterer und verwirrender erscheint, sodass ich so manches Mal in die Irre geführt wurde. Der Verlauf ist zum Teil unvorhersehbar, so muss es bei guten Büchern sein. :)

Mit Bri, Renny, Frost und Schakal Mac lernt man neue Charaktere kennen. Sie sind mir zwar nicht ans Herz gewachsen, aber dennoch waren sie sehr interessant und wichtig für den Verlauf der Geschichte. Sie sind die Nachfolger von Lewis, Anna, Rob und und Kaitlyn im Institut und können nur schwer ihre Kräfte kontrollieren, da sie vom Kristall beeinflusst werden.

Während Anna, Lewis und Rob in diesem Buch in den Hintergrund geraten, hat Kaitlyn ihren großen Auftritt. Als Spionin zeigt sie großen Mut und ihre Kräfte entwickeln sich prächtig. Sie bekommt immer mehr Feingefühl für ihre Gaben und lernt, mit ihnen umzugehen. Ihre Hauptaufgabe ist, den Kristall von Mr. Zetes zu zerstören, gleichzeitig möchte sie aber auch Gabriel retten und ihn wieder auf die helle Seite bringen, obwohl dies nahezu unmöglich erscheint.

Das Ende ist sehr gut gemacht und lässt keinerlei Fragen offen. Auch wenn einiges schief geht und Verluste hinzunehmen sind, wird am Ende doch einigermaßen alles gut. Dennoch gibt es einige Überraschungen! Endlich mal wieder eine Trilogie, die sämtliche Fragen beantwortet und tatsächlich nach dem dritten Band endet. Bravo, Mrs. Smith!

Enttäuschend ist dagegen wieder einmal die Covergestaltung. Während mir das Cover zum zweiten Band noch gefallen hat, so sind die Cover zum ersten und dritten Band der totale Flop. Die Augenfarbe wird nicht einmal während der ganzen Trilogie erwähnt, genauso wie jemand mit dunklen Haaren. Zwar hat Anna dunkle Haare, aber sie ist in dem Buch eher eine weniger wichtige Person, von daher wäre es sinnlos, ihr das Cover von Band 1 und 3 zu widmen.

Insgesamt hat mich die Trilogie sehr begeistert und mir gruselige Lesestunden beschert. Sehr schade, dass man diese großartige Autorin meist nur durch die Vampire Diaries-Reihe kennt. Unbedingt lesen, denn diese Reihe ist wirklich wunderbar!

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2011
Ruiz Zafón, Carlos

Der Schatten des Windes / Barcelona Bd.1 (7 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Für Daniel öffnet sich eine neue Welt, als er von seinem Vater auf dem sogenannten "Friedhof der Vergessenen Bücher" mitgenommen wird. Hier bekommt jeder, der an diesen Ort zugelassen wird, eine Art Patenschaft für ein Buch seiner Wahl. Daniel muss gar nicht lange überlegen und entscheidet sich für "Der Schatten des Windes" von Julian Carax. Daniel verschlingt das Buch und möchte unbedingt mehr über Julian Carax und seine Werke erfahren, doch dabei erfährt er ein Geheimnis, dass ihn schockiert und gleichzeitig fasziniert.
Julian Carax selbst ist quasi das Geheimnis, denn von "Der Schatten des Windes" gibt es nur noch eine einzige Ausgabe, nämlich seine. Gründe für das Fehlen der anderen Ausgaben sind schnell gefunden: Ein Mann macht Jagd auf die Bücher, kauft sie auf und verbrennt sie.
Und auch Daniels Ausgabe ist in Gefahr, denn jemand erfährt von seinem Besitz. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...


Ich bin schon sehr lange um Carlos Ruiz Zafóns Werke herumgeschlichen, habe mich aber bis jetzt nie getraut, eines seiner Bücher zu lesen. Warum? Tzja, das weiß ich mittlerweile selbst nicht mehr. Als ich dann gesehen habe, dass der wunderbare Matthias Schweighöfer eines seiner Bücher als Hörbuch gesprochen hat, musste ich quasi zugreifen und es mir anhören - und ich bin mehr als begeistert.

Carlos Ruiz Zafón hat die wundervolle Gabe mit Worten zu spielen, sodass sie sich direkt in mein Gehirn gebrannt haben. Dialoge, Orte und Figuren sind sorgfältig ausgewählt und werden liebevoll beschrieben. Egal, ob die Figuren gut oder böse waren, ich mochte sie alle auf Anhieb. Die Geschichte ist spannend, düster und phantasievoll geschrieben, sodass es großen Spaß gemacht, dieses Buch zu hören. Auch eine Liebesgeschichte kann man hier entdecken, die weder zu kitschig, noch zu naiv dargestellt wird.

Besonders positiv ist mir Daniel aufgefallen. Er ist intelligent, mutig, neugierig und zielstrebig. Sein Ehrgeiz, das Geheimnis um das Buch aufzulösen ist respektabel und er geht genau richtig an die Sache heran. Man muss ihn einfach ins Herz schließen. Ebenfalls eine sehr interessante Person ist der Autor Julian Carax, der das Buch "Der Schatten des Windes" geschrieben hat. Daniel ist von diesem Menschen fasziniert und steckt damit schnell den Leser an.

Wie oben bereits gesagt, wurde dieses Buch von Matthias Schweighöfer gelesen, dabei ist es aber viel mehr ein Hörspiel, dass richtig gut gelungen ist. Matthias Schweighöfer hat eine wunderbare, tiefgehende Stimme, die einen direkt anspricht und berühren kann. Er beschreibt Daniels Gedanken wie seine eigenen und überliefert nahezu jedes Gefühl perfekt. Ganz großes Kino, lieber Matthias Schweighöfer! (Man merkt, dass ich von diesem Mann ein großer Fan bin, oder?) Als weitere Sprecher treten Michel Habeck und Sylvester Groth auf, die ihren Job ebenfalls sehr gut machen. Sie verschmelzen mit dem jeweiligen Protagonisten und haben insgesamt ein sehr gutes Hörspiel geschaffen.
Untermalt wird die Geschichte mit Hintergrundmusik, sowie Geräuschen, wie Türenknarren, Regen und Glocken. Die zum Teil sehr düstere Stimmung wird dadurch sehr gut herübergebracht und ich konnte mir so manches Mal vorstellen, selbst an dem Ort zu sein.

Insgesamt hat mich Carlos Ruiz Zafón schwer begeistert und beeindruckt mit seinen wunderbaren Ideen und der tollen Stimmung, die dieses Buch ausstrahlt. "Der Schatten des Windes" wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von Carlos Ruiz Zafón hören/lesen werde. Absolut empfehlenswert!

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2011
Ruiz Zafón, Carlos

Der Schatten des Windes / Barcelona Bd.1 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Für Daniel öffnet sich eine neue Welt, als er von seinem Vater auf dem sogenannten "Friedhof der Vergessenen Bücher" mitgenommen wird. Hier bekommt jeder, der an diesen Ort zugelassen wird, eine Art Patenschaft für ein Buch seiner Wahl. Daniel muss gar nicht lange überlegen und entscheidet sich für "Der Schatten des Windes" von Julian Carax. Daniel verschlingt das Buch und möchte unbedingt mehr über Julian Carax und seine Werke erfahren, doch dabei erfährt er ein Geheimnis, dass ihn schockiert und gleichzeitig fasziniert.
Julian Carax selbst ist quasi das Geheimnis, denn von "Der Schatten des Windes" gibt es nur noch eine einzige Ausgabe, nämlich seine. Gründe für das Fehlen der anderen Ausgaben sind schnell gefunden: Ein Mann macht Jagd auf die Bücher, kauft sie auf und verbrennt sie.
Und auch Daniels Ausgabe ist in Gefahr, denn jemand erfährt von seinem Besitz. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...


Ich bin schon sehr lange um Carlos Ruiz Zafóns Werke herumgeschlichen, habe mich aber bis jetzt nie getraut, eines seiner Bücher zu lesen. Warum? Tzja, das weiß ich mittlerweile selbst nicht mehr. Als ich dann gesehen habe, dass der wunderbare Matthias Schweighöfer eines seiner Bücher als Hörbuch gesprochen hat, musste ich quasi zugreifen und es mir anhören - und ich bin mehr als begeistert.

Carlos Ruiz Zafón hat die wundervolle Gabe mit Worten zu spielen, sodass sie sich direkt in mein Gehirn gebrannt haben. Dialoge, Orte und Figuren sind sorgfältig ausgewählt und werden liebevoll beschrieben. Egal, ob die Figuren gut oder böse waren, ich mochte sie alle auf Anhieb. Die Geschichte ist spannend, düster und phantasievoll geschrieben, sodass es großen Spaß gemacht, dieses Buch zu hören. Auch eine Liebesgeschichte kann man hier entdecken, die weder zu kitschig, noch zu naiv dargestellt wird.

Besonders positiv ist mir Daniel aufgefallen. Er ist intelligent, mutig, neugierig und zielstrebig. Sein Ehrgeiz, das Geheimnis um das Buch aufzulösen ist respektabel und er geht genau richtig an die Sache heran. Man muss ihn einfach ins Herz schließen. Ebenfalls eine sehr interessante Person ist der Autor Julian Carax, der das Buch "Der Schatten des Windes" geschrieben hat. Daniel ist von diesem Menschen fasziniert und steckt damit schnell den Leser an.

Wie oben bereits gesagt, wurde dieses Buch von Matthias Schweighöfer gelesen, dabei ist es aber viel mehr ein Hörspiel, dass richtig gut gelungen ist. Matthias Schweighöfer hat eine wunderbare, tiefgehende Stimme, die einen direkt anspricht und berühren kann. Er beschreibt Daniels Gedanken wie seine eigenen und überliefert nahezu jedes Gefühl perfekt. Ganz großes Kino, lieber Matthias Schweighöfer! (Man merkt, dass ich von diesem Mann ein großer Fan bin, oder?) Als weitere Sprecher treten Michel Habeck und Sylvester Groth auf, die ihren Job ebenfalls sehr gut machen. Sie verschmelzen mit dem jeweiligen Protagonisten und haben insgesamt ein sehr gutes Hörspiel geschaffen.
Untermalt wird die Geschichte mit Hintergrundmusik, sowie Geräuschen, wie Türenknarren, Regen und Glocken. Die zum Teil sehr düstere Stimmung wird dadurch sehr gut herübergebracht und ich konnte mir so manches Mal vorstellen, selbst an dem Ort zu sein.

Insgesamt hat mich Carlos Ruiz Zafón schwer begeistert und beeindruckt mit seinen wunderbaren Ideen und der tollen Stimmung, die dieses Buch ausstrahlt. "Der Schatten des Windes" wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von Carlos Ruiz Zafón hören/lesen werde. Absolut empfehlenswert!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2011
Smith, Lisa J.

Der geheime Bund / Visionen der Nacht Bd.2


sehr gut

Kaitlyn und Gabriel ist die Flucht vor Mr. Zetes vorerst gelungen. Sie fahren zurück ins Zentrum, um mit den anderen ganz aus Kalifornien zu flüchten, was ihnen nach einigen hin und her auch gelingt. Doch wo sollen sie hin?
Sie erinnern sich an Kaitlyns Traum, der immer wieder einen unbekannten Ort an der Küste zeigt. Aber wie sollen sie dahin kommen, wenn sie weder das Geld, noch sonstige Mittel haben? Und dann kommt es während der Flucht auch noch zu Komplikationen, denn Mr. Zetes scheint dennoch immer da zu sein...

"Der geheime Bund" ist der zweite Band der "Visionen der Nacht"-Trilogie. Obwohl ich diese Trilogie bislang sehr gerne gelesen habe, so habe ich doch ein Problem mit der Geschichte. Ich möchte hier niemanden etwas vorwerfen, aber wenn ich die "Visionen der Nacht" mit den "dunklen Mächten" von Kelley Armstrong vergleiche, so ist da doch eine riesengroße Gemeinsamkeit vorhanden: Jugendliche mit übersinnlichen Kräften, sind auf der Flucht vor jemanden, der sie für Testzwecke benutzt hat, verkriechen sich in Lager- und Fabrikhallen, sind auf der Suche nach einem bestimmten Ort, Liebeleien untereinander und natürlich der "gefährliche" Außenseiter.

Da Lisa J. Smith ihre Trilogie erstmalig 1994 veröffentlicht hat, kann man ihr hier also nichts vorwerfen, dennoch sind die Gemeinsamkeiten nicht zu leugnen. Wie in nahezu jedem Buch schafft Lisa J. Smith auch hier, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie schreibt modern, lebendig und unglaublich flüssig, sodass ich mich in keiner einzigen Minuten gelangweilt habe. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Gabriel und Kaitlyn erzählt. "Der geheime Bund" ist deutlich düsterer als sein Vorgänger und konnte mich noch mehr fesseln. Nachdem die Jugendlichen dem Institut den Rücken gekehrt haben und auf sich allein gestellt sind, werden ganz andere Orte greifbar: Düstere Parkplätze, leerstehende Lager- und Fabrikhallen, heruntergekommene Motels, sowie die einsamen, steinigen Küsten Kanadas.

Die Charaktere können unterschiedlicher nicht sein, was schon allein an ihren magischen Kräften liegt. Im Vergleich zum ersten Band lässt die Entwicklung jedoch etwas zu wünschen übrig. Sie sind allesamt toll und interessant, keine Frage, allerdings haben sie sich kaum weiterentwickelt. Natürlich sind sie allein durch ihre Flucht mutiger und ehrgeiziger geworden, reifer sind sie jedoch nicht geworden.
Als neuen Charakter lernt man Lydia kennen, die sich der Gruppe anschließt und sie auf ihrem Weg zur Küste begleitet. Sie ist, genau wie Gabriel, eine Außenseiterin, die mehr oder weniger geduldet wird. Da man zunächst sehr wenig über sie erfährt, wird auch sie zu einem interessanten Charakter.

Die Covergestaltung ist düster und passt sich dem ersten Band an. Da die Person beim ersten Band sehr verwirrend ist, da man Kaitlyn nicht darauf erkennen kann, war ich zunächst nicht so von den Covern begeistert. Der zweite Band ist jedoch deutlich passender und man erkennt anhand die Beschreibungen, dass es sich hier um Gabriel handelt.

Insgesamt hat mich auch der zweite Band dieser Trilogie begeistern können. Lisa J. Smith hat das unglaubliche Talent, ihre Leser zu schockieren und gleichzeitig zu unterhalten. Wer bereits Interesse an "Die dunklen Mächte" oder der "Night World"-Reihe hatte, wird die "Visionen der Nacht" lieben.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2011
Heldt, Dora

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt


sehr gut

Doris ist am Boden zerstört. Obwohl sie mitten im Leben steht, eine gute Ehe führt und zwei tolle Söhne hat, möchte sie nicht wahrhaben, dass sie bereits 50 Jahre alt wird. Ihr Mann plant eine große Feier, die sie mit Schrecken ablehnt. Den Tag möchte sie lieber mit Katja und Anke verbringen, ihren ältestens Freundinnen, die sie bereits seit über 30 Jahren kennt.
Sie flüchten in ein Wellness-Hotel und lassen es sich gut gehen. Doch auch hier ist nicht alles eitler Sonnenschein, denn Geheimnisse kommen ans Tageslicht, mit denen keiner gerechnet hat...


"Ein Buch ohne Christine? Geht das denn?" - Das war so ziemlich mein erster Gedanke, als ich dieses Buch in meinen Händen hielt. Aber doch, Dora Heldt ist auch dieses Kunststück gelungen.
Zwar reicht dieses Buch bei weitem nicht an den Charme von den Christine-Büchern heran, aber hier wurde dennoch eine tolle Mischung aus Humor, Unterhaltung und Ernsthaftigkeit geschaffen.

Allerdings brauchte ich zunächst einige Zeit, um mich an die neuen Charaktere zu gewöhnen. Die drei Frauen sind allesamt sympathisch, aber ihr Umgang miteinander ist sehr ruppig, sodass mich dieses Verhalten oftmals irritiert hat und ich mich mehrfach gefragt habe, ob dies wirklich eine so gute Freundschaft oder eher eine Zweckgemeinschaft ist.
Jede hat ihre Geheimnisse und scheut sich auch nicht davor, die anderen anzulügen. Hier werden nicht nur Schulden verheimlicht, sondern auch Kinder und sogar falsche Jobs angegeben. Warum man derartiges nötig hat, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Neben dem typischen Humor von Dora Heldt, kann man hier auch ihre ernste Seite kennenlernen. Die Protagonistinnen sind alle im Alter von Frau Heldt und sie stellen sich gegenseitig die Frage, was sich mit 50 Jahren ändern wird, ob sie alles richtig gemacht haben, wie sie die Wechseljahre und Falten durchstehen, usw.

Die Covergestaltung ist wieder einmal super. Jedes Cover von Dora Heldt strahlt Urlaubsstimmung aus, was gerade jetzt im verregneten Herbst gut tut. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls stimmig und macht Lust auf mehr.

Insgesamt konnte mich auch dieses Buch von Dora Heldt überzeugen. Zwar kommt es bei weitem nicht an die Christine-Bücher heran, aber dennoch hat die Geschichte mich gut unterhalten. Die perfekte Lektüre für ruhige Herbststunden.

149 von 277 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.