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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1368 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2011
Beckett, Bernard

Stechzeit


weniger gut

Oh man, was für eine Enttäuschung.
Als ich gestern in die Bücherei ging, habe ich das Buch spontan mitgenommen, weil mir das Cover so gut gefallen hat. Doch leider hat sich das Buch zu einem Flop entwickelt.
Die ersten fünfzig Seiten fand ich noch gut und unterhaltsam, die letzten hundert Seiten waren allerdings eine Qual. Die Handlung wurde immer absurder und hat in mir nur ein müdes Kopfschütteln hervor gebracht.

Allerdings ging es mir nicht nur bei der Handlung so, sondern auch bei den Charakteren. Einige Charaktere wie Brian oder auch Malcolm waren mir durchweg unsympathisch und ich konnte mich nur selten in ihre Gedanken hineinversetzen.
Malcom lebt für die Wissenschaft und ist sehr ehrgezeig, was den nächsten Wettbewerb betrifft. Er möchte ein Thema behandeln, dass alle schockieren wird und dennoch neugierig macht. Nach kurzer Zeit steht sein Thema fest: Sex!
Er geht jedoch so unglaublich unbeholfen, gefühlskalt und naiv an die Sache heran, dass es nur schief gehen kann. Er befragt Klassenkameraden und Freunde auf sehr unfeine Art nach ihrem Liebesleben und braucht unbedingt ein Versuchsobjekt, mit dem er Erfahrungen sammeln kann. Sorry, aber DAS war mir dann doch ein bißchen too much.
Es ist klar, dass einige Jugendliche während der Pubertät leicht merkwürdige und nicht nachvollziehbare Dinge tun, aber die Handlung war mir dann doch zu viel, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Buch ab 14 Jahren empfohlen wird.

Der Schreibstil ist jedoch ganz nett. Bernard Beckett schreibt recht flüssig und ich bin trotz schlechter Handlung ganz gut durch die Seiten gekommen. Die Kapitel sind kurz gehalten und die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben dem Hauptcharakter Malcolm kommen auch andere Jugendliche, wie Kevin, Charlotte oder Juliet zu Wort. Mit gerade mal 156 Seiten ist die Geschichte recht kurz, aber insgesamt gut verpackt.

Die Aufmachung des Buches ist aber wie oben bereits gesagt sehr süß gemacht. Der tolle Blauton, sowie die Blume und die Biene passen gut zusammen und zum Titel. Dazu ist im Buch eine Art Daumenkino vorhanden, denn man kann auf jeder Seite sehen, wie sich die Biene mehr der Blume nähert.

Insgesamt konnte mich "Stechzeit" nicht überzeugen. Unauthentische Charaktere und eine mehr als überspitzte Handlung haben mir keinen Lesespaß bereit. Eine Kaufempfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2011
Smith, Lisa J.

Der tödliche Bann / Visionen der Nacht Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem Gabriel und Lydia verschwunden sind und der Kristall des alten Volkes zerstört wurde, sind Kaitlyn, Rob, Lewis und Anna wieder auf sich alleine gestellt. Für alle ist Gabriels Betrug nur schwer zu begreifen und sie müssen sich weiterhin vor Mr. Zetes und seinem Kristall verstecken. Als Gabriel die Vier in ihrem Versteck findet und nach einem misslungenen Angriff wieder verschwindet, steht für Kaitlyn fest, dass sie etwas tun muss. Sie packt heimlich ihre Sachen und trennt sich von den anderen, um als Spionin ins Institut zurückzukehren. Nach anfänglichen Zweifeln beginnen Mr. Zetes und Joyce ihr wieder zu vertrauen und weihen sie in ihre grausamen Pläne ein. Für Kaitlyn ist alles wie ein schlechter Alptraum und ausgerechnet Gabriel hält plötzlich zu ihr, doch auch hier scheint die Stimmung jederzeit wieder zu kippen...

"Der tödliche Bann" ist der dritte und letzte Band der "Visionen der Nacht"-Trilogie. Die Geschichte knüpft nicht direkt an das Ende vom zweiten Band an, sondern beginnt ein paar Tage später, was jedoch nicht weiter schlimm ist, da genauestens beschrieben wird, was in der Zeit geschehen ist.

Der dritte Band ist noch spannender und aufwühlender als seine Vorgänger. Lisa J. Smith hat es geschafft, dass die Geschichte noch düsterer und verwirrender erscheint, sodass ich so manches Mal in die Irre geführt wurde. Der Verlauf ist zum Teil unvorhersehbar, so muss es bei guten Büchern sein. :)

Mit Bri, Renny, Frost und Schakal Mac lernt man neue Charaktere kennen. Sie sind mir zwar nicht ans Herz gewachsen, aber dennoch waren sie sehr interessant und wichtig für den Verlauf der Geschichte. Sie sind die Nachfolger von Lewis, Anna, Rob und und Kaitlyn im Institut und können nur schwer ihre Kräfte kontrollieren, da sie vom Kristall beeinflusst werden.

Während Anna, Lewis und Rob in diesem Buch in den Hintergrund geraten, hat Kaitlyn ihren großen Auftritt. Als Spionin zeigt sie großen Mut und ihre Kräfte entwickeln sich prächtig. Sie bekommt immer mehr Feingefühl für ihre Gaben und lernt, mit ihnen umzugehen. Ihre Hauptaufgabe ist, den Kristall von Mr. Zetes zu zerstören, gleichzeitig möchte sie aber auch Gabriel retten und ihn wieder auf die helle Seite bringen, obwohl dies nahezu unmöglich erscheint.

Das Ende ist sehr gut gemacht und lässt keinerlei Fragen offen. Auch wenn einiges schief geht und Verluste hinzunehmen sind, wird am Ende doch einigermaßen alles gut. Dennoch gibt es einige Überraschungen! Endlich mal wieder eine Trilogie, die sämtliche Fragen beantwortet und tatsächlich nach dem dritten Band endet. Bravo, Mrs. Smith!

Enttäuschend ist dagegen wieder einmal die Covergestaltung. Während mir das Cover zum zweiten Band noch gefallen hat, so sind die Cover zum ersten und dritten Band der totale Flop. Die Augenfarbe wird nicht einmal während der ganzen Trilogie erwähnt, genauso wie jemand mit dunklen Haaren. Zwar hat Anna dunkle Haare, aber sie ist in dem Buch eher eine weniger wichtige Person, von daher wäre es sinnlos, ihr das Cover von Band 1 und 3 zu widmen.

Insgesamt hat mich die Trilogie sehr begeistert und mir gruselige Lesestunden beschert. Sehr schade, dass man diese großartige Autorin meist nur durch die Vampire Diaries-Reihe kennt. Unbedingt lesen, denn diese Reihe ist wirklich wunderbar!

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2011
Ruiz Zafón, Carlos

Der Schatten des Windes / Barcelona Bd.1 (7 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Für Daniel öffnet sich eine neue Welt, als er von seinem Vater auf dem sogenannten "Friedhof der Vergessenen Bücher" mitgenommen wird. Hier bekommt jeder, der an diesen Ort zugelassen wird, eine Art Patenschaft für ein Buch seiner Wahl. Daniel muss gar nicht lange überlegen und entscheidet sich für "Der Schatten des Windes" von Julian Carax. Daniel verschlingt das Buch und möchte unbedingt mehr über Julian Carax und seine Werke erfahren, doch dabei erfährt er ein Geheimnis, dass ihn schockiert und gleichzeitig fasziniert.
Julian Carax selbst ist quasi das Geheimnis, denn von "Der Schatten des Windes" gibt es nur noch eine einzige Ausgabe, nämlich seine. Gründe für das Fehlen der anderen Ausgaben sind schnell gefunden: Ein Mann macht Jagd auf die Bücher, kauft sie auf und verbrennt sie.
Und auch Daniels Ausgabe ist in Gefahr, denn jemand erfährt von seinem Besitz. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...


Ich bin schon sehr lange um Carlos Ruiz Zafóns Werke herumgeschlichen, habe mich aber bis jetzt nie getraut, eines seiner Bücher zu lesen. Warum? Tzja, das weiß ich mittlerweile selbst nicht mehr. Als ich dann gesehen habe, dass der wunderbare Matthias Schweighöfer eines seiner Bücher als Hörbuch gesprochen hat, musste ich quasi zugreifen und es mir anhören - und ich bin mehr als begeistert.

Carlos Ruiz Zafón hat die wundervolle Gabe mit Worten zu spielen, sodass sie sich direkt in mein Gehirn gebrannt haben. Dialoge, Orte und Figuren sind sorgfältig ausgewählt und werden liebevoll beschrieben. Egal, ob die Figuren gut oder böse waren, ich mochte sie alle auf Anhieb. Die Geschichte ist spannend, düster und phantasievoll geschrieben, sodass es großen Spaß gemacht, dieses Buch zu hören. Auch eine Liebesgeschichte kann man hier entdecken, die weder zu kitschig, noch zu naiv dargestellt wird.

Besonders positiv ist mir Daniel aufgefallen. Er ist intelligent, mutig, neugierig und zielstrebig. Sein Ehrgeiz, das Geheimnis um das Buch aufzulösen ist respektabel und er geht genau richtig an die Sache heran. Man muss ihn einfach ins Herz schließen. Ebenfalls eine sehr interessante Person ist der Autor Julian Carax, der das Buch "Der Schatten des Windes" geschrieben hat. Daniel ist von diesem Menschen fasziniert und steckt damit schnell den Leser an.

Wie oben bereits gesagt, wurde dieses Buch von Matthias Schweighöfer gelesen, dabei ist es aber viel mehr ein Hörspiel, dass richtig gut gelungen ist. Matthias Schweighöfer hat eine wunderbare, tiefgehende Stimme, die einen direkt anspricht und berühren kann. Er beschreibt Daniels Gedanken wie seine eigenen und überliefert nahezu jedes Gefühl perfekt. Ganz großes Kino, lieber Matthias Schweighöfer! (Man merkt, dass ich von diesem Mann ein großer Fan bin, oder?) Als weitere Sprecher treten Michel Habeck und Sylvester Groth auf, die ihren Job ebenfalls sehr gut machen. Sie verschmelzen mit dem jeweiligen Protagonisten und haben insgesamt ein sehr gutes Hörspiel geschaffen.
Untermalt wird die Geschichte mit Hintergrundmusik, sowie Geräuschen, wie Türenknarren, Regen und Glocken. Die zum Teil sehr düstere Stimmung wird dadurch sehr gut herübergebracht und ich konnte mir so manches Mal vorstellen, selbst an dem Ort zu sein.

Insgesamt hat mich Carlos Ruiz Zafón schwer begeistert und beeindruckt mit seinen wunderbaren Ideen und der tollen Stimmung, die dieses Buch ausstrahlt. "Der Schatten des Windes" wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von Carlos Ruiz Zafón hören/lesen werde. Absolut empfehlenswert!

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2011
Ruiz Zafón, Carlos

Der Schatten des Windes / Barcelona Bd.1 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Für Daniel öffnet sich eine neue Welt, als er von seinem Vater auf dem sogenannten "Friedhof der Vergessenen Bücher" mitgenommen wird. Hier bekommt jeder, der an diesen Ort zugelassen wird, eine Art Patenschaft für ein Buch seiner Wahl. Daniel muss gar nicht lange überlegen und entscheidet sich für "Der Schatten des Windes" von Julian Carax. Daniel verschlingt das Buch und möchte unbedingt mehr über Julian Carax und seine Werke erfahren, doch dabei erfährt er ein Geheimnis, dass ihn schockiert und gleichzeitig fasziniert.
Julian Carax selbst ist quasi das Geheimnis, denn von "Der Schatten des Windes" gibt es nur noch eine einzige Ausgabe, nämlich seine. Gründe für das Fehlen der anderen Ausgaben sind schnell gefunden: Ein Mann macht Jagd auf die Bücher, kauft sie auf und verbrennt sie.
Und auch Daniels Ausgabe ist in Gefahr, denn jemand erfährt von seinem Besitz. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...


Ich bin schon sehr lange um Carlos Ruiz Zafóns Werke herumgeschlichen, habe mich aber bis jetzt nie getraut, eines seiner Bücher zu lesen. Warum? Tzja, das weiß ich mittlerweile selbst nicht mehr. Als ich dann gesehen habe, dass der wunderbare Matthias Schweighöfer eines seiner Bücher als Hörbuch gesprochen hat, musste ich quasi zugreifen und es mir anhören - und ich bin mehr als begeistert.

Carlos Ruiz Zafón hat die wundervolle Gabe mit Worten zu spielen, sodass sie sich direkt in mein Gehirn gebrannt haben. Dialoge, Orte und Figuren sind sorgfältig ausgewählt und werden liebevoll beschrieben. Egal, ob die Figuren gut oder böse waren, ich mochte sie alle auf Anhieb. Die Geschichte ist spannend, düster und phantasievoll geschrieben, sodass es großen Spaß gemacht, dieses Buch zu hören. Auch eine Liebesgeschichte kann man hier entdecken, die weder zu kitschig, noch zu naiv dargestellt wird.

Besonders positiv ist mir Daniel aufgefallen. Er ist intelligent, mutig, neugierig und zielstrebig. Sein Ehrgeiz, das Geheimnis um das Buch aufzulösen ist respektabel und er geht genau richtig an die Sache heran. Man muss ihn einfach ins Herz schließen. Ebenfalls eine sehr interessante Person ist der Autor Julian Carax, der das Buch "Der Schatten des Windes" geschrieben hat. Daniel ist von diesem Menschen fasziniert und steckt damit schnell den Leser an.

Wie oben bereits gesagt, wurde dieses Buch von Matthias Schweighöfer gelesen, dabei ist es aber viel mehr ein Hörspiel, dass richtig gut gelungen ist. Matthias Schweighöfer hat eine wunderbare, tiefgehende Stimme, die einen direkt anspricht und berühren kann. Er beschreibt Daniels Gedanken wie seine eigenen und überliefert nahezu jedes Gefühl perfekt. Ganz großes Kino, lieber Matthias Schweighöfer! (Man merkt, dass ich von diesem Mann ein großer Fan bin, oder?) Als weitere Sprecher treten Michel Habeck und Sylvester Groth auf, die ihren Job ebenfalls sehr gut machen. Sie verschmelzen mit dem jeweiligen Protagonisten und haben insgesamt ein sehr gutes Hörspiel geschaffen.
Untermalt wird die Geschichte mit Hintergrundmusik, sowie Geräuschen, wie Türenknarren, Regen und Glocken. Die zum Teil sehr düstere Stimmung wird dadurch sehr gut herübergebracht und ich konnte mir so manches Mal vorstellen, selbst an dem Ort zu sein.

Insgesamt hat mich Carlos Ruiz Zafón schwer begeistert und beeindruckt mit seinen wunderbaren Ideen und der tollen Stimmung, die dieses Buch ausstrahlt. "Der Schatten des Windes" wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von Carlos Ruiz Zafón hören/lesen werde. Absolut empfehlenswert!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2011
Smith, Lisa J.

Der geheime Bund / Visionen der Nacht Bd.2


sehr gut

Kaitlyn und Gabriel ist die Flucht vor Mr. Zetes vorerst gelungen. Sie fahren zurück ins Zentrum, um mit den anderen ganz aus Kalifornien zu flüchten, was ihnen nach einigen hin und her auch gelingt. Doch wo sollen sie hin?
Sie erinnern sich an Kaitlyns Traum, der immer wieder einen unbekannten Ort an der Küste zeigt. Aber wie sollen sie dahin kommen, wenn sie weder das Geld, noch sonstige Mittel haben? Und dann kommt es während der Flucht auch noch zu Komplikationen, denn Mr. Zetes scheint dennoch immer da zu sein...

"Der geheime Bund" ist der zweite Band der "Visionen der Nacht"-Trilogie. Obwohl ich diese Trilogie bislang sehr gerne gelesen habe, so habe ich doch ein Problem mit der Geschichte. Ich möchte hier niemanden etwas vorwerfen, aber wenn ich die "Visionen der Nacht" mit den "dunklen Mächten" von Kelley Armstrong vergleiche, so ist da doch eine riesengroße Gemeinsamkeit vorhanden: Jugendliche mit übersinnlichen Kräften, sind auf der Flucht vor jemanden, der sie für Testzwecke benutzt hat, verkriechen sich in Lager- und Fabrikhallen, sind auf der Suche nach einem bestimmten Ort, Liebeleien untereinander und natürlich der "gefährliche" Außenseiter.

Da Lisa J. Smith ihre Trilogie erstmalig 1994 veröffentlicht hat, kann man ihr hier also nichts vorwerfen, dennoch sind die Gemeinsamkeiten nicht zu leugnen. Wie in nahezu jedem Buch schafft Lisa J. Smith auch hier, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie schreibt modern, lebendig und unglaublich flüssig, sodass ich mich in keiner einzigen Minuten gelangweilt habe. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Gabriel und Kaitlyn erzählt. "Der geheime Bund" ist deutlich düsterer als sein Vorgänger und konnte mich noch mehr fesseln. Nachdem die Jugendlichen dem Institut den Rücken gekehrt haben und auf sich allein gestellt sind, werden ganz andere Orte greifbar: Düstere Parkplätze, leerstehende Lager- und Fabrikhallen, heruntergekommene Motels, sowie die einsamen, steinigen Küsten Kanadas.

Die Charaktere können unterschiedlicher nicht sein, was schon allein an ihren magischen Kräften liegt. Im Vergleich zum ersten Band lässt die Entwicklung jedoch etwas zu wünschen übrig. Sie sind allesamt toll und interessant, keine Frage, allerdings haben sie sich kaum weiterentwickelt. Natürlich sind sie allein durch ihre Flucht mutiger und ehrgeiziger geworden, reifer sind sie jedoch nicht geworden.
Als neuen Charakter lernt man Lydia kennen, die sich der Gruppe anschließt und sie auf ihrem Weg zur Küste begleitet. Sie ist, genau wie Gabriel, eine Außenseiterin, die mehr oder weniger geduldet wird. Da man zunächst sehr wenig über sie erfährt, wird auch sie zu einem interessanten Charakter.

Die Covergestaltung ist düster und passt sich dem ersten Band an. Da die Person beim ersten Band sehr verwirrend ist, da man Kaitlyn nicht darauf erkennen kann, war ich zunächst nicht so von den Covern begeistert. Der zweite Band ist jedoch deutlich passender und man erkennt anhand die Beschreibungen, dass es sich hier um Gabriel handelt.

Insgesamt hat mich auch der zweite Band dieser Trilogie begeistern können. Lisa J. Smith hat das unglaubliche Talent, ihre Leser zu schockieren und gleichzeitig zu unterhalten. Wer bereits Interesse an "Die dunklen Mächte" oder der "Night World"-Reihe hatte, wird die "Visionen der Nacht" lieben.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2011
Heldt, Dora

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt


sehr gut

Doris ist am Boden zerstört. Obwohl sie mitten im Leben steht, eine gute Ehe führt und zwei tolle Söhne hat, möchte sie nicht wahrhaben, dass sie bereits 50 Jahre alt wird. Ihr Mann plant eine große Feier, die sie mit Schrecken ablehnt. Den Tag möchte sie lieber mit Katja und Anke verbringen, ihren ältestens Freundinnen, die sie bereits seit über 30 Jahren kennt.
Sie flüchten in ein Wellness-Hotel und lassen es sich gut gehen. Doch auch hier ist nicht alles eitler Sonnenschein, denn Geheimnisse kommen ans Tageslicht, mit denen keiner gerechnet hat...


"Ein Buch ohne Christine? Geht das denn?" - Das war so ziemlich mein erster Gedanke, als ich dieses Buch in meinen Händen hielt. Aber doch, Dora Heldt ist auch dieses Kunststück gelungen.
Zwar reicht dieses Buch bei weitem nicht an den Charme von den Christine-Büchern heran, aber hier wurde dennoch eine tolle Mischung aus Humor, Unterhaltung und Ernsthaftigkeit geschaffen.

Allerdings brauchte ich zunächst einige Zeit, um mich an die neuen Charaktere zu gewöhnen. Die drei Frauen sind allesamt sympathisch, aber ihr Umgang miteinander ist sehr ruppig, sodass mich dieses Verhalten oftmals irritiert hat und ich mich mehrfach gefragt habe, ob dies wirklich eine so gute Freundschaft oder eher eine Zweckgemeinschaft ist.
Jede hat ihre Geheimnisse und scheut sich auch nicht davor, die anderen anzulügen. Hier werden nicht nur Schulden verheimlicht, sondern auch Kinder und sogar falsche Jobs angegeben. Warum man derartiges nötig hat, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Neben dem typischen Humor von Dora Heldt, kann man hier auch ihre ernste Seite kennenlernen. Die Protagonistinnen sind alle im Alter von Frau Heldt und sie stellen sich gegenseitig die Frage, was sich mit 50 Jahren ändern wird, ob sie alles richtig gemacht haben, wie sie die Wechseljahre und Falten durchstehen, usw.

Die Covergestaltung ist wieder einmal super. Jedes Cover von Dora Heldt strahlt Urlaubsstimmung aus, was gerade jetzt im verregneten Herbst gut tut. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls stimmig und macht Lust auf mehr.

Insgesamt konnte mich auch dieses Buch von Dora Heldt überzeugen. Zwar kommt es bei weitem nicht an die Christine-Bücher heran, aber dennoch hat die Geschichte mich gut unterhalten. Die perfekte Lektüre für ruhige Herbststunden.

149 von 277 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2011
Pausewang, Gudrun

Die Wolke


sehr gut

Janna-Berta sitzt nichtsahnend in der Schule, als plötzlich ein Alarm ausgelöst wird, der in Verbindung mit dem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld steht. Die Schüler flüchten aus der Schule und sollen sich mit ihren Familien in Sicherheit bringen, was in Janna-Bertas Fall jedoch schwieriger als gedacht ist. Ihre Familie ist in Schweinfurt und Janna-Berta ist mit ihrem kleinen Bruder Uli auf sich allein gestellt. Ohne Auto oder viel Geld versuchen sie auf Fahrrädern aus Schlitz zu fliehen.
Während der Flucht muss Janna-Berta einige Schicksale hinnehmen und kommt selbst mit der sogenannte Wolke in Kontakt, als ein Gewitter ausbricht. Jetzt geht es ums nackte Überleben...

"Die Wolke" thematisiert einen Super-GAU, der mitten in Deutschland stattfindet. Während des Lesens habe ich mir sehr oft die "Was wäre wenn.."-Frage gestellt und weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, wie ich mich dann wohl verhalten würde. Stellenweise wie Janna-Berta, stellenweise auch nicht.

Grudrun Pausewang schildert die Geschichte sehr eindringlich, brachte mich zum Nachdenken und hat mich das eine oder andere Mal mit ihrer Vorstellung geschockt. Obwohl das Buch schon über 20 Jahre alt ist, ist es immer noch sehr aktuell, wie man zuletzt in anderen Ländern feststellen musste. Während des Lesens kam immer wieder eine Frage auf: "Muss Atomkraft wirklich sein?" Auch in diesem Buch konnte man sich auf eine Antwort nicht einigen, hier werden sowohl Stimmen der Bürger, als auch der Politiker laut. Dennoch erkennt man im Vorwort der Autorin, wie sehr sie sich dafür einsetzt, dass Atomkraftwerke in Deutschland abgestellt werden.

So interessant die Geschichte auch ist, so kann ich über den mehr als fragwürdigen Schreibstil nicht hinwegsehen. Auf der einen Seite ist die Geschichte wirklich spannend, emotional und schockierend geschrieben, auf der anderen Seite wurde mir der Lesespaß durch die ständigen Wiederholungen vermiest. Dazu gab es Szenen, die sich viel zu sehr in die Länge zogen. Die Flucht aus Schlitz wird zwar gut und authentisch dargestellt, aber man muss nicht unbedingt fünfmal erwähnen, dass man nun über Felder fährt.
Ansonsten konnte mich das Buch jedoch überzeugen. Die Charaktere sind authentisch und einige von ihnen schließt man sehr schnell in sein Herz.
Janna-Berta (ist das nicht ein fürchterlicher Name?!) ist für ihr Alter sehr reif und verantwortungsbewusst. Mit aller Kraft versucht sie ihren Bruder aus der Sperrzone herauszuholen und mit ihm zu flüchten, was ihr nur zum Teil gelingt. Sie ist intelligent und ist sich der Situation deutlich bewusst, dennoch geht sie nicht immer ganz glücklich damit um. Sie begibt sich bewusst einigen Gefahren, ohne Rücksicht auf sich oder andere zu nehmen, ihre Tante aus Hamburg weist sie ab, obwohl diese es nur gut mit ihr meint und ihre nächste Verwandte ist.
Janna-Berta wird selbst krank und muss mit dem Verlust ihrer Haare leben, was dem Mädchen zwar schwerfällt, dennoch will sie sich nicht mit ihrer Glatze verstecken und will den Menschen zeigen, wie gut es ihnen geht, weil sie gesund sind.

Die Covergestaltung passt sich der Geschichte an. Abgebildet ist ein Feld, dass verstrahlt ist. Die Felder passen hervorragend zur Flucht aus Schlitz. Die Kurzbeschreibung ist sehr knapp gehalten und verrät kaum etwas, was mir gut gefällt, da diese Geschichte im Vorfeld keine großen Worte benötigt.

Insgesamt hat mich "Die Wolke" erschüttert, schockiert, aufgeweckt und dennoch gut unterhalten. Man merkt der Autorin an, dass das Thema Atomkraft ein Herzensthema von ihr ist und wieviel Elan sie in dieses Buch gesteckt hat. Da verzeiht man ihr doch gern den einen oder anderen Fehler beim Schreibstil.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2011
Chbosky, Stephen

Das also ist mein Leben


sehr gut

„Lieber Freund, das also ist mein Leben. Und ich will, dass du weißt, ich bin glücklich und traurig zugleich und versuche noch immer herauszufinden, wie das eigentlich sein kann.“

Für den fünfzehnjährigen Charlie steht das erste Jahr an der Highschool an. Da er kaum Leute kennt, erschafft er sich einen Freund, dem er regelmäßig aus seinem Leben erzählt. Auf manchmal lustige, manchmal traurige Art versucht Charlie sein Leben zu ordnen und zu verstehen.

Stephen Chbosky hat mit „Das also ist mein Leben“ ein Jugendbuch geschaffen, dass persönlicher und passender nicht sein kann.

Der Schreibstil ist sehr einfach und leicht gehalten. Die Sätze sind relativ kurz und lassen sich flüssig lesen. Die Briefe sind mit einer Länge von meistens zwei bis drei Seiten in der perfekten Länge und wirken nicht zu vollgepackt. Die Gedanken des 15-jährigen Teenagers werden authentisch aufgezeichnet, die zum Kopfschütteln und Nachdenken anregen. Etwas störend sind jedoch die vielen Wiederholungen, die nach einer gewissen Zeit nerven können. So wird u.a. in mehreren Briefen das Aussehen von Sam und Mary Elizabeth beschrieben, einmal hätte da auch gereicht.

Charlie ist nicht wie andere Teenager. Während andere aus seiner Klasse auf einen Ball gehen, um dort mit dem Partner zu tanzen oder mit Freunden Spaß zu haben, reicht es ihm, in einer Ecke zu stehen und die Menschen zu beobachten. Dadurch bekommt er eine gute Auffassungsgabe und versteht sich und das Leben immer mehr. Charlie ist intelligent, von Grund auf ehrlich und sehr emotional. Oftmals weint er in Situationen, die ich selbst nicht nachvollziehen konnte (z.B. als er einer Sam gebeichtet hat, dass er von ihr geträumt hat), aber auch oft in Situationen, bei denen ich selbst einen dicken Kloß runterschlucken musste.
Obwohl Charlie ungewöhnlich viel weint, so ist er oftmals auch sehr glücklich. Vor allem die Freundschaft zu Sam und Patrick tut ihm gut und er kann sich immer mehr auf ein Teenagerleben einlassen. Mit der zwei Jahre älteren Sam macht er seine ersten Erfahrungen und kommt mit Drogen und Alkohol in Berührung. Gleichzeitig schenken seine Freunde ihm Selbstvertrauen, was ihm eindeutig fehlt. So unterstützen sie sein Talent und schenken ihm eine Schreibmaschine, auch sein Englischlehrer versucht ihn zu fördern, indem er ihm immer wieder Bücher mit nach Hause gibt, die er lesen und einen Aufsatz darüber schreiben soll.

„Das also ist mein leben“ beschreibt aber nicht nur die Freundschaft zwischen Charlie, Sam und Patrick, sondern ist viel tiefgehender, als ich zunächst erwartet habe. Themen wie Suizid, Missbrauch, Verluste und Trauer werden hier einfühlsam beschrieben, die mich zum Nachdenken gebracht haben. In dem Buch steckt auch eine große Familientragödie, die man auf dem ersten Blick nicht zu ahnen glaubt. Charlies Familie besteht nahezu aus Einzelgängern, viel gesprochen wird nicht. Seine Eltern haben aus der Vergangenheit ihr eigenes Päckchen zu tragen und Charlie fragt sich oftmals, wieso seine Eltern so geworden sind.

Die Geschichte spielt im Jahre 1991, was man oftmals anmerkt, denn von Handys, Computern oder Internet ist hier keine Rede. Dennoch wirkt die Geschichte nicht altmodisch, sondern aktueller denn je. „Das also ist mein Leben“ umfasst insgesamt ein Jahr, genauer gesagt, das erste Jahr an der High School. Dazu gibt es jede Menge Rückblicke auf Charlies Kindheit und die seiner Eltern und Geschwister.

Die Covergestaltung ist sehr schlicht. Auf zerknittertem Papier kann man die ersten Zeilen von Charlies ersten Brief lesen. Die Zeilen können passender nicht sien, weil sie sogleich auch die komplette Geschichte widerspiegelt.

Insgesamt konnte mich Stephen Chbosky mit „Das also ist mein Leben“ überzeugen. Ein wunderbarer Protagonist führt den Leser so intensiv in die Gefühlswelt eines Teenagers ein, dass es schwer fällt, ihn nicht zu mögen. Fans von Literaturverfilmungen können sich freuen: Das Buch wird 2012 verfilmt!

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2011
Cross, Kady

Das Mädchen mit dem Stahlkorsett / Finley Jayne Bd.1


gut

„Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ ist Kady Cross’ erster Roman und gleichzeitig der Auftakt der „Steampunk Chronicles“-Reihe. Hinter dem Pseudonym Kady Cross versteckt sich die Bestseller-Autorin Kathryn Smith, deren Bücher regelmäßig bei PAN und Knaur veröffentlicht werden.

Für einen Streampunk-Roman ist „Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ okay, aber leider auch nicht mehr. Die Geschichte hat mich an vielen Stellen verwirrt und ich hatte einige Probleme, in das Buch hineinzufinden. Erst gegen Ende kam ich so langsam in die Story hinein, was aber für meinen Geschmack etwas zu spät war. Dadurch konnte kein wirklicher Lesespaß aufkommen und ich konnte mich weder in die Charaktere hineinversetzen, noch mit ihnen mitfiebern. Die Annäherungen der Protagonisten sind zaghaft und werden langsam aufgebaut, ohne zu kitschig zu wirken. Die Dialoge untereinander sind interessant, aber zum Teil sehr langatmig.

Der Schreibstil ist trotz mancher Langatmigkeit flüssig und die Handlung ist durchaus interessant, nur leider macht der erste Band eher den Anschein, als seien zwar viele Ideen vorhanden, aber nicht ganz so umgesetzt, wie man es sich erhofft hat. Einen großen Pluspunkt erhält die Autorin für ihre Recherche, denn (wahre) historische Ereignisse werden hier zum Teil richtig gut und interessant beschrieben. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Dadurch hat man die Protagonisten ein wenig besser kennengelernt. Am meisten wird jedoch aus der Sicht von Finley erzählt. Ihre Gedanken und Gefühle werden dem Leser gut herübergebracht, weisen aber auch ein paar Schwächen auf, da manche Gedanken sehr widersprüchlich sind. Hier kann man aber auch vermuten, dass es mit dem Alter der Protagonistin zusammenhängt.
Finley ist authentisch, mutig und versucht stets einen klaren Kopf zu behalten. Sie hat zwei Persönlichkeiten, was sie zu einer interessanten und facerettenreichen Protagonistin macht. Sie ist übermenschlich stark und kann sich und ihre Kräfte nicht immer kontrollieren, sodass sie schon öfters unfreiwillig ihre Arbeitsstelle wechseln musste. Ins Herz schließen konnte ich sie jedoch noch nicht, was an den bereits oben genannten Gründen liegt. Gleiches gilt hierbei auch für Jack, Griffin und Emily, wobei mir letztere immer noch am besten gefallen hat.

Sehr gut hat mir gefallen, dass die Geschichte in London spielt und vor allem, wie die Stadt hier beschrieben wird. Obwohl die Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts spielt, wirkt die Stadt stellenweise so modern wie das heutige London, aber auch gleichzeitig altmodisch. Die Mischung ist geradezu perfekt.

Die Covergestaltung ist ein absoluter Eyecatcher. Finley wird hier sehr gut dargestellt, vor allem ihr leicht patziger Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung passen perfekt zu ihren zwei Persönlichkeiten. Auch die Kleidung ist gut ausgewählt und passt ins 19. Jahrhundert. Die Kurzbeschreibung ist vom Verlag etwas zu lang geraten und verrät eindeutig zu viel, sodass ich während des lesens kaum noch überrascht wurde. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Insgesamt hat mich „Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ nicht unbedingt gelangweilt, aber auch nicht gänzlich von sich überzeugt. Man merkt der Autorin an, dass noch sehr viele Ideen vorhanden sind. Hoffentlich kann sie diese im zweiten Band besser umsetzen, der 2012 in den USA erscheint.

5 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.