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Christina P.
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1122 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2018
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus


ausgezeichnet

Frühes Abenteuer mit fatalen Folgen für die Gegenwart

Bei diesem Band handelt es sich um ein Spin-off zur Serie „Das Erbe der Macht“, welcher nach Band 12, dem Ende des ersten Zyklus, und Band 13 angesiedelt ist. Wer die Serie kennt, dem ist natürlich die Archivarin ein Begriff, welche für uns in diesem Band ihr Wissen nutzt, um einen Blick in vergangene Abenteuer der Unsterblichen Johanna von Orleans und Leonardo da Vinci werfen zu können.
Das Wissen befindet sich in einem Mentiglobus, welcher in den Ruinen von Iria Kon gefunden wird und an welchen sich Johanna und Leonardo nicht erinnern können, obwohl er deren Wissen beinhaltet.
Ich muss sagen, ich fand es wirklich spannend, endlich mal etwas aus der Vergangenheit der beiden zu erfahren, da sie in der Serie stets ein wenig unnahbar scheinen. Vom Beginn ihrer Unsterblichkeit bis hin zu einem wirklich spannenden Abenteuer, welches sich in dem Mentiblobus verbirgt, war ich wie gefesselt an die Story. Einige Fragen und Vermutungen wurden geklärt und natürlich, wie nicht anders zu erwarten, neue Fragen aufgeworfen. Twists, flotte Sprüche und einen gewaltigen Cliffhanger darf man ebenfalls auch hier wieder erwarten. Nach Lesen des Buches hatte ich das Gefühl, die Schattenfrau des ersten Zyklus war nur eine kleine Aufwärmübung, bevor im zweiten Zyklus der Serie der richtig große Gegner zuschlagen wird.
Wer die Serie liest sollte sich diesen Band wirklich nicht entgehen lassen, bevor mit Band 13 der neue Zyklus startet. Absolutes Lese-Muss!

Bewertung vom 25.06.2018
Ahrnstedt, Simona

After Work


gut

Roman gegen Body Shaming

Lexia, von ihrer Mädelsgruppe versetzt, betrinkt sich in einer Bar, beginnt einen Flirt mit einem sexy Typen, wirft sich ihm an den Hals - und kotzt ihm vor die Füße. Und als wenn das noch nicht alles wär, muss sie am folgenden Morgen verkatert feststellen, dass ebendieser Typ ihr neuer Vorgesetzter der Werbeangentur ist. Und er ist immernoch verdammt heiß...
Als ich die Beschreibung des Romans las, erhoffte ich mir eine Kombination aus Missverständnissen, vorsichtigem Herantasten und heißen Momenten, gewürzt mit einer Prise Humor. Primär geht es in diesem Roman allerdings um Body Positivity, Body Shaming und Mobbing. Lexia hat weibliche Kurven, wodurch ihr von mehreren Seiten wiederholt impliziert wurde, sie sei zu dick - was sie leider mittlerweile auch glaubt. Entsprechend unsicher ist sie leider, obwohl sie ein kluges Köpfchen ist und in der Werbebranche echt was auf dem Kasten hat. Doch auch dort ist die Welt von Männern dominiert, für die eine Frau wie ein Werbemodel auszusehen hat. Ihre Chance sieht Lexia in einer neuen Dessous-Kampagne , welche sie für die Agentur an Land zu ziehen hofft.
Die Story zwischen Lexia und Adam, ihrem neuen Chef, beginnt zwar mit einem zwinkernden Auge, erinnerte mich ein wenig an Bridget Jones. Leider ist Adam durch und durch Workaholic und lässt Lexia lange Zeit im Dunkeln, ob er nun auch Interesse an ihr hat oder nicht. Das hat mich auf Dauer doch ziemlich gestört, dass der Typ zwischenmenschlich keinen Klartext reden konnte, sich der Roman dadurch einfach unnötig in die Länge zog. Auch ist der Roman thematisch für meinen Geschmack mit zu viel Toleranz/Intoleranz gegenüber Menschen ausgestattet, welche keinem genau definierten Idealbild entsprechen.
Die Sexsenen sind heiß, ohne zu direkt oder vulgär zu werden, sie lesen sich sehr angenehm. Leider wurde auch vom Verlag die Kernaussage des Buches nicht verstanden, nicht nur Standardmodels zu nehmen und es wurde nach meinem Verständnis eine im Vergleich zu Lexia zu schlanke Person auf dem Cover abgebildet. Im Grunde genommen genau das, was die Autorin versucht, der Werbebranche im Roman vorzuwerfen. Schade.

Bewertung vom 21.06.2018
Gier, Kerstin

Wolkenschloss


sehr gut

Spannende Weihnachtsferien im Grandhotel Wolkenschloss

Winterzeit im Wolkenschloss. Die 17-jährige Fanny aus Norddeutschland arbeitet als Jahrespraktikantin in dem Grandhotel in den Schweizer Bergen. Weihnachten steht vor der Tür, ebenso der berühmte Silvesterball. In all dem Trubel hat Fanny natürlich alle Hände voll zu tun: Als Zimmermädchen, Kinderbetreuerin, im Wellnessbereich... Doch dieses Jahr sind einige Gäste dabei, die geheime Pläne schmieden und Fannys Leben ordentlich durcheinander wirbeln. In den weiteren Hauptrollen: Ein wertvolles Collier, ein Koffer Schwarzgeld, ein Fassadenkletterer, ein verschwundener Ring, die Weiße Dame, ein Mann mit Pistolenhalter unterm Jackett und der überaus sympathische Sohn des Besitzers.
Wieder einmal schafft Kerstin Gier es, eine Welt aufzubauen, in welcher man sich einfach wohlfühlt und das Gefühl hat, die Charaktere persönlich zu kennen. Bei Monsieur Rocher, dem Concierge des Hotels, fühlte ich mich aufs herzlichste Willkommen, die arroganten Aushilfen der Hotelfachschule mochte ich ebenso wenig wie den rücksichtslosen Roman und die verbotene Katze konnte ich in ruhigen Momenten leise schnurren hören. Das Wolkenschloss ist ein Buch, in dessen Welt man langsam immer mehr eintaucht und gar nicht mehr fort möchte. Besonders Fanny ist mir sehr ans Herz gewachsen. Mit einer gesunden Portion Humor, einer gewissen Neugier und dem Herz am rechten Fleck - sowie auf der Zunge - stolpert sie in ein Abenteuer, welches ganz langsam beginnt, um zu einem kleinen Showdown anzuwachsen. Einzig der Anfang des Buches machte es mir schwer, in die Story hinein zu finden, weil mir dieser einfach zu hektisch war. Doch das Durchhalten hat sich mehr als gelohnt.
Gehört habe ich die Geschichte als Hörbuch, welches von Ilka Teichmüller in der ungekürzten Version gelesen wird. Fanny ist zwar erst 17, doch hat die Sprecherin eine äußerst warmherzige Stimme, wodurch das Hören ein regelrechter Genuss ist. Auch die verschiedenen Personen hat sie gekonnt interpretiert und dem Roman die Spannung verliehen, welche ihm zusteht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2018
Schmidt, Claudya

Myre / Die Chroniken von Yria Bd.1


ausgezeichnet

Bildgewaltiges Fantasy-Epos

Yria: eine zerklüftete, raue Welt. Eine Welt, welche dereinst vor Leben blühte. Doch heutzutage kann sich keiner der tierähnlichen Bewohner mehr daran erinnern, lediglich Legenden berichten aus einer Ära der Drachen.
Das Crowdfunding-Projekt „Myre – Die Chroniken von Yria“ bietet eine Bildgewalt, welche sowohl faszinierend wie auch beeindruckend ist. Die Bilder bieten eine derartige Detailtreue, dass die Story ohne viele Worte auskommt. Und dennoch hatte ich in keinem Moment das Gefühl, es würde etwas fehlen. Die Charaktere sind allesamt tierähnlich und bestechen mit einer ausdrucksstarken Mimik und Gestik. Und inmitten dieser Story erleben wir Myre, welche auf ihrer Drachendame Varug als einsame Wanderin unterwegs ist und deren schicksalhafte Reise hier beginnt. Für Fantasyfans und Anhängern hervorragender Artwork absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 12.06.2018
Nishikata, Mai

Game - Lust ohne Liebe Bd.1


sehr gut

Erotisches Spiel einer Karrierefrau

Karrierefrau Sayo hat ein Problem - oder vielmehr die Männer haben ein Problem mit ihr: Sie ist ihnen zu sehr mit dem Job liiert, das schreckte bisher jeden Liebhaber ab. Bis der neue Kollege ihr völlig unverblümt Avancen macht und Sayo sich auf ein erotisch Spiel mit ihm einlässt: Lust ohne Liebe.
Ein sehr ansprechend gezeichneter Manga für Erwachsene, und nicht nur für Frauen. Vor allem durch seine klaren Linien besticht dieser Manga und macht dadurch optisch was her. Die Charaktere selbst wirken noch ein wenig oberflächlich, Sayo mir manchmal etwas zu passiv. Sehr gefällt mir auch, wie Sayos Probleme einer Karrierefrau in Japan dargestellt werden, dort ist eine beruflich erfolgreiche Frau den Männern noch sehr suspekt. Kitsch wird man in diesem Manga vergeblich suchen, dafür mit ein paar sehr schönen erotischen Szenen belohnt.

Bewertung vom 10.06.2018
Banghart, Tracy

Die Rebellinnen / Iron Flowers Bd.1 (4 Audio-CDs)


gut

Starkes Thema, schwache Umsetzung

Die Schwestern Serina und Nomi leben in einer patriarchischen Welt, in welcher der Frau ein Großteil der Rechte aberkannt wurde. Selbst Lesen und Schreiben wurde ihnen verboten. Alle drei Jahre sucht sich der Regent drei "Graces" aus, junge Frauen, welche er seinem Harem zufügt. Dieses Jahr wird der Thronfolger sich seine ersten drei Haremsdamen aussuchen. Im Gegensatz zu Nomi, welche sich heimlich diesem Frauenbild widersetzt und lesen gelernt hat, wurde Serina seit ihrer Kindheit auf die Wahl zur Grace vorbereitet: Mit weiblichen Rundungen und devotem Verhalten soll sie dem Thronfolger gefallen, Nomi ihr derweil als Zofe dienen. Doch es kommt anders: Der Thronfolger entscheidet sich für die leidenschaftliche Nomi - und die zarte Serina wird auf eine Gefängnisinsel verbannt.
Gleich zu Beginn wird man in eine fremde Welt ohne großes Worldbuilding geworfen. Das Frauenbild, welches gezeichnet wird, ist erschreckend veraltet und gefiel mir gar nicht. Erst recht konnte ich nicht nachvollziehen, dass Serina sich diesem System einfach so fügte und sich freute, Haremsdame zu werden und sich quasi zu prostituieren. Mir völlig unverständlich. Als das Schicksal den Mädchen andere Wege bahnt als geplant bietet sich für beide die Chance, etwas zu verändern. Leider wirkten die Mädchen auch hierbei mehr oder minder unrealistisch in ihrer Entwicklung, manchmal regelrecht naiv. Das ist sehr schade, da es in diesem Buch darum geht, sich gemeinsam zu erheben und für seine Rechte zu kämpfen.
Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus Serinas und Nomis Sicht. Die Story ist in sich nicht abgeschlossen sondern endet nach einer drastischen Wende mit einem Cliffhanger. Da ich bereits in diesem Band erahnen konnte, wie die Story sich entwickeln wird, ist für den Folgeband in erster Linie der Weg von Interesse, weniger das Ziel, welches sich bereits jetzt vermuten lässt.
Das Hörbuch wird gelesen von Theresa Horeis und Coco Plümer, welche jeweils den Part von Serina bzw. Nomi vortragen. Da die Frauen eine recht ähnliche Stimme haben benötigte ich eine Weile, bis ich die Nuancen der unterschiedlichen Leserinnen heraushören konnte. Dennoch lesen sie das Buch beide sehr gut und verleihen den beiden Mädchen sehr viel Gefühl.