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gaby2707

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Insgesamt 2015 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2021
Buxbaum, Sabine

Flussaufwärts


sehr gut

Sabine Buxbaum kann auch Thriller schreiben

Bis jetzt kannte ich nur eine Liebesgeschichte in der Kulisse des Paznauntales von Sabine Buxbaum. Und nun ein Thriller? Ich war sehr gespannt. Jetzt kann ich sagen, sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.

Ally Wyatt, eine junge Journalistin reist nach Clinton, einer kleinen Stadt an der Grenze zu Illinois am Mississippi River, um hier ihre Recherche für eine Reportage über die von einem Serienmörder bestialisch ermordeten Frauen zu beginnen. Dabei erfährt sie, dass die Frauen alle auf ihre Art sehr unsympathisch waren. Sven Sjörgen, den man der Taten verdächtigt, hatte es in seinem bisherigen Leben auch nicht leicht. Zahlt er den Frauen die an ihm begangenen psychischen Verletzungen nun auf diese Weise heim? Zu dieser These kommt Ally nachdem sie einiges über die Getöteten in Erfahrung gebracht hat.
Sven Sjörgen, der nicht nur von dem Kopfgeldjäger Hank Hunter gejagd wird, lerne ich schon auf den ersten Seiten des Buches kennen. Ab hier lese ich die Geschehnisse jeweils aus seiner als auch aus Allys oder aus Hanks Sicht. Gerade die Einblicke in Svens Gedanken finde ich sehr interessant und aufschlussreich. Auch Ally interessiert sich langsam mehr für den Täter als für seine Opfer. Eine Mischung aus Angst und Neugier treibt sie an, bis sie ihm schließlich selbst in die Hände fällt.

Sabine Buxbaum schreibt leicht,einfach und flüssig, oft in kurzen knappen Sätzen und in kurzen Kapiteln, die die Spannung immer weiter steigern und weit oben hält. Ihre Beschreibungen von der Grenzregion und den Menschen, die dort leben, regen meine Sinne und meine Vorstellungskraft an. Ich meine den verbrannten Toast und den Schweiß im Pub von Walter Smith riechen zu können und das kalte Wasser des Mississippi zu spüren. Bilder entstehen in meinem Kopf. Mir gefallen die Menschen, die Ally zumeist sehr freundlich entgegen kommen.
Ally mit ihrer zugewandten, offenen, neugierige und mutigen Art hat sich meine Sympathien schnell gesichert. Auch die meisten anderen Menschen, die ich hier kennenlerne haben eine Art, die ich mag. Die Taten von Sven Sjörgen finde ich zwar absolut abscheulich und äußerst grausam. Aber er tut mir auch ein bisserl leid, wenn er die Schuld für sein Verhalten bei seinem ersten Opfer sucht, das ihn verspottet und abgewiesen hat. Früh genug in Therapie hätte man ihn vielleicht "retten" können.
Gestört hat mich die eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen Hank und Ally. Bei einem Thriller mag ich das einfach nicht. Aber das ist meine ganz eigene Meinung.

Der Thriller von Sabine Buxbaum hat mich ansonsten sehr gut unterhalten und mir Gänsehautmomente und spannende Lesestunden geschenkt, die leider viel zu schnell vorüber waren.

Bewertung vom 10.07.2021
Mansour, Monika

Wenn der Glaubenberg schweigt


ausgezeichnet

Wer ist hier der böse „Wolf“

Warum versucht der russische Kunsthändler und Multimillionär Viktor Kasakow, der Mann, den sie als ihren schlimmsten Feind bezeichnet, Staatsanwältin Eva Roos-Chengiz unbedingt sprechen und versucht alles um sie in seine Gewalt zu bekommen? Cem Cengiz, Ermittler beim Dezernat für Leib und Leben in Luzern, tut alles um seine Frau vor diesem Mann zu schützen.
Wie kommt da seine Exfreundin Lana Rot, „Lila“, ins Spiel? Was haben sie und der malische Junge Sambou mit dem russischen Geheimdienst zu tun? Und wer ist „der Wolf“?
Nicht nur mit diesen Fragen müssen sich Cem Cengiz und seine Kollegen in Zürich beschäftigen. Als Cem und Frau Ella anhand Tarotkarten eine Tote in der Wolfsschlucht finden, beginnt es richtig spannend zu werden.


Monika Mansour zieht mich sofort mit dem kurzen Prolog in den neuen Fall der Kripo Luzern mit ihrem Hauptermittler Cem Cengiz hinein und ich habe mich sehr schwer getan, auch mal eine kurze Lesepause einzulegen.
Sie träufelt genau die richtige Dosis aus Rückschau in die Geschichte ein, damit man sich in die Personen hinein denken kann und ihren Hintergrund besser versteht, auch wenn man die Vorgängerfälle von Cem Cengiz noch nicht kennt.

Da ich bisher alle Fälle zusammen mit Cem und seinen Kollegen gelöst habe, kenne ich viele der Personen, die hier agieren schon. Diejenigen, die neu hinzukommen, vor allem ein russischer Agent und Frau Ella (die mich absolut fasziniert hat!), werden so lebendig und echt beschrieben und wirken absolut menschlich mit den ihnen eigenen Charaktereigenschaften.
Es geht um Geldwäsche, Drogen-, Menschen- und Waffenhandel, Schutzgelderpressung, Kunstfälschungen und vor allem die Erkenntnis, dass man sich nicht mit den falschen Leuten einlassen sollte.

Der Autorin ist es auch diesmal gelungen mich auf eine falsche Fährte zu führen und mit meinen eigenen Ermittlungen hat sie mich kläglich scheitern lassen.
Der Fall bleibt von Anfang bis Ende sehr spannend. Immer wieder kommen Fragen auf, die sich zum Ende hin schlüssig auflösen und die losen Fäden verbinden sich zu einem großen Ganzen.
Es gibt aber auch ein paar Szenen, wo ich schmunzeln bzw. lachen musste.

Für Leser, die nicht alle Ausdrücke kennen, findet sich am Schluss der Geschichte ein Glossar mit ein paar „Übersetzungen“ aus dem schwyzerischen, russischen oder italienischen.

Auch der 6. Fall für Cem Cengiz und die Kripo Luzern bietet wieder allerbeste Unterhaltung und man braucht diesmal sehr gute Nerven.

Bewertung vom 10.07.2021

Auf der Baustelle / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.4


ausgezeichnet

Die Bücher aus er Reihe „Wieso? Weshalb? Warum? Lieben unsere beiden Enkel.
Hier bin ich heute „Auf der Baustelle“ unterwegs und beobachte die verschiedensten Baumaschinen und die Menschen, die hier arbeiten.
Die Fragen
„Was geschieht auf der Baustelle“
„Wie lange wird an einem Haus gebaut“
„Wie entsteht ein Fertighaus“
„Wie wird auf einer Baustelle gearbeitet“
„Wer arbeitet auf einer Baustelle“
„Wie lange baut man an einer Straße“
„Was ist unter der Straße“
„Wem gehören diese Werkzeuge“
werden ausführlich und mit verschiedenen Klappen, unter denen meist eine Auflösung liegt, beantwortet.
Die Altersangabe 4 – 7 Jahre finde ich persönlich etwas hoch angesetzt. Unser Kleiner ist 2 Jahre alt und erklärt der Oma schon, was hier alles vor sich geht.
Ein für die Kleinen spannendes Buch, das ihnen die Welt „Auf der Baustelle“ erklärt.

Bewertung vom 09.07.2021
Busch, Wiebke

Familie ist, wenn man trotzdem lacht


ausgezeichnet

Die tolle Lösung eines akuten Problems

Es ist zum Verzweifeln. Mit ihrem Mann Arno und den Kindern Lina und Oskar in der 3-Zimmer-Wohnung auf auf 80qm, das geht gar nicht mehr. Aber in Hamburg-Ottensen gibt es keinen bezahlbaren Wohnraum für eine Ottonormal-Familie. Dann fällt Steffi bei ihrer Suche auch noch auf einen betrügerischen Makler herein. Ihre allerbeste Feundin Helen Winter, Journalistin, schreibt daraufhin einen Artikel im Regionalteil einer Tageszeitung. Nie hätten sie mit der Flut an Leserbriefen gerechnet. Mit dabei der Brief einer älteren Dame, die gerne wieder Gesellschaft in ihrem großen Haus haben würde.
Witwe Flora Blum, Anfang 70, lebt seit dem Tod ihres Mannes Heino allein in der großen Jugendstilvilla mit riesigem Garten, nur 5 Radlminuten von Familie Ruttmann entfernt. Für Steffi steht fest: Hier zieht sie mit ihrer Familie ein.

Ob das was wird und welche Hürden bis dahin noch zu nehmen sind, davon erzählt der Roman von Wiebke Busch in einer so liebenswerten Art, dass ich immer noch hin und weg bin.
Die Protagonisten sind aber auch alle so liebenswerte Menschen. Allen voran Flora Blum, eine alte Dame mit einer Sicht auf die Dinge des Lebens, an der sich manch einer ein Beispiel nehmen sollte. Aber auch die leicht gestresste Steffi oder Helen, die bisher keinen Mann wieder fest in ihr Leben gelassen hat, haben sich mit ihren Kindern schnell in mein Herz geschlichen. Von dieser sympathischen Sorte Mensch gibt es hier noch einige mehr.
Manch einer, der dieses Buch lesen wird, wird die Situation auf dem Wohnungsmarkt kennen, die hier geschildert wird. Entweder "Löcher / Höhlen", in die niemand freiwillig einziehen will für viel Geld, oder nicht bezahlbar oder so weit draußen, dass man den Ehemann und Vater kaum noch sieht, da sich die Fahrzeugkolonnen in der Früh oder am Abend ellenlang in bzw. aus der Stadt stauen. Ein Problem, dass sich durch die gesamte Republik zieht und hier auf unterhaltsame Weise aufgearbeitet wird.
Auch der Häuserkampf in der Hafenstraße auf St. Pauli in den 1980er Jahren ist ein Thema, das hier eine Rolle spielt. Aber dazu will ich gar nicht mehr verraten.
Leicht und locker, mit ganz vielen Dialogen, darf ich mit dabei sein, wie Steffi versucht ihren Traum zu verwirklichen; wie Helen versucht ihren Traummann und Oma Flora eine neue Familie zu finden. Ich kann mir die verschiedenen Situationen so gut vorstellen, weil alles so natürlich und wie selbstverständlich rüber kommt. Und ich bin noch immer ganz gerührt von dieser Geschichte voller Liebe, Mut und Zuversicht. Nur das Ende hat mich ein ganz kleines bisserl traurig zurück gelassen. Warum? Ihr werdet mich bestimmt verstehen, wenn ihr das Buch gelesen habt. Trotzdem allerbeste Unterhaltung.

Bewertung vom 08.07.2021
Lang, Suzanne

Jims kleines Buch der miesen Laune


ausgezeichnet

Jim Panse jetzt auch für die ganz Kleinen

Nach „Jim ist mies drauf“ und Jim hat keinen Bock“ ist dies nun das 3. Buch, über den kleinen Affen Jim Panse, dem es einfach nicht gut geht. Da helfen auch eine Banane, ein Ball, einen Flamingo, Buntstifte und vieles andere mehr nicht. Jim kann einem schon leid tun. Dabei braucht er doch nur… Nein, das müsst ihr schon selbst lesen.

Dieses Buch kommt mit ganz wenigen Sätzen aus, setzt voll auf die Mimik des kleinen Affen. Da sprechen einfach nur die ausdrucksstark gestalteten Bilder, aus denen die Emotionen direkt zu sehen sind. Hier kann man selbst eine kleine Geschichte gestalten und 2 Seiten als Suchbilder nutzen.
Den dicken, stabilen, abwischbaren Pappseiten können kleine Kinderhände fast nichts anhaben.

Auch der 3. Band mit einer Jim Geschichte hat bei unserem kleinem Mann großen Anklang gefunden.

Bewertung vom 05.07.2021
Patterson, Rebecca

Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt


ausgezeichnet

Auch bei Freddy wird alles gut


Frederick „Freddy“ Sidebottom oder Fredster, wie er auch genannt wird, ist ein Junge, dem dauernd irgendwelche Peinlichkeiten passieren. Bei seiner Lehrerin im Zimmer kann er einen stinkenden Pups nicht mehr halten, im Tierpark bekommt er Affenkacke auf den Kopf und im Schwimmbad verliert er seine Badehose, als er aus dem Becken steigt. So geht es am laufenden Band. Bis sein Opa ihm eine Anti-Peinlichkeitserfindung zusteckt, mit der er die Zeit zurück drehen kann und er endlich mal ein wirklich coller Junge ist, den seine Freunde und Schulkameraden bewundern. Doch als dieses Teil in die Badewanne plumpst, wird das Chaos nur noch größer…

Rebecca Patterson erzählt die Geschichte um Freddy Sidebottom und seine vielen kleinen Missgeschicke für Kinder verständlichen, anschaulich und sehr lebendig. Viele kleine schwarz-weiß Illustrationen ergänzen den Text auf anschauliche Weise. Immer wieder habe ich schmunzeln müssen und gehofft, dass Freddy, der ein sehr liebenswerter Junge ist, aus den verschiedenen Situationen wieder raus kommt. Schließlich lernt er, mit den peinlichen Situationen umzugehen und er merkt, dass alles halb so schlimm ist, wenn man einfach darüber hinweg sieht.

Ein tolles Kinderbuch über einen Jungen, der am Ende entschlossen seinen Weg geht.

Bewertung vom 04.07.2021
Kaiden, A.

Dunkle Geheimnisse


sehr gut

Horrorszenarien, die mich geschockt haben

Die 17-jährige Vanny Nehrenhaus wird von ihren Eltern in den Sommerferien zu ihrem Onkel Ernst Dielinger geschickt um ihm im Haushalt zur Hand zu gehen. Vanny kommt in ein altes, heruntergekommenes Haus voller Staub und Schmutz, weit ab der nächsten Zivilisation. Dieses Haus bzw. die Laute und Schreie, die sie hier immer wieder zu hören glaubt, machen ihr Angst und sie will eigentlich nur noch weg. Trotzdem macht sie sich auf Entdeckungsjagd in die Räume, die für sie absolut tabu sind.
In ihrer Freizeit erkundet sie die Umgegend und lernt so den 5-jährigen Robin, dessen großen Bruder Enjoji und die Freunde Nina und Keigo kennen. Zusammen mit den neuen Freunden, versucht sie das Rätsel, auch das des Dorfes, zu entschlüsseln - und entdeckt Schreckliches.

Ich habe mich anfangs immer wieder gefragt, wie können die Eltern ihrer Tochter so etwas antun. Ernsts Schwester muss doch wissen, wie ihr Bruder tickt. Außerdem hat sich mir dauernd die Frage aufgedrängt, was Vanny verbrochen hat, dass sie sich mit diesen großen Schuldgefühlen plagt und so alles über sich ergehen lässt. Beides löst sich innerhalb der Geschichte schlüssig auf.

Die Figuren beschreibt die Autorin sehr anschaulich und gut erkennbar. So unsympathisch mir der wortkarge, emotionslose Ernst ab unserem Kennenlernen ist, so gerne mochte ich Vanny. Sie strengt sich so an, ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Onkel zu bekommen, ist aber zum Scheitern verurteilt. Da kommen die neuen Freunde, die sie im Dorf findet, genau zum richtigen Zeitpunkt. Als unsichtbare 5. habe ich mich beim Lesen noch näher am Geschehen dran gefühlt.

Der Erzählstil ist sehr einfach und schnörkellos. Bei den beschriebenen Alpträumen war ich jedesmal froh, wenn Vanny aufgewacht ist, nicht wissend, dass es noch schlimmer wird. Blutige Horrorszenarien, die ich eigentlich gar nicht mag, müssen hier aber sein, um die in sich glaubhafte Geschichte zu einem Abschluss zu bringen. Das happy Ende hat mich dann wieder mit der Geschichte versöhnt, hätte aber etwas mehr an Ausführlichkeit vertragen können.

Ein packender Jugend-Horror-Roman, den ich mit sehr großem Interesse gelesen habe und der ein Thema aufgreift, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es das nicht so ähnlich auch wirklich geben könnte bzw. sogar gibt. Schreckliche Vorstellung.

Bewertung vom 01.07.2021
Artmeier, Hilde

Stille Donau


ausgezeichnet

Ein sehr spannender und interessanter Fall für Anna di Santosa

Am Ostende des südlichen Dom-Seitenschiffs sitzt auf einer Bank ein Toter. Erschossen. Wem ist der Journalist bei der Süddeutschen Zeitung Jakob Landauer, genannt „Bluthund“, zu nahe gekommen? Er war ein Bekannter von Mona Weber, der Mitbesitzerin der Secondhand-Boutique BellaDonna, die auch der ehemaligen Polizistin, jetzt auch Privatdetektivin Anna di Santosa gehört. Die Römerin Benedetta Cartiglione, die derzeit als Praktikantin in der Boutique arbeitet, wurde kurz vor dem Mord am Dom gesehen. Hat sie mit dem Mord zu tun? Als kurze Zeit später eine Bombe in der Boutique hoch geht, wird Mona schwer verletzt und Benedetta bleibt ab da verschwunden. Kann es sein, dass dieser Anschlag Anna galt? Und wer ist dieser Leon Buchner, der plötzlich in Erscheinung tritt? Ganz viele Fragen, die sich Anna selbst beantworten will und nicht bemerkt, wie sie sich immer mehr in unmittelbare Gefahr begibt.

Anfangs bin ich dabei, wie sich bei Anna alles überschlägt. In ihrem aktuellen Fall ist sie für ein älteres Ehepaar auf der Suche nach 3 Gemälden; Benedetta ist als Praktikantin sehr unzuverlässig; ihr Lebensgefährte Maximilian hat durch seine Arbeit als Oberarzt kaum Zeit für sie und dann platzt die Bombe in ihrer Boutique, die Mona scher verletzt. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf, die Spannung steigt sehr hoch und bleibt bis zum Schluss auf diesem Level.
Hilde Artmeier nimmt mich an Annas Seite mit nach Regensburg und später nach Norditalien in eine Welt der exklusiven Mode und kulinarischer Genüsse, die Anna dank ihrer italienischen Wurzeln zu zelebrieren weiß.
Der mitreißende Schreibstil hält mich in der Geschichte, die ich sehr gut nachvollziehen kann, gefangen. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich die Zusammenhänge der vielen Ereignisse hinterblickt habe. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird es so spannend, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen um endlich an den Punkt zu kommen, wo sich alles entspannt und doch noch gut wird. Aber bis dahin ist es ein sehr spannender, aufregender Weg, den ich mit Anna und Leon Buchner sehr gerne gegangen bin.

Ein sehr interessanter und spannender Fall für Anna di Santosa, bei dem ich die unterschiedlichsten Personen kennengelernt habe. Sehr gerne würde ich mit ihr auch den nächsten Fall lösen.

Bewertung vom 29.06.2021
Krien, Daniela

Der Brand


ausgezeichnet

Viele Probleme ohne richtige Lösungen

Peter und Rahel Wunderlich leben seit 30 Jahren zusammen und haben zwei erwachsene Kinder, die ihre eigenen Wege gehen. Sie selbst haben sich weiter entwickelt, aber leider nicht immer in die gleiche Richtung. Respekt und Liebe, die die Beiden aber jeweils anders beschreiben, sind geblieben. Als ihr guter Freund Viktor wegen eines Schlaganfalls zur Reha an die Ostsee kommt und seine Partnerin Ruth, ebenfalls eine langjährige gute Freundin der Beiden, mit fährt, bittet sie diese, ihr Haus und ihre Tiere in Dorotheenfelde in der Uckermark zu hüten. Da sich ihre Urlaubsplanung in den Allgäuer Alpen gerade wegen eines Hüttenbrandes buchstäblich in Luft aufgelöst hat, sagt Rahel sofort zu – und Peter muss mit.


Durch das Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden, kann es aber mit der Geschichte direkt nicht in Verbindung bringen kann.

Daniela Krien erzählt die drei Wochen in der Gegenwart, was mich persönlich noch näher an Rahel und Peter dran sein lässt. Gerade Rahel kann ich in vielen Phasen sehr gut verstehen und mich in sie hineinversetzen, da ich einiges wovon sie hier spricht, schon selbst erlebt und bzw. mitgemacht habe.
Die Themen, die hier angerissen werden, sind sehr vielfältig. Sei es der beginnende körperliche Verfall beim älter werden; die verschiedenen Bedürfnisse der Körperlichkeit nach jahrelangem Zusammenleben oder die verschiedenen Ansichten zu den verschiedensten Themen der heutigen Gesellschaft im Allgemeinen. Das Verhältnis zu den Kindern Selma und Simon wird genau so thematisiert, wie die derzeit langsam abflauende Pandemie und das heutige Berufsbild der Psychotherapie, mit der Rahel ihr Geld verdient. In Rückblicken lerne ich vor allem ihren persönlichen Hintergrund kennen. Hier im Atelier von Viktor, der sich mit Malerei und Skulpturen beschäftigt hat, steht plötzlich wieder die Frage im Raum, wer ihr Vater ist.

„Der Brand“ ist eine ganz leise dahin plätschernde Geschichte voller Drama (was leider nicht so zur Geltung kommt) und Liebe. Ich komme den Figuren in ihren Gedanken und ihrem Fühlen sehr nahe. Trotzdem haben mich die Beiden nicht so ganz für sich einnehmen oder berühren können. Zum Nachdenken und Reflektieren regt sie auf alle Fälle an.

Bewertung vom 27.06.2021
Corse, Angelique

Suspicious Lust - Ehefrau oder Domina? Erotischer SM-Roman


sehr gut

Ein interessanter Ausflug in die BDSM-Szene

Sascha ist glücklich mit seiner Frau Monika. Nur seine geheimen Träume, die er bei seiner Ex, der bisexuellen Domina Doreen, ausleben konnte, werden in seiner Partnerschaft nicht erfüllt. Kann er seine Fantasien der Unterwerfung und des Petplay für immer „vergraben“?
BDSM ist ein Thema, mit dem ich mich bisher literarisch nur mal ganz kurz beschäftigt habe und das mir damals gar nicht gefallen hat. Angelique Corse aber hat einen so gefühlvollen, mitreißenden und vor allem bildhaften Erzählstil ohne derb, obszön oder vulgär zu erscheinen, dass mein Kopfkino ab der ersten Seite im Einsatz war und mich sehr gut unterhalten hat. Einige Szenen sind so spritzig und ansprechend, dass man sie vielleicht selbst einmal ausprobieren sollte. Anregungen erhält man hier einige, wenn man offen für Neues ist.
Dies ist ein Roman, der auch zum Nachdenken anregt. Sascha erlebt am eigenen Leib, wie es ist, seine Gefühle und Fantasien nicht ausleben zu können ohne dem Partner untreu zu werden. Seine Frau Monika versucht sich zu öffnen. In ihren Gedanken wäre ich gerne noch stärker dabei gewesen. So wirkt sie zum Schluss für mich etwas unglaubwürdig. Aber das solltet ihr beim Lesen selbst heraus finden.
Insgesamt ein gefühlvoller Roman, der mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten hat.
Zum Schluss kann ich mir mit einem Gutscheincode noch eine weitere prickelnde Geschichte herunterladen – gratis.