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katikatharinenhof

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Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2019
Koch, Krischan

Mörder mögen keine Matjes / Thies Detlefsen Bd.7


ausgezeichnet

Die Idylle in Fredenbüll bekommt einen Riss, denn es wird ein Container mit Elektroschrott angespült und zwischen all dem Mist liegt ein Toter. Alles deutet darauf hin, dass der Container aus Hamburg stammt und so macht sich Thies auf in die Großstadt, um den Täter dingfest zu machen. Doch Thies ist nicht alleine - die eingeschworene Gemeinschaft aus der Hidde Kist unterstützt Thies auf der Suche nach dem Bösen...

"Mörder mögen keine Matjes" ist für mich das beste Buch aus der Reihe um den Fredenbüller Polizisten Thies.
Krischan Koch hat hier eindeutig bewiesen, dass er immer noch eine Schippe Spannung und Ideenreichtum mehr drauflegen kann und geizt auch nicht mit schrägen Szenen.
Der Mordfall ist ziemlich verzwickt angelegt, strengt meine kleine grauen Zellen ordentlich an und ich rätsel fleißig mit, wer dem Detektiv das Licht ausgemacht hat.
Viele Spuren führen ins Nichts und ich muss mit meinen persönlichen Ermittlungen wieder von vorne beginnen.
Der Autor verpackt eine supergute Story mit viel Witz und Charme, scheut sich auch nicht aktuelle Themen wie illegale Entsorgung von Gefahrgut und verloren gegangene Container anzusprechen und gibt so dem ohnehin brisanten Fall noch ordentlich Zündstoff mit.
Seine Figuren sind mir über die Dauer der Serie so sehr ans Herz gewachsen, dass ich schon ein stummes Mitglied der Hidden-Kist- Clique geworden bin. Ich liebe die schrägen Charaktere, die alle ihre liebgewonnenen Eigenarten auf ganz besondere Art und Weise im Buch präsentieren dürfen. Sie gehören dazu wie das Salz in der Suppe.
Das Buch liest sich weg wie geschnitten Brot - die Geschichte ist spannend und aufregend, verzwickt und bietet einiges an Geheimnissen, die es zu lösen gilt.
Ein Hoch auf Krischan und seine guten Einfälle - hoffentlich gibt es noch viele, viele dieser Art !
Ich lege das Buch mit einem Seufzer zur Seite und habe dabei Heidi Kabels Lied im Ohr " In Hamburg sagt man Tschüss" - Tschüss, Thies, bis zum nächsten Fall.

Bewertung vom 18.02.2019
Taylor, Mary Ellen

Das Haus an der Bucht


sehr gut

Schon das romantische Cover macht neugierig und es lädt dazu ein, tief in die Vergangenheit einzutauchen und so Zeuge einer Geschichte zu werden, die voller Träume, Heimlichkeiten und idyllischen Szenen ist. Dazu eine Nuance Mystik, ganz viel Atmosphäre und ich schaffe es kaum noch, da Buch zur Seite zu legen.
Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und wirken vor dieser wundervollen Kulisse nicht wie Statisten, sondern sie beleben die Handlung mit ihren Ecken und Kanten.
Ich mag Lucv, denn ihr Freiheitsdrang führt dazu, dass sie sich nicht verbiegen und in vorgefertigte Schubladen pressen lässt. Dass sie sich dabei manchmal selbst im Weg steht - ja, wer von uns Lesern kennt das nicht ?! :)
Der stete Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist spannend angelegt, formt schöne Bilder und ermöglicht mir so ganz viel Kopfkino, damit das Haus an der Bucht vor meinen inneren Auge entstehen kann.
Ich liebe Bücher, die solche Bilder zaubern, denn sie ziehen mich mit ihrer faszinieren Geschichte regelrecht in die Seiten hinein und lassen mich nur schwer wieder los, um in das Hier und Jetzt zurückzukommen.
Die Geheimnisse, die hier im Verborgenen schwelen, dringen stückweise mit aller Macht ans Tagelicht und offenbaren hier ein Geflecht aus Mut, Verrat und Leidenschaft - eine Mischung, die es in sich hat.
Ein Roman, der für spannende, kurzweilige Momente auf der heimischen Couch sorgt und den ich mit einem Seufzer beendet habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2019
Storks, Bettina

Das Haus am Himmelsrand


ausgezeichnet

Wow, was für ein Buch !
"Das Haus am Himmelsrand" vereint alles, was ich mir von einem spannenden, fesselnden und beeindruckenden Roman wünsche - eine Geschichte auf zwei Zeitebenen, das Ergründen eines Familiengeheimnisses und natürlich ein glückliches Ende, damit ich mit einem Seufzer das Buch zuklappen kann.
Bettina Storks verpackt all meine Wünsche in eine Erzählung, die mich von der ersten Seite an fesselt, mich tief in die dunkle Vergangenheit Deutschlands eindringen lässt und so auch viele widersprüchliche Empfindungen hervorruft.
Mit viel Gefühl für das Wesentliche gibt die Autorin ihrer Hauptperson einen Auftrag, der nicht nur Lizzy alles abverlangt, sondern auch mir als Leser.
Die Recherche von Lizzy wirft viele Fragen auf und ich kann ihren Zerrissenheit nachvollziehen, wenn sie immer mehr grausame Details aus der Familiengeschichte herausfindet. Ständig stehen die Fragen, die Lizzy beschäftigen, auch für mich im Raum und ich überlege fieberhaft, wie ich in ihrer Situation gehandelt hätte.
Wie definiert man Schuld, wenn es die eigene Familie betrifft ? Wie geht man damit um, wenn man den Menschen, den man liebt, plötzlich in einem anderen Licht sehen muss ? Was bedeutet das alles für die Angehörigen, die jetzt noch leben ? Wie kann man in Zukunft damit leben und umgehen ?
Bettina Storks schafft es, den Leser ins Grübeln zu bringen, das Buch zur Seite zu legen und sich mit den aufkommenden Fragen intensiv auseinander zu setzen und so rückt dieser Roman in ein ganz anderes Licht. Er zeigt auf, dass wir immer noch an den grausamen Vergehen unserer Vorfahren unsere Last zu tragen haben, rückt das leider derzeitige politische Geschehen allzu deutlich in den Vordergrund und ist damit aktueller denn je.
Ein Buch, das gerade für die jüngere Generation wichtig ist, denn wir können zum größten Teil die Zeitzeugen leider nicht mehr befragen- schade um diese vertanen Chancen, denn dann gäbe es vermutlich nicht so viele politischen Irrläufer auf dunklen Abwegen.

Für mich ein echter Stern am Lesehimmel.

Bewertung vom 06.02.2019
Thompson Walker, Karen

Die Träumenden


sehr gut

Santa Lorna in Kalifornien ist ein Ort wie jeder andere - auf den ersten Blick vielleicht. Doch beim näheren Hinsehen ein verschlafenes Nest - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn eine rätselhafte Epidemie greift um sich. Die Menschen werden müde, legen sich und schlafen. Sie schlafen und wachen einfach nicht mehr auf. Ein seltsames Phänomen und nur wenige sind überhaupt imstande, dieser Seuche die Stirn zu bieten...

"Die Träumenden" ist ein Buch, das mich vor Begeisterung fast vom Hocker haut - ein echter Pageturner, der mich regelrecht an die Seiten fesselt und mich das Buch nur schwer aus den Händen legen lässt.
Durch die wechselnden Erzählperspektiven gelingt es der Autorin, mir einen sehr guten Einblick in das Leben der vielen Figuren zu geben, die sie hier sehr schön skizziert.
Sie zeichnet das Bild einer Stadt, die vom Schrecken heimgesucht wird und in der Angst und Panik von nun an an der Tagesordnung sind. Wirkungsvoll und sehr anschaulich werden Schock und Hilflosigkeit der Bewohner hier zu Papier gebracht, die Angst springt beim Lesen auf mich über und ich verfolge gebannt, wie Beunruhigung und Entsetzen die Akteure immer mehr einnimmt und sie hilflos dem Ganzen gegenüberstehen.
Die aktiven Figuren haben etwas Einnehmendes an sich, ziehen mich mit ausgestreckten Händen immer tiefer in das Geschehen mit hinein und so werde ich schließlich einer von ihnen. Das ist letztendlich der sehr guten Recherche geschuldet, die die Autorin bzgl. Traumdeutung, Schlafkrankheiten und Verbreitung von Epidemien hier sehr wirkungsvoll und plastisch umsetzt.
Ein Buch, das mit seiner düsteren Atmosphäre, mit viel Spannung und geheimnisvollen Sequenzen bis zum Finale begeistert.
Und dann kommt für mich die große Enttäuschung - das Ende wirkt lieblos und ist in meinen Augen absolut unkreativ gelöst. Nach so vielen Seiten Einfallsreichtum und genialen Szenen hätte ich mir hier noch den großen Knall gewünscht- doch der bleibt leider aus :-(

Bewertung vom 27.01.2019
Kurz, Christian

Allein unter seinesgleichen


sehr gut

Christian Kurz spielt hier mit dem Gedanken, was wäre wenn... und setzt seine Geschichte um den jungen Wolfgang und andere Schwule im Großdeutschen Reich sehr schön um.
Lediglich die ersten 3 Kapitel sind gewöhnungsbedürftig, da sie sehr derb und obszön sind und mir einiges an Verständnis abverlangen.
Doch dann gewinnt der Roman an Fahrt, die Darsteller werden glaubhaft und so fühle ich mit, wenn sie sich in ihrem Leben aus Angst und Verstecken nur noch schemenhaft bewegen. Ein Leben, das nicht lebenswert ist, wenn man entdeckt wird. Das Anders-sein wird vom Autor nicht abwertend, sondern positiv ins Licht gerückt und ich bekomme einen Einblick, wie sich die einzelnen Personen fühlen, was sie denken und wie sie handeln, um nicht aufzufallen.
Das vorgefertigte Schubladendenken der Partei ist allgegenwärtig und hindert die Menschen an der Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
Mit dem Auftauchen einer im Buch fiktiven Geschichte um das freie Leben von Schwulen in einer Welt, in der sie sich austoben und frei sein dürfen, den CSD und der Akzeptanz der Gesellschaft lernt Wolfgang plötzlich umzudenken und zu hinterfragen, ob das Leben im Großdeutschen Reich wirklich noch lebenswert ist.
Es gibt, gerade im letzten Kapitel, viele Stellen, die mich traurig und betroffen machen und ich bin froh, dass wir in einem Land leben, in dem jeder sein Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit genießt.
Leider ist dieses Thema momentan wieder sehr aktuell, da sich immer wieder im aktuellen politischen Geschehen manche nicht mit dem Grundsatz von Freiheit und Gleichheit anfreunden können
Eine fiktive Geschichte mit dennoch sehr aktuellen Hintergrund.

Bewertung vom 22.01.2019
Knipper, Stephanie

Das Mädchen, das den Blumen zuhörte


ausgezeichnet

Mir fehlen schlicht und einfach die Worte, um dieses wundervolle Buch so zu beschreiben, dass man ihm gerecht wird.
Stephanie Knipper verzaubert mit leisen Tönen, einzigartigen Akteuren und einer Geschichte, die direkt ins Herz geht.
Ihre Figuren sind mit so viel Herz und Liebe gestaltet, sind mit so viel Persönlichkeit versehen und gehen mit viel Gefühl für die kleinen Dinge des Lebens durch die Geschichte, die mich von der ersten Seite an berührt.
Antoinette ist durch ihre besondere Gabe ein Mensch, der es nicht einfach im Leben hat und doch hat sie ein Herz voller Liebe und Güte. Ihr ganzes Auftreten wird von der Autorin liebevoll inszeniert und ich bin schon nach wenigen Zeilen mit Antoinette fest verbunden.
Die Erzählung strahlt eine behagliche Wärme aus, lebt von den farbenfrohen Bildern, die die Autorin zeichnet und rückt eine faszinierende Persönlichkeit in den Vordergrund, die erst auf den zweiten Blick für manch einen zu erkennen ist.
Hierzu fällt mir das Zitat aus Der Kleine Prinz ein: "Man sieht nur mit dem Herzen gut"...dies weiß die Autorin gekonnt in ihrem Roman umzusetzen und so verfolge ich mit Spannung, wie sich die beiden Schwestern langsam annähern und Vertrauen zueinander fassen, damit alte Wunden allmählich heilen können und so daraus etwas ganz wundervolles entsteht - ein Band der Geschwisterliebe, das niemand trennen kann.
Für mich ein einzigartiger Roman, der mit viel Liebe zum Detail und ganz viel Herzenswärme geschrieben worden ist, um seinen Darstellern eine großartige Bühne zu geben und ins rechte Licht zu rücken. Ein Buch, das verzaubert, berührt und Spuren im Herzen hinterlässt.

Bewertung vom 19.01.2019
Roberts, Nora

Was mein Herz sucht


sehr gut

"Was mein Herz sucht" ist eine Auskopplung von zwei bereits erschienen Einzelbänden von Nora Roberts.
Beide Geschichte für sich betrachtet bieten alles, was das romantische Leserherz begehrt - eine wundervolle Liebesgeschichte, gemixt mit Spannung und einem Touch Dramatik, Leidenschaft und einem Hauch Erotik.
Die Erzählungen sind vielseitig aufgebaut, lassen den Leser träumen und entführen durch die bildlichen Landschaftsbeschreibungen direkt an die wunderschönen Handlungsorte, die Roberts sich immer für ihre Figuren aussucht.
Die Handlungen sind sehr abwechslungsreich , haben immer einen kleinen Spannungsbogen der den Leser bei der Stange hält und so wird aus der Liebesgeschichte immer ein Stück Hoffen und Bangen, ob sich die beiden am Ende doch noch kriegen.
Für mich ist Roberts die Königin unter den Romance-Schreibern.
Schade nur, dass ich beide Bücher schon vor Jahren
bereits gelesen habe und aufgrund dessen mir der Verlauf der Geschichten n bekannt war.
Ich finde es unnötig, dass immer wieder Bücher unter neuem Namen herausgebracht werden, obwohl es sie bereits als Bestseller gibt

Bewertung vom 08.01.2019
Leyshon, Nell

Der Wald


ausgezeichnet

"Der Wald" ist ein bildgewaltiges und sprachlich einzigartiges Buch, das mich von der ersten Seite an begeistert und mit all seiner Wucht zurück versetzt in die Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Die Schilderungen der Autorin von der Flucht aus Warschau, die monatelange Angst , die Szenen im Wald auf dem Gehöft und dem Neubeginn in England sind für mich nachvollziehbar und sehr eindringlich beschrieben. Sie geben mir einen Einblick in die Vergangenheit, als die Welt vollkommen Kopf stand und jeder froh gewesen ist, dass er den nächsten Morgen noch erlebt hat.
Der Sprung von den Ereignissen damals zu den Szenen von heute gelingt Nell Leyshon mit scheinbarer Leichtigkeit und zeigt auf, wie die Mutter-Sohn-Beziehung von den tiefen Narben auf der Seele geprägt ist. Beide ringen um Verständnis des jeweils Anderen, suchen einen Platz im Herzen des Gegenüber und wissen trotz aller Widrigkeiten doch, was sie aneinander haben. Die langsame , aber stete Annäherung von Mutter und Sohn im hohen Alter ist sehr berührend geschildert und setzt Gefühle beim Lesen frei, die ich so nicht erwartet habe.
Ein Buch, das von seinen beiden starken Schlüsselfiguren lebt , das berührt, nachdenklich macht und noch lange nachklingen wird.
Für mich schon jetzt ein glänzender Stern am Lesehimmel 2019 !

Bewertung vom 25.12.2018
Renk, Ulrike

Das Fest der kleinen Wunder / Ostpreußensaga Bd.4


gut

"Das Fest der kleine Wunder" ist ein kleiner, netter Zusatz zur Ostpreußen-Saga, kann aber auch als eigenständige Geschichte gelesen werden.
Der Schreibstil ist recht angenehm zu lesen, wird durch den Dialekt aufgelockert und wirkt dadurch recht authentisch.
Die Szenen sind jetzt nicht unbedingt weihnachtlich zu nennen, obwohl mir der Klappentext und das Covern ja etwas anderes vermitteln. Es plätschert alles irgendwie ein wenig vor sich hin, ohne dabei großartig an Spannung zu gewinnen.
Leider kommt die weihnachtliche Wohlfühlatmosphäre erst sehr spät auf und das stört mich etwas, denn das Buch will mich aufgrund seiner Außengestaltung etwas anderes glauben machen.
Für Liebhaber der Ostpreußen-Saga sicherlich ein Schmankerl, ansonsten eher eine nette Zugabe.