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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1031 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2010
Belitz, Bettina

Splitterherz / Ellie & Colin Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Weil ihr Vater eine neue Stelle antritt, verschlägt es die 17jährige Ellie Sturm aus Köln in ein kleines abgelegenes Dorf im Westerwald. Ihre Eltern sind von der neuen Umgebung begeistert und blühen regelrecht auf, während Ellie von Anfang an Probleme hat sich in Kaulendorf einzuleben. Die neuen Mitschüler sehen in ihr nur die arrogante Großstadtpflanze, die alten Freundinnen aus Köln melden sich kaum noch, und wenn, dann haben sie sich nichts Wichtiges mehr zu sagen. Ellies Ausflüge in die Natur enden in Katastrophen und so fängt sie an sich in Tagträume zu flüchten. Überhaupt legt sie neuerdings eine unerklärliche Müdigkeit an den Tag und fällt immer öfter stundenlang in Schlaf. Ellies Großstadtfassade - die sie sich vor Jahren nur deshalb angeeignet hat, um in Köln keine Außenseiterin zu sein - fängt immer mehr an zu bröckeln. Grund dafür ist der mysteriöse Colin, der in ihr Innerstes zu blicken scheint und dort die wahre Ellie sieht.
Lesen sich die ersten 200 Seiten noch wie eine recht alltägliche Teenagergeschichte, nimmt die Handlung auf einmal eine unerwartete Wendung, als Ellie Colin ihrem Vater vorstellt. Die beiden können sich von Anfang an nicht riechen. Es kommt zum Eklat als Ellies Vater voller Zorn Colin aus dem Haus wirft und ihm und seiner Tochter den weiteren Umgang miteinander untersagt.

Eigene Meinung:
Nein, nicht schon wieder ein Vampir! Um es mit Colins Worten zu sagen: "Ach, ihr mit euren ewigen Vampiren, als gäbe es nichts anderes." Bettina Belitz lässt in ihrem Buch keine Blutsauger aufleben, sondern eine ganz andere fantastische Spezies. Es gibt wichtigeres als Blut, was man einem Menschen nehmen kann!
Das Buch ist unterteilt in die vier Jahreszeiten Frühling, Frühsommer, Sommer und Altweibersommer, in denen wir an der Entwicklung Ellies und ihrer Beziehung zu Colin teilhaben. Das ganze Buch ist aus der Ich-Perspektive von Ellie geschrieben, was den Sog der Geschichte auf den Leser noch erhöht. Durch diese Erzählperspektive lernt der Leser den Charakter Ellie außerdem von "Innen" kennen und durchschaut von Anfang an die Großstadtfassade, die sich Ellie ja nur auferlegt hat, um ihren eigentlichen Charakter zu verstecken. Der Leser sieht von Anfang an die empathische und schüchterne Ellie, die "wahre" Ellie. Überhaupt kann man sich dem Schreibstil von Bettina Belitz nur schwer entziehen. Ihre Beschreibungen der Menschen und der Umgebung sind so detailliert und plastisch, dass man meint die Blumen im Garten und den Pferdestall nicht nur zu sehen, sondern förmlich riechen zu können.
Obwohl das Buch über 600 Seiten stark ist, hatte ich es in nur 2 Tagen gelesen. Man fühlt sich in der Geschichte um Ellie und Colin einfach wohl und die Spannung trägt ihren Teil dazu bei, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legen möchte. Manchmal hätte ich gerne ein paar Seiten voraus geblättert, um meine Neugierde zufriedenzustellen. Die zarte Liebesgeschichte kommt ohne Sexszenen aus, und es war eine Wohltat nicht auf jeder Seite lesen zu müssen, dass Colin oder Ellie überirdisch schön sind, wie man das aus einer anderen Fantasybuchreihe kennt ;o)
Obwohl das Buch offen endet, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Trotzdem freue ich mich natürlich, dass Ellies und Colins Geschichte auf drei Bände ausgelegt ist und ich die beiden wiedertreffen werde.

Aufmachung des Buches:
Das Buch besticht mit einem wunderschön gestalteten Umschlag. Die zarten Blüten und der Titel sind teilweise farblich und mit Spotlack hervorgehoben. Alles wirkt sehr naturverbunden durch den Recyclingpapierumschlag, und die Blüten, Waldbeeren und Nachtfalter, die einen Bezug zur Geschichte darstellen.

Fazit:
Ein Roman nicht nur für Jugendliche. Diese ungewöhnlich schöne Geschichte wird Leser aller Altersklassen bezaubern. Das Buch gehört bereits jetzt zu meinen Lesehighlights 2010 und ich kann es kaum erwarten, wie es mit Ellie und Colin weitergeht!

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2010
Plaschka, Oliver

Die Magier von Montparnasse


gut

Inhalt:
"Zauberer nähren sich von der Verwirrung des Publikums wie Vampire von der Unschuld ihrer Opfer."
Paris 1926, ein Varieté am Montparnasse. Eigentlich wollten der Magier Ravi und seine Assistentin Blanche nur einen harmlosen Bühnentrick aufführen. Doch dann wird Ravi gezwungen, die älteste Regel der Zaubererzunft zu brechen: Er setzt echte Magie ein.
Die geheime Société, die über alle Magie wacht, ist alarmiert und sendet ihre Vertreter aus, um Ravi und Blanche zu bestrafen.
Die Zeit steht still in Paris, nur die Magie überdauert Tag für Tag. Die normalen Menschen, die in diesen Kampf zwischen Traum und Wirklichkeit gezogen werden, wissen gar nicht was ihnen geschieht...

Aufbau:
Die Geschichte wird im Wechsel zwischen folgenden Personen erzählt:
- Ravi, der Magier
- Blanche, seine Assistentin
- Justine, eine Kellnerin im Jardin
- Alphonse, ihr Chef
- Esmée, seine Frau
- Gaspard, ein erfolgloser Schriftsteller
- Barneby, ein Entsandter der Société
...und erstreckt sich über sieben Tage – immer wieder Sonntag, in denen zwar für alle die Zeit stillsteht, aber mit dem Unterschied, dass die Magier über diesen Zustand Bescheid wissen und für sie das Leben und die Ereignisse fortlaufen, und die nicht der Magie mächtigen Personen immer wieder den ersten dieser sieben Sonntage erleben, an dem die Zeit begann still zu stehen, und die Ereignisse vom Vortage vergessen haben.

Fazit:
Oliver Plaschka hat einen wunderbaren Schreibstil und die Aufmachung des Buches ist außergewöhnlich schön. Das Cover passt hervorragend zum Paris des Jahres 1926, und in der vorderen und hinteren Buchklappe sind je eine sw-Karte des Carrefour Vavin und von Montparnasse abgebildet. Außerdem scheint es bei der Edition Hobbit-Presse des Klett-Cotta Verlags zum Standard zu gehören, dass dem Buch ein zum Cover passendes Lesezeichen beiliegt.
Doch leider konnte mich das Buch inhaltlich nicht überzeugen:
Die Perspektivwechsel zwischen 7!!! verschiedenen Personen haben mich eher verwirrt als gefesselt und leider baut sich auch sonst kein Spannungsbogen in dieser Geschichte auf, der einen die Seiten nur so überfliegen lassen würde. Ich fand zwar die Idee, die diesem Roman zugrunde liegt, ausgesprochen interessant, würde das Buch aber kein zweites Mal lesen wollen. Denn spätestens am dritten oder vierten Sonntag wird die Handlung monoton und man erwartet schon gar nicht mehr, dass irgendetwas Aufregendes passiert.
Allerdings würde ich dem Autoren Plaschka durchaus eine zweite Chance geben, denn ich habe schon lange kein sprachlich so gut geschriebenes und ausgefeiltes Buch mehr gelesen!

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2010
Hyang Soo, Kim;Hee Na, Baek

Wolkenbrot


ausgezeichnet

Inhalt:
Bereits am frühen Morgen, als der kleine Kater die Augen aufmacht, regnet es draußen in Strömen. Er und seine kleine Schwester ziehen ihre sonnengelben Regenjacken an und gehen hinaus in den Regen.
Sie fangen eine kleine Wolke, die sich in den Ästen eines Baumes verfangen hat und bringen sie nach Hause zu ihrer Mutter, die daraus leckere Wolkenbrötchen backt.

Eigene Meinung:
Dieses Buch besticht vorrangig nicht durch die Geschichte, sondern durch die wundervoll poetischen und ungewöhnlichen Bilder. Die kleinen Details sind es, die einem als Erwachsener sofort ins Auge fallen: die leckeren Wolkenbrötchen, die so aussehen, als könnte man sie direkt von der Buchseite greifen und essen. Die Rezeptbeschreibung, wo in mehreren mit kurzen Kommentaren versehenen Bildern gezeigt wird, wie Mama Katze die Wolkenbrötchen backt.
Ich habe mir das Buch zusammen mit meiner 2 1/2 jährigen Tochter angesehen, die zwar die Geschichte noch nicht komplett verstanden hat, aber trotzdem viel Spaß beim Anschauen der Bilder hatte. Denn es werden viele einfache Dinge dargestellt, die ein Kind in diesem Alter schon kennt. So hat sie die Katzen im Bett mit "Maumau heia" kommentiert und als die kleinen Katzen ihre Regenmäntel anziehen "Maumau byebye". Als die ganze Katzenfamilie am Frühstückstisch sitzt, hieß es "Maumau jamjam" und wenn die kleinen Katzen sich auf dem Weg zu ihrem Vater ins Büro befinden, hat meine Tochter die Autos, den Bus und die Brötchen entdeckt, und alles begeistert kommentiert.

Aufmachung des Buches:
Im Vordergrund stehen eindeutig die großformatigen, oftmals über eine Doppelseite gehenden Bilder. Die Texte sind kurz gewählt und in einem sehr großen Schriftbild gedruckt, was ich beim Vorlesen als sehr angenehm empfunden habe, da ich beim Vorlesen oftmals das Buch weiter weg von mir halte, weil sich meine Tochter während des Vorlesens in meinen Arm kuschelt. Auch für Erstleser ist dieses große Schriftbild bestens geeignet.

Fazit:
Ein Bilderbuch für kleine und große Menschen.
Erwachsene Bilderbuchliebhaber werden sich von den wundervollen Bildern nicht losreißen können. Größere Kindergartenkinder und Erstleser werden ihren Spaß an der Geschichte haben und die ganz Kleinen freuen sich an den Details, die sie auf den Bildern entdecken können.
Eine ganz klare Kaufempfehlung. Der Titel "Buch des Monats" der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur E.V. ist im August 2009 zu Recht an dieses Buch gegangen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2010
Fairchild, Melissa

Himmelsauge / Die Geheimnisse des Brückenorakels Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
In einem Londoner Krankenhaus kommt ein Junge ohne Gedächtnis zu sich. Irgendetwas an ihm ist rätselhaft: er hat einen Sprung vor die Londoner U-Bahn mit schweren Verletzungen überlebt, die innerhalb weniger Tage heilen. Doch bevor er wieder völlig genesen kann, ist ihm ein unheimlicher Gegner auf der Spur, der ihn bereits an dem Tag gejagt hat, als er vor die U-Bahn sprang: Kellen, ein Goblin aus dem Feenreich!
Auf der Flucht vor ihm bekommt er Hilfe von einem Wächter aus dem Feenreich, der Elfe Brucie, den im Verborgen lebenden magischen Bewohnern von London, und einem ganz normalen menschlichen Mädchen namens Hannah.

Eigene Meinung:
Ich liebe London, und seit ich mit Begeisterung Neil Gaimans Roman "Niemalsland" verschlungen habe, träume ich von einer Welt Londons, die parallel zur Menschenwelt existiert. Nur sind es in Melissa Fairchilds keine Ober- und Unterwelt, die nebeneinander existieren, sondern die Welt der Sterblichen und das Feenreich, die über sogenannte Brücken miteinander verbunden sind. Diese Brücken existieren nur noch vereinzelt und sind nicht alle das ganze Jahr über begehbar. So gibt es im Observatorium von Greenwich eine Brücke, die über eine Maschinerie gestartet werden muss, die Brücke in Shakespeares Globe Theatre kann nur am längsten Tag des Jahres - dem Mittsommertag - genutzt werden, und um die Brücke in Stonehenge nutzen zu können, braucht man eine Kombination, die zwischen den Steinen hindurchführt.
Melissa Fairchild liebt Shakespeare und sein London, und das liest man aus jeder Seite dieses wunderbaren Buches heraus.
Die detaillierten Beschreibungen der zahlreichen fantastischen Figuren und der Stadt haben mich begeistert, auch deshalb, weil ich schon unzählige Male in London war und die Plätze alle wiedererkannt habe.
Neben altbekannten Figuren der Feenwelt wie Elfen, Goblins und Kobolden, hat Melissa Fairchild auch weniger bekannte und neue Charaktere in ihre Geschichte integriert, wie Grimalkins, eine Mischung aus Mensch und Katze, oder Wölfe mit Steinaugen, die der Feenkönigin in einer ganz besonderen Weise zu Dienste stehen.
Das Buch endet zwar nicht komplett offen, dennoch bleiben viele grundlegende Rätsel ungeklärt, so dass ich der Fortsetzung, die im Herbst 2010 erscheinen soll, regelrecht entgegenfiebere. Zum einen möchte ich die Familiengeheimnisse um den Jungen Avi geklärt wissen, zum anderen freue ich mich hauptsächlich auf ein "Wiederlesen" der witzigen Elfe Brucie, die ich richtig liebgewonnen habe.

Fazit:
Ein wirklich zauberhaftes Buch, das sich in eine gänzlich andere und fantastischere Richtung entwickelt hat, als ich es nach den ersten 50 Seiten vermutet hätte. Durch die zwar nicht schlichte, aber etwas "technische" Aufmachung des bedruckten Hardcovers, das das Ziffernblatt des Big Bens zeigt, habe ich mich täuschen lassen, und keine märchenhafte Geschichte aus dem Feenreich erwartet, die als Hommage an Shakespeare mit zahlreichen Zitaten von ihm, dem unsterblichen Barden, gespickt ist. Auf Grund der Covergestaltung hätte ich wohl eher nicht zu diesem Buch gegriffen und hätte mir dadurch eine wundervolle Geschichte entgehen lassen!

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2010
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


gut

Du hast 3 Wünsche frei...

So fängt dieser Roman an - Jonas wird von einem unbekannten Mann angesprochen, der ihm 3 Wünsche erfüllen will. Beginnt der Roman noch wirklich vielversprechend mit einem langsam aufbauenden Spannungsbogen der im Tod von Jonas Frau gipfelt, ging es danach leider - für mich - rapide mit diesem Buch bergab.

Meine drei Wünsche wären gewesen: weniger bizarre Traumszenen, ein verständlicherer Ablauf der Geschichte, Anführungszeichen in der wörtlichen Rede. Punkt 1 und 2 führten dazu, das ich mich in der zweiten Hälffte des Buches kaum noch auf die Handlung konzentrieren konnte, unterstützt von Punkt 3. Denn jedesmal, wenn ich den Faden zu verlieren drohte, musste ich mehrfach nachlesen, wer denn jetzt was zu wem gesagt hat, man konnte es kaum erkennen auf den ersten Blick!

Schade, schade, schade... Nach dem guten Beginn dieses Romanes habe ich mir soviel mehr erhofft! Wegen dem guten flüssigen Erzählstil des Autoren, und der eigentlich tollen Idee, gibt es von mir trotzdem noch 2 1/2 Sterne - aufgerundet auf 3. Vielleicht ist es ein Buch, das man nach einiger Zeit ein zweites Mal lesen sollte, damit einem der tiefere Sinn dahinter aufgeht. Mich lässt es auf jeden Fall nach dem Lesen etwas ratlos und unzufrieden zurück.

Bewertung vom 15.02.2010
Schmelzer, Roger

Die besten zehn Sekunden meines Lebens


ausgezeichnet

Was wäre, wenn wir DIE Chance unseres Lebens vertan hätten? Und was wäre, wenn wir nach zig Jahren diese Chance ein zweites Mal bekommen würden?

Mit dieser Fiktion spielt Roger Schmelzer in „Die besten zehn Sekunden meines Lebens“. Chris Mackenbrock vermasselt im Alter von 16 Jahren sein ganzes Leben: hätte er das Angebot seines Mitschülers angenommen mit ihm jeden Morgen zur Schule zu joggen, wäre er dünn, erfolgreich und glücklich geworden, aber so… geht er als Dicker durch sein weiteres Leben, lebt mit einer Frau zusammen, die er zwar gerne mag, aber die nur zweite Wahl war, und trauert immer seiner verpassten Chance hinterher.

Zuerst liest sich das ganze wie ein zwar amüsanter, aber auch recht vorhersehbarer Roman, bis gut zur Hälfte dachte ich, ich wüsste genau, worauf die Geschichte hinausläuft, aber dann zieht Schmelzer alle Register und es offenbarte sich mir ein derart lustiges Lesereignis, wie ich es schon lange nicht mehr hatte! Die zweite Chance des Chris Mackenbrock fährt mit überraschenden Wendungen auf. Wie sein zweites Leben verläuft, ob er mit seiner Traumfrau glücklich wird, und welche Bilanz er nach gut 60 Jahren in zwei Leben zieht, das sollte jeder Leser selbst herausfinden, sonst nimmt es einen den ganzen Lesespaß vorweg. Denn gerade die Überraschungen, die Schmelzer für Chris´ zweite Chance bereithält, machen den größten Spaß und den ganzen Charme dieses Buches aus! Lesen und Spaß haben, von Alltag abschalten, und einfach mal selbst hinterfragen, ob unser eigenes Leben sooo schlecht ist, wie wir es gerade jetzt leben…

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2010
Meltzer, Brad

Das Buch der Lügen


sehr gut

Der erste Mord der Menschheitsgeschichte: Kain tötet Abel, die Tatwaffe fehlt. 1932 wird Mitchell Siegel – der Vater des Superman-Erfinders Jerry Siegel – erschossen, die Tat bleibt ungeklärt. 70 Jahre später stößt Cal Harper auf einen Mann, der mit derselben Waffe verletzt wurde…

Brad Meltzer hat mit „Das Buch der Lügen“ einen richtiggehenden Pageturner geschrieben. Die Mischung aus Geschichte, Rätseljagd und Thriller hat mich so sehr gefesselt, dass ich das Buch, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen konnte.

Auch die Protagonisten haben mich vollauf überzeugt. Ich habe mit Cal gelitten, gefiebert und gezweifelt. Dem Autoren ist es sehr gut gelungen Cals innere Zerissenheit darzustellen. Und ich wusste bis kurz vor Schluss nicht, worauf die Geschichte hinausläuft und wer wirklich der Böse ist bzw. die Bösen sind. Die Darsteller sind vielschichtig und nicht immer leicht zu durchschauen. Die Bösen waren nicht immer nur böse und die Guten nicht nur gut! Für mich war dieses Buch eine große Überraschung mit einem raffiniert gestrickten Plot!

Bewertung vom 15.02.2010
Reuter, Katja

Welche Farbe hat die Liebe?


sehr gut

In der Beziehung von Jule und Tom ist der Alltag eingekehrt. Nach dreijähriger Dauerverlobung guckt mittlerweile keiner der beiden mehr durch eine rosarote Brille was ihr gemeinsames Leben angeht.

Grund genug für Jule mit dem Geburtstagsgeschenk ihrer Freundin Tina – eine einjährige Mitgliedschaft bei StayFriends – auf die Suche nach ihrer Jugendliebe Erik zu gehen.

Hat sie mit Erik ihren Traumprinzen gefunden? Im Gegensatz zu Tom ist er ordentlich, verdient viel Geld und geht einem geregelten Job nach… Findet Jule hier ihr ersehntes Liebesglück und die Erfüllung ihres Traumes von einer kleinen glücklichen Familie, oder hat Kater Blindfisch den Durchblick mit seiner Abneigung gegen Erik?

Katja Reuter erzählt auf eine erfrischende Art von Liebesirrungen und –wirrungen, von Beziehungen in die der Alltag Einzug gehalten hat, und von Träumereien, ob irgendwo in der Welt da draußen nicht doch noch DER Traumprinz auf einen wartet oder ob man am Ende doch den Traumprinzen bereits zu Hause auf dem Sofa sitzen hat???

Vieles an der Geschichte mag vorhersehbar sein, aber das hat mir trotzdem nicht das Lesevergnügen an diesem Roman genommen!

Den besonderen Reiz des Buches macht es aus, dass man/Frau wahrscheinlich schon ähnliche Phasen wie Jule erlebt hat, und vielleicht ähnliche Schlüsse aus den Erfahrungen gezogen hat, wie sie am Ende des Buches. Aber wie die Geschichte um Jule, Tom und Erik ausgeht, möchte ich natürlich nicht verraten, nur soviel: die Liebe ist gelb!