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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2016
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


ausgezeichnet

Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin. So schnell kann sie nichts aus der Ruhe bringen. Das ändert sich, als im Moor ein totes Mädchen gefunden wird. Die Leiche verschwindet beim Transport in die Rechtsmedizin spurlos. Kriminalkommissar Florian Kessler und Julia Schwarz machen sich auf die Suche. Dabei finden sie ein weiteres Mädchen - bestialisch ermordet. Beiden wird schnell klar, daß sie einen Serienmörder jagen.

Dieses Buch ist total spannend. Die Geschichte wirkt nicht übertrieben. Die Ermittler sind keine Supertypen, denen die Lösungen nur so zufallen. Man spürt die Kleinarbeit, die zur Lösung solcher Fälle führt. Man möchte das Buch gar nicht mehr weglegen. Die Geschichte bietet immer wieder eine neue Spur, die sich dann als falsch erweist. So bleibt die Spannung bis zum Schluß erhalten. Den Namen Carherine Shepherd werde ich mir merken. Denn ich möchte mehr von ihr lesen.

Bewertung vom 04.11.2016
Bomann, Corina

Winterblüte


ausgezeichnet

Heiligendamm ist schon im Jahre 1902 ein nobles Seebad. Als Christian, der Sohn einer Hoteliersfamilie, am Strand eine junge Frau findet, nimmt er sie mit in das Hotel seiner Eltern. Die Schiffbrüchige kann sich an nichts erinnern, auch nicht an ihren Namen. Ihr einziger Besitz ist ein kleiner Zweig eines Obstbaumes. Auch für Johanna, Christians Schwester, ist die Zeit turbulent. Sie soll noch am bevorstehenden Weihnachtsfest ihre Verlobung bekanntgeben. Ihre ehrgeizige Mutter hat ihr zwei Bewerber ausgesucht. Johanna liebt aber schon lange einen jungen Mann, der in der Familie allerdings unerwünscht ist. Ein uralter Streit hat die Familien zu erbitterten Feinden gemacht. In ihrer Verzweiflung vertraut sich Johanna der Fremden an. Schnell werden sie Freundinnen und das junge Mädchen weiht Johanna in das Geheimnis ihres Zweiges ein. Er soll zu Weihnachten blühen und somit die wahre Liebe bringen. Ob er aber die Kraft hat Johanna zu ihrem Glück zu verhelfen, wird die Zukunft zeigen.

Dieses Buch ist schon optisch ein Highlight. Tatsächlich verspricht die tolle Aufmachung sehr viel und der Leser wird in keiner Weise enttäuscht. Die Geschichte ist wunderschön und nicht alltäglich. Schon die Tatsache, daß die Romane Corina Bomann an der Ostsee spielen, gefällt mir besonders gut. Trotzdem ist kein Buch eine Kopie des anderen. Jede Geschichte hat ihren eigenen Charme. In diesem Buch wird anschaulich dargestellt, wie die Gesellschaft in den Jahren um 1900 aufgestellt war. Schon nach einigen Seiten lebt man mit Johanna und ihrer Familie in Heiligendamm und nimmt die Welt um sich erst wieder wahr, wenn das Buch zu Ende ist.

Bewertung vom 27.10.2016
Banner, Catherine

Die langen Tage von Castellamare


ausgezeichnet

Amadeo Esposito, ein Findelkind, wird trotz aller Widrigkeiten Arzt auf der Insel Castellamare. Die Insel ist geheimnisvoll, die Einwohner leben in ihren Sagen und Legenden, verehren die Santa Agata. Amadeo selbst ist Geschichtensammler und sieht seine Aufgabe darin, die alten Geschichten zu bewahren. Doch sein Leben nimmt eine Wendung als in einer Nacht zwei Kinder geboren werden. Von beiden ist er der Vater. Seine Arztleben ist damit ruiniert, er eröffnet eine Bar auf Castellamare.

Dies Buch umschreibt die Zeitspanne von 1914 bis ins Jahr 2009. Hier wird genau beschrieben, wie die Lebensumstände der Bewohner waren und vor allem, wie sich das Leben im Laufe der Zeit verändert. Man merkt erstmal selbst, wie sich auch das eigene Leben verändert und nimmt nicht mehr alles als selbstvertändlich hin. Der technische Fortschritt ist, wenn man es durch dieses Buch so vor Augen geführt bekommt, doch gewaltig. Hier merkt man erst einmal, wie die Zeit verfliegt. Toll finde ich die Einflechtung von wahren geschichtlichen Begebenheiten. Hier findet man einige Dinge wieder. Beide Weltkriege, Kennedy und die Mondlandung - alles Meilensteine der Geschichte, die hier eine Rolle spielen. Und man erinnert sich.... Abwechslungsreich wird dies Buch auch durch die Sagen und Legenden Siziliens, die hier erzählt werden. So schöne Sagen lese ich immer gerne.

Bewertung vom 26.10.2016
Astley, Judy

Schuld war nur der Mistelzweig


ausgezeichnet

Thea ist frisch getrennt und dann ist auch noch bald Weihnachten. Da kommt ihr die Einladung ihrer Eltern, die Feiertage in Cornwall zu verbringen, eigentlich recht. Wenn da nur nicht die ganze Familie versammelt wäre! Als dann alle geladenen und auch ungeladenen Gäste Weihnachten feiern, fällt draußen eine Menge Schnee. Sean, der Vermieter des Hauses, schlägt vor, einen Mistelzweig im Haus aufzuhängen. Niemand ahnt, was dieser Mistelzweig auslöst.

Als ich dieses Buch bekam, hörte ich sofort die Stimmen der Nörgler: "Es ist viel zu früh für ein Weihnachtsbuch! " Denen sage ich aber: Es gibt ja auch schon Dominosteine und Lebkuchen. Genau diese Süßigkeiten und dieses Buch gehören untrennbar zusammen. Wenn man beides dann genießt kommt gute Laune auf. Dabei haben wir hier kein typisches Weihnachtsbuch. Es ist nicht zuckersüß und total romantisch, eher realistisch. In dieser Geschichte verschwinden die Probleme nicht automatisch, wenn die Tanne im Wohnzimmer steht. Aber gerade deshalb macht sie unheimlich Spaß. Genau richtig für gemütliche Lesestunden und auch als kleines Geschenk für liebe Menschen bestens geeignet.

Bewertung vom 19.10.2016
Koppelstätter, Lenz

Die Stille der Lärchen / Commissario Grauner Bd.2


gut

Die Commissario Grauner und Saltapepe müßen den Mord an Marie aufklären. Ihre Leiche wurde an den Urlärchen von St. Gertraud aufgefunden. Schnell ist auch ein Mörder zur Hand: der Architekt Haller gesteht die Tat. Doch alle, Polizei und Dorfgemeinschaft sind sich einig, daß er nur seinen Sohn decken will. Denn der ist psychologisch auffällig, beißt seine Mitmenschen. Grauner und Saltapepe stoßen bei ihren Ermittlungen auf ein Dorfgeheimnis, daß tief in der Vergangenheit verwurzelt ist.

Dieser Krimi ist ein Krimi der gemächlichen Art. Hier jagt nicht ein Mord den anderen, es stehen die Ermittlungen im Vordergrund und werden sehr ausgiebig beschrieben. Ebenso wie hier der Schwerpunkt auf den Beschreibungen des südtiroler Gemüts liegt. Gepflogenheiten werden sehr akribisch beschrieben, leider geht dies doch sehr auf Kosten der Spannung. Ebenfalls eher hinderlich sind die vielen südtiroler Begriffe, die sich leider auch nicht immer aus dem Zusammenhang erschließen. Schade, denn die Handlung selbst ist durchaus gut durchdacht und hätte einen spannenden Krimi ergeben können.

Bewertung vom 17.10.2016
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

(7)



Kommissar Huldar wird zu einem Tatort gerufen, an dem eine Frau auf brutale und außergewöhnliche Weise ermordet wurde. Im Zimmer während des Mordes dabei gewesen: ihre kleine Tochter. Huldar muß nun mit der Psychologin Freyja zusammen arbeiten. Und dies stellt ihn vor ein neues Problem. Denn mit Freyja hatte er einen One-Night-Stand und hat dich heimisch aus dem Staub gemacht. Als kurz darauf ein weiterer grausamer Mord geschieht, müssen beide schnell handeln. Währenddessen erhält ein Amateurfunker rätselhafte Botschaften, denen er nachgeht. Er begibt sich damit in eine Gefahr, die er nicht abschätzen kann.

"DNA" ist der Auftakt einer neuen isländischen Krimiserie der Autorin Yrsa Sigurdardottir. Und dieser Auftakt ist gut gelungen. Schon der Prolog in der Vergangenheit nimmt den Leser gefangen. Man fragt sich sofort, was dies für die gesamte Handlung bedeutet. Und dann startet das Buch in der Gegenwart mit einem Mord, der wirklich sehr ausgefallen ist. Ich frage mich wirklich, wie man auf solche Mordmethoden kommt... Der Spannungsbogen wird gut gehalten und lediglich durch Einblicke in das Privatleben der Ermittler leicht unterbrochen. Was mich nicht gestört hat, denn auch solche Einblicke machen einen guten Krimi aus. Dadurch bekommt man als Leser einen guten Bezug zu den Charakteren, denn diese bleiben nicht auf Distanz, sondern bekommen Leben eingehaucht. Dies ist in diesem Buch sehr gut gelungen. Was mir besonders gefällt ist die Tatsache, daß hier zwar isländische Namen verwendet werden, diese jedoch keine unaussprechlichen Zungenbrecher sind. Das war eine große Sorge von mir. Dies Problem hat die Autorin super gelöst.

Ich finde diese neue Serie einfach umwerfend und würde sie jedem sofort empfehlen.

Bewertung vom 19.09.2016
Guskin, Sharon

Noah will nach Hause


ausgezeichnet

Janie steht vor einem Rätsel. Ihr Sohn Noah, 4 Jahre alt, will sich nicht baden lassen, schreit nachts vor lauter Alpträumen und will zu seiner Mama. Für die Ärzte ist er schizophren. Doch der Psychologieprofessor Jerome Anderson hat eine andere Vermutung: Er glaubt, Noah ist eine Reinkarnation. Anderson hat für dieses Gebiet schon viele Beweise auf der ganzen Welt gesammelt und steht kurz davor, ein Buch darüber zu veröffentlichen. Er beschäftigt sich mit den Hinweisen, die Noah ihm gibt. Werden sie Noahs Mama finden? Und was ist so schreckliches mit Noah passiert?

Dieses Buch hat mich wirklich bewegt. Es ist so wunderbar gefühlvoll geschrieben. Man spürt die Verzweiflung von Janie und Noah, die ja nicht wissen, warum dies alles passiert und vor allem: warum ausgerechnet ihnen? Hilfe bekommen sie von keiner Seite, selbst der Kindergarten gibt Noah auf. Wie verzweifelt muß man da als alleinstehende Mutter sein? Dies wird hier in diesem Buch wunderbar beschrieben. Die Charaktere sind auf eine ganz besondere Art beschrieben, Janie und Noah mit ihrer Verzweiflung, Anderson mit seiner unaufhaltsamen Krankheit - man kann sich durch den besonders gefühlvollen Schreibstil wunderbar in alle hinein versetzen. Das Thema Wiedergeburt wird hier dem Leser sehr gut nahe gebracht. Selbst wenn man sich bis dato nicht damit beschäftigt hat, bekommt man hier einen guten Einblick ins Thema. Zwischen einzelnen Kapiteln sind Geschichten eingefügt, die wirklich und nachgewiesenermaßen so passiert sind. Und hier beginnt man als Leser näher über das Thema nachzudenken. Denn einige Geschichten sind echt gruselig und man fragt sich: wie würde ich selbst reagieren, wenn diese Person vor mir stände? Ich finde, wenn man so tief in ein Buch hinein taucht, hat eine Autorin es geschafft.

Dies Buch bekommt von mir eine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 05.09.2016
Dahl, Arne

Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1


ausgezeichnet

Kriminalkommissar Sam Berger findet in einem Kellerverlies Blutspuren, die zu verschwundenen Mädchen gehören. Er ist sich sicher, daß es bereits früher Opfer des Täters gab, nur fehlen für den Beweis die Spuren. Mit seiner Meinung steht Sam allein, niemand will ihm glauben. Sein Vorgesetzter würde ihn am liebsten kündigen. Doch dann entdeckt Sam die gesuchten Spuren, der Täter scheint ihn sehr gut zu kennen. Die Spuren führen dazu in Sams Vergangenheit und der Täter bezweckt damit etwas....

Arne Dahl hat hier ein neues Ermittlerteam ins Rennen geschickt, die durch ihre eigenwilligen Charaktere überzeugen. Durch ihre Ecken und Kanten wirken sie sehr realistisch und nicht "weichgezeichnet". Der Unterhaltungswert der beiden ist wirklich groß. Die Spannung kommt auch in diesem Krimi nicht zu kurz, wird von Beginn an aufgebaut und bleibt bis zum Schluß erhalten. Arne Dahl bleibt auch in diesem Buch seinem gewohnt spannenden Schreibstil treu. Er schafft es, dem Leser ein genaues Bild zu suggerieren, so daß man sich sofort in die Handlung, die Charaktere und die Örtlichkeiten versetzt fühlt.

Ich finde diesen Serienauftakt sehr gelungen und hoffe, sie wird fortgesetzt

Bewertung vom 29.08.2016
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


ausgezeichnet

Sarah Petersen lebt allein mit ihrem 8jährigen Sohn in Hamburg. Ihr Mann Philipp, ein reicher Geschäftsmann, ist vor 7 Jahren auf einer Geschäftsreise in Südamerika auf mysteriöse Weise verschwunden. Einen Tag nachdem Sarah beschlossen hat, endgültig ein neues Leben zu beginnen, bekommt sie vom Auswärtigen Amt den Anruf, daß ihr Mann aufgefunden wurde und am nächsten Tag nach Hamburg zurückkehrt. Doch auf die große Freude folgt die Ernüchterung: Der Mann, der am Flughafen ankommt, ist nicht Philipp. Doch niemand glaubt ihr, der Fremde spielt für die Umwelt seine Rolle sehr überzeugend. Doch Sarah sitzt in der Falle, denn der Fremde weiß ein dunkles Geheimnis ihrer Vergangenheit und bedroht sie damit, dies öffentlich zu machen. Sie würde alles verlieren....

Ich kann nur sagen: wow. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Man bekommt zunächst einen schönen Einblick in Sarahs bisheriges Leben, bevor dann der Spannungsbogen ins Unermeßliche ansteigt. Sarah wird zunächst als absolut sympathisch beschrieben, man meint sie zu kennen und bekommt richtig Mitleid mit ihr und ihrem Sohn. Denn sie hat ein hartes Schicksal hinter sich. Doch Melanie Raabe schafft es durch gekonnte Andeutungen immer wieder, daß man anfängt zu zweifeln, ob Sarah wirklich so ein Unschuldslamm ist, wie es zunächst aussieht. Dadurch und durch die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels, wird eine durchgängige Spannung erzeugt, die einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen läßt. Dazu kommt ein sehr schöner, leicht lesbarer Schreibstil, so daß man dies Buch wirklich sehr zügig lesen kann. Ich persönlich habe gerade mal 2 Tage dafür benötigt...

Für mich ist "Die Wahrheit" ein psychologisch sehr gut durchdachter Thriller, der unbedingt gelesen werden muß!