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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1262 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2018

Das große Buch vom Handwerk


ausgezeichnet

Die Flügel von Red Bull ins Gegenteil verkehrt...

Erschienen ist das in hochwertig aufgemachte, hochwertig gebundene Buch im Servus Verlag. Und es sollte bekannt sein, der Servus Verlag ist wie natürlich ebenso Servus TV eine Gesellschaft der Red Bull Media House GmbH in Wals bei Salzburg. Klingelt es? Dietrich Mateschitz? RB Leipzig? Red Bull verleiht Flügel?
Genau derjenige, der als ehemaliger Handelsvertreter für Jacobs Kaffee und Marketing Manager für Blendax Zahncreme mit einem italienischen und einem thailändischen Partner auf die Idee kam, einen in Thailand weit verbreiteten Energydrink mit einer etwas anderen Rezeptur und einem genialen Marketing-Konzept versehen anno 1987 auf den Markt zu bringen. Eben: "Red Bull verleiht Flügel!"

Aber auf den knapp 300 Seiten voller schön zu lesender und informativer Texte und noch mehr Farbfotos geht es nicht um irgendwelche Extrem(bekloppt)sportarten. Sondern um ganz bodenständiges, mit viel Geduld auszuübendes und zum Teil leider auch schon so gut wie ausgestorbenes Handwerk. Richtiges Handwerk, nichts mit Computerunterstützung, Rationalisierung durch Maschinenparks oder Ähnliches. Einfach nur wahres Handwerk!

Um nur ein paar der geschilderten Handwerke zu nennen: Harfenbauer, Tambaruzzibauer, Maultrommelhersteller, Schirm-Manufaktur, Kachelmacher, Zaumzeugmacher, Murmelmacher (richtig, Murmeln, diese hübschen kleinen Glaskugeln zum Spielen), Blattgoldschläger, Glasmaler und so weiter. Insgesamt werden etwas mehr als 60 Handwerke präsentiert. Mit Farbfotos, die den Aufwand bei der Herstellung der wahren Kunstwerke verdeutlichen, mit Aufnahmen des fertigen Produkts. Die in Punkto Schön- und Detailverliebtheit die industriell in Serie und in Massen gefertigten Dinge um Welten hinter sich lassen.

Dass die Handwerke, Handwerker*Innen zum Großteil in Österreich, Bayern oder dem Allgäu beheimatet sind, tut dem Ganzen keinen Abbruch.

Eventuell findet sich für das jeweilige Handwerk der eine oder andere jugendliche 'Gummibärchenbrausetrinker', der beim Durchblättern und Lesen des Buches seinen Traumberuf entdeckt. Ehe dieser völlig verschwunden ist.

Bewertung vom 14.03.2018

Reise nach Tirol


ausgezeichnet

Vom Arlberg nach Lienz

Der sehr schöne (und in neuem Zustand angenehm nach Buch duftende) Bildband biet sehr schöne Farbaufnahmen in bester Druckqualität (nicht Hochglanz) der vorgestellten Landschaft, der Ortschaften, der Täler, Bergseen, teilweise Passstrassen, Fauna und Flora. Eben alles, was Tirol so besuchens- und sehenswert macht.
Der Titel sagt es: Thema des Bildbandes ist Tirol, nicht Alto Adige (Süd-Tirol)!

Je nach Größe werden die Städte, Städtchen, Dörfer und die Bergregionen entweder auf einer, manchmal auch 'nur' auf einer halben Seite vorgestellt. Die grossen Städte, und davon gibt es in Tirol naturbedingt und zum Glück ja nicht allzu viele, bekommen auch mal bis zu zehn Seiten ab. Innsbruck zum Beispiel.

Auch die sportiven Möglichkeiten wie Rafting auf dem Inn, Wandern im Nationalpark Hohe Tauern, Klettern im Ötztal oder am Wilden Kaiser werden zumindest erwähnt. Inklusive Angabe diverser Internetadressen, um sich mit weiteren Informationen zu dem jeweils speziellen Thema zu versorgen. Dabei werden auch die verschiedenen Weihnachtsmärkte, Shoppingmöglichkeiten in Innsbruck oder Kitzbühel angeschnitten.

Der Titel könnte zu dem Gedanken führen, es handle sich um einen Reiseführer. Das will der Bildband sicher nicht sein. Ebenso wenig wie ein Kletter-, Mountainbike-, Rafting- oder sonst was -führer. Es handelt sich auch nicht um einen Hotel- oder Restaurantführer.

Es ist ein sehr schön gelungener Bildband mit knappen, aber alle notwendigen Informationen bietenden Texten. Bei dem die Auswahl der Farbaufnahmen besticht.

Bewertung vom 12.03.2018
Gault, Henri;Millau, Christian

Gault&Millau RestaurantGuide Deutschland 2018


ausgezeichnet

DER gelbe Restaurantguide

"DER " in Großbuchstaben, weil der Restaurantführer aktuell, ehrlich, von der Texten und Beschreibungen her nebenbei auch nett zu lesen und ausführlich ist!

Sich jetzt wie in einem Roman von Seite zu Seite, von Ortschaft zu Ortschaft, von Restaurant zu Restaurant durch zu lesen, ist wahrscheinlich weniger amüsant. Man wird wohl eher auf die Suche nach den guten, sehr guten und hervorragenden Restaurants in einer bestimmten Stadt gehen. Und von Aachen bis Bad Zwischenahn ist alles und jeder vertreten, wer in Deutschland besonderen Gaumengenuss verspricht.

Vor diesem Hauptteil des Restaurantguides wird der beste Koch, Hotelier, Sommelier und so weiter in Deutschland vorgestellt. Ebenso kurzweilig zu lesen. Ein 27 Seiten umfassender Ausflug in die nicht gerade unmittelbare Nachbarschaft Deutschlands, nämlich nach Thailand mitsamt der dortigen Küche, des verflucht leckeren Street-Food, und auch der Top-Ten Thai-Restaurants in Deutschland unterbricht die alphabetisch nach dem Stadtnamen sortierte Aufstellung der Restaurants.

Ebenso lesenswert ist der letzte Teil des Guide, in dem es um Lokale in Südtirol geht. Einschliesslich der empfehlenswerten Buschenschänken, Höfen und Berghütten.

Die vier doppelseitigen Übersichtskarten am Ende des Buches mit den dort deutlich gekennzeichneten im Textteil zu findenden Einträgen machen die Entscheidung pro und Contra einem Umweg des herausragenden Essens wegen leicht.

Bedauerlicherweise hatte ich noch keine Gelegenheit, alle aufgeführten Restaurants zu besuchen, zu geniessen. Aber die Angaben zu denen, die ich kenne, stimmen schlichtweg.

Bewertung vom 09.03.2018
Goldammer, Frank

Tausend Teufel / Max Heller Bd.2


sehr gut

Düsteres Stimmungsbild

Die vorherrschende Stimmung, die der völlig humorlose Krimi erweckt, verbreitet ist verständlicherweise wahrhaft düster. Kein Wunder, der Autor lässt mit sehr bildhafter Sprache die Handlung innerhalb sechs Tagen im Februar 1947 im ziemlich genau zwei Jahre durch englische und amerikanische Bomber in Schutt und Asche gelegte Dresden spielen. Auch wenn man das Glück hat, weder das Dritte Reich mit der permanenten Indoktrination, die Gräuel des Zweiten Weltkrieges und gar die Bombennächte von Dresden, Hamburg, Köln, Frankfurt, Berlin oder oder oder nicht miterlebt haben zu müssen, Frank Goldammer gelingt es, eine Vorstellung der Nachkriegs- und auch der Kriegszeit wach zu rufen.

Sowjetische Besatzungstruppen, deutsche Kriminalbeamte, Schwarzhändler, elternlose Kinder und Jugendliche, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, unverbesserliche Alt-Nazis, die sich unter Verleugnung bis hin zur Selbstverleugnung das 'Deutsche Reich' zurück sehnen. Heranwachsende Mädchen, die sich für etwas Essbares in zerbombten Häusern prostituieren, sowjetische Offiziere, die teils mit, teils gegen die Kriminalbeamten der vor kurzem gegründeten Volkspolizei agieren. Eisige Kälte, Not, Elend, Krankheit, Mangel an Allem.

Zu einem Teil handelt es sich durchaus um einen Krimi. Zum meines Erachtens grösseren Teil ist es eine vermutlich der damaligen Realität sehr nahe kommende Schilderung des Lebens, des Alltags in zerstörten Dresden. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zwei Jahre nach den beiden 'Bombennächten'. Wobei sich die Frage stellt, worauf sich der Titel bezieht. Auf die sowjetischen Besatzungstruppen? Oder auf die Nazi-Grössen, die sich schon wieder in führenden Positionen etabliert haben…

Bewertung vom 08.03.2018
Golz, Robert;Slowioczek, Marie

Fotos rechtssicher nutzen im Internet


ausgezeichnet

Sicher übers Glatteis...

Der Inhalt des Buches liesse sich auch so zusammenfassen: ohne anzuecken und irgendwo hängen zu bleiben weitestgehend sicher durch den nahezu undurchdringlichen juristischen Dschungel.

Denn was gibt es nicht alles zu beachten, zu bedenken, wenn Fotos ins Netz gestellt werden? Wer hat das Foto erstellt, wer hat eventuell die Rechte an dem Foto gekauft und kann somit die Verwendung erlauben (gegen welche Gebühr?) oder verweigern (mit eventuell welcher Strafandrohung oder Strafe?).
Darf ein Foto bearbeitet werden? Dürfen auch nur Ausschnitte des Fotos verwendet werden? Wie wird ein Lizenzvertrag für die Weitergabe eines selbst erstellten Bildes aufgesetzt? Wie sieht es mit der extrem weitgehenden Rechteeinräumung bei der Datenkrake Google, Facebook oder auch bei Twitter aus, die dort in den AGBs verankert und so gut wie nie gelesen werden?
Fotos bei einer Bildagentur einkaufen? Wenn ja, was gilt es zu beachten? Wie wird ein rechtssicherer Copyrightvermerk formuliert, vorgeschrieben Bestandteile des Vermerks.
Was bedeutet "Das Recht am eigenen Bild"? Dürfen Bilder bspw. eines Messestandes, auf dem das Logo der ausstellenden Firma deutlich zu erkennen ist, ohne zu befürchtenden juristischen Ärger im Netz eingestellt werden.
Fragen über Fragen, Fragen ohne Ende.

Das ganze Spektrum, stets mit entsprechenden Erläuterungen und/oder bildhaften Beispielen erklären die beiden Rechtsanwälte. Soweit als möglich in einer nachvollziehbaren Sprache. "Soweit als möglich" bedeutet: Das Thema ist so komplex, so weit gefächert, dass es schon eine hohe Konzentration erfordert, sich durch die 217 Seiten zu arbeiten.
Wer diese Konzentration aufbringt, ist vor extrem unangenehmen Überraschungen sicher. Denn dass die Konsequenzen einer ach so schnellen, einfachen, unbeabsichtigten aber deswegen trotzdem sehr teuren Rechteverletzung geschildert werden, ist selbstverständlich.

Bewertung vom 08.03.2018
Heber, Raimar

Infografik


ausgezeichnet

Wie werden Informationen zielgerichtet übermittelt?

So liesse sich die Zielsetzung dieses hervorragenden Buches zusammenfassen. Wobei alle vier Begriffe die identische Gewichtung haben.

Es geht um die Frage, welche Informationen besser in Bildern denn in Worten 'verkauft' werden. Welche Art von Bild für welchen Zweck geeignet ist. Wie dieses Bild, diese Grafik dem Einsatzzweck entsprechend und gegebenenfalls in Absprache und Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber entwickelt wird.

Wie kann die Aussage der Grafik eindeutig, eben unmissverständlich an die Frau, den Mann gebracht werden? Welche Fehler werden dabei wegen Unkenntnis grafischer Grundlagen gerne gemacht? Weswegen kann die grafische Darstellung total am Ziel vorbeigehen, die Tatsachen eventuell komplett verfälschen?

Wie werden die grafisch aufbereiteten am besten übermittelt? Schwarz/weiß oder farbig, in Skizzenform oder mit Fotos, woraus gilt es beim Aufbau eines Diagrammes zu achten. welche Daten sind für ein Diagramm relevant?
Welche Kartenprojektionen existieren, welche ist wofür geeignet? Wie wird ein Flussdiagramm, eine Ablaufgrafik aufgebaut? Welche Farbgebungen sind für welche Aussage geeignet?

Diese Fragestellungen und jede Menge weitere beantwortet der Autor mit Hilfe von Beispielgrafiken aus allen möglichen Bereichen. Industrie, Anatomie, Geschichte, Wirtschaft, Technik, Alltagsleben, Organigramme, Histograme und so weiter. In einer logischen, aufeinander aufbauenden Abfolge.

Alle diese Fragen beantwortet Raimar Heber mit leicht nachvollziehbarem Schreibstil. Mit einer Unmenge an Grafiken, negative Beispiele und entsprechend überarbeitet ins Positive gewandelt.

Es ist keine Anleitung, wie mit Hilfe von Excel Diagramme erstellt werde! Natürlich geht der Autor auf solche Dinge wie optimale Platzierung der Legende und Skalierung in einem Diagramm ein. Aber nur in Hinblick auf die optimale Platzierung, nicht, wie die Legende dorthin kommt oder wie die Skalierung angepasst wird.
Es ist auch keine PowerPoint-Anleitung im Sinne "Wie animiere ich dieses oder jenes auf welche Art am besten?". Im Eher im Gegenteil. Zitat von Seite 224: "Oberste Regel: Animationen müssen eine Funktion übernehmen, also eine Information transportieren. Rein dekorative Animationen verwirren und sind daher tabu!". Dem lässt sich nichts hinzufügen.

Wie oft (und gerne) wird doch die Aussage getroffen "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Hier erfährt der Leser, wie ein gutes Bild, eben eine gute Infografik auch mehrere tausend Worte ersetzen kann.

Bewertung vom 07.03.2018
Thomsen, Dirk

Sylt Reiseführer


ausgezeichnet

Sylt bietet deutlich mehr als (nackte) Promis...

Davon kann sich jeder Leser des aktualisierten Sylt-Reiseführers von Dirk Thomsen überzeugen. Einmal voller Vorfreude in der Phase der Urlaubsplanung. Und dann natürlich vor Ort. In Begleitung der handlichen, stabil gebundenen 280 Seiten. Die mit vielen, wenn auch durch das Buchformat bedingt kleinen Farbfotos illustriert sind.

Der Autor erklärt, erzählt, erläutert in zahlreichen Michael Müller typischen gelb unterlegten Textkasten gar manche Hintergründe. Zum Hindenburgdamm und dessen Entstehung, zum Watt, zur (oder zum?) Sansibar. In der/dem auch nur mit Wasser gekocht wird...

Viele Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten, zum Essen und Trinken, zu Sehenswürdigkeiten, zur 'Buhne 16' bei Kampen und auch deutliche Negativ-Kritik zu den Bausünden der 1970er Jahre runden das Alles ab.

Wer die Möglichkeit hat (ein Urlaub auf Sylt ist nicht gerade zum Spott-Preis zu haben), zwei oder gar drei Wochen auf Sylt zu verweilen und wem dann die 38km lange und maximal 13km breite nördlichste Insel Deutschlands zu klein wird, findet auch Vorschläge zu Ausflügen ins schöne Dänemark. Sei es Rømø ,die nächste Insel im Norden, sei es nach Tønder, nach Ribe. Wen es eher in südlicher gelegene Gefilde zieht: Föhr, Amrum und die Hallig Hooge haben auch ihren Teil abbekommen. Husum hat der Autor auch nicht vergessen,

Bewertung vom 05.03.2018
Wengert, Veronika

Baedeker Reiseführer Kroatische Adria


ausgezeichnet

Ein (fast) allen Ansprüchen genügender neuer BAEDEKER

In der neuen Aufmachung. Also von Format her identisch mit den bisherigen BAEDEKERS. Aber irgendwie handlicher, praktischer, noch informativer. Zumindest für diejenigen, die von einem Reiseführer viele Informationen über Geschichte, Landschaft, Natur, Sehenswürdigkeiten, Land und Leute erwarten. Und nicht eine mehr oder minder sinnlose Abfolge superhypergeheimer Tipps zu Bars, Kneipen, billigen Hotels, Campingplätzen etc.

Klar, auch im BAEDEKER gibt es mit dem Relaunch natürlich aktualisierte Hinweise auf Unterkünfte, Lokale, Cafés und Bars. Das hält sich aber in überschaubaren Grenzen. Im Vordergrund stehen die wissens- und lesenswerten Informationen über die Kroatische Adriaküste mit den vielen Inseln. Die Beschreibungen des Hinterlandes erstrecken sich bis etwa 60km Entfernung von der Küste: eine der sechs Tourenvorschläge geht von Šibenik bis nach Knin. Dass die Drehorte der schönen alten Winnetou-Filme, also die Plitzwitzer Seen ihren Platz gefunden haben, versteht sich von selbst. Ebenso wie die Tatsache, dass von den angeblich mehr als 1.000 Inseln, die vor der Kroatischen Küste liegen, die touristisch wichtigen beschrieben werden.

Sich auf und während der Reise zu orientieren fällt dank der beigelegten Strassenkarte (1:335.000) leicht. Wer eine Stadt zu Fuss kennen lernen will, dem helfen sicher die verschiedentlich abgedruckten Auszüge aus Stadtplänen. Auch die Infografiken usw. wurden in der Neuauflage nicht vergessen.

Wer sich einen Knoten in die Zunge winden will, findet die Anleitung dazu in dem Mini-Wörterbuch im Anhang. Davor stehen allgemeine Infos zu Klima, bester Reisezeit, zu Festen und Feiern, zum Gesundheitswesen und weitere allgemeine Infos.

Ob dem Zitat von George Bernhard Shaw "Wenn Du den Himmel auf Erden sehen willst, dann besuche Dubrovnik" beizupflichten ist, hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt Dubrovnik besucht wird. Es ist sicher nicht der Knüller den Zeitpunkt auszuwählen, wenn die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe (besser gesagt, diese schwimmenden Entertainment-Parks) und 300 Reisebusse ihre -zigtausend Fahrgäste ausspuken. Und sich in Folge von jetzt auf nachher 8.000 Menschen und mehr durch die Gassen zwängen. Abhilfe schafft ein Besuch am Abend, wenn die Tagestouristen weg sind und die Entertainment-Parks abgelegt haben. Wohin die Schritte dann gelenkt werden sollten, steht auf den Seiten 56 bis 75.

Bewertung vom 02.03.2018

KOMPASS Stadtführer Graz


ausgezeichnet

Kurz, knapp, bündig...

Von einem 60-seitigen Stadtführer für knappe 7,00 € sollte und darf man natürlich nicht so viele Informationen erwarten, wie sie beispielsweise in einem BAEDEKER oder einem ebenfalls etwa dreimal so teuren Reise- oder Stadtführer aus dem Michael Müller Verlag zu finden sind. Es fehlen dementsprechend nicht nur die ausführlichen Informationen. Auch die Ansammlung von absoluten Supergeheimtipps ist eine Fehlanzeige. Um sich hinsichtlich der gerade aktuellen Öffnungszeiten von Museen etc., Eintrittspreise oder Ähnliches zu informieren, werden die Rufnummern der Institutionen angegeben. Die dazu gehörenden Internetadressen fehlen leider zum Grossteil. Aber wie heisst es doch auf neu-deutsch: "Google das mal..." Es lässt sich aber auch problemlos 'Bingen'...

Aber für diejenigen, die sich bei einer Kurzreise Graz, zeitweise immerhin Residenz der Habsburger, anschauen wollen, ist das Büchlein gut geeignet. Klein, passt also auch ins Handtäschchen. Gut gebunden, zerfleddert also nicht nach dreimaligem Umblättern. Kompakte Infos, die mit vielen Farbfotos illustriert sind. Ein kleiner Stadtplan mit eingezeichnetem Vorschlag für einen Rundgang ist im Inneren des aufklappbaren hinteren Buchdeckels zu finden.

Wie lautet doch gleich der Zweit-Titel? Richtig, "Stadtführer". Es ist demnach kein ausführlicher Reiseführer, es ist ein kompakter Stadtführer.