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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1255 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2018
Thomsen, Dirk

Sylt Reiseführer


ausgezeichnet

Sylt bietet deutlich mehr als (nackte) Promis...

Davon kann sich jeder Leser des aktualisierten Sylt-Reiseführers von Dirk Thomsen überzeugen. Einmal voller Vorfreude in der Phase der Urlaubsplanung. Und dann natürlich vor Ort. In Begleitung der handlichen, stabil gebundenen 280 Seiten. Die mit vielen, wenn auch durch das Buchformat bedingt kleinen Farbfotos illustriert sind.

Der Autor erklärt, erzählt, erläutert in zahlreichen Michael Müller typischen gelb unterlegten Textkasten gar manche Hintergründe. Zum Hindenburgdamm und dessen Entstehung, zum Watt, zur (oder zum?) Sansibar. In der/dem auch nur mit Wasser gekocht wird...

Viele Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten, zum Essen und Trinken, zu Sehenswürdigkeiten, zur 'Buhne 16' bei Kampen und auch deutliche Negativ-Kritik zu den Bausünden der 1970er Jahre runden das Alles ab.

Wer die Möglichkeit hat (ein Urlaub auf Sylt ist nicht gerade zum Spott-Preis zu haben), zwei oder gar drei Wochen auf Sylt zu verweilen und wem dann die 38km lange und maximal 13km breite nördlichste Insel Deutschlands zu klein wird, findet auch Vorschläge zu Ausflügen ins schöne Dänemark. Sei es Rømø ,die nächste Insel im Norden, sei es nach Tønder, nach Ribe. Wen es eher in südlicher gelegene Gefilde zieht: Föhr, Amrum und die Hallig Hooge haben auch ihren Teil abbekommen. Husum hat der Autor auch nicht vergessen,

Bewertung vom 05.03.2018
Wengert, Veronika

Baedeker Reiseführer Kroatische Adria


ausgezeichnet

Ein (fast) allen Ansprüchen genügender neuer BAEDEKER

In der neuen Aufmachung. Also von Format her identisch mit den bisherigen BAEDEKERS. Aber irgendwie handlicher, praktischer, noch informativer. Zumindest für diejenigen, die von einem Reiseführer viele Informationen über Geschichte, Landschaft, Natur, Sehenswürdigkeiten, Land und Leute erwarten. Und nicht eine mehr oder minder sinnlose Abfolge superhypergeheimer Tipps zu Bars, Kneipen, billigen Hotels, Campingplätzen etc.

Klar, auch im BAEDEKER gibt es mit dem Relaunch natürlich aktualisierte Hinweise auf Unterkünfte, Lokale, Cafés und Bars. Das hält sich aber in überschaubaren Grenzen. Im Vordergrund stehen die wissens- und lesenswerten Informationen über die Kroatische Adriaküste mit den vielen Inseln. Die Beschreibungen des Hinterlandes erstrecken sich bis etwa 60km Entfernung von der Küste: eine der sechs Tourenvorschläge geht von Šibenik bis nach Knin. Dass die Drehorte der schönen alten Winnetou-Filme, also die Plitzwitzer Seen ihren Platz gefunden haben, versteht sich von selbst. Ebenso wie die Tatsache, dass von den angeblich mehr als 1.000 Inseln, die vor der Kroatischen Küste liegen, die touristisch wichtigen beschrieben werden.

Sich auf und während der Reise zu orientieren fällt dank der beigelegten Strassenkarte (1:335.000) leicht. Wer eine Stadt zu Fuss kennen lernen will, dem helfen sicher die verschiedentlich abgedruckten Auszüge aus Stadtplänen. Auch die Infografiken usw. wurden in der Neuauflage nicht vergessen.

Wer sich einen Knoten in die Zunge winden will, findet die Anleitung dazu in dem Mini-Wörterbuch im Anhang. Davor stehen allgemeine Infos zu Klima, bester Reisezeit, zu Festen und Feiern, zum Gesundheitswesen und weitere allgemeine Infos.

Ob dem Zitat von George Bernhard Shaw "Wenn Du den Himmel auf Erden sehen willst, dann besuche Dubrovnik" beizupflichten ist, hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt Dubrovnik besucht wird. Es ist sicher nicht der Knüller den Zeitpunkt auszuwählen, wenn die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe (besser gesagt, diese schwimmenden Entertainment-Parks) und 300 Reisebusse ihre -zigtausend Fahrgäste ausspuken. Und sich in Folge von jetzt auf nachher 8.000 Menschen und mehr durch die Gassen zwängen. Abhilfe schafft ein Besuch am Abend, wenn die Tagestouristen weg sind und die Entertainment-Parks abgelegt haben. Wohin die Schritte dann gelenkt werden sollten, steht auf den Seiten 56 bis 75.

Bewertung vom 02.03.2018

KOMPASS Stadtführer Graz


ausgezeichnet

Kurz, knapp, bündig...

Von einem 60-seitigen Stadtführer für knappe 7,00 € sollte und darf man natürlich nicht so viele Informationen erwarten, wie sie beispielsweise in einem BAEDEKER oder einem ebenfalls etwa dreimal so teuren Reise- oder Stadtführer aus dem Michael Müller Verlag zu finden sind. Es fehlen dementsprechend nicht nur die ausführlichen Informationen. Auch die Ansammlung von absoluten Supergeheimtipps ist eine Fehlanzeige. Um sich hinsichtlich der gerade aktuellen Öffnungszeiten von Museen etc., Eintrittspreise oder Ähnliches zu informieren, werden die Rufnummern der Institutionen angegeben. Die dazu gehörenden Internetadressen fehlen leider zum Grossteil. Aber wie heisst es doch auf neu-deutsch: "Google das mal..." Es lässt sich aber auch problemlos 'Bingen'...

Aber für diejenigen, die sich bei einer Kurzreise Graz, zeitweise immerhin Residenz der Habsburger, anschauen wollen, ist das Büchlein gut geeignet. Klein, passt also auch ins Handtäschchen. Gut gebunden, zerfleddert also nicht nach dreimaligem Umblättern. Kompakte Infos, die mit vielen Farbfotos illustriert sind. Ein kleiner Stadtplan mit eingezeichnetem Vorschlag für einen Rundgang ist im Inneren des aufklappbaren hinteren Buchdeckels zu finden.

Wie lautet doch gleich der Zweit-Titel? Richtig, "Stadtführer". Es ist demnach kein ausführlicher Reiseführer, es ist ein kompakter Stadtführer.

Bewertung vom 28.02.2018
Förg, Nicola

Heimatherz


ausgezeichnet

Originell, spannend, humorvoll - und nebenbei auch noch informativ

Ich fange mal beim letzten Begriff 'lehrreich' an. Der vielleicht übertrieben ist, weil er manchen Buchinteressenten abschrecken könnte. Denn schliesslich will er einen Krimi lesen und kein Schulbuch.
Aber es ist schon faszinierend, was Nicola Förg alles an bisher unbekanntem Informationen und Fakten auch in diesen Krimi eingeflochten hat. Ich habe mir mal die kleine Mühe gemacht und das, was Nicola Förg an Infos über den Lech, den Forggensee, über die Staustufen des Lech (und damit den Ruin des frei fliessenden Gebirgsflusses), an Historie, an Begasung alter wurmstichiger Holzbalken, an Ortsbeschreibungen, an Legenden etc. etc.fast unmerklich eingearbeitet hat, nachzulesen. Wie bei der Autorin üblich stimmt restlos alles. Auch eine Faszination dieser Krimis: der Leser bekommt einen fundierten Eindruck der Landschaft, des dort ansässigen Menschenschlages, der Umweltsünden, die in der jeweiligen Region unter der Maxime des schnöden Mammons begangen wurden.

Wer lieber Knall-Bumm-Krach-Action-Krimis liest, greift mit Nicola Förgs Krimis zu den falschen Büchern. Wer aber von einem Krimi gute Unterhaltung erwartet, nebenbei auch noch nachprüfbare Fakten, Landschaftsbeschreibungen und Ähnliches erwartet, der liegt goldrichtig.

Eine Anmerkung noch zum Forggensee, zu Bayern allgemein, zur CSU und den CSU-Wählern, die mit dem Gedanken spielen, vielleicht noch weiter nach rechts in Richtung der AfD abzudriften: man gehe im Internet mal auf die Seite historisches-lexikon-bayern.de und dort zum Stichwort Flüchtlinge_und_Vertriebene... Und siehe da, man stellt fest, dass die Anzahl der Flüchtlinge, die nach dem 2. Weltkrieg anno 1950 in Bayern eine neue Heimat gefunden haben, so groß war wie München und Nürnberg zusammen heutzutage an Einwohnern zählen: rund 1,9 Millionen Menschen...
Unter der Annahme, dass alle diese Menschen in Bayern geblieben sind, bedeutet das, dass ein Sechstel aller Bayern entweder Flüchtlinge sind. Oder von Flüchtlingen abstammen...

Ich finde es einfach schön, angenehm, lesenswert, wenn ein Krimi nicht in die Abteilung Krach-Bumm abdriftet. Sondern nebenbei auch noch Fakten und Gedankenanstösse vermittelt. Und das bei bester, origineller, spannender, humorvoller Unterhaltung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2018
Bach, Stefan

Unsere Steuern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Teils amüsant, teils knochentrocken - aber immer informativ

Stefan Bach nimmt in diesem Buch das leidige Problem der Steuern sehr genau unter die Lupe. Er zeigt anhand vieler Zahlen, Prozentwerte etc. auf, wie hoch die Staats-, Länder- und Gemeindeeinnahmen aus den verschiedenen Steuern sind, wofür diese immensen Beträge aufgebracht, teilweise auch verschwendet werden. Wobei das Buch nicht als eine Art 'Schwarzbuch der Steuerverschwendung' missverstanden werden darf.

Der Autor zeigt aber auch die Vor- und Nachteile der diversen durchaus politisch eingefärbten Forderungen nach Steuerreformen auf. Das Alles von einem prinzipiell absolut neutralen Standpunkt. Den einzigen leichten, aber durchaus berechtigten Ausreisser bringt er auf Seite 232 unter, Zitat,: "Die Bürger verlangen viele Leistungen vom Staat, drücken sich aber gerne vor dessen Finanzierung. ... Gemessen daran kommt das Besteuerungsverfahren recht bürokratisch und leicht verstaubt rüber, eben klassische deutsche Hoheitsverwaltung. Das beginnt schon bei der Architektur: Das Bundesfinanzministerium residiert in einem idealtypischen Nazibau, dem Reichsluftfahrtministerium von Hermann Göring -
Herrschafts- und Einschüchterungsarchitektur pur."

Wer sich nicht von der in einigen Kapiteln aufgetürmten Zahlen, die sich zu merken wohl nur ein Steuerberater oder sonstiger Steuerfachmann in der Lage ist, nicht beirren und verwirren lässt, bekommt grundlegende Einsicht in die Komplexität des Steuerwesens. Er wird deswegen seine Steuern sicher nicht lieber zahlen. Aber nach der Lektüre wird der aufmerksame Leser weder irgendwelchen Stammtischparolen auf den Leim kriechen. Und da Stefan Bach auch auf die Reformvorschläge aus allen politischen Ecken einschliesslich der AfD eingeht, auch nicht irgendwelchen abstrusen Ideen. Egal ob von rechts, aus der neoliberalen gelben 'Mitte' oder aus der eher rot gefärbten linken Ecke.

Bewertung vom 20.02.2018
Schmidt, Lothar

Baedeker Reiseführer Mallorca


ausgezeichnet

Der Ruf der 'Putzfrauen-Insel' ist hinüber...

Zuerst mal eine Klarstellung: die Damen und auch Herren, die sich um die Reinigung und Pflege des Haushaltes, Büros oder was auch immer kümmern, würde ich nie als 'Putzfrauen' bezeichnen! Ich zitiere lediglich die vor Jahren in Deutschland oft gebrauchte Bezeichnung für diese wunderschöne Insel!

Aber dann zum BAEDEKER als solchem: der Relaunch hat auch "Mallorca" sehr gut getan. Gleich nach dem Aufschlagen des Bucheinbandes fällt die aufklappbare Übersichtskarte auf. In der die Top-Ziele der Insel eingezeichnet sind und die zugleich einen groben Überblick über die einzelnen Ortschaften und auch die Distanzen gibt. Sehr viel genauer ist naturgemäss die am Ende des Buches in einer Kunststofftasche mitgelieferte Strassenkarte im Massstab 1:150.000. Auf dieser sind dann auch die kleinen "sonstigen Strassen" zu finden.

Aber wegen des Strassenkarten wird sich kaum jemand einen Baedeker anschaffen. Es geht um Geschichte, Sehenswürdigkeiten, lohnenswert zu besuchende Orte, Küstenabschnitte, Städte und Landschaften im Inneren der Insel. Und damit sind die rund 350 Seiten prall gefüllt.

Nach den allgemein einleitenden Seiten schliessen sich insgesamt 5 Tourenvorschläge an. Drei per Auto zu absolvieren, eine 10 km lange Wanderung und für die sportlichen Pedalritter eine 115 km lange Radtour. Es schliessen sich in (fast) alphabetisch sortierter Reihenfolge die aktualisierten Beschreibungen, Infos und Tipps zu Restaurants, Unterkünften etc. der einzelnen Orte, Sehenswürdigkeiten an. Die zwar nicht mehr so umfangreich bebildert sind wie es in der Vorgänger-Ausgabe der Fall war. Dafür sind aber die Texte noch informativer und leuchten auch die Hintergründe besser aus. Beispielsweise das Bemühen der Mallorquiner, die Ausschweifungen/Ausschreitungen am berühmt-berüchtigten Ballermann in den Griff zu bekommen. Auch dieser Baedeker glänzt wie üblich durch viele Infografiken, durch Grundrisse von Kirchen und manchem anderen Gebäude, durch Ausschnitte von Stadtplänen, die es leicht machen, sich zu orientieren.

Die praktischen Informationen zu Anreise, Klima, Etikette (Ballermann-Besucher aufgepasst!), Post, Banken, medizinischer Versorgung, Mietwagen (Anmerkung von mir: im Internet sind weitere, teilweise auch günstigere Anbieter von Mietwagen als die zwei erwähnten zu finden) und weiteren Themen schliessen sich den 30 Seiten mit Hintergrundinfos und den etwa 25 Seiten zum Leben und Geniessen an.

Der Reiseführer ist nix für (noch) Ballermann-süchtige Mitglieder von Kegelvereinen, Jungesellen- oder Junggesellinnenabschiedsparty feiernden Kurzbesuchern Mallorcas. Zielgruppe sind diejenigen, die Mallorca erleben und kennen lernen wollen. Vielleicht und am Besten nicht gerade in der absoluten Hochsaison mit den 495.432 Passagieren, die am ersten Augustwochenende 2017 durch den Flughafen Son Sant Joan, dem internationalen Flughafen von Palma de Mallorca, geschleust, getrieben wurden...

Der BAEDEKER zeigt dem Leser das "Paradies, wenn Du es aushältst" (Gertrude Stein).

Bewertung vom 19.02.2018
Geiss, Heide Marie Karin;Luippold, Dieter

Baedeker Reiseführer Wien


ausgezeichnet

Prächtig - Wien und dieser Stadt-/Reiseführer - am besten beides zusammen

Neues Format, in der Themen- und Kapitelreihenfolge umgestellt, ein paar Farbfotos weniger, aber dafür ausführlichere und natürlich aktualisierte Texte.

Das neue Format ist noch handlicher, praktischer, angenehmer zu halten, zu blättern. Der in einer Kunststofftasche befindliche Stadtplan (1:19.000) samt Straßenverzeichnis ist durch den etwas geänderten Druck und vor allem durch die andere Faltung ebenfalls noch besser geworden. Keine Frage, dass die ziemlich am Anfang des Buches zu findenden vier 'Zu-Fuß-'Tourenvorschläge jeweils einen kommentierten Kartenausschnitt abbekommen haben.

Geblieben sind die Infografiken zur Spanischen Hofreitschule, zum, wie könnte es anders sein, Walzer, zum Opernball oder auch zur Zähmung der Donau mittels der 1988 fertig gestellten Donauinsel. Geblieben sind die Grundrisse diverser historischer Gebäude, Kirchen, Paläste und auch des Zentralfriedhofs.

Das Stichwortverzeichnis ist zwar umfangreich, aber leider nicht so präzise wie es wünschenswert wäre: aufgeführt wird dort der weltberühmte Opernball mit dem Seitenverweis 24. Dass jedoch viel mehr Informationen zum Opernball unter der Überschrift "Schwing das Tanzbein" auf Seite 268f. und 320f. zu lesen sind, das wird im Index leider nicht aufgeführt. Nachdem aber auf Seite 321 die Internetadresse zwecks Reservierung von Karten für die Generalprobe (Stehplatz 15,00 €) angegeben ist, warte ich mal lieber nicht ab, bis 'Mörtel' uns für die Ballnacht in seine Loge (21.000,00 EUR plus Eintrittskarten zu je 290,00 EUR) einlädt...

Eine mehr oder minder sinnlose Aneinanderreihung zahlloser 'absoluter Geheimtipps' darf man von den Baedekers ohnehin nicht erwarten. Es existieren Tipps zu Hotels, Restaurants, Kaffeehäusern (für den Unkundigen natürlich samt der schon in der vorhergehenden Auflage vorhandenen illustrierten Erklärung, was was ist. Einspänner, Kaisermelange, Fiaker oder Überstürzter Neumann...), zum Shoppen, Diese Hinweise halten sich aber vergleichsweise in Grenzen und sind seriöser Natur, keine Eintagsfliegen.

Auch das "Schwarze Kameel", immerhin Lieferant der Köstlichkeiten, die den 5.000 Besuchern und Gästen des grandiosen Opernballs angeboten werden, wird erwähnt. Leider fehlt noch immer der Hinweis, dass das allersagenhafteste Wiener Schnitzel samt frisch geriebenem Kren im Schwarzen Kameel serviert wird und nicht im Figlmüller. Aus dem Satz lässt sich auch einer der wenigen Nachteile des Baedekers Wien ableiten: noch immer fehlt das, was in den meisten anderen Baedekers zu finden ist, im Anhang und im konkreten Fall ein Wörterbuch "Wienerisch - Deutsch"... Denn noch immer gilt: "Österreichisch ist das schönere Deutsch!"

Bewertung vom 18.02.2018
Becker, Kathleen;Sykes, John;Eisenschmid, Rainer

Baedeker Reiseführer London


ausgezeichnet

Nicht quadratisch, aber handlich, praktisch und einfach gut

Der 'Relaunch' der Baedekers, die nach und nach auf den Markt kommen und die bisher angebotene Aufmachung ablösen werden, liegen besser in Hand, haben ein paar mehr an der praktischen Handhabung orientierte 'Features' (unverlierbares Gummiband aussen rum à la Moleskine-Notizbücher, ein paar leere Seiten für handschriftliche Notizen faktisch als Anhang des Anhangs, besser gefalteten in einer Kunststofftasche beigelegten Stadtplan im Massstab 1:15.000 samt Strassenverzeichnis) etc. etc.

Der Inhalt ich wurde in eine andere Reihenfolge gebracht: nach den allgemeinen Infos kommen sechs Touren durch die Mega-City und ein paar Vorschläge für Ausflüge in bis zu 100 km Entfernung wie Ascot, Cambridge oder Oxford. Den umfangreichsten Teil nimmt alles Sehenswerte ein: vom British Museum bis Windsor Castle. Dass hier auch Harrods mit der grandiosen Abteilung für Lebensmittel, besser Delikatessen aus aller Welt nicht fehlt, ist eh klar.

In den neuen Baedekers wurden einige der schönen Farbfotos aus der bisherigen Auflage ersatzlos gestrichen, andere durch aktuellere, noch stimmungsvollere ersetzt. Der Wegfall mancher Fotos geschah zu Gunsten noch informativerer und natürlich auf den neuesten Stand gebrachter Texte.

Die Infografiken, 3D-ähnlichen Zeichnungen, die Grundrisse, die Hintergrundinfos zur Geschichte etc. ihr Übriges, um den Baedeker aus der Masse der angebotenen London-Stadtführer herauszuheben. Es sind auch die weiteren Kleinigkeiten, die die Baedekers zu praktisch machen. Zum Beispiel die mit etwa 2 auf 2 cm nicht gerade riesigen, aber hilfreichen Skizzen der Umrisse des Stadtgebietes mit dem eingezeichneten Punkt, wo sich der beschrieben Stadtteil befindet. Erleichtert die Orientierung doch sehr.

Was von den Baedekers nicht erwartet werden darf ist eine mehr oder minder sinnlose Aneinanderreihung von Hotel-Tipps, Restaurants, Bars oder ähnlichem. Eine kleine Auswahl davon gibt es natürlich. Alle unter Angabe der Kontaktmöglichkeiten, um die ohnehin hohen und zum Zeitpunkt des geplanten Termins gerade aktuellen Preise.

Es lässt sich nicht mehr sagen als 'Ein Baedeker eben..!!'

Bewertung vom 17.02.2018
Leffingwell, Randy

Porsche 70 Jahre


ausgezeichnet

Großformatig - großflächig - großartig

Mit Großformatig ist das Buch, eine gelungene Kombination aus Text- und Bildband, als solches gemeint. Mit großflächig die meisten gelungenen und von der Druckqualität sehr schönen Bilder. Abgezählt habe ich es nicht, aber die Farbaufnahmen und die Schwarz/Weiß-Bilder dürften sich von der Anzahl her die Waage halten. Und mit großartig ist das ganze Buch gemeint.

Angefangen von den allerersten Schritten mit dem Volkswagen Käfer noch ohne Heckscheibe aus dem Jahr 1938 über den im Jahr 1948 gebauten Typ 356 Gmünd Coupé über die ganzen 356er, 911er, 930er 934er, 944er, diverse Formel-Rennwagen, Cayenne, Spider, Boxter, Cayman, Panamera, 918er und wie sie alle hießen oder heißen.

Zu den einzelnen Modellen wird zumindest kurz die Entwicklungsgeschichte erläutert. Unter anderem auch die interessante Erklärung aus welchem Grund der 356 Gmünd Coupé so heiß wie er heißt.

Auch die zum Glück für die Augen das Reißbrett nie verlassenen relativen Mißgeburten (auch die gab es im Hause Porsche, siehe Seite 109) haben ihren Weg in diesen Band gefunden. Ebenso wie die optischen Leckerbissen wie den 986er Boxter oder den 997 turbo s als Cabrio in schwärzestem Schwarz...

Dass weder die Wettkampf-Fahrmaschinen noch diverse Detailaufnahmen von den 10-, 12- oder 16-Zylindermotoren, vereinzelt auch vom Armaturenbrett fehlen und auch der VW-Porsche 914 ("Kohlekasten") sowie ein Ausblick auf den angeblich ab 2020 erhältlichen Mission E Platz gefunden haben, steht bei diesem umfassenden Überblick über die Geschichte von Porsche ausser Frage.

Von einem eigenen Porsche träumt wohl jede(r), einen Porsche sein Eigen nennen können deutlich weniger. Aber jeder, der von einem Porsche träumt, kann seine Träume mit diesem Buch zumindest deutlich untermauern.