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harakiri
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Insgesamt 1146 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2015
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


sehr gut

Jonathan und Madeline treffen zufällig am Flughafen von New York aufeinander. Jonathan fliegt nach San Francisco und Madeline nach Paris. Erst am Ziel angekommen merken beide, dass sie ihre Handys vertauscht haben. Was tun? Rasch entspinnt sich ein SMS-Wechsel und sehr bald will Jonathan mehr über Madeline wissen und findet ein Geheimnis auf ihrem Handy.

Nachdem die Geschichte beinah wie eine Liebesgeschichte beginnt - jedenfalls wird hier stark der Eindruck erweckt durch die Verwechlsung der Handys am Flughafen - dreht sich schnell und wird zum Krimi.

Sehr spannend die Geschichte um Alice und wie sich die PArallelen in Jonathans und Madelines Leben aufbaut. Am Ende klebt man beinah an den Seiten und wird regelrecht durch die HAndlung gepeitscht.

Warum allerdings Roman auf dem Cover steht ist mir ein Rätsel. Ein Roman ist nur der erste Teil. Sehr lebendige, vielschichtige Charaktere und ein gewisser Wortwitz machen das Buch zu einem reinen Lesevergnügen und man mag es gar nciht mehr weg legen.

Bewertung vom 01.10.2015
Marklund, Liza

Weißer Tod / Annika Bengtzon Bd.9


ausgezeichnet

Die Journalistin Annika Bengtzon ist Frau Marklunds Protagonistin in ihren Krimis. Das hier vorliegende Buch ist bereits Teil 9, doch dieser Fall bringt Annika an den Rand ihrer Kräfte.

Ihr Mann wird in Afrika entführt und verschleppt. Annika ist in Schweden quasi auf der anderen Seite der WElt und muss versuchen ihn zu retten. Dabei unterstützt sie Thomas' Chef, dem sie bald näher kommt.

Besonders die Verhältnisse in Gefangenschaft sind von Frau Marklund sehr eindringlich beschrieben. Eine enge Hütte, zu 7 in Hitze und völliger Isolation gefangen gehalten. Hunger und Durst bestimmen die Tage. Man leidet förmlich mit und hofft, dass alles gut ausgeht. Doch die Autorin hat einige Überraschungen für uns Leser parat, was das Buch sehr spannend hält und bis zum Schluss bangt man um Thomas mit.

Immer wieder gibt es kleine Rückblicke auf vergangene Bücher und aktuelles Zeitgeschehen was die Handlung lebendig erhält und das Buch sehr lesenswert macht.

Über kleinere Längen sehe ich hier großzügig hinweg.

Bewertung vom 26.09.2015
Etzold, Veit

Todesdeal


gut

Die Protagonisten:
Martin Fischer - Journalist
Andreas Schmidt - Staatssekretär
Lucia Ming - Investmentmanagerin
Janine Drieling- Auswärtiges Amt

Martin Fischer soll für seine Zeitung einen Artikel über die Berggorillas in Ruanda schreiben. Schnell gerät er in einen Strudel aus Korruption und Krieg. Und ist schließlich ein Spielball der Regierungen.

Diese Story hat mir sehr gut gefallen und hätte Etzold sich auf diese Handlung beschränkt, würde ich sagen: 1 A Leistung. Allerdings bestand der Großteil des Buches aus der Einleitung und der Einführung der Personen und da war mir die Handlung zu politisch. Erklärungen über Beziehungen zwischen den einzelnen Staaten, zwischen Russland, China, Deutschland und Afrika, wurden ausschweifend erklärt. Und Janine hatte anfangs wohl auch nur den Status, dem Leser politische Zänkereien näher zu bringen. Hier fehlte mir einfach stellenweise der rote Faden.
Außerdem waren in meinen Augen zu viele Probleme in das Buch gepackt: Kindersoldaten, Minenarbeit, Piraten, der Genozid der Tutsi und Hutu, Waffenhandel und die Rohstoffgewinnung in Afrika. Hier wäre weniger mehr gewesen. Jedes Thema wurde zwar am Rande gestreift, aber nicht vertieft, so dass ich lieber von einem Thema, Coltane und die Zustände der Gewinnung, z.B. mit Einzelschicksalen, mehr gelesen hätte.
So wollte ich das Buch nach ungefähr der Hälfte schon abbrechen und habe auch teilweise quer gelesen. ABER: dann waren die Verwicklungen auf einmal zu Ende und das Buch bekam eine richtige Handlung durch Martin Fischer, der zwischen die Fronten gerät und seine große Liebe findet.

Fazit: Ich war hier, zumindest in der ersten Hälfte des Buches, nicht die richtige Zielgruppe. Allerdings hat mich der Schluss dann wieder für einiges entschädigt.

3 Sterne sind eigentlich zu wenig, 4 aber dann doch zu viel

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2015
Löwenberg, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restauflage)


sehr gut

Sheridan Grant ist auf dem Weg nach New York als sie durch das Fernsehen erfährt, dass sich auf ihrer Heimatfarm ein Amoklauf ereignet hat. Sheridan wird als Anstifterin und Übeltäterin angesehen und mit Polizeigewalt zurück in ihre Heimat gebracht. Dort trifft sie auf den netten Polizisten Jordan, jedoch auch auf jede Menge Anfeindungen seitens der Bevölkerung, die ihre Adoptivmutter noch bewusst schürt. Doch Sheridans Vorgeschichte macht sie nicht unbedingt glaubwürdig und so sieht sie nur noch einen Ausweg: die Farm verlassen und untertauchen. Gar nicht so einfach, wenn man im ganzen Land bekannt ist und zudem ein etwas aufbrausendes Wesen hat – und kein Geld. Sheridan gerät erneut in Schwierigkeiten bevor sie ihr großes Glück findet.

Die Fortsetzung von „Sommer der Wahrheit“ beginnt beinahe nahtlos. Am Vorabend des Hl. Abend konfrontiert Sheridan ihre Familie damit, was sie im ersten Band herausgefunden hat – und es kommt zum großen Streit. Was Sheridan dann erlebt hat mich sehr wütend gemacht: Polizeiwillkür, Aufbauschungen durch die Presse, Anfeindungen von allen Seiten. Sicher, unschuldig ist sie nicht, was sie nur umso sympathischer werden lässt, aber so eine Ungerechtigkeit hat sie auch nicht verdient. Nele Löwenberg weckte beim Lesen dieses Romans eine ganze Palette Gefühle in mir: Mitgefühl, besagte Wut, Hoffnung und Spannung. Fasziniert habe ich ihre Reise durch die USA begleitet und wie sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät.
Gleichzeitig erzählt die Autorin die Story von Jordan weiter, die sich am Ende dann noch mit der der Grants verbindet. Diesen Strang fand ich etwas überflüssig und unglaubwürdig, obwohl es sich schon am Anfang andeutet. Am Ende finden sich dann noch Hinweise auf einen möglichen dritten Band und ich bin schon sehr gespannt, was Sheridan noch alles erleben wird und ob sie endlich Ruhe findet.
Fazit: Nele Löwenberg, das Pseudonym von Nele Neuhaus, schreibt auch tolle Romane. Nicht nur ihre Krimis um Kirchhoff sind lesenswert.

Bewertung vom 07.09.2015
Carter, Chris

Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6


ausgezeichnet

Durch Zufall geht der Polizei ein Massenmörder ins Netz – und Hunter muss dafür auf seinen wohlverdienten Urlaub verzichten. Als er den Täter sieht ist er erstaunt: er kennt ihn von früher. Lucien Folter und er haben zusammen Psychologie studiert. Und so wundert es nicht, dass dieser Hunter voll im Griff zu haben scheint. Sein letzter Trumpf ist die junge Maddy, die irgendwo gefangen gehalten wird. Lucien will die Ermittler zu ihr führen, aber zu seinen Bedingungen. Schnell wird klar: ein Kopf-an-Kopf-Rennen beginnt und als der Fall schließlich persönlich wird, sieht Hunter rot.

Ein wenig hat mich das Buch an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. Häppchenweise erzählt Lucien von seinen Taten, aber nur, wenn Hunter auch ehrlich auf seine Fragen antwortet. So kommen unfassbare Taten auf, die dem Leser einen leichten Schauer über den Rücken laufen lassen. Sehr einfallsreiche Morde, mal was anderes! Ich lese sehr viele Thriller und wurde in letzter Zeit deren schon etwas müde, weil halt alle sich gleichen und nach Schema F verfahren. Chris Carter geht erfrischend andere Wege und so habe ich das Buch geradezu verschlungen.
In Lucien Folter – allein den Namen in einem Thriller muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – hat Hunter seinen Meister gefunden. Immer ist dieser, zum Vergnügen des Lesers, ihm einen Schritt voraus und die Psychospielchen zwischen den beiden sind wirklich herrlich zu lesen.

Fazit: eins meiner Lesehighlights im Jahr 2015

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2015
Bold, Emily

Lichtblaue Sommernächte


sehr gut

Ein letztes Mal im Sommerhaus – das ist Laurens Wunsch und so trifft sich die ganze Familie um Abschied zu nehmen. Denn Lauren ist todkrank und will selbstbestimmt sterben. Am Lagerfeuer erinnern sich Lauren und ihre Familie an ihr bisheriges Leben, an das Glück und die Liebe zu Tim und ihren Kindern.

Sehr einfühlsam erzähltes Buch. Man weiß von Anfang an, was mit Lauren passiert und erlebt nun ihren Weg. Wie sie Tim kennen und lieben lernt, ihre Kinder bekommt, der Beginn der Krankheit, Verleugnung und schließlich Akzeptanz. Man leidet förmlich mit der ganzen Familie mit, auch wenn Lauren durchaus positiv mit ihrer Krankheit umgeht. Dennoch gibt es auch schlimme Tage und die treiben dem Leser fast die Tränen in die Augen. Vor allem, weil ihre Kinder noch klein sind – und das ist der Alptraum jeder Mutter: ihre Kinder zurücklassen zu müssen. So manche Gänsehaut überzog meine Arme beim Lesen dieses Buches. Dennoch ist es kein durchwegs trauriges Buch. Der Zusammenhalt von Laurens Familie und Freunden, die immer für sie da sind und die Liebe von Tim erzeugen eine positive Grundstimmung.
Anfangs eine Liebesgeschichte, später ein Buch mit Tiefgang um eine starke Frau, die ihr Ende selbst bestimmen mag und damit nicht überall auf Zustimmung stößt.
Besonders gut hat mir Mia gefallen. Laurens Tochter, ein Teenager wie er im Buche steht und total überfordert mit der Krankheit ihrer Mutter. Hier hätte ich gern noch mehr gelesen von deren Rebellion und dafür etwas weniger Liebesgeschichte am Anfang

Bewertung vom 09.08.2015
Elo, Elisabeth

Die Frau, die nie fror


sehr gut

Ned und Pirio sind mit ihrem Hummerkutter auf dem Meer unterwegs als sie von einem Riesenfrachter gerammt und versenkt werden. Nur Pirio überlebt und gilt fortan als „Die Schwimmerin“, weil es eigentlich unmöglich ist, 4 Stunden in 5 Grad kaltem Wasser zu überstehen. Pirio macht sich auf die Suche nach den Schuldigen und kommt schnell darauf, dass ein Anschlag auf sie verübt wurde. Neds Sohn Noah zuliebe, der die Wahrheit verdient hat, gräbt Pirio immer tiefer, bis sie selbst in Gefahr gerät. Trauen kann sie niemandem und als die Menschen in ihrer Umgebung bedroht werden und Unfällen zum Opfer fallen, riskiert sie alles…

Was beginnt wie ein Roman wird schnell zum spannenden Krimi. Ich habe das Buch unter der Annahme gelesen, einen Roman über Russland in Händen zu halten und wurde angenehm überrascht. Mit einem Krimi hatte ich nicht gerechnet. Zudem war ich überrascht vom Schreibstil. Immer wieder flicht die Autorin kleine Passagen ein, die zum Schmunzeln bringen. Zwischendurch gab es aber auch mal kleinere Längen und die Geschichte mit der Navy fand ich relativ unnötig. Seis drum, der Rest war sehr gut.
Mit Pirio ist der Autorin eine sehr starke Heldin gelungen, mit der man mitfiebert. Sie ist mutig und stark, hat aber auch ihre weichen Seiten und ist vor allem eins: sensibel und hilfsbereit. Wie sie mit Noah umgeht, der unter seiner alkoholkranken Mutter leidet fand ich einfach nur schön.

"Die Frau, die nie fror" ist vielschichtig: Krimi, Umwelt-Thriller und Familiendrama. Alles mühelos zu einer spannenden Story verwoben, die mühelos unterhält und fesselt

Bewertung vom 05.07.2015
Haston, Meg

Alles so leicht


sehr gut

Stevie will sterben. Stevie will sich zu Tode hungern. Stevie hat ihren Bruder getötet.
Doch zu ihrem Glück wird sie von ihrem Vater rechtzeitig in eine Therapieeinrichtung gebracht. Zunächst noch störrisch, widersetzt sie sich jeglicher Behandlung, doch nach und nach öffnet sich Stevie und findet Freunde – und neuen Lebensmut. Doch der Weg ist steinig und immer wieder gibt es Rückschläge.

Sehr eindringlich ist der Leidensweg von Stevie. In Rückblenden erfährt der Leser was es mit Eden und Stevie auf sich hat – und warum sie sich Schuld am Tod ihres Bruders fühlt. Diese Passagen fand ich sehr interessant, wenn auch etwas störend im Lesefluss. Denn die eigentliche Handlung passiert in der Therapie: Stevies Ankunft und die zarten Versuche der sehr kompetenten Psychiaterin, zu ihr durchzudringen.
Meg Haston verarbeitet hier eigene Erfahrungen. Auch sie hatte eine Essstörung und kam in Behandlung. Dadurch wird dieses Buch noch authentischer und ist für alle Jugendlichen oder Angehörige geeignet, die sich ebenfalls mit der Krankheit Anorexie und Bulimie auseinandersetzen müssen. Zarte Töne wechseln ab mit rüden Handlungen und genau das macht das Buch glaubhaft: nicht eine geradlinige Heilung, sondern eine Herausforderung.
Zuerst dachte ich noch, hm, ob das Buch wirklich fesselt, ob es mich nicht vielleicht langweilt. Aber nein! Stevie war mir gleich sympathisch und natürlich war ich auch neugierig, was es mit ihrem Bruder auf sich hat. So hatte mir die Autorin immer eine Karotte vor die Nase gehalten, damit ich weiterlese. Aber das hätte es nicht gebraucht, denn gerade die leisen Töne machen dieses Buch aus.

Alles so leicht – ein Buch für jede Altersklasse. Ein Buch das nachdenklich macht. Aber auch ein Buch, das Mut macht