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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1368 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2011
Siche, Torsten N.

Krähenschrei


sehr gut

"Jede Seele ist ein Tümpel. Du kannst nichts erkennen, du weißt nicht, wie tief es hinuntergeht." Ich schüttle den Kopf. "Inga ist mehr wie ein Bergsee. Ganz klar, ganz rein, normalerweise kannst du bist auf den Grund sehen."

Enzo liebt Inga und möchte es ihr endlich sagen. Er wartet auf sie im Wald, um mit ihr wie immer joggen zu gehen. Doch sie kommt nicht. Enzo macht sich Sorgen und läuft zu ihrem Haus, wo er nur abgewiesen wird. Inga bricht den Kontakt zu ihm ab und trifft sich ausgerechnet mit Melody, Eunice und Vesna, einer Mädchengang, die stets für Unruhe sorgt. Enzo kann nicht glauben, dass Inga sich mit der Mädchengang angefreundet hat und beginnt, zusammen mit seinen Freunden Moritz und Arne, die Mädchen zu beschatten. Dabei macht er Entdeckungen, die sein ganzes Leben verändern. Als dann auch noch Inga spurlos verschwindet und ein Mädchen aus der Gang tot aufgefordert wird, ist allen klar, dass die Sache gefährlicher ist, als jeder geahnt hat..

"Krähenschrei" war für mich ein absolutes Experiment, denn ich kannte weder den Klappentext, noch sonst irgendwas über dieses Buch. Vielmehr habe ich dieses wunderschöne Cover in der Bücherei meines Vertrauens entdeckt und musste es einfach mitnehmen. Zwar habe ich anhand des Covers eine ganz andere Story erwartet, bin aber dennoch sehr begeistert von dieser Geschichte.

Torsten N. Siche hat bei diesem Buch einen sehr einfachen Schreibstil gewählt. Die Sätze sind kurz, schlicht und immer aus der Ich-Perspektive geschrieben. Durch die kurzen Abschnitte und Sätze lässt sie dich Geschichte recht schnell lesen. Ein Thriller war das Buch lange Zeit nicht für mich, viel mehr ein Jugendbuch mit Tiefgang, bei dem Gewalt und Mobbing eine große Rolle spielen. Allerdings steigt die Spannung im Laufe der Geschichte immer mehr, sodass dieses Buch durchaus in dieses Genre einzuordnen ist.
"Krähenschrei" wird aus der Sicht von mehreren Charakteren erzählt. Am häufigsten kommt allerdings der 17-jährige Enzo zu Wort.

Die Charaktere kann man hier am besten als schwierig bezeichnen. So manches Verhalten konnte ich nachvollziehen, Sympathien allerdings für niemanden aufbringen. Sehr negativ ist mir Enzo aufgefallen. Ich wusste nie so recht, was ich von ihm halten soll: Ist er ein netter Junge, der nur helfen will? Ist er ein Stalker? Ist er sogar schlimmeres? Vor allem seine Gefühle zu Inga kann man nahezu als krankhaft beschreiben:

"Noch nie habe ich sie geküsst, noch nie angefasst. Trotzdem richte ich gerade mein ganzes Leben nach ihr aus. Die Schule ist mir egal, die Polizei ist mir egal und auch ob ich je wieder nach Hause zurück kann, interessiert mich im Moment nicht. Hauptsache ich kann Inga retten. Hauptsache wir zwei haben noch eine Chance. Und irgendwann ein Haus zusammen, Kinder und eine Schaukel im Garten." (Seite 79)

Interessant dagegen war Vesna. Sie ist absolut kein Unschuldsengel und ist sehr kriminell, dennoch fand ich ihre Motive für dieses Verhalten interessant. Ich konnte sie und ihre Gedanken verstehen, allerdings habe ich mich immer wieder gefragt, ob das ganze Verhalten tatsächlich nötig ist.
Inga, die hier in dem Buch verschwindet, ist ebenfalls kein Unschuldslamm, zwar ist sie hier klar das Opfer, aber dennoch habe ich auf keiner einzigen Seite besonders viel Mitleid für sie empfunden.

Die Charakter sind aber trotz ihrer ganzen Fehler und Schwächen kein Minuspunkt für dieses Buch, denn die ganzen Ungereimtheiten machen diesen packenden Thriller aus und durch die Unvorhersehbarkeit ist der Spannungsbogen bis zuletzt erhalten geblieben.

Das Cover ist, wie oben bereits geschrieben, ein absoluter Hingucker. Die Schmetterlinge und der Stacheldraht passen sehr gut zusammen und geben ein tolles Bild ab.

Insgesamt konnte mich "Krähenschrei" trotz der unsympathischen Charaktere von sich überzeugen. Wer gerne Jugendbücher mit Thrillerelementen liest, ist bei diesem Buch bestens aufgehoben. Empfehlenswert.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2011
Moss, Alice

Ist Deine Liebe unsterblich? / Mortal Kiss Bd.1


sehr gut

Alice Moss hat mich mit ihrem Schreibstil überzeugt. Sie schreibt flüssig, mitreissend und auch die teilweise saloppe Jugendsprache kam gut rüber, ohne aufgesetzt zu wirken. "Mortal Kiss" ist Alice Moss' erstes Buch.
Die Geschichte legt sich nicht auf eine Perspektive fest und wechselt immer hin und her, was mir die Charaktere direkt näher gebracht hat. Ihre Gedanken sind zum Großteil nachvollziehbar und trotz der vielen Fantasyelemente sehr authentisch.

Vor allem die Charaktere haben mir nach anfänglichen Schwierigkeiten ganz gut gefallen. Vor allem Faye ist ein Mädchen, dass man schnell ins Herz schließt. Durch den frühen Tod ihrer Mutter lebt sie mit ihrem Vater und ihrer Tante zusammen. Da ihr Vater beruflich oft wochenlang aus der Stadt raus ist, kümmert sich ihre Tante Pam wie eine Mutter um sie, was Faye sichtlich gut tut. Sie ist intelligent, zielstrebig und verlässt sich nicht nur auf ihr Herz. Trotzdem ist sie an manchen Stellen doch sehr naiv, besonders was ihre Gefühle für Finn und Lucas betrifft. Beide kennt sie nur ein paar Tage, entwickelt aber zum Teil derartig starke Gefühle, sodass ich da nur mit dem Kopf schütteln konnte.
Gefühlstechnisch ist es bei Liz genauso, wobei Liz noch eine Spur naiver als Faye ist. So malt sie sich z.B. direkt bei ihrer ersten Begegnung mit Lucas aus, wie sie zusammenkommen und das Traumpaar der Schule werden. Viele Sympathiepunkte hat sie während der Geschichte nicht bei mir gesammelt.
Lucas uns Finn können unterschiedlicher nicht sein. Beide haben einen unterschiedlichen Lebensstil und andere Ziele im Leben, lassen sich aber von der gleichen Macht beherrschen, was nur nicht auf dem ersten Blick klar ist. Deutlich sympathischer war mir hier Finn. Er ist weniger aufdringlich und strahlt was düsteres aus, was direkt mein Interesse geweckt hat. Lucas ist mir dagegen zu aufdringlich und selbstsicher gewesen.

Leider gibt es in diesem Buch ein paar größere Logikfehler.
Beispiel: Faye flüchtet aus dem Wald und lässt ihr Handy fallen. Da sie vor den Wölfen große Angst hat, rennt sie einfach weiter, ohne das Handy zurückzuholen. Als sie an der Straße ankommt, wird sie direkt von Finn gefunden und nach Hause gebracht.
Am nächsten Tag schreibt ihr Liz eine SMS, die sie direkt beantwortet. Wie kann das sein? Es wird nirgendwo erwähnt, dass das Handy zurückgeholt wurde oder sie ein neues hat. Und sollte sie ein neues Handy haben: Woher sollte Liz ihre Nummer haben?

"Endlich bekam Faye ihr Handy zu fassen, doch die verfrorenen Finger verfehlten die Wahltasten, und das Gerät fiel ihr aus der Hand und verschwand im Schnee. Faye schluchzte auf, traute sich aber nicht, stehen zu bleiben, sondern rannte weiter, mobilisierte all ihre Kräfte." (Seite 77)

"Sie zog ihr Handy aus der Tasche und bat Faye per SMS, ins Einkaufszentrum zu kommen, weil sie ein Geschenk für sie habe. Dann wartete sie nervös auf Antwort, denn vielleicht war Faye ja so wütend auf sie, dass sie ihre Nachricht ignorierte, oder sie schrieb ihr - schlimmer noch - zurück, sie wolle sie nie wieder sehen [...] In diesem Moment vibrierte ihr Handy in der Tasche. Angespannt öffnete Liz die Nachricht, lächelte dann aber: 'Komme, so schnell ich kann', stand auf dem Display." (Seite 97/98)

Knapp 100 Seiten später wird dann mal endlich auf das verloren gegangene Handy eingegangen: Faye hat angeblich ihr neues Handy verloren, wieso ihre beste Freundin aber ausgerechnet dann eine SMS an die alte Handynummer schreibt, wird nicht aufgelöst.

Insgesamt konnte mich "Mortal Kiss" trotz einiger Fehler von sich überzeugen und zum Ende hin sogar überraschen. Ob eine Fortsetzung tatsächlich nötig ist, bezweifel ich, dennoch werde ich auch diese höchstwahrscheinlich lesen, weil mir Faye einfach wahnsinnig sympathisch ist. Besonders empfehlenswert für Fans von Maggie Stiefvater und Stephenie Meyer.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2011
Lee, Jeong-A.

Die Legenden vom Traumhändler


sehr gut

Unglaublich, aber wahr: Ich habe einen Manga gelesen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich es tatsächlich durchgezogen habe. Nachdem meine ersten Versuche mit "Sailor Moon" und "Nana" kläglich gescheitert sind, habe ich auch von diesem Manga nichts Gutes erwartet und war eher skeptisch.

Allerdings haben mich "Die Legenden vom Traumhändler" von sich überzeugt. Mein eigentliches Problem bei einem Manga ist die komplette Umstellung von Buch zu Manga. Ich habe meine Schwierigkeiten, ein Buch von hinten nach vorne zu lesen und beim Manga sind mir meistens die Sprechblasen zu wirr, sodass ich nie wusste, wer nun was gesagt hat. Aber beim Traumhändler ist es vollkommen anders. Man liest die Geschichte ganz normal von vorne nach hinten und die Sprechblasen sind passend platziert.

Die Traumhändler-Reihe thematisiert Märchen, die zunächst genau wie die Originalgeschichten verlaufen, aber ein vollkommen anderes Ende nehmen, mit dem ich so gar nicht gerechnet habe.
Im ersten Band des Traumhändlers werden folgende Märchen besprochen:
- Dornröschen
- Hänsel und Gretel
- Die kleine Meerjungfrau
- Das unendliche Märchen

Durch das abgeänderte Ende der jeweiligen Geschichten wurde ein guter Spannungsbogen geschaffen und ich war sehr überrascht, was man aus den einzelnen Märchen herausholen konnte. Vor allem bei "Hänsel und Gretel" konnte ich mir nur wenig vorstellen, allerdings ist auch hier eine gute Idee geschaffen worden.
Abgeändert werden die Geschichten durch eine Kapsel, die vom Traumhändler herausgegeben werden. Damit schließen die Protagonisten einen Deal mit ihm ab, den er jederzeit widerrufen und diejenigen bestrafen kann, wenn deren Verhalten nicht dem entspricht, was erhofft wurde. Die Charaktere aus den Märchen sind vergleichbar mit dem Original, sind nur um einiges bösartiger.

Da ich mich vorher so gut wie gar nicht mit Mangas beschäftigt und dadurch kaum Vergleiche habe, kann ich den Zeichenstil nur oberflächlich bewerten.
Die Zeichnungen haben mir sehr gut gefallen. Jeong-A Lee hat während der Geschichten ihren Stil nicht verändert und die Emotionen der Charaktere perfekt eingefangen. Besonders eindrucksvoll ist ihr dies am Ende von Dornröschen und Hänsel und Gretel gelungen.

Insgesamt hat mich Jeong-A Lee mit ihren "Legenden vom Traumhändler" sehr positiv überrascht. Ich werde mit Sicherheit nie ein großer Manga Fan sein, aber immerhin denke ich darüber nach, auch die restlichen fünf Bände zu lesen.

Reiheninfo
Es sind sechs Bände vom Traumhändler erschienen, die allesamt unter dem Titel "Die Legenden vom Traumhändler" veröffentlicht wurden.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2011
Fischer, Rebecca

Nur lieben ist schöner


ausgezeichnet

Nelly, Tinette und Inka sind seit Jahren die besten Freundinnen, genießen ihre Dr. House Abende, Pizza und lieben Männer - doch die Männer lieben anscheinend sie nicht.
Immer wieder geraten die drei Frauen an die falschen Männer und müssen mitansehen, wie diese mit anderen Frauen glücklich werden. Gibt es in Hamburg tatsächlich keine vernünftigen Männer mehr? Obwohl die drei Frauen nicht direkt auf der Suche sind, begegnen sie doch immer wieder Männer, auf die sie sich einlassen, aber ist Mr. Right tatsächlich dabei?


Rebecca Fischer ist ein Pseudonym von Deutschlands Erfolgsautorin Gabriella Engelmann. "Nur lieben ist schöner" ist bereits der zweite Roman, der unter diesem Pseudoynm erschienen ist.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht, flüssig, humorvoll, sarkastisch und hat mich so manches Mal zum Lachen gebracht.
Die Geschichte lebt ganz klar von den kleineren Momenten, die mir besonders gefallen haben. So ist z.B. Inka immer wieder für eine Überraschung gut. Normalerweise leben ihre Liebhaber in Städten wie New York, Dubai oder Hongkong, während der aktuelle Liebhaber ausgerechnet aus Wuppertal kommt und dazu noch Wulfger heißt.

Die Geschichte wird aus Nelly's Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Nelly schildert auf unglaublich humorvolle Art und Weise ihr Liebesleben und das ihrer Freundinnen Inka und Tinette. Obwohl die drei Freundinnen ein unschlagbares Trio sind, können sie unterschiedlicher nicht sein.
Während Inka sich mehr auf lockere, kurze Beziehungen stürzt, gerät Tinette immer wieder an verheiratete Männer, die ihr eine Zukunft versprechen, und am Ende bleibt sie mit gebrochenem Herzen zurück. Nelly dagegen sucht die große Liebe, den Einen, der sie auf Händen trägt.
Nelly ist Autorin und schreibt Liebesromane. Besonders interessant empfand ich hierbei, wie sie mit Schreibblockaden umgeht und woher sie ihre Ideen für ihre Geschichten nimmt. Gleichzeitig fragt man sich dann automatisch, wieviel Rebecca Fischer dabei in Nelly steckt.

Nelly, Inka und Tinette muss man einfach gerne haben, die Männer im Buch dagegen sind zwar nett, aber keinesfalls Charaktere, die man ins Herz schließt. Dies muss hier aber auch gar nicht sein, denn schließlich spielen diese hier alle eine Nebenrolle. Manche Männerwahl ist schon dermaßen absurd, dass ich am liebsten so manches Mal "Neiiiin, nicht der" gerufen hätte.

Obwohl "Nur lieben ist schöner" ein typischer Liebesroman ist, sticht er doch positiv heraus. Hier geht es nicht um stundenlange Shoppingtouren oder orientierungslose Frauen, die ihre Platz in der Welt noch nicht gefunden haben, sondern um drei Frauen um die dreißig, die mitten im Leben stehen und wissen, was sie wollen.

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte. Durch das kräftige Pink und die Blumen, lässt sich schnell erahnen, zu welchem Genre dieses Buch gehört. Die Blumen passen zum typischen "Er liebt mich, er liebt mich nicht,.."-Prinzip, dass perfekt zur Geschichte passt.

Insgesamt hat mich "Nur lieben ist schöner" mit seinen wunderbaren Protagonistinnen und dem lockeren Schriebstil überzeugt. Wer Lust auf eine lockerleichte, zum Teil auch tiefgehende Geschichte hat, ist bei diesem Buch perfekt aufgehoben! :)

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2011
Safier, David

Happy Family


schlecht

Ich habe vor längerer Zeit schon einmal ein Buch von David Safier gelesen und war auch da nur mäßig begeistert. Da "Happy Family" aber eigentlich recht super klang, wollte ich dem Autor noch einmal eine ernsthafte Chance geben.

Doch leider wurde ich bereits auf den ersten Seiten enttäuscht. Das Buch hat definitiv das Zeug, eine richtig gute Geschichte zu erzählen, aber direkt am Anfang mit Stephenie Meyer anzukommen, war mir dann doch zu viel.
Da hat Stephenie Meyer eine Premiere in einer tollen Atmosphäre und das einzige, was sie beschäftigt, ist, was das Wort "Breiarsch" zu bedeuten hat? Sorry, aber SOWAS trifft einfach nicht meinen Humor.

Auch die Charaktere waren mir etwas zu farblos. Die Mutter ist eine Glucke, die immer etwas zu meckern hat, dem Vater ist alles egal, die Tochter ist eine Zicke und der Sohn ein Klugscheißer. Bei solch einem Auftreten fiel es mir wirklich schwer, mich in sie hineinzuversetzen.

Knapp 100 Seiten habe ich durchgehalten, danach war Feierabend. Sehr schade. Ich werde wohl zukünftig die Finger von David Safier lassen.

13 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2011
Kuhn, Krystyna

Der Fluch / Das Tal Season 2 Bd.1


ausgezeichnet

"David glaubte nicht an Geister, wohl aber an so etwas wie eine dunkle Macht. So etwas wie das Böse. Und eines war sicher: Das Böse lauerte hier draußen in diesen Wäldern, den Bergen und nicht zuletzt auch unter der Oberfläche des Lake Mirror." (Seite 16)

Endlich geht es weiter!
Lange musste man auf die 2. Staffel von "Das Tal" warten und nun ist es endlich so weit. Als ich das Buch in der Post hatte, musste ich alle anderen Bücher sofort zur Seite legen und mit diesem Buch beginnen. "Das Tal" zieht mich jedesmal aufs Neue magisch an. :)

Krystyna Kuhns Schreibstil ist gewohnt flüssig, spannend und hat mich sofort gepackt. Sie besitzt die Gabe, mich jedesmal aufs Neue in ihren Bann zu ziehen. Das Tal strahlt eine Ruhe und gleichzeitig eine große Gefahr aus, sodass ich das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte.

Etwas geärgert habe ich mich über die fehlerhafte Kurzbeschreibung, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wenn man sich diese durchliest, kommt man schnell auf den Gedanken, dass das Buch hauptsächlich aus der Sicht von Robert erzählt wird. Dies ist aber nicht der Fall. Im Gegenteil: Robert spielt in diesem Buch nur eine sehr kleine Rolle und die angebliche Entdeckung taucht erst ansatzweise im Epilog auf.

Die Geschichte wird zu 90% aus der Sicht von Rose erzählt und zu 10% aus der Sicht von David. Da Rose in der ersten Staffel meiner Meinung nach viel zu kurz gekommen ist, wurde es Zeit, mehr über sie zu erfahren. Rose gehört neben Katie, David und Robert zu meinen Lieblingen und spätestens seit diesem Buch habe ich sie nur noch mehr in mein Herz geschlossen.
Ihre Geschichte ist ergreifend, spannend und absolut unvorhersehbar und mittlerweile versteh ich sie und ihr Verhalten bzgl. ihrem Äußeren (die Glatze) besser. Ihre Lebensgeschichte wird abwechselt aus der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt. Dadurch, dass die Zeitangaben sehr gut angegeben wurden, konnte ich der Geschichte gut folgen, ohne durcheinander zu geraten.
Davids Ansichten werden dagegen nur in der Gegenwart erzählt. Dazu kommen Auszüge aus dem Reisetagebuch von Dave Yellad, die zwischen den Jahren 1908 und 1914 entstanden sind. Im ersten Moment war ich etwas irritiert, weil ich nicht wusste, was diese mit Rose' Geschichte zu tun haben, wenn man sich aber besonders das Ende anschaut, wird schnell klar, dass diese Tagebuchauszüge bereits für den sechsten Band der Reihe wichtig sind.

Die Covergestaltung ist schlicht und passt sich den anderen Büchern an. Etwas enttäuschend ist hier nur die Farbe. Das Grau aus der ersten Staffel hat mir persönlich besser gefallen. Dies ist jedoch reine Geschmacksache. Zu der Kurzbeschreibung ist bereits oben alles gesagt.

Insgesamt konnte mich auch dieser Band der Tal-Reihe von sich überzeugen. Krystyna Kuhn hat die Geschichte gut fortgesetzt und es blieben kaum Fragen aus der ersten Staffel offen. So macht eine Fortsetzung Spaß! Ich freue mich schon auf den nächsten Band, der im Februar 2012 erscheint.

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2011
Cach, Lisa

Eternally - Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen


sehr gut

"Eternally" ist eine gute Mischung aus Jugendbuch, Fantasy und historischen Roman. Lisa Cach hat den Sprung zwischen Vergangenheit und Gegenwart in diesem Buch gut hinbekommen und ich konnte der Geschichte verfolgen, ohne durcheinander gebracht zu werden. Die Geschichte befasst sich mit Hexen von damals und heute, allerdings nicht unbedingt in der Form, wie man sie bislang in anderen Büchern kannte. Die Hexe wird hier nicht als Zauberin, sondern mehr mit übersinnlichen Fähigkeiten beschrieben, was mir gut gefallen hat, da bei der Darstellung nicht übertrieben wurde.

Mit dem Schreibstil bin ich nicht ganz zufrieden. Zwar hat es die Autorin geschafft, mich mit der Geschichte in ihren Bann zu ziehen, allerdings gibt es auch ein paar Schwachstellen. Vor allem die Szenen in der Vergangenheit sind stellenweise zu genau beschreiben, sodass die eigene Fantasie kaum gefördert wurde. Die Informationen, die Lisa Cach hier jedoch gesammelt hat, sind durchweg interessant, nur leider zu langatmig. Ebenfalls etwas störend empfand ich die ganzen französischen Sätze, die direkt darauf übersetzt wurden. Hier hätte es auch auf deutsch gereicht, da dies oft beim Lesen gestört hat. Ansonsten gibt es hier aber nichts zu bemängeln.

Einen ganz großen Pluspunkt gibt es von mir, weil dieses Buch endlich mal wieder ein Einzelband ist. Zwar lese ich Reihen und Trilogien sehr gerne, jedoch ist ein Einzelband auch mal wieder sehr angenehm.

Vor allem bei den Schauplätzen und den Charakteren hat sich die Autorin große Mühe gegeben. Das Chateau de la Fortune strahlt auf mich eine kalte, aber durchaus gemütliche Atmosphäre aus, in dem man sich nur wohlfühlen kann. Das Gelände rund um das Schloß wirkt verlassen und zum Teil ebenfalls düster. Zunächst spielt die Geschichte in den USA, Caitlyns Heimatland, doch recht schnell zieht sie nach Frankreich, um dort zu Schule zu gehen.

Caitlyn ist eine großartige Protagonistin. An ihrer alten Schule war sie eine Außenseiterin, die sich nie willkommen fühlte und mit den Schülern nichts anzufangen wusste. Sie wirkt schüchtern und in sich gekehrt. Aus den Jungs ihrer Highschool hat sie sich nichts gemacht, vielmehr wartet sie auf den Mann, der ihr Herz direkt im Sturm erobert. Der ist ihr jedoch noch nicht persönlich begegnet.
In ihren Träumen trifft sie auf Raphael, der ihr Herz höher schlagen lässt. Sie lässt sich immer mehr auf ihre Träume ein und begegnet immer wieder Raphael. Sie spürt, dass dies weit mehr, als ein Traum ist. Aber kann sich Realität und Traum tatsächlich miteinander vereinbaren? Aber sie träumt nicht nur von Raphael, sondern muss sich auch ständig mit Alpträumen befassen, in denen sogenannte Kreischer auf sie lauern. Caitlyns Gefühle und Gedanken werden gut dargestellt, im Bezug auf Raphael ist sie jedoch stellenweise naiv, was ich ihr aufgrund ihres Alters jedoch nicht übel nehme.

Insgesamt konnte mich "Eternally" mit seinen Charaktere und der wunderbar düsteren Handlung überzeugen. Nicht nur Liebhaber von Jugendbüchern werden an diesem Buch ihre Freude haben.

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2011
Pearce, Jackson

Blutrote Schwestern


sehr gut

Rosie und Scarlett sind unzertrennlich. Die beiden Schwestern wohnen zusammen in einer kleinen Hütte in einem Dorf, das recht ruhig erscheint. Doch der Schein trügt: Regelmäßig verschwinden im Dorf und der Umgebung junge Mädchen, die ungeklärte Fälle bleiben. Nur Rosie, Scarlett und deren bester Freund Silas kennen die Wahrheit. Werwölfe, genannt Fenris, machen Jagd auf junge Mädchen, um diese zu töten.
Da Scarlett und Rosie durch Fenris bereits ihre Großmutter verloren haben, machen sie es sich zur Aufgabe, die Fenris anzulocken und zu töten.
Als immer mehr Mädchen verschwinden und immer mehr Fenris in der Umgebung auftauchen, zieht es Silas, Rosie und Scarlett in die Großstadt. Hier wollen sie weitere Leben retten und die Stadt von den Fenris befreien, doch dann kommt es zum Bruch zwischen den Schwestern und die Freundschaft zu Silas steht auf dem Spiel...


"Blutrote Schwestern" ist der erste Band der "Fairytale Retellings"-Reihe. Jackson Pearce hat sich mit dieser Reihe die Aufgabe gemacht, Märchen zu modernisieren, was ihr beim ersten Band mehr als gelungen ist. In "Blutrote Schwestern" geht es um Rotkäppchen, dass spannend, ereignisreich und sehr blutig umgesetzt wurde.

Jackson Pearce hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil. Sie schreibt spannend, lebendig, flüssig und unglaublich unterhaltsam. Die düstere Stimmung hat sich direkt auf mich übertragen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Charaktere, Orte und vor allem die Jagd werden sehr gut beschrieben, als wäre man mittendrin. Obwohl in dem Buch viele blutige und brutale Szenen vorkommen, versucht die Autorin dennoch, die Geschichte jugendfreundlich zu gestalten.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Scarlett und Rosie erzählt. Ihre Gedanken und Gefühle werden hierbei glaubhaft erzählt und man muss die beiden einfach gerne haben. Allerdings ist Rosie in meinen Augen die deutlich sympathischere Schwester.

Sie sind unzertrennlich und halten wie Pech und Schwefel zusammen. Nach der Ermordung ihrer Großmutter ist Scarlett wie eine Ersatzmutter für Rose geworden, obwohl die beiden Schwestern gerade mal zwei Jahre auseinander sind. Trotz aller Ähnlichkeit und Gemeinsamkeit sind die beiden Mädchen auch sehr unterschiedlich.

Für Scarlett gibt es nur die Jagd. Sie liebt den Schmerz, das Anködern und die Kämpfe mit den Fenris. Sie braucht das Ganze wie die Luft zum Atmen und braucht neben ihrer Schwester und ihrem besten Freund Silas nichts anderes auf der Welt. Durch ihre Verbissenheit nimmt sie häufig keine Rücksicht auf Rosie und merkt nicht, wie sehr das Mädchen ihre Freiheit vermisst. Durch die Jagd ist Scarlett, im Gegensatz zu Rosie, schwer entstellt. Auf ihrem Körper befinden sich unzählige Narben und sie hat nur noch ein Auge.
Rosie ist dagegen anders. Zwar ist sie ebenfalls die geborene Jägerin und geht regelmäßig auf die Jagd, aber dennoch ist dies nicht ihre Erfüllung. Sie möchte mehr aus ihrem Leben machen und möchte Hobbies wie jedes andere 16-jährige Mädchen. Da Rosie ihre Schwester jedoch nicht verletzen möchte, verzichtet sie oftmals auf andere Beschäftigungen.

Die Geschichte und das Leben der Fenris wird interessant dargestellt, aber auch sehr vorhersehbar, was ich ein wenig schade fand. Da aber gleichzeitig keine andere Lösung Sinn gemacht hätte, ist die Entwicklung in der Geschichte nachvollziehbar.

Das Cover hat mich zunächst etwas abgeschreckt, mittlerweile gefällt es mir jedoch richtig gut. Es wirkt düster und passt sich der Stimmung im Buch an. Je mehr ich über die Handlung erfahren durfte, umso mehr wusste ich die Buchgestaltung zu schätzen.

Insgesamt konnte mich Jackson Pearce erneut von ihrem Talent überzeugen. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der Märchen und Fantasyromane liebt. Ich freue mich bereits auf den zweiten Band, in dem "Hänsel und Gretel" thematisiert wird.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2011
Katzenberger, Daniela

Sei schlau, stell dich dumm


gut

"Ich bin gerne eine Tussi. Das ist doch kein Schimpfwort!"

Die Katzenberger veröffentlicht ein Buch - muss das denn sein?
Das ist eine Frage, die ich mir bis jetzt selbst nicht beantworten kann. Fakt ist: Ich bin kein Fan dieser Frau, ob ich es je werde, steht in den Sternen. Allerdings respektiere ich sie für ihre Karriere, die sie quasi aus dem Nichts geschaffen hat.

Die insgesamt 232 Seiten waren für mich zum Teil recht unterhaltsam, manchmal aber auch eine Qual.
Einige Sachen aus ihrem Leben sind schon ganz witzig erzählt, aber manchmal sind da auch Sachen bei gewesen, die ich einfach nicht wissen wollte. Es ist ja ganz nett, dass Frau Katzenberger sehr viel aus ihrem Leben erzählt, aber wie oft und mit welcher Zahnpasta sie sich die Zähne putzt oder wann und wo sie zum ersten Mal ihre Periode bekommen hat, interessiert mich dann doch nicht.
Auch die Information, bei welchem Song ihr Bruder seine Unschuld verloren hat, war dermaßen unnötig, schließlich wollte ich etwas über Daniela Katzenberger erfahren und nicht über ihren Bruder.
Sehr interessant sind dagegen ihre Beautytipps und ihre Erfahrungen mit der Brustvergrößerung. Sehr offen spricht sie von ihren Naturbrüsten und wie ihr Körpergefühl sich verändert hat.

So schwach dieses Buch anfängt, so stärker wird es auch mit der Zeit. Besonders amüsant fand ich Geschichten mit ihrer Mutter. Ihre Mutter Iris Klein kannte ich bereits aus dem Big Brother Haus und fand sie da auf ihre ganz eigene Art und Weise unterhaltsam. Von daher habe ich mir da einiges erhofft und wurde nicht enttäuscht.

Am Ende des Buches gibt es noch ein paar kleine Extras, über die sich besonders Fans von Daniela Katzenberger freuen werden. Hier kann man Interviews mit ihren engsten TV-Begleitern, wie z.B. ihrem Produzenten Bernd Schumacher, Kameramännern, Manager und Tontechnikern nachlesen, die zwar ganz interessant waren, aber auch schnell wieder vergessen sind.
Außerdem gibt es ein tolles Nachwort ihrer Mutter Iris, dass ich dafür umso interessanter fand. Obwohl die Zwei schon einiges miteinander durchstehen mussten, sind sie dennoch ein Herz und eine Seele.
Sehr gut haben mir auch die Fotos gefallen, die hierzu veröffentlicht wurden. Von Babyfotos bis hin zu professionellen Bildern ist alles dabei.

Augenrollen gab es allerdings bei "Die zehn Gebote der Katze". Zwar sollte man sowas immer nur mit einem Augenzwinkern hinnehmen, aber manches war mir dann doch zu stumpf.

Beispiel:
2. Gebot: Was Du nicht im Kopf hast, musst du im Körbchen haben
5. Gebot: Du darfst billig aussehen, aber nie käuflich sein

Stellenweise wird da schon sehr mit den typischen Klischees einer Blondine gespielt und oftmals habe ich mich gefragt, wie echt Daniela Katzenberger in diesem Buch wirklich ist. Letztendlich weiß das nur sie allein.

Insgesamt ist "Sei schlau, stell dich dumm" ein Buch, welches man nicht unbedingt lesen muss. Eine Kaufempfehlung würde ich nur für Fans aussprechen oder jungen Mädchen, die einen ähnlichen Weg wie Frau Katzenberger einschlagen möchten.

41 von 53 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.