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gaby2707

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Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2021
Minck, Lotte

Ein Männlein liegt im Walde


ausgezeichnet

Gute Freunde sind so viel wert

Loretta ist gerade in ihrem persönlichen Alptraum gefangen.
Ihr Freund Dennis Karger hat gerade erfahren, dass er aus einer kurzen Affäre auf Ibiza eine 19-jährige Tochter hat – Miriam. Kurze Zeit später will er nur schnell einer Dame helfen, die nicht weit von seinem Haus eine Autopanne hat und dann findet Loretta ihn mit ihren Freunden blutbesudelt neben einem Toten im Wald, dem Stiefvater von Miri. Loretta ist sofort klar, dass man Dennis hier eine Falle gestellt haben muss. Zusammen mit Minipli-Man Erwin und Rechtsanwaltsfreund Okko Harms beginnt Hornbrillen-Girl Loretta um die Freiheit ihre Dennis zu kämpfen.


Als erstes fällt bei diesem Buch wieder das so detailliert und liebevoll gestaltete Cover von Ommo Wille auf. Zusammen mit dem Titel bekomme ich da schon einen ersten Eindruck, was mich in der Geschichte diesmal erwartet.

Dann ist es so schön, die Menschen, die ich nun schon seit einigen Jahren kenne, wiederzulesen. Seit dem ersten Fall habe ich Loretta Luchs und ihre Freunde Dennis, Frank Kropka und seine Bärbel, Erwin und seine Doris und ihre ihre Freundin Diana mit ihrem Ehegesponst RA Okko Harms ins Herz geschlossen. Hier habe ich sie alle mal wieder getroffen. Es ist so schön zu lesen, wie die Freunde Loretta unterstützen und sich um sie kümmern. Solche Freunde sollte einfach Jeder haben. Sogar Kommissarin Astrid Küpper, die Nichte von Expolizist Erwin, wird mir von mal zu mal sympathischer. Die Mischpoke rund um Dennis´ neue Tochter allerdings mag ich absolut nicht.

Lotte Mincks Erzählstil ist gewohnt flott und eingängig und sie baut sehr schnell Spannung auf. Die Gefühle und Emotionen, die hier im Spiel sind, hat sie ausgezeichnet rüber gebracht. Ich habe diesmal mit Loretta gelitten und mit ihr gehofft. Toll finde ich, wie ihre Freundin Diana, die extra aus dem Norden zu ihr gereist ist, sie aufbaut und auch mal energische Worte findet. Alles wirkt absolut menschlich und lebensecht. Besonders gefällt mir immer wieder der Ruhrpottdialekt, der aus dem Mund von Frank kommt.
Ich konnte mir recht schnell vorstellen, wer es hier auf Dennis abgesehen haben könnte. Aber es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich mit meiner Vermutung Sicherheit hatte. Das hat aber dem Lesevergnügen absolut nicht geschadet.
Wenn ich mir vorstelle, dass es solche Fälle in echt sehr gut geben könnte, bekomme ich Gänsehaut.

Auch der 14. Fall für Loretta Luchs und ihre Freunde, diesmal sehr emotional, hat mich wieder bestens unterhalten.

Bewertung vom 03.08.2021
Yoni, Yella

Ein geiles Jahr mit 30 heimlichen Abenteuern Erotischer Roman


ausgezeichnet

Erinnerungen an ein „interessantes“ Jahr

Er (sie nennt ihn später Sweetie) und sie (er nennt sie Babe) sind beide verheiratet, kennen sich aber schon seit der Uni. Nun treffen sie sich zufällig wieder und die Anziehung von damals ist wieder da. Wo zuerst nur heiße Träume sind, beginnt bald ein Jahr voller erotischer Abenteuer.
Man glaubt ja nicht, was man im warmen Außenbecken eines Schwimmbades, in der Sauna, im Kino Reihe 6 oder bei einer Opernaufführung hinter dem Vorhang alles anstellen kann. Abwechselnd bestimmen die Beiden, welche Sexfantasien umgesetzt werden Wobei ich da die Umsetzung von Babe noch ein bisserl inspierierender finde, als die von Sweetie. Sie treffen sich zum Liebesspiel auch mal übers Handy oder Babe verführt ihren Sweetie wia Briefpost. Egal, wie anstrengend der Tag auch ist, sie finden immer eine kleine Auszeit um sich gegenseitig zu beglücken. Der gemeinsame Besuch im Swingerclub hat mir z.B. auch sehr gut gefallen.

In 30 erotischen Geschichten geht es an den verschiedensten Schauplätzen sehr heiß zu. Mir gefällt der spritzige und vor allem sehr bildhaften Erzählstil der Autorin sehr gut. Sie spricht alles sehr direkt an ohne derb, obszön oder vulgär zu erscheinen. Mein Kopfkino ist ab der ersten Seite im Einsatz und sie hat mich sehr gut unterhalten.

Als zusätzliches Goodie bekomme ich noch den Gutschein-Code für eine weitere Internet-Geschichte „Verbotene Leidenschaft“, auch von Yella Yoni, - gratis.

Bewertung vom 01.08.2021
Tolosa Sisteré, Mariona

Das geheime Leben der Popel


ausgezeichnet

Was tummelt sich da in einer Nase?

Nasenschleim und Popel, die sich in der Nase bilden sind für kleine Kinder schon sehr faszinierend. Dass es sich hierbei um fantastische Immunsystem-Superhelden handelt, weiß bestimmt nicht Jeder.
Mariona Tolosa Sisteré hat hierzu ein Kinderbuch illustriert, das von Ebi Naumann übersetzt wurde, damit auch wir es anschauen und lesen können. Sie stellt uns verschiedene Nasenbohrer vor und erklärt in kindgerechter Sicht, was es mit den Nasenbewohnern so auf sich hat. Ein von den Ausmaßen her großes Sachbuch, das es auf einfache, anschauliche und vor allem lustige Weise schafft, die Bedeutung der Popel klar zu stellen. Auch die ekligen Bilder sind hier noch sehenswert. Sie zeigen, woraus ein Popel besteht, wo sich der Schleim überall festsetzen kann und was wir tun können um ihn wieder los zu werden.
Die Bilder sprechen hier fast für sich selbst und werden nur durch kleine Texte oder einzelne Worte verdeutlicht. Schön finde ich auch, dass auch auf das Tierreich eingegangen wird und ich erfahre, wie man in anderen Ländern damit umgeht.
Zum Schluss werden noch Fragen gestellt und man kann sein neu gewonnenes Wissen über den Nasenschleim und seine Popel testen. Das finde ich für 4-jährige aber noch zu schwierig.

Ein sehr gut gemachtes Sachbuch für unsere kleinen Entdecker und Forscher über die Vorgänge in unserer Nase.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2021
Saller, Tom

Julius oder die Schönheit des Spiels


sehr gut

Eine Legende des „weißen“ Sports

Sehr behütet wächst der junge Julius von Berg, der einer adeligen Familie entstammt, auf einer Burg im Rheinland auf. Schon früh beginnt er Tennis zu spielen und ihm ist bald klar, dass dies seine Laufbahn bestimmen wird. Schon bald spielt er sich von einem Sieg zum nächsten. In Berlin entdeckt er das Nachtleben in Bars und Clubs, was ihm bisher fremd war. Nach und nach beeinträchtigen aber auch die Machenschaften des Nationalsozialismus sein Leben.


Ich selbst spiele nicht Tennis, jedoch interessiert mich der „weiße Sport“ schon immer sehr. Daher sind mir auch Namen wie Gottfried von Cramm und Donald Budge noch ein Begriff. Das unaufgeregte Cover von „Julius und die Schönheit des Spiels“ schafft einen guten Einstieg in die Thematik des Buches.

Tom Saller hat einen so unaufgeregten, bildhaften und einfühlsamem Schreib- und Erzählstil, mit dem er mich sofort in die Geschichte hinein zieht. Gekonnt wechsel er zwischen zwei Ich-Erzählern und mehreren zeitlichen Ebenen.
Die Spannung hält sich bis ca. zur Hälfte der Geschichte eher flach. Dann steigt sie stark an und bei den letzten Seiten hatte ich keine Chance das Buch weg zu legen. Ich habe Julius wegen seiner Zielstrebigkeit, seinem Respekt seinen Gegnern gegenüber, seiner Fairness und seiner Unbeugsamkeit bewundert, mit ihm gezittert, gebangt und gelitten.

Der Autor hat es geschafft, zwischen Fiktion und Tatsachen einen interessanten Roman über eine der größten deutschen Tennislegenden auf und neben dem Platz, den Tennisbaron Gottfried Alexander Maximilian Walter Kurt Freiherr von Cramm zu schreiben, indem auch die Nazivergangenheit und die Homosexualität im Sport (sogar heute noch ein Thema) eine Rolle spielen. Er beginnt und endet 1984.

Ein interessantes Buch mit tollen Tennisszenen, das nicht nur die Fans dieses Sports begeistern wird.

Bewertung vom 01.08.2021
Fröhling, Heike

Weil ich an uns glaubte


ausgezeichnet

Eine sehr emotionale Reise in die Vergangenheit

Lena erfährt kurz vor ihrem 30. Geburtstag, dass ihre totgeglaubte Oma Marlies lebt und sich mit ihr treffen möchte. Warum haben ihre Mutter Susanne und ihr über alles geliebter Opa Peter ihr diese Lüge aufgetischt? Dabei muss sie sich gerade selbst den Wirren um ihre Liebe zu Maximilian stellen, der sich, wie sie glaubt, bei einem schicken Essen mit seinen Eltern mit ihr verloben will.

Günther Steinhäusler ist 16, als seine Eltern beschließen die DDR zu verlassen. Dass damit auch das Ende seiner großen Liebe verbunden ist, kann und will er nicht akzeptieren. Er gibt sie Suche auch nach ihr auch nach vielen Jahren nicht auf.

Heike Fröhling hat es mit ihren Geschichten bisher immer geschafft, mich zu fesseln und mit zu reißen. Dies ist ihr auch diesmal mit der sehr emotionalen Familiengeschichte um Marlies/Marianne, Susanne und Lena gelungen.
„Weil ich an uns glaubte“ spielt abwechselnd mit Marianne in den 1950 Jahren in der DDR und mit Lena in der Hauptrolle in der Gegenwart.

Marianne ist in der damaligen Zeit ein sehr selbstbewusstes Mädchen und eine junge Frau, die sich nicht gerne gängeln lässt. Ihre Geschichte und was sie dadurch hat erdulden müssen hat mich sehr getroffen. Sie habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. Genauso wie ihre Enkelin Lena, die mit ihren 29 Jahren immer noch nicht weiß, was sie denn nun genau will. Jetzt, wo ich die Geschichte ihrer Oma und ihrer Mutter kennt, kann ich sie etwas besser verstehen.
Heike Fröhling zeichnet die Menschen der Geschichte mit ihren vielen Facetten sehr deutlich und ich habe mein Kopfkino ständig mit neuen Informationen füttern können. Dadurch fühle ich mich den Menschen, von denen ich hier lese, noch näher und noch mehr in der Geschichte drin. Dabei sind mir absolut nicht alle, die ich hier kennenlerne sympathisch.

Wenn ich mir vorstelle, dass es in der ehemaligen DDR vielleicht genau solche Schicksale gegeben hat, erschreckt es mich jedes mal wieder und es macht mich einfach nur wütend, was da alles vor sich gegangen ist. Vor allem auch durch Menschen, von denen man es absolut nicht vermutet hätte. Was hätte aus Marianne und Günni werden können…

Ich bin sehr gerne mit Marlies und Lena am Gollinsee in der Nähe der Stadt Templin in der Uckermark gesessen und mit ihnen in die Vergangenheit gereist. Lena drücke ich die Daumen, dass sie ihren Entschluss, den sie gefasst hat, nicht bereut.
Und da dies der Auftakt zu einer Reihe ist, freue ich mich heute schon auf den 2. Teil.

Bewertung vom 30.07.2021
Benrath, Nora

Eskalation


ausgezeichnet

Das möchte ich nie erleben

Nach einem Treffen mit ihrer Freundin Linda ist Nageldesignerin Dina Martin, 36, in ihrem kleinen Citroën auf dem Weg nachhause. Sie bemerkt, dass ihr ein dunkler Geländewagen folgt. Plötzlich klingelt ihr Handy und eine verzerrte Stimme gibt ihr Anweisungen. Als sie in eine Polizeikontrolle geraten wächst ihre Hoffnung unbeschadet aus dieser Situation heraus zu kommen. Aber ihr Verfolger lässt sich auch davon nicht abhalten. Dinas Mann Markus versucht zuerst erfolglos seine Frau als vermisst zu melden. Bis die Beamten erkennen, dass die Anzeige mit einem gemeldeten Mord auf einem Autobahnrastplatz zusammenhängen könnte.
Auf Kriminalhauptkommissar Gerd Kaarst und Kommissarin Lang kommen schwierige Ermittlungen zu.


Mich hat schon das sehr dunkle Cover gepackt. Dort fallen mir die Scheinwerfer eines Wagens sofort ins Auge und vermitteln eine erste Anspannung. Der Klappentext macht mich neugierig, vor allem, weil ich weiß, wie es ist, nachts im Auto das Gefühl zu haben, verfolgt zu werden. Einfach gruselig.

Durch die relativ kurzen Kapitel, die von einem Schauplatz zum anderen springen, wird die Spannung immer weiter angeheizt und in die Höhe getrieben. Von Sonntag 23:12Uhr bis Donnerstag 10:54 bin ich mit den Kommissaren unterwegs, lerne Dinas Umfeld kennen und bin entsetzt, wie brutal und vor allem grausam ein Mensch agieren kann. Und vor allem aus welchen Beweggründen.

Die Geschichte wird aus immer wechselnden Perspektiven von den gerade handelnden Personen, Dina, dem Täter und den Kommissaren erzählt. Dadurch entsteht eine zerreißende Spannung, die mich von einer Seite zur nächsten getrieben hat.
Normalerweise mag ich blutige Szenen nicht. Aber hier verdeutlichen sie die Qualen, die die Opfer ertragen müssen. Die Autorin schafft es aber auch, mein Kopfkino immer wieder in ruhigere Bahnen zu lenken.
Es bleibt sehr lange unklar, warum der Täter tut was er tut und ich habe mir meine eigenen Theorien zusammengestellt. Leider gingen die in eine total verkehrte Richtung. Ich habe auch sehr lange gebraucht, bis ich wusste, hinter wem ich eigentlich her bin. Dazu haben die falschen Fährten, die die Autorin gezielt setzt, beigetragen. Die Auflösung kam dann doch sehr überraschend, aber absolut nachvollziehbar.

Nora Benrath zeichnet ihre Personen, eigentlich Menschen wie du und ich, die ich täglich auf der Straße treffe, sehr ausführlich und detailgenau. Sie haben sich schnell in meinem Kopf breit gemacht und ihre Geschichte erzählt. Vor allem mit Dina habe ich mit gelitten, gehofft und gebangt. Sie, aber auch ihr Mann Markus haben mich emotional sehr schnell gepackt. Sehr gut bin ich auch mit den Kommissaren zurecht gekommen. Mit ihren Dialogen und Gedanken komme ich ihrem Privaten näher und kann ihren Ermittlungsgedanken sehr gut folgen.

Mir hat der Debüt-Thriller von Nora Benrath sehr gut gefallen und ich hoffe, ich bekomme noch einige Geschichten von ihr zu lesen.

Bewertung vom 23.07.2021
Quinke, Sibyl

Tödliche Nachfolge


sehr gut

Firmenübergabe mit familiärem Konflikt

Es herrscht Uneinigkeit in der Villa auf dem Pickartsberg in Wuppertal. Vater Andreas Keller möchte nach einem Jahr Praktikum die Geschäftsführung an seinen Sohn Sebastian weitergeben, der gerade an seiner Masterarbeit schreibt; Mutter Josephine favorisiert Tochter Antonia für diesen Posten. Antonias Liebhaber Max Heberlein wähnt sich auch schon in den höheren Etagen der Firma Krigel GmbH. Als der Firmenchef einen Herzinfarkt erleidet, spitzt sich die Lage zu.

Über den Vorsitzenden der Aprather Sportschützen In der Beek hatte Rufus Madarack für sich und seine Clique, zu der auch Antonia und Sebastian Keller gehören, ein Gästeschießen arrangiert. Hier konnte Sebastian die alte Walther PK 380 seines Großvaters ausprobieren. Nach der anschließenden Grillfeier auf der Terrasse seines Elternhauses auf dem Pickartsberg liegt seine Schwester am folgenden Morgen tot auf dem Rasen. Erschossen mit der Waffe des Großvaters.

Die Kommissare Bresnik und Dick bekommen in diesem Fall Unterstützung von Louisa Breden, die nun Hauptkommissarin ist und die ihre Sache hier sehr gut macht, wie ich finde. Von ihren Verhörpraktiken können auch die alten Hasen noch was lernen. Da alle Mitglieder der Clique Schmauchspuren an den Händen haben, ist alles nicht so einfach wie es vielleicht scheint...


Ich habe schon einige Bücher von Sibyl Quinke gelesen und mag ihren unaufgeregten, lockeren und entspannten Schreibstil. Hier bin ich der stille Beobachter zwischen der Villa auf dem Pickartsberg und den Ermittlungen, der alles mitbekommt.
Die meisten Personen, denen ich hier begegne, möchte ich nicht zu meinem Freundeskreis zählen. Antonia, die verwöhnte Prinzessin, die sich immer noch von Mama betuteln lässt; ihr Lover Max, der nur Geld sucht und keine Liebe; Mama Josephine, die alle Fäden fest in der Hand hält und Oma Keller, die sich als Familienoberhaupt sieht und meint, nun wieder in die Geschäftsführung einsteigen zu müssen. Nee, in der Familie würde ich mich nicht wohlfühlen. Da verstehe ich Sebastian, dass er sich lieber in seine Studentenbude in Aachen zurückzieht.
Die Kommissare dagegen finde ich alle drei sehr sympathisch. Da ich sie gerne näher kennenlerne, finde ich es gut, dass ich hier auch einiges an Privatem erfahre.

Auch diesmal kommt der Lokalkolorit nicht zu kurz. Wuppertal kenne ich bisher nur von der Schwebebahn aus, würde mir aber gerne mal die Villen auf dem Pickartsberg, wenn auch nur von außen, anschauen. Durch Sebastian, der zu einem Firmen-Auslandseinsatz nach Frankreich abkommandiert wird, erfahre ich einiges Wissenswerte über Lyon, die Stadt der Seide an der Rhone.

Obwohl ich recht bald eine Ahnung hatte, wer Antonia auf dem Gewissen haben könnte, blieb bei mir die Spannung bis zum Schluss erhalten. Es war sehr interessant, den Kommissaren, hier besonders Louisa, über die Schulter schauen zu können.

Wer einen spannenden Fall ohne großes Blutvergießen lösen und interessante Menschen kennenlernen möchte, der ist hier genau richtig. Mir haben die Ermittlungen wieder richtig Spaß gemacht.

Bewertung vom 23.07.2021
Loewe, Pia

Kindergartenfreunde


ausgezeichnet

Das werden tolle Erinnerungen

Da unser Kleiner bald in den Kindergarten kommt und Dinos über alles liebt, war es gar keine Frage, dass er dieses Kindergarten-Freundschaftsbuch „Dinos“ an seinem ersten Kindergartentag bekommen wird.

Mit einem Format von 22 x 22 cm und 72 Seiten bietet dieses stabile Hardcoverbuch sehr viel Platz für alle kleinen Freunde, die er im Kindergarten kennenlernen wird. Mit der Goldfolienprägung sieht das Buch nicht nur wunderschön, sondern auch sehr edel aus.
Nach „Dieses Buch gehört:“ folgt eine Doppelseite „Geburtstagskalender“. Mit „Das bin ich“ stellt sich der kleine Buchbesitzer vor. Nun kommen ganz viele Doppelseiten mit den verschiedensten Dinos, wo sich die Freunde mit Foto und Steckbrief verewigen können. Es kann geschrieben, gemalt, geklebt und angekreuzt werden. Besonders gut gefällt mir persönlich ein großes Feld, wo die Kleinen sich kreativ „austoben“ können. Am Schluss gibt es noch 4 Doppelseiten für „Meine Gruppe“, „Mein/e Erzieher/in“, „Meine Feste & Ausflüge“ und Fotos und Erinnerungen“.

Ein hochwertiges Erinnerungsalbum an all die vielen kleinen Begleiter, die unser Kleiner während seiner Kindergartenzeit kennenlernen wird.

Bewertung vom 21.07.2021
Cebeni, Valentina

Das Limettenhaus / Fontamara Bd.1


sehr gut

Guter Auftakt einer Familien-Trilogie

Als Eva Morris die Verlobung mit Miguel Ferrer löst um dessen bis dahin besten Freund Fernando Fontamara zu heiraten, beginnt eine Familienfehde, die darin gipfelt, dass Eva, die ihren Fernando schon nach 12 Jahren Ehe verloren hat, Kuba nach einem großen Brand mit ihren Kindern Gabriel, Diana, Myriam und Nesthäkchen Clio verlässt. Sie kommen in Italien in der Nähe von Rom bei Fernandos Bruder Giacomo unter. Hier, wo Kultur und das politische Leben so ganz anders ist, wie in ihrer alten Heimat, fällt es besonders Diana schwer, sich einzuleben. Sie will ihre gerade erst beginnende Liebe zum Sohn des Widersachers Miguel Ferrer nicht aufgeben. Aber auch die anderen Familienmitglieder tun sich mit der neuen Situation nicht leicht.

Der Schreib- und Erzählstil von Valentina Cebeni ist so leicht und einfühlsam, die Beschreibungen so bildhaft, dass ich beim Lesen alles regelrecht vor mir gesehen habe. Sie vermittelt eine trügerische Idylle inmitten von Zypressen und Limettenbäumen im stilvollen Anwesen „La Goioisa“.
Beim Zugang zu den Protagonisten habe ich mich sehr schwer getan. Vielleicht sind es einfach zu viele Fontamaras, denen ich hier plötzlich gegenüber stehe. Am besten ist mir das noch bei Eva gelungen. Und bei der 16-jährigen Diana, die ich in ihrem Herzschmerz und ihrer Verwirrtheit so gerne in den Arm genommen und getröstet hätte. Alle Anderen sind mir nicht sehr nahe gekommen, blieben für mich bisher ohne Tiefe. Da dies der Auftakt einer Trilogie über die Frauen der Fontamara-Familie ist, werden sich die anderen Figuren, allen voran Myriam, Clio, Viola, Angela und Lia noch entwickeln, denke ich. Und darauf freue ich mich schon.

Gut eingearbeitet finde ich die politischen Wirrungen, die hier gerade auch Italien heimsuchen. Homosexualität und Judenverfolgung, das auch in unserer Zeit leider noch immer oder wieder ein Thema ist, werden hier z.B. anhand von Freundschaften, eingebunden.

An dem Mandelgebäck, das Myriam für Diana bäckt, werde ich mich bestimmt auch mal versuchen.

Trotz der kleinen Kritik hat mich die Geschichte um die Familie Fontamara mit ihren Frauen und Gabriel sehr gut unterhalten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es den Menschen, die ich hier kennengelernt habe, weiter ergeht.
Der erste Teil der Trilogie bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.07.2021
Bohlmann, Sabine

Du, Papa ... Ist zehn viel?


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Kinderbuch, das zu Herzen geht


"Ist zehn viel?" fragte der kleine Wolf seinen Papa, als sie gemeinsam im Wald spazieren gingen. "Kommt ganz drauf an", meinte daraufhin Papawolf. "Worauf denn?", fragte der Kleine neugierig und spitzte seine Ohren. Papawolf überlegte ein Weilchen."
Und dann erklärt Papa Wolf seinem Sohnemann die verschiedensten Sachen, wie dick oder dünn, schnell oder langsam, klein oder groß und noch Vieles andere auf sehr anschauliche Weise.

Was für eine wunderschöne Geschichte. Ich bin entzückt vom kleinen Wolf, der wissbegierig eine Frage nach der anderen stellt. Und ich bin ganz angetan von Papa Wolf, mit wie viel Liebe und Geduld er seinem kleinen Sohn die Welt und das Leben erklärt. Immer mit dem fast gleichen Satz, nur der Frage gemäß angepasst. Auf der letzten Seite dann der schönste Satz von Papa Wolf überhaupt: „Egal wie … du bist. Ich hab dich lieb. Ich hab dich immer lieb. So ist das. So ist das Leben. So und nicht anders.“ Hach – wie schön!

Ich liebe die tollen Texte, die sich Sabine Bohlmann ausgedacht hat und die einfach zauberhaften Illustrationen von Emilia Dziubak.

Eine so wunderschöne, herzerwärmende Papa-Kind-Geschichte, die in keinem Kinderzimmer fehlen sollte.