Benutzer
Benutzername: 
anette1809 - katzemitbuch.de
Wohnort: 
Sulzheim
Über mich: 
Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1031 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2010
Bosch, Pseudonymous

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis / Geheimes Buch Bd.1


sehr gut

Pssst: Ich habe alle Warnhinweise missachtet und dieses Buch gelesen. Das Geheimnis, das dieses Buch enthält, werde ich dir natürlich nicht verraten, ich bin doch nicht lebensmüde! Nur so viel: Das Buch handelt von Kassandra und Max-Ernest (Namen aus Sicherheitsgründen geändert) und davon, wie sie einem Geheimnis auf die Spur kommen, worin ich dich aber nicht einweihen werde. Wenn ich dir erzählen würde, welche haarsträubenden Abenteuer die beiden erleben und welche vertrackten Rätsel sie lösen müssen, würdest DU das Buch nämlich auch lesen wollen, und das ist zu gefährlich!
Wenn du immer noch neugierig bist, dann gehe auf die Website www.geheimes-buch.de, oder NEIN, lass es, auch das ist zu gefährlich!

Mensch Anette, jetzt hör schon auf mit den ganzen Anspielungen, die potentielle Leser neugierig machen, aber völlig im Unklaren darüber lassen, worin es in der Geschichte von Kassandra und Max-Ernest überhaupt geht!

Pseudonymous Bosch hat mit "Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis" eine fantastische Abenteuergeschichte geschrieben, deren Reiz vor allem in der ungewöhnlichen Umsetzung liegt. Zwar konnte mich die Geschichte an sich nicht zu 100% überzeugen, aber die skurrilen Ideen des anonymen Autors schon: Die wiederholten Warnhinweise und das man als Leser direkt angesprochen wird, zogen mich beim Lesen magisch in den Bann der Abenteuer von Kassandra und Max-Ernest. Ungewöhnlich sind auch die eingeschobenen Einwürfe des Autors, in denen er mit dem Leser diskutiert, ob er die Geschichte abbrechen oder zu Ende schreiben soll. Ganz verrückt geht es letztendlich am Ende dieses Buch zu, wo der Autor dem Leser einen Schluss zum Selbermachen anbietet, zwei Leerseiten einfügt hat für die eigene Fassung der Geschichte, ein Kapitel Null dem Ende anstellt, in dem alle Verwicklungen aufgelöst werden und zu guter Letzt einen Appendix, in dem einige Dinge erklärt werden, die in der Geschichte vorkommen, wie die Codierung von Texten.
"Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis" ist kein reines Lese-Buch, sondern ein Mitmach- und Mtdenk-Buch. Obwohl ich als Erwachsene ausgesprochen gerne Kinder- und Jugendliteratur lese, empfehle ich dieses Buch ausschließlich der angesprochenen Zielgruppe, da hier eindeutig der Spaßfaktor und die Geheimniskrämerei im Vordergrund stehen und nicht die Geschichte an sich. Für erwachsene Leser ist dieses Buch wahrscheinlich zu kindisch in der Umsetzung. Ich werde trotzdem das zweite Abenteuer von Kassandra und Max Ernest "Wenn du dieses Buch liest, ist alles zu spät" lesen, denn das Geheimnis wurde im ersten Abenteuer nicht gelüftet...

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2010
Watson, Winifred

Miss Pettigrews großer Tag


ausgezeichnet

Aschenputtelgeschichte im London der 30er Jahre

Der Tag, an dem Miss Pettigrew irrtümlicherweise im Haushalt der Nachtclubsängerin Delysia LaFosse landet, verändert ihr Leben von Grund auf. Die ganze Handlung spielt sich tatsächlich an einem einzigen Tag ab, die Geschichte beginnt morgens um 9:15 und endet mitten in der Nacht des gleichen Tages. Länger als einen Tag braucht auch der Leser nicht, um diesen vergnüglichen und spritzigen Roman zu lesen, in dem sich die zaghafte und furchtsame Gouvernante in eine strahlende und schlagfertige Miss Guinevere Pettigrew verwandelt.
Winifreds Watsons Roman lebt von den ausschweifenden Beschreibungen der Londoner Gesellschaft in den 30er Jahren und den skurrilen und schrulligen Charakteren. Ein Lob an die Übersetzerin Martina Tichy, die den Charme des Originals so perfekt eingefangen hat und an den Verlag, für die ansprechende und sehr gut zum Inhalt passende Covergestaltung.
Die Geschichte besteht zu einem großen Teil aus Dialogen, die perfekte Vorlage für ein Theaterstück, und dank Winifred Watsons wunderbarem und detailliertem Schreibstil konnte ich die Personen beim Lesen förmlich vor mir sehen.
Die vor Wortwitz nur so sprühenden Dialoge lockten mir beim Lesen ständig ein Schmunzeln oder Lachen hervor. Miss Pettigrew, deren "Lebenserfahrung" nur auf den Handlungen ihrer geliebten Filme und der Lebensführung ihrer bisherigen Herrschaften basiert, bringt auf herrlich unkonventielle Weise Ordnung in das Leben ihrer neuen Freunde. Zwar kommt es immer wieder zu Missverständnissen und Verwechslungen, aber dieses Chaos scheint außer dem Leser keiner zu bemerken ;o)
Eine Aschenputtelgeschichte im London der 30er Jahre, bei dem Aschenputtel nicht nur Klarheit in Miss LaFosse Liebesleben bringt, sondern am Ende des Abends einen eigenen Traumprinzen an der Angel hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2010
Singh, Nalini

Engelskuss / Gilde der Jäger Bd.1


sehr gut

"Engelskuss" war das erste Buch, welches ich von der Autorin Nalini Singh gelesen habe. Auf Grund der eher erotisch angehauchten Covergestaltung der Gestaltwandler-Serie hatte ich die Befürchtung, dass der Romantikanteil in ihren Bücher für meinen Geschmack zu hoch ist. Oder, um es ganz unverblümt zu sagen: ich will in Fantasybüchern nicht nur lesen, dass die beiden Hauptfiguren ständig miteinander ins Bett hüpfen ;o)
Erotik und Sex sind zwar ein Bestandteil der Geschichte um Elena und Raphael, aber vorrangig ist "Engelskuss" ein sehr spannendes und stellenweise recht brutales und blutiges Buch. Die Schilderungen der teilweise bis zur Unkenntlichkeit entstellten Leichen könnten genauso gut einem harten Thriller entstammen - das ist nichts für zartbesaitete Gemüter!
Die Geschichte, in der Vampire nur die zweite Rolle hinter Engeln spielen und von diesen erschaffen werden, fand ich erfrischend anders in der anhaltenden Schwemme von Vampirromanen. Nalini Singh hat einen ausschmückenden und mitreissenden Schreibstil, der es leicht macht sich in Geschichte und Personen hineinzuversetzen. Der erotische Anteil hält sich in Grenzen, für viele Fans von Romantic-Fantasy hätte es sicherlich mehr erotisches Geknister zwischen Elena und Raphael geben können, aber für mich war diese Mischung zwischen Erotik, Thriller und Fantasy genau richtig.
Nicht alles findet zum Ende des Buches hin eine Aufklärung. In Elenas Familiengeschichte gibt es ein dunkles Kapitel, welches zum Zerwürfnis zwischen ihr und dem Rest ihrer Familie führte. Über die Auflösung dieser Familienfehde wird der Leser bis zum Ende hin im Unklaren gelassen und damit ist der perfekte Cliffhanger für die Fortsetzung der Gilde der Jäger-Serie geschaffen...

6 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2010
Thacker, Brian

Couch Surfing


sehr gut

Als ich das erste Mal auf das Buch "Couch Surfing" gestoßen bin, dachte ich sofort, dass es mir als Leserin der Reiseberichte von Bill Bryson gut gefallen könnte. Fremde Länder, fremde Kulturen und einige Informationen, die nicht in jedem Reiseführer zu finden sind, verpackt in persönliche Reiseerfahrungen.
Wer hier eine genaue Anleitung zum Couch Surfing mit den besten Tipps sucht, wird enttäuscht sein, aber wer aus erster Hand persönliche Erfahrungen eines Couch Surfers lesen will, liegt mit diesem Buch genau richtig. Für die ersteren sind die im Buch erwähnten Internetseiten die richtige Anlaufstelle.
Das Inhaltverzeichnis und die einzelnen Kapitel sind passend zum Thema mit Strichlinien gekennzeichnet, die eine Flugroute symbolisieren. Die Idee passt nicht nur sehr gut zu einem Reisebuch, sondern auch perfekt zum Verlag Eichborn - schließlich ist es der Verlag mit der Fliege ;o)
Natürlich finden nicht sämtliche Touristenattraktionen der besuchten Länder Erwähnung in diesem Buch, zum einen weil sich Brian Thacker in manchen der von ihm bereisten Länder bewusst gegen Touristenhochburgen entschieden hat: So besucht er in Kanada nicht etwa Montreal oder Calgary, sondern Kitchener. Angeblich richtet Kitchener nach München das zweitgrößte Oktoberfest auf der Welt aus, aber sonst kann man dort, laut dessen Bewohnern, rein gar nichts unternehmen. Ein anderer Grund mag der sein, dass Brian Thacker auf seiner Reise bestimmt weit mehr gesehen hat als in diesem Buch Erwähnung findet, nur ist es sicherlich nicht leicht Eindrücke von 15 Ländern auf knapp 300 Seiten unterzubringen.
Damit komme ich nun auf meinen Kritikpunkt an diesem Buch zu sprechen: Brian Thackers Couch Surfing Tour verliert sich leider zu oft in Schilderungen von Partynächten und Kneipentouren. Diese Passagen waren zwar lustig, aber ich habe mich häufig gefragt, ob andere Reiseeindrücke zugunsten dieser Geschichten keine Erwähnung fanden.
Und was haben die ganzen Länder außer ihrer Liebe zu Bier noch gemeinsam? Das Fernsehprogramm! Fast in jedem Land sah sich Brian Thacker konfrontiert mit "... sucht den Superstar", "Big Brother", "Dschungelcamp" und "Lost" - die Welt ist eben doch kleiner als man denkt ;o)

Fazit:
Wer keinen Reiseführer oder eine genaue Anleitung zum Couch Surfing sucht, sondern einfach an einer lustigen Reiseerfahrung teilhaben möchte, liegt mit dem Bericht von Brian Thacker richtig.
Durch die Erwähnung der Internetseiten und mit seinem eigenen - etwas unkonventionellem - Bewertungssystem gibt er denjenigen Lesern, die nun selbst auf den Geschmack des Couch Surfings gekommen sind, trotzdem einige hilfreiche Informationen mit auf den Weg.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2010
Pfeffer, Susan Beth

Die Welt, wie wir sie kannten / Die letzten Überlebenden Bd.1


ausgezeichnet

Eigentlich ist "Die Welt, wie wir sie kannten" kein Roman, sondern Mirandas Tagebuch. Wir steigen im Frühling, am 17. Mai, in Mirandas Tagebuch ein, nur wenige Tage, bevor der Asteroid in den Mond einschlägt. Diesem Ereignis fiebern alle entgegen: Miranda bekommt gleich in drei Schulfächern die Aufgabe gestellt, einen Aufsatz über den Mond zu schreiben, und am Abend des bevorstehenden Asteroideneinschlags sitzt Mirandas komplette Nachbarschaft zum Grillen auf der Terasse oder direkt im Freien ausgestattet mit Fernrohren und Ferngläsern. Nach dem Einschlag sind alle schockiert: Der Mond hängt plötzlich so tief, dass er auf die Erde zu fallen scheint. Anfangs versucht jeder Ruhe zu bewahren, aber nachdem nur noch wenige Fernsehsender auf Empfang sind und diese ausschließlich Katastrophen vermelden, werden sich alle dem Ernst der Lage bewusst.
Mirandas Mutter behält in dieser Situation einen überraschend kühlen Kopf und geht am nächsten Tag mit ihren beiden jüngsten Kindern Miranda und Jonny und der Nachbarin Mrs. Nesbitt auf eine exzessive Einkaufstour, bei dem sie das Auto bis in den letzten Winkel mit allem vollladen, was wichtig erscheint: Konserven, Medikamente, Katzenfutter, Wasser, Kerzen, Feuerzeuge, Petroleumlampen und lange Unterwäsche... Moment mal: lange Unterwäsche? Bis zum Winter ist doch alles wieder normal und Mirandas Mutter denkt doch nicht wirklich, dass Miranda lange Unterhosen tragen wird?
Stellenweise wirkt die Geschichte etwas pathetisch, und im Gegensatz zu anderen Familien kommt Mirandas Familie tatsächlich mit einem blauen Auge davon. Aber das geschieht nicht durch ein Wunder, sondern in erster Linie durch den Einsatz der Mutter, die für ihre Kinder kämpft, sogar auf Kosten der eigenen Gesundheit. Sehr packend fand ich die Kritik an den Vertretern der Kirche, die die Gläubigkeit ihrer Gemeindemitglieder zu ihrem Vorteil ausnutzen. Oder die fehlende Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Betroffenen: in dieser Ausnahmesituation ist sich jeder selbst der nächste, nur das Überleben der eigenen Familie zählt!
Wir begleiten Miranda fast ein ganzes Jahr, durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter, das Tagebuch endet mit einem Eintrag vom 20. März. Tatsächlich werden einige Sachen etwas plötzlich vorangetrieben, wie die extremen Auswirkungen aufs Klima, und auch die Wende zum Schluss geschieht recht abrupt. Nur... kann einer von uns beweisen, dass die hier geschilderten Auswirkungen des Asteroideneinschlags übertrieben sind? Dieses Buch ist eine UTOPIE, dass uns an Hand einer fiktiven Familie zeigen will, was passieren KÖNNTE, deshalb nehme ich es mir nicht heraus Mängel an übertrieben wirkenden Darstellungen festzustellen, denn ich kann nicht beurteilen, ob es wirklich Übertreibungen sind! Tatsache ist: das Buch zeigt Auswirkungen, die JEDERZEIT JEDEN von uns nach einer Katastrophe treffen könnten. Die Geschichte soll klar machen, dass die Prioritäten nach einer Katastrophe verschoben werden, auch wenn Miranda ab und zu von einem Eis oder Schokolade träumt, weiß sie doch, das Wichtigste in dieser Situation ist es nicht alleine zu sein.

Aufmachung des Buches:
Fand ich das Buch anfangs noch recht schlicht, muss ich nach beendeter Lektüre sagen, dass die Covergestaltung perfekt den Inhalt wiedergibt. Die karge Winterlandschaft, das von der Außenwelt abgeschnittene Haus und der Mond, der scheinbar auf die Erde zu stürzen scheint. Alles grau in grau gehalten, weil die weltweiten Vulkanausbrüche den Himmel verdunkelt haben.

Fazit:
Nach dieser Lektüre macht man sich Gedanken darüber, wie kostbar fließendes Wasser, Strom, mehrere Mahlzeiten am Tag und warme Unterwäsche sind, alles Sachen, die uns selbstverständlich scheinen...
Ein aufrüttelndes, nachdenklich stimmendes Buch, das den Leser durch den gewählten Tagebuchstil direkt am Geschehen teilhaben lässt.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2010
Talbot, Julia

Dämonenherz


weniger gut

Inhalt:
Anna ist eine ambitionierte, aber erfolglose PR-Agentin. Zusammen mit ihrer Freundin Vicky betreibt sie eine kleine Agentur im Herzen von Wiesbaden. Eines Tages glaubt sie das große Los gezogen zu haben, als sie von ihrer ehemaligen Mitschülerin Sandrine einen großen Auftrag erhält - im Gegensatz zu Anna ist Sandrine reich und berühmt, aber eine eiskalte Schlange. Sie tut Annas Arbeit als Freundschaftsdienst ab und entlässt sie - am Boden zerstört - aus ihrem Büro. Durch Sandrine hört Anna jedoch von einem anderen "Großen" aus der Welt der reichen und berühmten Geschäftsleute: Carl Weller! Er könnte die letzte Rettung für Annas kleine Agentur sein. Zufällig kommt sie mit Weller in Kontakt und verliebt sich in diesen schönen und geheimnisvollen Mann. Nach einer gemeinsam verbrachten Nacht übernimmt sie den Job als seine neue Agentin, Privat- und Geschäftsleben vermischen sich auf eine unheilvolle Weise... Carl Weller ist kein Mensch. Um Macht und Reichtum zu erlangen, ist er einen Pakt eingegangen. Kann er erlöst werden? Kann Anna ihn und sich retten?

Eigene Meinung:
Der Verlag wirbt auf der Rückseite des ansprechend gestalteten Schutzumschlags mit den Worten: "Die dunkle Seite der Romance: spannend, prickelnd und geheimnisvoll." - gehalten wird dieses Versprechen in meinen Augen nicht.
Schon lange habe ich mich bei einer Lektüre nicht mehr so gelangweilt. Man nehme: eine erfolglose junge Frau die sich in einen reichen Geschäftsmann verliebt, ein bisschen belangloses Liebesgeplänkel, Streit mit der langjährigen Freundin und Geschäftspartnerin - die sich im Laufe der Geschichte mit der feindlichen Seite verbündet, und um alles geschmacklich abzurunden: eine Prise Unsterblichkeit und ein paar Dämonen, damit verleihe ich dem ganzen den Stempel "Fantasy", das lockt mehr Leserinnen an als ein einfacher Liebesroman.
Das ganze Buch trieft nur so vor Klischees. Ich habe durchaus nichts gegen eine schöne Liebesschmonzette einzuwenden, aber dieses Buch war nichts Halbes und nichts Ganzes, als hätte sich die Autorin nicht entscheiden können, ob sie lieber einen Liebesroman oder ein Fantasybuch schreiben soll.
Ich vergebe deshalb noch 2 Sterne für diese Geschichte, weil die Autorin einen recht angenehmen Schreibstil hat und ich es immerhin geschafft habe das Buch zu Ende zu lesen. Der einzige Lichtblick in diesem ansonsten recht langweiligen Buch waren die Szenen mit Annas Vater. Er war mir auf Anhieb sympathisch und in den Passagen mit ihm blitzte ab und zu tatsächlich Humor und Witz auf, die die Geschichte auflockerten. Der Rest der Charaktere bliebt mir durchgehend unsympathisch, noch nicht einmal mit Anna bin ich im Laufe der Geschichte warm geworden.

Bewertung vom 24.02.2010
Bellinda

Fenna


ausgezeichnet

Inhalt:
Fenna und ihre Eltern sind umgezogen. In ihrem neuen Zuhause erlebt Fenna einen Sommer voller Überraschungen und verrückter Geschichten. An ihrer Seite sind die sonderbare Haushälterin Frau Schnittchen und die neunmalkluge sprechende Katze Fräulein Ellie.

Eigene Meinung:
Das Besondere an diesem Buch sind nicht die lustigen Quatschgeschichten, die sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen geeignet sind, sondern die Aufforderung, dass Buch selbst mitzugestalten:
Ein Buch zum Mitillustrieren, wie geht das eigentlich?
In dem Buch befinden sich viele Bilder, die man mit Buntstiften und Wasserfarben ergänzen kann oder freie Stellen, an denen man der Geschichte eigene Zeichnungen hinzufügen kann.
Desweiteren werden die Quatschgeschichten aufgelockert durch verschiedene Spezialpapiere zwischen den eigentlichen Buchseiten: in einer Spiegelfolie kann man eine Seite der Geschichte lesen, die im Buch spiegelverkehrt abgedruckt ist. Durch das blaue Transparentpapier bekommt die Meeresszenerie erst das richtige Ambiente und man meint inmitten der Fische unter Wasser zu sein. Oder man folgt Fenna und Frau Schnittchen in den Keller und malt Monster und Gespenster mit einem silbern schimmernden Bleistift auf das schwarze Tonpapier... Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Zu Beginn des Buches findet man eine eindeutige Aufforderung zur Mitgestaltung:
Hab keine Angst: Du darfst in das Buch kritzeln, malen, Sachen einkleben und das Papier gestalten, wie du magst. Mach also mit und erzähl die Geschichte mit deinen eigenen Bildern!
Besonders gelungen finde ich, dass sich das Kind, das die Geschichten illustriert hat, am Ende des Buches auf einer Doppelseite mit Informationen zu den Autorinnen Bellinda und Dorota Wünsch als dritte/r Autor/in verewigen kann.
Eine total süßes Mitmachbuch und eine bleibende Erinnerung für Eltern und Kind!

Bewertung vom 24.02.2010
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.1


ausgezeichnet

Du kennst die Regeln:
Du hast nur eine Chance Erebos zu spielen.
Du musst dabei immer allein sein.
Du darfst mit niemandem über Erebos reden.

Wenn du dagegen verstößt oder deine Aufgaben nicht erfüllst, bist du draußen!

Erebos geht als Raubkopie in Nicks Schule von Hand zu Hand. Eines Tages bekommt auch Nick eine Kopie des Spiels und ist innerhalb kürzester Zeit süchtig danach. Was aber noch merkwürdiger als die Regeln ist: Erebos erteilt Aufträge, die nicht in der virtuellen Welt, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen.
Was zuerst sehr fantastisch anmutet, entwickelt sich immer mehr zu einem atemberaubenden Thriller...

So schnell wie bei Erebos habe ich mich schon lange nicht mehr durch fast 500 Seiten gelesen. Am Anfang dachte ich noch: Computerthriller, aha... weder spiele ich gerne PC-Spiele, noch falle ich unter das empfohlene Lesealter des Verlags. Aber Erebos lässt einen genau wie das Spiel nicht mehr los! Man liest, wie Nick beim Spielen grundlegende Dinge wie Essen und zur Toilette gehen vergisst, und verhält sich als Leser - und ihm beim Spielen über die Schulterschauer - kaum anders.
Außer einem fantastisch aufgebauten Spannungsbogen und geschickt gestellten Rätseln, die mich bis zum Schluss im Unklaren darüber gelassen haben, worin das eigentliche Ziel von Erebos besteht, hat mich vor allen Dingen die Realitätsnähe beeindruckt. Hatte nicht fast jeder schon einmal eine Phase, in der er computer-/fernseh-/lese- oder internetsüchtig war, und darüber soziale Kontakte vernachlässigt hat? Dieses Buch zeigt auf äußerst spannende Weise die Gefahren sozialer Verarmung auf, und hat Parallelen zu den Geschichten von Amokläufern an Schulen, die augenscheinlich durch Computerspiele beeinflusst waren - diese Assoziation hatte ich hauptsächlich wegen einem Charakter am Ende des Buches, wer das war, wird hier natürlich nicht verraten - lest selbst!

Fazit: Ein zu Beginn sehr fantastisch anmutender atemberaubender Thriller, den ich durchweg allen Altersklassen empfehlen kann!

2 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.