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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1191 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2014
Serno, Wolf

Der Medicus von Heidelberg


sehr gut

Lukas Nufer hat einen großen Wunsch. Er möchte Medicus werden und sich vor allem den Frauen sowie Geburten der Kinder widmen. Auf seinem Weg nach Erfurt, um dort an der Universität zu lernen, wird er jedoch in ein Abenteuer hineingezogen, welche ihn noch lange verfolgt. Bei einem Überfall sieht er sich plötzlich der Verantwortung für Odilie gegenüber. Seine Aufgabe ist es, sie wohlbehalten nach Heidelberg zu bringen. Während ihrer Reise verliebt er sich jedoch in die schöne, aber sehr kratzbürstige Frau und hat seine liebe Not mit ihr. Doch sie erwidert seine Liebe. Ihrer Zweisamkeit steht jedoch eins im Weg: Odilie ist einem anderen versprochen und Lukas ist nur ein armer Student.

Der Name Wolf Serno steht für gut recherchierte historische Romane mit Tiefgang. Und so habe ich mich gefreut, zu seinem neuesten Werk zu greifen und Lukas Nufer auf seinem Weg zu einem angesehenen Medicus zu begleiten.

Auch wenn im Mittelteil des Buches einige Längen entstanden sind, war es doch wieder eine spannende Geschichte um einen jungen Mann, der versucht, seine Träume wahr werden zu lassen. Über Umwege, Gefahren, Intrigen und einer Liebe, die nicht sein darf, wird Lukas Werdegang erzählt.
Lukas wächst einem von Anfang an ans Herz. Er ist wissbegierig, strebsam, versucht es allen Recht zu machen und vergisst darüber aber nicht selbst. Sein Leben ist geregelt und auch sonst ist er eher der „Nerd“, als der Aufschneider und Draufgänger. Doch wissen wir ja spätestens seit „The Big Bang Theory“, das Nerds gar nicht mehr so sind, wie wir immer dachten ;-)

Wolf Serno erzählt auf knapp 700 Seiten in Abschnitten gegliedert, wie es Lukas ergeht und welche Widrigkeiten er überwinden muss, bis er letztlich das in Händen halten darf, was er am meisten begehrt. Sein Weg zu einem erfolgreichen Medicus ist mit vielen Steinen gepflastert, die er aber auch teilweise geschickt nutzt, um sich daraus Seitengänge zu bauen.

Die Liebe, die er zu Odilie empfindet, ist da schon schwieriger, zumal sie beide ja nicht in der Öffentlichkeit zusammen sein dürfen. Auch hier muss Lukas einiges einstecken.

Die Längen im Mittelteil waren für mich dann aber doch etwas zäh und ich hatte ein bisschen Not, das Buch wieder zur Hand zu nehmen, und weiterzulesen. Hat man diese Hürde jedoch geschafft, liest es sich fast von selbst.

Das Ende war für mich etwas unbefriedigend und lässt schwer auf einen zweiten Teil hoffen, obwohl ich im Moment darüber nichts gefunden habe.

Fazit:
Nicht der beste Wolf Serno, aber solide und mit spannender Handlung.

Bewertung vom 03.03.2014
Martin, George R. R.

Zeit der Krähen / Das Lied von Eis und Feuer Bd.7 (eBook, ePUB)


sehr gut

Königin Cersei kämpft verbittert um den Thron für ihren Sohn Tommen und scheut sich nicht, dafür über Leichen zu gehen. Ihr Kampf schlägt auch auf ihr Gemüt und sie sieht Feinde, wo gar keine sind. Währenddessen muss Sam mit einer neuen Aufgabe zurechtkommen und Jaime gibt sich Mühe, nicht in Selbstmitleid zu zerfließen. Briennes Suche nach Sansa Stark führt sie an Orte, die besser im Dunkeln bleiben sollten.

Der siebte Teil der Reihe hat mich sehr überrascht. Denn diesmal kommen Charaktere zum Zug, die eigentlich vorher nicht so sehr ins Rampenlicht gerückt sind. Die Kapitel werden diesmal aus Sicht von Cersei, Jaime, Brienne und Sam erzählt und so wird die eigentliche Geschichte aus den vorherigen sechs Bänden erstmals nicht weiterverfolgt. Nur zwei Kapitel (am Anfang und am Ende) sind Arya gewidmet und auch hier wird man am Ende doch etwas ratlos zurückgelassen.

Die in Band 6 aufgebauten Cliffhanger werden einfach „links liegen“ gelassen und man muss sich – laut Nachwort des Autors – bis zum nächsten Band gedulden.

Somit muss ich leider sagen, dass Band 7 der bisher schwächste Teil der Reihe ist. Doch nicht minder uninteressant. Nur die Herangehensweise war sehr ungewöhnlich.

Die Faszination, die man für die Reihe empfindet, wird hier zwar deutlich gebremst, jedoch ging es mir nach Beendigung des Buches und nach nochmaliger Revue der Geschichte doch auf, warum der Autor dieses „Stopp“ eingebaut hat.
Denn gerade bei mir wurde so eine große Neugier aufgebaut und so greife ich garantiert in nächster Zeit zum 8. Band und freue mich auf ein Wiederlesen mit den mir lieb gewonnenen und auch verhassten Figuren aus einer Welt, die unserer so ähnlich ist, aber doch wieder meilenweit entfernt.

In diesem Band hat mir Cersei am Besten gefallen. Ihre Verbitterung war greifbar, ihr Hass gegenüber allen anderen und ihr Hunger nach Macht zehren sie auf und sie macht sich mehr Feinde, als sie eigentlich weiß. Ihr Verhalten gerade gegenüber ihrem Bruder Jaime, der wahrscheinlich einer der Letzten ist, der noch einigermaßen zu ihr hält, macht die Sache natürlich nicht besser.
Jaime dagegen macht für mich eine Wandlung durch. Wohin diese führt, ist noch schwer zu sagen. Doch hoffe ich insgeheim, dass sie am Ende in Richtung „Gut“ geht.

Fazit:
Der bislang schwächste Band der Reihe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2014
Lühmann, Antoinette

Das Geheimnis des Spiegelmachers


weniger gut

Seit die Brüder von Nikolaas van Leeuwenhoek gestorben sind, hat sich vieles in seinem Leben verändert. Er versucht zusammen mit seiner Mutter das Tuchgeschäft am Laufen zu halten, kümmert sich um seinen Vater, der seit dem Tod seiner Kinder in einem Dämmerzustand lebt und möchte eigentlich nur ein ganz normales Leben führen. Doch der Tod der Kinder gibt Rätsel auf und Nik kommt einer Bruderschaft auf der Spur, die vor nichts zurückschreckt. Nik wird nach London geschickt, wo er weitere Beweise sammeln kann. Alles scheint mit geheimnisvollen Spiegeln und Glaskugeln in Verbindung zu stehen.

Herzliche Dank an den Coppenrath Verlag und auch an Blogg Dein Buch für das von außen wunderschöne Exemplar von „Das Geheimnis des Spiegelmachers“.

Der Klappentext verspricht einen spannenden Jugendroman mit Fantasyelementen die im Amsterdam und London der Vergangenheit spielen.
Was vielversprechend anfing, hat sich jedoch leider nicht halten können und so hatte ich schon nach etwa einem Drittel des Romans Probleme mit der Art des Stils.

Die Charaktere im Buch sind durchweg sympathisch und ich konnte auch die Beweggründe der einzelnen Personen verstehen. Allerdings gab es manchmal Szenenwechsel, die ich nicht nachvollziehen konnte und die auch – für mich – völlig aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt waren.

Die Geschichte wird aus Nik's Sicht erzählt, allerdings kommen zwischendurch immer mal wieder Szenen aus Sicht einer anderen Person. Nur machten diese zeitweise keinen Sinn bzw. passten so gar nicht in den Stil des Buches.

Sehr schön fand ich allerdings die Beschreibung der einzelnen Orte. Ich konnte mir so gut vorstellen, wo sich gerade alles abspielt. Die Autorin hat hier gute Recherche betrieben und man bekommt große Lust, sich Amsterdam und London einmal genauer anzusehen.

Die Grundidee des Buches ist sehr gut, nur hat es mit der Umsetzung etwas gehapert. Genauere Erklärungen hätte ich mir auch gewünscht. Am Ende musste ich mir einiges zusammenreimen und ich bin mir sehr sicher, dass ich damit auch komplett falsch liege. Denn so weiß ich nicht, was es
eigentlich genau mit der geheimnisvollen Gilde auf sich hat und vor allem, wie sie zu dem Wissen kamen, dass sie haben und anwenden.

Eigentlich macht das Buch auf mich keinen Eindruck, als würde ein zweiter Teil folgen, die offenen Fragen und fehlenden Erklärungen schreien jedoch nach einer Fortsetzung.

Fazit:
Ein Jugendbuch mit vielen Schwächen.

Bewertung vom 23.02.2014
Reeve, Philip

Schwupp und weg


ausgezeichnet

Oliver ist zehn Jahre alt und der Sohn eines Entdeckerehepaares. Dadurch hat er schon viele Abenteuer erlebt. Als es nichts mehr zu entdecken gibt, beschließen Oliver's Eltern, sich endlich zur Ruhe zu setzen. Oliver freut sich auf ein ruhiges Leben und die Schule. Als dann Olivers Eltern verschwinden, macht sich Oliver auf die Suche und erlebt damit sein bisher größtes Abenteuer. Zusammen mit einer wandernden Insel, einer kurzsichtigen Meerjungfrau und einem plappernden Albatros macht er sich auf den Weg.

Allein die Aufmachung des Buches ist es wert, es zu kaufen. Denn es ist mit vielen wunderschönen Zeichnungen geschmückt, die die Geschichte nochmals verständlicher machen. Gerade für Kinder ist dies natürlich sehr interessant.
Aber auch ich als Erwachsene muss sagen, dass die Zeichnungen einfach gelungen sind und alles lesenswerter machen.

Die Geschichte ist sehr phantasievoll, trotzdem bleibt alles einfach gestaltet und Kinder haben keine Mühe, dem Geschehen zu folgen.
Die Charaktere sind liebenswert, schön ausgearbeitet und wachsen einem sofort ans Herz. Vor allem Oliver, der ja eigentlich endlich ein ruhiges und vor allem normales Leben leben will. Doch man merkt ihm an, dass zu viel von seinen Eltern in ihm steckt, als dass er wirklich so leben will.

Am Ende wird jedoch ein schöner Kompromiss gefunden und so kann man sich wahrscheinlich auf noch mehr Abenteuer von Oliver, Iris, der kurzsichtigen Meerjungfrau und Mr Culpeper, dem sprechenden Albatros freuen.

Ich muss auch nochmal auf die Zeichnungen eingehen. Diese sind nämlich auch in die Geschichte miteingebunden. So schlängelt sich die Schrift durch Höhlen, Sprechblasen bilden die wörtliche Rede oder es wird eine Explosion gezeigt, bei der man sich vorstellen kann, welche Kraft dahintersteckt. Dieses „Aufpeppen“ der Geschichte finde ich einfach nur sehr gelungen und macht das Buch auch zu etwas Besonderem.
Gleichzeitig wird auch die Phantasie angeregt und man stellt sich alle Szenen, die nicht gezeichnet sind, in gleicher Weise vor.

Fazit:
Für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen geeignet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2014
Extence, Gavin

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat


ausgezeichnet

Alex Woods hat es nicht leicht. Er lernt gerne, liest Bücher und hat eine Mutter, die Karten legt und sich für hellseherisch begabt hält. Sport ist nicht sein Ding und er denkt lieber über das Leben und seinen Sinn nach.
Eines Tages wacht er im Krankenhaus auf. Ihm fehlen zwei Wochen seines Lebens, in denen er im Koma lag. Und nur wegen eines kleinen Meteroiten, der ihm auf den Kopf gefallen ist.
Doch ab diesem Zeitpunkt ändert sich vieles für Alex. Er hat mit epileptischem Anfällen zu kämpfen, mit einer gluckenden Mutter und Mitschülern, die ihn für „komisch“ halten.
Erst als er Mr. Peterson kennenlernt, ändert sich einiges für Alex. So ungleich beide sind, werden sie doch Freunde und als Alex sich entscheidet, seinem Freund in der schwierigsten Phase seines Lebens zu helfen, weiß Alex instinktiv, dass er richtig handelt.

Schon allein der Einband lässt einem wissen, dass man dieses Buch lieben wird. Genauso ging es mir, als ich es das erste Mal in Händen hielt. Der Titel sagt auch einiges aus und so konnte ich nicht anders, als mich gleich in das Buch zu vertiefen.

Mit einem sehr ruhigen und teilweise recht einfachen Schreibstil stellt uns der Autor Alex Woods vor, einen zehnjährigen Jungen, der nicht in das Allgemeinbild vieler Menschen passt. Alex ist wissbegierig, lernfreudig, zeitweise naiv und einfältig und mag nicht in eine Schublade mit anderen gesteckt werden.
Diese „Andersartigkeit“ zusammen mit seine Epilepsi machen ihn zum Außenseiter. So hat er viel Zeit, sich Gedanken zu machen und diese auch zu ergründen.

Gerade dieser ruhige Schreibstil des Autors hat mich gefangen genommen. So erwischte ich mich dabei, dass ich mich in Alex hineinversetzen konnte, mir ebenfalls Gedanken macht, warum manches so ist, wie es ist. Alex hat mich mit seinem Gedankengängen teilweise sehr zum Grübeln gebracht.

Aber auch Mr. Peterson, ein alter Mann, der im Vietnamkrieg verletzt wurde und nun mit Krücken zurecht kommen muss, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Mr. Peterson hat eine kauzige Art, die gleichzeitig als liebenswürdig erachtet werden könnte. Er kann Gefühle nur schwer ausdrücken und versteckt sich hinter Metaphern, Lehrvorträgen und seinem geliebten Marihuana, dass er selbst anbaut.

Das Buch ist traurig und wunderschön zugleich. Die Thematik ist schwer, die Umsetzung jedoch so leicht und sanft, dass man ewig hätte weiterlesen können. Am Ende konnte ich mich nur schwer von Alex trennen. Ich hoffe, dass er seinen Weg weitergeht und sich nicht unterkriegen lässt.

Die berührende Geschichte wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, zeigt sie doch, dass Freundschaft und Liebe zwei wichtige Dinge im Leben sind, die keinem Menschen verschlossen sein sollten.

Fazit:
Alex Woods gegen das Universum.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2014
Martin, George R. R.

Die Königin der Drachen / Das Lied von Eis und Feuer Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Intrigen steigern sich immer mehr, der Kampf um den Eisernen Thron spitzt sich weiter zu. Mord und Verrat stehen an erster Stelle. Dies spüren vor allem Robb, der König des Nordens und Joffrey Baratheon, der König über die Sieben Königslande. Sie verlassen sich auf ihre Getreuen und müssen doch immer wieder Niederlagen einstecken.
Stannis Baratheon, der sich der rechtmäßige König nennt, wird beeinflusst durch Melissandre, die Rote Priesterin. Sie weiß mehr, als man glaubt.
Und Daenerys Targaryens Armee wird größer und sie nähert sich ihrem Ziel, Westeros zu erobern.

Der sechste Band der Reihe Das Lied von Eis und Feuer hält einige Wendungen parat. Mehr als einmal habe ich regelrecht die Hand vor den Mund geschlagen, weil mir dieser vor Staunen offen stand. Der Autor schafft es, meine Emotionen Achterbahn fahren zu lassen.

Der Tod ist vorrangig in diesem Teil. Schon öfter habe ich gelesen, dass man sich nicht zu sehr an die Figuren aus den Büchern gewöhnen soll. Doch genau dies ist mir passiert und so vermisse ich Charaktere, von denen ich doch gerne noch mehr gelesen hätte.

Allerdings wird man am Ende dann doch wieder dermaßen überrascht, dass einem fast nichts anderes übrig bleibt, als nach Band 7 zu greifen – was ich auch garantiert in den nächsten Tagen tun werde.

Und wieder frage ich mich: Woher nimmt der Autor die Idee? Wie behält er die Übersicht? Warum kann er manchmal so grausam sein? Warum nimmt er mir geliebte Charaktere und lässt die gehassten sich immer weiter ausbreiten und mehr Macht erhalten?

Aber das macht den Reiz aus. Wer schafft es, sich letztendlich durchzuschlagen und am Ende als Sieger aus der ganzen Sache herauszugehen? Wie wird es dem Autor gelingen, einem weiter zu fesseln?

Für mich ist die Reihe ein Muss geworden und so kann ich nur abermals wiederholen, dass die Reihe einfach nur lesenswert ist.

Zu den einzelnen Charakteren kann ich mittlerweile nicht mehr viel sagen, ohne zu viel zu verraten. Die Handlung ist nach Band 6 so komplex, dass es nicht empfehlenswert ist, mittendrin einzusteigen. Man muss von vorne anfangen, da der Autor nur wenig wiederholt und wenn, dann nur gleichsam unbedeutende Dinge.

Normalerweise gibt es bei Reihen immer Bände, die schwächer oder stärker sind als ihre Vorgänger. Bis jetzt kann ich nur sagen, dass die Reihe gleichbleibend genial, emotional und spannend ist.

Fazit:
Das Lied von Eis und Feuer wird mir ewig im Gedächtnis bleiben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2014
Weger, Nina Rosa

Kommando Känguru / Die sagenhafte Saubande Bd.1


gut

Matheo hat eine einzigartige Gabe: er kann mit Tieren sprechen. Nur blöd, dass seine Eltern beide gegen Tierhaare allergisch sind und Matheo so kaum mit Tieren in Kontakt kommt. Nur mit der Katze von Tante Ulla hatte er es bisher zu tun, doch diese ist alles andere als ein Muster von Liebenswertigkeit. Leider halten viele Matheo für einen Außenseiter und so hat er keine Freunde. Bis er eines Tages auf die beiden Pudel Toffy und Nero trifft. Sie freunden sich gleich an und Matheo merkt, dass nicht alle Tiere sind wie Tante Ullas blöder Kater. Als im Safaripark das Kängeru Alice Springs verschwindet, machen sich Matheo, Toffy und Nero auf Spurensuche. Kurz darauf lernt Matheo Polly kennen, die sich dem Trio anschließt. Zusammen erleben sie ein Abenteuer rund um Entführung und Erpressung – und lernen, was richtige Freundschaft bedeutet.

Der Klappentext des Buches liest sich wunderbar, erwartet man doch eine zauberhafte Geschichte rund um Tiere und zwei junge Menschen, die sich letztendlich zusammenraufen und gute Freunde werden. Genau diese Geschichte wird einem dann geboten, doch hat mich einiges auch abgeschreckt.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und es macht auch Freude, der Geschichte zu folgen, wenn man nicht das empfohlene Alter (ab 8 Jahren) für das Buch hat. Bis man dann auf ein paar Dinge stößt, die mich doch skeptisch gemacht haben, ob ich das Buch in diesem Alter meinem Kind zu lesen geben würde.

Im Vorfeld möchte ich klarstellen, dass ich nichts gegen Homosexualität habe, aber die Autorin stellt die Beziehung der beiden Pudelrüden Toffy und Nero dann doch so dar, als wären diese beiden ein Paar. Kleine Andeutungen und Gesten verstärken diesen Eindruck und so stelle ich mir vor, dass doch gewisse Fragen bei Kindern auftauchen werden. Und dies gerade anhand Hunden erklären zu müssen, finde ich dann doch nicht passend.

Weiter ist die Thematik, also die Entführung des Kängerus zu Anfang nicht deutlich. Denn erst wird davon ausgegangen, dass die Kängeru-Dame Alice ausgebüxt ist. Und zwar aus Liebeskummer, weil ihr Mann Axel Springs sie angeblich mit einer anderen Kängeru-Dame betrogen hat. Nun gehen die Kängerus im Gehege davon aus, dass sich Alice quasi vor den nächsten Zug schmeißt, sprich sie selbstmordgefährdet sei.
Auch diese Thematik hat in einem Kinderbuch, dass sich nicht ausdrücklich mit diesem Thema beschäftigt, nichts zu suchen.

Dritter Knackpunkt ist die Ausdrucksweise der 9jährigen Polly, die mit Kraftausdrücken um sich wirft. Dies stört keinen, obwohl sie manchmal einen „scharfen Blick“ zugeworfen bekommt, wenn ihr wieder etwas über die Lippen kommt, dass für Kinderohren nur im Notfall geeignet ist.

Für mich als erwachsene Leserin waren diese Punkte schon sehr heftig. Gehe ich allerdings nicht mit „Kinderaugen“ an dieses Buch heran, erwartet einem eine spannende Geschichte rund um einen Entführungsfall mit Hauptcharakteren, die nicht nur menschlich sind.

Es ist schon witzig, wie sich zwei 9jährige Menschen, ein Suchschwein, zwei Pudel und ein Rabe zusammenraufen, um letztendlich ein Kängeru und noch einiges mehr zu retten.

Fazit:
Die Idee ist witzig, die Umsetzung teilweise gelungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Terrill, Cristin

Die Jägerin / Zeitsplitter Bd.1


ausgezeichnet

Marina wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich mit James zusammen zu sein. Und er scheint endlich ihre Gefühle zu erwidern. Und da ist noch Finn, den sie unausstehlich findet, der aber leider James bester freund ist.
Em wünscht sich nichts sehnlicher, als James zu töten. Und dafür reist sie in der Zeit zurück. Zusammen mit Finn, den sie über alles liebt.
Marina und Em sind jedoch die selben Personen. Es trennen sie jedoch vier Jahre. Nur was genau ist passiert?

Allein der Klappentext macht unheimliche Lust auf dieses Buch, verspricht es doch eine rasante Geschichte mit der Aussicht auf Verwirrungen, Spannung und einer typischen Liebesgeschichte unter Jugendlichen, gepaart mit Science-fiction-Elementen.

Und dieses Versprechen wird auch eingehalten. Ist man am Anfang wirklich sehr verwirrt, wird häppchenweise aufgelöst, was genau geschehen ist. Marina und Finn sind sehr sympathische Figuren, die durch Freundschaft und Liebe in eine Situation hineinschlittern, die nichts anderes zulässt, als den besten Freund zu töten.

Die Autorin erzählt mit einem spannenden Schreibstil die Geschichte von Marina. Dabei wird kapitelweise (teilweise sogar absatzweise) zwischen Marina und der zukünftigen Em abgewechselt und aus deren Sicht erzählt.
Ich dachte erst, dass mich diese Vorgehensweise bestimmt verwirren wird, doch fand ich mich erstaunlich schnell mit der Situation zurecht.

Verwirrend waren nur die kleine Häppchen, die einem zugeworfen wurde. So stellte man sich immer wieder Dinge vor, die dann letztendlich von der Autorin über den Haufen geworfen wurden und sich letztendlich ein ganz anderes Bild ergab. Dies hat mir sehr gut gefallen.

Diese „Verwirrtaktik“ ist der Autorin sehr gut gelungen. Die Spannung blieb aufrecht und zog sich dadurch wie ein roter Faden durch das Buch.

Das Ende dagegen war wirklich verwirrend und ich musste mich nochmals intensiver damit auseinandersetzen. Letztendlich hatte ich es jedoch verstanden, bin aber auch gespannt, ob die Autorin einen zweiten Teil in Erwägung zieht. Leider konnte ich dazu nichts genaues finden, aber es wird öfters im Internet erwähnt, dass es sich bei dem Band um den ersten Teil handelt.

Teilweise geht es in dem Buch auch sehr emotional zu. Marina bzw. Em sind in einem Zwiespalt gefangen, den sie nur mit Vernunft niederlegen könnten. Doch die Emotionen schaukeln sich teilweise sehr hoch. Man kann Marina bzw. Em sehr gut verstehen und wünscht sich nur, dass sie endlich glücklich wird.

Fazit:
Spannend, emotional und vor allem: mal was anderes.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2014
André, Martina

Das Geheimnis des Templers / Die Templer Bd.0


ausgezeichnet

Gero von Breydenbach ist noch fast ein Kind, als sein Vater von einem Kreuzzug nach Hause kommt und schwört, seinen Sohn zu den Templern zu schicken. Gero findet dies erst aufregend, doch hat er nicht damit gerechnet, dass ihn die Liebe daran hindern wird, dem Schwur seines Vaters nachzukommen. Doch ein schwerer Schicksalsschlag führt ihn auf den von seinem Vater gewünschten Weg und für Gero beginnt eine sehr abenteuerliche Zeit, in der er auch merkt, was Freundschaft bedeutet.

Martina André hatte mich mit "Das Rätsel der Templer" und "Die Rückkehr der Templer" schon mit zwei historischen Romanen fasziniert, die sich auch mit dem Thema Zeitreise befassen.
Nun legt sie nochmal nach und präsentiert die Vorgeschichte zu den beiden obigen Romanen, in welcher sie Gero's Weg zu den Templern beschreibt.

Gero ist für mich eine sehr faszinierende Persönlichkeit. Er hat das gewisse Etwas, was vielleicht auch etwas an Verliebtheit grenzt.

Die Autorin beschreibt sehr realistisch, wie es sich zur damaligen Zeit zugetragen haben könnte und lässt auch geschickt ein paar kleine Fantasy-Elemente einfließen, die dann auf die Nachfolgeromane schließen lassen. Doch trotzdem bleibt alles sehr glaubwürdig und detailgetreu.

Der Schreibstil ist wunderbar fließend und so fliegt man förmlich durch die Geschichte. Man lacht, man weint, man könnte manche Figuren einfach nur schütteln und versuchen, ihnen auf die Finger zu hauen. Diese realitätsnahe Beschreibung ist für mich sehr wichtig, den so hat mein Kopfkino wunderbar etwas zu tun und ich fühle mich auch in die Geschichte hineinversetzt.

Gero's Weg ist sehr steinig. Er muss mehrere Schicksalsschläge hinnehmen, bevor er sich ein wenig Ruhe gönnen darf. Doch hat er Freunde, die ihm helfen, darüber hinwegzukommen. Allen voran sein schottischer Freund Struan, dem in dem Buch auch ein besonderes Kapitel gewidmet ist.

Da ich das Buch zusammen mit der Autorin in einer Leserunde lesen durfte (hier nochmals herzlichen Dank an Martina André) habe ich Hintergrundinformationen erhalten, die so normalerweise nicht bekannt wären. Dies macht es natürlich nochmals zu etwas Besonderem. Das Verständnis wird noch intensiver und man kommt natürlich von einer Frage in die andere.

So erfährt man dann auch, dass ein vierter Teil der Templer-Reihe geplant ist, in dem es wieder um Gero und seine Freunde gehen wird. Hierauf freue ich mich natürlich sehr.

Fazit:
Faszinierend, abenteuerlich und sehr viel Gero von Breydenbach. Absolut empfehlenswert.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.