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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1368 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2011
Schroeder, Lisa

In Liebe, Brooklyn


ausgezeichnet

Endlich! Endlich wurde ein Buch von Lisa Schroeder ins Deutsche übersetzt. Nachdem ich bereits drei Bücher von ihr auf Englisch gelesen habe und restlos begeistert war, war es eine Selbstverständlichkeit für mich, auch dieses Buch von ihr zu lesen.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich hierbei auch so meine Zweifel hatte, denn ich war mir nicht sicher, ob der wunderbare Schreibstil unter der Übersetzung leiden würde. Meine Befürchtung war allerdings vollkommen grundlos.

Wie bislang jedes andere Buch ist auch "In Liebe, Brooklyn" in Versform geschrieben. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Gefühle Lisa Schroeder in so kurzen Worten ausdrücken kann. Geschrieben wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Brooklyn und Nico, gleichzeitig sind vereinzelt noch Briefe von Brooklyn an Lucca zu finden.

Auffällig ist hierbei, dass Lisa Schroeder ihren bisherigen Themen treu geblieben ist. Sämtliche Jugendbücher von ihr handeln von der ersten Liebe, Verlust, Trauer und Schmerz. Dies ist auf der einen Seite zwar wahnsinnig interessant und immer wieder sehr traurig und mitreissend, allerdings würde ich auch gerne mal eine andere von der Autorin sehen. Da "In Liebe, Brooklyn" jedoch ihr erstes Buch auf deutsch ist und die meisten (deutschen) Leser keine Vergleichsmöglichkeit haben, ist dies hier Meckern auf höchstem Niveau.

Besonders interessant an der Geschichte ist hier, wie die einzelnen Personen mit ihrer Trauer umgehen. Während Nico mit dem Laufen anfängt und sich von seiner Familie distanziert, beginnt Brooklyn Comics zu lesen, weil dies zuvor das Hobby ihres verstorbenen Freundes Lucca war. Sie möchte ihm nah sein und kauft sich wöchentlich zwei Comics und schreibt Lucca zudem regelmäßig Briefe, um ihre Trauer, Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Nach außen hin versucht sie jedoch, stark zu sein.
Neben der Trauer um Lucca haben die beiden Jugendlichen auch eine weitere Gemeinsamkeit, die sie indirekt miteinander verbindet: Beide sind in ihrer Familie auf sich alleine gestellt.
Während Lucca in seiner Familie das Lieblingskind war und Nico immer außen vor stand und noch heute darunter zu leiden hat, muss sich Brooklyn um ihren Vater kümmern, der alleine nicht dazu in der Lage ist, selbständig einen Haushalt zu führen. Brooklyns Mutter hat dagegen mit den 8-jährigen Zwillingen die Familie verlassen, ohne Brooklyn mitzunehmen.

Die leichten Fantasyelemente, die mit Luccas Geist ins Geschehen eingebracht werden, sind gut aufgehoben, ohne zu abgedroschen zu wirken. Trotz der Vorstellung, dass ein Geist dabei, wirkt die Geschichte weiterhin authentisch und zum Teil herzzerreissend.

Die Covergestaltung ist ganz hübsch, passt aber nicht so ganz zu der Geschichte. Da hätte ich mir das etwas düstere, mysteriöse Cover der Originalausgabe schon eher gewünscht. Würde ich die Kurzbeschreibung nicht kennen und nur auf das Cover achten, würde ich hierbei wohl eher von einer kleinen Liebesgeschichte ausgehen.
Ein Kritikpunkt ist hier der Preis des Buches. Das Buch ist mit über 400 Seiten und einem Hardcover zwar gut ausgestattet, allerdings muss man hier auch bedenken, dass das Buch gerade mal (quer) halb so groß wie ein normales Taschenbuch ist. => Zum Vergleich: die Maße von "In Liebe, Brooklyn" (Hardcover: 14,4 x 9,4 x 2,2 cm) und "Vladimir Tod beißt sich durch" (Taschenbuch: 21 x 13,6 x 2,8 cm).


Insgesamt konnte mich Lisa Schroeder mit ihrem Talent wieder einmal mehr als unterhalten. Eine traurige Handlung, wunderbare Charaktere und die großartige Versform machen "In Liebe, Brooklyn" zu einem großen Leseerlebnis. Unbedingt lesen - am besten auch alle anderen Werke!

9 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2011
Kay, Emily

Eulenflucht


sehr gut

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch bewusst länger auf dem SUB gehalten habe, weil ich die Befürchtung hatte, dass es mir nicht gefallen könnte, da ich bereits einige negative Kritiken gelesen habe. Allerdings bin ich mittlerweile sehr froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, denn es ist letztlich doch eine positive Überraschung geworden.

Emily Kay konnte mich mit sympathischen Charakteren und einem angenehmen Schreibstil überzeugen. "Eulenflucht - Durch die Nacht" ist der Auftakt einer Trilogie.
Die Geschichte wird flüssig erzählt und beschränkt sich auf das Wesentliche. Große Ausschweifungen oder Langatmigkeit ist hier Fehlanzeige. Etwas ärgerlich waren allerdings die vielen Rechtschreib- und Zeichenfehler in diesem Buch, die mich zwischendurch ganz schön genervt haben. Hier habe ich allerdings die große Hoffnung, dass derartiges in einer weiteren Auflage ausgebessert wird.

Bereits der Prolog hat es in sich. Emily Kay schildert hier die dramatischen Ereignisse in Dresden im Jahre 1945, als die Stadt im Februar angegriffen wurde. Hauptperson ist hierbei Elisabeth, die vor den Bomben flüchtet.

Die Gefühle der einzelnen Protagonisten sind gut ausgearbeitet und ich konnte mich oftmals in einigen der Charaktere wiedererkennen.
Allgemein sind die Charaktere hier gut ausgewählt. Ich habe sehr schnell meine Lieblinge und Hassobjekte gefunden und es war schön, ihre Entwicklung mitzuverfolgen.

Maes Freundin Adriana und ihr Exfreund Pascal sind hier ganz klar meine Hassobjekte. Beide wirken oberflächlich und egoistisch. Während Pascal Mae in der Beziehung mehrfach belogen und sich für andere Frauen interessiert hat, kann man Adriana auf dem ersten Blick nicht wirklich etwas vorwerfen. Allerdings hat sie mich mit ihrer stellenweise sehr naiven Verliebtheit zu Nik und ihrem Egoismus sehr genervt.

Richtig gut haben mir Nik, Sam und Mae gefallen, vor allem Mae, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, lernt man hierbei gut kennen. Besonders im ersten Drittel ist sie mir ans Herz gewachsen, danach fing sie durch Sam ein kleines bißchen an zu nerven. Ihre Verliebtheit ist zunächst ganz süß anzuschauen, aber sie verliert sich dabei vollkommen, z.B. behauptet sie schon nach dem ersten Aufeinandertreffen, dass sie unsterblich in ihn verliebt sei. Ihre Gefühle fahren oftmals Achterbahn und ihre Gedanken kreisen sich hauptsächlich um Sam. Ständig wird von seinem Oberkörper, seinen Haaren und seinem schiefen Lächeln (Hallo Edward Cullen!) geschwärmt. Gewisse Ähnlichkeiten zu Bella Swan sind hier nur schwer zu leugnen. Allerdings ist dies kein Grund, Mae nicht zu mögen.

Wie es in den meisten Vampirgeschichten der Fall ist, wird auch hier mit Klischees gespielt und einige mehr als deutlich erfüllt. So wird hier weder was gegessen oder getrunken, noch kann man ein Haus ohne Einladung betreten. Die typischen Klischees haben mich dabei aber keinesfalls gestört.

Die Covergestaltung ist reine Geschmacksache. Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, fand ich es noch recht schön, mittlerweile allerdings nicht mehr. Des liegt aber eher daran, weil ich mir für die Geschichte eher ein schlichteres Cover gewünscht hätte.

Insgesamt konnte mich Emily Kay mit dem ersten Band der "Eulenflucht" Trilogie überzeugen. Eine gute Handlung und tolle Charaktere sorgen dafür, dass ich mit Sicherheit auch den zweiten Band lesen werde. Empfehlenswert für jedermann, der bereits Bücher wie "Vampire Diaries" oder "Twilight" liebt.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2011
Banscherus, Jürgen

Novemberschnee


gut

Für Jurij, Tom und Lina brechen kalte Zeiten an. Die drei Teenager haben es sich in ihrem Geheimversteck gemütlich gemacht, doch die Kälte bleibt. Sie haben nur einen Wunsch: Sommer. Ihr Ziel ist schnell klar, sie wollen nach Australien. Doch ohne Geld bleibt Australien nur ein unerfüllbarer Wunsch.
In ihrer Langeweile und Orientierungslosigkeit malen sie sich aus, wie es wäre, eine Bank zu überfallen. Was für alle zunächst nur ein Spaß ist, wird schneller ernst, als ihnen allen bewusst ist. Sie beobachten Bankangestellte, kaufen sich Skimasken und Waffen und durchlaufen immer wieder den Überfall in ihren Köpfen - bis sie es schließlich tun. Erst bei der Flucht wird allen klar, was sie getan haben und müssen entscheiden, wie jeder für sich weitermachen möchte...


Nachdem dieses Buch fast vier Jahre lang auf meinem Wunschzettel lag, wurde es endlich Zeit, dass ich diesem Buch eine Chance gebe. Leider bin ich mir nur immer noch nicht ganz sicher, ob sich das Warten nun gelohnt hat oder nicht. Das Buch war nett, aber nicht nett genug, um als gut bezeichnet zu werden.

Jürgen Banscherus hat mit "Novemberschnee" eine kurzlebige Geschichte geschrieben, die sich mit drei Teenagern beschäftigt, die sich aus Langeweile und Orientierungslosigkeit das Ziel gesetzt haben, eine Bank zu überfallen, um sich damit einen Traum zu erfüllen.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten: Kurze Sätze, klare Aussagen. Erzählt wird die Geschichte aus Linas Sicht. Sie erzählt ihre Geschichte schonungslos und offen und auch wenn sie so eine Tat begangen hat, konnte ich ein paar kleine Sympathien für das Mädchen entwickeln.

Obwohl die drei Jugendlichen gut miteinander befreundet sind und jede freie Zeit miteinander verbringen, hatte ich sehr oft das Gefühl, dass es sich hierbei nur um Zweckfreundschaften, bzw. Zweckbeziehungen handelt. Auch wenn sie Gedanken und Wünsche miteinander teilen, erschien ihr Verhalten miteinander oft oberflächlich und vorsichtig.

Ihre Flucht wird authentisch dargestellt. Die Ängste und Gedanken sind spürbar und durch die zum Teil sehr intensiven Dialoge hatte ich oft das Gefühl, mittendrin zu sein.

Die Geschichte ist durchweg spannend und steckt trotz der klaren Story oftmals voller Überraschungen. Allerdings konnte mich das Buch durch die Oberflächlichkeit der Protagonistin nicht so packen, wie ich es am Anfang erhofft habe. Auch wenn Jürgen Banscherus hier eine wirklich nette Geschichte geschrieben hat, hat mir das Besondere hierbei gefehlt. Ähnliche Fluchtsituationen habe ich in anderen Büchern (z.B. "Krähenschrei") bereits besser gelesen.

Aber dennoch ist dieses Buch nicht schlecht. Mit seinen knapp 140 Seiten ist "Novemberschnee" schnell zu lesen und hat mir zwei angenehme und spannende Lesestunden beschert. Da mir Jürgen Banscherus' Schreibstil sehr gut gefallen hat, werde ich mit Sicherheit erneut zu einem Buch von ihm greifen.

9 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2011
Carr, Robyn

Neubeginn in Virgin River / Virgin River Bd.1


ausgezeichnet

Für Mel verändert sich innerhalb von wenigen Sekunden das komplette Leben, als ihr Mann in einem Supermarkt unschuldig erschossen wird. Von ihrer Trauer überwältigt hat sie nur einen Wunsch: Raus aus Los Angeles in ein ruhigeres Leben.
Sie kündigt ihren Job im Krankenhaus und verkauft ihr Haus, um ins kleine Dorf Virgin River zu ziehen. Hier möchte sie dem Arzt des Dorfes helfen und neue Kraft tanken. Doch das Dorf sieht nicht so aus, wie auf den Fotos, die sie zuvor erhalten hat. Die Straßen sind holprig und das versprochene Landhaus gleicht einer Ruine. Am liebsten würde sie sofort wieder aus Virgin River flüchten, wären da nicht ein ausgesetztes Baby und Barbesitzer Jack, der sich vom ersten Moment an liebevoll um sie kümmert...


Robyn Carr war mir vor "Virgin River" gänzlich unbekannt, von daher war ich besonders gespannt, was ich hier zu erwarten habe - und ich bin sehr begeistert. "Neubeginn in Virgin River" ist für mich eine der Überraschungen des Jahres und der erste Band der "Virgin River"-Reihe.

Der Schreibstil ist unglaublich toll. Robyn Carr erzählt die Geschichte so intensiv, dass ich mir vorkam, als wäre ich selbst ein Teil des Dorfes und des Geschehens. Die Landschaften, Häuser und Menschen sind bis ins kleinste Detail beschrieben, sodass man sich ein sehr gutes Bild von allem machen konnte. Ich wurde nahezu mitgerissen und habe mit den Charakteren gelitten und mich für sie gefreut.

Vor allem Mel ist eine unglaublich tolle Person, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie ist bodenständig, sympathisch, wunderschön und hat ein Herz aus Gold. Ihr Schicksalsschlag wird sensibel thematisiert und als Leserin bin ich mit ihr durch das Bad der Gefühle gegangen. Sehr erfrischend ist ihre Zusammenarbeit mit dem Doc. Er ist der griesgrämige, alte Mann, der sich nötige Hilfe nicht eingestehen möchte und Mel lebt für ihren Job und liebt jeden einzelnen Tag davon.
Auch Jack ist ein interessanter Charakter. Er ist ein Naturbursche mit sportlicher Figur und verdreht den Frauen im Dorf und der Umgebung den Kopf. Seine Bar ist der Treffpunkt des Dorfes und er ist direkt an der Quelle, wenn es um Gerüchte und Neuigkeiten geht.

Die Annäherung zwischen Mel und Jack wird gut dargestellt. Sie gehen vorsichtig und sensibel miteinander um und versuchen auf den anderen behutsam einzugehen, denn beide haben ein Päckchen zu tragen, dass sie verarbeiten müssen. Durch ihr Alter (Mel 32, Jack 40) sind sich beide dessen bewusst, welche Verantwortung sie füreinander tragen und wirken alles andere als naiv.

Sehr positiv überrascht bin ich von der Covergestaltung. Meistens sind die Cover von Mira eher unglücklich gewählt, aber in diesem Fall gefällt mir das Cover deutlich besser als das Original. Die Landschaft und das Landhaus am Waldrand sind perfekt eingefangen und ich konnte mir Virgin River gut vorstellen.

Insgesamt konnte mich "Neubeginn in Virgin River" mehr als überzeugen und ich bin bereits dabei, den zweiten Band zu lesen, indem Preacher, der in Jack's Bar arbeitet, eine große Rolle spielt. Fans von Susan Mallery, Nora Roberts und Sandra Brown werden auch Robyn Carr lieben. Absolut empfehlenswert.

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2011
Völler, Eva

Die magische Gondel / Zeitenzauber Bd.1


schlecht

Die 17-jährige Anna verbringt zusammen mit ihrem Eltern ihren Urlaub in Venedig. Da ihre Eltern auch beruflich in Venedig unterwegs sind, ist Anna die meiste Zeit über auf sich alleine gestellt, was ihr aber nichts weiter ausmacht.
Auf einem Bootsfest entdeckt Anna eine rote Gondel, die ihr direkt ins Auge springt. Sie fühlt sich magisch angezogen und fällt versehentlich ins Wasser. Als sie herausgezogen wird, befindet sie sich in der Gondel - und wacht nackt in einem 'anderen' Venedig wieder auf, denn sie befindet sich plötzlich im Jahre 1499.
Für Anna ein Albtraum, vor allem, wenn sie keine Ahnung hat, wie sie wieder zurück in die Gegenwart soll. Dabei ist sie auf Sebastian angewiesen, der ebenfalls in der Gondel saß und die Gabe hat, zwischen den Zeiten zu reisen. Aber dieser kann sie ohne eine wichtige Aufgabe nicht in die Gegenwart zurückbringen...


Als ich erfahren habe, dass Eva Völler ein neues Jugendbuch geschrieben hat, wurde ich direkt neugierig, denn bislang kannte ich die Autorin ausschließlich von Chick Lit-Büchern wie "Das Chaosweib" oder "Der Montagsmann". Da ich diese bereits super fand, war ich nun besonders gespannt darauf, was "Zeitenzauber" zu bieten hat.

Leider ist dieses Hörbuch eine glatte Enttäuschung. Schuld daran ist aber hierbei nicht die Autorin oder die Geschichte, sondern eher das Hörbuch selbst.
Ganz, ganz schrecklich ist bei diesem Hörbuch die Sprecherin. Hannah Schepmann konnte mich überhaupt nicht von sich überzeugen. Bereits nach fünf Minuten war ich sehr genervt von ihr, weil sie alles viel zu sehr betont und dazu noch einen schrecklich arroganten Ton dabei anbringt. Die Sprecherin passt leider überhaupt nicht zu der Protagonistin, was mir das Hörbuch doch sehr vermiest hat. Es war leider wahnsinnig anstrengend, Hannah Schepmann bei diesem Hörbuch zuzuhören.

Die Geschichte selbst ist vollkommen okay, da gibt es so gut wie gar nichts zu kritisieren, nur leider hat mir die Sprecherin so ziemlich alles Gute an dieser Geschichte vermiest. Zeitreisegeschichten gibt es aktuell wie Sand am Meer, aber dennoch schafft es "Zeitenzauber" zu überzeugen und vor allem zu überraschen. Hier lernt man nicht nur viel über die Geschichte Venedigs im 15. Jahrhundert kennen, sondern auch eine tolle Protagonistin, die mich zwar ab und zu genervt hat, aber ansonsten recht liebenswert ist. Sie ist mutig, aufgeschlossen, versucht sich der Zeit anzupassen und nimmt die ganze Zeitreisegeschichte innerhalb von kurzer Zeit erstaunlich locker - ein Punkt, den ich nicht ganz nachvollziehen kann, aber da tickt ja jeder Mensch anders. Ein wenig schade fand ich, dass man Anna und die anderen Charaktere alle eher oberflächlich kennengelernt hat. Zwar mag das für die Geschichte ausgereicht haben, aber ein wenig mehr Tiefgang hätte den Charakteren nicht geschadet.

Die Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Historie ist hier gut gewählt und die Elemente sind untereinander gut verteilt, sodass während der Geschichte Langeweile ein Fremdwort ist.

Ein faires Urteil abzugeben ist hier äußerst schwer. Die Geschichte selbst gefällt mir sehr gut und Eva Völler kann nichts für die schlechte Hörbuchproduktion, aber dennoch geht es hier um das Hörbuch, dass bewertet werden muss - und hier kann ich nur sagen: Finger weg! Die knapp etwas über sieben Stunden Hörzeit wurden immer mehr zur Qual und bei der Hälfte dachte ich nur noch "Ohje, nochmal die gleiche Länge". In Kurzform: Buch hui, Hörbuch pfui!

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2011
Cast, P. C.;Cast, Kristin

Geweckt / House of Night Bd.8


weniger gut

Ohje. Zoey, Stevie Ray und ich werden in diesem Leben keine Freundinnen mehr.
Eins vorweg: Eigentlich wollte ich die House of Night-Reihe bereits schon nach dem enttäuschenden siebten Band abbrechen. Durch gutes Zureden einiger Blogger wollte ich dieser Reihe noch einmal eine Chance geben. Gelohnt hat es sich für mich leider nicht.

Sehr schlecht ist in diesem Buch der Schreibstil. Oftmals hätte ich am liebsten das Buch in die Ecke geschmissen, weil ich einfach nur dachte, dass das alles nicht wahr sein kann. Wenn Stevie Ray nun etwas für unsinnig erklärt, heißt dies nun "Das ist doch Müll in Tüten!" - ALSO BITTE! Es ist ja wirklich schön, wenn P.C. und Kristin Cast einen saloppen Schreibstil wählen, um somit die Zielgruppe anzusprechen, aber "Das ist doch Müll in Tüten" ist lächerlich. Ich vermisse den Schreibstil der ersten Bände wirklich sehr.

Zu den Charakteren: Eine wirkliche Weiterentwicklung findet nicht statt. Die meisten Charaktere dümpeln so vor sich und kommen keinen Schritt weiter, weder kräftemäßig, noch geistig. Sehr gefreut habe ich mich, als ich erfahren habe, dass auch Jack und Damien in diesem Buch zu Wort kommen - wenn auch leider nur kurz, aber was ich dann gelesen habe, hat mich regelrecht enttäuscht. Zu meiner Kritik soll gesagt werden, dass ich absolut nichts gegen Homosexuelle habe, aber als ich dieses Kapitel gelesen habe, dachte ich nur: OH MEIN GOTT! Ich finde beide zusammen wirklich knuffig, aber es hätten wirklich nur noch rosa Wattebällchen gefehlt und sämtliche Klischees wären erfüllt.

Zwar empfand ich das Ende des Buches endlich mal wieder spannend und konnte für kurze Zeit mitfiebern und wurde vom Autoren-Duo überrascht, aber reichen 30-40 Seiten wirklich aus, um eine lahme Geschichte wieder gut zu machen? Nach drei mehr als enttäuschenden Bänden reichen mir 20 spannende Minuten einfach nicht aus.

Eine Bewertung für dieses Buch abzugeben ist wahnsinnig schwierig, denn die ersten 5 Bände habe ich geliebt. Aber Band 6-8 ist in meinen Augen nur noch ein einziges Durcheinander von langatmigen Szenen und immer langweiliger werdenen Charakteren. Den 9. Band werde ich mir definitiv nicht mehr kaufen. Vielleicht werde ich der Reihe irgendwann nochmal in Hörbuchform eine Chance geben, aber auch das bezweifel ich momentan sehr. Eine Kaufempfehlung kann ich nur denjenigen aussprechen, die bereit sind, mit den Cast Frauen durch dick und dünn zu gehen.

23 von 25 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2011
Nicholls, Sally

Wie man unsterblich wird


gut

"Wie man unsterblich wird" handelt vom 11-jährigen Sam, der durch Leukämie dem Tod ins Auge schauen muss. Während seine Umwelt geschockt und hilflos reagiert, plant Sam mit Eifer sein restliches Leben und schreibt sogar sein Buch, bei dem er alle Gedanken und Gefühle freien Lauf lässt...

Sally Nicholls hat einen tollen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht von Sam in der Ich-Perspektive, was der Geschichte sehr gut tut. Durch die Ich-Perspektive lernt man nicht nur Sams Gedanken und Gefühle kennen, sondern auch ein Stück von sich selbst. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, was vor allem an den kurzen, sehr einfachen Sätzen liegt. Besonders gut gefällt mir hierbei, dass die Autorin nicht ein einziges Mal zu sentimental über das Thema schreibt. Vielmehr wird hier der verlorene Kampf um eine Krankheit akzeptiert und vor allem gezeigt, wie man damit umgeht.

Die Art und Weise, wie Sam mit seiner Krankheit umgeht, hat mich tief berührt. Seine Familie ist sprachlos und fühlt sich zugleich hilflos, nur schwer können sie mit der Diagnose und Sams Einstellung umgehen. Während der Vater die Krankheit konsequent verdrängt, versucht die Mutter immer wieder auf Sam aufzupassen und hofft auf neue Medikamente, die Sam das Leben verlängern.
Sam dagegen wirkt erstaunlich gefasst und stellt sich immer nur eine Frage: "Tut sterben weh?" - Auch sonst hat Sam viele Fragen, die er versucht zu beantworten. Leider scheitert es jedoch oftmals an den Erwachsenen, die ihm die Fragen nicht beantworten möchten.
Doch trotz allem Optimismus muss er auch täglich der Realität ins Auge blicken. Seine Krankenschwester, genannt Dracula, besucht ihn regelmäßig, um seinen Gesundheitszustand zu überprüfen und sein bester Freund hat ebenfalls mit den fürchterlichen Folgen der Krankheit zu kämpfen.

So sehr mich das Thema auch berührt hat, neu ist es nicht. Bereits in anderen Büchern, wie z.B. "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham, wird das Thema Leukämie und Tod besprochen. Identisch ist dabei auch die Liste, die sich Sam gemacht hat.
Zwar sind seine Wünsche und Hoffnungen recht harmlos und mehr als verständlich, aber eben leider nicht neu. Von daher konnte ich nie so ganz mit ihm mithoffen, dass sich alle Wünsche noch erfüllen.

Die Covergestaltung ist schlicht, aber dennoch wahnsinnig schön und vor allem sehr passend, da sie die letzten Seiten des Buches widerspiegeln. Sehr gut zu sehen ist hier, dass Sam seine Lebensfreude trotz allen Umständen nicht verloren hat. Eine kleine Kritik gibt es jedoch bzgl. der Kurzbeschreibung, die nach meinem Geschmack viel zu viel verrät.

Insgesamt hat mich "Wie man unsterblich wird" für kurze Zeit sprachlos zurückgelassen. Sams Lebensfreude ist ansteckend und sollte für jedermann ein Beispiel sein. Allerdings gibt es auch hier einen Punktabzug, da die Geschichte einfach nicht neu ist - so schön sie auch sein mag. Dennoch empfehlenswert!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2011
Nicholls, Sally

Wie man unsterblich wird


gut

"Wie man unsterblich wird" handelt vom 11-jährigen Sam, der durch Leukämie dem Tod ins Auge schauen muss. Während seine Umwelt geschockt und hilflos reagiert, plant Sam mit Eifer sein restliches Leben und schreibt sogar sein Buch, bei dem er alle Gedanken und Gefühle freien Lauf lässt...

Sally Nicholls hat einen tollen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht von Sam in der Ich-Perspektive, was der Geschichte sehr gut tut. Durch die Ich-Perspektive lernt man nicht nur Sams Gedanken und Gefühle kennen, sondern auch ein Stück von sich selbst. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, was vor allem an den kurzen, sehr einfachen Sätzen liegt. Besonders gut gefällt mir hierbei, dass die Autorin nicht ein einziges Mal zu sentimental über das Thema schreibt. Vielmehr wird hier der verlorene Kampf um eine Krankheit akzeptiert und vor allem gezeigt, wie man damit umgeht.

Die Art und Weise, wie Sam mit seiner Krankheit umgeht, hat mich tief berührt. Seine Familie ist sprachlos und fühlt sich zugleich hilflos, nur schwer können sie mit der Diagnose und Sams Einstellung umgehen. Während der Vater die Krankheit konsequent verdrängt, versucht die Mutter immer wieder auf Sam aufzupassen und hofft auf neue Medikamente, die Sam das Leben verlängern.
Sam dagegen wirkt erstaunlich gefasst und stellt sich immer nur eine Frage: "Tut sterben weh?" - Auch sonst hat Sam viele Fragen, die er versucht zu beantworten. Leider scheitert es jedoch oftmals an den Erwachsenen, die ihm die Fragen nicht beantworten möchten.
Doch trotz allem Optimismus muss er auch täglich der Realität ins Auge blicken. Seine Krankenschwester, genannt Dracula, besucht ihn regelmäßig, um seinen Gesundheitszustand zu überprüfen und sein bester Freund hat ebenfalls mit den fürchterlichen Folgen der Krankheit zu kämpfen.

So sehr mich das Thema auch berührt hat, neu ist es nicht. Bereits in anderen Büchern, wie z.B. "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham, wird das Thema Leukämie und Tod besprochen. Identisch ist dabei auch die Liste, die sich Sam gemacht hat.
Zwar sind seine Wünsche und Hoffnungen recht harmlos und mehr als verständlich, aber eben leider nicht neu. Von daher konnte ich nie so ganz mit ihm mithoffen, dass sich alle Wünsche noch erfüllen.

Die Covergestaltung ist schlicht, aber dennoch wahnsinnig schön und vor allem sehr passend, da sie die letzten Seiten des Buches widerspiegeln. Sehr gut zu sehen ist hier, dass Sam seine Lebensfreude trotz allen Umständen nicht verloren hat. Eine kleine Kritik gibt es jedoch bzgl. der Kurzbeschreibung, die nach meinem Geschmack viel zu viel verrät.

Insgesamt hat mich "Wie man unsterblich wird" für kurze Zeit sprachlos zurückgelassen. Sams Lebensfreude ist ansteckend und sollte für jedermann ein Beispiel sein. Allerdings gibt es auch hier einen Punktabzug, da die Geschichte einfach nicht neu ist - so schön sie auch sein mag. Dennoch empfehlenswert!

9 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.