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Tara
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Insgesamt 1398 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2020
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?: Mein erster Europa-Atlas


ausgezeichnet

Bunter Atlas für kleine Weltentdecker

„Mein erster Europa-Atlas“ aus der „Wieso ? Weshalb Warum ? – Sachbuch Reihe“ ist für kleine Weltentdecker im Alter von 4 bis 7 Jahren gedacht.

Mit einfachen Worten und vielen bunten Illustrationen führen hier die Autorin Andrea Erne und die Illustratorin Anne Ebert durch ganz Europa.

Auf jeder Seite gibt es eine Menge zu entdecken und man erhält wissenswerte Fakten zu sämtlichen Ländern Europas, was für die verschiedenen Regionen typisch ist und was man dort besichtigen oder bewundern kann. Durch kleine Klappen lassen sich auf jeder Seite noch mehr Informationen entdecken als zuerst angenommen und man kann die kleinen Zuhörer beim Lesen aktiv mit einbeziehen.

Als Highlight gibt es zu dem Buch noch ein großes Poster, auf dem man auf einer Europakarte die Flaggen der europäischen Länder kennenlernt.

Auch wenn das Buch für Vorschulkinder gemacht und gedacht ist, ältere Geschwister können hier auch noch eine Menge Neues erfahren und lernen.

Sowohl optisch als auch inhaltlich finde ich das Buch total gelungen.

Bewertung vom 05.09.2020
Boije af Gennäs, Louise

Feuerrache / Widerstandstrilogie Bd.3


ausgezeichnet

Nervenaufreibend

Nachdem mich schon die ersten beiden Bände - „Blutblume“ und „Scheintod“ - der Widerstandstrilogie der schwedischen Autorin Louise Boije af Gennäs gefesselt hatten, war ich total gespannt auf das Finale.

Mit „Feuerrache“ wurde ich nicht enttäuscht, das Buch ist ebenso spannend und rasant wie seine Vorgänger, aber noch nervenaufreibender. Die Trilogie sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da es ansonsten schwierig sein könnte die Zusammenhänge in Gänze zu erfassen.
Sara versucht weiterhin herauszufinden wer hinter der Schattenorganisaton steckt, die nicht nur sie, sondern auch ihre Familie und Freunde bedroht. Als auch noch ihre kleine Schwester Lina in deren Fänge gerät, kämpft Sara mit allen Mitteln gegen den unbekannten Gegner.

Sara ist eine äußerst interessante Protagonistin und obwohl die Ereignisse um sie herum verwirrend und undurchsichtig sind, bleiben ihre Gedanken klar und nachvollziehbar.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Die permanente Bedrohung, in der Sara schwebt, ist spürbar, aber nur schwer zu greifen, so dass man sich kaum traut Luft zu holen und ich das Buch gar nicht weglegen wollte. Die Ereignisse sind erschreckend realistisch und es wird nur zu gut deutlich wie leicht sich die Realität manipulieren lässt.

Mein Fazit: Ein nervenaufreibendes Finale, das nichts für schwache Nerven ist und ich jedem empfehlen kann, der gesellschaftskritische Verschwörungstheorien mag.

Bewertung vom 30.08.2020
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


ausgezeichnet

Schulalltag – lustig bis erschreckend

„Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!“ ist eine Sammlung von lustigen, skurrilen aber teils auch erschreckenden Anekdoten aus dem Schulalltag zusammengetragen von den Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg.

Wie schon der Titel vermuten lässt, kommt die Berufsgruppe der Lehrer hier nicht besonders gut weg. Dabei sollte man natürlich im Hinterkopf behalten, dass lediglich Extremfälle aufgeführt sind von denen es allerdings im Schulalltag mehr als genug gibt.

In jedem Kapitel wird etwas Anderes thematisiert. Es geht z.B. um die verschiedenen Lehrertypen, Sprüche, Spleens, Pech und Pannen oder auch die Rechte der Schüler und vieles mehr. Für Abwechslung ist gesorgt, einige Ereignisse haben mich amüsiert, andere mit dem Kopf schütteln lassen und für Entsetzen gesorgt. Zwischendurch sind auch noch ein paar informative Fakten eingearbeitet, die allerdings den meisten Eltern und Schülern bekannt sein dürften.

Der Schreibstil des Buches ist einfach und leicht verständlich und die Kapitel lassen sich gut nebenbei lesen, wenn man ein wenig Abwechslung haben möchte.

Fazit: Ein informatives Buch über den Schulalltag – kurzweilig und unterhaltsam.

Bewertung vom 30.08.2020
Dabos, Christelle

Im Sturm der Echos / Die Spiegelreisende Bd.4


gut

Verwirrendes Ende einer fantastischen Reihe

„Die Spiegelreisende – Im Sturm der Echos“ ist der vierte und somit letzte Band der Tetralogie um die Protagonistin Ophelia von der französischen Autorin Christelle Dabos. Um das Buch vollends zu verstehen sollte man unbedingt die vorherigen Bände gelesen haben, da es ohne Hintergrundwissen schwierig wäre, die Handlung nachzuvollziehen.

Die Archen drohen auseinanderzufallen, Menschen sterben und es ist keine Lösung in Sicht. Ophelia und Thorn versuchen alles, um diese Zerstörung zu stoppen. Sie müssen die Echos finden und diese zusammenführen.

Ich war unglaublich gespannt auf diesen letzten Band und da ich von den vorherigen wirklich begeistert war, hatte ich dementsprechend hohe Erwartungen, die leider ein wenig enttäuscht wurden. Vielleicht habe ich aber auch einfach zu viel erwartet.

Zu Beginn hat mich auch dieser Band wieder fasziniert. Die Autorin versteht es mich mit ihrem Schreibstil zu bannen und in eine andere magische, einfach atemberaubende und fantastische Welt abtauchen zu lassen. Leider fand ich aber dieses Mal den Aufbau der Erzählstränge recht verwirrend. Lange Beschreibungen über Ereignisse deren Sinn sich mir bis zum Ende nicht erschlossen hat, haben das Lesen ein wenig mühsam und langwierig werden lassen. Dafür fehlte mir die weitere Entwicklung der Charaktere aus den ersten Bänden.

Das Ende lässt leider viele Fragen offen und ich konnte und wollte gar nicht glauben, dass es sich hier wirklich um das Ende handelt. Es müssen nicht immer alle Fragen 100%ig erklärt werden und es darf gerne einiges der Fantasie des Lesers überlassen werden, aber hier war mir das eindeutig zu viel.

Christelle Dabos hat mit der Buchreihe über „Die Spiegelreisende“ ein ganz eigenes Universum geschaffen, in dem sich nichts vorhersehen lässt und das mich sehr gefesselt hat. Dieses Finale lässt mich aber leider ein wenig ratlos zurück und deswegen gibt es von mir auch nur 3 Sterne.

Bewertung vom 29.08.2020
Johnson, Julie

Silver Crown / Forbidden Royals Bd.1


ausgezeichnet

Mitreißender Trilogieauftakt

„Silver Crown“ ist der erste Band der Forbidden Royals-Trilogie der Autorin Julie Johnson.
Emilia Lancaster studiert und führt ein ganz normales Leben. Niemand weiß, dass sie die uneheliche Tochter von Linus Lancaster, dem Bruder des Königs ist. Aufgewachsen ist sie allein mit ihrer Mutter, die nicht viel Gutes über Linus zu sagen hatte und viel zu früh gestorben ist. Kurz nachdem ein Nachrichtensprecher verkündet, dass das Königspaar tot ist und der Thronfolger in Lebensgefahr schwebt, wird Emilia gekidnappt, da sich die Thronfolge geändert hat und Linus zum König gekrönt werden soll. Sie wird in den Palast gebracht und soll auf ihre Aufgabe als Kronprinzessin vorbereitet werden. Emilia ist vollkommen überfordert und legt keinen Wert auf diese Rolle. Auf dem Weg zum Palast lernt sie Carter Thorne – ihren Stiefbruder - kennen und es erfolgt ein rasanter erster Schlagabtausch…
Bereits mit den ersten Sätzen wirft Julie Johnson ihre Leser/innen mitten ins Geschehen. Der Schreibstil ist einfach erstklassig - lebendig, frech und amüsant. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind einfach großartig, haben mich mehrfach zum Lachen gebracht, wirken aber trotzdem stets authentisch.
Die Charaktere werden detailliert und facettenreich dargestellt. Emilia fand ich auf Anhieb sympathisch, sie ist frech, lässt sich nichts gefallen und weiß ziemlich genau, was sie will oder auch nicht will. Dadurch dass alles aus ihrer Perspektive geschrieben ist, kann man sich ziemlich gut in ihre Situation hineinversetzen.
Carter wirkte auf mich ein wenig mysteriös, aber auch er gefiel mir, ein wenig Badboy aber nicht zu sehr. Auch seine Schwester Chloe ist ein toller Charakter, sehr gerade und ehrlich, so dass man sie sich an Emilias Seite wünscht. Mit Octavia hat die Autorin die perfekte Stiefmutter geschaffen. Emilias bester Freund Owen wirkt erst einmal wie der nette Junge von nebenan, aber ob es dabei bleibt ? Auch von Linus war ich hin- und hergerissen, war er die letzten Jahre wirklich so desinteressiert an Emilia oder gab es gute Gründe dafür ?
Schnell wird eine Vielzahl von Fragen aufgeworfen, auf die man unbedingt eine Antwort finden möchte. Gleichzeitig fesseln die Ereignisse im Palast und die Frage, wie Emilia mit ihrer vollkommen neuen Situation umgehen wird.
Zu Beginn des Buches findet man eine Übersicht über die Familienverhältnisse der königlichen Familie, die eine gute Übersicht verschafft. Erwähnenswert finde ich auch das ungewöhnliche Vorwort, das mich über alle Maße neugierig gemacht hat.
Mich hat die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen und gefesselt, so dass ich es nun kaum erwarten kann bis Band zwei erscheint.

Bewertung vom 29.08.2020
Harel, Maike

Bittermonds Bucht


ausgezeichnet

Ein magisches Abenteuer

„Bittermonds Bucht“ ist eine abenteuerliche, fantastische und magische Geschichte der in Berlin lebenden Autorin Maike Harel.

Jukka und Käpt`n Winnie Bittermond wohnen direkt am Strand am Meer. Jukka lebt in einer kleinen Hütte und Käpt`n Bittermond auf einem Schiff, da er das sanfte Schaukeln der Wellen liebt. Dort sind die beiden unter sich, bis eines Tages eine Frau – Kandidel Wind - mit ihrer Tochter – Liliana Lasara - zu ihnen kommen. Erst ist Jukka sehr skeptisch, aber es wird schnell klar, dass Winnie und Kandidel sich von früher kennen. Nachdem Kandidel Lila in der Bucht alleine zurücklässt und auch noch das Glasherz von Käpt`n Bittermond mitnimmt, machen sich Jukka und Lila gemeinsam auf die Suche.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und sehr bildhaft. Sie nimmt einen direkt mit in die Bucht und an den Strand, malt dabei mit Worten Bilder, so dass man sich alles genau vorstellen kann. Die Charaktere wirken authentisch und nach den ersten Dissonanzen zwischen Jukka und Lila entsteht zwischen ihnen eine wundervolle Freundschaft.

Die Gestaltung des Buches ist einfach zauberhaft. Neben dem durch die Illustratorin Florentine Prechtel liebevoll gestaltetem Cover kann man auf den Innencovern tolle Karten bewundern und zu den Kapitelanfängen und Enden kleine passende Zeichnungen.

Das Buch ist fesselnd und neben einem unterhaltsamen und magischen Abenteuer werden wichtige Themen wie Freundschaft und die Frage nach der Herkunft aufgegriffen.

Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Die optische Gestaltung und die Story greifen so stimmig ineinander, dass es ein rundum gelungenes Leseerlebnis ist.

Bewertung vom 26.08.2020
Kögl, Gabriele

Gipskind


ausgezeichnet

Berührend – ein Roman, der einem unter die Haut geht

„Gipskind“ ist ein Roman, der einen in die Vergangenheit der 1960er Jahre reisen lässt, von der in Wien lebenden Autorin Gabriele Kögl.

Andrea für ihre Eltern nur „die Kleine“, findet bei diesen nur wenig Liebe und Zuneigung und lebt nicht wie ein geliebtes Kind im Kreis der Familie, sondern viel mehr wie ein anstrengendes Problem, das da ist und mit dem man klar kommen muss, da sie bereits mit einer Behinderung zur Welt kam. Viel zu sehr sind sie mit ihrem Leben und dem Überleben beschäftigt und finden keine Zeit für ihre Tochter. Lediglich durch ihre Oma erfährt Andrea Zuneigung und Menschlichkeit.

Der Schreibstil von Gabriele Kögl ist sehr direkt, so dass man umgehend in die Familie und deren Alltag mit hineingenommen wird. Der Umgang der Eltern mit Andrea ist lieblos und löst beim Lesen ein beklemmendes Gefühl aus. Trotzdem entwickelt sich Andrea - dank der Liebe ihrer Großmutter -zu einer starken Persönlichkeit, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt.

Historische Hintergründe, das politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen fließen nebenbei in die Handlung ein und vermitteln ein authentisches Bild der gesamten Ereignisse. Dazu trägt ebenso der Dialekt, den die Charaktere sprechen bei, wodurch dem Roman die Atmosphäre der Zeit und der Umgebung nahe gebracht wird.

Fazit: Kein einfacher, aber ein durchweg gut gelungener Roman über ein nicht ganz einfaches Familienleben der 1960er Jahre in Österreich.

Bewertung vom 25.08.2020
Kennedy, A. L.

Onkel Stan und Dan und das gar nicht lieblich-niedliche Mondabenteuer / Onkel Stan und Dan Bd.3


ausgezeichnet

Ungewöhnlich – schräg – amüsant

„Onkel Stan und Dan und das gar nicht lieblich-niedliche Mondabenteuer“ ist bereits der dritte Band mit dem Duo Onkel Stan und Dan von dem schottischen Autor A.L. Kennedy. Man kann die Bücher ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

Eigentlich ist das Leben von Onkel Stan und seinem Freund Dan – dem Dachs – gerade so richtig schön. Aber bevor es langweilig wird verliebt sich Dan in eine Dachsame und der Mond muss gerettet werden…
Wieder einmal beschreibt der Autor die verrücktesten Situationen. Neue Charaktere, die ebenso skurril sind wie die altbekannten, erhalten Einzug in das Geschehen und man darf sich über ein Wiedersehen mit den altbekannten Charakteren freuen.

Der Schreibstil ist sehr lebendig und leicht verständlich, die Sätze sind kurz und gut geeignet für die Zielgruppe der 9 bis 11-jährigen Leser. Die Charaktere sind allesamt besonders, teils abgedreht, teils liebenswert aber allesamt glaubwürdig. Kleine Streitereien zwischen den Lamas Carlos und Jennifer und viel Wortwitz machen die Handlung amüsant und die skurrilen und ungewöhnlichen Ereignisse um den kleinen Dachs bereiten einfach Spaß.

Zahlreiche detaillierte Zeichnungen der Illustratorin Gemma Correll runden die Ereignisse perfekt ab und jede einzelne für sich zaubert dem Leser ein Lächeln ins Gesicht.

Fazit: Wir fanden auch diesen Band wieder einfach großartig und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit Onkel Stan und Dan. So abgedreht und amüsant wie die Geschichte ist, bereitet sie nicht nur jungen Lesern, sondern auch den Vorlesern große Freude.

Bewertung vom 22.08.2020
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


sehr gut

Wunderschöner Sommerroman

„Nur noch ein bisschen Glück“ ist ein wundervoller Sommerroman der schwedischen Autorin Simona Ahrnstedt.

Stella befindet sich in einer bemitleidenswerten Situation. Ihr Verlobter hat sie betrogen und sie ist obdach- und arbeitslos. Kurzentschlossen begibt sie sich nach Laholm in das sanierungsbedürftige Holzhaus ihrer Großeltern. Dort möchte sie sich neu sortieren, denn eigentlich ist es ihr Wunsch nach New York zu gehen, dort ihren Traum zu verwirklichen und eine Modedesignschule zu besuchen. Aber erst einmal wird sie vor die Herausforderungen des Landlebens gestellt und lernt Thor – den Biobauern von nebenan – und seine Kinder kennen.

Zwischen Stella und Thor fängt es schon bald an zu funken und sie können die Finger nicht mehr voneinander lassen. Mir war das schon fast ein wenig zu viel, aber das empfindet wohl jeder anders.

Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt ist toll uns lässt sich so richtig schön locker, flockig lesen. Es gab eine Menge Stellen, an denen ich laut gelacht habe und über die unglaublichen Vergleiche der Autorin grinsen musste.
Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und facettenreich, jeder ist irgendwie besonders. Neben den Wünschen und Zielen der Protagonisten erfährt man auch eine Menge über die anderen Charaktere und deren Lebensziele, da bleibt keiner blass. Auch die Beschreibung der Landschaft ist toll und hat bei mir direkt Sehnsucht nach Schweden geweckt.

Das Buch ist aber nicht nur unterhaltsam, auch ernste Themen wie Mobbing, Rassismus und Frauenfeindlichkeit werden angesprochen.

Fazit: Für mich ist dieser Roman die perfekte Sommerlektüre.

Bewertung vom 21.08.2020
Hammad, Isabella

Der Fremde aus Paris


sehr gut

Zwischen den Kulturen

„Der Fremde aus Paris“ ist das gelungene Debüt der Autorin Isabella Hammad, in dem sie eine Geschichte nah angelehnt an das Leben ihres eigenen Urgroßvaters, schreibt.

Die Handlung beginnt zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Palästinenser Midhat Kamal möchte in Frankreich Medizin studieren und begibt sich nach Montpellier. Zunächst hat er das Gefühl, dass ihm alle Möglichkeiten offen stehen und verliebt sich in Jeannette – eine emanzipierte junge Frau. Aber schon bald merkt er, dass er immer außen vor bleibt. Nach seiner Zeit in Montpellier zieht es ihn nach Paris und von dort aus wieder zurück nach Palästina. Dort beginnt er im Laden seines Vaters – dem Textilhändler Häddsch Taher Kamal - zu arbeiten, aber auch dort bleibt er ein Fremder.

Der Schreibstil von Isabella Hammad ist grandios, sehr detailliert, lebendig und erschreckend authentisch. Die Stimmung zwischen den Menschen und die Atmosphäre der Zeit werden gut eingefangen und auch die politische Situation zwischen den Ländern wird ausführlich beschrieben. Midhats Geschichte steht stellvertretend für viele, man spürt seine Zerrissenheit, seine Hoffnung ebenso wie seinen Enthusiasmus und seine Enttäuschung.

Schwierig fand ich die für mich recht fremd klingenden Namen. Aber vorweg gibt es ein Personenregister durch das man einen Überblick über die Familien Kamal, Molineu, Hammad, Murad, weitere Personen in Frankreich und Nablus erhält. Aufgrund der Vielzahl der Charaktere habe ich diese Übersicht dankbar des Öfteren in Anspruch genommen.

Fazit: „Der Fremde aus Paris“ ist ein grandioser historischer Roman, ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte, das aber durch seine Detailverliebtheit durchaus auch einige Längen hat.