Benutzer
Benutzername: 
ws
Wohnort: 
Markdorf
Über mich: 
... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

Bewertungen

Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2018

Kompass Karte Silvretta, Verwallgruppe


ausgezeichnet

Die 'Nachbarschaft' detailgetreu auf einer Karte

'Nachbarschaft'? OK, nach Bludenz, der in der weitesten nordwestlich gelegenen Stadt auf der Karte sind es dann doch 98 Kilometer. Aber dann: detailgetreu dank des beim Kompass-Verlag bei dessen Wanderkarten üblichen Massstabes von 1:50.000 lässt sich nahezu jedes Detail präzise finden. Einschiesslich Seilbahnen, Sesselliften, Steigen oder Gletscherübergängen. Der ganze Rest wie Strassen, Berggasthöfe oder Schutzhütten ist sowieso eingezeichnet, in der Legende deutlich erkört und in der Karte deutlich markiert.

Der der Karte beiliegende so genannte Active Guide ist zwar nicht mehr top-aktuell. Da aber bei den Gasthöfen, Hütten etc. zumindest die Telefonnummer angegeben ist, ist es kein Problem, sich mit den neuesten Informationen zu versorgen. Die Ortschaften samt ihrer Besonderheiten oder Sehenswürdigkeiten werden knapp erklärt. 10 Tourenvorschläge von 'Blau' ("gut angelegte Wege ohne echte Gefahrenstellen") bis 'Schwarz' ("Entsprechende Kondition, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung werden vorausgesetzt.") sind ebenfalls enthalten. Netterweise kaum Werbeanzeigen...

Bewertung vom 08.04.2018
Tilo, Dilthey

TEXT-TUNING


gut

Einiges interessant und durchaus lesenswert

Wie gesagt, einiges, nicht alles.

Was nervt, sind die vielen so genannten 'Praxis-Übungen'. Die mir vorkommen, als ginge es nur darum, das Papier bedruckt zu bekommen.

Sicher gibt der Autor auch einige nützliche, vielleicht in der Praxis auch im Sinne des Wortes wert-volle Hinweise und Anregungen, wie ein wirkungsvoller Werbetext aufgebaut werden soll. Das liesse sich allerdings auch auf der halben Seitenzahl vermitteln.

Auf der Rückseite des Covers steht der Satz "Mit Vergnügen lesbar". Die Aussage verkürze ich auf "Lesbar", stellenweise sogar profitabel lesbar. Das versprochene "Vergnügen" muss schon mit der Lupe gesucht werden.

Bewertung vom 08.04.2018
Trinkwalder, Sina

Fairarscht


ausgezeichnet

Treffender kann es ein Buchtitel nicht zum Ausdruck bringen

Überquellende Regale in den Lebensmittelläden, sich durchbiegende Kleiderstangen in den Klamottenläden, im eigenen Schrank Hemden-, Blusen-. Hosen- und was noch alles für 'Leichen', die man schon ewig nicht mehr getragen hat.

Hunderte von Joghurt-Sorten in allen möglichen zumeist künstlichen (!) Geschmacksrichtungen,

Und um das eigene ökologische Gewissen zu beruhigen wird das gekauft, was irgendeine Siegel trägt, 'Bio', 'Fair', 'Öko~' und sonst noch was. Diese 'Siegel-Manie' und die Art und Weise wie der Konsument von der Lebensmittel-, der Textil- und allen weiteren Industrien hinters Licht geführt und manipuliert wird, das alles durchleuchtet Sina Trinkwalder in ihrem sehr lesenswerten Stil.
Wobei sie begründet versucht, den alten Handwerkskünsten, ob Bäcker, Metzger oder Schneider, wieder zu dem Stellenwert und der Wertschätzung zu verhelfen, die diesen zusteht. Eben das Schätzen, um es in Worten etwas überspitzt auszudrücken, das Ehren des Wertes des Brotes, des chemisch nicht aufgemotzten, der Gewichtszunahme (VK-Preis...) mit Wasser gespritzten, in Plastikschale samt umhüllender Plastikfolie abgepackten Steaks. Eben das Anerkennen der Mühe, die sich der Bäcker, Metzger, Schneider, Goldschmied bei der Herstellung des Produktes gegeben hat. Dass seine Leistung, seine Zeit und die verarbeiteten hochwertigen Materialien dann auch bezahlt werden sollen/müssen, ist mehr als selbstverständlich.

Zitat Seite 22: "Innerhalb der letzten 50 Jahre ist aus dem Konsum für den täglichen Gebrauch, der Grundversorgung, bestritten durch viele kleine Handwerksbetriebe, ein globalisierter und industrialisierter Massenmarkt geworden".
Um den Verbraucher zu möglichst hemmungslosem Konsum zu verleiten!

Zitat Seite 180; "Richtig ist, dass wir Wachstum brauchen. Diesmal aber: qualitativen. Wir müssen weg vom quantitativen hin zum qualitativen Wachstum."

Genauer lässt es ich nicht formulieren.

Bewertung vom 04.04.2018
Kärger, Walter Christian

Das Knistern von Eis


ausgezeichnet

Kompromisslos knisternde Spannung...
Toll geschrieben, klasse zu lesen, extrem spannend und unterhaltsam zugleich. Das Buch lässt sich nur mit Mühe zur Seite legen.

Sämtliche Lokalitäten, egal ob der Bahnhof von Lindau mit dem Hafen, dem besten Lindauer Hotel, der Friedrichshafener Busbahnhof mit dem daneben stehenden Parkhaus, die Stadt Markdorf, alles hat Walter Ch. Kärger hervorragend bis ins Detail recherchiert. Dieses akribische Recherche hat der Autor ja bereits für seine vorhergehenden tollen Krimis betrieben. Alle sonstigen Beschreibungen und Feststellungen entsprechen der Realität. Die Handlung ist schlüssig, vom logischen Ablauf her stimmige. Action ja, aber nicht um der Action willen. Sondern weil es passt, weil es durchaus so sein könnte. Überraschende Wendungen, ohne dass der Faden verloren geht.

Die handelnden Personen, nicht nur Kommissar Madlener und seine Assistentin Holtby, kann man sich exakt so wie geschildert und nicht anders vorstellen.

Kurzum: Kein guter, sondern ein super, ein hervorragender Krimi. Eine Klasse für sich!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2018
Adler, Dennis

Porsche luftgekühlt


ausgezeichnet

Die Geschichte des 'Traumautos' in einem Pracht-Band

Die gesamt Porsche-Historie. Von 1926, als Professor Ferdinand Porsche als Chefkonstrukteur bei Daimler-Benz beschäftigt war bis zum letzten luftgekühlten 911 Turbo S aus dem Jahr 1997.

Der Autor Es beginnt die Porsche-Geschichte sogar schon einige Jahre vor 1926. Wer weiß schon, dass der Lohner-Porsche-Rennwagen von 1902 nicht nur eines der ersten Elektrofahrzeuge, sondern auch als erstes Fahrzeug mit Vierradantrieb gilt?
Der Traum von Auto in Form des Mercedes S von 1927 fehlt ebenso wenig wie die auf dem Ur-VW-Käfer basierenden faktisch handgedengelten 356-2er, die in den USA mit geteilter Frontscheibe verkauften 356-1er. Die Frontscheibe konnte mit wenigen Handgriffen gegen eine kleine Rennscheibe getauscht werden. Das war in der 1950ern.

Der Rennsport wird ausführlich erläutert. Und in tollen Fotos gezeigt. Der Porsche-Allradantrieb, Die Renngeschichte, der Kohlekasten, sprich der 914 und 914/6, in Deutschland als VW-Porsche verkauft, wird geschildert. Und sogar die diversen Porsche-Schriften, ~-Plakate und luxuriös aufgemachten Werbebroschüren aus diversen Zeiten sind zu finden.

Alles durchsetzt mit Hintergrundinfos über die Familie Porsche, manchen privaten Aufnahmen aus dem Familien-Album, einigen Konstruktionszeichnungen, technischen Daten und so weiter.

Was neben dem leicht, locker und schön zu lesenden Text fasziniert, sind die in bester Druckqualität wiedergegebenen Fotos. Die meisten davon in Farbe. Nicht nur die Träume von Aussen. Sondern einige auch vom Interieur, den Sitzen, dem Armaturenbrett. Klasse gemacht. Bei vielen der Fotos ist man versucht, sie aus dem Buch zu reißen, zu rahmen und an die Wand zu hängen. Zum Beispiel der 1500S Speedster von 1958 (Seite 129). Oder das Armaturenbrett des 356er Cabrios aus den 60er Jahren (Seite 114). Oder gleich die Doppelseite 106/107?
Wäre aber zu Schade um den Bild-/Textband. Den vererbt man nämlich irgendwann mal...

Bewertung vom 02.04.2018

Kompass Karte Ostseeküste von Wismar bis Usedom, 3 Bl. m. Kompass Naturführer Küstenvögel an Nord- und Ostsee


ausgezeichnet

Drei auf einen Streich

Besser gesagt in einer Klapphülle aus Plastik.

Nummer 1: von Travemünde bis Wismar/Insel Poel, Rückseite dann bis Graal-Müritz
Nummer 2; von dortselbst bis Ostspitze Heilbad Zingst, Rückseite bis Greifswald
Nummer 3: Usedom bis zur polnischen Grenze bei Swinoujscie., auf Deutsch Swinemünde.

Die Karten zeigen die Strassen, Wander- und Radwege im typischen grosszügigen Massstab (1:50.000) fast aller Karten des Kompass-Verlages. In den Karten sind Sehenswürdigkeiten, Sport- und Freizeitmöglichkeiten, das namentlich aufgeführte Wegenetz und auch jede Menge touristische Hinweise gekennzeichnet. Diese Kennzeichen werden in der Legende ausführlich genug erläutert.

Dem Auflagejahr ist es wohl zu 'verdanken', dass die Karten noch nicht dem neuen Kompass-Standard (plastifizierte und damit widerstandsfähigere Oberfläche) entsprechen. Ansonsten tadellos.

Bewertung vom 02.04.2018
Weigend, Michael

Python 3


ausgezeichnet

Rund 1.000 Seiten wollen erst mal gelesen werden…

Und nicht nur gelesen, sondern durchdacht, verstanden und im Idealfall direkt am Rechner nachvollzogen werden.

Wobei alle vier Aktionen ausser der aufzubringenden Konzentration nicht schwer fallen. Michael Weigand versteht es, alle Informationen zu den Grundlagen, dem interaktiven Python-Modus, Skripten, Funktionen, Klassenbibliotheken, Programmierung und Gestaltung der Benutzeroberfläche in einem nachvollziehbaren, klaren Deutsch an die/den Leser*In zu bringen. Wobei zum einen die Grafiken und manche Screenshots das Verständnis unterstützen.

Wer die zahlreichen ebenfalls gut strukturierten und lesbaren Listings nicht abtippen will: Der mitp-Verlag stellt diese zum Download auf der eigenen Internetseite zur Verfügung.

Die Untertitel des Buches sind absolut gerechtfertigt: "Lernen und professionell anwenden" können durch "Das umfassende Praxisbuch". Andernfalls wäre das Buch nicht schon in die siebte aktualisierte und erweitere Auflage gegangen

Bewertung vom 02.04.2018

Kompass Karte Allgäuer Alpen, Kleinwalsertal


ausgezeichnet

Präzise und strapazierfähig

Über die Genauigkeit der aktuellen Kompass.at-Wanderkarten muss man eigentlich nichts sagen. Meines Wissens wird für Wanderer und nicht nur für diese nichts Besseres angeboten. Auf den Karten im Massstab 1:50.000 (1cm auf der Karte entspricht 500m in der Realität) ist nahezu jede Biegung der deutlich gekennzeichneten Spazier- und leichten Wanderwege, der Bergwanderungen und der exponierten Steige, die auch namentlich gekennzeichnet sind, zu erkennen. So lässt sich schon bei der Planung erkennen, was es zu erwarten gilt.

In der extrem ausführlichen Legende wird jede in der Karte gestrichelte, ausgepunktete, per durchgezogener Linie in unterschiedlicher Breite und Farbe genau erklärt. Dass die Hütten, Lifte, Trimmpfade oder auch Klettersteige oder Gleitschirmplätze eingezeichnet sind, versteht sich bei den Kompass-Karten von selbst.

Das Material ist plastifiziert. Damit verträgt es nicht nur den einen oder anderen Regentropfen. Sondern die Karte kann auch x-mal gefaltet werden, ohne dass sie sich in ihre Einzelteile auflöst. Wobei das Falten etwas sperrig ist, logo.

Der zu der Karte gehörende Active Guide (ein 80 Seiten umfassendes Heft) führt einerseits kurz und knapp in nach dem Namen alphabetisch sortierte Ortschaften, Berggasthöfe oder Hütten auf. Auf den ersten Blick ist die Unmenge an Werbung nervend. Auf einer Wanderung werde ich sicher nicht den inserierenden Energie- und Systemberater in Langenwang anrufen... Andererseits sind bei den Anzeigen ausser den jeweiligen Fotos auch die Telefonnummern und, soweit vorhanden, Internetadressen angegeben. Weitergehende und noch aktuellere Informationen lassen sich also jederzeit während der Planungsphase einholen.

Bewertung vom 02.04.2018
Biene, Ulrich

Gasolin


ausgezeichnet

nicht nur Sprit, sondern Zeitgeschichte

Dem Titel des Buches entsprechend steht natürlich Aufstieg und 'Untergang' der Marke Gasolin, bedingt durch die Tatsache, dass Aral zur Zeit der Ölkrise in den 1970er Jahren Gasolin geschluckt hat, im thematischen Mittelpunkt.

ABER: das Buch ist ebenso eine Dokumentation des deutschen Wirtschaftswunders in den Jahren von etwa 1954 bis zur Übernahme 1971. Denn einer der 'Motoren der Motorisierung Deutschlands' war zweifellos das dichte Netz der Gasolin-Tankstellen. Die nicht nur Benzin und Motorenöl angeboten haben, sondern auch Service in Form von Tankwart, oft Mechaniker, eine nett hergerichtete Ruhezone für die Autofahrer und deren Mitfahrer.

Gasolin war auch ein Unternehmen, welches den damaligen Gegebenheiten entsprechend hervorragendes Marketing zu betreiben wusste. Das CI-Konzept (Corporate Identity) wurde von Gasolin konsequent verfolgt. Der Begriff 'CI-Konzept' gehörte damals wahrscheinlich noch gar nicht zum allgemeinen Sprachgebrauch..
Die ganze Geschichte von Gasolin wird auf den 110 Seiten aufgezeigt. Angefangen bei den Ur-Firmen Leuna und Motanol der 30er Jahre bis hin zur Übernahme durch Aral. Die schrittweise Entwicklung des Markenzeichens, der roten Raute mit dem Gasolin-Schriftzug über derselben. Auf neu-deutsch Give-Aways für die Kunden wie beispielsweise Spardosen, Würfel-Sets, Bierdeckel, Schlüssel-Anhänger, Feuerzeug, Kalender, Aufkleber fürs Auto, Fahrtenbuch, Wasserbälle, für den Nachwuchs der besonders guten Kunden auch mal ein Spielzeug-Tanklaster und so weiter.
Die architektonische Entwicklung der Tankstellen wird ebenso dokumentiert, Einige mit den Bauplänen, ansonsten mit zahlreichen zumeist farbigen Original-Fotos.
Schon diese machen mit den darauf abgebildeten Autos wie dem Badewannen-Ford, Brezel-Käfer, VW Karmann Ghia, Käfer Cabrio, DKW 3=6 und 1000, Opel Rekord oder Kapitän mit Haifisch-Schnauze, Lloyd und Gogomobil die damalige Zeit nachvollziehbar.

Ein schönes, ein informatives Buch. Schön geschrieben. Und illustriert.