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Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2016
Dribbusch, Barbara

Schattwald


ausgezeichnet

Anne reist nach Innsbruck um die Beerdigung ihrer Großmutter Charlotte zu organisieren. Seit fast zwei Jahrzehnten hatten beide keinen Kontakt mehr gehabt, obwohl Charlotte noch die einzige lebende Verwandte in der Familie war. Im Haus der Großmutter findet Anne 13 Schulhefte mit Tagebucheintragungen ihrer Oma aus dem Jahr 1943 – geschrieben während eines Aufenthaltes im Sanatorium für psychisch Gestörte. Während des Lesens dieser Tagebücher erfährt Anne Dinge über ihre Großmutter, die sie bisher noch nie erfahren hatte. Aber auch andere Mitmenschen habe Interesse am Inhalt dieser Tagebücher….
Ich habe mich beim Lesen dieser Familiengeschichte sehr gut unterhalten gefühlt. Stück für Stück >genau wie Anne< lernt der Leser das Geheimnis ihrer Großmutter kennen. Dieses stilistische Mittel des Wechsels zwischen Gegenwart und Rückblende empfand ich als sehr spannend und unterhaltsam. Die geschilderten Charaktere, überhaupt die ganze Geschichte sind sehr glaubhaft geschildert. Dabei ist es Barbara Dribbusch gelungen die Spannung zu halten. Ich kann behaupten, während des Lesens auch mit in Innsbruck dabei gewesen zu sein.
Genau wie Anne habe ich Theres Kurz, Maria Pramstaller und deren Neffen und natürlich dem Professor misstraut und weitergerätselt.
Als die Geschichte dann zu Ende war, war ich zwar schlauer, aber irgendwie auch traurig, weil ich gerne noch weitergelesen hätte. So viel Spaß beim Lesen hatte ich lange nicht!
Von mir gibt’s (was ich selten vergebe) 5 wohlverdiente Lesesterne.

Bewertung vom 26.09.2016
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


weniger gut

Die Geschichte beginnt 1987: über das Schicksal von drei kleine Vollwaisen entscheiden die Behörden. Sie werden einzeln zur Adoption freigegeben.
Dann 28 Jahre später beginnt der eigentliche Krimi. Die Mutter dreier Kinder wird zu Hause brutal ermordet und die siebenjährige Tochter wird Zeugin der Tat. Doch es soll nicht bei diesen einzigen Mord bleiben, so dass Freyja als Psychologin und Huldar als Ermittler schwierige Ermittlungen bevorstehen…

Am Anfang fand ich das Buch noch recht spannend, auch wenn die isländischen Namen für deutsche Leser gewöhnungsbedürftig sind >hier kann man ja beim Lesen auf einprägsame Namen ausweichen< doch nach den ersten hundert Seiten verliert in meinen Augen die Geschichte ihren Drive. Die Ausführungen sind so weitschweifig, dass ich beim Lesen ganze Passagen in denen immer wieder Gedankenspiele und Rückblenden thematisiert wurden einfach überflogen habe und erst beim nächsten Wortwechsel wieder aufmerksam weitergelesen habe. Ich musste mich echt zwingen die Geschichte bis zu Ende zu lesen.
Die geplante Handlung finde ich spannend, aber in meinen Augen ist die Umsetzung
nicht sehr gut gelungen. Da hätte mehr draus werden können bzw. ich hatte mir nach der Leseprobe mehr erhofft.
Eine Leseempfehlung möchte ich deshalb nicht aussprechen.

Bewertung vom 18.09.2016
Kunrath, Barbara

Schwestern bleiben wir immer


sehr gut

Zwei Schwestern >Alexa und Katja< wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Beide Frauen haben die gleiche traurige Kindheit erlebt und dieselben kindlichen Erfahrungen gesammelt, aber jede für sich geht mit den daraus entstandenen Ängsten anders um.
Alexa geht in ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau vollkommen auf. Katja dagegen kann sich mit ihrer Mutterrolle nicht anfreunden, von festen Beziehungen ganz zu schweigen.
Barbara Kunrath hat die beiden so unterschiedlichen Schwestern so wunderbar beschrieben, dass ich sie mir sogleich real vorstellen konnte. Gerade dass die Autorin beide Frauen kapitelweise in der Ich-Form hat erzählen lassen, hat mir sehr gut gefallen.
Was mir nicht so zugesagt hat war der Teil zum Thema „Familienaufstellung“. Das war in meinen Augen zu weit hergeholt und nicht nachvollziehbar wie man aus einer solchen Sitzung mit Fremden Schlüsse zur eigenen Familie ziehen kann.
Genau wie die beiden Schwestern erfährt der Leser Schritt für Schritt das gesamte Familiengeheimnis das sich um ihre Mutter rankt. So ist die Spannung während des Lesens gesichert.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann des uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 14.09.2016
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


gut

Seit sieben Jahren lebt Sarah allein mit ihrem Sohn. Ihr Mann gilt seit dieser Zeit als vermisst, da er von einer fünftägigen Kolumbien-Dienstreise nicht mehr zurückkam. Doch dann erhält Sarah vom Auswärtigen Amt die Information, dass ihr Mann lebt und zurückkommt. Beim Wiedersehen am Flughafen begegnet sie einem Fremden. Handelt es sich um einen Betrüger?
Welche Ziele verfolgt er? Lest selbst…
Das Buch liest sich sehr angenehm. Allerdings sind mir die Beschreibungen zu Sarahs Gefühlen, Gedanken und Zweifeln zu langatmig. So richtig anfreunden konnte ich mich mit der jungen Frau nicht. Da war mir Philipp, der Fremde, schon eher sympathisch. Durch die zwischendurch immer wieder eingefügten Kapitel mit seinen Gedanken haben in meinen Augen erst Spannung in die Geschichte gebracht. Es sind im Buch aber auch immer wieder interessante Denkansätze zu finden. Beispielsweise wird der Kuss als Austausch von Körperflüssigkeiten geschildert, der nur dem Test der Kompatibilität der Gene dient. Mal ‚ne etwas andere Sicht!
Insgesamt ein lesbarer Thriller, der es aber nicht geschafft hat mich zu fesseln.

Bewertung vom 14.09.2016
Goldammer, Frank

Der Angstmann / Max Heller Bd.1


sehr gut

Der Krimi handelt im Jahr 1944 in Dresden, also Ende des 2. Weltkrieges. Da wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Max Heller, Kriminalinspektor der Dresdner Polizei, wird mit der Aufklärung betraut. Doch da alle waffenfähigen Männer an die Front geschickt werden, fehlt es überall an Fachpersonal und Hellers Vorgesetzter behindert ihn auch eher als das er ihm hilft..
Heller ist mir von Anfang an sympathisch. Seine Gradlinigkeit, seine Beharrlichkeit und der liebevoller Umgang mit seiner Frau Karin – diese Beschreibungen haben ihn in meinen Augen liebenswert gemacht. Er kam mir manchmal vor wie Don Quichotte der gegen Windmühlen kämpft.
Dem Autor ist es wunderbar gelungen das Misstrauen der Menschen untereinander während der Nazizeit und auch während der russischen Besatzungszeit zu beschreiben. Besonders anschaulich sind auch die Bombardierung Dresdens und das daraus resultierende Flammeninferno beschreiben und in die Handlung mit eingeflossen. Da musste ich sofort an den deutschen Spielfilm „Dresden“ von 2006 zu diesem Thema denken – Kopfkino 
Fast bis zum Schluss bleibt der Leser über den wahren Täter im Unklaren, was mir immer sehr wichtig ist. Schließlich hält sich so die Spannung.
Also von mir gibt es eine 100%ige Leseempfehlung und vier wohlverdiente Lesesterne.

Bewertung vom 29.08.2016
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


sehr gut

Das Cover des Buchs hatte mich überhaupt nicht angesprochen. Aber als eine Kollegin mir dieses Buch empfohlen hat, habe ich dann doch mit dem Lesen begonnen und habe es die gesamten mehr als 400 Seiten auch nicht bereut.
Zur Handlung: Rosa ist Jüdin und flieht mit ihrer Schwester Rachel als Hitler die Macht ergreift nach Israel, um dort beim Aufbau des jungen jüdischen Staates zu helfen. Als in Deutschland nach dem Krieg ein Gesetz zur Entschädigung der Juden beschlossen werden soll, erhält Rosa den Auftrag Bundeskanzler Adenauer während seines Gesundheitsurlaubs im Hotel „Bühlerhöhe“ vor einem Anschlag zu schützen. Sie wird dafür auserkoren, da sie als Kind jedes Jahr ihre Sommerferien stets dort verbracht hat und die Gegend kennt.
Liebevoll hat Brigitte Glaser die Gefühle und Ängste von Rosa beschrieben. Ich mochte Rosa von Anfang an, auch wenn sie mir manchmal recht zaghaft erschien. Aber im entscheidenden Moment hat sie ja dann auch kompromisslos und schnell reagiert.
In meinen Augen ist dies ein sehr unterhaltsamer, lesenswerter Roman.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2016
Wood, Monica

Bevor die Welt erwacht


gut

Zur Geschichte: Der Sohn >einen Namen erhält er im gesamten Buch nicht< ist autistisch und seine ganze Energie steckt er in die Recherche von Guinness-Buch-Rekorden. Freunde hat er keine. Doch dann hilft er als Pfadfinder wöchentlich der 104 Jahre alten Ona in Haus und Garten. Trotz ihres hohen Alters ist Ona lebensbejahrend, an der Welt interessiert und lässt sich von den Rekordgedanken des Jungen anstecken. Aber dann stirbt er völlig unerwartet und sein sonst eher unzuverlässiger Vater übernimmt seinen Job bei Ona.
Ich konnte mich mit der Schreibweise nicht so richtig anfreunden. Der Junge und wie er Ona für sein Steckenpferd begeistert, hat mir schon gefallen, aber er kam ja nur am Anfang des Buches vor. Die Figur des Vaters (Quinn), dessen ausschweifend beschriebenen Musikeinsätze, haben mich eher gelangweilt. Quinn hat doch seine Vaterrolle erst begriffen als es gar kein Kind mehr gab. Und mit seinen weiterhin bei der Ehefrau angegebenen Schecks will er sich doch nur vom schlechten Gewissen freikaufen.
An einigen Stellen wurde die Pfiffigkeit von Ona einfach klasse beschrieben. Eine Stelle, an der Onas Gedanken widergegeben werden, hat mir besonders gut gefallen. „Als er ins Haus geschlendert kam und sich ohne zu fragen einen Brownie nahm, wurde ihr bewusst, wie lange es her war, seit ihr jemand die Ehre der Dreistigkeit erwiesen hatte.“ Leider gab es von solchen Stellen zu wenige im Buch, so dass ich nur an einigen Stellen ein richtiges Lesevergnügen empfunden habe. Mehr als 3 Lesesterne kann ich deshalb nicht vergeben.