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Christina P.
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1103 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2018
Nigra, Anna

Wenn die Sterne Schleier tragen


sehr gut

Roman zum Eintauchen mit Schwerpunkt Gefühlschaos

Ihr Vater hat einen Stein im Brett beim König– deswegen wurde beschlossen, dass Cecilia den Kronprinzen Noran ehelichen und später Königin von Europa werden soll. Widerspruch ausgeschlossen. Natürlich ist die 18jährige alles andere als begeistert, einen Mann zu heiraten, den sie das letzte mal als Kind sah, denn da war er ziemlich nervig. Wider Erwarten entpuppt sich Noran jedoch als wahrer Gentleman, der relativ schnell Cecilas Herz erobert. Leider bringt jedoch auch sein jüngerer Bruder Elias ihr Blut in Wallung…
Anna Nigra schafft es, so bildhaft zu schreiben, dass es ein Leichtes ist, in die Welt des Romans einzutauchen. Gedanken, Gefühle und Eindrücke, alles ließ mich beim Lesen Cecilias Welt regelrecht miterleben. In der Zukunft besteht die Welt aus wenigen Königreichen, wobei die Lage zwischen Europa und Amerika sehr angespannt ist. Leider hat hierbei in Europa auch die Freiheit der Frau einen Rückschritt gemacht, Sex vor der Ehe wurde für sie verboten. Ein Gesetz, welches mir beim Lesen ebenso negativ auffiel wie Cecilias Zwangsheirat. Zudem verkommt die vorher so tough und freiheitsliebende Kämpfernatur Cecilia am Königshof zu sehr zu einer Kleiderpuppe in Pumps und lässt sich in die Handlungsunfähigkeit zwingen. Das fand ich sehr schade und enttäuschte mich ein wenig.
Die im Klappentext versprochene Intrige wird im ersten Band leider nur im Hintergrund angedeutet, so dass ich mir meinen Teil denken musste, bevor im zweiten Band hoffentlich mehr erzählt wird. Da deutet zumindest der gelungene Cliffhanger drauf hin, der mich zum Ende des Buches gleich neugierig auf die Fortsetzung machte. Am liebsten hätte ich sofort weitergelesen. Der Schwerpunkt des ersten Bandes ist hingegen stark auf das Dreiecksverhältnis Noran-Cecilia-Elias ausgelegt, bei der Cecilia ihrer eigenen Schwester in den Rücken fällt und mir dadurch stellenweise unsympathisch wurde. Ihr Verhalten war mir in dem Punkt zu egoistisch, zumal die beiden Prinzenbrüder so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht. Da sollte man sich doch für einen Mann entscheiden können. Das nahm dem Buch doch ziemlich die Spannung. Ebenso war ich genervt davon, dass Cecilia von mehreren Seiten Andeutungen bekommt, sie solle hinterfragen, wer sie sei – anstatt dem Mädchen einfach mal etwas Konkretes zu sagen, wie man es Menschen gegenüber macht, die einem wichtig sind. Auch wenn es die Spannung erhöhen soll hat mich dies doch sehr geärgert, da konnte ich Cecilias Verwirrung sehr gut nachempfinden.
Alles in allem ein wunderschönes Leseerlebnis mit dem Schwerpunkt auf verwirrende Liebesgefühle, bei welchem mir leider die Protagonistin durch ihre egoistischen Entscheidungen stellenweise zu naiv und unsympathisch war. Das Lesen lohnt sich aber trotzdem, da der Cliffhanger mehr Spannung im zweiten Band verspricht.

Bewertung vom 12.07.2018
Falkner, Gerhard

Romeo oder Julia


weniger gut

Langweilige Ego-Aufwertung

Die Beschreibung des Romans klang für mich ganz reizvoll: Auf den ersten Blick unerklärliche Geschehnisse, final beendet mit dem Tod einer Frau. Da hab ich mir natürlich erhofft, dass der Protagonist auf spannende Weise versucht, hinter des Rätsels Lösung zu kommen und für alles logische Erklärungen zu finden.
Leider verläuft sich der Autor auf der Suche nach der mysteriösen Stalkerin in seinem Roman schwerpunktmäßig in Beschreibungen seiner letzten Reisen, wer da mit wem über was sprach oder mit wem schlief, welcher Alkohol konsumiert wurde und lauter andere, wirklich uninteressante Fakten, welche selbst für ein Tagebuch eindeutig zuviel des Guten gewesen wären. Durchzogen wird diese Auflistung uninteressanter Erlebnisse von Erinnerungen des Protagonisten, welche mich nun auch nicht grad vom Hocker rissen. Vielmehr hatte ich beim Lesen den Verdacht, da wolle jemand sein Ego aufpolieren durch die Hinweise, wieviel er doch wisse, welche Alkoholmengen er konsumiere und wie attraktiv er auf das andere Geschlecht wirke.
In völligem Kontrast zu dieser doch recht langatmigen und für meinen Geschmack langweiligen Geschichte steht der ausdrucksstarke Schreibstil des Autors mit tiefgründigen Formulierungen, in denen mehr Information zu entdecken ist als es auf den ersten Blick scheint.
Dieses Buch gehört für mich leider eindeutig in die Kategorie der Bücher, bei denen ich mich ärgere, soviel Geld und Zeit dafür investiert zu haben.

Bewertung vom 12.07.2018
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Offenbarung / Känguru Chroniken Bd.3 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Nicht ganz so grandioses Ende der Trilogie

Um meine Bildungslücke komplett zu schließen holte ich mir nach den ersten Bänden der Känguru-Trilogie natürlich auch Band drei, welcher auf den vorherigen Bänden aufbaut. Der Autor kommt diesmal dem Tipp des Lektors nach, alles etwas grandioser zu gestalten und verwickelt sich und das Känguru in eine Jagd auf den Pinguin quer über den Globus und baut zudem eine Weltverschwörung ein. Zugegeben, manches mutet diesmal etwas fantastisch an, macht aber trotzdem Spaß, auch wenn mir dieser Band weniger gefiel als das Känguru-Manifest. Könnte daran liegen, dass mir dieser Band ein wenig zu gewollt wirkt, um an den Erfolg des zweiten Bandes anzuknüpfen.
Auch der dritte Band ist wieder eine Live-Lesung des Autors. Die Stimme des Kängurus ist diesmal leider anders als im zweiten Teil, ich empfand sie als anstrengender. Das störte mich doch ziemlich, da ich direkt davor Band zwei gehört und mich grad an die Stimme gewöhnt hatte.
Die Känguru-Trilogie besteht aus den Bänden
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung
Für Oktober 2018 ist der 4. Band Die Känguru-Apokryphen angekündigt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2018
Kling, Marc-Uwe

Das Känguru-Manifest / Känguru Chroniken Bd.2 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung vom Känguru und seinem Kleinkünstler

Nachdem ich den ersten Band der Känguru-Chroniken gehört hatte gönnte ich mir im Anschluss den zweiten Band um die Wohngemeinschaft aus kommunistischem Känguru und Berliner Kleinkünstler, um meine bereits kleiner gewordene Bildungslücke weiter zu schließen. Dieser Band ist deutlich komplexer gestaltet als Band eins und dadurch auch gleich von Beginn an viel interessanter.
Ein Aufhänger ist z. B. das fiktive „Ministerium für Produktivität“, welches mit seiner „Initiative für mehr Arbeit“ gegen Arbeitslose vorgehen will. Auch rechte Gesinnung in der Politik gegen Arbeitslose und Ausländer wird thematisiert, zu welchen Gruppen z. B. das Känguru zählt. Zudem gründet das Känguru das Asoziale Netzwerk, um anarchistische Pläne in die Tat umzusetzen. Zum Running Gag wird der Pinguin in der Nachbarwohnung, welcher das Känguru als seinen
Antagonisten versteht.
Auch das Känguru-Manifest ist wieder eine Live-Lesung des Autors. Im Gegensatz zum ersten Band ist die Stimme des Kängurus diesmal nicht so nervig und das Hörbuch macht gleich von Beginn an richtig Spaß und hat für jede Menge Lacher gesorgt.
Die Känguru-Trilogie besteht aus den Bänden
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung
Für Oktober 2018 ist der 4. Band Die Känguru-Apokryphen angekündigt.

Bewertung vom 12.07.2018
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Polit- und Gesellschaftssatire aus der Sicht eines Kängurus

Auf Drängen eines Freundes hab ich mir die Känguru-Chroniken als Hörbuch gekauft, um endlich meine, wie er sagte, gravierende Bildungslücke zu schließen. Da das Hörbuch vom Autor selbst gelesen wird, erhoffte ich mir, dass das Buch dadurch stärker wirkt als „selbst gelesen“ – und ich lag richtig.
Die Känguru-Chroniken bestehen aus vielen aufeinander aufbauenden, kurzen, in sich abgeschlossenen Kapiteln und sind somit ideal für unterwegs oder mal zwischendurch. Inhaltlich geht es um ein kommunistisches Känguru, welches sich als Gratis-Untermieter bei einem Berliner Kleinkünstler einschleicht. In dieser, je nach Perspektive, mehr oder weniger freiwilligen Wohngemeinschaft werden auf humorvolle Weise u. a. Themen wie Politik und Kulturelles kritisch beäugt, manchmal mit einer lustigen Pointe.
Vorgetragen wird das Buch vom Autor als Live-Lesung, woran ich mich erstmal gewöhnen musste. Die Stimme des Kängurus ist anfangs sehr schrill und nervig und zu Beginn kamen viele Gags, welche man bereits so oder ähnlich aus dem WWW kennt. Durch die erste Stunde habe ich mich daher auch eher durchgequält, bis es langsam besser wurde und das Buch begann, mir zu gefallen.
Die Känguru-Trilogie besteht aus den Bänden
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung
Für Oktober 2018 ist der 4. Band Die Känguru-Apokryphen angekündigt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2018
Cross, Ethan

Racheopfer / Francis Ackerman junior Bd.0


weniger gut

Unrealistisch, plump und vorhersehbar

Da die Serie um den Psychopathen Francis Ackerman jr. so erfolgreich ist, dachte ich, dieser als Prequel angesetzte Band eignet sich bestimmt gut als Einstieg zum Reinschnuppern. Vielleicht werd ich ja auch angefixt? Zumal die Beschreibung des Buches suggeriert, man würde beim Lesen erfahren, wie der Killer zu dem Mensch wurde, welcher er nun ist. Wen interessiert sowas nicht?
Selten wurde ich von einem Buch so enttäuscht wie von „Racheopfer“. Dabei fing alles so spannend an mit einem Interview, bei dem Francis Ackerman jr. der Reporterin seine intelligente, jedoch auch manchmal tödliche Macht über andere Menschen eindrucksvoll demonstrierte. Eine Szene, bei der es mir kalt den Rücken runterlief. Leider verrannte sich der für meinen Geschmack sehr oberflächlich gehaltene Roman anschließend jedoch in einem Sammelsurium aus unlogischem Verhalten anderer Protagonisten und Gegebenheiten oder Aussagen, bei welchen ich als Leser schlichtweg das Gefühl hatte, der Autor wolle seine Leser für dumm verkaufen. Der gesamte Roman, und somit Ackermans Erfolg, funktioniert in diesem Roman nur, weil so dermaßen viel Unlogisches und Unrealistisches geballt aufeinander folgen, dass ich mich frage, ob der Autor tatsächlich glaubt, dass ich ihm das abnehme. Und das darf bei einem guten Thriller einfach nicht sein. Auf Details möchte ich hier nicht eingehen, um bei dieser recht kurzen Geschichte nicht unnötig zu spoilern. Die ganze Story wirkte auf mich jedenfalls unrealistisch, oberflächlich, plump konstruiert und vor allem auch so sehr vorhersehbar, dass ich nach Lesen des Buches keinerlei Ambitionen verspüre, die anderen Bücher der Serie zu lesen.

Bewertung vom 10.07.2018
Ng, Celeste

Was ich euch nicht erzählte


ausgezeichnet

Einblick in eine zerrissene Seele

Im Mai 1977 wird die sechzenjährige Lydia Lee tot im See aufgefunden. War es Mord, Selbstmord – oder gar ein Unfall? Mit diesem Rätsel beginnt der Roman um ein Mädchen, Tochter der ehrgeizigen Marilyn sowie von James, einem Sohn chinesischer Einwanderer.
Was zuerst wie ein Krimi anmutet, entpuppt sich beim Lesen als ein Roman, welcher ein tiefsitzendes Familiendrama aufdeckt. Professor James Lee heiratete seine Marilyn zu einer Zeit, in welcher die Durchmischung der Hautfarben in einigen US-Staaten sogar noch gesetzlich verboten war. Entsprechend reagierten viele auf diese Kombination und selbst beruflich hatte James viel mit Vorurteilen zu kämpfen, während Marilyn die langersehnte berufliche Erfüllung versagt blieb.
Einfühlsam schildert Celeste Ng den familiären sowie gesellschaftlichen Druck, unter welchem Lydia aufwächst, hin- und hergerissen zwischen mütterlichem Ehrgeiz und dem Stigma der Andersartigkeit. Ein Druck, unter welchem sie zu zerbrechen droht. Mich hat dieser Roman sehr berührt, da Celeste Ng einen Einblick in Lydias Seele gewährt, welcher oberflächlich betrachtet kaum wahrnehmbar war. Ein Einblick, welcher auf traurige Art erkennen lässt, unter welchem Umständen Lydias Leben endete.

Bewertung vom 10.07.2018
Ng, Celeste

Kleine Feuer überall


sehr gut

Wenn erzwungene Gleichheit zu Vorurteilen führt

Das Haus der Familie Richardson brennt. Kleine Feuer überall führten dazu, dass das Haus nun lichterloh in Flammen steht. In Verdacht steht die jüngste Tochter der Familie, Izzy. Wie es dazu kam, dass im Vorzeigeidyll Shaker Heights ein Familienmitglied dieser scheinbar intakten Familie zum vermeintlichen Feuerteufel wurde, erzählt Celeste Ng in ihrem neuen Roman „Kleine Feuer überall“. Oder wurden die Brandherde gar von jemand ganz anderem gelegt?
Shaker Heights ist eine komplett durchgeplante, amerikanische Kleinstadt. Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit, Ungleichheit - all das soll es dort dank gewisser Regeln nicht mehr geben – oberflächlich betrachtet. Dass diese Welt dennoch der ideale Nähboden ist für Vorurteile und den Irrglauben, Menschen mit mehr Geld und einem geregelten Leben hätten mehr Rechte, wird schnell deutlich, als die Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl in eine Wohnung der Richardsons einzieht. So, wie Pearl vom geregelten Leben der Kinder der Richardsons fasziniert ist und ihnen neidet, einen festen Bezugspunkt als Heim zu haben, gibt es Familienmitglieder, die von Mias vagabundierendem Künstlerleben fasziniert sind, einem Leben frei dieser in Shaker Heights existierenden, einengenden Regeln. Dass Neid, Missgunst und unerfüllte Wünsche über kurz oder lang zerstörerische Kräfte freisetzen können, zeigt Celeste Ng auf, indem sie gekonnt nach und nach die Charaktere der Richardsons sowie von Mia und Pearl Schicht für Schicht freilegt, als würde sie vorsichtig nacheinander Blütenblatt um Blütenblatt einer Blüte freilegen, bis das empfindliche Innere sichtbar wird. Da mir das Buch stellenweise im Stil etwas zu langatmig erschien und den Spannungsbogen mehrfach ausleiern ließ, ziehe ich einen Punkt in der Bewertung ab.
Ich hatte das Vergnügen, das Buch als ungekürztes Hörbuch genießen zu können. Gelesen hat den Roman Britta Steffenhagen, welche mit ihrer manchmal etwas heiser wirkenden Stimme den einzelnen Personen zumeist stimmlich den passenden Charakter einhauchte.

Bewertung vom 07.07.2018
Shepherd, Maya

Asche, Schnee und Blut / Die Grimm-Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Die Wahrheit hinter den Märchen

Spannend geht es weiter im zweiten Band der Grimm-Chroniken. Wurden im ersten Band primär die unterscheidlichen Charaktere vorgestellt und man als Leser damit konfrontiert, dass die Märchen der Gebrüder Grimm in Wirklichkeit ganz anders abliefen, werden die Protagonisten nun mit ersten Gefahrensituationen konfrontiert. Sowohl in der Gegenwart wie auch in Marys Vergangenheit geht es spannend zur Sache, erfahren wir Neues und werden Rätsel aufgetischt, welche die Serie nicht langweilig werden lassen.

"Das Böse ist Ansichtssache" (Zitat)

Gekonnt schafft Maya Shepherd es auch diesmal wieder, dass ich, obwohl doch Fragen geklärt werden, mir mindestens ebenso viele neue Fragen stelle, herumrätsle, was Andeutungen und Prophezeiungen bedeuten könnten und wer denn nun in Wirklichkeit der oder die Böse ist. Interessant sind auch wieder die Schlussworte, in welchen die Autorin Wissen aus ihren Recherchen zur Serie weitergibt. Der Stil des Romans ist angenehm lebendig und gut lesbar, das Cover die reinste Augenweide. Den ersten Band sollte man zum besseren Verständnis vorher gelesen haben.

Bewertung vom 07.07.2018
Meißner, Regina

Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 02: Blütenzauber


ausgezeichnet

Gelungene Märchenadaption hoch über den Wolken

Tatjana teilt das Schicksal ihrer fünf Schwestern: Von ihrer Schwiegermutter verflucht, wacht sie an einem fremden Ort auf. Einzig das Wort "Blütenzauber" zeigt ihr die Möglichkeit, den Fluch zu brechen. Leider hat Tatjana nicht geringste Idee, wie. Nachdem sie wochenlang allein in einem Zimmer verbringen musste, bis sie sogar jede Fluse des Teppichs auswendig kennt, öffnet sich endlich die Tür des Zimmers. Kurz darauf steht Tatjana dem Schlossherrn gegenüber, einem brutalen Monster...
Das Buch ist eine wunderschöne Adaption des Märchens "Die Schöne und das Biest", in welcher sowohl die egozentrische Tatjana wie auch der jähzornige Schlossherr eine charakterliche Entwicklung durchmachen und versuchen, den Bann ihres Fluchs zu brechen. Eingebettet ist die märchenhafte Handlung in ein Schloss, welches über den Wolken schwebt und dessen sämtliche Bewohner unter dem Fluch des Schlossherrn zu leiden haben - auf vielfache Weise. Welche das sind, möchte ich hier nicht verraten, da dies mit zu den Überraschungen des Romans gehört, welche mir sehr gefielen. Der Schluss des Romans ließ mich ein wenig aufgewühlt zurück - was gibt es Schöneres als ein Ende, welches einen auch Tage später noch beschäftigt? Lesen lässt sich das Buch übrigens auch ohne Kenntnis des ersten Bandes der Reihe "Der Fluch der sechs Prinzessinnen" und natürlich auch ohne das Originalmärchen gelesen zu haben.
Eine schöne Märchenadaption über Freundschaft, Mut, Liebe und Vertrauen sowie die Erkenntnis, dass das Äußere nicht immer auch das Innere widerspiegelt.