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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1629 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2019
Vanbremeersch, Christie

Ikigai


sehr gut

guter Einstieg für Ikigaisuchende

Christie Vanbremeersch will dem Leser eine Hilfe an die Hand geben um sein eigenes Ikigai zu finden. Hierzu hat sie 15 ihrer Bekannte, die ebenfalls in der Nähe von Paris leben, befragt. Sie berichten von ihrer glücklichmachenden und mit Leidenschaft ausgeführten Tätigkeit und ihrem Weg dorthin.
Viele, häufig zu ganzen Kolonnen zusammengefaßte, Fragen, Übungen und Aufgaben sollen dem Ikigaisuchenden auf seine eigene Fährte bringen, ergänzt von Ratschlägen und jeder Menge in den Interviews enthaltenen Buchvorschlägen. Man erfährt, wie man sich Hilfe holen kann, sowohl bei der Suche als auch bei der Umsetzung; auch finanzielle Aspekte werden angesprochen.

Insgesamt werden in diesem Buch viele Aspekte dargestellt, die es zu erkennen und vielleicht auch erst zu entdecken gibt, wenn man sich auf die Suche nach seinem Ikigai machen möchte. Einige sind wahrscheinlich ganz neu, aber das Rad läßt sich nun mal nicht neu erfinden. Wer sich selber schon ein wenig mit seinen Interessen, Möglichkeiten, geliebten Hobbies beschäftigt hat, wird einiges wiederfinden, das ihn nicht mehr allzu sehr zu überraschen vermag. Die Interviews fand ich schon interessant, allerdings hätten auch weniger davon ausgereicht, denn je mehr man davon liest umso weniger Neues läßt sich entdecken. Besonders bemerkenswert fand ich, dass unisono angemerkt wurde, dass eine deutliche finanzielle Einbuße mit der Aufgabe der bisherigen, sicheren Arbeitsstelle gegenüber der leidenschaftlich durchgeführten Tätigkeit gibt, die (kreative) Einsparmöglichkeiten nach sich zieht.

Die Mischung von Interviews, Übungen, Fragen u.m. finde ich gelungen und denke, dass jeder Leser Neues entdecken und erkennen kann – ganz besonders würde ich dieses Buch zum Einstieg in das Thema empfehlen.

Bewertung vom 13.01.2019
Bothe, Carsten

Draußen Backen


ausgezeichnet

erprobte, tolle Rezepte , Tipps und Infos

Carsten Bothe führt in das Backen im Petromax ein, wobei ich die Übersicht zum Nachbacken im Backofen sehr ansprechend finde, denn sie erklärt genau, welche Temperatur erreicht wird und man Ober- und Unterhitze mit seinem Dutch Oven nutzt. Wer also noch nicht über eine Outdoor-Küche verfügt, kann die hier vorgestellten 60 Rezepte für Brot, Kuchen, Gebäck, Herzhaftes, Aufläufe, Pfannkuchen, Pizza, Snacks und Braten trotz allem nachbacken. Unter den Rezepten finden sich beispielsweise die für No-knead-Bread ( das faule Brot), eine Partysonne, Hamburger-Buns, Käsekuchen, Tassenkuchen, Bananebrot, Muffins, Zwiebekuchen, Quiche, Moussaka, Nudelauflauf, Kirschmichel, Crumpets, Kaiserschmarrn, Reibekuchen, Pizza, Pizzaschnecken, überbackener Camembert oder Schinken im Brotteig.

Schon in den Rezepten werden einzelne Petromax Gerätschaften vorgestellt und auf den letzten Seiten ergänzt, was mir sehr gut gefällt. Da der Buchtitel bereits verrät, welche Utensilien genutzt werden, hätte ich da sogar etwas mehr Werbung und Information in eigener Sache erwartet, fand
diesen Aspekt sehr zurückhaltend dargestellt.

Die Rezepte sind super erklärt; häufig finden sich Extra-Tipps und Abwandlungsvorschläge. Genaugenommen verhält es sich schon so, wie der Autor es eingangs erwähnt: die Rezepte sind Klassiker und lassen sich auch in der „normalen“ Wohnküche zubereiten. Die Möglichkeiten, die hier jedoch mit dem Petromax aufgezeigt wurden, machen nicht nur auf die Speisen, sondern auch auf die Gerätschaften enormen Appetit. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mein Interesse an diesen schönen Gerätschaften enorm geweckt...

Bewertung vom 11.01.2019
Sutejew, Wladimir

Noch mehr lustige Geschichten


ausgezeichnet

zeitlos schöner Klassiker

Insgesamt zwölf lustige Geschichten und Gedichte beinhaltet dieses zauberhaft illustrierte Buch.

Der Text nimmt dabei meist den kleineren Anteil einer Seite ein und so können die ganz Kleinen während des Zuhörens jede Menge auf den schönen, farbenfrohen Bildern entdecken. Hauptakteure in den Geschichten und Gedichten sind vermenschlichte Tiere, so dass ein Identifizieren mit einzelnen Darstellern durchaus möglich ist. Die lustigen Geschichten weisen, wie es bei der empfohlenen Altersgruppe von 4 – 6 Jahren, ganz beliebt ist, Wiederholungen und Reime auf, so dass Passagen von aufmerksamen Zuhörern mitgesprochen werden können. Von einem kurzen Gedicht mit einem Labyrinthrätsel bis zur längeren Geschichte ist alles dabei.

Schön gemacht, witzig und die ein oder andere Geschichte bietet auch nach dem Vorlesen genügend Gesprächsstoff....

Bewertung vom 10.01.2019
Kleinod, Brigitte

Rückenfreundlich gärtnern


ausgezeichnet

praxisnah und äußerst hilfreich


Brigitte Kleinod, unter anderem Biologin und Gartenplanerin mit Schwerpunkt seniorenfreundlicher Gärten, hat in diesem Buch eine Fülle von Aspekten zusammengetragen, die bei der Gartenplanung oder Umgestaltung, der Bepflanzung, Bearbeitung und Pflege zu berücksichtigen sind und mit vorheriger Überlegung und Planung der Garten perfekt zu einem paßt und mit Freude und zuweilen auch im Rahmen der eigenen Möglichkeiten bewältigt werden kann.


Zu Beginn werden verschiedene Gartengestaltungstypen vorgestellt, ob Wellnessoase, Fitness-, Genuss- oder Kreativgarten. Kapitelweise werden beispielsweise verschiedene Beetformen, rückenschonende Arbeitsweisen samt Gerätschaft, passende Pflanzen zum Standort und auch zur persönlichen Fitness, Weg- und Treppengestaltung Pflegeaufwand und vieles mehr, äußerst breit gefächert und praxisnah, vorgestellt. Dabei geht die Autorin manchesmal sehr anschaulich und hilfreich ins Detail, wenn sie z.B. auf die Hand/gelenkstellung beim Heckenschneiden oder die bestmögliche Komposterbefüllung eingeht. Viele Fotos verdeutlichen die Beschreibungen im Text perfekt, genau wie die grünhinterlegten Seiten oder Kästchen mit wichtigen Zusammenfassungen.


Für mich waren ausgesprochen viele hilfreiche Tipps und Erklärungen zu lesen, für die Gartengestaltung und Veränderung für den jetzigen Zeitpunkt, und ganz besonders mit der Vorstellung, wie sich dies später seniorengerecht immer noch weiterführen läßt. Gerade auch die Vorstellung von Gerätschaft zur Unterstützung der rückenschonenden Gartenarbeit war sehr interessant und anschaulich.


Ein vielseitiges und hilfreiches Buch, das mir jede Menge Anregungen und ganz konkrete Lösungen geboten hat.

Bewertung vom 09.01.2019
Hirsch, Siegrid

Frühjahrskur mit heimischen Wildkräutern


ausgezeichnet

ausführlich erklärt und sehr ansprechend

Nach einer gut verständlichen Einführung in die Frühjahrskur stellt Siegrid Hirsch die 11 Pflanzen vor, die den Körper grundreinigen durch Entschlacken und Entgiften, der Frühjahrsmüdigkeit mit besonders hohem Vitamin- und Nährstoffreichtum entgegenwirken, den Körper stärken, Energie geben und nebenbei etwas Gewicht verlieren lassen – vorausgesetzt, man ernährt sich dabei auch sehr bewußt und gesund.
Das war für mich eigendlich eine große Überraschung, denn ich hatte mit einer harten Fastenkur gerechnet, dabei nimmt man die gesunden Pflanzen als Tee, Frischpflanzensaft, Grüngetränk, Kräutersuppe oder Salat zusätzlich auf seinen Speiseplan. Zu jeder Pflanze erhält man reichlich Informationen, Anwendungsmöglichkeiten, Rezepte, Fotos und Überliefertes, beispielsweise Auszüge aus der Edda oder griechischen Sagen. In einem farbig unterlegten Kästchen sind Informationen zum Sammeln, Nutzung der Pflanzenteile, Dosierung, Inhaltsstoff und Verwendung zusammengetragen.

Am Ende des Buches erhält man noch eine Liste mit weiteren Wildpflanzen, die für eine Frühjahrskur einsetzbar sind und ein Knospentee-Rezept des Kräuterpfarrers Künzle.

Sowohl die Pflanzenportrits als auch die Anwendungen finde ich ausführlich und interessant erklärt; die Anwendungen werden differenziert erläutert, sind gut nachvollziehbar und leicht nachmachbar. Ich freue mich schon auf das Sammeln und Anwenden, denn mit diesen genauen Anleitungen, besonders auch den Angaben zur Dosierung, und den vielen abwechslungsreichen Anwendungen, ist das ganz einfach.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2019
Gaigg, Walter

Ansatzschnäpse


ausgezeichnet

super erklärt, vielfältige - auch ungewöhnliche - Rezepte - einfach beflügelnd

Walter Gaigg erklärt zunächst Grundlegendes, wie die Vorbereitung der Früchte, den Standort, verschiedene Möglichkeiten des Zuckerzusatzes, dabei auch das Süßen mit Trockenfrüchten oder dem Honigblatt, samt der kompletten Anleitung zur Zubereitung von Ansatzschnäpsen, foldend auch der zur Wein- und Sektbereitung. Die Erklärungen sind kurz, knapp, ausführlich genug und leicht verständlich. Sehr hilfreich finde ich auch den doppelseitigen Ansetzkalender.

Dem schließt sich der riesige, umfangreiche 125-seitige Rezeptteil an, alphabetisch nach Zutaten geordnet. Von Ackerkratzdistelgeist bis Zwetschgenlikör finden sich Klassiker wie Apfelkorn, Williamsbirne in der Flasche, Blutwurzgeist, Käuterbitter, Bärenfang, Orangen- oder Eierlikör und jede Menge aufregender, für mich vollkommen neuer Kreationen. Gerade diese, die Pflanzen aus meinem Garten oder Umfeld miteinbeziehen oder außergewöhnliche Zutaten verwenden, sprechen mich ganz besonders an. Einige davon, wie Huflattichgeist oder Liebstöcklgeist scheinen mir sogar aus der Naturheilkunde zu stammen.
Die Rezepte beinhalten jeweils ein kurzes Pflanzenportrait samt Beschreibung der zu verwendenden Teile, eine Zeichnung und mindestens ein Foto. Manchesmal gibt es sogar mehr als nur ein Rezept zur jeweiligen Pflanze und immer wieder finden sich farbig hinterlegte Kästchen mit Extra Tipps.

Die Fülle an Rezepten, egal, ob Klassiker oder aufregend neue, beeindrucken mich zutiefst. Sie wurden allesamt sehr gut erklärt und lassen sich gut nacharbeiten. Ich bin sehr angetan von diesem umfangreichen und schönen Buch, werde Jahre brauchen um alle ansprechenden Rezepte nachzuarbeiten.

Bewertung vom 05.01.2019
Goudge, Elizabeth

Das kleine weiße Pferd


weniger gut

Was für ein schönes Cover!

Sowohl das wunderschöne Cover mit fühlbarem Glitzer auf Vorder- und Rückseite als auch der aufgedruckte Hinweis, es wäre Joanne K. Rowlings Lieblingsbuch gewesen, weckten meine Neugier auf den Roman „Das kleine weiße Pferd“, geschrieben von Elizabeth Goudge im Jahr 1946. Die erste deutsche Ausgabe gab es 1986; und nun die Neuauflage von 2018.
Wir schreiben das Jahr 1842: Die 13jährige zierliche Waise Maria muss ihr Heim verlassen und reist mit ihrer Gouvernante, Miss Heliotrope, per Kutsche durch einen Tunnel in das kleine Königreich Moonacre um fortan bei ihrem Cousin Sir Benjamin auf Monnacre Manor zu leben.
In der Vergangenheit gab es Verwürfnisse, die ihre Schatten immer noch in die Gegenwart werfen. Maria, die ein weißes Einhorn sieht, das für andere nicht unbedingt sichtbar ist, scheint eine Nachfahrin der Mondprinzessin zu sein, die das Land wieder einen könnte. Dabei erhält sie Hilfe von ihrem Freund Robin, einem weißen Hasen, einem Hund, einer Katze, einem Löwen...
Die Geschichte zieht sich ein wenig; für mich standen eindeutig die Beschreibungen des Adels, seiner Beziehung zum und der Verdienste um das Königshaus, die ständige Betonung irgendetwas Königlichem oder Religiösem stärker im Vordergrund. Es muss immer noch ein wenig königlicher, edler sein, noch ein bisschen funkelnder und wenn etwas sonst golden ist, heißt die Steigerung hier silbergold. Königliche Miene, Gebahren und auch königliches Blut werden immer wieder lobend erwähnt, und selbst in den Adern des weißen Hasen fließt blaues Blut – das hat der Koch gesehen, als er ihm versehentlich in die Nase geschnitten hat: dickes dunkelblaues Blut.
Beim Lesen erhält man eine klare Wertevorstellung von 1892, erfährt viel über das Rollenbild der Frau und ihrer Erziehung dahin. Beispielsweise muss Maria ständig Gedichte aufsagen, sich in Hausarbeiten und Gebeten üben, Sonntag nachmittags auf einem Lehnbrett halbliegend eine zweite Predigt vorlesen. Der Stolz auf Vaterland und Krone muss zu Zeiten der Entsehung dieses Werkes unermesslich gewesen sein; mir war das schon ein bisschen zuviel des Guten, ständig von Moonweather-Schafen, Moonweather-Kapelle, Moonweather-Appetit ( S.202), Moonweather-Tieren ( S. 213), Moonweather-Streitigkeiten (S.215), der Moonweather-Kirchenbank ( S.255) zu lesen, was sich durch fast das ganze Buch zieht. Auch die Macht der Kirche wird sehr eindrücklich beschrieben, was wahrscheinlich nicht nur der Zeit, sondern auch dem Umstand geschuldet ist, das die Autorin selber Tochter des Direktors eines Theologiekonvikts war.
An etlichen Stellen des Buches fühlte ich mich an andere Werke erinnert und mich interessiert in solchen Fällen immer, wer denn diese Idee zuerst hatte. So findet sich in „Das kleine weiße Pferd“ ein weißer Hase, wobei ausdrücklich mehrmals betont wird, dass es ein Hase und kein Kaninchen sei. In einer Szene zeigt dieser weiße Hase Maria den winzigkleinen Eingang unter einem Baum, durch den man, zwischen den Wurzeln, in eine Höhle und danach in weitere Höhlen gelangen kann.
Mich erinnert dies stark an eine Szene aus „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll, erstmalig erschienen 1865, also 81 Jahre vor diesem Buch vom weißen Pferdchen, zu dessen Ende es eine Teegesellschaft mit dem weißen Hasen und anderen gibt.
Einiges, was erzählt wird, scheint mir in der heutigen Zeit schwer nachvollziehbar und hat mich mit der Geschichte um Maria leider gar nicht wirklich warm werden lassen. Nicht nur, dass das vorgestellte Frauenbild wohl nicht unbedingt interessant oder gar vorbildhaft für die empfohlene Leserschaft von 10-11 Jahren sein könnte.
Mich schreckt auch, dass Maria mit 13 Jahren beschließt, mit 14 Ja

Bewertung vom 02.01.2019
Böschemeyer, Uwe

Von den hellen Farben der Seele


ausgezeichnet

sehr aufbauend, mutmachend und wegweisend

Uwe Böschemeyer, Autor zahlreicher Bücher, Ehrenprofessor der Universität Moskau und seit fast 50 Jahren als Psychotherapeut tätig, berichtet in diesem Buch von seinen Erfahrungen in „der Schule des Lebens und Praxis“; seine konkrete Arbeit nennt er Werteorientierte Persönlichkeitsbildung.

Durch Gleichnisse, Merksätze, Auflistungen und jede Menge Fallbeispiele zeigt der Autor auf, wie man wertorientiert und wahrhaftig sein inneres findet und heilt, sich selber und anderen verzeiht und sein Selbstwertgefühl wiederfindet. Böschemeyer greift verschiedene Ansätze auf, die er selber weiterentwickelt hat und erklärt sehr anschaulich und gut nachvollziehbar. Gerade die aufgezeigten Wege und Etappen zur Versöhnung mit sich selbst und anderen fand ich spannend und ansprechend erläutert.
Insgesamt finde ich das Buch sehr aufbauend, mutmachend und wegweisend.

Bewertung vom 30.12.2018
Dourali, Sima;Durali-Müller, Soodabeh

Persisch vegetarisch


ausgezeichnet

abwechslungsreiche, authentische und spannende Rezepte, gut erklärt

Die beiden Autorinnen, Schwestern, haben 120 Originalrezepte aus ihrer Geburtsheimat gesammelt und zusammengestellt.

Diese Rezepte sind unterteilt in die Rubriken Vorspeisen, Reisgerichte, Suppen, Gemüsegerichte mit Sauce, Gemüsegerichte aus dem Ofen, Omelette und Küchlein, festliche Gerichte, Beilagen, Desserts, Konfitüre und Sirup sowie Gebäck und Süßigkeiten.
Die Rezepte finde ich recht abwechslungsreich und leicht nachzubereiten, da sie gut erklärt wurden; manche Zubereitungen erweisen sich als ziemlich zeitintensiv. Sehr gut gefällt mir, dass zwischen den Rezepten immer wieder farbig hinterlegte Abschnitte Hintergründe, auch Bräuche und Traditionen erklären und zu Beginn auch eine kleine Warenkunde, in der typische Zutaten besprochen werden, zusätzliches Wissen vermitteln.

Für mich hält das Buch viele neue und aufregende Rezepte bereit, insbesondere die für Gewürzmischungen ( z.B. für Reis oder Eintöpfe), verschiedene Suppen ( z.B. Tomatensuppe u.a. mit Linsen, Koriander, Minze und Zitrone; die Granatapfelsuppe; eine Kürbissuppe mit Linsen; eine Pflaumensuppe u.a. mit Schälerbsen, Minze, Koriander oder eine saure Spinatsuppe), verschiedene Gemüsegerichte mit Saucen ( z.B. die Orangen-Möhren-Sauce mit Pistazien; die Auberginen mit Granatapfel-Walnuss-Sauce; Pikante Kichererbsenküchlein, die sich deutlich von Falaffel unterscheiden oder Topinambur-Küchlein. Beim Edelsteinreis, dem Früchte-Nuss-Reis mit Joghurtkruste und dem Reiskuchen mit Spinat-Pflaumen-Füllung handelt es sich um besonders ansprechende Gerichte für festliche Anlässe, und den vegetarischen Kebab muss ich auch unbedingt noch ausprobieren. Obwohl ich zu den Naschkatzen zähle, muss ich mich bei den Rezepten für Süßes zurückhalten, denn ich möchte meinen Zuckerkonsum deutlich einschränken; wie zu erwarten, wird hier der Zucker nicht unbedingt als sparsam zu verwendendes Gewürz eingestzt. Nichts desto trotz lassen sich die verschiedenen Sirupe ja auch sparsamer dosieren und einsetzen; bei den Süßigkeiten sprechen mit ganz besonders die Kichererbsenplätzchen sowie die Reiskekse mit Rosenwasser an. Beim ein oder anderen Gericht hätte ich mich schon über ein Foto gefreut, aber die Speisen lassen sich auch ohne dieses gut nachbereiten. Die Auswahl an authentischen Rezepten finde ich gelungen und ansprechend.

Bewertung vom 26.12.2018
Sandberg, Ellen

Der Verrat


weniger gut

vorhersehbarer und weniger packend als erwartet

Bei „Der Verrat“ handelt es sich um den zweiten Roman, den Inge Löhning unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. Da ich ihren ersten Roman ( „Die Vergessenen“) in ihrem neu entdeckten Genre sehr spannend, informativ und zutiefst berührend fand, war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk. Krimi-Veröffentlichungen unter dem Namen Inge Löhning habe ich noch keine gelesen.

„Der Verrat“ thematisiert einen Verrat innerhalb zweier Familien; zwei Schauplätze dieses Romans, der in zwei, sich abwechselnden Zeitsträngen (1998 und 2018) erzählt wird, bleiben ein Weingut an der Saar und ein Haus in Frankfurt, samt dem Antiquitätengeschäft im Erdgeschoss, welches das Elternhaus der drei Schwestern Pia, Birgit und Nane war. Das Geschäft wurde 1998 von ihren Eltern betrieben, heute von Birgit.

Im Sommer 1998 hat sich auf dem Weingut ein Unfall ereignet, oder war es mehr als das? Jedenfalls wird Nane im Jahr 2018 nach 20jähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen, da sie für diesen Vorfall angeklagt und verurteilt wurde. Sie hat Erinnerungslücken und Zweifel an ihrer Schuld, versucht Licht in ihr Dunkel zu bringen, für sich Details zu klären um mit ihrer Schuld umgehen zu können.

Wie schon erwähnt, hatte ich mich auf einen spannenden, gut recherchierten Roman gefreut, der ein Geheimnis lüftet und nachwirkt, so wie ich es bei „Die Vergessenen“ erlebt habe. Doch diesen Roman habe ich leider ganz anders erlebt:

Von Anfang an ist man als Leser exakt auf der richtigen Spur, kein wirklich retardierendes Moment, keine besondere Spannung; die Protagonisten werden nahezu allesamt als psychisch labil oder krank dargestellt, jeder fühlt tief in sich eine zweite Person, versucht diese zweite Seite aus Gewalt, Neid, Hass, Gier, Lust oder Liebe zu besiegen und erliegt ihr doch immer wieder. Dabei gibt es im Roman stets Wiederholungen, die hinterher nur noch nerven, sei es die gebetsmühlenartige Erwähnung eines Fluches, die Frauen der einen Famile betreffend oder die ständige Erwähnung von weißen Helferlein, deren Einnahme, Entsorgen und Absetzen oder dem „Wunderland zwischen ihren Beinen“. Weder die Charaktere noch die Handlungen konnten mich überzeugen; beide waren mir zu stereotyp und wenig glaubhaft. Der Spannungsaufbau lief häufig nach dem Muster drei Schritte vor und zwei zurück; gab es mal einen mutigeren Vorstoß, wurde sofort zurückgerudert, z.B. wurden Beweise entwendet, sodass eine Gefahr für ganz kurze Zeit gebannt zu sein schien, und sofort festgestellt, dass ein Beweis übersehen und sichergestellt werden konnte. Dieses Hin und Her zieht sich durch den ganzen Roman, dessen Ende mir zu glattgelutscht mit einer Überdosis Friede, Freude und Eierkuchen endet, samt der in Aussicht gestellten Erfüllung eines Lebenstraumes, phantastisch aus dem Hut gezaubert. Aber ich möchte gar nicht zuviel vom Inhalt verraten und halte mich lieber etwas zurück…

Im Roman gibt es eine Figur, die das Leben und den Tod ihres Vaters in einem Roman verarbeiten möchte und nicht sicher ist, welchem Genre sie es zuordenen soll – Krimi, Liebes-, Schicksals- roman….? Nach einer Diskussion mit ihrem Freund entscheiden sie sich dafür, dass er von jedem ein bisschen haben und keinem wirklich zuordnenbar sein sollte. So geht es mir mit diesem Roman auch, bei dem ich mir gewünscht hätte, dass weniger Wiederholungen und viele Kürzungen ihn auf die Hälfte hätten schrumpfen lassen und den ich am ehesten als Heimat- und Weingutroman, empfinde. Vieles war mir zu vorhersehbar, nicht stimmig oder glaubhaft, eher krampfhaft zusammengefügt.

Ich hatte einen tiefgründigen, krimiartigen Roman erwartet, was leider nicht erfüllt wurde.

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