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isabellepf
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Gaggenau

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Insgesamt 1449 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2019
Luig, Sibylle

Magie hoch zwei - Operation Waldmeister


ausgezeichnet

"Magie hoch zwei - Operation Waldmeister" von Sibylle Luig, ist der Auftaktband der Magie hoch zwei-Reihe über magische Zwillingsschwestern und ein lang gehütetes Geheimnis.


Die zehn jährige Elli fühlt sich in Berlin trozt liebevoller Fürsorge ihrer Mutter und Tante unvollständig und alleine. Eine beste Freundin hat sie noch nicht gefunden und von Josefine ihre Mitschülerin wird sie auch ständig ärgert. Als es dann auch noch auf Klassenfahrt nach Hamburg gehen soll, bekommt Elli Panik und würde am liebsten zu Hause bei ihrem kleinen Kater Noah bleiben. Doch dann trifft sie auf Idi, mit der sie sich auf wundersame weise verbunden fühlt. Plötzlich passieren magische Dinge wenn Idi und Elli zusammen sind - was das alles zu bedeuten hat?

Auf eine wundervoll unterhaltsam und mitreisende Art, schafft es Sibylle Luig schon nach wenigen Seiten ihre Leser für die Geschichte zu begeistern. Wie aus dem wahren Leben gegriffen fühl man sich gleich zu Anfang mit Elli verbunden, kann mit ihr Fühlen und gleichfalls gut ihre Gefühlswelt nachempfinden. Jugendlich, überaus sympathisch, authentisch und liebenswert ausgearbeitete Charaktere gestalten die Handlung durchgehend lebhaft und haben für jede Menge Unterhaltung, Charme und amüsante Lesemomente gesorgt. Auch die Handlung baut sich verständlich und mitreisend auf, die konstant spannend und im Verlauf eine magische Wandlung vollzieht. Auch die Charaktere gewinnen im weiteren Fortgang der Geschichte an Stärke und Selbstbewusstsein, das durch lebhaft beschriebene Situationen für eine magische und tolle Entwicklung sorgt. Aber auch etwas ernstere Themen wie Scheidung, Alleinerziehende-Eltern, Haustiere und leichtes mobbing in der Schule fliessen gekonnt und für Kinder gut nachvollziehbar in die Handlung mit ein.

Durch Sibylle Luigs pfiffig, warmherzig locker und mit Humor unterlegten Schreibstil, gelangt man fliessend durch die Kapitel. Diese haben eine angenehme Leselänge, sind dem Lesealter entsprechen in etwas grösserer Schrift gehalten und teilweise mit ganz tollen Illustrationen versehen, die hervorragend die Geschichte untersrichen haben.

Insgesamt ein toller und für Begeisterung sorgender Auftakt der uns einen spannend und mitreisend magischen Lesespass bereiten konnte.

Überaus empfehlenswert für junge Lesehexen und Liebhaber des Doppelten-Lottchens.

Bewertung vom 25.11.2019
Krüger, Martin

Der Zorn der Vergeltung


ausgezeichnet

"Der Zorn der Vergeltung" von Martin Krüger, ist ein rasant und spannungsgeladener Thriller der Winter & Parkow-Reihe, indem ein brutaler Mord zwischen Leid und Gerechtigkeit für gewaltigen Nervenkitzel sorgt.


Ein angesehener Kunstexperte wird mitsamt Familie und Kindermädchen, brutal ermordet in seinem Frankfurter Wohnhaus aufgefunden. Entsetzt von dieser kriminellen Härte bittet Kriminalhauptkommissarin Marie Winter BKA-Profiler Daniel Parkow um mithilfe gegen die Gruppe von Menschenhändlern, die sich selbst die vier Apostel nennen zu ermitteln.
Die Spur führt das Team von Deutschland über Russland bis in die Schweiz, doch ein Auftragsmörder ist den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Ein gnadenloser Kampf ist entfacht indem Parkow und Winter mitten in das Gefecht zweier verfeindete Organisationen geraten, die die Grenzen zwischen Gut und Böse immer wieder überschreiten.

Mit einem rasant, fragenaufwerfend und abgründigen Einstieg, nimmt Martin Krüger schon in den ersten Kapiteln für seinen Thriller gefangen. Auch das abtauchen in Parkows düstere Gedankenwelt hat für mitreisend und überaus fesselnde Lesemomente gesorgt. Durchgehend herrscht totale Spannung sowohl über die Identitäten der vier Apostel, als auch über den Panther der als Auftragsmörder agiert. Fortlaufend entwickelt sich der Handlungsverlauf überaus temporeich, sodass am Ende nochmals eine geballte Spannung für Nervenkitzel und regelrechtes Thrillerfeeling entfacht werden konnte. Auch weiss Martin Krüger mit irreführenden Handlungssträngen zu spielen, sodass ich bis zum Schluss nicht auf den wahren Täter gekommen wäre und immer wieder den Atem beim lesen anhalten musste, so spannungsgeladen und rasant ist die Handlung ausgebaut.

Auch die Charaktere lassen tief blicken, sind authentisch und gut ausgearbeitet, die gut miteinander harmonieren, teilweise etwas geheimnisvolles an sich haben das für beste Unterhaltung und Abwechslung gesorgt hat.

Insgesamt ein mitreisend und überaus spannungsgeladener Winter-Parkow-Thriller der für Nervenkitzel und beste Leseunterhaltung gesorgt hat.

Absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 24.11.2019
Mondstein, Mira;Wallow, Detlef Deva

Glückliche Kinder brauchen entspannte Eltern


sehr gut

"Glückliche Kinder brauchen entspannte Eltern" von Mira Mondstein ist ein situationsreich aufgebauter Ratgeber mit vielen Fallbeispielen und Grundlagen für einen entspannten Familienalltag.


Das Zusammenleben mit Kindern gestaltet sich nicht immer als leicht und einfach, oftmals bringen sie uns ganz ungewollt durch ihr Verhalten schnell an unsere Grenzen, doch warum tun Kinder das? Wie schaffen wir es ihnen mit Verständnis, Verantwortung und Vertrauen entgegenzutreten, für deinen entspannt, geregelt und vor allem Stressfreien Familienalltag?


Deva Wallow, Familien- und Paartherapeut hat mit Bloggerin Mira Mondstein in gemeinsamer Zusammenarbeit, einen praktischen Ratgeber mit einigen Alltagssituationen für Eltern erschaffen, die mit vielen Grundsätzen, praktischen Tipps und einer Reihe an Grundlagen in verständlich aufgebauten Fallbeispielen erzählen. Dabei ist es ihnen besonders wichtig nicht mit erhobenen Zeigefinger, wertvolles Wissen zu vermitteln, sondern mit guten Ansätzen, einen gelassen, entspannt und vor allem Stressfreien Alltag mit Kindern zu gestalten. Dass das nicht immer einfach ist, wird wohl jeder der Kinder hat, schon einmal erlebt haben. Doch gerade wenn wir gestresst vom Alltag, wütend, enttäuscht, vielleicht sogar mit der jeweiligen Reaktion unseres Kindes, uns in dem Moment überfordert fühlen, ist es umso wichtiger gelassen an die Situation heranzugehen.

Ebenfalls ist es ein reich bestückter Ratgeber, an typischen Stress-Situationen, die vom Trotzanfall im Supermarkt, über freche Antworten bis hin zu "ich will aber nicht" Antworten reichen, die in weitläufige Diskussionen münden. Was geht dabei in einem Kind vor? Wie können wir darauf angemessen reagieren um gelassen, entspannt mit glücklichen Kindern den Familienalltag zu gestalten.
Viele der geschilderten Fallbeispielen weisen gute Ansätze vor, sind ein gleichfalls guter Ratgeber, die man sich zu Herzen nehmen sollte. In gekennzeichneten Kästchen wird wertvolles Wissen im Umgang mit Kindern vermittelt, das den Familienalltag einfacher gestalten kann. Oftmals wird auch an einen selbst appelliert, in sich zu gehen um ggf. eine ganz andere Herangehensweise zu verfolgen. Doch im Mittelpunkt stehen immer die Kinder um mit ihnen einen glücklich, entspannten Alltag zu verleben.

Auch wenn ich manches etwas unstrukturiert aufgebaut empfand, ist es ein ganz hilfreicher Ratgeber, der eine Reihe an Anregungen vermittelt, um die grossen und kleinen Herausforderungen des Alltags, gelassener mit mehr Leichtigkeit und Freude zu gestalten. Und das ist ein sehr schöner Ansatz den man sich immer wieder in Stresssituationen vor Augen halten sollte, denn man hat nur dieses eine Leben und sollte es sich so angenehm wie möglich im Einklang mit seinen Kindern gestalten.


Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil, der nicht typisch für ein Ratgeber, sondern vielmehr leicht und locker die jeweiligen Situationen erzählt, ohne zu langatmig oder zu Sachbuchmässig ausgeführt zu sein. Die Buchseiten sind übersichtlich und nicht überladen aufgebaut, mit hervorgehobenen Überschriften und Kästchen gekennzeichnet. Die Kapitelanfang sind jeweils mit einer auflockernden Zeichnungen bestückt die gut zum Gesamtbild des Ratgebers passen.

Insgesamt ein toller Ratgeber mit vielen Grundlagen und Situationen aus dem man viel nützliches Gewinnen kann.

Zu empfehlen für weniger Stress und einen entspannten Alltag, mit guten Ansätzen und einer Reihe an Fallbeispielen, ein lesenswerter Ratgeber der wertvolles Wissen, hilfreich erzählt.

Bewertung vom 23.11.2019
Jon winter

Kalt gemacht


sehr gut

"Kalt gemacht" ist Jon Winter Debüthriller, indem vier Geschwister, eine abgelegene Insel und geheimnisvoll, rasante Handlungsstränge für jede Menge Unterhaltung sorgen.


Richard Wilson, Multimilliardär ist seit vielen Jahren Pächter der fernab im Nordatlantik gelegenen Insel Tornstram. Er veranlasst eine Zusammenkunft seiner vier Kinder, die das gigantische und kurz vor der Vollendung stehende Bauprojekt betreuen sollen.
Jetzt im Winter ruhen die Arbeiten am Bau, die Insel scheint Menschenleer, zumindest denken das die Geschwister.
Ein Irrtum wie Alice, Liam, James und Ethan bald erfahren sollen. Die Insel enthüllt eine dunkle Geschichte, tief traumatische Erfahrungen einer stillgelegten Psychiatrischen Anstalt und ihre lauernde Geheimnisse. Kurz darauf verschwindet auch schon einer der Anwesenden, das töten beginnt und nach und nach wird deutlich, dass es sich um ein Konstrukt, künstlerischer Performance ausgelegten Installation aus Toten handelt.


Jon Winter nimmt mit einem faszinierend, mitreisend und gleich zu Beginn Fragenaufwerfend geschilderten Einstieg, für die Handlung gefangen. Man ist schnell mitten im Geschehen und gespannt wie sich die Charaktere und die Handlung entwickelt. Mit einem geheimnisvoll und rasant ausgearbeiteten Verlauf der Handlungsstränge sorgt Jon Winter, durchgehend für aufkommende Spannung, die auch bis zum Schluss nicht abflacht. Eher schafft er es, den Verlauf so raffiniert und interessant darzustellen, das mich der Ausgang der Geschichte durch wendungsreiche Ereignisse nochmals richtiggehend überraschen konnte. Auch im Bezug auf den Täter hatte ich zwar meine Vermutungen die jedoch durch Irreführende Verstrickungen des Autors, gänzlich ins leere geführt haben.

Die Charaktere bilden eine bunte Mischung aus ganz authentisch ausgearbeitete Figuren, die zwar insgesamt nicht in der Tiefe beschrieben werden, aber mit denen man sich insgesamt identifizieren konnte. Auch wenn man sich ganz gut mit den Charakteren und in den Handlungsverläufen zurechtfinden konnte, war es mir Insgesamt etwas zu verwirrend aufgebaut, das in ein für mich zu offen gehaltenes Ende mündet. Sicherlich lässt der Autor damit Spiel für eigene Spekulationen, das auch eine gewisse Faszination für die Geschichte birgt, aber auch Geschmacksache ist. Ich für meinen Teil mag es einfach lieber, wenn es in ein aufklärendes Ende mündet. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich an den Thriller habe.

Der Schreibstil ist locker, leicht und fliessend der durch die recht kurzen Kapitel ein zügiges Lesevergnügen bereitet.

Insgesamt ein rasant, spannungsgeladen und geheimnisvoll ausgearbeiteter Thriller der mich ausgezeichnet unterhalten und begeistern konnte.

Bewertung vom 23.11.2019
Herwig, Ulrike

Schiefer die Socken nie hingen


ausgezeichnet

"Schiefer die Socken nie hingen" von Ulrike Herwig, ist ein wunderbar humorvoller Weihnachtsroman mit Klischees zum schmunzeln für unterhaltsame Lesestunden.

Julia und Frank Bachmann lieben es ganz traditionell Weihnachten mit der Familie zu feiern. Doch in diesem Jahr läuft alles aus dem Ruder. Ihre drei Töchter die über dem gesamten Kontinent verteilt leben, können dieses Jahr nicht mit ihnen Weihnachten feiern. Schlimmer noch zwei ihrer Töchter leiden unter Liebeskummer und auch der Neugeborene Connor wohnt viel zu weit entfernt um ihn besuchen zu können. Wäre da nicht noch Franks ständige Flugangst und die rüstige Oma Elisabeth die eine schwäche für junge Männer hat. Doch Julia lässt sich davon nicht unterkriegen und begibt sich kurzentschlossen mit den Geschenken, der Grossmutter und dem Gänsebraten im Gepäck auf eine ziemlich verrückte Weihnachtsreise.

Wenn man das Cover so betrachtet mag man es nicht vermuten, aber Ulrike Herwig entführt in ihrem wunderbar humorvollen Weihnachtsroman, auf eine traditionell, ausgeflippte Reise zum schmunzeln und immer wieder beherzten auflachen. Schon die ersten Seiten bereiten einen wunderbar weihnachtlichen Start in die Geschichte, in der man zwischen London, Berlin und den USA schwelgt. Man erlebt auf der einen Seite, eine typisch amerikanisch übertrieben und pompöse Vorweihnachtszeit, die in schweisstreibender Arbeit und mit noch grösserem Aufwand dekoriert wurde. Und auf der anderen Seite ein immer gleich ausgerichtetes, eher traditionell gehaltenes Weihnachtsfest, das besinnlich, ruhig mit angenehmer Weihnachtsmusik und Gänsebraten gehalten ist. Zwei Welten die aufeinander treffen - das naheliegenste, man vermutet es fast, es geht herrlich amüsant und unterhaltsam zu.

Total gut gefallen hat mir der Handlungsverlauf, der durchgehend mit einer gewissen Spannung versehen, erfrischend abwechslungsreich und mir beim lesen ein dauergrinsen auf die Lippen zaubern konnte. Man hat einfach spass beim lesen, ist konstant gespannt wie sich die Handlung entwickelt, kann laut auflachen, sich toll in die Charaktere hineinversetzten und fiebert regelrecht mit den ihnen mit. Denn diese bilden zusammen eine bunte Mischung aus hervorragend ausgearbeiteten Figuren, die authentisch, sympathisch und für jede Menge Abwechslung und Unterhaltung sorgen.

Auch der Schreibstil von Ulrike Herwig ist sehr locker, leicht, mitreisend und mit Humor unterlegt der fliessend durch die Kapitel führt.

Insgesamt ein wunderbar stimmig, humorvoll und traditionell weihnachtlicher Roman, der durch Klischees und jeder Menge Wortwitz für beste Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 21.11.2019
Roters, Connie

Das tote Kind im Wind


sehr gut

"Das tote Kind im Wind" von Connie Roters, ist ein rasant ausgearbeiteter Krimi über Missbrauch und Tötung von Kindern der zwischen Büsum und Berlin spielt.

Auf einem Büsumer Spielplatz wird ein im Wind schaukelndes und entkleidetes Kind aufgefunden. Bei dem toten Kind handelt es sich um den Flüchtlingsjungen Ammar. Obwohl Lisa Wertheim und ihr Team der Kieler Mordkommission unter Hochdruck versuchen, den Mörder dingfest zu machen, kommen die Ermittlungen nur schleppend voran. Zeitgleich befindet sich auch der vom Dienst freigestellte Berliner Kommissar David Menger am Nordseestrand, um gegen seine Dämonen und Sucht zu anzukämpfen. Währenddessen versucht seine Kollegin und Vorgesetzte Nina Schwarz Menger wieder zurück in den Dienst und nach Berlin zu holen. Durch eine Begegnung kann Menger im Fall Ammar wichtige Anhaltspunkte liefern.
Wieder zurück in Berlin übernimmt Nina Schwarz die Leitung in einem Tötungsdelikt und kann schnell Zusammenhänge zwischen dem Büsumer und Berliner Fall erkennen. Kurze Zeit später wird ein weiterer Flüchtlingsjunge vermisst. Für die Ermittler beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.


Connie Roters schafft es gleich zu Anfang mir eine Gänsehaut zu bereiten, das mich beim lesen oftmals erschauern lies. Denn gleich zu Beginn wird man Zeuge eines überaus grausam geschilderten Mordes an einem kleinen Jungen, das wahrlich nichts für schwache Nerven und Zartbesaitete ist. Obwohl die Autorin mit der Thematik Missbrauch und Tötung von Kindern sich keiner leichten Kost widmet, lassen die Taten des pädophilen Täters einem beim lesen nicht mehr los, man hofft, bangt und ist gespannt auf den Verlauf der Handlung. So auch der Spannungsbogen, der sich systematisch spannt, für mitreisende Lesemomente sorgt und gegen Ende hin nochmals für gewaltigen Nervenkitzel sorgt.

Auch die Charaktere sind eine bunte Mischung aus authentisch ausgearbeiteten Persönlichkeiten, die mir durch ihre Art und ihr Verhalten sympathisch, teils aber auch suspekt und bis zum Schluss gänzlich verschlossen, fast schon irgendwie kauzig vorkamen. Aber so müssen Ermittler sein, die vermutlich gerade durch ihr schräges Verhalten für interessant und raffinierte Handlungsentwicklungen sorgen.

Gefallen hat mir auch der Schreibstil von Connie Roters der durchgehend wortgewandt, angenehm, locker und fliessend durch die Kapitel führt. Lediglich die Vielzahl an Fehlern haben meinen Lesefluss kurzzeitig immer wieder ins stocken gebracht, das ich etwas schade fand.

Ansonsten ein mitreisend und spannungsgeladener Kriminalroman der aber durch seine Thematik nichts für schwache Nerven ist.

Bewertung vom 13.11.2019
Harings, Audrey

Aufstand der Pferde


ausgezeichnet

"Aufstand der Pferde" von Audrey Harings ist ein aufregend, lebhaft und schönes Tierabenteuer das zeigt wie wichtig Gemeinschaft und Zusammenhalt ist um alles erreichen zu können.

Wie jeden Tag pflichtet die schöne Stute Trinidad ihr Dasein als Kutschpferd und wartet geduldig auf mitfahrende Touristen, am Glockenturm der Kathedrale. Tagein Tagaus ist sie meist ohne Futter und Wasser der prallen Sonne Sevillas ausgesetzt und sehnt sich zunehmen nach Anerkennung und einer Veränderung. Als sich dann auch noch ihr Stallnachbar und bester Freund Juan bei einem Unfall verletzt und ausfällt, ist Trinidads Ehrgeiz geweckt. Mit Menschenfreund Pedro erhält sie endlich Anerkennung und plant einen tierischen Aufstand. Doch wird sie auch die anderen Pferde überzeugen können ihr nachzueifern, denn ohne die Unterstützung der Tiere wird ihr Plan nicht gelingen.

Audrey Harings schafft es mit der braunen Stute Trinidad, eine richtig bewegend und tolle Geschichte entstehen zu lassen und sorgt gleich zu Anfang für einen warmherzig und lebhaft mitreisenden Einstieg. Die tierischen Charaktere sind allesamt pfiffig und witzig ausgearbeitet, die man sogleich ins Herz schliesst und sich ebenfalls gut in sie hineinversetzten kann. Besonders Taube Paloma durch seine hilfsbereite Art, aber auch die schielende Ziege Hüpfer sorgt durch ihren lustigen Sprachfehler, für jede Menge Abwechslung und lustiger Lesemomente zum durchgehend schmunzeln und lachen.
Geschrieben ist die Geschichte aus der Sicht des Kutschpferdes Trinidad, die dem Abenteuer eine gewisse Tiefe verleiht. Man fühlt regelrecht mit den Tieren mit und schon nach kurzer Zeit wird es gewaltig aufregend, es kommt Bewegung und eine erste Spannung auf, das den Verlauf der Handlung richtig aufleben lässt. Doch neben einem wundervoll tierischen Abenteuer, merkt man auch wie wichtig der Autorin Werte wie Unterstützung, das gemeinsame miteinander und der Zusammenhalt sind. Denn nur gemeinsam und wenn man an einem Strang zieht kann man auch etwas bewegen, das Audrey Harings verständlich und toll in die Handlung mit einfliessen lässt. Aber auch die Vielzahl an wundervoll gezeichneten Illustrationen haben durchgehen für Verzückung gesorgt und hervorragend zur Geschichte gepasst. Auch das Ende nimmt mit einer zumindest für uns unerwarteten Wendung, einen schönen und harmonischen Ausklang der Geschichte.

Der Schreibstil ist durchgehend mitreisend, sehr angenehm und locker geschrieben, der ein zügig und fliessendes Vorankommen ermöglicht. 


Im Nachtrag weist die Autorin nochmals mit wohl formulierten Worten darauf hin, wie wichtig es ist mit Nachsicht und auch dem Tierwohl zu begegnen. Sicherlich ist eine Kutschfahrt was ganz tolles, doch wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen die Tiere auch leiden, hat die Geschichte zumindest mich, durch eine andere Sichtweise, zum Um und Nachdenken anregen können.


Insgesamt eine lebhaft und mitreisende Geschichte, spannend und mit wichtigen Werten versehen, die bis zum Schluss ganz viel Spass bereitet hat zu lesen.
Absolut empfehlenswert.