Benutzer
Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1006 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2017
Brown, Eleanor

Die Lichter von Paris


weniger gut

Erzählt wird die Geschichte zweier Frauen: Großmutter und Enkeltochter. Beide Frauen haben so ihre Probleme mich sich, ihrer Figur, ihrem Aussehen und ihrem Selbstbewusstsein. Die Autorin gibt dem Leser immer abwechselnd Einblicke in das Leben, Leiden und die Entwicklung dieser Frauen. Daher spielt die Handlung mal 1919ff und mal 1999.
Ich muss sagen: ich konnte mich weder mit der Oma noch mit der Enkeltochter so richtig anfreunden. Gerade Madeleine, die Enkeltochter, fand ich total daneben. Wie kann eine Frau Ende des 20. Jahrhunderts sich so von ihrem Mann unterbuttern lassen und ihre eigene Entwicklung, ihre Wünsche und Neigungen dem Mann unterordnen. So ähnlich ging es der Oma, Margie, die eher als Mauerblümchen zu bezeichnen wäre und als Anstandsdame für die lebenslustige Cousine bei deren Europareise fungierte. Mir war das alles zu langatmig, so dass mich das Buch und die Handlung nicht „einfangen“ konnte. Vielleicht habe ich das falsche Buch gewählt. Nach 2/3 der Seiten habe ich es jedenfalls aufgegeben weiterzulesen. Tut mir leid: eine Leseempfehlung möchte ich daher auch nicht aussprechen und vergebe nur 2 Lese-Sterne.

Bewertung vom 17.10.2017
Gerritsen, Tess

Blutzeuge / Jane Rizzoli Bd.12


sehr gut

Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Ihr wurden beide Augäpfel entfernt, was aber nicht die Todesursache sein kann. Weitere Verletzungen sind nicht festzustellen und auch Drogen oder Gift wird ausgeschlossen. So stehen Jane Rizzoli, Detective bei der Bostoner Mordkommission, und Maura Isles, zuständige Pathologin, vor einem Rätsel…..
Auch mit diesem Buch ist es Tess Gerritsen wieder gelungen mich mit ihrem spannungsgeladenen Krimi zu unterhalten. Glaubhaft, nachvollziehbar wird der Leser bei den Ermittlungen mit einbezogen. Jedenfalls ging es mir so. Dabei kommen auch soziale Probleme der beiden Hauptpersonen (Jane und Maura) nicht zu kurz, so dass diese beiden Frauen nicht nur schlau und brillant was ihren Beruf betrifft erscheinen, sondern auch glaubhaft als Figur. Wobei in meinen Augen in diesem Krimi etwas zu kurz kommt. Mir sind die Kapitel zu den Problemen mit ihrer leiblichen Mutter eher aufgesetzt und nicht richtig in die Handlung eingebunden vorgekommen sind.
Der Spannungsbogen wird auch in diesem Krimi wieder wunderbar gespannt. Vorhersehbar war der Verlauf für mich nicht. Nur das Ende >was ich natürlich nicht verraten werde< hat mich etwas deprimiert.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Krimi-Fans.

Bewertung vom 08.10.2017
Bold, Emily

Der Duft von Pinienkernen


gut

Seit Kindesbeinen verbindet Katrin und Greta eine innige Freundschaft. Das geht sogar so weit, dass beide in einer WG zusammen wohnen und gemeinsam ein Nudelrestaurant betreiben. Das geht so lange gut, bis Greta Katrin den leidenschaftlichen Kuss mit deren Freund gesteht. Alles Aufgebaute und sicher gewähnte zerbricht ….
Emily Bold erzählt hier sehr einfühlsam den Bruch einer Frauenfreundschaft. Dabei lässt sie die Hauptperson ganz langsam erkennen, dass dieses bisher enge Leben mit Katrin für Greta auch den Verzicht auf Eigenständigkeit, eigenes Glück, persönliche Freiheit und Individualität bedeutet hat. Am Anfang fand ich die Beschreibungen zu Gretas Gewissensbissen noch recht unterhaltsam. Aber in Laufe des Buches wurden mir die ständig gleichen Bedenken und Zweifel zu viel. Zum anderen fand ich die Beschreibung der Person Greta – einmal italienisches Temperament, dann aber in sich gekehrte zweifelnde Frau, die nicht zu ihren Gefühlen steht – irgendwie nicht glaubhaft.
Wesentlich besser gefallen hat mir Christopher (Chris), der als Fotograf mit Greta ein italienisches Kochbuch zusammenstellen soll und ihr dabei auch freundschaftlich immer näherkommt. Seine unkonventionelle Kleidung, seine Zurückhaltung, seine scharfe Beobachtungsgabe, aber auch seine auf den Punkt treffenden Einschätzungen von Gretas Problemen, machen ihn in meinen Augen glaubhaft und unheimlich sympathisch. Sehr gut gelungen finde ich die Beschreibungen der Gerichte. Das hat beim Lesen richtig Appetit gemacht.
Insgesamt betrachtet ist dies ein sehr gefühlvoll geschriebenes Buch, das zum Teil sehr langatmig wirkt und dem ich daher nur 3 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 24.09.2017
Hammer, Helga

Durch alle Zeiten


sehr gut

Elisabeth wächst in den österreichischen Alpen auf. Ihr Leben ist gekennzeichnet von harter Arbeit, viel Hoffnung, der Suche nach dem Glück und bitterer Enttäuschung.
Die Autorin hat den Lebensweg von Elisabeth sehr anschaulich geschildert. Dabei wechseln sich Gegenwart und Rückblenden regelmäßig ab, was das Lesen sehr abwechslungsreich macht.
Elisabeths Suche nach Liebe konnte ich nachvollziehen. Trotzdem bin ich beim Lesen richtig wütend auf sie geworden, weil sie sich oftmals so sorglos ihrer Leidenschaft hingegeben hat. Darum kann ich auch nicht behaupten, dass sie mir 100%ig sympathisch war. Wegen ihrer ständigen Suche nach wärmender Liebe hat sie oftmals ihre Nächsten enttäuscht und unglücklich gemacht. Sie kam mir schon etwas selbstsüchtig vor. Punkten konnte sie bei mir allerdings damit, dass sie für ihre Kinder wie eine Löwin gekämpft hat und für deren Nähe auch ein unbequemes Leben in Kauf genommen hat. Helga Hammer schreibt, dass Elisabeth sich wie eine Marionette gefühlt hat. Das kann ich so nicht empfinden, denn oftmals war sie auch der Drahtzieher. Ein Satz am Ende des Buches in dem es um das Altwerden geht, hat mir besonders gut gefallen. Zitat: „Der Körper ist keine Gewissheit mehr, eher ein Verrat.“ Das finde ich wunderbar ausgedrückt.
Insgesamt betrachtet, ist dies ein sehr lesenswertes Buch. Darum gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 17.09.2017
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


sehr gut

Zehn Jahre alte Briefe mit Todesvoraussagen von einem Jugendlichen ist der aktuelle Fall vom degradierten Kommissar Huldar. Er fühlt sich aufs Abstellgleis gestellt und ahnt noch nicht, dass sich dies zu einem aktuellen, brisanten wie brutalen Fall entwickelt…
Die Geschichte beginnt eher unspektakulär mit dem Brief eines Schülers, der während des Projekts „Zeitkapsel“ vor 10 Jahren vergraben wurde. Daraus entwickelt die Autorin aber einen spannenden Thriller, bei dem immer mehr Bezüge zu aktuellen Morden und dem Verschwinden von Personen gefunden werden.
Am Anfang habe ich mich mit dem Buch etwas schwer getan nicht nur wegen der ungewohnten Namen. Vielfach wird in meinen Augen zu sehr auf unwesentliche Details eingegangen. Aber nach dem ersten Drittel kam dann die Handlung und mit ihr die Spannung in Fahrt. Ab da war das Weiterlesen ein MUSS.
Die Hauptfigur Huldar fand ich nicht so sympathisch, da er zwar ein guter, beharrlicher Ermittler ist, aber den Frauen gegenüber eher wie ein Elefant im Porzellanladen auftritt. Er weiß zwar was richtig wäre, schiebt dies aber immer vor sich her, wodurch Konflikte vorprogrammiert sind. Meine Sympathie gehörte Pöstur. Dieser Junge/Mann war und ist noch immer frustriert, aber doch nur, weil er von allen Erwachsenen bisher nur enttäuscht wurde. Ein Wunder , das er seelisch nicht mehr verwundet wurde.
Ich habe mich mit dem Buch gut unterhalten gefühlt und kann es allen Thriller-Fans empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 08.09.2017
Naughton, Sarah J.

Ich soll nicht lügen


gut

Mags Mackenzie, erfolgreiche Anwältin in den Staaten, kommt in ihre Heimat (England) zurück, da ihr Bruder Abraham, genannt Abe, sich bei einem Sturz aus dem vierten Stock lebensbedrohlich verletzt hat und nun im Koma liegt. Mags glaubt nicht, dass Abe Selbstmord begehen wollte und beginnt mit eigenen Ermittlungen….
Es hat mich unheimlich viel Kraft gekostet mich in die Handlung einzulesen, Das lag zum Einen daran, dass Gegenwart und Vergangenheit ständig wechseln. Zwar ist dieser gedankliche Wechsel durch Kursiv- und Normalschrift visuell unterschieden, aber da die Autorin immer von „sie“ spricht, weiß der Leser oft erst am Ende des Kapitels ob nun Mags oder Jody gemeint ist. Das hat mir die Freude beim Lesen getrübt. Die Autorin verliert sich in vielen, vielen nebensächlichen Beschreibungen, die der Handlung die der Handlung nicht unbedingt gut tun. In meinen Augen geht dies zu Lasten der Spannung, denn davon konnte ich nicht sehr viel spüren. Allerdings birgt dieser Thriller auch ungeahnte Wendungen, die diesen Roman wieder aufwerten.
Insgesamt gesehen gibt’s von mir 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 08.09.2017
Burseg, Katrin

In einem anderen Licht


gut

Miriams einziger Halt nach dem Tod ihres Mannes Gregor, der während einer Kriegsberichterstattung von einem Querschläger getötet wurde, ist Max – ihr 5-jähriger Sohn. Bei der Trauerbewältigung half ihr eine Therapie, die die Satorius-Stiftung für solche Fälle anbietet. Jetzt soll Miriam eine Reportage über eben diese Stifterin sowie eine Preisverleihung für besondere humanitäre Projekte, welche die Stifterin Dorothea Satorius ausgelobt hat, organisieren. Aber mehr sich Miriam mit dem Lebensweg von Dorothea Satorius beschäftigt, wachsen ihre Zweifel an der „edlen“ Spenderin. Parallel zum Job versucht sie Max eine gute Mutter zu sein und lernt Bo, einen „Himmelsgaukler“ kennen und lieben. Ihrer Liebe steht aber immer das schlechte Gewissen gegenüber ihrem verstorbenen Mann im Weg. Die Autorin beschreibt diesen Zwiespalt zwischen ihren neuen Gefühlen und ihrem schlechten Gewissen mit einem Raben in Miriams Brust. Das fand ich beim Lesen schon recht einprägsam und eindrucksvoll.
Allerdings waren mir irgendwann diese vielen Zweifel irgendwann zu viel, zumal Max sich ja bereits für Bo entschieden hat. Die Beschreibungen zum Echo der Zeit konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Vielleicht bin ich da zu rational.
Insgesamt ist dies ein sehr gefühlvollgeschriebenes Buch, bei dem in meinen Augen die aufgeprägten Gefühlbeschreibungen zu Lasten der Dramatik gehen. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 21.08.2017
Sedlaczek, David

Runaway


sehr gut

Frederick Hagel, rechtschaffender Lehrer, bemerkt, dass seine Frau Linda in ihrem Job als Bankerin nicht immer legale Wege geht. Seine eindringlichen Warnungen ignoriert sie und schlussendlich hängt sie ihm den brutalen Mord an ihr an. Frederick verbringt 18 Jahre seines Lebens in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung. Nur eines hält ihn davon ab: er hat die lebende Linda im Fernsehen erkannt und will nun nur noch Rache für seine „verschenkten Jahre“. Als es ihm gelingt zu fliehen, beginnt seine ereignisreiche Jagt…
Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Besonders gelungen fand ich am Anfang die menschenentwürdigen Bedingungen in dieser psychiatrischen Einrichtung. Obwohl unschuldig muss er fast 2 Jahrzehnte gemeinsam mir Sexualstraftätern, Vergewaltigern und Gewalttätern verbringen. Dazu wurden alle menschlichen Gefühle und Regungen durch die Medikamente aufgehoben. Dies alles eindrucksvoll zu beschrieben fand ich wirklich gelungen. Frederick beschriebt immer weiter die schrecklichen Zustände in der Einrichtung, bis der Leser dann plötzlich merkt: er ist bereits sechs Jahre dort und in meinen Augen kommt gerade durch die Monotonie der Ich-Erzählung und auch Wiederholungen die Eintönigkeit für die Patienten wunderbar rüber.
Es ist vom Autor schon recht einfallsreich beschrieben welche Anstrengungen Frederick unternommen hat, um seine intrigante Ex-Ehefrau zu finden und zur Rede zu stellen. Allerdings fand ich die Beschreibungen wie er durch Tricks und Betrug seine finanziellen Probleme während der Jagt gelöst hat, nicht immer glaubhaft. Gegen Ende des Buches waren mir dann auch seine hunderte von Meilen lange Jagt durch diverse Staaten auch zu viel. Man hätte beim Lesen mal alle Meilen addieren sollen.
Was mir dagegen als echt gelungen empfunden habe, ist das Ende. Ich sage nur „Rache ist süß“. Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und vergebe daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 21.08.2017
Wieners, Annette

Wildeule / Gesine Cordes Bd.3


ausgezeichnet

Gesine Cordes, Ex-Kriminalkommissarin und jetzt leidenschaftliche Friedhofgärtnerin, sieht in ihrem derzeitigen Beruf auch eine Berufung. Aber so ganz kann sie die Kommissarin auch nicht verstecken. Als eine falsche Person im Sarg liegt und schließlich bei ihrem Freund auch noch eine Leiche im Kofferraum des Leichenwagens gefunden wird, kann und will sie sich nicht mehr aus den Ermittlungen heraushalten….
Ich habe Gesine bereits in den beiden anderen Büchern gemocht. Aber hier in diesem Krimi hat sie mir besonders gefallen. Introvertiert, stur, manchmal ruppig, gefühlvoll, auch wenn sie es nicht gerne zeigt, wird sie von Annette Wieners hier wunderbar glaubhaft und liebenswert beschrieben. Im Buch steht: Eine Eule jagt und kämpft und lässt dabei ihr Leben. Auf die Idee, von sich aus alles bleiben zu lassen, kommt sie nicht.“ Ich finde, diese Beschreibung passt auch wunderbar zu Gesine. Denn um ihre Lieben und für ihre Überzeugung kämpft auch sie mit allen Mitteln.
Außerdem bin ich immer wieder begeistert darüber, mit welchen anschaulichen, phantasievollen ohne kitschig wirkenden Worten die Autorin die Natur beschreibt. So z.B. „Die Sonne hing in goldenen Fächern von den kahlen Ästen.“ Hier merkt man, dass nicht nur Gesine, sondern auch Annette Wieners von der Natur begeistert ist. Auch in diesem Buch fehlen nicht die Beschreibungen der giftigen Pflanzen in unserer Gegend.
Ich kann dieses Buch allen Krimi-Freunden wärmstens empfehlen. Wer Gefühle, Verwirrungen verbunden mit immer mehr anwachsender Spannung lesen möchte, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.