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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2015 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2021
Lyster, Dee

Zügellose Geilheit 7 Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Anregende Kurzgeschichten

Dee Lyster legt mit diesem Buch 7 überaus frivole, anregende und abwechslungsreiche Kurzgeschichten an den verschiedensten Schauplätzen vor, wo es heiß her geht.
Ich darf dabei sein, wie die Lehrerin Doris Schröder Theodor Knaller hilft ein aufmerksamer Schüler zu werden; spiele Mäuschen bei Gräfin Athory, die nicht nur Tom unterwirft; und mir gefällt wie Konrad sich von Candy zu Höchstleistungen animieren lässt, die dann seinen Lebensweg dominiert.

Bis auf eine hat jede der Geschichten meinen Geschmack absolut getroffen. Das ist bei einer Sammlung, wie ich finde, ein sehr guter Schnitt.
Ich mag den spritzigen, sehr bildhaften Erzählstil der Autorin. Sie spricht zwar alles sehr direkt an, nimmt kein Blatt vor den Mund, aber ohne derb, obszön oder vulgär zu wirken. Mein Kopfkino ist ab der ersten Seite im Einsatz und sie hat mich sehr gut unterhalten.

Quasi als Guddi bekomme ich zusätzlich noch einen Gutschein-Code für eine exklusive Zusatzgeschichte „Spiel im Swingerclub“, die ich mir im Internet herunter laden kann.

Eine inspirierende Kurzgeschichtensammlung, die ich gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 30.08.2021
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Schwestern für immer

Es ist der 23. Dezember und erwartungsgemäß ist überall die Hölle los. Esther macht ihrem Mann Martin und den Kindern letzte Ansagen, was noch alles zu tun ist, packt das Geschenk für ihre Schwester ein, nimmt die Flasche Wein und setzt sich ins Auto. Sie will nur nachschauen, ob es ihrer Schwester gut geht; ob sie auch brav ihre Tabletten nimmt.
Ihr Schwester Sue, die in einer 10-Zimmer-Villa abgelegen mitten im Wald lebt, ist auf den Besuch nicht eingerichtet. Sie will ihre Schwester Esther nicht hier haben und so schnell wie möglich wieder los werden. Doch dann entspinnt sich ein Gespräch, wie sie es noch nie geführt haben. Alles, was den Beiden auf der Seele liegt, kommt aufs Tablett und vor allem, sie hören sich zu. Bis…
Das solltet ihr selbst lesen.


Autorin Judith Merchant lässt ihre beiden Protagonistinnen Esther und Sue ihre Geschichte jeweils in der Ich-Form erzählen. Nach ca. einem Drittel kommt auch Esthers Mann Martin zu Wort und erzählt die Dinge aus seiner Sicht. So muss ich mich mit dem jeweiligen Erzähler und dessen Emotionen und Gefühlen direkt auseinander setzen. Da die Erklärung sehr unterschiedlich sind, war es für mich lange Zeit schwierig zu beurteilen, wessen Sicht ich Glauben schenken kann. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit bzw. Kindheit der Schwestern beginnt sich mein Bild der Beiden zu vervollständigen. Nachdem ich auch die Sicht von Martin kenne, wurde mir schnell klar, dass Esther keine wirklich einfache Person ist. Sie leidet unter einem Kontrollzwang, den sie sowohl bei ihrer Familie als auch bei ihrer Schwester auslebt. Warum das so ist, scheint auch in ihrer Kindheit zu liegen, bei einem Erlebnis, das auch mich etwas verstört hat.

Vor meinem inneren Augen tauchen mit Schnee bedeckten Hügel, Wege und Wälder auf, die ich mir dank der genauen Beschreibungen auf Esthers Autofahrt in den Wald sehr gut vorstellen kann. Auch als die beiden Schwestern am Tisch sitzen, habe ich sie dauernd vor Augen. Judith Merchant versteht es sehr gut, Bilder entstehen zu lassen, die sich dann festsetzen und nach hallen.
Sehr gut eingefangen finde ich auch die negativen Gefühle, die bei Esther entstehen, da es kein Handynetz gibt und das Haustelefon kaputt ist. Dazu der Schneesturm und der nicht gewohnte Alkoholkonsum der Schwestern. Dann kommt es zu einem Vorfall, den ich so nicht habe kommen sehen.

Nach einem Ende, das für meinen Geschmack etwas zu viel Happy End hat, lässt mich dieser Psychothriller dann doch noch entspannt und sehr gut unterhalten zurück.

Bewertung vom 29.08.2021
Bohlmann, Sabine

Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte / Der kleine Siebenschläfer Bd.6


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Gute-Nacht-Geschichte

Langsam wird es Nacht und der kleine Siebenschläfer soll nun auch seine Augen zu machen und schlafen. Mama und Papa sagen „Gute Nacht“ und auch dem Mond will er eine gute Nacht wünschen. Doch der antwortet ihm nicht. Auch nicht als er nach draußen geht und immer lauter ruft. Die kleine Haselmaus erscheint und meint „Du musst höher rauf“. Gemeinsam klettern sie auf einen Maulwurfshügel, dann auf den dicken Bärenpopo und schließlich ganz oben in die Krone eines Baumes. Doch alles rufen nützt nichts. Der Mond antwortet nicht. Aber da! Hat er ihnen da nicht gerade zugelächelt?

In ihrem neuen Bilderbuch vom kleinen Siebenschläfer hat Autorin Sabine Bohlmann eine so niedliche Gute-Nacht-Geschichte beschrieben. Der Text ansich ist ziemlich kurz. Durch die dauernden „Gute Nacht“ Rufe der Tiere erklärt sich die Geschichte auch fast schon von selbst.
Kerstin Schoene gibt den Tieren in ihren Illustrationen so zauberhafte Mimiken, dass man die Rufe und die Enttäuschung, dass der Mond nicht antwortet, an ihren Gesichtern ablesen kann. Obwohl es Nacht ist und die Bilder sehr dunkel, lässt der helle Mond die Tiere erstrahlen.

Als Altersbegrenzung wird für dieses Bilderbuch ab 4 Jahren angegeben. Unser Kleiner ist gerade 3 Jahre alt und liebt diese wunderschöne Gute Nacht Geschichte.

Bewertung vom 29.08.2021
Barnhusen, Friederike;Roth, Lena;Seeberg, Helen

Mein bunter Lern- und Übungsblock Kindergarten. Lustige Mal- und Denkspiele


ausgezeichnet

Unser kleiner Enkel kommt demnächst in den Kindergarten. Also habe ich nach lustigen Mal- und Denkspielen Ausschau gehalten. Und ich bin fündig geworden. Beim Arena Verlag habe ich „Mein bunter Lern- und Übungsblock Kindergarten“ entdeckt, der prima passt.
Da muss er aus 12 Kätzchen die beiden gleichen herausfinden; einkreisen, welche 5 Dinge nicht in den Sommer passen; Sockenpaare zusammenfügen; verbinden, welche beiden Sachen zusammen gehören; zählen; die Fehler auf den Suchbildern finden; Punkte zu einem Bild verbinden; Wegstrecken finden; Bildausschnitte einfügen und ganz viele andere Sachen, die sich alle immer wieder wiederholen. So kann man die neuen Fertigkeiten immer weiter vertiefen. Außerdem lernt er hier für eine Zeit still zu sitzen und sich auf die Aufgaben zu konzentrieren.
Auf 80 Seiten haben sich die Autorinnen Friederike Barnhusen, Lena Roth und Helen Seeberg zusammen mit den Illustratorinnen Uta Bettzieche, Viola Reese und Hela Woernle diese tollen Mal- und Denkspiele ausgedacht. Die meisten Bilder sind nur skizziert, einige andere farbig ausgestaltet, was dem ganzen einen fröhlichen Anstrich gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Lösen der Aufgaben auch tolle Erfolgserlebnisse bietet und so das Selbstvertrauen der Kinder fördert und stärkt. Die Aufgaben sind so einfach gestaltet, dass man dazu auch keine Lösungsblätter benötigt.
Ich bin mir sicher, dass der Block unseren Kleinen begeistern wird und er ihn sehr schnell „abgearbeitet“ haben wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2021
Skorpil, Clementine

Wo das Licht herkommt


gut

Die Geschichte hat mich leider nicht erreicht

Philippine Moosleitner ist erst neun, als sie mit dem schrecklichen Seppel verlobt werden soll. Sie schneidet ihren langen Zopf ab, zieht eine Hose ihrer Brüder an und macht sich auf den Weg. „Ich fliehe vor meinem eigenen Geschlecht“. Sie schlägt sich bis nach Wien durch, zieht weiter über Rom nach Coimbra in Portugal. Ihr eigentliches Ziel China lässt sie nicht aus den Augen. Aber egal wo sie auch ist, lebt sie immer mit der Gefahr als Frau erkannt zu werden.

Ein wunderschönes Cover mit, wie in China üblich, dem Autorennamen an der Seite von oben nach unten geschrieben. Auch das innere des Buches hat mich mit seiner Eleganz überrascht. Einfach wunderschön.

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr gut gelungen. Die handelnden Personen finde ich sehr gut eingeführt. Aber dann wird es durch die vielen Zeitensprünge und die dauernden Szenenwechsel, bei denen ich manchmal nicht wusste, wo ich gerade bin, sehr mühsam. Dazu kommt der Schreib- und Erzählstil mit dem ich nicht so zurecht kam. Beides hemmt den Lesefluss und ich war froh, als Philippine ihren Adam wieder trifft und sich die Geschichte gen Ende neigt.
Sehr gut gefallen mir die Sprüche vor jedem Kapitel von Fei Lipu, wie sich Philippine in China nennt.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch mit einer ungewöhnlichen, mutigen Protagonistin und ihrer außergewöhnlichen Geschichte gefreut. Leider hat es nicht erfüllt, was ich mir davon versprochen hatte. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.08.2021
Schleheck, Regina

Mörderisches vom Niederrhein


sehr gut

Eine bunte, kriminelle Vielfalt

In „Mörderisches vom Niederrhein legt Autorin Regina Schleheck 12 sehr abwechslungsreiche Kurzgeschichten zu den unterschiedlichsten Themen und mit für mich bei einigen mit überraschendem Ende vor.

Es geht z.B. um eine Brummifahrt mit verbundenen Augen; um einen Scheich am Teich; um drei alte Männer, die mit ihren Krawatten umgebracht wurden; um Maria und Maria zwo; um Nesthocker und Nestflüchter; um bizarre Ereignisse oder ums Schrottwichteln. Mehr verrate ich hier nicht. Das müsst ihr schon selbst lesen.

Mal sehr ausführlich und ausschweifend, mal kurz und knapp, aber immer spannend und vor allem interessant, führen mich die Geschichten durch das Gebiet des Niederrheins. Es gibt Geschichten, die mich nicht so ansprechen; aber bei den meisten hat´s mich gepackt bis zum Finale.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin mir auch viel Interessantes und Wissenswertes aus der Region mit gibt. Hier geht es um Braukunst, Geschichten und Mythen aus der Region, die Landwirtschaft, die Natur, Brauchtum, Kunst und Kultur. Ein bunter Querschnitt, der Lust darauf macht, diese Gegend, vielleicht sogar per Rad, auch einmal zu besuchen.

Eine bunte Mischung verschiedenster „Fälle“ mit interessanten, sehr vielschichtigen und vielfältigen Personen, bei dem mir fast jede Geschichte gute Unterhaltung gebracht hat.

Bewertung vom 27.08.2021
Baseler, Marja;Brink, Annemarie van den

Die Kackwurstfabrik


ausgezeichnet

Nicht alles ist Wurst

Ich habe ein sehr interessantes und lehrreiches Kinderbuch von Marja Baseler und Annemarie van den Brink im Klett Kinderbuch Verlag entdeckt: Die Kackwurstfabrik. Die farbenfrohes, aussagekräftigen Illustrationen hat Tjarko van der Pol beigesteuert.

Verdauen muss jeder Mensch und so wird jeder Mensch zu einer Kackwurstfabrik. Was da im Körper alles passiert, erfahren wir auf spielerische Weise von Pim und Polly. Sie führen uns durch die Villa Stinkehaufen und erklären, wie es aus einem Bissen im Mund, der durch die Speiseröhre in den Magen rutscht, auf Wanderschaft durch den Dünndarm und Dickdarm zu einer Wurst im Klo kommt. Dazu gibt es viele weitere Informationen und das große Klo-Quiz. Pim und Polly retten die Kackwurstfabrik, indem sie daraus einen Freizeitpark machen, in dem man lernt, was nach einem guten Essen für den Körper wichtig ist. Zum Schluss gibt es noch Fragen und Antworten mit viel Wissenswertem auf eine Vielzahl von verschiedensten Fragen rund um das Thema Verdauung.
Auf jeder Doppelseite muss / soll / kann man einen Hund, einen Vogel und ein Mäuschen suchen und finden.
Als Zugabe bekomme ich noch ein Schild, das man an die Toilettentüre hängen kann mit „In Betrieb“ und „Außer Betrieb“.

„Die Kackwurstfabrik“ – Klugscheißen für alle ab 7 - eine überaus ansprechende und lustige Art, Kindern und auch Erwachsenen die Vorgänge in unserem Körper zu erklären.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2021
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

Eine tolle Geschichte mit ein bisserl zu wenig AVON

Anne Jensen lebt mit ihrem Mann Benno und den Zwillingen Lili und Leo in einem kleinen Haus in Lüneburg, das sie von Bennos Vater Dietrich geerbt haben. Sie hat ihren Platz als Hausfrau und Mutter gefunden, ist aber eine kleine graue Maus mit einem ausgeprägten Sinn für Schönheit geblieben. Bis ihre Schwiegermutter Margarete, die sich nie um die Meinung Anderer geschert hat, sie mit den Pflege- und Kosmetikprodukten der amerikanischen Firma AVON bekannt macht und Anne sich traut, sich selbstständig zu machen. Ab da ist sie mit ihrer kleinen Isetta unterwegs zu ihren Kundinnen um denen die Schönheit aus ihrem Koffer zu bringen. Zuhause allerdings geht alles ganz langsam den Bach runter.

Ich selbst habe mal eine Zeitlang für den amerikanischen Konzern hier in Deutschland gearbeitet und bin mit meinen Produkten in unserem kleinen Dorf von Haus zu Haus marschiert. Es hat mir damals großen Spaß gemacht. So kann ich mich hier sehr gut in Anne hinein versetzen.

Kristina Engel schafft es sofort mich in die Geschichte und in eine Zeit von vor mehr als 60 Jahren hinein zu ziehen. Ich bin bei den Erfolgen, aber auch Misserfolgen, die Anne hier heimsuchen hautnah dabei. Ich muss dabei zuschauen, wie ihr Mann Benno von seinem Freund, mit dem er ein ehrgeiziges Projekt aufzieht, ausgenommen wird. Und ich leide mit Anne, als ihr Mann sie betrügt.
Die Protagonisten kommen sehr glaubhaft und menschlich rüber. Vor allem Annes Schwiegermutter Margarete, die damals, wie ich finde, ihrer Zeit um einiges voraus ist, hätte ich sofort als Freundin genommen. Die Wandlung von Anne vom grauen Mäuschen zur taffen Geschäftsfrau hat mir sehr gut gefallen, obwohl es ein steiniger Weg ist.
Den Geist 1950er und 1960er Jahre hat die Autorin sehr gut eingefangen und ich habe mich hier sofort wiedergefunden.
Die Wirren der Nachkriegszeit, der Beginn einer neuen Zeitrechnung in den Köpfen der Menschen und die langsam voranschreitende Emanzipation der Frauen werden beleuchtet. Zusammen mit der Liebesgeschichte um Anne und Benno hat die Autorin diese Themen und noch einiges mehr sehr gut zu einer abwechslungsreichen und interessanten Geschichte zusammengefügt, die mich gut unterhalten hat. Wobei ich mir doch noch ein bisserl mehr AVON gewünscht hätte.

Eine nette Geschichte, die das Leben einer sich emanzipierenden Frau Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre beleuchtet. Gute Unterhaltung.