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Lisega

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Insgesamt 1385 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2011
Berg, Sibylle

Der Mann schläft


sehr gut

Ein Liebesroman von Sybille Berg? Keine Sorge, „Der Mann schläft“ ist natürlich keine romantische Schmonzette, sondern enthält auch viel von Bergs gewohntem Zynismus und Weltekel. Vor allem wenn die Ich-Erzählerin, eine Frau Mitte 40, auf ihr Leben und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zurückschaut, werden ihre Erkenntnisse knochentrocken, böse, aber durchaus zutreffend in Berg-typischen Bonmots zum Besten gegeben. Aber auch diese desillusionierte Protagonistin hat ihn schließlich gefunden, den EINEN Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen möchte. Und wie Berg dieses Paar völlig unspektakulär beschreibt, ist erstaunlich ehrlich und einfühlsam: Kein großes Gefühlsdrama, sondern was diese Beziehung zum größten Teil wirklich ausmacht, wird erzählt – nebeneinander gehen und liegen, miteinander reden, aber auch schweigen können, einander annehmen, wie man ist. Als der Mann dann auf einer Reise verschwindet, ist die Frau entsprechend aufgelöst – Ausgangspunkt des Romans, der in zwei gegenläufigen Zeitebenen erzählt ist, die am (doch hoffnungsvollen) Schluss zusammenfinden. Insgesamt fand ich „Der Mann schläft“ klasse geschrieben und konstruiert, doch die seltsamen Nebenfiguren, auf welche die Frau im Laufe des Romans trifft und die in völlig unwahrscheinlichen Monologen ihre Weltsicht zum Besten geben, haben mich etwas genervt. Deshalb nur vier Sterne.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2011
Shakespeare, William

Beat Shakespeare, 1 Audio-CD


gut

Shakespeares Liebessonette unterlegt mit coolen Beats und R’n’B-Musik, das klingt interessant und ist es auch. Der chillige Club-Sound ist wirklich durchgehend gelungen, doch bei den Sprechern bestehen gewaltige Qualitätsunterschiede. Während z.B. Jana Pallaske und Jessica Schwarz Shakespeares Gedichte wirklich beeindruckend gefühlvoll interpretieren, halte ich andere Sprecher wie Christian Ulmen oder Oliver Korittke eher für eine Fehlbesetzung – da fehlt’s wohl doch am Textverständnis. Insgesamt also eine sehr gemischte Produktion, aber Reinhören lohnt sich trotzdem.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2011
Körner, Tonia

Norwegen: Hardangervidda


ausgezeichnet

Für Trekking-Touren gibt es einfach keine besseren Reiseführer als die Conrad-Stein-Reihe "Der Weg ist das Ziel". In der Hardangervidda war ich schon zum fünften Mal mit einem kleinen gelben Buch unterwegs, auch diesmal war alles bis ins Detail super recherchiert und die Angaben sehr zuverlässig. Wir hatten uns die Nord-Süd-Route ausgesucht: kann ich nur empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2011
Eric van de Perre

Trans-Korsika: GR 20


sehr gut

Für Trekking-Touren gibt es einfach keine besseren Reiseführer als die Conrad-Stein-Reihe "Der Weg ist das Ziel". Die praktischen gelben Büchlein kriegt man selbst im großen, randvollen Rucksack noch locker unter und sind (neben einer Karte) ein stets zuverlässiger Begleiter, wenn man sich mal zwischendurch orientieren muss. Auch auf dem wunderschönen Fernwanderweg durch den korsischen Nationalpark war ich mit dem vorliegenden Band unterwegs. Bis auf einige kleine Details haben alle Angaben gepasst und war alles bestens recherchiert. Der GR 20 ist wirklich allen Trekkern zu empfehlen; die korsische Landschaft ist einfach atemberaubend schön und mit diesem Reisebegleiter sehr gut zu durchwandern.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2010

Life on Mars - Gefangen in den 70ern, Season 1 (4 DVDs)


ausgezeichnet

Der Bowie-Hit „Life on Mars“ läuft gerade auf dem iPod, als der Polizist Sam Tyler von einem Auto angefahren und verletzt wird. Als er wieder zu sich kommt, ist er im Jahr 1973, und iPod und Handy sind erst mal passé. Sam arrangiert sich verwirrt mit der Situation und geht auch in dieser neuen Wirklichkeit seinem Job als Polizist nach. Doch was ist geschehen? Ist er tatsächlich als Zeitreisender in der Vergangenheit gelandet? Liegt er im Koma? Oder ist er verrückt geworden? Als Zuschauer meint man bald zu wissen, was mit Sam passiert ist, denn er hört immer wieder Stimmen am Krankenbett – also ist das Koma-Szenario wahrscheinlich das richtige. Doch das nimmt der Serie keineswegs die Spannung: Denn erstens sind die Kriminalfälle, mit denen es Sam 1973 zu tun bekommt, sehr interessant, zweitens ist das Zusammenprallen von seinen modernen Ermittlungsmethoden mit der kruden Polizeiarbeit der 70er-Jahre-Bullen wunderbar amüsant, und drittens fragt man sich, wenn Sam denn im Koma liegt, wer sind seine Kollegen in dieser alternativen Wirklichkeit? Woher kommt sein cholerischer Chef Gene Hunt, welche Rolle spielt die reizende Annie? Die Auflösung des Rätsels interessiert mich brennend, so dass ich mir die zweite Staffel sicherlich auch noch zulegen werde. Zumal die Serie wirklich hervorragend gespielt ist (v.a. John Simm und Philip Glenister sind einfach super) und mit viel Liebe zum Detail die 70er Jahre wieder aufleben lässt – sei es mit der abgefahrenen Mode, den aus heutiger Sicht geschmacklosen Wohnungseinrichtungen oder dem wirklich hervorragenden Rock-Soundtrack.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2010
Koinegg, Karlheinz

König Artus und die Ritter der Tafelrunde


ausgezeichnet

Die Sage um König Artus und seine Tafelrunde kennt wohl jeder aus Büchern und Filmen in der einen oder anderen Form: Tapfere Ritter, schöne Edelfräulein und mysteriöse Zauberer ziehen einen immer wieder in den Bann. Diese Hörspiel-Version setzt die alten Überlieferungen zeitgemäß perfekt in Szene. Die Sage wird in sechs Geschichten (Das Schwert im Stein, Der Wald der wilden Wünsche, Der Herr auf Camelot, Der Grüne Ritter, Lancelot und Guniver, Die drei Grashalme des Königs) fesselnd und witzig erzählt, die Sprecher sind absolut überzeugend und die musikalische Untermalung passt wunderbar. Auch der Klangteppich aus Schlachtenlärm, Hufgetrappel, Glockengeläut und Gesängen ist ausgezeichnet gelungen, und ein schönes Booklet rundet die hochwertige Produktion ab. Das Hörspiel ist eigentlich für ein jugendliches Publikum gedacht, aber durchaus auch für Erwachsene geeignet – man darf sich nur nicht von einigen allzu albernen Szenen (meist mit Sir Kay) nerven lassen. Fazit: Schöne und gelungene Unterhaltung für alle, die sich für einige Stunden in die Welt der Sagen versetzen lassen wollen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.