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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2017
Rees, Tracy

Die zwei Leben der Florence Grace


sehr gut

Florence Buckley, genannt Florrie, wächst wenn auch in Armut wohl behütet im abgeschiedenen Cornwall im Einklang mit der Natur auf. Aber als ihre letzte lebende Verwandte ihre Großmutter genannt Nan auch noch stirbt, wird sie vom Familienoberhaupt der Graces (losgesagter Familienteil ihrer verstorbenen Mutter) nach London geholt. Nicht wohlwollend aufgenommen, muss sie sich nun ihren Weg suchen…
Mir hat dieses Buch ganz wunderbar gefallen. Am Anfang wird der Leser entführt in die Moorlandschaft Cornwalls, in der sich Florrie wie keine zweite auskennt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Einheit des Mädchens mit der Natur zu beschreiben und auch die unwirtliche Landschaft dem Leser nahe zu bringen. Die Alte Rilla kam mir anfangs etwas kauzig vor, aber im Laufe der Geschichte hat sich dann gezeigt, dass ihre Orakel eigentlich Lebensweisheiten waren, die sich dann auch bewahrheitet haben. Stilistisch >immer als kursiv hervorgehobene Gedanken< fand ich das prima umgesetzt.
Florence kam mir als sie nach London in die selbstherrliche Familie Grace „umgesiedelt“ wurde vor wie ein Vogel der im goldenen Käfig gefangen wurde. Das hat mich richtig traurig gemacht. Man muss das Mädchen, die junge Frau einfach mögen und auch mit ihr leiden. Denn in ihrer Heimat Cornwall durfte man sagen was man dachte. So trug Florence auch ihr Herz auf der Zunge, wodurch ihr so einige Schwierigkeiten im vornehmen Haushalt der Graces entstandene sind und ein Umdenken bei ihr erfolgen musste. Ich hatte immer Angst, dass diese verbiesterte Familie die arme Florrie seelisch brechen würde. Gott sei Dank kam alles anders.
Ich habe mich mit diesem Buch in die Zeit des endenden 19. Jahrhunderts entführen lassen und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Dies ist in meinen Augen ein wunderbarer, gefühlvoller Frauenroman. Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 15.04.2017
Eyssen, Remy

Gefährlicher Lavendel / Leon Ritter Bd.3


ausgezeichnet

Der renommierte Richter Lambert wird in der beschaulichen Provence bestialisch ermordet aufgefunden. Bei der Autopsie stellt Leon Ritter, der örtliche Pathologe fest, dass er zuvor bestialisch gefoltert wurde und der Tod für ihn mehr eine Erlösung war. Die Ermittlungen gestalten sich mehr als schwierig …
Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die beiden Hauptfiguren Leon Ritter und Isabelle Morell stellen in meinen Augen ein prima Ermittler-Team dar. Beide sind so glaubhaft und liebenswert beschrieben. Man muss sie einfach mögen. Da beide auch privat leiert sind und auch hier Reibungspunkte zwischen ihnen beschrieben werden, wirkt alles äußerst authentisch. Besonders gut gefallen haben mir hier die Episoden bei denen Leon sich für Isabells pubertierende Tochter eingesetzt hat und wie er mit ihr umgegangen ist. So einen Typ wünscht sich wohl jeder Teen als Vater(ersatz).
Spannung gab’s beim Lesen fast bis zum Schluss. Über den Mörder bleibt der Leser lange im Unklaren. Ich habe mich von Leons falscher Deutung der Indizien verleiten lassen den Mörder an gänzlich falscher Stelle zu vermuten.
Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und deshalb gibt’s von mir 5 Lesesterne.

Bewertung vom 10.04.2017
Seewald, Katharina

Demnächst in Tokio


gut

Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet wurde. Und damit begann für sie eine turbulente Zeit …
Beim Lesen des Buches fiel mir immer wieder die Weitschweifigkeit in der Erzählweise von Elisabeth auf. Dann habe ich mir aber überlegt, dass ja alte Menschen dazu neigen recht weitschweifig zu erzählen und zu beschreiben. Somit hat die Autorin die Eigenart des Alters mit im Buch verankert. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Aber wenn man die Disziplin aufbringt und weiterliest, dann wird man doch recht gut unterhalten. Der Leser erhält durch dieses Buch auch Einblicke in die Geschichte der Nazis, deren Verwicklungen mit den Japanern und Russen. Das war schon interessant und prima in die Geschichte eingearbeitet.
Elisabeth erscheint mir aber, in ihrer Denkweise als junge Frau schon sehr naiv. Ich konnte mich, vielleicht weil auch Emotionen im Buch kaum zum Ausdruck kamen, nicht wirklich „verbrüdern“. Das hat mir irgendwie beim Lesen gefehlt. Egal welche Schicksalsschläge sie auch ereilten, sie nahm alles demütig hin. Kann ein Mensch nur wegen des strengen Vaters zu so einem Duckmäuschen werden? Irgendwie kann ich mir das selbst in der damaligen Zeit nicht vorstellen. Viel interessanter fand ich da schon diesen Alexander, dunkel, geheimnisvoll, verführerisch, das Leben genießend, liebevoll, einfach ein toller Typ.
Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten. Von mir gibt’s 3 Lesesterne.

Bewertung vom 13.03.2017
Pivnik, Sam

Der letzte Überlebende


ausgezeichnet

Eine wahre Geschichte und die ist so unsagbar grausam. Sam Pivnik beschreibt in diesem Buch seinen Leidensweg durch die Vernichtungslager der SS. Als er dreizehn war, fielen die Deutschen in seine polnische Heimat ein und damit begann sein Grauen und er wurde seiner Kindheit und Jugend beraubt. Mehr möchte ich aus dem Buch nicht vorwegnehmen.
Für mich ist dies ein Buch das unheimlich berührt. Alle Gräueltaten, die die Nazis in den Vernichtungslagern eingesetzt haben, kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen. Wie konnte so etwas zugelassen werden? Und noch viel schlimmer, wie konnten Ärzte, die ja den Eid des Hippokrates geschworen haben, solche Grausamkeiten begehen!?
Ich konnte das Buch immer nur stückchenweise lesen, da es mich immer wieder stark aufgewühlt hat. Manchmal habe ich mich gefragt: wie viel Grausamkeit kann ein Mensch eigentlich noch aushalten?
Was mir an Sams der Geschichte überhaupt nicht gefallen hat ist, dass die Verantwortlichen nicht oder wenn doch, dann viel zu milde verurteilt wurden. Ich denke da z.B. an Max Schmidt. Das kommt doch einem Schlag ins Gesicht für diese Menschen gleich.
Insgesamt betrachtet ist dies ein Buch, dass durchaus für den Unterricht in deutschen Schulen geeignet wäre. Meiner Meinung nach sollte sich auch die jüngere Generation mit diesem Teil deutscher Geschichte auseinandersetzten, denn die Zeitzeugen und Mahner sterben aus.
Ein wundervolles Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehle.

Bewertung vom 12.03.2017
Töpfer, Anne

Das Brombeerzimmer


sehr gut

Nora, seit einem Jahr mit Ende Zwanzig Witwe, leidet sehr unter dem Verlust ihres Ehemannes. Vielleicht will sie ihm dadurch näher kommen, in dem sie in die alte Heimat ihrer Schwiegermutter und deren Eltern reist, um eine bisher unbekannte Tante (Klara) kennenzulernen. Dort im Mecklenburgischen, findet sie gleichgesinnte und kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur….
Der Roman liest sich wunderbar. Der Schreibstil ist flüssig, anschauliche Beschreibungen der Boddenlandschaft wechseln sich mit der eigentlichen Handlung ab. Die Geschichte wird dadurch lebendig und die Schilderungen machen es dem Leser leicht eigene Bilder zur Gegend zu entwickeln.
Was mir ein wenig missfallen hat war, dass Nora gleich beim ersten Telefonat mit der ihr völlig unbekannten Mandy so intensiv auf persönliche Dinge eingegangen ist. Das ist in meinen Augen wenig glaubhaft. Ich hatte überhaupt während der ganzen Geschichte den Eindruck, dass in dem Buch nur Gut-Menschen vorkommen. Außer dem Nachbar mit bissigem Schäferhund war da ja nicht viel Negatives.
Was mich gleich am Anfang für das Buch eingenommen hat waren die herrlichen Beschreibungen zu den selbst hergestellten Marmeladen. Wunderbar! Da habe ich doch gleich Appetit auf solche Sorten bekommen. Ja und als ich dann auch noch die Rezepte im Buch gefunden habe – da warte ich doch jetzt schon auf den Frühsommer, wenn der Holunder blüht, um es selbst auszuprobieren.
Die Zwiesprache, welche Nora immer wieder (in kursiv) während des Handlungsverlaufs mit ihrem verstorbenen Ehemann hält, gehen echt ans Herz. Und auch die Idee der beiden glückliche Tage mit JoNa-Tage zu bezeichnen, fand ich rührend.
Insgesamt ist das ein sehr warmherzig geschriebenes Buch, ein echter Frauenroman für den ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausspreche und 4 Lese-Sterne vergebe.

Bewertung vom 08.03.2017
MacMillan, Gilly

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit


gut

In diesem Buch geht es um Zoe Maisey. Sie hat vor 3 Jahren den Tod von drei Jugendlichen verschuldet, ihre Strafe zwar abgesessen und mit ihrer Mutter in einer anderen Stadt versucht ein neues Leben mit neuer Familie anzufangen, aber jeder in der Familie hat so seine Geheimnisse und dann wird auf einmal Zoes Mutter tot aufgefunden …
Dieses Familiendrama, denn als Thriller möchte ich dieses Buch nicht bezeichnen, wird kapitelweise aus der Perspektive einzelner beteiligter Personen erzählt. Diese unterschiedlichen Sichtweisen und dazu kommt auch noch die unterschiedlichen Zeiträume über die berichtet wird, machen das Lesen abwechslungsreich. Die Charaktere werden glaubhaft und anschaulich, sowie ihre Handlungsgründe nachvollziehbar beschrieben. Mir waren die Beschreibungen oftmals zu ausschweifend. Da ist mein Interesse am Weiterlesen schon ganz schön gesunken. Weniger ist manchmal mehr.
Wie bereits erwähnt, sehe ich in diesem Buch keinen Thriller, einfach auch darum, weil stellenweise so weitschweifig geschrieben wurde und zum anderen, weil mir die beim Thriller zu erwartende, unvorhersehbare Wendung fehlt. Wer in diesem Buch darauf hofft, wird enttäuscht.
Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2017
Chirovici, Eugene O.

Das Buch der Spiegel


ausgezeichnet

Dieser Krimi ist einfach unbeschreiblich: fesselnd, spannend, aber auch widersprüchlich.
Drei Menschen (ein Literaturagent, ein Journalist und ein Ex-Polizist) versuchen herauszubekommen was vor mehr als 20 Jahren im Haus von Dr. Joseph Wieder geschehen ist. Immer wenn einer seine Ermittlungen frustvoll aufgibt, macht sich der nächste an die Recherche. Jeder der Drei erfährt immer nur Teilwissen und wird bei der Suche nach der Wahrheit mit individuell verzerrten Wahrnehmungen, Vermutungen aber auch mit Lügen konfrontiert. Daher stammt auch der Titel des Buches: angelehnt an die Zerrspiegel auf Jahrmärkten, die die Bilder auch verzerren. Das Ganze wird vom Autor wunderbar in Worte gefasst. Stilistisch brillant fand ich, dass zum Ende der Kapitel immer düstere Entwicklungen und vage Andeutungen zu einer völlig konträren Entwicklung der Handlung angeführt waren. Als Leser hat man da automatisch seine Phantasie einsetzten müssen und die Spannung hielt sich dabei immer auf hohem Level.
Zum Teil benutzt E.O. Chirovici sehr blumige Umschreibungen, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. So umschreibt er beispielsweise den regenverhangenen, trüben Himmel farblich mit Kohlsuppe. Da hat man doch gleich ein Bild vor Augen.
Auch am Ende des Buches bleiben noch viele Fragen offen. Finde ich nicht schlecht. So kann jeder Leser seine eigenen Schlüsse und Vermutungen ziehen.
Ein in der Art geschriebenen Krimi >und das waren schon sehr viele< habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich bin voll begeistert und kann dieses Buch nur wärmstens als Geheimtipp weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.02.2017
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldtod / Klaudia Wagner Bd.2


sehr gut

Klaudia Wagner arbeitet in Lübben bei der Mordkommission. Als nach einem Tanzabend an dem sie mit ihrer Freundin Wibke auch teilgenommen hat ein Toter Gastarbeiter im Fließ gefunden wird, wird ihr die Leitung der Ermittlungen übertragen. Dabei muss sie wegen Personalmangel mit dem Kollegen Demel, mit dem sie so ihre Probleme hat, zusammenarbeiten. Doch bei dieser einen Leiche wird es nicht bleiben…
Am Anfang fand ich diesen Lokal-Krimi etwas langweilig, da immer wieder die gesundheitlichen Schwächen von Klaudia eingeblendet und deren Ursachen angedeutet wurden. Diese Andeutungen haben mich ganz kribbelig gemacht, weil sie nicht wirklich zum Verstehen ihrer Situation geführt haben.
Aber dann nimmt der Spreewaldkrimi doch noch richtig an Fahrt auf und wird echt spannend. Denn trotz der Selbstzweifel von Claudia merkt man doch, dass sie sich mit den fortschreitenden Ermittlungen menschlich „wächst“.
Der Autorin kann man auch einen gewissen schwarzen Humor nicht abschreiben. so fand ich es köstlich, dass sie ihren ungeliebten und stets mit Argwohn bedachten Kollegen aus Königswusterhausen als deren Geheimwaffe bezeichnete. Oder auch die Erklärung, dass nett die kleine Schwester von Scheiße ist. Da konnte ich an so einigen Stellen grinsen.
Die Handlung wirkt lebendig, da Christiane Dieckerhoff das im Spreewald herrschende Landleben mit Klatsch und Tratsch und Jeder kennt Jeden im Roman wunderbar beschrieben hat.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen, habe ich mich dann aber doch beim Lesen spannend unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s daher 4 Lesesterne.

Bewertung vom 29.01.2017
Bley, Mikaela

Glücksmädchen / Ellen Tamm Bd.1


weniger gut

Die Kurzbeschreibung zum Buch hatte mich neugierig gemacht. Aber beim Lesen
war ich recht schnell und regelrecht enttäuscht, da ich von Spannung weit
und breit nichts spüren konnte. Hauptursache ist in meinen Augen darin zu
sehen, dass die Autoren viel zu viel ab- und ausschweifen. Die eigentliche
Handlung >also der rote Faden< bleibt dabei auf der Strecke.
Mit keiner der Figuren konnte ich mich richtig anfreunden. Selbst für Ellen
Tamm als Hauptfigur konnte ich keine Sympathie entwickeln. Gleiches gilt
für die anderen beiden Frauen, deren Sichtweisen kapitelweise eingeblendet
werden.
Wer dann noch immer nicht aufgibt mit Lesen und hofft, dass zum Ende noch
eine unerwartete Wende in der Handlung auftritt, wird mächtig enttäuscht
sein. Insofern finde ich die Bezeichnung dieses Buchs als Thriller eher
fragwürdig.
Von mir gibt es insgesamt nur 2 Lese-Sterne und eine Leseempfehlung möchte
ich hier nicht aussprechen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.