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gaby2707

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Insgesamt 2104 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2022
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Mein erster Fall mit dem Donnerstagsmordclub – klasse!

Bisher hatte ich gedacht, dass es in einer Seniorenresidenz recht gesittet und ruhig zugeht. Da kannte ich aber auch den Donnerstagsmordclub, bestehend aus Yoyce, Ron, Ibrahim und Elizabeth aus der noblen Seniorenresidenz Coopers Chase in der Grafschaft Kent, noch nicht. Die haben wirklich mit alten Tattergreisen nichts zu tun, sind geistig rege und fit und haben sich den Mordermittlungen verschrieben.
In dieser Geschichte bekommt Elizabeth einen Brief von einem gewissen Marcus Carmichael mit der Bitte um ein Treffen. Aber wie kann das sein? Carmichael, ehemals ihr Ehemann Douglas Middlemiss, ist seit Jahren tot. Nur hat dieser Diamanten im Wert von 20 Mio. Pfund entwendet und wird nun vom Besitzer bedroht. Unterstützung erhält Douglas von der kellnernden Poppy. Dann geschehen zwei Morde. Oder doch nicht? Und wo sind die Diamanten? Alles sehr mysteriös und undurchsichtig. Aber der Donnerstagsmordclub wetzt schon die Messer um einzugreifen und Recht walten zu lassen.

Dies ist meine erste Begegnung mit den vier Herrschaften aus der Seniorenresidenz. Und ich muss sagen, ich hatte lange nicht mehr so einen Spaß beim mit ermitteln und mit rätseln, wie hier.
Es ist herrlich, dabei sein zu können, wie die Vier Hinweise zusammentragen und Spuren verfolgen. Als Ibrahim von Kleinkriminellen zusammengeschlagen wird, wird auch schnell klar, dass der Viererclub auch Freunde bei der Polizei hat. Denn kaum ist die Tat geschehen, stehen Detective Chief Inspector Chris Hudson und Police Constable Donna De Freitas auf der Matte. Die beiden haben gerade erst die Observierung von Drogengroßhändlerin Connie Johnson abgebrochen. Warum? Das müsst ihr selbst lesen.
Obwohl Elizabeth der Kopf der Truppe zu sein scheint, habe ich mich mit Yoyce noch ein bisserl mehr angefreundet. Ich habe ihre Geschichte mit ihrem neuen Hobby - sie strickt neuerdings Armbänder – oder ihrem neuen Instagramaccount so genossen. Und sie wünscht sich so sehr einen Hund. Aber ob sie den in ihrem Alter dann noch überlebt?
Die einzelnen Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet und ich lerne sie nach und nach immer besser kennen. Jeder hat seine kleinen Eigenheiten und Macken, die sie aber um so liebenswerter machen.
Gerade bei den Gesprächen und bei manch eigentlich unwichtigen oder unwesentlichen Begebenheiten kommt der englische Humor, den ich so liebe, richtig gut rüber. Ich hatte seitenweise ein Dauergrinsen im Gesicht. Aber es gibt auch die traurigen Seiten, die hier nicht ausgespart werden, wie Demenz oder Tod. Es gehört halt alles zum Leben dazu.
Eine tolle Geschichte über 4 Senioren, die in ihrem Altersruhesitz nicht ruhig sitzen, sondern ihre Passion gefunden haben. Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und den Willen, das Leben auch im hohen Alter noch selbstbestimmt zu leben und ein bisserl Action zu haben.
Ich freue mich jetzt erst mal auf ein Wiederlesen beim Fall 1, den ich noch nachholen muss. Und dann hoffentlich auf bald im 3. Fall für den Donnerstagsmordclub.

Bewertung vom 23.01.2022
Carrisi, Donato

Ich bin der Abgrund


ausgezeichnet

Brutal, höchst spannend und verstörend

Den Müllmann, um den es in dieser Geschichte geht, lerne ich bereits im Alter von 5 Jahren kurz kennen, als er von seiner Mutter in eine sehr missliche und schändliche Situation gebracht wird. Mehr will ich hier nicht verraten.
Dann ist er Ende 20 und arbeitet in Como am wunderschönen Comer See bei der Müllabfuhr. Sein Tagesablauf ist strukturiert und er verhält sich so unauffällig wie möglich. Jeden Morgen ab 5 Uhr ist er auf den Straßen unterwegs und sammelt den Müll der Menschen ein. Er hat eine sehr gute Auffassungsgabe und liest aus dem Müll allerhand heraus. Informationen, die er braucht, um ab und zu auszubrechen, in die Rolle des Mickey zu schlüpfen und seine Wut und seinen Frust abzulassen.
Da gibt es dann noch die „Fliegenfischerin“ und das Mädchen mit der lila Strähne, die für den Müllmann eine Rolle spielen.

Als Allererstes ist mir, als ich das Buch zur Hand genommen habe, die tolle Aufmachung aufgefallen. Allein die Haptik macht was her, es sieht sehr gut aus und macht einen sehr wertigen Eindruck.

Bereits das erste Kapitel der Geschichte, wo ich den 5-jährigen späteren Müllmann kennenlerne ist erschreckend, packend und spannend. Und genau so geht es weiter. Ich bekomme Einblicke in die menschliche Psyche, die mir sonst lieber verborgen bleiben. Was ich hier sehr dosiert und scheibchenweise vorgesetzt bekomme, ist teilweise sehr verstörend und äußerst bedrückend. Obwohl der Autor die Gewalt gar nicht mal detailliert beschreibt, setzen seine Worte in meinem Kopfkino etwas in Gang, das ich nicht stoppen kann. Ich blicke in Abgründe, erfahre nach und nach von Erlebnissen und Geheimnissen, die mich nicht mehr loslassen.
Was für mich die Spannung auch immer weiter steigert ist, dass der Autor den meisten Menschen, die ich hier kennenlerne, keine Namen gibt, sondern sie nur mit ihren Tätigkeiten „Müllmann“ oder „Fliegenfischerin“ umschreibt.
Ein Thriller, der es in sich hat, der nichts für schwache Nerven ist und der mich richtig aufgewühlt hat. Vor allem auch, weil die Themen nicht an den Haaren herbeigezogen sind, sondern ich mir gut vorstellen kann, dass es so etwas im realen Leben immer mal wieder so oder in ähnlicher Form wirklich gibt. Einfach schrecklich und unfassbar.
"Ich bin der Abgrund" habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Wer einen spannenden, mit andeutungsweise beschriebener Gewalt durchtränkten Thriller lesen will, der ist hier genau richtig. Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.01.2022
Schweikert, Ulrike

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1


sehr gut

Ein bewegender Start der Friedrichstraßen-Saga

Robert Wagenbach hat den Auftrag bekommen als Architekt an der Planung des neuen U-Bahnhofs Friedrichstraße mitzuarbeiten. Da er nun genügend Geld verdient, wagt er es und bittet seine langjährige Freundin Luise Richter seine Frau zu werden. Ihre große Liebe Johannes Rosenstein ist seit dem Krieg verschollen und Luise fand bei Robert Trost. Am Tag ihrer Hochzeit in der Trinitatis-Kirche meint sie ihn als Trugbild am Portal stehen zu sehen. Aber sie meint es nicht nur, Johannes ist zurück, kriegsversehrt und sicher, Luise nicht die Zukunft bieten zu können, die ihr zusteht.

Dies ist mein erstes Buch von Ulrike Schweikert und ich bin begeistert von dem leichten, eingängigen Schreib- und Erzählstil, der mich sofort ins Berlin der 1920er Jahre hinein wirft. Ich kann mich gut in diese Zeit hinein versetzen. Es wird viel über die damalige Politik und Gesellschaftsthemen gesprochen. Die Protagonisten bewegen sich in unterschiedlichen Milieus, so dass ein breit gefächertes Bild der Zeit entsteht.
Ich mochte Luise sofort, die bei Robert Trost findet, als sie annehmen muss, dass ihr Verlobter Johannes im Krieg gefallen ist. Robert trauert auch um seinen Freund, nutzt aber die Chance nun endlich der von ihm ebenfalls geliebten Frau näher zu kommen. Dann sind da auch noch die selbstbewusste Ilse, die Schwester von Johannes und Ella aus dem Hinterhaus in Berlin Charlottenburg am Stuttgarter Platz.
Knapp 20 Jahre begleite ich die drei Freunde Robert, Johannes und Luise aus Kindertagen bis ins Jahr 1920, wo Robert und Luise heiraten und weiter bis 1933. Die Geschichte springt immer mal wieder zurück in die Vergangenheit, in die Kindheit der drei Freunde und die Kriegsjahre, die hauptsächlich Johannes betreffen. Die Protagonisten werden älter, ihre Beziehung untereinander wandelt sich und ich begleite sie auch getrennt von einander.
Ulrike Schweikert verarbeitet in „Novembersturm“ eine große Zahl an Fakten und Persönlichkeiten der damaligen Zeit, so dass ich einen sehr guten Eindruck über diese Zeit bekomme. Leider gerät dadurch die Geschichte der drei Freunde etwas in den Hintergrund, was ich sehr schade finde. Trotzdem hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf Teil 2 der Familiensage „Tränenpalast“.

Bewertung vom 22.01.2022
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

„Narben auf der Seele“
Mich hat dieses Buch sofort begeistert, als ich es das erste mal in die Hand genommen habe. Die Haptik und die strahlenden Buchstaben machen sofort Lust sich auch mit dem Inhalt zu beschäftigen.
Dazu macht schon das Vorwort des Autors Linus Geschke neugierig, der die ungeteilte Aufmerksamkeit einfordert um Schlussfolgerungen ziehen zu können. Und er hat recht. Nie hätte ich mit diesem Ende der Geschichte gerechnet. So klasse gemacht.
Aber worum geht es?
Sarah Hauptmann aus einem kleinen Ort im Taunus lernt am Strand von San Vito Lo Capo auf Sizilien Marc Lammert und seinen Freund Henning Järisch, beide aus Hamburg kennen. Marc weiß sofort: Sarah ist seine absolute Traumfrau. Nach 3 Jahren Fernbeziehung zieht Sarah zu Marc nach Hamburg und zu Dritt beziehen sie ein großzügiges Loft. Klar, dass Sarah lieber mit Marc alleine ein neues Zuhause bezogen hätte. Aber sie scheint sich mit Henning zu arrangieren. Bis zu einem Urlaub auf Little Corn Island, einer kleinen Inselgruppe bei Nicaragua im Karibischen Meer, wozu sich Henning ganz kurzfristig auch eingeladen hat. Hier nimmt das Unheil seinen Lauf und endet in einer Katastrophe.
Zurück in Hamburg findet die Reinigungsfrau eines Tages im Loft eine Menge Blut. Kriminalhauptkommissarin Bianca Rakow, die sich aus Bayern nach Hamburg hat versetzen lassen, und ihr Kollege Peter Höger tun sich bei ihren Ermittlungen ohne Leiche nur mit wenigen Indizien sehr schwer.

Linus Geschke lässt Sarah und Marc die Geschichte kapitelweise aus ihrer Sicht ab dem Zeitpunkt ihres Kennenlernens abwechselnd erzählen bis zum Zeitpunkt, als alles endet. Schon da merkt man, das etwas nicht stimmen kann. Immer wieder werden einzelne Szenen von den Beiden total gegensätzlich erzählt. Einmal kommt auch Henning zu Wort. Dazwischen immer wieder auch die Ermittlungen der Hamburger Mordkommission.
Die drei Hauptfiguren, die der Autor hier zum Leben erweckt, kommen sehr real rüber. Marc und Henning kennen sich seit Kindertagen. Beide sind Mitte 30 als Sarah zu ihnen stößt, was das Verhältnis immer stärker belastet. Ich finde es so spannend, wie Sarah und Marc versuchen, sich immer von ihren besten Seiten darzustellen. Dabei treten Seite für Seite immer mehr Kleinigkeiten und Charaktereigenschaften zutage, die etwas ganz anderes aussagen. So wechselt auch meine Ansicht zum Täter von Kapitel zu Kapitel. Bis sich zum Schluss eine Auflösung bietet, die mich total verstört hat. Boah, darauf wäre ich ja nie im Leben gekommen.
Dies war mein erstes Buch, das ich von Linus Geschke gelesen habe. Ab jetzt steht auch er auf meiner Lieblingsautoren-Liste.
Ein Thriller, der mich umgehauen hat und der von mir eine absolute Leseempfehlung bekommt.

Bewertung vom 20.01.2022
Busch, Ulrike

Das Fischernetz


ausgezeichnet

Ein ganz schön kniffliger Fall
Hubertus Philipp Thalmann ist mit dem Wagen seiner Frau auf dem Weg nach Timmendorfer Strand in Jannas kleines Lesecafé zur Lesung seiner alten Bekannten, der Erfolgsautorin Frederika von Rosien. Die liest hier aus ihrem neuen Frauenroman und stellt ihre demnächst heraus kommende Autobiografie vor. Doch Frederika wartet vergeblich auf den Mann, den sie persönlich eingeladen hat. Sein Platz in der ersten Reihe bleibt frei. Dafür steht am nächsten Tag die Kripo vor ihrer Tür.
Ist Frederika von Rosien in den Tod von Hubertus Thalmann verwickelt? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Lesung von Frederika von Rosien und Thalmanns Tod?
Diese Fragen stelle nicht nur ich mir lange Zeit, bis sich ganz langsam der Vorhang des Erkennens lichtet.

Dies ist bereits der 4. Band aus der Reihe Molly Bleck ermittelt, den uns Autorin Ulrike Busch vorlegt. Da aber auch dies ein abgeschlossener Fall ist, kann er ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher gelesen werden.
Bevor ich in den neuen Fall einsteige, stellt sich mir das Stammpersonal vor. Da kann der Neueinsteiger schnell mal spicken, wenn man nicht mehr genau weiß, wer wer ist.
Ich bin wieder sehr gerne in den Norden an den Timmendorfer Strand und nach Travemünde gereist. Kriminalhauptkommissarin Molly Bleck, Leiterin der Soko Mysterious, und ihr Kollege Malte Graf sind mir genauso wie Mollys beste Freundin Janna Tönissen schon richtig ans Herz gewachsen. Sympathisch, zugänglich mit einer guten Portion hanseatischem Humor. Aber auch mit ihren privaten Problemen, wie sie nicht jeder hat. Hier z.B. muss Molly plötzlich ins Krankenhaus, wo ihr Mann Ole, mit dem sie ein eher schwieriges Verhältnis verbindet, nach einem Zusammenbruch liegt.
Der Fall an sich gestaltet sich in seiner Aufklärung schon recht schwierig. Gibt es doch einige Verdächtige, zumeist Frauen, die ihre egoistischen Ziele verfolgen. Es hat diesmal gar nicht lange gedauert und ich hatte meine Täterin schon fast gestellt. Aber auch nur fast, denn Molly hat mir bewiesen, dass sie es gar nicht gewesen sein kann. Also war ich wieder auf ihre Hilfe angewiesen. Und am Ende, als sich alles schlüssig aufgeklärt hat, war ich mal wieder richtig überrascht.
Ein Krimi, genau so wie ich ihn liebe. Ich konnte mit rätseln, mit ermitteln, wurde sehr gut unterhalten und habe die wunderschöne Landschaft rund um Travemünde und Timmendorf genossen. Und jetzt hätte auch ich gerne ein Fischbrötchen auf die Hand.

Bewertung vom 20.01.2022

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Feuerwehr


ausgezeichnet

Ein toller Mitmach-Spaß

Unsere beiden Enkel lieben die Bücher aus der Reihe „Wieso-Weshalb-Warum“ aus dem Ravensburger Verlag. Von diesem junior Aktiv Buch, bei der die „Feuerwehr“ im Mittelpunkt steht, werden sie bestimmt begeistert sein.
Auf dem Cover von diesem neuen Buch sieht man gleich, worum es geht. Hier wird das Thema „Feuerwehr“ behandelt und mit Stift (Malen) und Schere (Basteln) gearbeitet. Auch kleine Rätsel (?!) müssen gelöst werden.
Gleich auf der ersten Seite erfahren wir, wie wir in diesem Buch vorgehen sollen. Eigentlich ganz einfach - und dann geht es auch schon los:
Auf dem linken Doppelseitenteil sehe ich eine farbige Vorlage, die ich auf der rechten Seite ausmalen kann. Außerdem finde ich auf der jeweils linken Seite einen kleinen Text, der sich auf das Bild bzw. auf die Feuerwehr bezieht. Auf der nächsten Seite muss ich einen Weg für die Feuerwehr durchs Labyrinth finden. Es geht darum, was Feuerwehrleute anziehen, was ihre Aufgabe ist, wie sie rettet und womit sie Feuer löscht. Die kleinen Leser sollen kleine Bilder ausschneiden und an den richtigen Stellen im Bild einfügen. Ganz zum Schluss gibt es die Auflösung der vielen Rätsel.
Die farbenfrohen Illustrationen von Sebastian Coenen sind alters- und kindgerecht und laden geradezu ein, sich sofort an die Arbeit zu machen.
Ein tolles Mitmach-Buch für 2 – 4jährige Mädchen und Jungs mit vielen Anregungen um sich die Zeit mit der Feuerwehr zu vertreiben. Und bei dem Preis auch als Mitbringsel sehr gut geeignet.

Bewertung vom 20.01.2022
Maier, Marialuise;Nart, Tanja

Für eine bessere Abwehr


ausgezeichnet

Ein informativer und praktischer Ratgeber

Die Apothekerinnen Dr. Marialuise Maier und Dr. Tanja Nart erklären mir mit ihrem Buch auf 156 Seiten, wie ich mein Immunsystem stärken und meine natürlichen Selbstheilungskräfte aktivieren kann.
Schon im Inhaltsverzeichnis, das sich in drei große Teile gliedert, lese ich, was in diesem informativen Buch alles auf mich zukommt und macht mich neugierig.
Nach einem kurzen Vorwort geht es los mit dem Immunsystem: Aufbau, Funktion und Stärkung. Es geht um Selbstheilung, Balance, Lang- und Kurzzeitantikörper. Ich lerne die Thymusdrüse und den Sinn des Fiebers kennen. Ich erfahre einiges über die richtige Ernährung und bekomme zahlreiche Rezepte. Das Sauerteigbrot werde ich demnächst mal probieren.
Ein großer Abschnitt befasst sich mit den Mitteln aus der Pflanzenheilkunde zur Stärkung der Abwehrkräfte.
Dann geht es darum das Immunsystem gezielt zu stärken. Hier finde ich auch einige Seiten zu dem gerade stark diskutierten Thema „impfen“.
Dazu praktische „Wussten Sie schon“-Infos und Tipps und immer wieder kleine Weisheiten von z.B. Arthur Schopenhauer, Publilius Syrus oder Hippokrates, die die fundierten Artikel auflockern.
Ansprechende Fotos von Markus Prantl, die sich gut in die Textpassagen einfügen, verdeutlichen das gerade Gelesene.
Am Schluss des Buches finde ich noch ein Register, wo ich auf einen Blick sehe, wo ich was finde und ein Quellenverzeichnis mit weiterführender Literatur.
Ein interessanter Ratgeber, ein vielseitiges Nachschlagewerk und ein Lehrbuch zur Stärkung unserer Selbstheilungs- und Abwehrkräfte, das ich bestimmt noch oft zur Hand nehmen werde.

Bewertung vom 19.01.2022
Senior, Suzy

Du bist einmalig, kleiner Dino!


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Geschichte über die Einmalig- und Einzigartigkeit

Die drei kleinen Dinosaurier Mo, Maja und Mick staunen nicht schlecht, als ihre Mama eines Tages den kleinen Sam mitbringt. Auch ein Dinosaurier. Aber er sieht so ganz anders aus als sie selbst. Er ist stämmiger, hat viele kleine Hörner und er fühlt sich einfach ungeschickt zwischen seinen drei neuen Weggefährten. Als sie eines Tages an der Wasserstelle durch einen riesigen Dino mit scharfen Zähnen in Gefahr geraten, zeigt der kleine Dino Sam, wie er seine neuen Freunde mit den ihm eigenen Eigenschaften aus der Gefahr retten kann.

Diese warmherzige Geschichte mit den kleinen Dinos und ihrem neuen so anders aussehenden Freund Sam erzählt Suzy Senior in einer kindgerechten Sprache, die von Irmtraud Fröse-Schreer leicht verständlich ins Deutsche übersetzt wurde. In den einzelnen Situationen können sich unsere Kinder selbst wiederfinden und sich so gut in die Situation der kleinen Dinos hinein versetzen.
Die farbenfrohen Illustrationen von Flavia Zuncheddu erstrecken sich über jeweils eine Doppelseite, die neben dem großen Ganzen so viele Kleinigkeiten enthalten, die es sich immer wieder anzuschauen lohnt.
Ganz besonders gut gefallen mir auch die Innenseiten des Covers vorn und hinten. Hier tummeln sich reihenweise die unterschiedlichsten kleinen Dinosaurier in den verschiedensten Farben und Formen. Auch die Bibelstelle, die die Idee zu dieser Geschichte liefert, ist auf der hinteren Coverseite vermerkt.
Insgesamt ein gelungenes Buch mit einer liebenswerten Geschichte, die zeigt, dass jeder von uns einmalig und besonders ist und wert geliebt zu werden. Einfach wunderschön!

Bewertung vom 18.01.2022
Mennen, Patricia

Wie helfe ich der Umwelt? / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.43


ausgezeichnet

Ein wichtiges Thema kindgerecht umgesetzt
Unsere Enkel lieben die Bücher aus der „Wieso-Weshalb-Warum“-Reihe und so sind wir um dieses Buch „Wie helfe ich der Umwelt“ von Patricia Mennen nicht herum gekommen. Vor allem auch, weil dieses Thema immer dringlicher wird. Mit dem Üben, wie wir unsere Umwelt schützen können, kann man nicht früh genug beginnen.
Gegliedert ist das Buch mit seinen 16 Seiten in unterschiedliche Themen, wie Umweltschutz, Müll vermeiden und trennen, kompostieren, Wasser und Strom sparen und Tiere und Pflanzen. Zu jedem Thema gibt es einen kleinen Text und die obligatorischen Klappen, hinter denen sich weitere kleine Infos verbergen. Gerade die lieben unsere Beiden. Die Illustrationen dazu von Marion Kreimeyer-Visse sind passend zum Text sehr gut gewählt und farblich sehr ansprechend.
Durch die Spiralbindung und die stabilen Pappseiten ist das Buch gut für die angegebene Altersgruppe von 2 – 4 Jahren geeignet. Die Klappen sitzen bei dem neuen Buch noch sehr fest. So ist es gut, wenn beim ersten Anschauen die Erwachsenen den Kindern etwas zur Hand gehen.
Ein interessantes Sachbuch für Kinder, denen hier auf spielerische Weise gezeigt wird, wie schon sie ihre und unsere Umwelt schützen und lebenswert erhalten können.

Bewertung vom 13.01.2022
Korten, Astrid

Seelen unter dem Eis


ausgezeichnet

Ein Psychothriller der leisen Töne

Tom Döbbe betreibt eine erfolgreiche Werbeagentur, fährt einen Porsche, besitzt ein Ferienhaus im Hubbard Country Park und ein fettes Bankkonto. Er pflegt ein Netzwerk von Geschäftsbeziehungen und seinem Freundeskreis. Seine Frau Helen möchte unbedingt ein Kind, doch das klappt nicht. Er bekommt einen Lehrauftrag an der Fakultät für Kommunikation an der Fachhochschule und lernt dort die unscheinbare Studentin Amal kennen. Diese Affäre bringt ihn schlussendlich vor Gericht. Nun lebt nun im Death row, dem Todestrakt im „Paradies“, dem Gefängnis von Huntsville, Texas und wartet auf seine Hinrichtung.

Tom, den hier alle „Mozart“ nennen, weil er immer eine Melodie des Musikers auf den Lippen hat, bekommt von John Collins, dem Anstaltswärter „Goodman“ eine Schreibmaschine und Papier um seine Lebensgeschichte niederzuschreiben. Ich erlebe einen nachdenklichen, die Vergangenheit reflektierenden, eher ruhigen Mann. Begleite ihn in kurzen Auszügen durch seine Kindheit und Jugend, wo er früh seine Mutter verliert und mache Bekanntschaft mit Zitaten seines Vaters, die ihn begleiten. Ich erlebe mit, wie sich die Umstände ergeben, die zu seiner Verhaftung führen und bin überrascht von der Wendung, die sein Leben nimmt. Vor allem aber auch entsetzt bzw. eher fasziniert, wie er seinem bestimmten Ende entgeht.

Beim Lesen merkt man, dass Autorin Astrid Korten vor Ort Hintergrundinformationen gesammelt hat. Sie zieht mich hinein in den Gefängnisalltag mit Tristesse, Gewalt, Demütigungen und Brutalität. Ich lerne einige Insassen kennen, die hier alle ihre Spitznamen haben: der junge Smiley, der durch eine verirrte Kugel ums Leben kommt; Plum, der außerhalb der Mauern Jimmy Baker heißt, Steel und Spider, die Tom das Leben hier nicht leicht machen. Automatisch beschäftige ich mich mit der Todesstrafe, die Astrid Korten auch in ihrem Nachwort eindringlich thematisiert.

Ich mag es sehr, wenn eine Geschichte, wie hier mit sehr wenigen Protagonisten auskommt. Wenn sich die Geschichte langsam entwickelt und mich zum Schluss erstaunt zurück lässt. Wenn ich keinem blutigen Gemetzel folgen muss. Die mich aber doch berührt und bis zum Schluss nicht mehr los lässt. Dieses Buch trifft genau meinem Geschmack.

„Seelen unter dem Eis“ ist ein Psychothriller der leisen Töne, der mich sehr gut unterhalten, aber auch nachdenklich gemacht hat.