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Tara
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Insgesamt 1442 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2021
Segovia, Sofía

Das Flüstern der Bienen


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Buch mit einem außergewöhnlichem Protagonisten

„Das Flüstern der Bienen“ ist der zweite Roman der mexikanischen Schriftstellerin Sofía Segovia.

Die Handlung beginnt im Herbst 1910 in Linares einer Stadt des „Orangengürtels”in Mexiko. Die Amme Nana Reja findet unter einer Brücke ein alleingelassenes Baby, das von Bienen umschwärmt und geschützt wird. Die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen dieses bei sich auf. Während die abergläubischen Dorfbewohner dem Jungen misstrauisch gegenüber stehen, lieben die Morales den kleinen, stummen Simonopios, dessen Gesicht entstellt ist, wie ihr eigenes Kind. Schnell wird deutlich, dass Simonopios ein ganz besonderer Junge mit einem ungewöhnlichem Verhältnis zur Natur - insbesondere den Bienen - ist. Er versteht die Sprache der Natur und weiß dies zu nutzen.

Der Schreibstil von Sofía Segovia ist sehr poetisch, aber auch spannend und fesselnd. Sie beschreibt die Ereignisse lebendig und ihre Charaktere wirken jeder für sich authentisch. Es ist eine Familiensaga über mehrere Generationen und neben der fiktiven Geschichte ist das Zeitgeschehen – die spanische Grippe, die Anfänge des Orangenanbaus, die mexikanische Revolution – gut eingebunden. Der Roman hat etwas Magisches, sowohl in seiner Geschichte als auch in dem Schreibstil der Autorin.

Das Buch liest sich angenehm, lässt sich aber nicht schnell lesen, dafür steckt zu viel zwischen den Zeilen. Zahlreiche philosophische Ansätze laden zum Nachdenken ein und sorgen dafür, dass man „Das Flüstern der Bienen“ nicht so schnell wieder vergisst.

Bewertung vom 27.02.2021
Dix, Elsa

Der tote Rittmeister / Viktoria Berg Bd.2


ausgezeichnet

Historischer Krimi mit großartigem Setting

„Der tote Rittmeister“ ist der zweite Krimi der Autorin Elsa Dix mit dem Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Zum Verständnis dieses Romans sind keine Kenntnisse aus dem vorherigen Band „Die Tote in der Sommerfrische“ notwendig, da die Ereignisse unabhängig voneinander sind.

Nachdem ein Rittmeister der kaiserlichen Kavallerie ermordet wurde und ein kleines Mädchen aus dem Seehospiz verschwunden ist, beginnen die Lehrerin Viktoria Berg und der Journalist Christian Hinrichs gemeinsam zu ermitteln. Es dauert nicht lange, bis sie auf tiefe Abgründe und dunkle Geheimnisse in der feinen Seebadgesellschaft stoßen.

Elsa Dix versteht es das Setting so gekonnt in Szene zu setzen, dass man direkt mit ihr nach Norderney reist und die Szenen bildhaft vor Augen hat. Auch der Zeitgeist, die Regeln, Weltanschauungen, Ereignisse, das Lebensgefühl der feinen Gesellschaft, die soziale Unterschiede und Gegensätze der damaligen Zeit werden spürbar. Mit Viktoria Berg und Christian Hinrichs hat die Autorin zwei sehr sympathische Protagonisten geschaffen, die ihrer Zeit in ihrem Denken und Handeln weit voraus sind.

Insgesamt ist es ein spannender, gut recherchierter, historischer Krimi mit toller Atmosphäre, der mich bestens unterhalten hat und gespannt auf einen weiteren Band mit historischen Nordseeflair warten lässt.

Bewertung vom 27.02.2021
Salazar, Noelle

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls


ausgezeichnet

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls

„Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls“ ist das gelungene Debüt der Autorin Noelle Salazar.

Die Handlung beginnt im Oktober 1941. Audrey Coltrane liebt das Fliegen und als sie die Möglichkeit erhält auf Hawaii als Fluglehrerin zu arbeiten, nutzt sie diese. Durch den Angriff der Japaner auf Pearl Habor verliert Audrey zwei ihrer Freundinnen. Sie verlässt Hawaii, schließt sich den „Women Airforce Service Pilots“ an und lernt Lieutenant James Hart kennen. Durch einen Flugzeugabsturz verliert sie weitere Freundinnen und James geht nach Europa von wo er nicht zurückkehrt.

Auch wenn es sich bei den Ereignissen im Roman um eine fiktive Geschichte handelt, die Hintergründe, der Zweite Weltkrieg und der Angriff auf Pearl Habor sind historisch und man merkt beim Lesen, dass die Autorin hier gut recherchiert hat. Noelle Salazar hat die historischen Hintergründe gut in ihren Roman eingeflochten und die teils bedrohliche Stimmung gut transportiert. Aber es ist keineswegs ein durchweg düsterer Roman, da die Liebe zwischen Audrey und James sowie die Freundschaft zwischen den Pilotinnen einfach nur schön ist. Interessant fand ich auch die Informationen über die verschiedenen Flugzeugtypen.

Der Roman liest sich spannend und hat von allem etwas. Es geht um die Leidenschaft zum Fliegen, um Emanzipation, mutige Frauen, Freundschaft, Liebe und die damaligen Kriegsereignisse. Das alles hat die Autorin in einer unterhaltsamen Story, die sich angenehm und leicht lesen lässt zusammengebracht.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke von Noelle Salazar.

Bewertung vom 22.02.2021
Schöberl, Thomas Lambert

Grüne Seelen. Über die Weisheit der Natur


ausgezeichnet

Alles ist mit allem verbunden

In seinem Buch "Grüne Seelen. Über die Weisheit der Natur" gibt der in München lebende Heilpraktiker, Experte für Naturheilkunde sowie Musik- und Kunstlehrer Thomas Lambert Schöberl Einblicke in sein Leben und macht gleichzeitig auf die Bedeutung der Natur für jeden einzelnen aufmerksam.

Zunächst erfährt man zahlreiche Wissenswerte Fakten über die Naturheilkunde und deren Ursprünge, sowie über den Beruf des Heilpraktikers, der seinem Patienten – im Gegensatz zum Arzt, der akute Leiden lindern / beheben soll - zur dauerhaften Selbsthilfe verhelfen möchte. Durch seine eigenen Erfahrungen und einen sehr angenehmen und eingängigen Schreibstil habe ich mich direkt angesprochen gefühlt und das Buch mit wachsendem Interesse gelesen.

Es ist beeindruckend zu erfahren, wie alles mit allem zusammenhängt und damit sind nicht nur Körper, Geist und Seele gemeint. Hier denkt der Autor viel weiter, bezieht die Natur und sogar den gesamten Kosmos mit ein.

Jeder Abschnitt beginnt mit einem passendem und interessanten Zitat einer bekannten Persönlichkeit wie z.B. Hildegard von Bingen, Aristoteles, Friedrich Schiller oder einer indianischen Weisheit. Damit wird die Zeitlosigkeit seiner Aussagen deutlich.

Im letzten Teil befinden sich einfache Übungen, um selbst aktiv zu werden, um ein neues Bewusstsein für viele alltägliche Dinge zu erlangen, eine Anleitung zum siebentägigen Fasten sowie interessante Rezepte für die Hausapotheke.

Mit diesem Buch ist mir bewusst geworden, dass das Wissen der Naturheilkunde einen enormen Umfang hat und von ebenso enormer Wichtigkeit für unser physisches und psychisches Wohlbefinden ist. Dabei liest sich dieser Ratgeber stellenweise fast poetisch und ist alles andere als ein rein informatives Sachbuch.

Mein Fazit: Ich hätte gerne mehr als 5 Sterne vergeben - unbedingt lesen !

Bewertung vom 20.02.2021
Halls, Stacey

Die Verlorenen


ausgezeichnet

Ergreifend, atmosphärisch, fesselnd

„Die Verlorenen“ ist der zweite Roman der Autorin Stacey Halls

Die Handlung beginnt im November 1747. Bess Bright bringt eine Tochter zur Welt, die sie aber nicht behalten kann, da ihr und ihrer Familie das Geld fehlt. Sie bringt ihre Tochter Clara schweren Herzens in das Foundling Hospital. Dort werden die Kinder bis etwa zu ihrem sechsten Lebensjahr betreut, damit ihre Eltern Geld verdienen können und sie, wenn sie ausreichend verdient haben, um eine entsprechende Zahlung an das Hospital zu leisten, abholen können. Als Bess Jahre später dorthin zurückkehrt, um ihre Tochter zu sich zu holen, wurde diese bereits abgeholt. Clara lebt inzwischen unter dem namen Charlotte in guten Verhältnissen bei einer wohlhabenden und psychisch instabilen Frau, die sich nicht mehr von ihr trennen möchte.

In einem lebendigen und bildhaften Schreibstil schildert die Autorin die Situation in London im 18. Jahrhundert. Die Armut, in der ein Teil der Bevölkerung lebt, ist erschütternd. Die Kontraste zu der wohlhabenden Gesellschaft werden sprachlich gekonnt dargestellt. Durch verschiedene Perspektiven kann man gut in die Geschichte abtauchen. Mich hat der Wille von Bess, die sich von Anfang an nach ihrer Tochter sehnt und so sehr dafür kämpft sie wieder zu sehen, sehr berührt.

Das Foundling Hospital beruht auf Fakten. Diese Stiftung wurde 1741 in London eröffnet und diente der Aufnahme von Kindern, deren Mütter nicht für ihren Lebensunterhalt aufkommen konnte.

Mein Fazit: „Die Verlorenen“ ist ein gut recherchierter, fesselnder historischer Roman, der mich berührt und mitgenommen hat und über den ich ein Stück Londoner Geschichte kennengelernt habe.

Bewertung vom 20.02.2021
Rakers, Judith

Homefarming


ausgezeichnet

Jeder kann zum Selbstversorger werden

In ihrem Buch „Homefarming: Selbstversorgung ohne grünen Daumen“ berichtet die sonst als Tagesschau-Sprecherin und Talkshow-Moderatorin bekannte Autorin Judith Rakers über ihre ganz persönlichen Erfahrungen aus dem Bereich Selbstversorgung.

Ihr Buch hat sie in drei Abschnitte eingeteilt: Gemüseanbau, Hühnerhaltung und die Verarbeitung der produzierten Lebensmittel.

Der Schreibstil der Autorin ist äußerst unterhaltsam. Neben Tipps und Ratschlägen erfährt man so einiges aus ihrem Leben. Amüsante Anekdoten und persönliche Erfahrungen, die zeigen, dass auch bei ihr nicht immer alles auf Anhieb geklappt hat, geben dem Buch eine sehr persönliche Note.

Während bei anderen Ratgebern oft ein wenig Vorwissen hilfreich ist, erklärt Frau Rakers alles von Grund auf. Selbst jemand der sich erstmalig mit dem Thema beschäftigt, wird ihre bodenständigen Tipps verstehen und umsetzen könne. Auch wenn einem nicht viel Platz zur Verfügung steht, dass Gemüseanbau überall möglich, wird hier mehr als deutlich. Dem eigenen Gärtnern steht nichts im Wege, wenn man es wirklich will.

Ein großer Teil des Buches ist der Hühnerhaltung gewidmet. Für mich war dies wenig relevant, trotzdem habe ich den Abschnitt komplett gelesen, da die Informationen interessant sind und unterhaltsam umgesetzt wurden.

Zahlreiche einfache, unkomplizierte Gartentipps, die hier gut verständlich erklärt und mit tollen Bildern unterlegt wurden, machen direkt Lust mit dem eigenen Homefarming zu beginnen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2021
Johann, Petra

Die Frau vom Strand (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Folgenschwere Begegnung

„Die Frau vom Strand“ ist ein spannender Thriller der Autorin Petra Johann.

Rebecca wohnt mit ihrer Tochter und ihrer Frau Lucy in einem tollen Haus an der Ostsee. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn Lucy nicht so häufig beruflich unterwegs wäre. Als Rebecca am Strand zufällig auf Julia trifft und dieser weiterhelfen kann, lädt sie diese im Anschluss ein. Es entsteht eine Freundschaft und die beiden treffen sich häufiger. Aber auf einmal verschwindet Julia und Rebecca steht vor einem Rätsel.

Das Buch ist in sechs Abschnitte unterteilt und beginnt mit einem Rückblick auf die vergangenen Ereignisse aus Rebeccas Sicht. Der Beginn erscheint recht harmlos, trotzdem hatte ich schnell die ersten Fragezeichen im Kopf. Wer ist Julia wirklich und warum ist sie wieder verschwunden ?

In dem folgendem Abschnitt beginnt Kommissarin Edda Timm mit ihren Ermittlungen zu einem Mord. Durch die Einblicke in ihre Arbeit wurden immer wieder neue Fragen aufgeworfen. Die Vorgehensweise der Kommissarin ist ebenso interessant wie fesselnd und immer, wenn ich gedacht habe, dass sie der Lösung näher kommt, kam es zu einer Wendung oder es gab einen neuen Hinweis und ich konnte meine Idee wieder verwerfen. Petra Johann versteht es zu fesseln.

Ihre Charaktere wirken authentisch und lebendig und sie fängt die Atmosphäre der Umgebung gekonnt ein.
Im Verlauf der Handlung werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, die aber zum Ende alle beantwortet werden, so dass die gesamte Handlung in sich rund und stimmig ist.

Ein wirklich grandioser Thriller, der mich bestens unterhalten hat und gespannt auf weitere Werke der Autorin warten lässt.

Bewertung vom 16.02.2021
Werner, Ingrid

Zicke, zacke, tot


sehr gut

Humorvoller Krimi mit viel Lokalkolorit

„Zicke, zacke, tot“ ist der dritte Fall für die Heilpraktikerin Karin Schneider von der Autorin Ingrid Werner. Der Roman lässt sich unabhängig von den beiden vorherigen Bänden lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Eigentlich sollte Karin den untreuen Ehemann einer Bekannten im Auge behalten aber ziemlich unerwartet befindet sie sich dann mitten in einem Mordfall. Eine Patientin von ihr soll sich umgebracht haben, aber an Selbstmord glaubt Karin nicht und beginnt zu ermitteln. Ihre Verdächtigungen gehen in sämtliche Richtungen und sie dem Täter gefährlich nahe….

Der humorvolle Schreibstil der Autorin lässt sich leicht und locker lesen. Atmosphäre und Flair der Gegend kommen gut durch und der Dialekt in den Dialogen lässt die Handlung lebendig und authentisch werden.
Die Handlung erstreckt sich über fünf Tage und zu jedem gibt es ein Kapitel, in dem die Ereignisse detailliert geschildert werden.

Karin ist wirklich eine ungewöhnliche Hobbyermittlerin. Sie geht ein wenig kopflos vor, lässt sich von dem charmanten George den Kopf verdrehen und sorgt durch ihre chaotische Vorgehensweise leider auch für unnötige Kollateralschäden.

Mich hat das Buch gut unterhalten und wer Krimis mit viel Lokalkolorit und Humor mag, liegt hier richtig.

Bewertung vom 14.02.2021
Buwalda, Peter

Otmars Söhne


sehr gut

Beeindruckend, aber nicht ganz einfach

„Otmars Söhne“ ist der erste Teil einer Trilogie des belgischen in Amsterdam lebenden Autors Peter Buwalda.

Dolf ist ohne seinen Vater aufgewachsen, da dieser seine Mutter schon vor seiner Geburt sitzen ließ. Er vermisst ihn auch nicht, da seine Mutter nur abwertend über ihn berichtet. Als Dolf zehn Jahre ist, lernt seine Mutter Otmar kennen, der für ihn zum Vater wird. Dolf wächst gemeinsam mit seinen beiden Stiefgeschwistern auf.

Es folgt eine ungewöhnliche Familiengeschichte. Eigentlich ist eine Patchworkfamilie heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, aber in dieser Konstellation und mit diesen Hintergründen, ist sie es dann irgendwie doch.

Die Ereignisse des Romans werden nicht chronologisch erzählt. Der Autor wechselt die Schauplätze und Zeiten ohne Ankündigung. Als Kapitelüberschriften gibt es lediglich Ziffern, die interessanterweise rückwärts von 111 bis 75 gehen.

Die Charaktere sind jeder für sich interessant, aber auch ein wenig schräg. Trotzdem wirken sie authentisch, ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar.
Peter Buwalda hat aus einer ganz normalen Familiengeschichte ein beeindruckendes Leseerlebnis gemacht, das aber nicht immer ganz einfach zu lesen ist. Neben der Familie, dem Zusammenfinden der neuen Familie und der Suche nach dem Erzeuger, der Reise in die eigene Vergangenheit und der Selbstfindung, geht es um Verantwortung und die eigene Identität. Damit wird hier auf ein umfassendes Spektrum zugegriffen, das nicht immer einfach zu erfassen ist.

Fazit: Ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss, ebenso tiefgründig wie beeindruckend.

Bewertung vom 14.02.2021
Keller, Hildegard E.

Was wir scheinen


ausgezeichnet

Eine Lebensreise

„Was wir scheinen“ ist das Debüt der Schweizer Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Hildegard E. Keller.

Ich lese sehr gerne Biografien über starke Persönlichkeiten und das ist Hannah Arendt definitiv. Eine Frau, die als Querdenkerin wahrgenommen wurde, bekannt wurde mit ihrer Berichterstattung über den Eichmann-Prozeß und heute eine der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts ist.
In diesem Roman gibt die Autorin intensive und intime Einblicke in das Leben von Hannah Arendt. Sie berichtet nicht chronologisch, sondern springt zwischen den Zeiten und Orten hin und her. Die Handlung beginnt 1975 auf der Reise nach Tegna in einem Zug. Man durchlebt mit ihr die verschiedensten Stationen ihres Lebens, reist von Königsberg über Berlin und Paris nach New York und Jerusalem, Zürich, Basel und Rom wieder nach Tessin. Hannah Arendt wird in diesem Roman lebendig und ihr Drang unabhängig und frei zu sein ist spürbar. Dabei findet der Eichmann-Prozess natürlich auch Platz und man begegnet weiteren bekannten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts.

Der Erzählstil ist lebendig, Dialoge, Zitate und kurze Gedichte sorgen für Abwechslung.

Genau wie das Buch begann, endet es auch: in einem Zug. Damit hat die Autorin einen wunderbaren Bogen gespannt und das Leben von Hannah Arendt geschickt eingerahmt.

Ich habe mit diesem Roman eine ganz neue Seite von der unbequemen Querdenkerin und Philosophin kennengelernt. Sie hatte auch eine verletzliche und sanfte Seite, die die Öffentlichkeit nicht zu sehen bekam.

Man merkt, dass Hildegard E. Keller für ihr Buch ausgiebig recherchiert hat und wer sich für interessante Persönlichkeiten des 20 Jahrhunderts interessiert, sollte dieses Buch lesen.