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Leseigel
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Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1066 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2018
Glagla, Wolfgang

Anthropogen / Richard Tackert Bd.4


sehr gut

Was verbindet einen Mitarbeiter der Ausländerbehörde mit einem Seeadler ?
Arne Bloch, Mitarbeiter der Ausländerbehörde, wird tot am Kieslochsee aufgefunden. Kommissar Tackert steht vor einem Rätsel. Was wollte Bloch dort ? Liegt das Motiv für den Mord in seiner Arbeit für die Ausländerbehörde ? Hat er mit dem Tod des abgeschossenen Seeadlers zu tun ? Ist es ein Racheakt aufgebrachter Vogelschützer ? Kurz darauf wird ein Obdachloser, der ein möglicher Augenzeuge war, unweit des ersten Tatorts erstochen aufgefunden. Hat er den möglichen Täter erpresst ? Nichts scheint Sinn zu ergeben.
Mir hat das Buch gut gefallen. Besonders die lakonische Erzählweise hat es mir angetan. Das Ermittlungsteam ist sympathisch und bis ein paar kleine Macken erfrischend normal. Man kann wunderbar mit ermitteln, um den Täter zu entlarven und wird am Ende dennoch überrascht.

Bewertung vom 10.06.2018
Lorne, Mac P.

Die Pranken des Löwen / Robin Hood Bd.1


ausgezeichnet

Die Familiengeschichte Robin Hoods
Wer kennt nicht die heldenhaften Geschichten über Robin Hood, der gegen den schurkischen Sheriff von Nottingham kämpft, im Sherwood Forest lebt und Marian liebt. Doch wer war seine Familie und wie kam es zu seinem Einsatz für die Entrechteten ? Der Autor bringt hier Licht ins Dunkel und beginnt seine Erzählung mit Robins Großvater und dessen abenteuerlichen Leben. Robert Fitzooth war persönlicher Leibwächter von König Henry`s I Tochter Matilda. Als diese den deutschen Kaiser Heinrich V heiratet, geht er mit ihr nach Deutschland. Dort lernt er seine zukünftige Frau, die Nonne Martha kennen. Nach vielen Jahren des Kämpfens gewährt ihm Henry II, der Sohn von Matilda und König von England große Ländereien, die an den Sherwood Forest grenzen. Dort lebt er bis zu seinem Tod. Sein Sohn Hugh, früh verwitwet, übernimmt das Erbe. Sein Sohn Robert ist der spätere Robin Hood. König Henry II lebt in der Normandie und befindet sich im Streit mit seinen Söhnen und kümmert sich wenig um England. Das Machtvakuum versucht der Sheriff von Nottingham für sich zu nutzen. Als er versucht sich das Anwesen der Fitzooth widerrechtlich anzueignen, flieht Robin in den Sherwood Forest. Die folgenden Ereignisse kennt fast jeder.
Robin Hood ist eine legendäre Gestalt. Ob er tatsächlich gelebt hat, ist nicht gesichert. Um so mehr bewundere ich den gelungenen Versuch, ihm eine Geschichte zu geben. Bereits die Lebensgeschichte des Großvaters ist spannend und unterhaltsam und so mit den tatsächlichen geschichtlichen Ereignissen verwoben, dass man gerne an sein reale Existenz glaubt. Auch die Geschichten um Robin Hood sind so erzählt, dass man sich nicht langweilt, obwohl man sie schon mehrfach gelesen hat. Die Personen erkennt man wieder, erhält aber zusätzliche Informationen zu ihrer Lebensgeschichte, so dass nicht allein Robin Hood im Mittelpunkt steht. Besonders schön fand ich die Schilderung der Liebe zwischen Marian und Robin, die nie zu süßlich wurde. Alles in allem ein tolles Buch und es wird eine Fortsetzung der Familiengeschichte geben, auf die ich sehr gespannt bin.

Bewertung vom 27.05.2018
Eyssen, Remy

Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4


ausgezeichnet

Ein alter Fall muss neu aufgerollt werden.

Paul Simon saß fünf Jahre im Gefängnis für den Mord an seiner kleinen Tochter Amelie. Da wird er völlig überraschend vom Berufungsgericht freigesprochen und kehrt nach Le Lavandou zurück. Die Bevölkerung steht Kopf. Für sie ist Simon der Mörder und sie zeigen ihm mehr als deutlich, dass er nicht willkommen ist. Auch die Mitarbeiter der Polizeistation sind nicht begeistert, da der fall neu aufgerollt werden muss. Auch hier sind die meisten von Simons Schuld überzeugt. Nur der Gerichtsmediziner Leon Ritter ist bereit, sich dem Fall nochmal unvoreingenommen zu nähern. Und sein Bauchgefühl sagt ihm, dass Zweifel an Simons Schuld durchaus berechtigt sind. Amelie besaß ein beträchtliches Vermögen, das an ihre Mutter fiel. Deren neuer Mann leidet unter notorischer Geldnot und gibt nun das Geld seiner neuen Ehefrau mit vollen Händen aus. Ein Motiv ? Seine Nachforschungen führen Ritter auf die Insel Porquerolles. Dort entdeckt er das Grab eines unbekannten Mädchens. Besteht ein Zusammenhang ? Polizeichef Zerna ist über Ritters Eifer nicht begeistert. Er möchte die Akte Amelie so schnell wie möglich schließen, damit wieder Ruhe in der Stadt herrscht, bevor die Feriensaison beginnt. Und auch für ihn ist Amelies Vater der Täter. Zeitgleich muss Ritter um seine Stelle in der Rechtsmedizin bangen. Der Klinikchef möchte ihn durch einen Kollegen aus Avingnon ersetzen. Dieser schreckt auch nicht vor Intrigen zurück, um Ritters Position zu schwächen.
das ist bereits der vierte Fall, den ich gemeinsam mit dem deutschen Rechtsmediziner Leon Ritter löse. Und ich bin immer noch so begeistert wie beim ersten Mal. Die Handlung ist spannend und bietet einige überraschende Wendungen. Die verschiedenen Handlungsstränge werden geschickt zusammengeführt und bilden am Schluss ein harmonisches Ganzes ohne logische Brüche. Leon ist eine sympathische Figur, deren persönlichen Probleme Eingang in die Rahmengeschichte finden, aber nicht von der eigentlichen Krimihandlung ablenken. Es führt aber dazu, dass einem die Bewohner von Le Lavandou immer vertrauter werden und man sie wie alte Bekannte begrüßen kann. Wer mir aber dieses Mal doch sehr unsympathisch und für mein Empfinden überzeichnet war, ist der Polizist Masclau, der sehr deutlich macht, dass er Simon für den Mörder hält und sich in meinen Augen so gut wie nie korrekt verhält .
Dennoch erhält das Buch von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.05.2018
Lercher, Lisa

Jenseits auf Rezept


sehr gut

Mord in der idyllischen Wachau
Der verwitwete Kommissar Paul Eigner lässt es nach einem Herzinfarkt beruflich etwas ruhiger angehen. Morde passieren in der Wachau eher selten. Als die beiden älteren Mitbürger kurz hintereinander sterben, hält jeder eine natürliche Ursache für gegeben. Als aber die junge sportliche Sonja König tot am Donauufer gefunden wird, sieht das ganz anders aus. Im Laufe der Ermittlungen ergibt sich, dass eine ganze Reihe von Personen ein Motiv hätten. Die junge Frau war kein Kind von Traurigkeit und hat den Männern in der Gemeinde den Kopf verdreht. Allen voran dem jungen wohlhabenden Winzer Martin, dem Ex-Verlobten der Kollegin Angie und ihrem Arbeitgeber, dem Arzt Donabaumer. Dessen Mutter war davon überhaupt nicht begeistert. Sogar der Mann von Eigners Schwester Hanni scheint ein Auge auf die junge Frau geworfen zu haben. Doch wie passt der Tod der beiden Alten dazu, denn auch hier scheint mittlerweile ein Mord nicht ausgeschlossen.
Der vorliegende Roman ist ein Krimi in der klassischen Tradition des "Wer war`s ? ", ohne den Leser mit blutigen Details zu konfrontieren. Die Spannung ergibt sich aus den wechselnden Verdächtigen, deren verborgenen Geheimnisse durch die Nachforschungen ans Licht kommen. Auch in der beschaulichen Wachau, deren Landschaft einen herrlichen Rahmen für die Handlung schafft, existieren menschliche Abgründe. Der Kommissar Eigner war mir sympathisch, gerade auch weil er ein paar Macken aufzuweisen hat. das macht seine Figur menschlich und glaubhaft. Erwähnen möchte ich auch, den manchmal ironischen, aber liebevollen Blick der Autorin auf die Handlungsabläufe, der mich öfters lächeln ließ.

Bewertung vom 22.05.2018
Suchanek, Andreas

Der Fall Marietta King 4 - Das Echo des Schreis / Ein MORDs-Team Bd.10-12


ausgezeichnet

Der Mord an Marietta King ist endlich gesühnt.
In den letzten drei Bänden eilt die Geschichte von einem Höhepunkt zum nächsten. Das Mords-Team ist kurz davor, die Identität der Mörders von Marietta King zu enthüllen. Nachdem diesem nicht gelungen ist, die Freunde einzuschüchtern, plant er ein Mitglied der gruppe zu ermorden. Von seiner Genialität überzeugt erzählt er dem sterbenden Opfer die ganze Geschichte der Marietta King. Puzzleteile werden an den rechten Platz gerückt und um fehlende Informationen ergänzt. Der Rest der Gruppe war in der Zwischenzeit nicht untätig und findet den Schlüssel zur Identität des Mörders.
Das Buch war wieder von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich spannend. Besonders gelungen fand ich den Mittelteil, in dem der Mörder die Informationen zum Tod der Marietta KIng in ihren logischen Zusammenhang bringt. Zugleich wird das Ausmaß der Verschwörung und die Perfidität des Täters sichtbar. Imponiert hat mir auch, wie Shannon ihre Alkoholsucht besiegt und zu alter Stärke zurückfindet. Die Identität des Mörders hat mich sehr überrascht, ist aber das passende Puzzleteil in der Geschichte.
Ich kann für die gesamten 12 Bände eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben. Es war nie langweilig und der Autor hat trotz der vielen Details und Handlungsstränge nie den roten Faden verloren.

Bewertung vom 21.05.2018
Wood, Dany R.

Nur Gisela sang schöner / Familie Jupp Backes ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sodom und Gomorrha in der Provinz
Jupp Backes lebt mit seiner Frau Inge und Oma Käthe im beschaulichen Hirschweiler im Saarland. Jupp träumt davon, einmal bei der Mordkommission zu arbeiten. Inge träumt davon, ihre Ehe durch eine Paartherapie zu verbessern. Die 81jährige Oma Käthe träumt davon, nochmal den Mann fürs leben zu finden. Als Inge die alleinstehende Nachbarin Beate tot in der Badewanne findet, sieht Jupp seine Stunde gekommen. Die vorgesetzte Stelle in Saarbrücken geht von einem Selbstmord aus. Doch Jupp will das nicht glauben. Gemeinsam mit Ehefrau Inge und Oma Käthe macht er sich auf Tätersuche. Diese gestaltet sich schwierig, da das Opfer Beate einige Geheimnisse hatte. Sieht es doch so aus, als habe sie einige Leute erpresst. Als wären die Ermittlungen nicht schon nervenzehrend genug , soll Jupp auch noch gemeinsame Termine bei der Paartherapeutin wahrnehmen, was er für absolute Zeitverschwendung hält. Und bei Oma Käthe spielen die Hormone verrückt.
Das Buch bietet wunderbare Unterhaltung. Es ist spannend, aber vor allen Dingen witzig. Ich musste mehrmals herzlich lachen. Der Autor trifft die Situationskomik des Lebens in der Provinz auf den Punkt mit Ironie und Bissigkeit ohne bösartig zu sein. Die Krimihandlung ist turbulent und nachvollziehbar. Dass der Täter dann aber doch etwas unvermittelt präsentiert wird, lässt sich aber gut verschmerzen. Die Familie Backes ist einfach sympathisch und in der einen oder anderen Macke findet man sich selbst wieder. Das Buch schenkt absolutes Lesevergnügen und ich hoffe, der nächste Fall lässt nicht all zu lange auf sich warten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2018
Januschewski, Timo

Satans neuer Freund (eBook, ePUB)


weniger gut

Einblick in eine kranke Welt
Der Inhalt der Geschichte ist für mich schwer wieder zu geben, weil es für mich im Grunde keine logische Handlung gibt.
Leon trifft im Aufzug Gina, die gerade in das Haus von Leon einzieht. Zuerst ergibt sich ein normales Gespräch, wie es wohl jeder führen würde, der zusammen mit einem Fremden im Aufzug stecken bleibt. Das ist jedoch nur der Auftakt zu einer Gewaltorgie. Leon tötet im Laufe der nachtmehrere Frauen, nimmt Gina gefangen und setzt weitere Gefangene unvorstellbaren seelischen und körperlichen Qualen aus. Das Motiv scheint enttäuschte Liebe zu sein. Später führt Leon ein Telefonat mit seinem Vater, aus dem man erfährt, dass die ganze Familie diesen sadistischen Charakterzug hat. Das Ende der Geschichte ist offen und bietet keine Erlösung
Nach den ersten Kapiteln war ich unsicher, ob ich die Geschichte zu Ende lesen kann. Die Schilderungen waren einfach unfassbar krank und gewalttätig. Dazu benutzt der Autor eine dermaßen vulgäre Sprache, die ich unerträglich fand. leider wurde es im Verlaufe der Erzählung nicht besser. Schade, denn es waren in meinen Augen durchaus einige Ansätze vorhanden, die ich interessant fand