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SiWel
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Mönchengladbach

Bewertungen

Insgesamt 961 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2017
Nesser, Hakan

Der Fall Kallmann


ausgezeichnet

Hakan Nesser ist für mich ein bekannter Autor, dessen Krimis ich immer wieder gerne lese. Hier das ist jetzt mehr ein Roman und kein direkter Krimi; aber alleine das Cover hat für mich schon sehr mystisch und geheimnisvoll gewirkt. Der leichte Nebel der durch den Hintergrund wabert während sich davor die Bäume im klaren See spiegeln, wie im Märchenland.

Und genauso geheimnisvoll ist auch die ganze Geschichte. Misteriös und rätselhaft. Ein Todesfall, Jugenderinnerungen und Neonazis.

Die einzelnen Kapitel sind in Tagebuchform aufgeschrieben, erzählt jeweils von den verschiedenen Protagonisten und zwar mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Der Autor hat es aber geschickt miteinander verbunden.

Leon Berger verlässt kurz nach dem Unfalltod seiner Frau und seiner Tochter Stockholm. Hier war er mit seiner Familie glücklich und nun versucht er in einer anderen Ortschaft, die allerdings in der Geschichte anonym bleibt , wieder zur Ruhe zu kommen.
Er fängt dort als Lehrer in einer Schule an und soll einen Kollegen, Kallmann, der kurz vorher verstorben ist ersetzen. Als er dort den Schreibtisch von Kallmann benutzt findet er dessen Tagebücher indem dieser vieles von seinen Geheimnissen bzw. von seinen dunklen Abgründen preisgibt.

Wunderschön wird in dem Roman der Lehreralltag wiedergegeben.Das Kollegium, die Schüler, Veranstaltungen, Klassenarbeiten, sogar die Probleme der einzelnen Schüler werden glaubhaft dargestellt.

Der Erzählstil ist in meinen Augen eher unspektakulär und einfach; jedoch keinesfalls langweilig oder langatmig.
Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man kann gut an deren Leben teilnehmen. So nach und nach begreift man dann auch die Zusammenhänge.

Es ist kein Lesestoff den man einfach mal so zwischendurch lesen kann. Da kommt man schon ins Grübeln.
Ein Krimi der anderen Art würde ich sagen und durchaus empfehlenswert.

Bewertung vom 23.10.2017
Lühr, Hermann

Verschollene Welten


ausgezeichnet

Ein Buch welches durch sein Cover meine Aufmerksamkeit erregt hat. Es zeigt den Diskos von Phaistos der auf Kreta im Museum ausgestellt ist und trägt den Titel " Verschollene Welten ".

Es handelt unter anderem von der Familie Wagner. 1947 findet Knut Wagner in Hohegeiß im Harz bei Arbeiten in einem Stollen einige Teile, die er der damaligen Zeit nicht zuordnen kann. Sie versinken in der Vergangenheit bis Robert Wagner 1999 den Nachlass erbt und in den Tagebuchaufzeichnungen Beschreibungen sowie Skizzen dieser Funde findet. Als Hobbyarchäologe muß er den Dingen natürlich nachgehen.

Man merkt dem Autor Hermann Lühr in dem Buch so richtig seine Vorliebe sowie sein Interesse für solche unerklärlichen Funde an.
Er beschreibt die Recherchearbeiten der Protagonisten glaubhaft und auch so, dass ich das Gefühl hatte selbst daran teilzunehmen.
Der Stammbaum der Familie wird genauso mit eingebunden wie bekannte Wissenschaftler um der Sache richtig auf den Grund zu gehen. Der Spannungsbogen ist bis zum Ende gegeben.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es läßt sich leicht und flüssig; aber vor allem interessant gestaltet bis zum Ende durchlesen.

Die Charaktere der Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Ich konnte mir jeden vorstellen und wußte direkt ob ich ihn mag oder nicht.

Fazit: Wer mal wieder ein etwas anderes Buch lesen will und einiges über vergangene Jahrhunderte sowie ungewöhnliche Funde erfahren möchte der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.

Bewertung vom 11.10.2017
Pauly, Gisa

Venezianische Liebe


sehr gut

Die Autorin Gisa Pauly ist mir bereits von einigen Büchern her bekannt. Ihr Schreibstil gefällt mir.

Hier ist mir nicht nur der Name sondern auch das Cover sofort ins Auge gefallen. Es zeigt Vendig und seine Gondeln.
Der Klappentext verrät eine Hochzeitsfeier in Venedig und ein Geheimnis. Da mußte ich einfach zugreifen.

Anfangs war ich auch total begeistert. Tolle Beschreibungen von Venedig und viele Charaktere mit etwas skurilen Eigenschaften.
Im weiteren Verlauf geht es mir dann alllerdings alles etwas zu schnell voran und irgendwie kann ich mich mit keinem der Charaktere so richtig anfreunden. Schade, die hätten irgendwie besser ausgearbeitet werden müssen.

Wie aber anfangs bereits erwähnt finde ich die Idee des Romans sehr gelungen. Es gibt sogar Abschnitte wo ich mir bezüglich eines besonderen Charakters das Lachen echt nicht verkneifen konnte.

Zum Ende hin war es dann wiederrum so interessant das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Hervorragend gelungen , überraschend, auf keinen Fall langweilig, eher turbulent und rasant.

Da ich ein absoluter Fan der Lagunenstadt bin habe ich mich in dem Buch aufgrund dessen schon recht wohl gefühlt.
Ich kann es eigentlich jedem empfehlen.

Bewertung vom 05.10.2017
Fülscher, Susanne

Fünf Zutaten für die Liebe / Pasta Mista Bd.1


ausgezeichnet

Anhand des Covers hätte ich jetzt eher an ein Kochbuch gedacht. Hier bekam ich allerdings einen herrlich leichten Jugendroman. Schon das Cover wirkt so auf mich. Frech, witzig, spritzig und sehr amüsant.

Ich rede hier von dem Teenager Liv, die mit ihrer Mutter alleine lebt und sich so sehr wohlfühlt. Doch als Mr. Smart, der neue italienische Freund ihrer Mutter auftaucht und unverschämter Weise auch noch zwei Teenager im Schlepptau mit anbringt geht der Ärger los......

Die Charaktere sind wie im wahren Leben, hormongesteuert, zickig, uneinsichtig und streitsüchtig. Da endet so manches in einem Dilemma.

Als älteres Semester habe ich mich da an die Teenagerzeit meiner eigenen Kinder zurückversetzt gefühlt. Heute kann ich darüber lachen.

Noch ein Tip,man sollte das Buch nicht lesen wenn man Hunger hat. Kochen ist eines der Lieblingsbeschäftigungen von Liv.

Ich hoffe ihr seit nun alle neugierig geworden.
Hier habe ich mich definitiv gut unterhalten gefühlt und warte nun gespannt auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.

Bewertung vom 05.10.2017
Minck, Lotte

Mausetot im Mausoleum


gut

Aufmerksam geworden auf das Buch Mausetod im Mausoleum von Lotte Minck bin ich durch das Cover. Ich habe es eher für ein Kinderbuch gehalten.Illustriert ist es von dem Künstler Ommo Wille und wirkt tatsächlich sehr ausgefallen und interessant.

Ich habe mich dann anhand des Klappentextes und im Netz informiert und bin auf eine regelrechte Fangemeinde der Buchreihe getroffen - jetzt war ich wirklich total neugierig und mußte das Buch unbedingt haben.

Es ist eine Krimödie. Sowas ist ja immer gepaart mit viel Spannung und viel Witz.Solche Bücher liebe ich normal. In dem Buch hat mir das beides gefehlt. Die Spannung fing erst ziemlich spät an und dann war mir bereits früh klar wer der Übeltäter sein könnte. Stellen zum Schmunzeln habe ich manchesmal verzweifelt gesucht:-). Möglichkeiten dafür gab es doch genug.

Hier geht es hauptsächlich um die " Ermittlerin " Loretta Luchs - der Name ist schon sehr gelungen - deren Lebensumstände sowie die ihrer Freunde in dieser 9ten Buchreihe äußerst lebhaft geschildert werden. Da kann man schön daran teilhaben und sich jeden gut vorstellen.Wobei mir Loretta als Person nicht so gut gefallen hat. Ich finde sie zu schwermütig, nachdenklich und antriebslos.

Was mir besonders gut gefallen hat waren die Ruhrpott Slang Einlagen. Dabei bin ich zwar jedes Mal ins Stocken gekommen,
aber da konnte ich doch wenigstens mal schmunzeln.
Der locker leichte Schreibstil der Autorin Lotte Minck gefällt mir ebenfalls.

Nicht zu vergessen sind die einzelnen Kapitelüberschriften, die immer in nur einem Satz etwas über den Inhalt wiedergeben, ohne schon zuviel zu verraten. Das hat mich jedes Mal sehr neugierig gemacht. Gute Idee.

Trotzdem konnte ich mich für die Krimödie selbst nicht begeistern, was aber niemanden davon abhalten sollte sich seine eigene Meinung zu bilden.

Bewertung vom 27.09.2017
Hübner, Ivonne

Das Mädchen im schwarzen Nebel


ausgezeichnet

Der historische Kriminalroman von Yvonne Hübner erzählt sehr lebhaft wie schwer es verschiede Menschen wie z.B. Zigeuner, Köhler oder auch Kleinwüchsige in den früheren Jahren hatten.
Es beginnt in zwei Erzählsträngen mit den Jahren 1813 sowie 1816, die sich dann mit der Zeit verbinden.

Mit einem nächtlichen Brand des Meilers von dem Köhler Lorenz fängt die Spannung bereits an.Diese führt sich dann fort indem man das Zigeunermädchen Rosana kennenlernt, welches mit Ihrer Familie und ihrem Clan durch die Gegend zieht und sich ihr Geld mit Wahrsagen und Kartenlegen verdient.
Man wird in die Lebensumstände, Sitten und Bräuche sowie in das Leid und das Unheil dieser Menschen mit einbezogen.
Hier konnte ich so richtig mitfühlen.
Ich will mir nicht vorstellen jemals auf diese Art und Weise meinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen geschweige denn in so einem fahrenden Wagen zu leben.
Sehr erfreut hat mich auch die Beschreibung der schönen bunten Bekleidung der Zigeuner. Die hatte ich während des Lesens immer vor Augen.

Die Charaktere sind allerdings alle sehr bildhaft und gut ausgearbeitet. Stellenweise habe ich mich sogar richtiggehend damit beschäftigt und auseinander gesetzt, z.B. mit Dr.Waldeck. Eine faszinierende Persönlichkeit.

Mit dem Schreibstil habe ich mich anfangs etwas schwer getan, was sich aber schnell gelegt hat und ich flüssig durchlesen konnte.
Das Ende war für mich sehr überraschend und ebenso etwas unbefriedigend - aber ich denke das ändert dann die Fortsetzung.

Ich finde, es ist ein richtig gelungener historischer Krimi, voller Spannung und interessanten Charakteren.

Bewertung vom 22.09.2017
Bayer, Alma

Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1


sehr gut

In dem Krimi " Wildfutter " von Alma Bayer geht es richtig zur Sache.

Vitus ein verwitweter, bereits pensionierter Kriminalkommissar und Jo, seine Tochter, gerade aus Amerika zurück, frisch geschieden und als Journalistin immer den neuesten Meldungen hinterher, ermitteln in einem gelungenen Vater - Tochter Verhältnis in Rosenheim.
Der Krimi erinnert übrigens an die bekannte Serie " Die Rosenheimcops ". Dementsprechend witzig und spritzig geht es hier auch zu.

Wunderschön einbezogen wurde hier die Landschaft. Diese Ecke kannte ich noch nicht. Weiß aber nun das Rosenheim und Umgebung eine Reise wert sind.
Ein wenig bayrisch kann ebenfalls schon - allerdings bezieht sich das hier mehr auf Schimpfwörter. Die haben jeweils toll in das Geschehen gepasst , was mir sehr gut gefallen hat und manchen Lacher erzeugte. Die Aussprache ist nicht so einfach.

Die Autorin scheint allerdings ein großes Interesse mit dem Fußball zu verbinden - denn hier geht es reichlich um Fußball, von wie Eltern schon ihre kleinsten Kinder drillen bis hin zu Elite Schulen. Es ist sehr gut recherchiert , aber hätte nicht soooo ausgeschmückt werden müssen.

Die Spannung ist hier sehr hoch. Es gibt massig potenzielle Personen, die als Mörder in Frage kommen könnten.Ich habe lange mitgerätselt und bin erst kurz vor dem Ende auf die Auflösung gestoßen.

Die Charaktere sind glaubhaft und lebendig dargestellt. In manchen habe ich sogar Ähnlichkeiten zu bekannten Personen entdeckt, was den "Amüsier Effekt " in der Geschichte für mich noch erhöht hat.

Wer Krimi Komödie mag und sich nicht an Fußball stört, der sollte hier zugreifen.