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Daggy

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Insgesamt 1815 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2022
Ebbert, Birgit

Den Traum im Blick (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Alexander zu Beginn der 1930er Jahre als Zwanzigjähriger nach Berlin kommt, soll er wie sein Vater Medizin studieren. Aber sein Herz schlägt für den Journalismus. In Kiel hat er erste Erfahrungen gemacht und so beendet er sein Studium und findet schnell eine Anstellung bei einer viel gelesenen Zeitung. Seine Filmrezensionen kommen gut an und die viele dieser Texte können wir im Buch lesen.
„Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich fasziniert den jungen Mann, doch die Schauspielerin geht bald nach Hollywood. Da erfährt er von seiner Mutter, dass die Kielerin Herti Kirchner inzwischen in Berlin auf der Bühne steht. Diese zarte fröhliche junge Frau schlägt Alexander in ihren Bann. So entsteht sein Traum, eine Biografie dieser Künstlerin zu schreiben. Nur dazu muss Herti erstmal berühmt und erfolgreich werden.
Neben dem persönlichen Werdegang der beiden, entwickelt sich die Lage in Deutschland zum Nazideutschland. Nach kleinen Veränderungen wird die Stimmung immer schlechter, neue Gesetzte und die ständige Präsenz von Hiltlers SS und SA engt die Künstler immer mehr ein.
Die chronologisch nach Monaten angelegten Kapitel führen uns durch die beängstigende Zeit der 1930er Jahre in Berlin. Wir treffen viele bekannte Meschen, so den Lebensgefährten von Herti: Erich Kästner. Aber auch viele bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler, die mit kabarettistischen Einlagen Kritik an den Nazis üben. Ich habe die über 800 Seiten des eBooks in einem Rutsch gelesen, weil mich das Schicksal von Alexander und Herti sehr bewegt hat. Sowohl die kreative und fröhliche Stimmung als auch die Angst die die Menschen nach und nach ergriff und die damit verbundene Veränderung des Berliner Lebens sind mit viel Sachverstand beschrieben und ich bin völlig in diese Zeit eingetaucht.

Bewertung vom 02.12.2022
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


ausgezeichnet

Guillaume Lipaire, der sich als gebürtiger Deutscher diesen Namen selbst zugelegt hat, hält sich mit kleinen Tricks und Gaunereinen über Wasser. Der junge Taxibootfahrer Karim wird von ihm wie ein Sohn behandelt. Als Paul, der belgische ehemalige Fremdenlegionär auftaucht, lernen wir einen besonderen Charakter kennen. Die übergewichtige Delphine kennt sich als Handyladenbesitzerin hervorragend mit der Computertechnik aus. Die Studentin Jaqueline bringt mit Filmzitaten eine wenig Humor in die Truppe. Die betagte Lizzy ist Österreicherin und sie kennt den ehemaligen Jetset an der Côte d’Azur aus nächster Nähe. Diese schräge Truppe sucht, nachdem einen Leiche auftaucht nach dem Schatz, die der Tote einer adeligen Familie angeboten hat.
Das Buch ist mit fast 500 Seiten sehr langatmig geraten. Es gibt viele humorvolle Stellen, die teileweise ins Groteske umschlagen. So stellen sich einige der Protagonisten dermaßen ungeschickt und dumm an, andere haben einfach nur Pech, aber immer wieder gehen die Pläne nicht auf.
Neben den sechs Mitgliedern der Unverbesserlichen gibt es noch die Adelsfamilie, die ebenfalls sechs Köpfe stark ist, so dauerte es einige Zeit, bis ich alle Personen zuordnen konnte. Obwohl ich noch nie an der Côte d’Azur war, gefielen mir die Landschafts- und Ortsbeschreibungen sehr gut. Port Grimaud ist sicher ein wunderschöner Ort, wenn auch der Architekt Roudeau nicht für seine Entstehung verantwortlich war.
Am Ende des Buches gibt es ein Glossar für die vielen französischen Stellen im Text. Ich muss allerdings sagen, dass meine winzigen Französischkenntnisse gereicht haben, um den Text zu verstehen. Das Lesebändchen in den französischen Farben fand ich ganz toll.

Bewertung vom 02.12.2022
Nymphius, Jutta

Total irre


ausgezeichnet

„Fun und Facts“ heißt die Zeitschrift, die Karli vom Nachtisch seiner Mutter mops und jedes Kapitel beginn mit einem Artikel daraus. Wir erfahren einiges über Tiere und können einen Bezug zum folgenden Kapitel nicht ziehen.
Karlis Familie ist schon besonders. Sein schlanker Vater sitzt im Rollstuhl und seine übergewichtige Mutter, die ständig Haferkekse isst, versucht ihm mit immer neuen Erfindungen, die meist nicht funktionieren, das Leben zu erleichtern. Dabei spürt man die Liebe der Eltern, die ihren Spaß dabei haben. Karlis Patenonkel Holger, fühlt sich als Frau wohler, trägt entsprechende Glitzerkleidung und lässt sich mit Frauennamen ansprechen, was Karli aber ignoriert.
Diese Familie möchte er nicht beim Schulfest dabeihaben. Das wird nur peinlich, das weiß er schon und so lässt er die Einladung verschwinden. Wie schön wäre es eine perfekte Familie wie sein Freund Robin zu haben? Er selbst ist auch immer so selbstbewusst und weiß, was er will. Noch mehr Verwirrung entsteht durch ein gehörloses hübsches Mädchen.
Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen erzählt und obwohl die skurrilen Situationen schon zum Lachen reizen, kann ich seinen Frust gut verstehen. Als wäre die Pubertät an sich nicht schon schrecklich, da gerät Karli ständig in neue unangenehme Situationen. Er schämt sich für seine Familie, die ja auch schon sehr besonders ist. Aber als es drauf ankommt ist Verlass auf Karli, da ist er ein guter Freund und unterstützt Robin nach Kräften.
Das Buch hat einfach alles, was ein Buch für diese Altersgruppe braucht. Humor, Verständnis ohne Heuchelei und ein liebe- und hoffnungsvolles Ende. Ich habe es mit viel Freude gelesen und vieles war mir nicht fremd.

Bewertung vom 02.12.2022
Taplin, Sam

Mein verrücktes Pop-up-Klappenbuch: Achtung, Dinobande!


ausgezeichnet

Ich kann gar nicht zählen wieder oft, wie oft ich dieses irre Buch meinen Enkeln schon vorgelesen haben. Immer wieder kommt die Aufforderung „Noch mal!“
Auf allen Seiten werden die Kinder gewarnt, sie sollten das Haus oder das Zimmer nicht betreten, weil „Timo Rex“ dort wohne. Zunächst soll auf keinen Fall eine Türe im Flur unter der Treppe geöffnet werden. Aber trotz aller Warnung macht das Kind sie auf und findet dahinter einen Dino, der mit einem Staubsauer den Schrank teilt. Im Wohnzimmer soll der Flügel auf keinen Fall geöffnet werden. Auch darin sitzen Saurier. Ebenso im Kühlschrank der Triceratops hat hier schon ein richtiges Chaos angestellt. Auch hinter dem Duschvorhang befinden sich kleine Saurier. Auf der letzten Seite sieht man die ganze Dinos und damit verbunden die Frage, wer sie frei gelassen habe. „Warst das etwas DU?“ Was die Kinder oft treuherzig mit einem Grinsen bejahen.
Alle Dinos sind Pop-Up-Figuren und steigen aus dem Bild, was das Lesen noch einmal toller macht. Der Text besteht aus Befehlen und Schimpfen, so kann man beim Vorlesen alles geben. Einfach eine richtig Gaudi! Besonders für Dino-Fans, aber nicht nur.

Bewertung vom 02.12.2022
Milbourne, Anna

Guck mal, wer da ist! Weihnachten


sehr gut

Das Pappbilderbuch ist mit vielen Klappen und Gucklöchern versehen, da gibt es einiges zu entdecken. Auf dem Cover helfen die Wichtel dem Weihnachtsmann beim Verteilen der Geschenke. Während der Weihnachtsmann den Baum schmückt, kümmern sich die Wichtel um die Post. Nachdem man die Klappe des Postamtes öffnet, kann man die kleine Wichte beim Sortieren der Post beobachten. Leider ist der erklärende Text sehr winzig gedruckt und je nach Beleuchtung schwer zu lesen. Die nächste Seite zeigt die Wichtelwerkstatt, hier werden auch die extra kuscheligen Schmusetiere geprüft. Natürlich wird auch gebacken und die Rentiere müssen auch versorgt werden. Frau Weihnachtsmann bringt den Schlitten in Ordnung. Schon fliegt der Schlitten über dem Dorf. Leise legt der Weihnachtsmann die Geschenke unter den Baum. Während der Weihnachtsmann ein Nickerchen macht, packen seine Frau und die Wichtel ihre Geschenke aus.
Wenige Sätze reichen, um die detailreichen Bilder zu beschreiben.

Bewertung vom 02.12.2022
Aprilkind;Speulhof, Barbara van den

Der Grolltroll ... ist eifersüchtig! / Der Grolltroll Bd.5


ausgezeichnet

Mit verschränkten Armen und den Blick zur Seite ist der Grolltroll auf dem Cover abgebildet. Wenn da mal nicht einer beleidigt ist? Wir alle vorherigen Bücher beginnt der Text mit dem Weg zum Grolltroll. Er sitz mit seinen Freunden an einem geflickten Planschbecken und überlegt einen Pool zu bauen. Natürlich einen Pool mit allen Schikanen, doch trotz Hilfe der Freunde klappt es nicht. Da taucht der Bibel auf, der bekanntlich ein guter Baumeister ist. Schon dieses Lob stößt unserem kleinen blauen Freund böse auf. So machen sich die Freunde auf, um den Pool des Bibers anzuschauen. „Der Bibel, immer nur der Biber!“ denkt der Grolltroll und will wieder seinen Kopf durchsetzen. Zunächst wirkt die „Burg“ des Bibers sehr enttäuschend, aber wenn wir die Doppelseite öffnen, sehen wir eine echte Luxusbleibe. Auch der Pool ist riesig und mit Loopingrutsche angelegt. Jetzt geht wieder das grummelnde Gefühl im Bauch des Trolls los, denn er kann das berechtigte Lob für den Biber nicht ertragen. Aber am Ende wird natürlich alles wieder gut.
Wie schön, dass die Qualität der Geschichten auch beim sechsten Band nicht nachgelassen hat. Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, wenn man plötzlich ein anderen besser ist und im Vordergrund steht? Dieses Gefühl wird hier kindgerecht beschrieben und mit wundervollen Bilder untermalt.

Bewertung vom 02.12.2022
Ottenschläger, Madlen

Schüttel-Pappe: Schüttel leise, schüttel sacht, sag den Tieren Gute Nacht!


gut

Ein Gute-Nacht-Buch, das mal mit einer Besonderheit daherkommt. In einem Plastikbehälter sind goldene Sterne eingeschweißt. Durch Schütteln des Buches machen sie ein sehr leises Geräusch. Jede Seite hat eine Aussparung, so kann man die Sternen-Rassel auf jeder Seite sehen und nutzen.
Das Entenküken sitzt bei seinen Papa in den Federn. „Hilfst du der Ente bei Einschlafen und lässt die Traumsterne fliegen?“ geht die Frage an das Kind und mit „Schüttel leise, schüttel sacht, sag dem Entchen gute Nacht.“ Wird der Text fortgesetzt. Diese Sätze wiederholen sich auf jeder Seite mit dem entsprechenden Tier. Da ist die Katze, der Affe das Häschen und zuletzt der Löwe in den Schaf zu schütteln.
Kurze Texte und viele Wiederholungen gefallen kleinen Kindern besonders, lediglich das Schüttelgeräusch ist sehr leise, denn die Sterne scheinen sich gegenseitig zu behindert. Sie laden sich zum einen auf und zum anderen verhaken sie ineinander. Das ist schade, denn der Gedanke mit diesen zarten Tönen auch die Kinder etwas zu beruhigen gefiel mir gut. Vielleicht lässt sich das irgendwie besser lösen.

Bewertung vom 30.11.2022
Heer, Carina

Beißen darf nur das Krokodil


ausgezeichnet

Das Krokodil winkt fröhlich vom Cover neben ihm sind Hanna und Timo zu sehen. Die beiden gehen in die Füchse-Gruppe und sind „eigentlich die besten Freunde.“ Wenn sie streiten, verstehen sie sich meist schnell wieder. Doch dann nimmt Timo Hanna den Puppenwagen weg. „Hanna fühlt eine dicke heiße Kugel in ihrem Bauch.“ Auf dem großen Bild hat sie ihr Gesicht zusammengezogen und die Arme verschränkt. Aus ihrer Hilflosigkeit beißt sie Timo ganz fest in den Arm. Dort kann man die Abdrücke sehen und Timo weint. Zum Glück taucht dann die Erzieherin auf und nimmt beide auf ihren Schoß. Hanna weiß ja: „beißen darf nur das Krokodil“ Auf der Doppelseite sehen wir das recht freundliche Krokodil. Doch was hätte Hann denn tun sollen. Kratzen dürfen nur die Tiger, kneifen der Krebs und spucken das Lama. Immer gibt es zu den Aussagen schöne Bilder. So stellen die Kinder fest, dass „miteinander reden“ die Lösung wäre. So umarmen sich die beiden auf der letzten Seite ganz fest.
Mir gefällt es immer sehr gut, wenn es zu den Konflikten auch eine machbare Lösung gibt, die ohne erhobenen Zeigefinger angeboten wird. Besonders gut gefallen mir die Sprüche zu den Tieren, die kann man sicher immer gut wiederholen, wenn ein Konflikt auftaucht. Die fröhlichen Bilder der beiden Kinder und der Tiere werden die Kita-Kinder sicher gerne anschauen.

Bewertung vom 29.11.2022
Güth, Gudrun

Spike Dickus & Co (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf dem Cover ist ein Kampfhund zu sehen, der mit seiner dicken Nase und seinem treuen Blick sehr lieb aussieht. Er ist die Hauptfigur der Kurzgeschichten und wir erfahre einiges über ihn.
Die Kapitel über Spike Dickus sind unter der Überschrift „Spike Dickus entdeckt Farben“ zusammengefasst. Zuerst sieht er rot. Obwohl er ein gefährlicher Kampfhund ist und deshalb draußen einen Maulkorb tragen muss, ist er ein unsicherer, ängstlicher Hund. Die drei Katzen, die im Haushalt leben machen es ihm nicht einfach. Immerzu machen sie sich lustig über ihn. Da legt der große Hund sich statt in sein Körbchen lieber unter das Sofa. Hier verbringt er auch seine Nächte, aber als er einen Einbrecher vermutet, ist er doch bereit seine Familie zu schützen. Die Gefühlswelt von Spike Dickus geht von ängstlich, beleidigt bis zu wütend. Im nächsten Kapitel geht es um Neid, auch das können ihm die meisten Leser*innen nachempfinden. Denn es kommt noch eine Hündin in den Haushalt, die es leichter mit den Katzen nimmt und die sich schnell anpassen kann. Es braucht einige Zeit, bis der dicke Hund mit ihr Freundschaft schließt.
Neben diesen Hundegeschichten lernen wir aber auch ein schwarzes Schaf kennen, dass von seiner Mutter einen zitronengelben Pullover bekommt, damit es zwischen den weißen Geschwistern nicht so auffällt. Mit den vier Kücks sind wir auf einem Spaziergang und treffen zwei hochnäsige Hunde. Zum Schluss müssen wir uns von dem Hund Puschkin verabschieden, der schon früh in den Hundehimmel kommt.
Die bunte Auswahl kurzer Geschichten lässt sich dank der großen Schrift gut lesen. Alle Geschichten sind sehr gefühlvoll geschrieben und ganz besonders hat es mir der ängstliche Kampfhund angetan.

Bewertung vom 29.11.2022
Hach, Lena

Leander Linnens Wunderladen


ausgezeichnet

Das Cover zeigt den Wunderladen und Leander Linnen steht in der Tür, das warme Licht des Ladens fällt auf den verschneiten Bürgersteig.
Neben den gewöhnten 24 Kapiteln bis Weihnachten gibt es noch ein zusätzliches für den 25.12., ein Kapitel das zu lesen besondere Freunde verbreitet.
Das Mädchen, das als ersten den Laden betritt wünscht sich, dass es schneit. Zunächst töbert sie herum und Leander Linnen, findet, dass seine Kunden das auch machen müssen. Schauen, suchen und abwarten, was passiert. Das Mädchen kommt auf diesem Weg zu einer roten Mütze und als sie den Laden verlässt, fängt es an zu schneien. Wundersam geht es weiter, eine lila gekleidete, hektische Frau sucht ganz schnell ein Geschenk für ihren Neffen, er verliert ständig bei jedem Spiel, da entdeckt sie einen Würfel, mit dem sie ständig sechsen wirft. Später in den Buch lernen wir auch den Neffen kennen, der etwas für seine Tante sucht. Einziger Anhaltspunkt, es sollte lila sein.
Viele Menschen getreten aus den unterschiedlichsten Gründen, den Laden. So will sich ein älteres Paar vor dem Wetter schützen oder eine Junge muss feststellen, dass die Reinigung nebenan Ferien macht.
Regelmäßig kommt Jasmin in den Laden und bringt Pakete, die sie nicht bei den Nachbarn zustellen kann. Sie wird von Leander Linnen mit Tee und Plätzchen versorgt und er schenkt ihr eine Spieluhr, mit der sie besser zur Ruhe kommen kann.
Leander Linnen, der immer das passende, oft magische Geschenk in seinem Laden hat, ist eine sehr lieber alter Mann, der aber am 24. Seinen Laden schließen muss, dann wartet eine andere Aufgabe auf ihn und diesmal wird ihn Jasmin begleiten.
Eine wundervolle Geschichte voller magischer Momente und schöner Ideen. Die Bilder sind ganzseitig und zeigen die Herzenswärme, die in dem Laden zu spüren ist. Die Besucher des Ladens bilden die ganze Bandbreite unserer Gesellschaft ab. Ein Buch, dass nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen die Adventzeit verkürzen wird.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.