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S.
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Berlin

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Insgesamt 1112 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2020
Holm, Chris

Des Teufels Vollstrecker


sehr gut

Michael Hendricks alias James Dalton ist ein gewiefter Killer. Auftragsmorde sind sein Geschäft. Nur: bietet das Opfer den 10-fachen Kopfpreis, wird der Spieß umgedreht. Böser Hendricks! Jedoch: eines Tages hat er genug, nachdem sein Partner brutal ermordet wurde, schwört er Rache. Im Alleingang möchte er die Köpfe eines berüchtigten Syndikats, des Rates, töten. Hilfe bekommt er von unerwarteter Seite: die junge Cameron, talentierte Computerhackerin, möchte mitmischen.
Allerdings fordert ein Anschlag auf die Golden Gate Bridge Hendricks Aufmerksamkeit: unerlaubterweise setzt ihn eine FBI- Agentin auf einen tot geglaubten Whistleblower an.
Chris Holm hat einen rasanten Actionthriller geschrieben. Katastrophen, Fehlschläge, Verfolgungsjagden - alles enthalten. Korrupte oder/ und karrieresüchtige Beamte spielen genauso eine Rolle wie mitleiderregende ehemalige Verbrecher oder unbedarfte Zufallsbekanntschaften.
Viel passiert, das Tempo ist atemberaubend, das Buch liest sich in einem Rutsch.
Spannende Unterhaltung aus dem Knaur Verlag, aus dem amerikanischen Englisch von K. Diemerling übersetzt.

Bewertung vom 02.01.2020
Goldman, William

Die Brautprinzessin


sehr gut

Eine märchenhafte Phantasie, eingerahmt von der Geschichte eines Autors, der lange erklärt, warum dieses Buch sein Lieblingsbuch - obwohl nie von ihm selbst gelesen- ist. Die Lösung ist einfach: sein Vater las die spannendsten Stellen vor, das Langatmige des „Originals“ von S. Morgenstern ließ der weg. Dahingehend wollte er das auch abändern, sein Ziel: Kürzung und Straffung der ursprünglichen Fassung. Das wenigstens ist ihm gelungen, seine Variante bietet rasante Aktionen, spannende Szenarien, Romantik, Drama, Abwechslung pur. Sowohl seine Meinung als auch die häufigen Einschübe waren nur anfänglich amüsant.
Die Brautprinzessin selbst ... ist von unüblicher Art. Wunderschön, schlichten Gemüts erleben sie, der heldenhafte Stalljunge Westley und ihre Bekanntschaften seltsame Abenteuer. Schurken und Helden gibt es natürlich in hübscher Abwechslung. Der Leser darf an ihren Gedanken, die oft sehr ausführlich dargelegt und in Schleifen wiederholt werden, teilhaben. Mal etwas Anderes, zum Teil kitschig, aber auch unterhaltsam.
Spezielles von William Goldmann aus dem Hause Klett-Cotta. Übersetzt von Wolfgang Krege.

Bewertung vom 27.12.2019
Nicholls, David

Sweet Sorrow (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Teeniealter ist eine unglaubliche Zeit. Auflehnung, Rebellion, Probleme mit den Eltern und in der Schule, aber auch die Zeit der ersten Liebe.
Charlies Jugend ist nicht schön, die Eltern haben sich getrennt, er lebt beim depressiven Vater. Seine Freunde sind Rüpel, Geld ist kaum vorhanden, die Abschlussprüfungen sind vermutlich vergeigt.
Da begegnet ihm Fran. Charlie ist fasziniert. Fran schafft es, ihn zur Mitarbeit in einer Theatergruppe zu überreden. Ein Shakespeare-Stück, antiquierte Sprache. Eine völlig andere Welt. Entsteht aus dieser Beziehung Liebe, wird sie seinen Lebensweg beeinflussen?
David Nicholls erzählt detailgenau, wie ab jetzt Charlies Leben verläuft. Gedanken, Gefühle, Situationen nehmen breiten Raum ein. Wer schon immer wissen wollte, wie es im Kopf eines 16-jährigen aussieht, erfährt es hier. Wie chaotisch, albern und ernsthaft Verliebte sein können, erfährt auch das. Der Autor selbst lässt seinen Helden äußern, das Verliebte auf die Welt langweilig wirken. Recht hat er.
Ein etwas wehmütiger Rückblick auf die zurückliegende unwiederbringliche Zeit der ersten Liebe. Süße Sorgen, fürwahr.
Roman aus dem Ullstein Verlag.

Bewertung vom 27.12.2019
Cooper, Ellison

Knochengrab / Sayer Altair Bd.2


ausgezeichnet

Nach einer schweren Verletzung sollte es Senior Special Agent Sayer Altair ruhig angehen. Sie bekommt den Auftrag, in einer versteckt liegenden Höhle 20 Jahre alte Knochen zuzuordnen. Nur: auch zwei Skelettteile jüngeren Datums finden sich ebenfalls dort! Spuren grausamer Folter werden entdeckt, ein Hilferuf auf einer der jüngeren Leichen wird sichtbar.
Unterstützung gibt es kaum, viele Agents werden damit beschäftigt, alte Fälle auf mögliche Korruption zu überprüfen. Wer will dem FBI Schaden zufügen, wer will Vize Director Holt absägen?
Sayer Altair bekommt Hilfe von Maxwell Cho, einem Hundeführer des FBI, einem ortsansässigen Polizisten, einer befreundeten Forensikerin und einer Parkrangerin. Viel zu wenig, um zwei komplizierte Mordermittlungen durchzuführen. Zudem werden die Ermittlungen durch Anschläge sabotiert, durch politische Querelen beeinflusst.
Wieder gelingt es Ellison Cooper, durchgehend Spannung zu erzeugen, vermeintliche Spuren in die Irre abgleiten zu lassen und den Leser mitfiebern zu lassen. Zusätzliche Dramatik bekommt dieser Thriller durch wirklich kranke Psychopathen, deren Verhaltensweisen Sayer im Rahmen ihrer Tätigkeit als Neurobiologin erforscht. Gruselige menschliche Abgründe scheinen auf.
Viele dramatische Ereignisse nehmen ihren Lauf, kurz kann man Atem holen und gleich darauf bahnt sich ein neues Drama an.
Ein wirklich packender Thriller, den man nicht aus der Hand geben möchte.
Beste Unterhaltung aus dem Hause Ullstein, aus dem Amerikanischen von S. Uplegger.

Bewertung vom 21.12.2019
Cross, Ethan

Die Stimme des Zorns / Ackerman & Shirazi Bd.1


ausgezeichnet

Wunsch: ein Verbrechergenie wird ein Guter! So passiert in Ethan Cross‘ Thriller „Die Stimme des Zorns“. Der Betrüger, Mörder, Ausbrecherkönig wird vom FBI in den Dienst genommen. Weil er es will. Francis Ackerman wird der BAU (Behavioral Analysis Unit) zugeordnet und soll das Alien zur Strecke bringen. Sein IQ liegt über dem von Einstein, Furcht und Schmerz kennt er aufgrund von Hirnveränderung nicht. Ob das reicht? Zwei Sicherheitsschranken sollen ihn bremsen: ein fernsteuerbarer Chip im Rückenmark und Nadia Shirazi, gesetzestreue und computerbegabte Agentin.
Das Alien ist besessen von der Idee, ein Ausserirdischer zu sein. Würde er nur Kornkreise fabrizieren, würde er nicht gejagt. Er entführt und verstümmelt aber lieber Leute, die vorgeblich Kontakt zu Außerirdischen hatten. Ein genialer Erfinder ist er zudem auch.
Ackerman ist ein kampferprobtes Genie, perfekt in Analyse, Planung, Verteidigung, Ausschaltung seiner Gegner. Wie er das schafft, wird spannend geschildert. Er gerät in haarsträubende Situationen, packende Schilderungen abenteuerlichster Erlebnisse reißen den Leser mit. Und die ihm begegnenden Frauen natürlich auch.
Beste Unterhaltung aus dem Hause Lübbe, übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von D. Schmidt.

Bewertung vom 17.12.2019
Freestone, P. M.

Die Blume der Finsternis / Shadowscent Bd.1


ausgezeichnet

Rakel ist arm, ihr Vater krank. Um der Not zu entfliehen, schließt sie eine riskante Wette ab. Ihr Traum: Meisterparfumeurin. Eigentlich ist dieses Amt nur Adligen vorbehalten. Ausserdem ist das ein hohes Ziel in einem Land, in dem Düfte das Wertvollste überhaupt sind, Verbrechern die Nasen zerstört werden und die schlimmsten Beschimpfungen das Wort „stinkig“ enthalten.
Zweite Hauptfigur ist Ash, der Leibwächter des 1. Prinzen. Der erkrankt, und Ash stellt sich der Aufgabe, ein Heilmittel zu finden. Das plant Rakel aus den verschiedensten Gründen auch. Von kaiserlichen Garden verfolgt, versuchen sie das Unmögliche.
P. M. Freestone hat eine phantastische Welt erschaffen, mit nichts Bekanntem vergleichbar. Schattenwesen, metergroße Schmetterlingspuppen, alte Götter, geheime Bibliotheken und mehr begegnen unseren Helden. Mut, Risikobereitschaft und Vertrauen werden ausgiebig getestet. Eine unglaubliche Reise beginnt, Gefahren lauern überall, aber lohnt sich der hohe Einsatz?
Anfänglich verwirrend, wird der Handlungstrang bald gut nachvollziehbar, die Abenteuergeschichte liest sich gut und spannend.
Eine Fortsetzung ist angekündigt, sie möge bald folgen.
Unterhaltsames aus dem Hause HarperCollins, Fantasy die man mag.

Bewertung vom 13.12.2019
Lemster, Michael

Die Mozarts


sehr gut

Mehr als alles, was man über Mozart zu wissen glaubte.
Unglaublich akribisch und gewissenhaft hat Michael Lemster Geschichte und Werdegang der Familie Mozart aufgeschrieben. Historische Hintergründe werden aufgezeigt, machen deutlich, wie aus armen Bauern die mal mehr, mal weniger wohlhabenden Musiker werden. Eingestreut werden Fakten über Kleidung und Wohnverhältnisse, Probleme mit Bildung, Erziehung, Gleichberechtigung und Entlohnung. Heutige Entsprechung damaliger Maße oder Einheiten veranschaulichen die Lebensverhältnisse. Persönliche Eigenheiten der Familie finden Erwähnung, die mitunter drastische Ausdrucksweise in privaten Briefen führte sogar spätere Biografen in die Irre. Das alles und viel mehr beinhaltet dieses Buch. Vor- und Nachfahren kann man sehr gut kennenlernen. Eine Fundgrube und Freude für jeden Historiker. Fotos ergänzen die umfassende Beschreibung der Mozartschen Familiengeschichte und sind eine sehr ausführliche Würdigung des Pianisten, Organisten, Violinisten, Musikunternehmers und Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2019
Hannes, Julian

Der Mensch ist böse


sehr gut

Ein streitbarer Titel. Ist das so? Mitunter leider ja. Wie es in einzelnen Fällen dazu kam, dass Menschen böse sind, wird an Fallbeispielen anschaulich beschrieben. Dabei ist das Böse-Sein mannigfaltig. Vorangestellt ist eine Einführung des Criminal Profilers Mark T. Hofmann. Über Psychopathen schreibt er: „Nur die Versager morden, die Cleveren gehen eher in die Wirtschaft.“ Interessant.
Zu den einzelnen Kapiteln: aufsehenerregende Vorfälle werden beleuchtet. Einleitende Erklärungen vermitteln Fakten, historische und gegenwärtige Kriminalfälle werden beschrieben, ein Fazit folgt jeweils.
Durchaus spannend, informativ und ausführlich recherchiert vermittelt Julian Hannes alias Jarow Hintergründe zum Fall des Teufels von Chicago, zu Maddie McCann, erklärt, was Tigereltern auslösen können, wie Geisterschiffe zu erklären sind und vieles mehr. Faktenkapitel, Statistiken und aktuelle Bezüge runden ab.
Interessant und sachlich, wenn auch mitunter etwas zu ausführlich, um Unterhaltungslektüre zu sein, ist dieses Buch aus dem Gräfe und Unzer Verlag zu empfehlen.

Bewertung vom 08.12.2019
Dippel, Julia

Jenseits der Goldenen Brücke / Cassardim Bd.1


ausgezeichnet

Amaia ist etwas ganz Besonderes. Das ahnt sie, aber weiß nicht, wieso. Sie altert kaum, wechselt oft ihren Wohnort, muss strenge Regeln einhalten. Eines Tages bringen ihre Eltern einen geheimnisvollen Gefangenen in ihr Heim.

Aber warum wird ihr Gedächtnis ständig gelöscht, warum wird der Gefangene gefoltert, wer bedroht das Mädchen und ihre Geschwister?

Die Umstände erfordern eine überstürzte Flucht, eine unglaubliche Reise beginnt.

Julia Dippel beschreibt nicht nur diese Reise, sondern auch die Geschehnisse im Reich Cassardim mit überbordender Phantasie, ersinnt die unwahrscheinlichsten Abenteuer, bizarre Gestalten, schildert Intrigen und Verrat. Die Einwohner, die Cassarden, sind Hüter der Ordnung, Wächter der Unterwelt und Richter der Toten. Welches Los wird ihnen beschieden?

Die weibliche Hauptfigur Amaia ist sehr sympathisch, kümmert sich liebevoll um ihren kleinen Bruder, muss schwerwiegende Entscheidungen treffen und übernimmt Verantwortung. Aber gegen die Liebe ist sie nicht gefeit. Nur: was soll sie gegen den ständig mitmischenden Supermann machen?

Liebe und Humor kommen also nicht zu kurz, Freundin Zoey ist ein amüsanter Sidekick. Helden und Schurken spielen eine Rolle, das Ganze meist sehr unterhaltsam.

Eine farbenfrohe Fantasygeschichte von Planet! aus dem Thiemann Esslinger Verlag, märchenhaft und schön.

Bewertung vom 06.12.2019
Boyd, Lyl

Der Sozius


ausgezeichnet

Wenn sich Fiktion und Wirklichkeit vermischen, entstehen unglaubliche Geschichten. Teresa schreibt einen Thriller, indem es nur so wimmelt von Themen: irische Butter, Heimkinder als Versuchskaninchen, KO-Tropfen, Straßenkünstler, Selfpublishing und mehr.
Ein guter Freund steht ihr allwissend und hilfsbereit zur Seite, hilft heldenhaft und uneigennützig. Nach und nach verselbstständigt sich die Story.
Phantasievoll, mit umgangssprachlichen Wendungen schrieb Lyl Boyd über eine schillernde Gestalt, eingebunden in mafiöse Strukturen.
„Der Sozius“ von Lyl Boyd liest sich leicht und spannend, gekonnt gesetzte Absätze zwischen einzelnen Geschehnissen beeinflussen das Lesevergnügen positiv.