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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 940 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2016
Goldammer, Frank

Der Angstmann / Max Heller Bd.1


sehr gut

Der Krimi handelt im Jahr 1944 in Dresden, also Ende des 2. Weltkrieges. Da wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Max Heller, Kriminalinspektor der Dresdner Polizei, wird mit der Aufklärung betraut. Doch da alle waffenfähigen Männer an die Front geschickt werden, fehlt es überall an Fachpersonal und Hellers Vorgesetzter behindert ihn auch eher als das er ihm hilft..
Heller ist mir von Anfang an sympathisch. Seine Gradlinigkeit, seine Beharrlichkeit und der liebevoller Umgang mit seiner Frau Karin – diese Beschreibungen haben ihn in meinen Augen liebenswert gemacht. Er kam mir manchmal vor wie Don Quichotte der gegen Windmühlen kämpft.
Dem Autor ist es wunderbar gelungen das Misstrauen der Menschen untereinander während der Nazizeit und auch während der russischen Besatzungszeit zu beschreiben. Besonders anschaulich sind auch die Bombardierung Dresdens und das daraus resultierende Flammeninferno beschreiben und in die Handlung mit eingeflossen. Da musste ich sofort an den deutschen Spielfilm „Dresden“ von 2006 zu diesem Thema denken – Kopfkino 
Fast bis zum Schluss bleibt der Leser über den wahren Täter im Unklaren, was mir immer sehr wichtig ist. Schließlich hält sich so die Spannung.
Also von mir gibt es eine 100%ige Leseempfehlung und vier wohlverdiente Lesesterne.

Bewertung vom 29.08.2016
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


sehr gut

Das Cover des Buchs hatte mich überhaupt nicht angesprochen. Aber als eine Kollegin mir dieses Buch empfohlen hat, habe ich dann doch mit dem Lesen begonnen und habe es die gesamten mehr als 400 Seiten auch nicht bereut.
Zur Handlung: Rosa ist Jüdin und flieht mit ihrer Schwester Rachel als Hitler die Macht ergreift nach Israel, um dort beim Aufbau des jungen jüdischen Staates zu helfen. Als in Deutschland nach dem Krieg ein Gesetz zur Entschädigung der Juden beschlossen werden soll, erhält Rosa den Auftrag Bundeskanzler Adenauer während seines Gesundheitsurlaubs im Hotel „Bühlerhöhe“ vor einem Anschlag zu schützen. Sie wird dafür auserkoren, da sie als Kind jedes Jahr ihre Sommerferien stets dort verbracht hat und die Gegend kennt.
Liebevoll hat Brigitte Glaser die Gefühle und Ängste von Rosa beschrieben. Ich mochte Rosa von Anfang an, auch wenn sie mir manchmal recht zaghaft erschien. Aber im entscheidenden Moment hat sie ja dann auch kompromisslos und schnell reagiert.
In meinen Augen ist dies ein sehr unterhaltsamer, lesenswerter Roman.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2016
Wood, Monica

Bevor die Welt erwacht


gut

Zur Geschichte: Der Sohn >einen Namen erhält er im gesamten Buch nicht< ist autistisch und seine ganze Energie steckt er in die Recherche von Guinness-Buch-Rekorden. Freunde hat er keine. Doch dann hilft er als Pfadfinder wöchentlich der 104 Jahre alten Ona in Haus und Garten. Trotz ihres hohen Alters ist Ona lebensbejahrend, an der Welt interessiert und lässt sich von den Rekordgedanken des Jungen anstecken. Aber dann stirbt er völlig unerwartet und sein sonst eher unzuverlässiger Vater übernimmt seinen Job bei Ona.
Ich konnte mich mit der Schreibweise nicht so richtig anfreunden. Der Junge und wie er Ona für sein Steckenpferd begeistert, hat mir schon gefallen, aber er kam ja nur am Anfang des Buches vor. Die Figur des Vaters (Quinn), dessen ausschweifend beschriebenen Musikeinsätze, haben mich eher gelangweilt. Quinn hat doch seine Vaterrolle erst begriffen als es gar kein Kind mehr gab. Und mit seinen weiterhin bei der Ehefrau angegebenen Schecks will er sich doch nur vom schlechten Gewissen freikaufen.
An einigen Stellen wurde die Pfiffigkeit von Ona einfach klasse beschrieben. Eine Stelle, an der Onas Gedanken widergegeben werden, hat mir besonders gut gefallen. „Als er ins Haus geschlendert kam und sich ohne zu fragen einen Brownie nahm, wurde ihr bewusst, wie lange es her war, seit ihr jemand die Ehre der Dreistigkeit erwiesen hatte.“ Leider gab es von solchen Stellen zu wenige im Buch, so dass ich nur an einigen Stellen ein richtiges Lesevergnügen empfunden habe. Mehr als 3 Lesesterne kann ich deshalb nicht vergeben.

Bewertung vom 26.08.2016
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


ausgezeichnet

In diesem Fall muss Robert Hunter es wieder mit einem Serienkiller aufnehmen. Der gibt ihm immer wieder Hinweise in Form von rätseln. Denn eigentlich will er gefunden werden, das aber nur von einem der besten Ermittler. Wie viele Frauen müssen sterben bis Hunter die Rätsel entschlüsseln kann? Lest einfach selbst.
Ich fand diesen Thriller wieder einfach brillant geschrieben. Carter gelingt es auch in diesem Buch wieder den Spannungsbogen fast zu Bersten aufzubauen, nur um den Leser dann mit seinen Emotionen „alleine“ zu lassen und ein anderes Thema aufzugreifen. Richtig kribbelig bin ich da an einigen Stellen geworden, weil ich unbedingt wissen wollte, wie an dieser Stelle die Ermittlungen nun weitergehen. So macht mir das Krimi-Lesen Spaß! Allerdings geht Chris Carter bei seinen Beschreibungen der Quälereien und Foltern sehr ins Detail, so dass seine Krimis nichts für schwache Nerven/Mägen sind.
Die fast blinde Zusammenarbeit von Hunter und Garcia sind auch in diesem Fall wieder die tragenden Elemente der Fallermittlung. Beide werden glaubhaft, mit ihren Ecken und Kanten sowie ihren persönlichen Problemen geschildert. Mir stellt sich nur die Frage, wie lange Hunter diese Arbeitsbelastung bei so wenig Schlaf durchhält. Denn ich hoffe auf einen neuen Fall von ihm!!
Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung und 5 wohlverdiente Lesesterne.

Bewertung vom 26.08.2016
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


sehr gut

Sandy Tremont lebt glücklich mit ihrem Mann Ben und ihrer pubertierenden Tochter Ivy in einem etwas abgelegenem aber äußerst luxuriösem Haus. Bis eines Tages zwei Männer eindringen, die gesamte Familie in ihre Gewalt bringen und ein Albtraum beginnt. Für Sandy ist einer der Männer kein Unbekannter …
Der Thriller ist wirklich gutgeschrieben. Beim Lesen habe ich immer mitgefiebert, ob und wie sie die armen Gefangenen sich vielleicht aus der Gewalt dieses Psychos Nick befreien können. Bei so viel nazistischer Selbstherrlichkeit gepaart mit absoluter Gewissenlosigkeit kann man als Leser einfach nur kribbelig werden. Am liebsten hätte ich selbst eingegriffen.
Ich frage mich immer noch, wodurch Nicholas so geworden ist – war es die Unfähigkeit seiner Mutter ihm Werte und Grenzen zu vermitteln oder hat er diese bestialische Ader bereits im genetischen Erbgut erhalten? Dieses Buch hat mich echt aufgewühlt und ich kann es jedem Thriller-Liebhaber wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 26.08.2016
Bierach, Barbara

Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1


sehr gut

Charles Fitzpatrick, ein angesehener protestantischer Geistlicher wird in Sligo, seinem irischen Heimatdorf, erdrosselt in seinem Haus ausgefunden. Spuren gibt es am Tatort so gut wie keine, so dass Emma Vaughan als Ermittlerin lange im Dunkeln tappt, bis sie sich näher mit der Familiengeschichte der Fitzpatricks befasst. Ist Charles wirklich der saubere Biedermann für den ihn alle halten? Mehr verrate ich nicht.
Emma hat neben dem zu klärenden Mordfall noch weitere Baustellen. So muss sie die Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn in den Griff bekommen, muss sich mit ihrem Ex-Mann auseinandersetzen und Nachschub für ihr Tablettenproblem zu beschaffen wird auch immer schwieriger. Also eine Frau mit Ecken und Kanten, mir aber gerade deshalb von Anfang an sympathisch.
Um die Geschichte spannend zu gestalten hat die Autorin sie in drei verschiedene Zeitabschnitte unterteilt, die sich immer wieder abwechseln. Der Leser wird Stück für Stück an die Wahrheit herangeführt. Dadurch habe ich diesen Krimi als ausgesprochen spannend empfunden und er stellt in meinen Augen ein MUSS für alle Krimi-Liebhaber dar. Von mir gibt es eine 100%ige Leseempfehlung und 4 Lesesterne.

Bewertung vom 26.08.2016
Graham, Winston

Von Anbeginn des Tages / Poldark Bd.2


sehr gut

Im zweiten Teil dieser Familiensaga stehen wieder Ross und Demelza im Mittelpunkt. Ross hat hier so einige Spannungen und Emotionen zu glätten, aber auch die Erträge aus seiner Kupfermine gehen immer weiter zurück. Sein Cousin und einstiger Freund Francis entfremdet dich immer mehr und auch dessen Schwester Verity scheint mit ihrem Leben unzufrieden zu sein. Selbst Demelza sieht sich veranlasst hier einige Initiativen zu entwickeln. Ob das alles den gewünschten Erfolg hat, sollte jeder interessiert selbst lesen.
Ich empfand diesen zweiten Teil interessanter und abwechslungsreicher als den ersten. Vielleicht lag es zum Teil auch daran, dass ich die handelnden Personen bereits kannte und einige davon liebgewonnen hatte. Denn Ross, seine nicht unmittelbar erkennbare Menschlichkeit, die in erster Linie in seinem Gerechtigkeitssinn begründet ist, hat mich bereits in ersten Teil für ihn eingenommen. Demelza ist zwar sehr warmherzig, aber ihr Verhalten ist sehr impulsiv und damit oft unüberlegt was die Folgen angeht. Aber dadurch erhält dieses Buch ja auch seine Höhen und Tiefen in der Familiengeschichte der Poldarks.
Also ich habe dieses Buch als sehr unterhaltsam empfunden und kann es alles Liebhabern von Familiensagas uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.08.2016
Graham, Winston

Abschied von gestern / Poldark Bd.1


gut

Ross Poldark kommt nach dem Krieg aus Amerika zurück und findet nichts mehr
so vor, wie er es verlassen bzw. erträumt hat. Sein Vater ist während
seiner Abwesenheit gestorben, der Besitz in einem erbärmlichen Zustand und
seine Angebetete ist die Braut eines Anderen. Trotz dieser Widrigkeiten
versucht er seinen Besitz zu halten, setzt sich über gesellschaftliche
Konventionen hinweg und hat dadurch so manche Hürde zu nehmen.
Winston Graham lässt die Geschichte um 1780 in Cornwall spielen und ihm
gelingt es durch die Wortwahl und die Dialoge recht gut den Leser in diese
Zeit zurückzuversetzen. Hier nur ein Beispiel zur Umschreibung, dass man im
Streit auseinandergegangen ist: „Wir schieden in gegenseitiger Abneigung.“
Der Leser muss gewillt sein sich darauf einzulassen. Ich fand das mitunter
recht amüsant. Was mich allerdings gestört hat, waren die ellenlangen
Beschreibungen der Gegend, der Natur und der Kleidung. Ich gebe es zu: da
bin ich über die Absätze geflogen. Diese Passagen habe meine Lesefreude
etwas getrübt. Die Dialoge zwischen den handelnden Personen waren dagegen
angenehm, zum Teil spritzig und sehr unterhaltsam.
Ross, so zielbewusst, geradlinig und wortkarg er auch sein mag, gefällt mir
als Romanfigur. Wenn er auch manchmal wie ein rüder Brummbär auftritt, so
hat er doch einen weichen Kern.
Für alle Leser, die sich in das 18. Jahrhundert zurückversetzen lassen
wollen, ist dies hier ein recht unterhaltsamer Roman.

Bewertung vom 26.08.2016
Ng, Celeste

Was ich euch nicht erzählte


sehr gut

In Ohio wächst Lydia mit ihren beiden Geschwistern Nath und Hannah in einer Familie auf, die irgendwie anders ist. Ihr Vater ist chinesischer Abstammung und ihre Mutter ist amerikanischer Abstammung. Das berufliche Ziel ihrer Mutter Medizinerin zu werden, gibt sie auf, als sie James Lee kennenlernt, sich in ihn verliebt und schließlich mit Nath von ihm schwanger ist. Ihren Traum kann sie nicht wirklich vergessen, obwohl noch zwei weitere Kinder diese Familie vervollständigen.
Doch dann erscheint Lydia mit 16 Jahren eines Morgens nicht zum Frühstück, wird später dann nur noch tot aus dem nahe gelegenen See geborgen. War es Mord oder war es Selbstmord? Lest selbst …
Die Familiengeschichte ist sehr einfühlsam geschrieben. Ich muss sagen, obwohl ich das Buch nun ausgelesen habe, beschäftigt es mich gedanklich noch immer weiter. Es ist doch vorstellbar, welche Ängste ein kleines Kind entwickelt, wenn die Mutter die Familie und somit auch sie kommentarlos im Stich lässt. Die Mutter habe ich beim Lesen immer mehr gehasst, ja richtiggehend gehasst. Wie kann man seine Familie im Stich lassen? Denn auch wenn das ein Jahrzehnt vor dem Tod von Lydia passiert ist und sie auch wieder zurückkam, sehe ich doch darin die Ursache für das Familienunglück. Wie man merken kann, bin ich immer noch sauer auf Marilyn Lee. Herzergreifend fand ich auch die Beschreibungen zur jüngsten Tochter Hannah. Dieses Mädchen, die ja im Grunde total feinfühlig ist, hat in der Familie ja kaum Beachtung, Liebe und Anerkennung gefunden. Ich wäre nicht verwundert, wenn Hannah an dieser Familie zerbrochen und auf die schiefe Bahn geraten wäre.
Insgesamt vergebe ich 4 Lese-Sterne für diesen aufwühlenden, gefühlvoll geschriebenen Roman.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.