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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2017
Stäber, Bernhard

Kein guter Ort


ausgezeichnet

Arne Eriksen arbeitet in Südnorwegen als Psychiater an einer Klinik. Ihn faszinieren die Geschichten um die Rabenschlucht und das darin seit dem Tod zweier Menschen leerstehende Hotel. Als seine Freundin, Kari Bergland, bittet sich therapeutisch um die drogenabhängige Tochter ihres Chefs anzunehmen. Nimmt die spannungsgeladene Geschichte seinen Lauf ….
Ich war erst skeptisch: ein Münchener der versucht auf die Welle der Skandinavien-Krimis aufzuspringen? Aber dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Diese Mischung aus Beschreibungen der Natur, der Verwurzlungen und Denkweise der Sami und der europäischen Sichtweise ist dem Autor wunderbar gelungen. Mich hat die Figur des Arne beeindruckt. Nimmt Drogen in Form von getrockneten Fliegenpilzen zu sich, um eine andere Sicht auf die Dinge zu erhalten. Alle Achtung! Auch mit seiner zaghaften Zuneigung zu Kari hat er bei mir gepunktet. Alle Figuren sind glaubhaft, realistisch dargestellt und was das Wichtigste ist: die Spannung in diesem Krimi ist stets auf einem hohen Level. Immer denkt man beim Lesen: was passiert denn nun wieder?
Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und kann dieses Buch allen Krimi-Fan wärmstens weiterempfehlen. Von mir gibt’s daher 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.07.2017
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


sehr gut

Phil Brennan ermittelt zu einem Doppelmord. Eine junge Frau und ihr Kleinkind wurden mittels Armbrust ermordet. Zur Tat bekennt sich der selbsternannte Rechtsprecher und es wird nicht bei diesen beiden Morden bleiben.
Mir hat der Thriller ausgesprochen gut gefallen. Gleich zu Anfang, als das brutale Vorgehen des Rechtsprechers geschildert wird, wie der Lebensgefährte von ihm vor eine so schwerwiegende Entscheidung gestellt wird. Das hat mich schon gepackt. Während der ganzen Zeit ist mir beim Lesen das Weglegen des Buches äußerst schwergefallen. Denn die Suche nach dem Rechtsprecher ist nicht der einzige Brennpunkt in dieser Geschichte. Auch Phils Ehefrau Marina, die die Polizei als Psychologin unterstützt gerät an eine seltsame Frau (mehr will ich nicht verraten). Das macht die Spannung dieses Buches aus.
Die Figur des Phil Brennan, sein Umgang mit den Kollegen, seine Liebe und Fürsorge zu seiner Ehefrau, seine Selbstzweifel – all das hat ihn in meinen Augen sympathisch gemacht.
Stilistisch fand ich es von der Autorin auch sehr gut, dass die „Brennpunkte“ immer abwechselnd weitererzählt, erst allmählich miteinander verwoben wurden, so dass die Spannung bei mir bis zum Schluss immer auf einem recht hohen Level geblieben ist. Lediglich als der Rechtsprecher seine Dialoge mit dem Rechtsanwalt geführt hat, war mir dieser Abschnitt zu ausführlich.
Stellenweise war ich auch erstaunt, welche Entwicklungen der Fall nimmt. Oftmals habe ich damit überhaupt nicht gerechnet.
Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.07.2017
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf / Die Henkerstochter-Saga Bd.7


ausgezeichnet

Zwölf in den Rat gewählte Henker aus Bayern treffen sich zur Klausur in der Münchner Aue.
Doch ihr Treffen wird von grausamen, auf Henkerart ermordeten jungen Frauen überschattet.
Da Jakob Kuisl, der Schongauer Scharfrichter mit seiner gesamten Familie nach München angereist ist, versuchen alle, jeder auf seine Weise diese Mordserie aufzuklären.
Ich muss sagen: ich bin begeistert von diesem historischen Krimi. Obwohl dies war mein erster Roman aus der Henkerstochter-Serie war, ist es mir leicht gefallen die Familie um Jakob Kuisl kennen und mögen zu lernen. Dabei haben die Söhne von Magdalena Peter und Paul am besten gefallen. Der draufgängerische Paul, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht, und im Gegensatz dazu der harmoniebedürftige, vor seinen Taten erst den Kopf befragende Peter – unterschiedlicher können zwei Brüder wohl nicht sein. Obwohl Magdalena Fronwieser als Henkerstochter mit den Titel des Buches prägt, ist in meinen Augen ihre Rolle hier eher klein, wenn auch nicht weniger gefährlich. Manchmal habe ich mich beim Lesen gefragt: wie kann sie als Mutter sich solcher Gefahren aussetzten? Ich wüsste gerne wovon der vom Autor versprochene neue historische Roman handeln wird. Denn Jakob scheint mir nun in die Jahre gekommen zu sein und sicher bald in Ruhestand zu gehen. Außerdem wird ja nun ein Teil der Familie in Schongau und der andere in München wohnen. Ich bin jedenfalls schon mal gespannt.
Toll fand ich auch, welche Mühe Oliver Pötzsch sich am Ende des Romans gemacht hat und uns als Leser noch historische Touren durch München und Umgebung vorgeschlagen hat. Tolle Idee, Danke!
Von mir gibt’s für diesen historischen Krimi 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.06.2017
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Durch Zufall wird bei einer Polizeiübung die Leiche einer jungen, bereits seit Jahren toten Frau gefunden. Da aufgrund des Fundortes ein natürlicher Tod ausgeschlossen wird, beginnen Kriminalhauptkommissar Dühnfort und sein Team mit ihren Ermittlungen. Ein Verwirrspiel, bei dem nicht nur die 3 heiligen Affen, sondern sogar ein vierter eine Rolle spielt, beginnt und die Münchner Kripo tappt lange im Dunkeln…
In meinen Augen ist dies der bisher beste Fall von Dühnfort. Gleich von Anfang an war ich von der Geschichte gefangen, was sicher auch daran lag, dass ich genauso unsicher war wer der Mörder ist die Dühnfort. Dieser Mann, der nicht nur ein brillanter, oft auch an auf sein Bauchgefühl hörender, Ermittler ist, kommt in diesem Krimi auch mit seinem Umgang mit den Problemen im privaten Bereich unwahrscheinlich positiv rüber. Den Kerl muss man einfach mögen.
Die Handlung ist so verworren, die menschlichen, häuslichen Abgründe so krass, dass man bis fast zum Schluss nicht weiß wer der Mörder ist. Und somit hält sich die Spannung permanent auf hohem Niveau. Was mich auch beeindruckt hat, waren die Beschreibungen zu den Wehrkammertoren im Münchner Untergrund. Da hat die Autorin aber intensive Recherche betrieben und dieses Wissen uns wunderbar vermittelt.
Ich bin jedenfalls von diesem Krimi begeistert und darum gibt es von mir auch 5 Lesesterne und eine 100%ige Weiterempfehlung.

Bewertung vom 11.06.2017
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2


sehr gut

Eine Prostituierte wird brutal ermordet. Kommissar Tommy Bergmann wird mit den Ermittlungen betraut und stellt Parallelen zu Morden in den 80er Jahren fest. …
Tommy Bergmann ist in meinen Augen ein streitbarer Typ. Er hat nicht nur mit dem Fall zu kämpfen, sondern auch mit den „schwarzen Löchern“ in seiner Kindheit. Im Laufe der Handlung fand ich ihn dann aber doch liebenswert, eigentlich tat er mir leid.
Ich hatte anfangs so einige Schwierigkeiten gehabt in die Handlung einzutauchen, was sicher auch an den vielen handelnden Personen mit für deutschsprachige Leser gewöhnungsbedürftigen Namen lag. Aber als ich diese Schwelle überwunden hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Jede der Hauptfiguren hat in diesem Buch ihr eigenes Kama mit dem sie zu kämpfen hat. Doch irgendwie hängt auch dadurch alles zusammen. Seelisch gefestigt ist da keiner und das macht die Sache spannend.
Was mich ein bisschen gestört hat ist, dass manche Details mehrmals bis ins Detail beschrieben waren. Ich denke da z.B. an die Verfahrensweise der Sicherheitsschleuse in der psychiatrischen Sicherheitsverwahrung.
Insgesamt betrachtet hat mir dieser Thriller aber ausgesprochen gut gefallen. Ohne viele blutige Beschreibungen der Morde ist es dem Autor gelungen hier einen spannenden Psycho-Thriller zu schreiben bei dem man sich wunderbar unterhalten fühlt.
Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.06.2017
Obermeier, Manuela

Tiefe Schuld / Toni Stieglitz Bd.2


sehr gut

Im Wald wird die Leiche einer Frau gefunden. Trotz eingeschlagenem Schädel deutet alles auf ein Sexualdelikt hin. Und wieder einmal ist Toni Stieglitz während der Ermittlungen mit sich und der Umwelt in Zwietracht, was nicht zuletzt an ihren bisherigen negativen Erfahrungen mit ihrem Ex liegt. Der Autorin gelingt es wunderbar dem Leser einen leichten Einstieg in den Kriminalfall zu ermöglichen. Ihr Schreibstil gefällt mir – er ist locker, die Dialoge spritzig und zum Teil auf zum Schmunzeln.
Da ich auch bereits den Teil davor gelesen habe (ist aber keine Bedingung für das Lesen dieses Krimis) kam es mir vor, als ob ich alte Bekannte wieder getroffen habe.
Außerdem beschreibt Manuela Obermeier auch immer wieder sehr anschaulich und einfühlsam die seelische Pein von Toni während ihrer Ermittlungen. Denn der Fall zeigt immer mehr Parallelen zu ihrer verkorksten Beziehung zu Mike, ihrem Ex. Sicher ist Toni während der Ermittlungen auch nicht immer so objektiv wie sie es eigentlich als Kommissarin sein sollte. Aber gerade darum ist sie mir beim Lesen menschlich, liebenswert, glaubhaft und sympathisch vorgekommen. Ich mag diese Hauptfigur!
Z.B. hat mir die Stelle als Toni Stieglitz das erste Mal die Tote im Wald sieht und mit ihr Zweisprache hält sehr gut gefallen. Denn daraus kann man ja ableiten, welch hohes Maß an Empathie diese Kommissarin bei der Arbeit entwickelt.
In meinen Augen ist der Autorin mit diesem Buch wieder ein wunderbar spannend zu lesender Krimi gelungen. Von mir gibt‘s 4 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.05.2017
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1


ausgezeichnet

Ja, es muss nicht immer Kommissar XY in einem Krimi als herausragende Hauptfigur sein. Martin Bauer -Polizeiseelsorger- reicht aus einen unterhaltsamen, spannenden Krimi zu schreiben.
Denn Bauer ist nicht nur einfach Pfarrer und/oder Seelsorger, sondern auch beharrlich, empathisch, hinterfragt auch mal seinen Glauben und seine Zuversicht in Gott und greift auch mal zu unkonventionellen Methoden. Den Typ muss man einfach mögen!
Die Geschichte ist nicht einfach gradlinig als Mord-/Selbstmordermittlung erzählt, sondern beinhaltet auch viele Queer-Verwicklungen, was den Krimi in meinen Augen abwechslungsreich und spannend macht.
Da hier Pfarrer Bauer die Hauptrolle bei den Ermittlungen spielt durch seine Denkanstöße, Einwände und Starrsinnigkeit, ist dies mal ein Krimi, der die Polizei nicht unbedingt als Helden darstellt.
Mir hat das Buch ganz wunderbar gefallen. An keiner Stelle kam Langeweile auf. Ich musste einfach weiterlesen. Ein herrlich spannendes, aber auch zum Nachdenken anregendes Buch.
Ich freue mich schon auf den Folgeband, der 2018 herauskommt. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.05.2017
Rehn, Heidi

Das Haus der schönen Dinge


sehr gut

Erzählt wird in diesem Buch die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie Hirschvogl, welche in München am Rindermarkt sich Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Traum vom Kaufhaus der schönen Dinge erfüllt.
Sehr einfühlsam beschreibt Heidi Rehn die Charaktere der Hauptfiguren. Interessant und wunderbar umgesetzt fand ich die damalige Sprach- und Denkweise. So wurden auch zwischen engsten Freundinnen die Worte wohl überlegt. Gerade Lily hat mich mit ihrer Energie, ihrem Einfühlvermögen, ihrem Organisationstalentstark für dich eingenommen. Trotz der Tiefschläge, die sie sowohl im Privat- wie auch im Berufsleben hinnehmen musste, trotz der Enttäuschungen und Intrigen, die sie gerade von Seiten ihrer besten Freundin erlebt hat, verlor sie nie den Mut und konnte verzeihen. Manchmal war sie in meinen Augen etwas zu gutmütig. Während des Lesens war ich überrascht, dass es schon damals Arbeitgeber gegeben haben soll, die sich um Kranken- und Rentenversorgung ihrer langjährigen Angestellten gekümmert haben.
Während des Lesens erfährt man mit welchem Einfallsreichtum und Mitteln diese jüdische Kaufmannsfamilie immer wieder versucht mit ihrem Kaufhaus aufzufallen und als Erste mittels neuer Ideen oder Produkte in aller Munde zu sein. Das klingt alles sehr glaubwürdig und entspricht wohl den Anfängen des heutigen Marketings. Auch über die privaten Sorgen und Nöte der Hirschvogls und dessen Freundeskreis werden sehr anschaulich geschildert, was der Handlung Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit verleiht.
Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und bin für Stunden in eine durch viele Veränderungen und Wirrungen deutscher Geschichte (auf die man nicht unbedingt stolz sein kann) entführt worden. Von mir gibt’s daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 4 Lesesterne.

Bewertung vom 01.05.2017
Löffler, Rainer

Der Näher / Martin Abel Bd.3


ausgezeichnet

Eigentlich wurde Martin Abel, der noch von seinem letzten Fall gesundheitlich etwas angegriffen war, zu einem leichten Fall nach Gummersbach geschickt. Doch dieser Fall hat es in sich und die örtliche Polizei sieht seine Anwesenheit auch nicht gerade mit Wohlwollen.
Ein wirklich spannender Thriller, den Rainer Löffler hier zu Papier gebracht hat. Ich war von Anfang an von dem Geschehen gefesselt, was nicht zuletzt auch daran lag, dass die Spannung während des gesamten Krimis sich auf hohem Level gehalten hat.
Die unterschiedlichen Charaktere sind wunderbar und nachvollziehbar beschrieben. Martin Abel hatte von Anfang an meine volle Sympathie. Um an die Wahrheit zu gelangen ist er auch mal unerlaubte Wege gegangen. Also nicht immer Dienst nach Vorschrift. Das hat mich sehr für ihn eingenommen. Ganz im Gegensatz zum Leiter des Kommissariats in Gummersbach. Der hat ja einen unwahrscheinlichen Kontrollzwang und hat seinen Kollegen und auch Abel das Leben recht schwer gemacht.
Fast bis zum Schluss bleibt man als Leser beim Raten, wer denn nun der eigentliche Täter sein soll. Ich kann nur für mich sprechen: ich habe das nicht im Mindesten geahnt. Aber so sollte ein Thriller ja auch sein, spannend, unerwartete Wendungen und ein lange unerkannter Täter. Von mir gibt’s deshalb auch 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.04.2017
Prammer, Theresa

Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3


gut

Mit dem Lesen dieses Krimis habe ich mich sehr schwer getan. Für die Hauptfiguren: Carlotta Fiore, ihrem Vater Konrad Fürst und auch ihrem Ehemann Hannes Fischer konnte ich keine Sympathien aufbringen. Meine Lesegeduld wurde am Anfang auf eine harte Probe gestellt. Denn Carlotta, genannt Lotta, ist mir bei Antritt ihrer durch Beziehungen zum Polizeipräsidenten neu angetretenen Stelle mit ihren Selbstzweifeln und dem auf und ab ihrer Gefühle >vergleichbar mit dem Rhythmus eines Jojos< mächtig auf die Nerven gegangen. Selbst während ihrer Therapie sagt sie nicht die Wahrheit. Wie soll ihr denn dann geholfen werden? In meinen Augen ist durch dieses sehr ausführlichen Beschreibungen der Selbstzweifel und Unsicherheiten der eigentlich (Selbst)Mord zur Nebensächlichkeit geworden. Spannung habe ich beim Lesen so gut wie nie gespürt. Ich hatte mir mehr von diesem Krimi versprochen und würde darum auch keine Leseempfehlung aussprechen wollen. Tut mir leid. Von mir gibt’s darum auch nur 3 Lese-Sterne.