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gaby2707

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Insgesamt 2029 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2021
Widmark, Martin

Weihnachten in Valleby / Detektivbüro LasseMaja Bd.31


ausgezeichnet

Ein spannendes Weihnachtsfest

Lasse und Maja gehen in der schwedischen Stadt Valleby, wo fast jeder jeden kennt, gemeinsam zur Schule und betreiben in ihrer Freizeit ein Detektivbüro. Nun ist der 24. Dezember und sie wollen ihren Mitmenschen ein frohes Fest wünschen. Aber dabei geht einiges schief.
Was?, das müsst ihr beim Lesen des Buches selbst herausfinden. Wie so viele andere Dinge auch noch.

Auf den ersten beiden Doppelseiten bekomme ich einen stadtplan von Valleby, damit ich mich beim Ermitteln auch zurecht finde und immer mal nachschauen kann, wo ich gerade bin oder wohin ich gerade will.
Auf der nächsten Doppelseite lerne ich Lasse und Maja kennen und bekomme erklärt, wo ich die Aufgaben finde, die es zu erledigen gibt und wo ich die Auflösungen finde.
Dann noch eine Doppelseite mit den Menschen, mit denen ich es in dieser Geschichte zutun bekomme: von Polizeiinspektor bis zum "Weihnachtsmann" habe ich nun alle Gesicher gespeichert.

Dann beginnt die Geschichte von einem Weihnachtsfest, das sich Lasse und Maja ganz anders vorgestellt hatten. Das aber dann doch noch ein sehr schönes Ende findet.
Die Geschichte mit dem Stromuasfall, die sich Martin Widmark ausgedacht hat, ist auch noch mit einigen Fragen und Rätseln gespickt, die die jungen Leser lösen müssen. Mir gefallen auch die markanten Illustrationen von Helena Willis sehr gut, die sich toll in den Text eingliedern und diesen noch verstärken.

Eine spanndende Geschichte aus Valleby, die Kindern ab 8 Jahren bestimmt großen Spaß machen wird.

Bewertung vom 10.10.2021
Copia, Esther

Hinter hessischen Gittern


ausgezeichnet

Interessante Einblicke in den Gefängnisalltag

Maria Saletti arbeitet mitten in der Altstadt von Dieburg im Männergefängnis der JVA. Als in der Nähe in einem Baggersee die Leiche einer Frau gefunden wird, fällt der Verdacht auf einen Freigänger der Anstalt, Frank Hattinger. Doch warum ist sein Freigang ausgerechnet an dem Tag, als der Mord an der Frau geschah, nicht im Ausgangsbuch verzeichnet? Und warum werden Maria plötzlich unverschämte Sachen unterstellt und sie an die Pforte versetzt? Maria gibt nicht auf. Sie will diese Missverständnisse ausräumen, ihren guten Ruf wieder herstellen und vor allem ist sie sicher, dass Frank Hattinger der Täter ist.


Mit dieser Geschichte bringt mich die Autorin Esther Copia mit einem Ort zusammen, den ich normalerweise lieber von außen sehe. Da die Autorin selbst in diesem Umfeld arbeitet, sich also in einer JVA auskennt, kommt ihre Geschichte so real rüber, dass es mir an manchen Stellen kalt den Rücken runter gelaufen ist.
Ich lerne die Abläufe und den Alltag in der JVA kennen, bin bei Zellenkontrollen dabei und habe Mitleid mit einem Gefangenen, der von Hattinger arg gequält wird.
Esther Copia hat einen sehr bildhaften Schreib- und Erzählstil, der sofort Bilder in meinem Kopf hat entstehen lassen und der mein Kopfkino angeworfen hat. Hier und da habe ich es allerdings ausgeschaltet…

Die Menschen, denen ich hier begegne sind nicht alle sympathisch. Aber gerade Maria Saletti, der Sicherheitsdienstleiter Jan Gerber und Kommissar Alexander Neubert vom LKA Wiesbaden mag ich sehr. Auch ein Gefangener hat es geschafft, meine Sympathien zu gewinnen. Es ist nicht Frank Hattinger. Alle anderen bekommen durch ihr Handeln eher negative Züge, kommen aber ebenso glaubwürdig, echt und menschlich rüber.

Obwohl mir schon bald klar war, wer hier ein falsches Spiel spielt, hat das dem Lese- und Mitrategenuss keinen Abbruch getan. Noch konnte ich ja nicht ahnen, in welche Richtung sich die Auflösung, die mich dann doch noch überrascht hat, gehen würde.
Der Spannungsbogen, der sich langsam aufbaut, hält sich durchgängig hoch und hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.

Der Kriminalfall und vor allem die Geschehnisse in der JVA haben mir spannende und interessante Lesestunden geschenkt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich als Leserin die Bekanntschaft mit Maria und Alex demnächst noch weiter ausbauen könnte.

Bewertung vom 10.10.2021
Kruschak, Ronald;Engelhardt, Michael

Ein Dino namens Fred


ausgezeichnet

Ein tolles Dino Abenteuer

Beim Vorlesen von „Ein Dino namens Fred“ wurden gleich auf der ersten Seite die Ohren meines kleinen Enkels groß. Denn dort ist ein persönlicher Brief an den kleinen Zuhörer abgedruckt, in dem auch erklärt wird, warum wir noch nie einen Dinosaurier gesehen haben.
Und dann geht es auch schon los. Ein kleines rotes Flugzeug taucht über dem Land der Dinosaurier auf. Es landet und heraus kommt Annegret,ein neunjähriges Mädchen mit wuscheligen Locken und einer blauen Latzhose. Mit ihrem Zeitreise-Fluggerät Komet kann sie in jede Zeit reisen, die sie gerne möchte. Und nun ist sie zu den Dinosauriern gereist und lernt Fred kennen. Sie zeigt keinerlei Angst und spielt mit den Dinos deren Spiele. Auf der nächsten Seite treffen wir auf eine riesige T-Rex-Dame, die das kleine rote Flugzeug für ein Dinoei hält und es ausbrüten will. Doch langsam muss Annegret zurück in ihre Welt, wo ihre Oma bestimmt schon auf sie wartet. So kommt es, dass Fred und der T-Rex zusammen mit Annegret in die Jetztzeit reisen. Auch hier erleben die Drei spannende und auch lustige Abenteuer und Momente, bis Oma die Menschen ablenkt, damit Annegret die beiden Dinos wieder zurück in die Vergangenheit fliegen kann.
Das Ende der Geschichte weist darauf hin, dass wir bestimmt noch mehr von Fred und Annegret hören und lesen werden.

Die Illustrationen von Ronald Kruschak sind so farbenfroh und ziehen die Blicke magisch an. Es gibt so Vieles zu entdecken, fast wie auf einem Wimmelbild. Durch Annegret finden sich nicht nur Jungs in der Geschichte wieder, was mir persönlich sehr gut gefällt. Warum soll es nicht auch weibliche Dinofans geben.

Zum Schluss bekomme ich noch eine genaue Anleitung zum Nähen einer Dino-Handpuppe aus einem abgetragenen alten Pulli. Die lässt sich auch leicht nur mit Nadel und Faden fertigen. Hier ist dann doch die Hilfe von Mama oder Oma gefragt.

Eine spannende Dino-Geschichte, die nicht nur den Kindern Spaß macht. Auch ich freue mich schon auf ein wiederlesen mit Fred und Annegret.

Bewertung vom 08.10.2021

Warte, bis es dinkel wird


sehr gut

Geschichten für Genießer

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ – das beweist dieses kleine Buch mal wieder auf eine ganz eigene Weise. In kleinen Gedichten und Geschichten aus den verschiedensten Ecken der Koch- und Genießerkunst erzählen Mascha Kaléko, Thilo Bock, Mark Twain, Max Goldt, Willy Astor, Horst Evers, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky, Janine Wagner, Nils Heinrich, Rayk Wieland, Bertold Brecht, Christin Henkel und Susi Groth ihre „Erlebnisse“.

Über einem „splitternackten Einkaufszettel“ habe ich mich köstlich amüsiert. Auch der versuchte Einkauf in einem Unverpackt-Laden und der Versuch, die Herkunft der Currywurst zu klären haben mich bestens unterhalten. Aber auch die anderen Geschichten und Gedichte sind absolut lesenswert.

Ein tolles Geschenk nicht nur für alle, die gerne kochen und alle die gerne essen.

Bewertung vom 08.10.2021
Eimer, Petra

Weihnachten mit Juli / Juli Bd.2


ausgezeichnet

Es wird ein gelungenes Weihnachtsfest

Der Dezember naht und somit steht Weihnachten bald vor der Tür. Die Tierischen Vier Paul, Max, Anna und Pferdedame Juli machen schon Pläne, was sie in der Vorweihnachtszeit alles zusammen unternehmen und machen wollen. Da zieht auf dem Nachbargrundstück ein neuer Nachbar ein. Herr Sauber ist, wie sein Name schon verrät, sehr pingelig und er meint auch an einer Pferdeallergie zu leiden.
Wie die Kinder es schaffen, dass sie und Herr Sauber und sogar Juli Freunde werden, davon handelt diese Geschichte.

Sehr gut gefallen hat mir, dass am Anfang des Buches für alle Neueinsteiger wie mich nochmal erklärt wird, wie Juli zu Paul kam und wie sich dann Die Tierischen Vier gegründet haben.

Ich finde es toll, wie die Autorin es schafft, Bilder und Schrift zu einer Einheit zu verbinden. Dazu die Sprechblasen, die sich ebenfalls gut in das Bild einpassen.
Sehr gut auch, dass die Kinder sich nicht gegen den „bösen“ Nachbarn verbünden. Im Gegenteil – sie versuchen ihm beim Umzug zu helfen, heißen ihn sogar mit einem Plakat und selbstgebackenen Plätzchen in der Gartenstraße willkommen. Dszu sollen sich seine Katze Emma soll sich sogar mit Juli anfreunden. Als zum Schluss alle gemeinsam am Weihnachtstisch sitzen, sogar Anna mit ihren Eltern, die normalerweise gar kein Weihnachten feiern, ist das ein sehr schönes Bild. Da spielen Alter, Konfession, Kulturen und die verschiedenen Auffassungen keine Rolle mehr. Einfach ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gelungenes Miteinander.

Im Epilog sprechen die Bilder für sich alleine. Mit einem Pferdeqiuz und zwei Bildern, die sich durch 10 Fehler unterscheiden, die man finden muss, wird das Buch gekonnt abgerundet.

Ein tierischer Spaß an Weihnachten ohne/mit Juli, der auch den Kindern richtig gut gefallen hat. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer mit den Tierischen Vier.

Bewertung vom 08.10.2021
Bardola, Nicola

Mercury in München


ausgezeichnet

Einfach „flamboyant“

Freddie Mercury, eine der schillerndsten und charismatischsten Personen der Rockgeschichte, den ich in seinen Jahren als Sänger der Gruppe Queen sehr verehrt habe, wäre in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden. Passend dazu ist im Wilhelm Heyne Verlag München ein interessantes Buch über den Mann erschienen, der einige seiner Jahre auch in München verbracht hat.

Gleich nachdem ich das Buch aufschlage, bekomme ich eine Übersichtskarte von München, auf der 19 von 50 Stationen des bekannten Queen-Sängers Farrokh Bulsara, überall bekannt als Freddie Mercury, hier in München aufgezeichnet sind. Die restlichen Stationen erfahre ich auf einer detaillierteren innerstädtischen Karte am Schluss des Buches. Hier schaue ich immer mal wieder nach, wenn ich beim Lesen gerade nicht sicher bin, wo ich mich – zusammen mit Freddie – gerade aufhalte. Vieles hat sich seitdem leider stark verändert.

Nach einem zusammenfassenden Vorwort steigt der Autor Nicola Bardola in den ersten von vier übergreifenden Teilen der Geschichte ein. Als Münchnerin habe ich damals zwar mitbekommen, dass Queen und vor allem ihr Frontsänger des öfteren in München waren. Doch von den meisten dieser vielen kleinen Episoden in meiner Stadt erfahre ich erst hier in diesem Buch. Und ich habe immer wieder mal schmunzeln müssen.
Natürlich war ich auch ab August 2014 nicht nur einmal in der Queen-Ausstellung "One Magic - One Vison" im Rockmuseum München im Olympiaturm. Habe mir die vielen Exponate angeschaut und in der Vergangenheit geschwelgt. Er war schon ein ganz eigener Typ.
Beim Lesen des Buches kommen so viele Erinnerungen, z.B. auch an ein Konzert in der Rudi-Sedlmayer-Halle und in der Olympiahalle, wieder hoch.

Toll finde ich, dass die vielen einzelnen Geschichten auch immer wieder mit kleinen schwarz-weiß Bildern abgerundet werden. Ganz besonders ist für mich der Innenteil, wo ich auf 16 Seiten spitzenmäßige Farbfotos bekomme.

Ein sehr interessantes Buch über den Frontmann von Queen aus seinen 6 Jahren in der bayerischen Landeshauptstadt, wo er einfach nur Mensch sein konnte und durfte. Wo er seine Freunde, Freundinnen und Liebhaber hatte und aufregende Partys gefeiert hat. Und wo auch sehr viel in seiner Musik passiert ist.

Ein absolutes Zuckerl für alle Freddie Mercury und Queen Fans. Ich habe dieses Buch sehr genossen.

Bewertung vom 08.10.2021
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


gut

Klufti – wie ich ihn gar nicht mag

Zwei Tage vor Weihnachten. Die Vorbereitungen nehmen ihren Lauf, als Erika beim Baumschmücken von der Leiter fällt und Dr. Langhammer sie gleich ins Krankenhaus einweist. Dazu kommt, dass sich Yumikos Vater Yoshifumi Sazuka gerade in Deutschland aufhält und natürlich die Schwiegereltern seiner Tochter gerne besuchen möchte. Jetzt muss Kluftinger selbst ran.

Dass das nur schief gehen kann und was alles passiert, wenn Klufti auf sich allein gestellt ist, davon kann sich der Leser in diesem Buch überzeugen. Die Geschichte ist in 24 Kapitel unterteilt, die man gerade im Dezember sehr gut als „Adventskalender“ lesen kann. Da hat man jeden Tag etwas zum Schmunzeln. Mir persönlich gefällt Kluftinger hier in der Rolle des tollpatschigen und dummen August allerdings nicht so gut. Für mich ist es einen Touch drüber.

Mich hat es sehr gefreut, dass ich hier viele alte Bekannte wiedertreffe. Die Kabbeleien mit Dr. Langhammer sind immer sehr lesenswert. Besonders gefallen mir die Dialoge, deren gemeinsame Sprache sich der Japaner „Joschi“ und sein Freund Klufti-San sich ausgedacht haben. Aber egal wie, Hauptsache die beiden verstehen sich.

Das war´s dann aber auch schon mit dem Spaßfaktor. Mag sein, dass das eingefleischt Kluftinger-Fans, zu denen ich ich bisher auch gezählt habe, anders sehen. Meinen Geschmack hat das Autorenduo diesmal leider nur in einzelnen Sequenzen getroffen.

Bewertung vom 03.10.2021
Weber, Tanja

Betongold


ausgezeichnet

Geschichten aus München-Giesing

1974, als der Smokey, der Schani und der Moni noch Josef Frey, Martin Schanninger und Matthias Hinterkammer heißen, beginnt die Geschichte um eine wunderbare Freundschaft der drei und um ihr Leben in München-Giesing. Im Corona-Jahr 2020 sind alle drei Mitte 60 und der Schani, bis heute finanzkräftiger Immobilieninvestor, liegt mit seinen silbernen Schlangenlederstiefeln in der Baugrube in der Gietlstraße, wo bis vor kurzem noch das kleine Haus seiner Mutter stand. Oberkommissar a.D. Josef Frey, geplagt mit Morbus Bechterow im Rücken, lässt es sich nicht nehmen und versucht auf eigene Faust den Tod seines Spezls zu klären.


Als ich den Klappentext und die Leseprobe zu diesem Buch gelesen habe, war mir als Münchnerin klar, das muss ich lesen. Und ich bin immer noch ganz begeistert von dem Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt und einen Einblick in das Leben der letzten 50 Jahre von Giesing und seinen Bewohnern gibt.

Tanja Weber hat mit diesem Buch einen Krimi kreiert, der für mich nicht durch den Todesfall vom Schani so interessant und spannend wird, sondern vor allem durch die Rückblicke in die verschiedenen Lebensabschnitte der drei Jungs. Hier erfahre ich, wie aus ihnen die Männer wurden, die sie heute sind und die ihre Freundschaft über all die Jahre konserviert haben.

Die Autorin kommt mit sehr wenigen Protagonisten aus. Beim Lesen beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem von Morbus Bechterow „dem Russen“ gepeinigten ehemaligen Kriminalkommissar Josef Frey, den seine Freunde, seit er gegen seine Krankheit Canabiszigaretten raucht, nur noch Smokey nennen. Seine Frau Gabi hat ihn vor 15 Jahren verlassen und heute pflegt er zu ihr und ihrem neuen Lebensgefährten Klausi ein freundschaftliches Verhältnis.
Matthias Hinterkammer hat seinen Namen seiner an Krebs verstorbenen Frau Monique, die er aus Haiti mitgebracht hat, bzw. deren Kneipe „Bei Moni“ zu verdanken. Heute gehen die Freund also zum Moni, der die kleine Kneipe immer noch betreibt – obwohl fast keine Gäste mehr kommen. Seine Tochter Aymée und ihr Freund Tahiil halten hier ab und zu die Stellung.
Als dritter im Bunde der Martin Schanninger, der Schani, der sich vom Gerüstbauer zum Immobilienhai hoch gearbeitet hat und nicht viele Menschen seine Freunde nennen kann. Nur diese beiden sind ihm geblieben. Und nun ist er tot.
Es kommen und gehen auch noch ein paar andere Leute, die aber für die Geschichte in meinen Augen nicht ganz so wichtig sind. Alle sind sie sehr gut vorstellbar ausgearbeitet und haben sich in dem Film, der in meinem Kopf abgelaufen ist, schnell einen Platz gesichert.

Besonders gut gefällt mir die Sprache, die Tanja Weber hier verwendet. Sehr bildhaft und manchmal poetisch, meist einfach und ohne Schnörkel.
Es geht um einen toten Investor, um Stadtentwicklung, Mieten, Entmietung und Bodenpreise. Aber hauptsächlich geht es um Freundschaft und um den Münchner Stadtteil Giesing mit den Menschen, die hier leben. Hier auf den Straßen und Plätzen rund um die Tegernseer Landstraße und den Ostfriedhof habe ich mich richtig wohl gefühlt.

„Betongold“, eine interessante Zeitdokumentation mit einer kriminellen Geschichte als Nebenschauplatz. Ein Roman mit Tiefgang, mit lustigen und mit traurigen Episoden. Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2021
Busch, Ulrike

Das Camp beim Leuchtturm


ausgezeichnet

Mobbing – ein sehr ernstes Thema

Am Vormittag noch sprüht ein Schüler ein grünes Schaf auf den Rücken seines Poloshirts. Nun liegt der verschlossene, zurückhaltende und durchsetzungsunfähige Lehrer eines Sylter Privatgymnasiums Ove Matzen tot am Fuße des Wohnhochhauses in Westerland, wo er im 10. Stock alleine gelebt hat und nun über das Balkongeländer gestürzt ist. Hat er seinem Leben selbst ein Ende gesetzt? Oder ist es doch Fremdverschulden? Und wo ist Matzens Freundin Nala abgeblieben? Diese Frage müssen KHK Kuno Knudsen und sein Kollege KK Arne Zander bei ihren Ermittlungen nun klären.

Es ist nun schon der 7. Fall, den ich mit den beiden sympathischen Kommissaren der Kripo Wattenmeer kläre. Es war auch diesmal wieder richtig spannend und es hat mir großen Spaß gemacht, den beiden über die Schulter zu schauen und bei ihren Dialogen Mäuschen zu spielen. Dass auch diesmal das Private wieder einen Anteil gefunden hat, gefällt mir sehr gut. Da findet die Autorin immer genau die richtige Mitte. Sie hat mich hier zum Schluss so neugierig gemacht und ich bin so gespannt, wie es mit der Lebensplanung von Kuno und seiner Lebensgefährtin Bente weiter geht.
Ich freue mich auch immer, wenn ich weitere alte Bekannte, wie hier den Inselreporter Friedrich Fliegenfischer genannt EffEff, Kunos Bruder Okko oder den Biologieprofessor Dionysius Bubendey wiederlese. In diesem Fall kann ich gut verstehen, dass sich Dionysius Sorgen um seine Seminare rund ums Thema Wattenmeer macht, da auf Amrum gerade ein sozialbasiertes Training für nicht sozialisierbare Jugendliche stattfindet. Hier ist z.B. auch ein Jugendlicher aus der Klasse von Ove Matzen dabei.

Bei diesem Fall tun sich Kuno und Arne nicht leicht und es ist zum großen Teil der akribischen Spurensuche der Kriminaltechnik, hier von Inka Hoop, der Lebensgefährtin von Arne, zu verdanken, dass sie bald ein großes Stück weiter kommen.
Mobbing – ein Thema, das auch im wahren Leben immer wieder vorkommt, spielt in diesem Fall eine große Rolle. Die Gespräche hierzu, die die Kommissare mit einem Sozialarbeiter führen, waren für mich sehr aufschlussreich und interessant.
Auch ein kurzer Ausflug der Kommissare auf die Hallig Hooge hat mir interessante Einblicke in dieses abgeschiedene Marschinseldasein gebracht.

Autorin Ulrike Busch hat es auch diesmal wieder verstanden, mich mit vielen „Spuren“ auf eine Person anzusetzen, die dann doch nicht der Täter war. Von der perfekten Auflösung und dem mir dort präsentierten Täter war ich dann doch überrascht.

283 Seiten, aufgeteilt in 36 kurze Kapitel machen es leicht, zwischendurch mal schnell eine kurze Pause zu machen. Denn mehr ist bei dem Fall, der so spannend aufgebaut und sehr undurchsichtig scheint, nicht möglich. Ich bin durch die Seiten nur so geflogen.
Für Neueinsteiger in die Fälle der Kripo Wattenmeer: Alle Fälle sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Mir hat es aber sehr viel Spaß gemacht, die Kommissare von Anfang an bei ihrer Entwicklung zu begleiten.

Ein spannender Fall mit einem interessanten Thema haben auch diesmal bei mir für unterhaltsame Lesestunden gesorgt. Und ich freue mich heute schon auf ein Wiederlesen auf Sylt und Amrum.