Benutzer
Benutzername: 
Tara
Wohnort: 
Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1399 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2020
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Historischer Roman über Kinderheilkunde und die erste Liebe

„Zeit der Wunder“ ist der erste Band der „Kinderklinik Weißensee“- Reihe und das gelungene Debüt der Autorin Antonia Blum.

Nachdem die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow viel zu früh erleben müssen, wie ihre Mutter stirbt, wachsen sie in einem Waisenhaus auf. Als sich ihnen im Anschluss die Möglichkeit bietet gemeinsam als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißenau anzufangen, können sie ihr Glück kaum fassen. Während Emma voll und ganz in der Betreuung und Pflege der kleinen Patienten aufgeht, ist Marlene wissbegierig und möchte alles bis ins kleinste Detail über Kinderheilkunde erfahren. Gleichzeitig hat sie sich in den Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert verliebt und auch Emma macht erste Erfahrungen in der Liebe.

Der Schreibstil von Antonia Blum ist angenehm und lässt sich schnell und einfach lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert, sie wirken lebendig und authentisch. Die beiden Schwestern könnten kaum unterschiedlicher sein – Marlene ist offen und geht aus sich heraus, während Emma schüchtern und zurückhaltend ist - und auch die übrigen Personen werden facettenreich und interessant dargestellt. Dabei gibt es – wie im echten Leben – sowohl liebenswerte als auch ausgesprochen unsympathische Charaktere. Während Emma und Marlene es keineswegs immer leicht im Leben hatten, wird anderen alles in die Wiege gelegt, aber es wird deutlich, dass es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen.

Die Beschreibung des Klinikalltags hat mich direkt um 100 Jahre zurückversetzt. Die Mischung aus dem Privatleben der Schwestern und den Vorkommnissen im Krankenhaus ist ausgewogen, die medizinischen Details interessant und die Verknüpfung von Fiktion und Realität gut gelungen.

Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen und auch das Ende ist rund und stimmig, so dass die wichtigsten Fragen geklärt wurden, ich nun aber trotzdem gespannt auf die Fortsetzung warte.

Bewertung vom 19.12.2020
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Wenn Träume lebendig werden
„Miss Bensons Reise“ ist ein bezaubernder Roman der britischen Autorin und Schauspielerin Rachel Joyce.

Seit Magery Benson zehn Jahre alt war, träumte sie davon, den Goldenen Käfer vom Neukaledonien zu finden. Aber wie das so mit unerfüllten Träumen ist, sie beginnen zu verblassen, genau wie auch Magery Benson im Laufe der Jahre immer blasser und unscheinbarer wurde. Mit Mitte vierzig beschließt sie – nachdem sie in ihrem Unterricht von ihren Schülerinnen lächerlich gemacht wurde - sich auf die Reise nach Neukaledonien zu begeben, um dort den goldenen Käfer zu finden. Enid Pretty soll sie begleiten und mit ihr reisen. Enid ist das krasse Gegenteil von Miss Benson, sowohl äußerlich als vom Charakter her. Aber die beiden haben eines gemeinsam, sie haben beiden einen Traum.

Der Schreibstil von Rachel Joyce ist grandios und ich bin nur so durch die Seiten durchgeflogen. Einiges ist total überzogen, klischeehaft und nicht alles ist realistisch aber gerade dadurch ausgesprochen amüsant. Gemeinsam erleben die Protagonistinnen auf ihrer Reise so einige Abenteuer und man erfährt auch eine Menge aus ihrer Vergangenheit. Das Ganze ergibt eine ausgewogene Mischung aus bewegenden, traurigen, spannenden aber auch lustigen Momenten und Erlebnissen.

Bisher hatte ich keine Vorstellung von Neukaledonien, aber die Natur wurde während des Lesens vor meinen Augen lebendig und ich habe auch einige Fakten über Käfer aus diesem Buch mitgenommen.

Thematisch werden hier zahlreiche Themen angesprochen - Freundschaft, Zusammenhalt, Mut Träume und vieles mehr. Es fordert auf, einfach mal die Perspektive zu wechseln und seine Träume lebendig werden zu lassen.
Mich hat das Buch bestens unterhalten. Ich wurde mehrfach überrascht und kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 05.12.2020
MacGabhann, Tim

Der erste Tote


sehr gut

Brutal – aktuell – gesellschaftskritisch

„Der erste Tote“ ist der erste Teil einer Trilogie und das Debüt des in Mexico City lebenden Autors Tim MacGabhann.

Andrew und Carlos arbeiten als Reporter in Mexico, einem Land voller Brutalität und Korruption. Für ihren Job und eine gute Story riskieren sie einiges und als sie einen Toten, auf das Übelste zugerichteten Umweltaktivisten finden, werden sie von der Guardia Civil weggejagt. Damit ist ihre Neugierde geweckt und sie stellen Nachforschungen an, die Carlos mit seinem Leben bezahlt. Zunächst flieht Andrew, kehrt aber schon bald zurück um weitere Recherchen anzustellen und legt sich dadurch mit der dunklen Seite Mexicos an.

Der Schreibstil des Autors ist für einen Thriller eher ungewöhnlich. Die Handlung ist spannend, an vielen Stellen drastisch und sehr brutal, aber es gibt auch poetische Umschreibungen, Sätze, die ein wenig umständlich und ausufernd auf mich wirken und auch durchaus amüsante Passagen. Zahlreiche spanische Einwürfe vermitteln ein authentisches Mexico-Feeling wodurch der Roman atmosphärisch und lebendig wirkt.

Die Charaktere werden gut geschrieben und auch wenn die Anzahl in der Mitte des Buches enorm wächst, lässt sich problemlos der Überblick behalten. Andrew wirkt zu Beginn sehr zurückhaltend, entwickelt sich aber im Verlauf der Handlung weiter. Jeder für sich wirkt authentisch und nachvollziehbar.

Es dürfte jedem bekannt sein, dass Mexico kein friedliches Pflaster ist und genau das wird hier so richtig deutlich. Tim MacGabhann schildert auf das Deutlichste was für ein unsicheres Leben die Bevölkerung in Mexico führt und wie viel Angst im Alltag mitschwingt, da es keinen Schutz durch eine höhere Instanz gibt.

Dem Autor ist es gut gelungen die Zustände in Mexico zu vermitteln, man merkt, dass er weiß wovon er schreibt. Auch wenn es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, habe ich das Buch beendet, ohne das Gefühl zu haben, dass mir etwas fehlt. Die Handlung ist in sich abgeschlossen nur kleine Fragezeichen bleiben, die neugierig darauf machen, wie und wo es für Andrew weitergeht.

Abschließend findet man Informationen über das Buch, wodurch deutlich wird, welche Menge an Recherchearbeit dahinter steckt. „Der erste Tote“ ist ein Buch, das erschreckt und ein Gesicht von Mexico zeigt, welches deutlich macht, dass es dort nicht nur schöne Strände und Urlaubsfeeling gibt. Es ist gesellschaftskritisch und brutal. Wer einen reinen Thriller erwartet, könnte enttäuscht werden, da dieses Buch mehr bietet als nur Spannung.

Bewertung vom 29.11.2020
Gebert, Anke

Wo du nicht bist


ausgezeichnet

Dein ist mein ganzes Herz

„Wo Du nicht bist“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Begebenheit von der in Hamburg lebenden Autorin Anke Gebert.

Irmgard – genannt Irma – Weckmüller führt ein einfaches Leben und arbeitet als Verkäuferin in Berlin im KaDeWe. Mit ihrem Einkommen finanziert sie ihr Leben und das ihrer Schwester Martha, die nach einer Vergewaltigung ein Kind bekommen hat. Als Irma Erich Bragenheim – zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt und der ihre Gefühle erwidert - kennenlernt, ändert sich ihr Leben. Durch den Arzt lernt sie das Leben in den höheren gesellschaftlichen Kreisen kennen. Aber der Krieg und die Tatsache, dass Erich Jude ist, beendet schon bald ihr Glück. Erich wird ermordet und Irma ist allein. Obwohl Erich tot ist, bleibt Irma fest entschlossen ihr Eheversprechen einzulösen.

Irma ist eine unglaublich starke Frau, die zu ihrer Liebe steht, für ihre Liebe kämpft und ihr Ziel nicht aus den Augen verliert. Ihre Gedanken und Gefühle werden nachvollziehbar beschrieben. Obwohl sich alle um sie herum von ihr abwenden – Freunde, Kollegen und sogar ihre Schwester – steht sie zu Erich. Ihre Energie, die sie an den Tag legt, um Erich nach seinem Tod zu heiraten ist beeindruckend und bewundernswert. Erich ist ein charmanter und liebenswerter Mensch, der dem Naziregime zum Opfer gefallen ist. Martha, für die Irma so viel getan hat, entwickelt sich zu einer egoistischen Frau, die sich dem System / der Gesellschaft unterordnet.

Die Ereignisse der Zeit und wie sich die Menschen durch den Nationalsozialismus haben beeinflussen lassen, sind immer wieder erschreckend und werden hier authentisch und nachvollziehbar geschildert.

Sehr gelungen fand ich den Beginn des Buches mit einem Auszug aus der Operette „Das Land des Lächelns“, dem Text der Arie „Dein ist mein ganzes Herz“. Die Idee einzelne Zeilen des Textes als Kapitelüberschrift zu verwenden, gefiel mir einfach gut.

Mit ihrem Nachwort, historischen Dokumenten, Fotos von Irmgard Weckmüller und Erich Bragenheim hat die Autorin ihr Buch gelungen abgerundet. „Wo Du nicht bist“ ist kein unterhaltsamer Roman, sondern ein historisches Buch, das für mich eines meiner Jahreshighlights war.

Bewertung vom 29.11.2020
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

Ein gelungener Abschluss der Trilogie - spannend, dramatisch, emotional

Nach „Sophias Hoffnung“ und „Sophias Träume“ ist „Sophias Triumph“ der dritte Band der „Die Farben der Schönheit“-Trilogie von der Autorin Corina Bomann.

Ich war sehr gespannt auf den Abschluss der Reihe und wurde nicht enttäuscht. Sicherlich kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus den beiden vorherigen Bänden verstehen, aber ich finde gerade die Entwicklung der Charaktere - beginnend im Jahr 1926 - spannend und interessant und würde von daher empfehlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Die Handlung beginnt im Juli 1934 und schließt nahtlos an die Ereignisse aus dem zweiten Band an. Sophia und Darren sind glücklich und sehen der Zukunft positiv entgegen. Eigentlich hat Sophia einen beruflichen Neuanfang geplant, aber als ihre Freundin Henny auftaucht und dringend ihre Hilfe benötigt, ändert sie ihre Pläne und steigt wieder bei Helena Rubinstein ein, die ihr eine Menge möglich macht. Als sich herausstellt, dass Sophia keine Kinder bekommen kann und der Zweite Weltkrieg beginnt, ändert sich die Situation. Darren meldet sich freiwillig für den Krieg an der Front.

Der Schreibstil von Corinna Bomann lässt sich angenehm leicht lesen. Sie beschreibt die Situationen sehr bildhaft, so dass beim Lesen direkt Bilder im Kopf entstehen. Sophia ist eine tolle Protagonistin, deren Gefühle nachvollziehbar sind. Auch die historischen Ereignisse und Gegebenheiten sind hier wieder gut eingearbeitet.

Für mich war es ein perfekter Abschluß der Trilogie – spannend, dramatisch, emotional und interessant – den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 29.11.2020
Riebe, Brigitte

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Emotional & berührend

Ich kannte bisher nur die historischen Romane der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Diese habe ich mit Begeisterung gelesen und war gespannt, ob sie mich in einem anderen Genre ebenso fesseln würde. Hier beweist sie, dass sie nicht nur Historisches spannend und mitreißend erzählen kann. Bei ihrem Buch „Der Wahnsinn, den man Liebe nennt“ handelt es sich um eine sehr emotionale und berührende Geschichte, in der sich bestimmt viele Leserinnen ein wenig wiederfinden können.

Susa Bergmann ist seit über zehn Jahren mit ihrem Mann Wolf verheiratet. Durch einen Zufall erfährt sie von seinem Doppelleben. Seit Jahren betrügt er sie und hat sogar ein Kind mit der anderen Frau. Gleichzeitig erfährt Susa durch ihre Mutter ein lange gehütetes Familiengeheimnis, sie hat eine Halbschwester. Total geschockt versucht Susa ihr Leben neu zu sortieren und zieht erst einmal aus der gemeinsamen Wohnung.

Der Schreibstil von Brigitte Riebe liest sich angenehm locker und leicht. Susa ist eine sympathische Protagonistin, die im Verlauf der Handlung eine glaubwürdige Entwicklung durchmacht. Man durchlebt mit ihr gemeinsam die verschiedensten Situationen, leidet, hofft und bangt mit ihr. Zwischendurch hätte ich sie aufgrund ihrer Naivität gerne mal geschüttelt, aber gerade dadurch wirkt sie sehr authentisch. Auch die anderen Charaktere sind glaubwürdig und facettenreich dargestellt. Die meisten sind sympathisch, wie ihre Freundin Bille, die mir besonders gut gefiel und die für Susa eine wichtige Freundin ist. Wolf hingegen ist ein echter Antagonist, ein Mann, den man wirklich keiner Frau wünscht, der es aber immer wieder versteht sich selbst gut in Szene zu setzen.

Dieser Roman ist aus dem Leben gegriffen, eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt, es geht um Liebe, Freundschaft, Familie, Betrug, Lügen und vieles mehr. Wer emotionalen Lesestoff mag, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 26.11.2020
Hofmann, Susanne;Ehrmann, Alexander

CBD - die wiederentdeckte Naturmedizin. Kompakt-Ratgeber


ausgezeichnet

Kompaktes Wissen über einen wirklich vielseitigen Wirkstoff – CBD

Ich habe in letzter Zeit viel über CBD beziehungsweise Hanf als Heilpflanze gehört, mich aber nie näher damit beschäftigt. Mein Eindruck war, dass es die reinste Wunderpflanze sein muss und so wollte ich nun doch endlich einmal mehr erfahren.

Der Kompaktratgeber „CBD - die wiederentdeckte Naturmedizin“ bietet geballtes Wissen. Nach einer kurzen Einleitung erfährt man einiges über die Geschichte des Hanfs, die vor über 12.000 Jahren begann und bereits im Jahr 2737 Jahre vor Christi im Bereich der der Medizin ganz unterschiedliche Einsatzgebiete fand. Nachdem es zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Hanf-Verbot gab, wurde in den 1990er Jahren der Anbau wieder legal und der Einsatz in der Medizin möglich.

Nach einer kurzen verständlichen Erklärung wie der Körper auf Hanf reagiert und aus welchen Inhaltsstoffen und Verbindungen das Gewächs besteht, konnte ich über die folgenden Erkenntnisse über die Vielfältige Wirksamkeit von CBD nur staunen.

- entzündungshemmend
- fiebersenkend
- gegen Übelkeit/Erbrechen
- schmerzlindernd
- schlaffördernd
- beruhigend
- angstlösend
- antipsychotisch
- zellschützend
- krampflösend
- appetitzügelnd
- abwehrstärkend

Es folgen Erklärungen wie CBD bei den verschiedenen Beschwerden und Krankheitsbildern wirkt und wie und in welcher Dosierung und Kombination mit anderen Nährstoffen es angewendet werden sollte.
Abschließend gibt es ein kurzes Extra über die Anwendung von CBD in der Tiermedizin.
Die Sprache des Ratgebers ist leicht verständlich und die Erklärungen eignen sich auch für Leser ohne Vorwissen. Die Gestaltung ist übersichtlich und zahlreiche Abbildungen machen den Ratgeber lebendig, so dass man eine gute Vorstellung davon bekommt worüber gesprochen wird.

Insgesamt ist es ein informativer und kompakter Ratgeber, der mir den Wirkstoff CBD in gut verständlichen Worten näher gebracht und mein Wissen erweitert hat.

Bewertung vom 26.11.2020
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


ausgezeichnet

Fesselnder, gut recherchierter 5. Band

"Gut Greifenau - Silberstreif" ist der fünfte Band der Gut-Greifenau-Reihe von der Autorin Hanna Caspian.

Die Handlung beginnt im September 1923 und schließt somit direkt an den vierten Band „Gut Greifenau – Goldsturm“ an und endet im Jahr 1928. Da das Leben und die Entwicklung der Charaktere aufeinander aufbauen, ist es zum besseren Verständnis durchaus sinnvoll und lohnenswert, die vorherigen Bände zuerst zu lesen.

Auch in diesem Band findet man zu Beginn wieder eine Personenübersicht über die Herrschaft, ihre Bediensteten, sonstige Charaktere und Karten der Umgebung vor Ort und Gut Greifenau. Ich mag diese kompakten Informationen, da sie es mir leicht machen, direkt wieder in die Handlung einzusteigen.
So war ich schon nach wenigen Seiten wieder mitten im Geschehen und konnte die Atmosphäre der Zeit spüren. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, der politische Umbruch ist zu spüren, es gibt technischen Fortschritt aber die Inflation steigt und die Menschen haben Existenzängste. Konstantin hat Angst das Gut zu verlieren und in der Bevölkerung wird die Abneigung gegen Juden und Homosexuelle immer deutlicher.

Auch dieses Mal ist der Schreibstil von Hanna Caspian einfach großartig, angenehm zu lesen und sehr lebendig. Die Lebensumstände werden gut und umfassend beschrieben, so dass man schnell einen intensiven Einblick in das Leben der privilegierten Bevölkerung und der Bediensteten erhält. Die einzelnen Schicksale sind berührend, ich habe mit ihnen gehofft und gebangt. Durch die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Charakteren erhält man einen sehr umfassenden Blick auf die gesamte Situation. Die historischen Ereignisse werden wieder gut in die Geschichte eingearbeitet und es ist deutlich zu spüren, dass in der gesamten Reihe eine Menge Recherchearbeit steckt. Hier werden wissenswerte Fakten unterhaltsam vermittelt.

Mich hat dieser Band wieder begeistert. Er war fesselnd, emotional und spannend, so dass ich mit den Charakteren gebangt und gelacht habe.

Liebhabern historischer Romane, die fiktive Geschichten mit historischem Hintergrund mögen, kann ich diese Reihe nur empfehlen.

Bewertung vom 25.11.2020
Rhoden, Emmy von

Der Trotzkopf


ausgezeichnet

Ein toller Klassiker – nostalgisch & lebendig

„Der Trotzkopf“ ist wohl das bekannteste Werk von der deutschen Autorin Emmy von Rhoden, das über Generationen junge Mädchen begeistert hat.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die 15-jährige Ilse, ein echter Wildfang, der von seinem Vater sehr verwöhnt und mit Nachsicht behandelt wird. Da sie standesgemäß erzogen werden soll, wird sie in ein Mädcheninternat geschickt. Es fällt ihr schwer sich einzugewöhnen, aber sie findet schnell gute Freundinnen u.a. ihre beste Freundin Nelly. Gemeinsam bewältigen sie die verschiedensten Lebenssituationen und sammeln Erfahrungen denen sich Heranwachsende stellen müssen.

Das Hörbuch wird von Heike Makatsch gelesen, der ich schon bei anderen Hörbüchern gerne zugehört habe. Ihre Stimme ist einfach angenehm und sie intoniert das gesamte Geschehen einfach großartig. Jeder Charakter bekam seinen eigenen Klang und insbesondere den Akzent von Nelly spricht sie einfach großartig.

In meiner Jugend habe ich die Bücher mit Begeisterung gelesen und das Hörbuch hat eine Menge Erinnerungen bei mir hervorgerufen. Die Sprache ist allerdings eine andere als heute, wirkt zum Teil ein wenig gestelzt und umständlich wodurch sich meine Tochter weniger für das Hörbuch begeistern konnte. Die 15-jährige Ilse wirkt durch ihr Verhalten auf mich heute weitaus jünger als sie ist und auch sind nicht mehr alle Situationen ganz zeitgemäß.

Hier wird Nostalgie lebendig und ich kann nicht anders als diesem Hörerlebnis 5 Sterne zu geben, da es mich so schön in die Vergangenheit zurückversetzt hat.