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Leseigel
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Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1093 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2018
Boyd, Lyl

Schall und Rauch (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Hoch auf die Wissenschaft !
Der Autor setzt sich in der Kurzgeschichte mit den Verlockungen und Heilsversprechen der Wissenschaft auseinander. jeder von uns ist bemüht, gesund und umweltbewusst zu leben. Orientierung erwarten wir dabei von den Ergebnissen der Forschung und Wissenschaft. Diese werden von der Industrie aufgenommen und zu unserem Wohl umgesetzt. Die Werbung schließlich erklärt uns, welche Produkte dem neuesten Wissenstand entsprechen und welche Gefahren zu vermeiden sind. Aber ist das wirklich so oder möchten wir das nur all zu gerne glauben, weil es so viel einfacher ist, sich auf andere zu verlassen ? Vielleicht sollten wir einmal darüber nachdenken.

Bewertung vom 23.09.2018
Rietzschel, Lukas

Mit der Faust in die Welt schlagen


gut

Keine blühenden Landschaften
Das Buch erzählt die Geschichte der Familie Zschornack, - Vater, Mutter, 2 Söhne - wohnhaft in der Nähe von Dresden. Der Familie geht es elf Jahre nach der Wende gut. Beide Eltern haben Arbeit und können sich mit viel Eigenleistungen ein Haus bauen. Aber das Umfeld liegt darnieder, da der größte Arbeitgeber vor Ort, eine Glasfabrik, dicht gemacht hat. Ersatzarbeitsplätze wurden keine geschaffen.. So scheint die eigene kleine Welt der beiden Söhne Phillip und Tobias eigentlich in Ordnung. Das ändert sich jedoch mit den Jahren. Die Ehe der Eltern scheitert. Der geliebte Großvater stirbt. Beide Jungen versuchen den verlorenen Halt bei Freunden zu finden. Mit diesen Freunden hat es das Leben nicht so gut gemeint. Arbeitslosigkeit in der Familie, gescheiterte Beziehungen und Alkohol prägen ihren Alltag. Dafür muss einer die Schuld tragen. Zuerst richtet sich ihr Zorn gegen die dort lebende Minderheit der Sorben. Als mit der Flüchtlingswelle auch andere Ausländer in die Gegend ziehen, wendet sich der Hass gegen sie, die ihnen in ihren Augen ihre Heimat und Zukunft nehmen. Phillip, der eine gute Arbeit hat, zieht sich sowohl von der Familie als auch dem rechten Freundeskreis zurück. Tobias dagegen verstrickt sich immer mehr in die rechte Szene.

Ich habe das Buch mit großen Erwartungen angefangen zu lesen. Leider wurden sie nicht erfüllt. Im Grunde erzählt der Autor eine banale Geschichte, die sich überall auf der Welt so oder ähnlich immer wieder abspielt. Phillip und Tobias wachsen in guten geordneten Verhältnissen auf. Sie werden nicht vernachlässigt. Sie haben Zugang zu Bildung, machen eine Ausbildung. Auch nach der Trennung bemühen sich die Eltern weiterhin um Kontakt zu den Söhnen. Mir hat sich nicht erschlossen, in wie weit das Buch erklärt, warum der Rechtsextremismus gerade auf Jugendliche wie Phillip und Tobias eine solche Anziehungskraft ausüben soll.
Das Buch selbst liest sich sehr gut. Der Autor wählt sprunghaft einzelne Ereignisse im Leben der Brüder aus , die er als wesentlich für ihre Entwicklung erachtet. Dazu bedient er sich zum Teil fragmentarischer Sätze, so dass eine Dringlichkeit im Erzählfluss entsteht.
Alles in allem ein interessantes Buch, aber für mich nicht der große Wurf.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2018
Wendl, Betty J.

Das Rosenmedaillon


sehr gut

Wanderer zwischen den Welten
Die 17jährige Helena kauft auf dem Flohmarkt ein Medaillon und ihre Welt steht Kopf. Mit Hilfe des Medaillons kann ihr Bewußtsein sich in verschiedene Welten transferieren. Diese Welten sind Parallelwelten, in denen andere Zeitepochen existieren. Helena lebt in der Welt Vandermeer, die in etwa unserer entspricht. Das Medaillon bringt sie nach Alpha - entspricht etwa dem viktorianischen England, Beta - ähnelt dem Frankreich in der Zeit der Französischen Revolution und der Welt Eden- das Holland Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht nur Helena kann transferieren, sondern auch Familienmitglieder der Familien de Marron und Vandermeer. Helenas Familie Taylor ist die dominierende, da ein Vorfahr von ihr, die Möglichkeit zu transferien entdeckt hat. Helena wird nun in eine turbulente Geschichte hineingezogen, die abwechselnd in den verschiedenen Welten spielt. Letzten Endes geht es darum, wer die Macht in der Gemeinschaft der drei Familien ausübt und den Besitz eines Rubins, der das Transferieren des ganzen Körpers und nicht nur des Geistes ermöglichen soll. Helena ist besonders begabt für die Transformation, so dass jeder versucht, sie für seine Zwecke einzuspannen. Letztendlich kann sie niemanden vertrauen, nicht einmal David de Marron, der sie zu lieben scheint. Und warum entwickelt sie heftige Gefühle für Benedikt Vandermeer, den sie eigentlich am meisten fürchten sollte. Am Ende beschliesst Helena, Entscheidungen allein zu treffen und setzt neue Ereignisse in Gang.
Die Inhaltsangabe klingt etwas verwirrend ? Das entspricht meinem Empfinden beim Lesen der ersten Kapitel. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Welten, die vielen Personen und die Informationen zum Transferieren waren eine echte Herausforderung. Das änderte sich aber im Laufe der Geschichte und dann ist sie richtig spannend. Man lernt die einzelnen Personen besser kennen und kann die verschiedenen Handlungsstränge auseinander halten. Gut gefallen hat mir, dass die Sichtweise auf die verschiedenen Personen sich ständig ändert. Gerade glaubt man Daniels Zwillingsbruder Julian in der einen Welt gehöre zu den Bösen . Dann stellt man fest, dass man ihn in der anderen sympathisch findet. Die einzige Konstante bleibt Helena, deren Verwirrung man zu Beginn teilt und auch ihr Verständnis im Fortgang der Erzählung. Helena ist ein sympathisches neugieriges junges Mädchen, das sich mutig den Ereignissen stellt.
Mir hat das Buch mit jeder Seite besser gefallen und ich würde gerne wieder mit Helena durch die Welten reisen.

Bewertung vom 09.09.2018
Knox, Joseph

Dreckiger Schnee / Aidan Waits ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Nichts ist, wie es scheint
Detective Aiden Waits wird dabei erwischt, wie er Koks aus der Asservatenkammer entwendet. Sein Vorgesetzter Parrs bietet ihm die Wahl zwischen Gefägnis und Undercover-Einsatz im Drogenmilieu von Manchester. Waits entscheidet sich für den Einsatz. Gleichzeitig soll er ein Auge auf Isabell Rossiter haben, die minderjährige Tochter eines angesehenen Politikers. Sie ist bereits vor einem Monat von Zuhause ausgerissen und wohnt im Haus des Drogenbosses Carver, gegen den Waits Beweise sammeln soll. Waits gelingt es tatsächlich Kontak mirt ihr aufzunehmen. Als Waits feststellt,dass Isabell für Carver als Drogenkurier arbeitet und offensichtlich von Zuhause geflohen ist, möchte er ihr helfen. Sollte ihr Vater sie missbraucht haben ? Bevor Waits etwas unternehmen kann, stirbt Isabell an einer Überdosis. Parallel zu diesen Ereignis scheint es zu einem Bandenkrieg zu kommen, in dem Carver den kürzeren zu
ziehen scheint. Waits hat sich inzwischen in das Mädchen Catherine aus dem
engen Umfeld Carvers verliebt. Als sie als Geisel genommen und mit dem Tode bedroht wird, versucht Waits alles, um ihr Leben zu retten. Doch alle scheinen sich von ihm abzuwenden und er ist auf sich allein gestellt.
Die Geschichte ist sehr düster. Niemand ist eindeutig gut, sondern alle bewegen sich in einer dunklen Grauzone. Waits ist in meinen Augen ein guter Polizist, der aus hehren Motiven den beruf ergriffen hat. Als er mit der bitteren Realität konfrontiert wird, gerät sein Leben in eine rasante Abwärtsbewegung. Jeder Versuch, das Richtige zu tun, zieht ihn tiefer in den kriminellen Sumpf. Er erkennt, dass er von allen nur benutzt und manipuliert wurde, auch von seinem Vorgesetzten. fast zu spät geht er seinen eigenen Weg und muss doch erfahren,
dass nichts so ist, wie es schien.
Ich fand den Krimi absolut spannend und lesenswert, gerade auch wegen dem überraschenden und doch eher deprimierenden Ende.

Bewertung vom 06.09.2018
Aster, Christian von; Günther, Christian; Steenbergen, Carsten; Vogt, Christian; Vogt, Judith; Gates, Robin; Cernohuby, Stefan; Perplies, Bernd; Bellem, Stephan R.; Pax, Rebekka; Pavlovic, Juri Susanne; Orgel, Tom; Orgel, Stephan; Vogltanz, Melanie; Honisch, Ju

Die Hilfskräfte - Die wahren Herren des Dungeons (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Loblied auf die vielen dienstbaren Helfer, die den Betrieb „Dungeon“ am laufen halten.
Das Buch umfasst eine Sammlung von 14 Geschichten verschiedener fantasy-Autoren. Ihr gemeinsamer Nenner ist, endlich einmal den vielen Helfer, die für das ordnungsgemäße Funktionieren eines Dungeons notwendig sind, die notwendige Anerkennung zukommen zu lassen. Wußten Sie, dass die Kerker den Auflagen des IDO (internationale Dungeon Ordnung) unterliegen und dass Kontollbeamte darauf achten, dass sie auch eingehalten werden ? Da müssen Fallen überprüft, Tote entsorgt und die Schätze immer wieder erneurt werden. Und natürlich sollen die Helden von diesen niedrigen Tätigkeiten nichts mitbekommen. Aber natürlich, wie das so ist mit dem Personal, geht auch mal was schief. davon handelt dieses Buch.
Die Geschichten umfassen nie mehr als 20 Seiten, so dass man sie gut auch zwischendurch lesen kann. Das heißt, wenn man es schafft, das Buch zur Seite zu legen.Ich habe mich beim lesen köstlich amüsiert. Jede geschichte ist anders, aber immer unterhaltsam. Oft wird ein allzu menschliches Problem in die Welt des Dungeon übertragen wie z.B. die Ausbildung zukünftiger Mitarbeiter oder überhaupt das Problem der Personalgewinnung bei sinkenden Einnahmen.
Zugleich hat man die Möglichkeit (vielleicht) neue Autoren kennen zu lernen und dann den Wunsch, ein ganzes Buch von ihm zu lesen, was ich bestimmt tun werde. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es eine Fortsetzung der Anthologie.