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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 941 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2016
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


ausgezeichnet

Tödliche Rituale
Ein packender Thriller um einen fanatischen Serientäter.
Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird von Kriminalkommissar Florian Kessler zu einem Tatort im Moor gerufen. Das Opfer ist eine junge Frau und es deutet vieles darauf hin, dass sie ertrunken ist. Beim Transport in das rechtsmedizinische Institut verschwindet die Leiche des Mädchens spurlos. Auf der Suche nach der vermissten Toten stoßen Julia und Florian auf eine weitere Leiche, die gut getarnt in einem Baum aufgehängt wurde. Anhand eines außergewöhnlichen Tattoos, welches beide Opfer besaßen, stehen die beiden Toten im Zusammenhang und den Ermittlern ist klar, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt, um weitere Opfer zu verhindern.
Ich habe schon viel Gutes von den Büchern der Autorin Catherine Shepherd gehört und war nun sehr gespannt einen Thriller aus ihrer Feder zu lesen. Den guten Bewertungen kann ich mich nun anschließen, der temporeiche und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hat mir hervorragend gefallen. Die Charaktere der Hauptpro-tagonisten Julia Schwarz und Florian Kessler werden interessant beschrieben. Es macht Spaß den Beiden bei ihren Ermittlungs-arbeiten über die Schulter zu schauen. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und durch neue und überraschende Wendungen im Verlaufe des Falls auch stets auf hohem Niveau gehalten.
Insgesamt sorgt "Mooresschwärze" für einige nervenaufreibende und spannende Stunden, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 14.11.2016
Koppelstätter, Lenz

Die Stille der Lärchen / Commissario Grauner Bd.2


ausgezeichnet

Ein sehr atmosphärischer Kriminalroman
Ein atmosphärischer und spannender Kriminalroman aus Südtirol.
Commissario Grauner und sein Kollege Saltapepe werden zu dem Fundort einer jungen weiblichen Leiche gerufen. Die Tote wird bei den Urlärchen aufgefunden, ein Ort, der von den religiösen Dorfbewohnern als Eingang zur Hölle angesehen wird. Die Recherchen haben noch nicht wirklich begonnen, da haben die beiden Ermittler bereits den vermeintlichen Täter gefasst, welcher ein umfassendes Geständnis ablegt. Gegen den Willen seines Vorgesetzten recherchiert Gauner dennoch weiter, da er den rätselhaften Tod des Mädchens noch nicht für aufgeklärt hält. Dabei stößt er auf sehr alte Geheimnisse, die das Dorf umgeben.
Lenz Koppelstätter erzeugt in seinem zweiten Band um Commissario Gauner erneut eine sehr düstere und unheimliche Atmosphäre in den Bergen. Sein sehr bildreicher und lebendiger Schreibstil führt dem Leser diese besondere Umgebung hervorragend vor Augen. Dbeiden Charaktere der Hauptprotagonisten Gauner und Saltapepe sind sehr gut beschrieben und gerade deren Zusammenspiel macht die Ermittlungsarbeiten zu etwas Besonderem. Die Spannung baut der Autor direkt zu Beginn des Buches mit dem Tod des Mädchens auf und hält diese ständig mit immer wieder neuen Wendungen und einer unheimlichen Stimmung auf sehr hohem Niveau. Das gut konzipierte Finale konnte mich trotz aller Überlegungen überraschen und war glaubwürdig und nachvollziehbar.
Insgesamt konnte mich "Die Stille der Lärchen" total überzeugen, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und hoffe, dass noch einige Fälle für die beiden charismatischen Ermittler in atemberaubender Umgebung folgen werden.

Bewertung vom 07.11.2016
Olsberg, Karl

Mirror


sehr gut

Falsche Freunde
Ein spannender und bewegender Thriller um eine erschreckende Zukunftsvision.

Eine technische Innovation erobert den Markt. Der sogenannte Mirror ist der individualisierte technische Freund in Form eines Smartphones an deiner Seite, der immer einen guten Tipp parat hat. Der Mirror passt sich seinem Besitzer an und lernt von allen anderen Mirrors auf der Welt, um möglichst gute und passende Antworten für den Besitzer zu liefern. Ein scheinbar perfektes System, welches anfangs auch mit vielen Millionen verkaufter Exemplare einen durchschlagenden Erfolg feiert. Doch plötzlich kommt es z.u ungewöhnlichen Vorkommnissen, die viele Frage aufwerfen. Hat sich die künstliche Intelligenz selbstständig gemacht? Ist sie noch beherrschbar? Muss und kann sie abgeschaltet werden? Selbst die ERfinder dieses Systems beginnen sich diese Fragen zu stellen...

Karl Olsberg zeichnet mit Mirror eine erschreckende weil nah an der Realität befindliche Vision. Die Angstvorstellung vieler Science Fiction Romane einer Maschinenherrschaft über die Menschen bekommt hier eine neue und intelligente Gestalt. Der lebendige und temporeiche Schreibstil von Karl Olsberg lässt diesen Blick in die Zukunft authentisch und packend erscheinen. In vielen Situationen kann der Leser für uns schon teilweise zur Normalität gewordene Verhaltensweisen der Gesellschaft  wiedererkennen, die letztendlich die Gefahr heraufbeschwören. Es wird so nach und nach ein Spannungsbogen aufgebaut, der durch das Misstrauen auf die Technik und die Auswirkungen der unglaublichen Verbreitung dieser neuen Technik getragen wird.

Das Buch hat mich ein wenig nachdenklich zurückgelassen mit dem Gedanken, ob alle technischen Innovationen, so toll sie anfangs scheinen, nicht auch hinterfragt werden müssen. Insgesamt waren es für mich spannende und auch interessante Stunden mit dem Buch, so dass ich es weiterempfehle und mit 4 von 5 Sterne bewerte!!!

Bewertung vom 04.11.2016
Geschke, Linus

Die Akte Zodiac Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Akte Zodiac Teil I-IV
Ein temporeicher und nervenaufreibender Thriller um einen Serientäter.
Die beiden Kommissare Eva Lendt und ihr Kollege Oliver stehen vor einem Problem. Ein Serientäter treibt im Umkreis von Köln sein Unwesen. Er tötetet kaltblütig und scheinbar willkürlich junge Paare und hinterlässt keine Spuren, die die Ermittlungen in eine entscheidende Richtung bringen könnten. Das Duo erhält plötzlich Unterstützung von einem sehr erfolgreichen Fallanalytiker, Marco Brock. Schnell hat dieser Parallelen zu einem sehr alten aber berühmten Fall eines Serientäters aus den USA herausgefunden. Sollten die aktuelle Morde wirklich auf den damals ungeklärten Morden eines niemals entlarvten Serientäters beruhen? Das Team ermittelt auch in diese Richtung, da für den Fall, dass es sich bestätigen sollte, weitere Morde zu erwarten wären. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Linus Geschke schafft es wieder mich mit seinem sehr lebendigen und kurzweiligen Erzählstil schnell an die Geschichte zu fesseln. Seine Hauptprotagonisten, in diesem Fall in erster Linie Eva Lendt und Marco Brock, werden sehr interessant charakterisiert. Allein dem Zusammenspiel dieser beiden starken Charaktere zu folgen macht das Buch schon lesenswert. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit den ersten Morden auf ein hohes Niveau gehoben und durch den Bezug zu den realen Fällen in der Vergangenheit und neuen Erkenntnissen bei den Ermittlungen ständig aufrechtgehalten. Das für mich völlig überraschende Ende ist im Nachgang schlüssig und für den Leser quasi nicht vorhersehbar. Durch den Realbezug wirkt der Fall erschreckend authentisch und sorgt für ein paar spannende Stunden.
Insgesamt hat mir "Die Akte Zodiac" hervorragend gefallen. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass das Buch in vier ebook-Teilen auf dem Markt erschienen ist, eine Gesamtfassung als ein Buch empfinde ich einfach als angenehmer. Ich möchte den Thriller aber unbedingt weiterempfehlen und bewerte ihn mit 5 von 5 Sternen!!

Bewertung vom 04.11.2016
Edgson, Vicki;Thomas, Heather

Brühe


sehr gut

Powerfood
Ein vielseitiges und gelungenes Kochbuch, welches die Zubereitung unterschiedlicher Brühen, auch als Basis für viele weitere spannende Gerichte, in den Fokus genommen hat.

Gerade in der heutigen Zeit der bewussteren Ernährung rückt die Bedeutung einer guten und kräftigen Brühe zunehmend in den Blickpunkt vieler Menschen. Diesem oft unterschätzten Gericht sagt man heilende und vorsorgende Wirkung in Bezug auf Darmtätigkeit, Knochengesundheit, Haare, Haut, Nägel nach und es hat entzündungshemmende Wirkungen und dient als Ergänzung vieler Diäten. Aber Brühen überzeugen nicht nur mit ihrer Wirkung sondern auch bei richtiger Zubereitungsweise mit ihrem Geschmack. Wichtig ist bei dem Zubereiten einer guten Brühe der Faktor Zeit. So dauert gerade das Auskochen eine kräftigen und geschmackvollen Rinderbrühe einige Stunden (Rezepte im Buch sprechen von bis zu 36 Stunden bei einer kräftigen Markknochenbrühe) Deiser Zeitaufwand hält sicherlich schon ein paar nicht ganz so enthusiastische Hobbyköche von dieser Art der Zubereitung ab, aber ich kann es nach meinem Eigenversuch durchaus empfehlen, es handelt sich danach schon um ein Geschmackserlebnis. Aus meiner Sicht macht es aufgrund der längeren Zubereitungszeiten durchaus Sinn größere Mengen zuzubereiten und die Brühe in kleinere Portionen zu kühlen bzw einzufrieren. Hierzu hält das Kochbuch auch noch einige Tipps parat.

In den Rezepten werden als Basis alle gängigen Brühen beschrieben. Darunter fallen unter anderem Rinderkraftbrühe, helle bzw. dunkle und kräftige Hühnerbrühe, Fischbrühe und Gemüsebrühe. Dass diese auch als sehr gute Basis für viele andere Gerichte dienen, wird mit den weiteren Rezepten in diesem Buch nachhaltig beschrieben. Sehr gut gefallen haben mir hier die Gerichte "Spinatsuppe mit getrockneten Mini-Pflaumentomaten", "Stifado" und "Dal mit gegrillten Süßkartoffeln". Diese konnten in erster Linie durch ein raffiniertes Kombinieren handelsüblicher Zutaten und einer geschmackvollen Basisbrühe überzeugen.

Die Rezepte sind gut beschrieben und die aus meiner Sicht sehr gut gelungenen Fotos mach Lust aufs Nachkochen. Insgesamt stellt das Kochbuch "Brühe - Powerfood" von Vicki Edgeson und Heather Thomas eine absolut sinnvolle Ergänzung zu meinen Kochbüchern dar, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit 4 von 5 Sternen bewerte.

Bewertung vom 04.11.2016
Goldammer, Frank

Der Angstmann / Max Heller Bd.1


ausgezeichnet

Beeindruckender Kriminalroman
Ein spannender und absolut ergreifender Kriminalroman, der in der Zeit des großen Bombenangriffs auf Dresden am Ende des zweiten Weltkrieges spielt.

Max Heller ist unter der nationalsozialistischen Regierung im Jahre 1944 Kriminalinspektor. Eine Mordserie überschattet die Stadt Dresden. Ein Frauenmörder, der in der Bevölkerung schnell mit dem Titel "Der Angstmann" versehen wird, treibt sein Unwesen. Die Opfer sind brutalst geschändet, so dass es auch für den kriegserfahrenen Max Heller immer wieder ein schrecklicher Anblick ist. Er nimmt die Recherchen auf und die Spuren führen ihn in das Umfeld von Krankenhäusern. Die Opfer waren in der Regel Krankenschwestern. In der Zeit ist es sehr schwierig Anhaltspunkte zu bekommen und so ziehen sich die Untersuchungen ohne nennenswerte Ergebnisse dahin. Der Täter macht aber weiter, so dass der Kriminalinspektor zunehmend unter Druck gerät.

Frank Goldammer hat mir mit seiner sehr bildgewaltigen Sprache das damalige Dresden sehr authentisch und hautnah vor Augen geführt. In seinen Zeilen ist die verzweifelte und beängstigende Atmosphäre sehr gut nachzuvollziehen. Der Hauptprotagonist Max Heller wirkt schon allein aufgrund seines sehr loyalen und geradlinigen Verhaltens in der damaligen Zeit sehr sympathisch. Trotz der Furcht seiner Frau vor dem aktuellen Regime kämpft er durch seinen Gerechtigkeitssinn getrieben um die Aufklärung der Greueltaten. Immer wieder versucht ihm sein Vorgesetzter und überzeugter Nazi von der Sinnlosigkeit seiner Taten in Anbetracht der aktuell schwierigen Situation an den Fronten zu überzeugen. Allein dieser Drahtseilakt, den Max Heller hier begeht, lässt so viel Spannung aufkommen, dass streckenweise die Aufklärung der Verbrechen in den Hintergrund gedrängt weden. Nichts desto trotz wird mit seiner Tätigkeit der Spannungsbogen über das gesamte Buch aufrechtgehalten. Die historischen Hintergründe zu dieser Geschichte wirken sehr gut recherchiert und haben mir das ein ums andere mal die Sprache verschlagen und mich betroffen zurückgelassen. Es ist sicherlich sinnvoll sich immer wieder diese schreckliche Zeit damals vor Augen zu führen, um aus Fehlern zu lernen.

"Der Angstmann" hat mich noch lange im Nachhinein beschäftigt und ich halte es für eines meiner absoluten Lesehighlights in diesem Jahr. Mit großer Spannung erwarte ich die Fortsetzung dieses tollen Kriminalromans. Folgerichtig bewerte ich daher das Buch mit voll verdienten 5 von 5 Sternen und empfehle es unbedingt weiter!!!

Bewertung vom 03.11.2016
Scheurer, Thilo

Neckarsturm


ausgezeichnet

Toller Kriminalroman!!!
Ein absolut mitreißender und spannender Kriminalroman aus Baden-Württemberg.
In Rottweil wird ein gigantischer Aufzugstestturm errichtet. Mitten in den Bauarbeiten wird der zerschmetterte Körper eines Bauarbeiters am Fuße des Turmes aufgefunden. Was zunächst für die zum Auffundort beorderten Hauptkommissar Wolfgang Treidler und seine Kollegin Carina Melchior nach einem Arbeitsunfall aussieht, stellt sich schnell als beabsichtigter Tötungsdelikt heraus. Die Recherchen führt die Ermittler schnell an die Zeitarbeitsfirma, die den Toten beschäftigt hatte. Gleichzeitig ist der Bruder des Toten ebenfalls verschwunden. Ist er ebenfalls Opfer eines Mörders geworden oder befindet er sich auf der Flucht? Eine dramatische Jagd nach dem Täter entwickelt sich...
Thilo Scheurer beweist mit Neckarsturm erneut sein Talent einen absolut fesselnden und temporeichen Kriminalroman zu schreiben. Die beiden von ihm geschaffenen Ermittler werden als interessante und kompetente Charaktere dargestellt, die schnell Sympathie-punkte beim Leser sammeln können. Ergänzt wird das Duo in diesem Fall von einem italienischen Kollegen, der mit seinem Auftritt immer wieder für humorvolle aber auch ermittlungstechnisch wichtige Passagen sorgt. Der Spannungsbogen wird von Thilo Scheurer schon im Prolog aufgebaut und durch das Einstreuen immer neuer Erkenntnisse und plötzlichen Wendungen über die gesamte Geschichte aufrechtgehalten. Das Finale war für mich nicht vorhersehbar und absolut clever inszeniert. Der lebendige und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hat das Lesevergnügen abgerundet.
Insgesamt hat mich Neckarsturm als Kriminalroman absolut überzeugt, so dass ich ihn sehr gerne weiterempfehle und mit verdienten fünf von fünf Sternen bewerte!!

Bewertung vom 01.11.2016
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

Die Gene lügen nicht
Ein neuer Thriller aus dem kalten Skandinavien mit Spannung, interessanten Charakteren und überraschenden Wendungen im Gepäck.

Kommissar Huldar wird erstmals die Leitung eines Mordermittlung aufgetragen. Eine junge Frau ist auf brutale und sehr eigentümliche Art und Weise getötet worden, der Täter ist sehr professionell vorgegangen, sein einziger Fehler war, dass er nicht die versteckte Tochter des Opfers unter dem Bett entdeckt hat. Die Ermittlungen erhalten nun erste Hinweise, aber die traumatisierte Tochter muss zunächst psychologisch betreut werden, um die Erlebnisse verarbeiten zu können. Kurz darauf kommt es zu einem zweiten Mordfall unter ähnlichen Umständen, der eindeutig vom selben Täter ausgeführt zu sein scheint. Gemeinsamkeiten der beiden Opfer können aber trotz intensiver Recherchen nicht gefunden werden. Geht ein extrem gewalttätiger Serienmörder um? Kann das Team um Kommissar Huldar weitere Morde verhindern? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Yrsa Sigurdardottir reiht sich in der Liga hervorragender Thriller- und Krimiautoren aus Skandinavien nahtlos ein. Der sehr spannende und und von überraschenden Wendungen geprägte Thriller "DNA" hat mich mit der fesselnden und lebendigen Schreibweise der Autorin fesseln können. Die Hauptprotagonisten Kommissar Huldar und die Psychologin Freya, die auch noch ein kurzer gemeinsames Intermezzo vereint bzw. entzweit, werden ausführlich und sehr interessant charakterisiert. So wirde die Beziehung dieser zwei Personen zueinander ein zweiter spannender Handlungsstrang, der parallel zur Aufklärung der Verbrechen geführt wird. Spannung wird von der Autorin von Beginn an mit dem ersten Mord hervorragend aufgebaut. Interessant dabei die bildreichen Beschreibungen der Gefühle und Umgebungen der jeweils handelnden Personen. Der Spannungsbogen wird über die gesamte Geschichte hinweg aufrechtgehalten und dem Leser werden durch plötzliche Wendungen in der Geschichte immer wieder neue Lösungsansätze offeriert, um am Ende doch noch mit einem fulminanten Finale überrascht zu werden.

"DNA" ist aus meiner Sicht der sehr gelungen Auftakt zu einer neuen Serie der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardottir um den Ermittler Kommissar Huldar. Die Erwartung und die Vorfreude auf weitere Fälle ist geweckt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit 5 von 5 Sternen bewerte!!!

Bewertung vom 01.11.2016
Schröfl, Andreas

Altherrenjagd / Der Sanktus muss ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

An Moardsspaß is des!!!
Ein sehr temporeicher und kurzweiliger Kriminalroman aus dem Süden unseres Landes.
Der Sanktus ermittelt wieder, obwohl dies gar nicht seine Aufgabe ist. Wie schon im ersten Fall "Brauerehre" wird Sanktus vom Zufall bedingt gebeten bei der Aufklärung einer Entführung mit an-schließendem Mord behilflich zu sein. Sein Auftraggeber ist Dr. Engler, er ist einer von drei Alten Herren einer Studentenverbindung, die sich seit ihrem Studium die enge Verbundenheit zugesagt haben. Die anderen beiden sind entführt und Dr. Engler fürchtet um ihr Leben und in der Folge wohl auch um sein eigenes. In einer fulminanten Jagd durch München begegnet Sanktus alte Bekannte und neue ihm bisher verborgene Techniken, die immer wieder neue unglaubliche Situation hervorrufen. Wird der Sanktjohanser den Dr. Engler behilflich sein können?
Mit dem Sanktjohanser oder Sanktus hat der Autor Andreas Schröfl einen sehr einzigartigen und authentischen Hauptprotagonisten geschaffen, den man als Leser einfach mögen muss. Er ist ehrlich und gerade heraus, so dass er immer wieder in spannende, aber auch humorvolle Situationen gerät. Der lebendige und temporeiche Schreibstil von Andreas Schröfl trägt natürlich stark zum Unterhaltungswert bei. Gerade die häufig angewandte Mundart macht das Buch zu einem wahren Schatz. Ich musste als Westfale einige Aussagen zwei bis dreimal lesen, aber es hat richtig Spaß gemacht. Die Aufklärung des Kriminalfalls gerät da schon das ein oder andere mal in den Hintergrund. Für Spannung ist aber dennoch gesorgt, so dass der Leser aus meiner Sicht mit "Altherrenjagd" eine hervorragende Mischung aus Krimi und Humor in den Händen hält. Die Seiten fliegen nur so dahin und leider ist so das neue Abenteuer wieder schnell beendet. Man kann nur hoffen, noch bei vielen weiteren Fällen dem sympathischen Bierbrauer und unfreiwilligen Privatdetektiv über die Schulter schauen zu dürfen.
Insgesamt beste Krimiunterhaltung, bei der nicht ausschließlich die Spannung und die Aufklärung eines Verbrechens im Vordergrund steht. Von mir daher eine absolute Leseempfehlung und volle fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 03.10.2016
Beckstedt, Thomas

Triptychon


ausgezeichnet

Macht um jeden Preis
Ein absolut fesselnder und aufgrund seiner Realitätsnähe erschreckender Thriller.
John Gallagher ist ein Informatiker und arbeitet für den Londoner Konzern P.W.I.. Seine Aufgabe ist es in Südafrika ein neues Rechenzentrum auszubauen. Er steht dort unter enormen beruflichen Druck und sein Privatleben lässt ebenfalls zu wünschen übrig. So schlittert John in eine verhängnisvolle Affäre mit einer jungen Stewardess. Fest gewillt, diese sofort wieder zu beenden fliegt er Hals über Kopf zurück nach London. Hier beginnt nun sein albtraumartiger Trip, der von Tag zu Tag neue böse Überraschungen und nicht vorstellbare Grausamkeiten für ihn bereit hält.
Thomas Beckstedt versteht es mit seinem intelligenten und außer-gewöhnlichen Schreibstil den Leser an die Geschichte zu fesseln. Er schildert Situationen mit unglaublich häufigen Perspektivwechseln, ohne dass der Leser den Überblick verliert. Dies gibt dem Roman immer wieder ein hohes Tempo und Dramatik, was die Seiten nur so vorüberziehen lässt. Die Beschreibung der Protagonisten gelingt ihm ebenfalls hervorragend und er bringt somit interessante Charaktere in die Geschichte ein. Die Spannung wird über das gesamte Buch auf sehr hohem Niveau gehalten und der Leser kann immer wieder eigene Überlegungen bezüglich der Verbindungen einzelner Protagonisten zueinander anstellen. Die Geschehnisse sind streckenweise sehr brutal beschrieben und Thomas Beckstedt gelingt es dennoch sie nicht reißerisch wirken zu lassen, so dass ich als Leser auch mit einigen Folterszenen keine Probleme hatte. Insgesamt dürfen wir hier einem Menschen begleiten, der ohne sein Zutun in einen Strudel von Korruption, Gewalt und Macht gerät und dabei als kleiner Mann versucht gegen die ganz großen anzukämpfen.
"Triptychon" ist aus meiner Sicht ein unglaublich gut gelungener und intelligenter Thriller, der mich im Anschluss auch noch länger über die Geschehnisse hat nachdenken lassen. Vieles scheint nicht unbedingt der Fantasiewelt zu entspringen und wirkt dadurch authentisch und gleichzeitig sehr erschreckend. Eine absolute Leseempfehlung und volle 5 von 5 Punkten!!!