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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2018
Groh, Gisbert;Schröer, Volker

Sicher zur Verkäuferin / zum Verkäufer


ausgezeichnet

Alle Fragen - und alle möglichen korrekten Antworten

Das neben mir auf dem Schreibtisch liegende Buch ist die 26. Auflage vom Sommer 2016. Damit wohl die aktuelle Ausgabe.

Auf insgesamt 505 Seiten zuzüglich einem sehr detaillierten Stichwortverzeichnis mit sechseinhalb Seiten Umfang bietet es wirklich alle in einer bei einer IHK abzulegenden Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf der Verkäuferin/des Verkäufers beziehungsweise der Kauffrau/des Kaufmannes im Einzelhandel möglichen (und zulässigen) Fragen. Inklusive der Antwort(möglichkeiten), die einen Erfolg sicher stellen.

Das Buch ist prinzipiell zweigeteilt: Teil 1 alles zur Abschlussprüfung Verkäuferin/Verkäufer. Und damit sind nicht die Aushilfskräfte gemeint, die für einen mickrigen Stundenlohn im Verkauf rumstehen. Sondern diejenigen, die diesen Beruf tatsächlich lernen. In diesem Teil 1 sind die möglichen drei Prüfungsbereiche (Verkauf und Marketing, Warenwirtschaft und Rechnungswesen, Wirtschafts- und Sozialkunde) mit Fragen und meistens direkt in der zweiten Spalte daneben die möglichen Antworten zu finden.
Um nur ein Beispiel zu nennen: im Abschnitt 3 dieses Buchteils geht es um die "Grundlagen von Beratung und Verkauf". Hier werden die Fragen und Antworten zu den Stichworten "Kunden- und dienstleistungsorientiertes Verhalten, Kommunikation mit dem Kunden, Beschwerde und Reklamation, Besondere Verkaufssituationen und Ladendiebstahl behandelt. Es ist schon hier zu erkennen, dass das Autorenteam ins Detail geht.

In Teil 2 des Buches geht es um die abgefragten Kenntnisse, die zum Abschluss als Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel führen. Als da sind die "Geschäftsprozesse im Einzelhandel", die "Kernprozesse und unterstützende Prozesse des Einzelhandels" sowie die "Qualitätssichernden Maßnahmen ; Prozessoptimierung".

Sehr schön und prüfungsangsthemmend sind auch die in beiden Teilen jeweils am Ende zu findenden Aufgaben zur Abschlussprüfung. Nebst den Lösungen. Wer diese Kapitel, besser gesagt, wer das Buch rechtzeitig in die Hand nimmt und durcharbeitet, kann der Prüfung ganz gelassen entgegensehen.

Bewertung vom 20.05.2018
Asam, Robert

Sehnsucht Südtirol


ausgezeichnet

Die nördlichste Provinz Italiens - die nicht loslässt

Alto Adige - fast schon ein Zauberwort. Für Landschaften, Berge und Täler, Passstrassen, Genüsse, die wirklich be- und verzaubern können. Und damit ist nicht nur der Wein gemeint...

Warum? Weswegen? Das deutet sich in diesem schönen Bildband der beiden Südtiroler Autoren an. Robert Asam hat getextet, Udo Bernhart hat in seinen Farbfotos die Faszination der Landschaften eingefangen.

Vom Reschenpass und Stilfser Joch im Westen bis zum Kreuzbergpass im Osten, vom Timmelsjoch und Brenner im Norden bis nach Kaltern, Tramin und Salurn im südlichsten Zipfel Südtirols erstrecken sich die Beschreibungen, vermitteln die sehr schönen qualitativ hochwertigen Bilder Vorfreude auf die nächsten Tage in Alto Adige.

Auf den letzten Seiten des Bildbandes sind einige Reiseempfehlungen zu finden. Für Übernachtungsangebote, für kulinarische Genüsse, für Feste und Feiern. Um keine falschen Erwartungen zu wecken: die Anzahl der Vorschläge ist überschaubar. Denn es handelt sich nicht um einen Reiseführer. Sondern um einen Bildband, der Sehnsucht weckt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2018
Schröder, Marion

OneNote - Notizbücher, die helfen, die eigene Arbeit zu organisieren


gut

Auf 110 DIN-A5-Seiten das Wichtigste zu OneNote 2010

Viele der beschriebenen Funktionen und Vorgehensweisen sind auch in den Versionen 2013 und 2016 von OneNote nutzbar. Und diese Funktionen werden von der Autorin knapp aber gut und verständlich beschrieben. Übersichtlich, logisch in der Abfolge der einzelnen Kapitel. Vom Einstieg, was OneNote überhaupt für ein Werkzeug ist, wie Notizbücher, Abschnitte und Seiten angelegt werden bis hin zum Einfügen (und Durchsuchen!) von Multimedia-'Notizen', der gemeinsamen Notizenverwendung in einem Team etc.

Manches lässt die Autorin leider aussen vor. Beispielsweise Excel-Arbeitsmappen in ein Notizblatt 'drucken' im Gegensatz zu der Möglichkeit, ein Excel-Arbeitsballt mit einem Notizblatt verknüpfen. Die gigantischen Möglichkeiten, mit Kategorien zu arbeiten, nach kategorisierten Notizen suchen zu lassen, egal in welchem Abschnitt, auf welcher Seite die entsprechende Notiz erstellt wurde, sind Marion Schröder gerade mal etwa neun Zeilen wert, so man die zwei Abbildungen aus dem Textabschnitt abzieht... Schade.

Ansonsten ist das spiralgebundene Heft als Einstieg in OneNote gut geeignet. Die 33 Übungen intensivieren die erworbenen Kenntnisse. Wobei nicht übersehen werden darf: es geht um den Einstieg, die Bedienung, das hinter OneNote stehende Konzept. Was jemand aus OneNote macht, wie sie/er es einsetzt und nutzt, bleibt jeder/jedem überlassen.

Bewertung vom 20.05.2018
Schröder, Marion

OneNote im Unterricht - Version 2016


schlecht

Das Beste sind die leeren karierten Blätter am Ende des Buches für handschriftliche Notizen...

Der Merkur-Verlag veröffentlicht eigentlich sehr gute Anleitungen und Übungshefte. Logisch und verständlich aufgebaut, in nachvollziehbarem Deutsch geschrieben, ebenso gut und nachvollziehbar mit Screenshots illustriert. Mit deren Hilfe zu erkennen ist, was in einem Programmfenster anzuklicken ist, um einen bestimmten Befehl auszulösen.

An diesem Massstab gemessen ist dieses 'Lern- und Übungsbuch' aber so was von daneben!

Es wimmelt von sinnlosen und meines Erachtens hässlichen Strichmännchen aus dem Microsoft ClipArt-Katalog. Die offenbar nur eingefügt wurden, um weisses Papier zu füllen. Das Piktogramm eines Gewichthebers, welches den Hinweis "Bitte ausprobieren! verdeutlichen soll, steht oft im munteren Wechsel mit Darstellungen von Schaltflächen am linken Rand, also der Marginalie. Ansonsten sind Schaltflächen nicht minder munter verteilt im Text zu finden. Was den Leser dazu zwingt, die im Text abgebildete Schaltfläche erst mal im Programmfenster auf dem Monitor zu finden.

Es fehlen elementare Hinweise. Beispielsweise bei den Erläuterungen, wie eine Formel einzugeben ist, dass diese Formel nichts berechnen kann, sondern nur und ausschliesslich die korrekte in der Mathematik übliche Schreibweise einer Formel erzeugt. Wobei die 'Erklärungen' des in den Office-Programmen vorhandenen Formel-Editors mehr als dürftig sind. 'Dürftig' ist dabei geschmeichelt...

Dass sich die Linien in einem Diagramm mit den Zeichenwerkzeugen, die auf der Registerkarte "Zeichnen" zur Verfügung stehen, in ein Koordinatensystem mit der X- und Y-Achse 'reinkrizeln' lassen, hat selbst ein vier- oder fünfjähriges Kind auch ohne Anleitung schnell raus. Ebenso, dass sich Textpassagen mit eben diesen Zeichenwerkzeugen umranden, umkringeln lassen. Dafür werden in dem Buch drei Seiten verbraucht.
Beim Stichwort "Schreibbereich einfügen" erklärt die Autorin zwar, dass die horizontale Hilfslinie, die beim nachträglichen Einfügen eines leeren Schreibbereiches zwischen bereits vorhandenem Text mit Hilfe der Maus nach unten und nach oben geschoben werden kann. Den Hinweis, dass ein eventuell zu gross gewordener nachträglich eingefügter Schreibbereich so auch gelöscht werden kann wird unterschlagen.
Wie eine gespeicherte Excel-Tabelle auf einer Notizenseite von OneNote eingefügt werden kann, wird kurz angerissen. Dass und wie diese Tabelle dann aber ganz einfach in Excel und von Excel bearbeitet werden kann, ohne OneNote dafür beenden zu müssen, scheint der Autorin nicht sonderlich erwähnenswert...

Nach dem Inhaltsverzeichnis mit Angabe der Seitenzahl folgt eine angeblich "Detaillierte Übersicht: Notizbücher, Abschnitte, Seiten", darauf eine zweiseitige "Übersicht: Übungen in den einzelnen Kapiteln" - allerdings beides ohne Seitenzahlangabe...
Zum Ausgleich bietet die Autorin diese im Stichwortverzeichnis in rauen Mengen. Nur erschliesst sich der Sinn nicht: was sollen zum Beispiel die knapp 50 aufgeführten Stichwörter von "Seite ABC-Analyse" über "Seite Portfolio-Analyse" bis hin zu "Seite Wettbewerb" wenn auf den angegebenen Buchseiten lediglich der jeweils hinter dem Wort "Seite" aufgeführte Begriff irgendwo im Fliesstext steht?

Kurzum: Schade ums Geld...

Bewertung vom 19.05.2018
Mühlmeyer, Kerstin

Erfolgreiches Büromanagement mit WORD 2016


ausgezeichnet

Viel Tipparbeit, aber hervorragend!

Die Oberstudienrätin Kerstin Mühlmeyer lässt nicht nur nichts von den Word-Funktionen aus, die im Büroalltag benötigt werden. Als da sind Serienbriefe, Word-Tabellen, Formularfelder und Steuerelemente, Fuß- und Endnoten, Formatvorlagen und natürlich alle Grundfunktionen. Sie erklärt auch eher selten benötigte Funktionen wie die Initals, SmartArts oder den Aufbau eines Leporellos. Samt Angabe, was laut dem Duden ein Leporello überhaupt ist.

Für die CD mit den Lösungen verlangt der Verlag zwar eine separate Bestellung. Mit der CD flattert dann auch eine Rechnung über 15,00 € ins Haus. Allerdings wird man sich die im Buch vermittelten Wissensinhalte sicher nicht beherrschen lernen, wenn man nur die fertige Lösung auf dem Bildschirm betrachtet. Übung macht bekanntlich den Meister!

Sehr schön und den Lerneffekt befördernd sind die vielen Beispiele samt Erklärung der jeweiligen Ausgangspositionen: was soll warum wie gelöst werden. Wobei die Spiralbindung dazu beiträgt, dass das Din-A4-grosse Werk mit der aufgeschlagenen Seite auch so liegen bleibt.
Alles ist zahlreichen farbigen Abbildungen und Screenshots illustriert. Auf 20 Seiten gibt die Autorin wirklich gute Hinweise hinsichtlich eines guten Briefstils sowie guter geschäftlicher Textformulierungen. Zum Beispiel wird die schlechte Formulierung "Wir übersenden Ihnen..." der beim Empfänger deutlich besser ankommenden Formulierung "Sie erhalten..." oder "Wir bieten Ihnen an..." (schlecht) dem besser wirkenden "Sie interessieren sich für..." gegenüber gestellt. Klasse.
Wie sich die Arbeit durch Definieren eigener Autotexte, seit einiger Zeit von Microsoft 'Schnellbausteine' genannt, erleichtern lässt, steht auf Seite 138ff.

Auf dem Markt wird 'tonnenweise' Sekundärliteratur zu Word angeboten. Darunter manches, was das Prädikat 'Schrott' verdient. Aber auch hervorragende 1.000-Seiten-Schwarten.

Was allerdings praxisorientierte, kompakte, übersichtliche, logisch aufgebaute Literatur für erfolgreiches Büromanagement betrifft ist noch kein besseres Werk auf meinem Schreibtisch gelegen. Und das ganz sicher nicht nur für die Azubis im Lehrberuf Kauffrau/-mann für Büromanagement.

Bewertung vom 19.05.2018
Pojer, Ernst

111 Lifehacks für Windows 10 und Office


ausgezeichnet

Auch Windows 10 und Office 2016 Kenner und Könner finden wertvolle Tipps

Anwender, die auf Windows 10 und Office 2016 um-, ein- oder aufsteigen finden in dem Buch gar manche wertvolle, weil zeitsparende Tipps. Einige der Hinweise sind im Grunde genommen altbekannt. Beispielsweise die Tastenkombinationen Strg+c für den Befehl 'Kopieren', Strg-v für 'Einfügen', Strg+x zum 'Ausschneiden' einer Markierung. Aber in den von mir durchgeführten Seminaren bin ich doch immer wieder verblüfft, dass die meisten Anwender zwar den Befehl 'Rückgängig' kennen. Wobei die Meisten mit dem Mauszeiger nach oben in die Schnellzugriffsleiste fahren, um dort auf den blauen nach links geneigten 'Halbkreis-Pfeil' klicken. Dass der Befehl mittels Strg-z viel schneller zu erreichen ist, zumal die Hände ohnehin schon mit der Tastaturbedienung beschäftigt sind? Das ist nur sehr selten bekannt. Gleiche gilt für die Tastenkombination Strg+y, den letzten Befehl wiederholen.

Es sind aber nicht nur solche Hinweise zu finden. Ernst Pojer macht auch viele Vorschläge, die die Arbeit mit Windows 10 als Werkzeugkiste vereinfachen. Sei es, dass der Desktop und wie der Desktop aufgeräumt werden kann. Dass sowohl häufig benötigte Ordner als auch häufig benötigte Dokumente an der Taskbar angeheftet werden können. Umso ohne grossen Suchaufwand mit einem einzigen Klick zu öffnen sind. Sei es die Beschreibung, von einem Office-Dokument eine PDF mit eingebetteten Lesezeichen zu erstellen. Sei es das Entrümpeln des Windows 10-Startmenus. Sei es dieses, sei es jenes.

Dass das ganze Buch wie beim Bildner-Verlag üblich, mit gut kommentierten Bildschirmabbildungen verständlich illustriert ist, versteht sich von selbst.

Rechnet man die gesparten Klicks, Suchzeiten wegen Unordnung und so weiter auf die bisher durch unnötigen Zeitaufwand auf die Arbeitskosten um, dann haben sich die 9,90 € sehr schnell rentiert.

Bewertung vom 14.05.2018
Wasserthal, Larissa

Happiness Alchemie


ausgezeichnet

ein ungewöhnlicher Ansatz, dafür effektiv

Larissa Wasserthal hat für die 193 Seiten einen für derartige "Lebensratgeber" einen sehr ungewöhnlichen Ansatz gewählt: Sie lässt einen fiktiven Individual-Coaching-Clienten erzählen, was bei diesem wodurch wie wirkt, was bei ihm durch das Coaching an Gedanken, an einfach, naja, relativ einfach umzusetzenden Veränderungen ausgelöst wird.

Sei es im beruflichen Bereich im Umgang mit seinen Mitarbeitern, sei es im familiären Bereich gegenüber, besser mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern. Letzteres (Familie) eher am Rande, aber nichtsdestotrotz bemerkenswert und zum Nachdenken resp. Ändern der einen oder anderen eingefahrenen Verhaltensweise gegenüber.

Was irgendwie, vielleicht aber auch nur mich, etwas stört sind die Beschreibungen am Rande. Über den immer ach so köstlichen Kaffee, der beim Coaching kredenzt wird, das Ambiente in den Räumen, in denen das einjährige Coaching statt findet etc. Was nicht heißen soll, dass diese Dinge unwichtig wären. In einem angenehmen Ambiente fühlt man sich, logo, auch angenehm. Und ist dementsprechend für Anregungen zugänglicher als in einem kahlen Verhörraum bei der Kripo. Nehme ich zumindest mal an... Aber im Endeffekt stören diese von der Autorin dem Protagonisten in den Mund (besser den Füller, der Tastatur) gelegten und von ihm erzählten Nebensächlichkeiten nicht weiter. Es ist eben etwas ungewöhnlich für einen "Lebensratgeber".

Wobei "Ratgeber" der falsche Begriff ist: mit sehr schönen Vergleichen aus dem Alltag kombiniert mit Lesen zwischen den Zeilen und der Bereitschaft, über sich selbst (als Leser), sein Verhalten anderen gegenüber etwas nachzudenken, lässt sich aus der Lektüre gar Einiges an positiv wirkenden Erkenntnissen gewinnen.

Ein nettes, persönlichen 'Gewinn' bringendes Buch.

Bewertung vom 11.05.2018
Gäbler, René

Premiere Elements 2018 - Das Praxisbuch


ausgezeichnet

Für Ein-, Um- und Aufsteiger

Mit 'Aufsteiger' sind diejenigen gemeint, die mit einer der Vorgängerversionen der Software gearbeitet haben. Denn zu Beginn erläutert René Gabler, was es in der 2018er-Version an Neuigkeiten, Verbesserungen gibt.

Die von Premiere Elements 2018 gebotenen Möglichkeiten erklärt der Autor sukzessive Schritt für Schritt. Von der Benutzeroberfläche den Import von Fotos oder Videos von einer Digitalkamera (what else?), Videos schneiden, korrigieren, überblenden, mit Effekten und Musik versehen, Titeltexte auch mit Animationseffekten hinzufügen bis hin zur Medienverwaltung.

Der Schreibstil ist locker, leicht verständlich. Und im Text sind die Anmerkungsziffern platziert, die dann auch in den dazugehörenden Bildschirmabbildungen, alles in Farbe, zu finden sind. So ist eine Fehlbedienung nahezu ausgeschlossen - so man sich an den Text und die dort beschriebenen Vorgehensweisen hält.

Wer sich mit Videobearbeitung vertraut machen möchte, das Beste aus seinen Clips holen und machen will, investiert hier knappe 20,00 Euro richtig.

Bewertung vom 11.05.2018
Thamer, Hans-Ulrich

Adolf Hitler


ausgezeichnet

... manche Parallelen lassen sich im aktuellen Weltgeschehen durchaus finden...

Damit sind gemeint: Unterdrückung der freien Presse, propagandistische Reden, willkürliche Freistellung, Entlassung oder gar Verhaftung missliebiger Bürger und Staatsbediensteter, Lügenkonstrukte (die zumindest zur Zeit noch als solche entlarvt werden) etc. etc.

Es gibt sicher umfassendere, ausführlichere Biographien des Diktators. Dr. phil. Hans-Ulrich Thamer fasst auf den 323 absolut lesenswerten Seiten die Ergebnisse eines seiner Forschungsschwerpunkte, den Nationalsozialismus, zusammen. Wobei es dem Autor gelingt, die Persönlichkeitsstrukturen nicht nur Adolf Hitlers, sondern ansatzweise die seiner willfährigen Gehilfen wie Goebbels, Göhring und auch die Gemütslage der Deutschen nach der Katastrophe des Ersten Weltkrieges mit dem als absolut ungerecht empfundenen Versailler Vertrag aufzuzeigen.

Was heute Twitter, Facebook und all die anderen (A-) Social Medias bewirken, war anno 1932 eine von Goebbels besprochene, in grosser Stückzahl vertriebene Grammophonplatte, war der Tonfilm, war die Tatsache, dass Hitler bei seinem Wahlkampf nach amerikanischem Vorbild erstmals ein Flugzeug einsetzte, um an einem Tag an mehreren Orten auftreten zu können.

Erst das unglückliche zeitliche Zusammenfallen all dieser Faktoren hat das "Tausendjährige Reich" mit all seinen katastrophalen Ereignissen, Ergebnissen und teils bis heute wirkenden Folgen möglich werden lassen.

Hans-Ulrich Thamer zeigt auf, was den ehemaligen Meldegänger, der sich während der vier Jahres des Ersten Weltkrieges zumeist in sicherem Abstand von der Hauptkampflinie aufhalten konnte, dazu brachte, den Zweiten Weltkrieg vom Zaun zu brechen. Was Adolf Hitler zu der einen oder anderen Entscheidung veranlasste, mit welchen schauspielerischen Fähigkeiten er sich bis 1941, der Zeit des Unterganges der deutschen Truppen in der Schlacht von Stalingrad, in der Öffentlichkeit präsentierte.

Der Weg, der zum Holocaust mit der fabrikmässigen Ermordung von 6.300.000 Menschen führte, wird vom Autoren nachgezeichnet. Ebenso wie der Widerstand gegen Hitler. Die Reproduktion zeitgenössischer Fotos verdeutlicht einige er Vorgänge.

Das Buch kann und will sicher keine erschöpfende, endgültige Antwort auf die Frage geben "Wie war Hitler möglich". Es verdeutlicht jedoch, was zu Hitler und der nationalsozialistischen Diktatur geführt hat. Wie sie über die Jahre hinweg aufrecht erhalten werden konnte. Einleitend bereits festgestellt: zwischen den Zeilen lassen sich durchaus einige Äquivalenzen zur aktuellen (Welt-) Politik finden. Ohne dabei die Phantasie überzustrapazieren.