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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2011
Pratchett, Terry

Schlamassel auf der Scheibenwelt


ausgezeichnet

Das Gute an diesem Band: Er enthält gleich zwei hervorragende Scheibenwelt-Romane zum günstigen Preis. Das Schlechte: Leider gehören die zwei Romane nicht zur gleichen Themenwelt. Aber das ist bei Pratchett-Doppelbänden (bis auf die ersten Rincewind-Stories) ja immer so, also nicht jammern sondern einen der besten Hexenromane und die herrliche Ägypten-Parodie einfach lesen und genießen!

"Pyramiden" ist ein früher Scheibenweltroman (1989), in dem Terry Pratchett sein satirisches Talent wieder mal voll zur Entfaltung bringt und in Form des kleinen Königreichs Djelibeby das Alte Ägypten auf die Schippe nimmt. Denn als der in Ankh-Morpork zum Assassinen ausgebildete Thronerbe Pteppic nach dem Tod seines Vaters in das Wüstenreich zurückkehrt, um Pharao zu werden, bringt er mit dem Bau der riesigen Pyramide für den kürzlich Verstorbenen das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander. Dadurch verschwindet nicht nur Djelibeby im wahrsten Sinne des Wortes in der Versenkung, sondern es werden auch noch die zahlreichen Götter, an die man hier glaubt, zu realen Figuren. Und ein geier- oder krokodilköpfiger Gott mag auf einem Relief ganz gut ausschauen, wenn er aber wirklich durchs Leben stapft und mit anderen Göttern um seine Aufgaben streitet, kann das ganz schön unangenehm werden. Die Priester in Djelibeby versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bringen, während der Geist des verblichenen Pharaos, der auf gar keinen Fall den Rest seines Todes in einem Sarkophag verbringen will, nach und nach alle Vorfahren befreit. Pteppic, der dem „Untergang“ seines Reiches entkommen konnte, sucht Zuflucht und Rat in Ephebe (eine sehr lustige Persiflage auf die antiken Philosophen), schließlich gelingt es ihm aber nur dank der Hilfe seines Kamels Du Mistvieh, zurück nach Djelibeby zu kommen und das Reich wieder aus der Versenkung zu holen ... Von den ersten Kapiteln, die einen sehr amüsanten Einblick in die Assassinengilde Ankh-Morporks geben, bis zum Schluss im Wüstenreich wirklich wieder mal beste Scheibenwelt-Unterhaltung!

"Wann soll'n wir drei uns wiedersehen?"
"Tja, ich hätte nächsten Dienstag wieder Zeit."
Lesern von Terry Pratchetts Scheibenweltroman "MacBest" wird schon auf der ersten Seite klar, dass die drei Hexen von Lancre - Oma Wetterwachs, Nanny Ogg und Magrat Knoblauch - eher pragmatisch veranlagt sind und mit den unheimlichen Gestalten aus Shakespeares Königsdrama wenig zu tun haben. Tatsächlich sind sie hier nicht die Anstifterinnen zum Königsmord, sondern sorgen dafür, dass nach König Verence' gewaltsamen Ableben der Meuchelmörder Lord Felmet und seine ehrgeizige Frau nicht allzu lange an der Macht bleiben. Der verrückte Lord versucht zwar, die Hexen mit Hilfe eines Theaterstücks bei den Bürgern von Lancre unbeliebt zu machen, aber mit Oma Wetterwachs legt man sich nicht ungestraft an ... Pratchett wandelt hier munter auf Shakespeares Pfaden und macht aus den düsteren Dramen (neben Macbeth dient auch Hamlet als Vorlage: Geist des ermordeten Königs, Theaterstück bei Hofe) einen wunderbar witzigen und skurrilen Fantasyroman. Wer an den liebevoll-verrückten Bewohnern von Lancre Gefallen findet, dem seien auch die weiteren Hexenromane "Total verhext", "Lords und Ladies", "Mummenschanz" und "Ruhig Blut" empfohlen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2011

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1 (1 DVD)


sehr gut

Nachdem der Ärger darüber, dass aus Band 7 zwei Filme gemacht wurden, verflogen war, habe ich mir “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1” doch auf DVD zugelegt. Und ich muss zugeben, dass die Zweiteilung dem Film nur zugute kommt: Endlich einmal hetzt eine Harry-Potter-Verfilmung nicht nur schnell durch die Handlung, um möglichst viele Punkte abzuhaken, sondern nimmt sich Zeit, um die Stimmung des Buches wiederzugeben. Und Band 7 ist sehr düster, düster wie nie: Dumbledore ist tot, Voldemorts Macht wächst, das Zaubereiministerium fällt. Harry, Ron und Hermine machen sich auf, um Dumbledores Auftrag zu erfüllen: die Horkruxe, quasi die „Seelenspeicher“ Voldemorts zu finden und zu zerstören. Die Suche nach den Horkruxen ist wirklich sehr gelungen dargestellt: Die drei wissen nicht recht, wo suchen, durchstreifen auf ihrer Mission das ganze Land und sind doch immer allein. Konflikte sind hier natürlich vorprogrammiert, und auch wenn ich die drei Hauptdarsteller schauspielerisch nicht so toll finde, gelingt es ihnen doch gut, die verzweifelte und angespannte Stimmung darzustellen. Ausstattung und Setting des Films sind wie immer top, besonders gelungen fand ich die Darstellung des Märchens über die drei Brüder – ein zentraler Punkt der Geschichte – als Graphic Novel. Fazit: Harry Potter 7.1 ist der Film der Reihe, der seiner Buchvorlage bisher am ehesten gerecht wird, entsprechend dieser Vorlage ist er aber auch der am wenigsten verspielte, dafür düsterste und reifste der Saga. Ich hoffe, dass Teil 7.2 dem Buch ebenso gerecht wird und freue mich auf das Finale!

13 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2011

How I Met Your Mother - Season 5


sehr gut

In der fünften Staffel von "How I Met Your Mother" lässt die Qualität der Serie im Vergleich zu den genialen ersten Staffeln leider etwas nach, doch die Suche nach Ted Mosbys künftiger Ehefrau ist trotzdem immer noch sehr frech-unterhaltsam und um Längen besser als andere Sitcoms. Wobei das Hauptthema, Teds Suche nach der Richtigen, etwas anstrengt, da er in dieser Staffel sehr viele kurze Beziehungen hat und viele neue Charaktere auftauchen, um bald wieder zu verschwinden. Viel interessanter sind die Beziehungen von Teds Freunden – zumal Barney und Robin für kurze Zeit ein Pärchen werden und Lily und Marshall langsam die Familienplanung angehen. Überhaupt ist eigentlich Barney Stinson (bzw. sein Darsteller Neil Patrick Harris) der eigentliche Star der Serie; der Womanizer hat in dieser Staffel einige seiner besten Momente (z.B. die Folge „Anzug aus!“). Auch erwähnenswert: die tollen Specials dieser DVD-Box (Making-of verschiedener Folgen, Song-Videos von Marshall & Ted, Serien-Recap).

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2011
Beckett, Simon

Leichenblässe / David Hunter Bd.3 (Hörbestseller), 6 Audio-CDs


ausgezeichnet

Nach "Chemie des Todes" und "Kalte Asche" wird auch der dritte Forensik-Thriller mit David Hunter von Johannes Steck hervorragend gelesen. Dr. Hunter verschlägt es diesmal in die USA, wo er in Tennessee in einer pathologischen Forschungseinrichtung, der sogenannten "Body-Farm", seinen alten Freund Tom Lieberman unterstützt. Wie schon in den ersten beiden Teilen ist der Spannungsbogen der Handlung perfekt aufgebaut, die Geschichte fesselt ungemein und hält bis zum Schluss überraschende Wendungen bereit. Und einmal mehr gelingt es dem Autor Simon Beckett, die Arbeit der forensischen Ahtropologen, die unterschiedlichen Verfallsstadien der Leichen und die Details im Verwesungsprozess, auf die es bei dieser Arbeit ankommt, detailliert und gleichzeitig nüchtern und packend zu beschreiben. Johannes Stecks sonore Stimme bringt diese Beschreibungen so deutlich rüber, dass man als Hörer fast meint, den Verwesungsgeruch wahrzunehmen ... Ein toller Thriller!

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2011

Eat Pray Love (DVD)


gut

Ich habe den Megaseller „Eat Pray Love“ nicht gelesen, die Verfilmung habe ich mir aber in der Erwartung angeschaut, die Geschichte eines interessanten Selbstfindungstrips zu sehen. Diese Erwartung hat sich jedoch überhaupt nicht erfüllt. Erleuchtung bietet der Film in keinster Weise, nur platte Lebensweisheiten. Das liegt an der Hauptfigur Liz: Man kann überhaupt nicht nachvollziehen, welche Probleme sie jetzt eigentlich so unglücklich machen, das angeblich Traumatische ihrer Beziehungen kommt im Film überhaupt nicht zur Geltung, das ist auch beim etwa sechs Minuten längeren Director's Cut der DVD nicht anders. Julia Roberts spielt diese eigentlich nervige Hauptfigur aber so hinreißend, dass man ihr trotzdem etwas Sympathie entgegenbringt. Für die Schauspielerleistung (auch von Javier Bardem und Richard Jenkins), die perfekte Ausstattung und die wirklich wunderschönen Landschaftsaufnahmen der Stationen Italien, Indien und Bali vergebe ich trotz meiner grundsätzlich enttäuschten Erwartungen noch drei Sterne.

11 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.