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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1006 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2018
Mattfeldt, Petra

Die letzte Fahrt


sehr gut

Völlig friedlich sitzt die junge Frau auf der Bank des Autobahnparkplatzes. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass sie tot ist. Die Ermordete sieht der seit Monaten vermissten Carla Bornkamp äußerst ähnlich. Sie ist es aber nicht! Hängen der Vermissten- und der Mordfall zusammen? Genau diese Frage muss Kriminalkommissar Markus Labrenz klären. Der Journalist, David Kramer, stellt eigene Ermittlungen dazu an. Da beide, Daniel und Markus befreundet sind und einander vertrauen, tauschen sie sich über die Ermittlungs- und Rechercheergebnisse aus. Oft ist es der Journalist, der neue Denkansätze einbringt und damit die Ermittlung in die richtige Richtung leitet. Als Figur hat mir David wesentlich besser gefallen. Seine Methode hinter den Mord zu kommen und Zusammenhänge zu erkennen, haben mich beeindruckt. Sie waren realistisch, glaubhaft geschildet. In meinen Augen war er der bessere Ermittler.
Das Lesen dieses Krimis fand ist sehr unterhaltsam und spannend. Der Wechsel zwischen kriminalistischer Ermittlungsarbeit, Darstellung der Qualen der Opfer sowie der krankhaften Denk- und Handlungsweise des Täters, das war schon sehr abwechslungsreich, spannend und sehr gut gelungen. Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.04.2018
Hartung, Alexander

Auf zerbrochenem Glas / Nik Pohl Bd.1


sehr gut

Nik Pohl, beschäftigt bei der Münchener Kripo, ist alles, was ein Polizist nicht sein soll. Er ist ungehorsam, ignorant, pfeift auf Vorschriften, setzt auch im Dienst körperliche Gewalt ein und teamfähig ist er gleich gar nicht. Kein Wunder, dass er dadurch überall aneckt und seine Kariere nicht weiter vorangeht. Dann wird er auch noch von einem Fremden erpresst. Er soll eine verschwundene Frau suchen und ahnt dabei nicht, auf welche lebensbedrohlichen Gefahren er sich einlässt und gegen welche einflussreichen Leute er ermitteln und sich durchsetzen muss….
Anfangs fand ich die Figur des Nik Pohl schlichtweg abstoßend. Sein Umgang mit den Kollegen und gegenüber seinem Chef, machte ihn in meinen Augen zum Bad-Cop. So ganz glaubhaft kam er mir in der geschilderten Rolle nicht vor. Ohne Regeln zu beachten, ohne Freunde oder befreundete Kollegen – so einen Kripo-Beamten konnte ich mir nicht vorstellen. Aber im Laufe der Geschichte konnte ich Nik immer besser verstehen und habe diesen Krimi genossen. Der Autor hat interessante Charaktere in dem Buch beschrieben. Ich denke da nur an den
Pathologen Balthasar von den Auenfelden. Durch ihn sind auch komische Momente beim Lesen eingeflossen.
Da bei der Suche sich nicht nur ein Fall herauskristallisiert, sondern als „Nebeneffekt“ auch noch andere kriminelle Machenschaften ans Licht kommen, ist das Lesen sehr spannend und unterhaltsam. Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne und ich freue mich jetzt schon auf den nachfolgenden Band.

Bewertung vom 16.04.2018
Kabus, Christine

Das Lied des Nordwinds


gut

Karoline heiratet den verarmten, über seine Verhältnisse lebenden Graf Moritz von Blankenburg-Marwitz. Sie glaubt sich am Ziel ihres Lebenstraums. Schnell merkt sie aber, dass weder ihre Schwiegereltern noch Moritz Interesse an ihr haben. Das gilt nur ihrer Mitgift, die schnell verbraucht ist.
Dann ist da noch Liv, älteste Tochter einer armen norwegischen Familie. Auch bei ihr geht es um Geld – um fehlendes Geld. Sie muss die Familie unterstützen indem sie sich als Dienstmädchen bei einer Lehrersfamilie für einen Hungerlohn verdingt. Bei aller Armut hat sie sich aber die Liebe zu anderen Menschen bewahrt und versucht mit ihren bescheidenden Mitteln Ungerechtigkeit und fehlende Liebe, die sie im Hause ihres Dienstherrn antrifft, zu mildern.
.Beide Hauptfiguren können unterschiedlicher nicht sein.
Karoline, die ihr Lebensziel in einer Ehe mit Kindern sieht. Die sich gerne putzt. Und Liv, die bereits im Kindesalter ihre Mutter bei der Ernährung der Familie unterstützen muss. Liv, die eigene Bedürfnisse stets zurücksteckt. Aber im Laufe der Geschichte wachsen die Persönlichkeiten beider Frauen, sie treffen eigene Entscheidungen. Stehen schlussendlich voll im Leben.
Diese Entwicklung wird im Bauch sehr anschaulich, nachvollziehbar und unterhaltsam geschildert. Leider empfand ich insbesondere in der ersten Hälfte des Buches die Beschreibungen zur Gegend, zur politischen Lage in Norwegen als zu ausschweifend und langatmig. Bei mir ging das zu Lasten der Spannung. Außerdem war das Schicksal des kleinen Elias, wenn auch nicht bis in Detail, so aber doch im Groben vorhersehbar. Schade.
Von mir gibt’s daher nur 3 Lese-Sterne

Bewertung vom 05.04.2018
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


sehr gut

Im toten Stollen wird bei Wartungsarbeiten der Wasseranlage eine Leiche gefunden. Der katholische Pfarrer Vaals wird zur seelsorgerischen Unterstützung der Einsatzkräfte angefordert. Aber als Rüdiger Vaals das Opfer sieht, bricht er zusammen. Dabei haben die Autoren sehr geschickt umschrieben, was denn nun an dem Opfer so abschreckend war. Da konnte ich bei mir die Spannung beim Lesen richtig knistern hören.
Die vielen Schnittstellen am gesamten Körper waren aber nicht die Todesursache. Die ist Herzversagen. Die Schnitte wurden dem Opfer erst nach dem Tod zugefügt und anschließend wurde die Leiche komplett mit Honig übergossen. Da Vaals nun ausfällt, wird der evangelische Polizeiseelsorger Martin Bauer angefordert. Genau wie ihm vorherigen Fall kann er es nicht lassen eigene Ermittlungen anzustellen. Auch diesmal hat er wieder die richtige Spürnase und trägt massiv zur Aufklärung des Falles bei. Wenn beide es auch nie zugeben würden, so sind er und die Chefin der Mordkommission schon ein recht gutes Team.
Mir hat Bauer, seine Neugier, seine Intuition und sein Einfühlvermögen wieder recht gut gefallen. Allerdings mache ich diesmal einige Abstriche. Denn dass er seine kurz vor dem Entbindungstermin stehende Frau immer wieder versetzt und vertröstet, hat schon meinen Unwillen geschürt.
Was ich sehr gelungen fand, waren die Schilderungen zu den klaustrophobischen Beklemmungen, die einige Ermittler dort an den Tatorten unter Tage erlitten. Das konnte ich voll nachempfinden.
Nachdenklich hat mich dagegen das von der Kirche propagierte, vor Dritten geschützte Beichtgeheimnis gemacht, was als Kirchengesetz gilt. Kann es recht sein, dadurch sogar Mörder frei rumlaufen zu lassen? Ich sehe das etwas anders. Insgesamt betrachtet habe ich mich mit diesem Krimi wieder wunderbar unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 02.04.2018
Gerritsen, Tess

Sag niemals stirb


gut

Seit 20 Jahren gilt Bill Maitland als vermisst. 1970 war er, der Pilot, den alle nur Wild Bill genannten, weil er die gewagtesten Flüge unternahm, an der Grenze zu Nordvietnam über dem dichten Busch abgeschossen. Oder war es Sabotage?
Als nun 20 Jahre später seine Ehefrau im Sterben liegt, ist es ihr letzter Wunsch zu erfahren was damals wirklich passiert ist und ob er vielleicht sogar noch lebt. Darum macht sich Wilone Maitland, genannt Willy, sich auf die Suche. Willy, Anfang 30, ist genauso dickköpfig wie ihr Vater. Anfangs ahnt sie nicht einmal ansatzweise auf welche Gefahren, Widerstände und Intrigen sie sich mit der Suche einlässt. Schnell merkt sie: bei ihrer Suche kann sie keinem trauen. Viele verstecken sich hinter einer freundlichen, unauffälligen Maske. Ja und da ist dann auch noch Gay Bernard, zu dem sie sich körperlich hingezogen fühlt. Aber kann Willy ihm trauen?
Dieser Krimi von Tess Gerritsen hat mich nicht wirklich überzeugen können. Irgendwie kam es mir wie eine Nachahmung von Konsaliks „Tal ohne Sonne“ vor. Die Ausführungen zu den Widerständen bei Willy Recherchen sind zwar sehr anschaulich, wie auch die Beschreibungen der behördlichen Willkür und Käuflichkeit, aber so richtig spannend fand ich das alles nicht. Darum gebe ich insgesamt auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 26.03.2018
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldrache / Klaudia Wagner Bd.3


sehr gut

Die Idylle des Spreewaldes wird gestört. Ein Jugendlicher wird am Rande einer Techno-Party zusammengeschlagen, ist schwer verletzt. Er kann sich an nichts erinnern. Klaudia Wagner und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Doch schnell kommt zu der Körperverletzung auch noch der Mord an einem Penner hinzu. Die Ermittlungen beginnen und alles weist auf einen Zusammenhang mit einem Brand vor 20 Jahren bei dem ein Mensch verbrannt ist….
Das nenne ich ja mal eine tolle Idee: Teambildungsworkshop beim Schlachten. Keiner der Kripo-Beamten hat Lust dazu und so waren alle Teammitglieder froh, als sie zum Einsatz gerufen wurden. Die dann folgenden Ermittlungen, bei denen die Zeugen mehr lügen oder verschweigen, haben mich spannend unterhalten. Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen.
Dabei gelingt es der Autorin die Atmosphäre des Spreewaldes, die in meinen Augen etwas ganz Besonderes hat, wunderbar in Worte und in die Handlung einfließen zu lassen.
Was mir nicht so gefallen hat, war das recht wage Ende (mehr kann ich leider nicht verraten). Das soll ja jeder Interessierte selbst nachlesen.
Insgesamt betrachtet hat mir auch dieser Spreewald-Krimi wieder ausgesprochen gut gefallen. Darum gibt’s von mir 4 wohlverdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 26.03.2018
Weiß, Sabine

Brennende Gischt / Liv Lammers Bd.2


sehr gut

Liv Lammer, jüngstes Mitglied der Flensburger Mordkommission, wird zusammen mit ihren Kollegen zu einem Einsatz nach Sylt gerufen. Doch gerade mit Sylt verbindet Liv eine Hassliebe. Die Liebe besteht gegenüber der dortigen rauen Natur und dem Meer. Der Hass gegenüber ihrer reichen Familie, die dort noch immer wohnt, mit ihrem Reichtum protzt und skrupellos versucht diesen zu mehren. Von ihr hat sie sich bereits vor Jahren losgesagt.
Mit dem Buch habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt. Man merkt, dass die Autorin sich mit dieser Landschaft eng verbunden fühlt. Auch lokale Sagen und
Bräuche lässt sie in den Krimi einfließen. Liv als Hauptfigur fand ich liebenswert. Wobei sie bei diesem Fall wieder emotional stark aufgewühlt wird. Liv steht sich dadurch bei der Arbeit oft selbst im Weg, bringt sich und andere in Gefahr. Trotzdem mochte ich sie, ihre Empathie, die sie auch manchmal auf falsche Ermittlungsansätze brachte. Aber mit 29 muss man als Kripo-Mitarbeiter halt erst noch Erfahrungen sammeln. Die Ermittlungen in diesem Sylt-Krimi stellen heraus, dass die Motive weit in der Vergangenheit liegen. Die Ermittler selbst beschreiben sie als „verfluchte Hydra“. Das trifft auch den Kern. Denn kaum gehen die Ermittler einer Spur nach, kommen neue Erkenntnisse, die weitere Ermittlungen in eine ganz andere Richtung erfordern. Das gibt dem Krimi immer neue Wendungen, hält die Spannung hoch und mach das Lesen zum Vergnügen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 26.03.2018
Higashino, Keigo

Unter der Mitternachtssonne


gut

Der Pfandleiher Yosuke Kirihara wird in einem leerstehenden Gebäude tot aufgefunden. Kurze Zeit später stirbt eine junge alleinerziehende Frau. Sie hinterlässt eine Tochter - Yukiho. Beiden wird zu Lebzeiten ein Verhältnis nachgesagt. Der/die Täter werden nicht gefunden.
Ein Jahrzehnt später geht die Geschichte weiter. Der Sohn des toten Pfandleihers, ist eine äußerst interessante Erscheinung. Immer hat er Geld, welches er mit diversen zwielichtigen Geschäften verdient. Clever und manipulativ nutzt er die Mitschüler für seine Interessen aus, heuchelt Freundschaft. Und dann ist da noch Yukiho, die zwar zu einer wunderschönen jungen Dame herangewachsen ist. Die aber ihr wahres ICH hinter dieser Maske versteckt.
Es hat mir sehr gut gefallen, wie in den Dialogen, die doch von unserem Verhalten stark abweichende Mentalität der Japaner, zum Ausdruck gebracht wurde. Das hat dem Buch Authentizität gegeben und die Geschichte glaubhaft gemacht. Entgegen dem Trend der anderen Leser ist mir das Lesen mächtig schwergefallen. Das lag nicht an der Geschichte. Nein. Das lag daran, dass ich mir die Namen der handelnden Personen so schwer merken konnte. Oftmals wusste ich auch nicht beim ersten "Kennenlernen", ob das nun ein männlicher oder weiblicher Name ist. Das hat mir das Lesen etwas vergällt, da ich ständig über die Namen nachdenken musste. Vielleicht hätte ich einen Namensindex erstellen sollen, um mehr Freude beim Lesen zu haben. Von mir gibt es für diesen Krimi leider nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 20.03.2018
Colombani, Laëtitia

Der Zopf


ausgezeichnet

Eindringlich erzählt die Autorin wie Smita mit ihrem Schicksal hadert. Denn sie gehört in Indien zu den Unberührbaren. Sie wurde bereits als solche geboren, wie auch ihre Mutter, Großmutter… So ist es auch ihre Aufgabe die Exkremende der Menschen täglich einzusammeln und zu entsorgen, da es in Indien keine Kanalisation oder ähnliches gibt. Eine Alternative gibt es für sie nicht. Zitat: „Wer als Kloputzer zu Welt kommt, stirbt auch als Kloputzer.“ Und doch versucht Smira einen Ausweg, den Ausstieg, um wenigstens ihrer kleinen Tochter dieses Schicksal zu ersparen.
Ich muss zugeben, Smitas Schicksal hat mich schon stark berührt. Mir war gar nicht bekannt, wie elendig das Leben der Armen in diesem Land ist und wie rechtlos die Frauen dort sind.
Ja und dann ist da Giulia die nachdem ihr Vater im Koma liegt die Verantwortung für das Familienunternehmen, das von der Veredlung von Haaren lebt, übernehmen muss. Allerdings steht das Unternehmen kurz vor dem Konkurs und Giulia muss Entscheidungen treffen ob und wie es weitergehen soll.
Die Dritte ist Sarah, erfolgreiche Anwältin, Karrierefrau mit eisernem Willen. Streng zu sich selbst trennt sie berufliches rigoros von Privatem. Bei ihr hat das Berufliche immer Vorrang. Bis, ja bis ihr Körper ihr deutliche Grenzen setzt.
Alle drei Schicksale, die immer in einzelnen Kapiteln aufgezeigt und entwickelt werden, sind beim Lesen super unterhaltsam, manchmal aufwühlend, auf jeden Fall musste ich immer weiterlesen. Schlussendlich wird die Verbindung zwischen den drei Frauen aufgelöst. Aber das sollte jeder selbst nachlesen.
Für ein Erstlingswerk ist dies ein wunderbar unterhaltsames und gelungenes Buch. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.