Benutzer
Benutzername: 
Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 946 Bewertungen
Bewertung vom 06.12.2018
Westover, Tara

Befreit


ausgezeichnet

Eine mutige Frau befreit sich

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, denn das Thema Bildung zur Befreiung bzw. Verselbstän-digung finde ich persönlich sehr spannend.
Allerdings würde man ja eher nicht denken, dass das ein Problem der westlichen Welt ist. Taras Geschichte aber spielt in den USA. Ihr Vater ist fundamentalistischer Mormone und so ist diese Familie der Welt der Bildung ganz fern. Dennoch hat es die Tochter geschafft, sich ihren eigenen Weg zu erkämpfen und die Welt ihrer Eltern und Jugend hinter sich zu lassen.
Ein unglaublich spannendes Buch über eine starke, bemerkenswerte Frau. Sie schreibt authen-tisch und ergreifend, gleichzeitig in einer wunderbaren, fast poetischen Sprache.
Die Erzählungen über ihre Kindheit sind zum Teil wirklich unglaublich. Man kann sich kaum vor-stellen, dass das alles im Amerika der späten 80er und 90er Jahre passiert ist. Gewalt, Lieblosig-keit und Grausamkeit sind Alltag – ein Wunder, dass Tara daran zerbrochen ist. Im Gegenteil: sie schildert ihr bisheriges Leben relativ sachlich, ohne Bitterkeit oder Vorwürfe. Und man fragt sich sofort, ob man das selbst auch so könnte. Dass sie sehr willensstark und mutig ist, daran besteht kein Zweifel. Sie entscheidet sich als Teenie für ein selbstbestimmtes Leben, das sie sich hat er-kämpfen muss. Das ist sehr beeindruckend und absolut faszinierend. Berührend und zugleich be-drückend. Aber einfach nur lesenswert!

Bewertung vom 29.11.2018
Sturm, Anca

Der Welten-Express Bd.1


ausgezeichnet

Zauberhaft und magisch

Diese Geschichte hat mir schon der Kurzbeschreibung nach gefallen und auch das Cover hat mich in seinen Bann gezogen. Nachdem ich erst einmal angefangen hatte zu lesen, konnte ich fast nicht mehr aufhören. Flinn Nachtigall habe ich sofort ins Herz geschlossen, auch wenn sie nicht immer einfach ist. Sie ist ein einsames Mädchen, das es zu Hause nicht mehr aushält, seit der geliebte Halbbruder verschwunden ist. Jede Nacht sitzt sie am Bahnhof und ist alleine. Doch dann taucht eines Tages ein magischer Zug auf, einerseits modern und andererseits Dampflok, und Flinn steigt ein.... Eine zauberhafte Reise und Geschichte beginnt.
Obwohl ich ganz sicherlich nicht mehr in die eigentliche Zielgruppe für dieses Buch gehöre, war und bin ich begeistert und freue mich auf die hoffentlich bald folgende Fortsetzung. Das Buch bietet eine schöne Mischung aus Jugendroman, Abenteuer, Spannung und Freundschaft, aus Magie und Zauberei und Alltag. Gerne begleitet man das Mädchen mit dem ungewöhnlichen Namen auf seiner Reise und der Suche nach ihrem Bruder. Besonders gut gefallen haben mir die Figuren, die immer sehr detailreich und mit viel Humor und ihren jeweiligen Besonderheiten dargestellt werden. So ist es, als wäre man direkt dabei, als würde man in diesem ganz besonderen Zug mitreisen.
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ein herrlicher Roman, der bezaubert!

Bewertung vom 29.11.2018
Klupp, Thomas

Wie ich fälschte, log und Gutes tat


sehr gut

Ein Lügner

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil es in der Nähe der Gegend spielt, in der ich aufgewachsen bin und in der meine Eltern und Teile meiner Familie heute noch leben. Außerdem fand ich die Lebensgeschichte des Autoren interessant. Ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde und das Buch hat mich nicht enttäuscht.
Das Buch ist verrückt und fällt aus dem Rahmen. Wenn man sich darauf einlässt und diese Schreibweise, die an ein Tagebuch erinnert, annimmt, kann man viel Spaß und gute Unterhaltung haben.
Hauptfigur ist der 15-jährige Benedikt, der sich durch sein junges Leben schlägt. Er lernt nicht gerne und versucht, in der Schule durchzukommen, aber seine Versuche sind nicht immer von Erfolg gekrönt. Er rutscht immer tiefer in eine Abwärtsspirale aus Lügen und immer neuen Betrügereien.
Das Tempo des Buches ist ziemlich schnell und reißt einen daher auch mit. Wer es abgefahren und anders mag, ist hier genau richtig. Das Buch ist zugleich ein Spiegel der gegenwärtigen Gesellschaft und manchmal bleibt einem auch in dieser humorvollen Geschichte das Lachen im Halse stecken. Insgesamt gebe ich gerne eine Leseempfehlung, auch wenn ich mir sicher bin, dass dieses Buch sicherlich nichts für jeden ist!

Bewertung vom 29.11.2018
Knox, Joseph

Dreckiger Schnee / Aidan Waits ermittelt Bd.1


sehr gut

Gelungenes Debüt

Da Freunde von uns in der Nähe leben, hat mich dieses Buch sehr angesprochen, aber auch aufgrund des Klappentextes, der mich sehr neugierig gemacht hat. Der Debütroman des englischen Autors Joseph Knox ist gelungen und macht Lust auf mehr aus der Feder dieses Schriftstellers, auch wenn noch nicht alles ganz perfekt ist.
Die Geschichte dreht sich um Gewalt, Macht, Korruption und Gier, es geht um Drogen und Prostitution und bietet dem Leser Spannung bis zum Ende. Der Schluss hat mich wirklich überzeugt, auch wenn der Roman zwischendrin einige Längen hat. Aber richtig gestört hat mich das nicht und schon gar nicht bei einem Erstling.
Ich mochte die Hauptfigur Aidan Waits und konnte gut nachvollziehen, wie sehr er sich unter Druck fühlt und dass alles nicht so einfach ist. Auch ist nicht immer alles so, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte. Und manchmal ist es auch schwer, die Wahrheit zwischen all den vielen Lügen zu finden.
Die vielen verschiedenen Charaktere im Buch haben mir gut gefallen und fördern die Spannung und das Interesse an der Handlung. Ebenfalls gefallen hat mir die etwas melancholische und düstere Stimmung des Buches, das mich immer wieder an die skandinavischen Autoren erinnert hat.
Ein schöner Auftakt, den ich gerne gelesen habe, und nun hoffe ich, dass von diesem Autor noch viel mehr kommt!

Bewertung vom 26.11.2018
Maria W. Peter;Peter, Maria W.

Die Melodie der Schatten


ausgezeichnet

Mystisch, geheimnisvoll und voller Rätsel

Auf das neue Werk der Autorin Maria W. Peter war ich sehr gespannt und daher musste ich das Buch natürlich auch sofort lesen. Schon von den ersten Seiten an hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich hätte am liebsten nur noch weitergelesen. Umso erstaunlicher, weil ich schon länger einen Leseschwerpunkt im Bereich Krimis und Thriller habe und kaum mehr Historisches lese. Maria aber bezaubert mich immer wieder und wirklich jeder ihrer Romane hat mich regelrecht mitgerissen. Dieser ganz besonders!
Die Szenerie in Schottland in den Highlights hat mir unglaublich gut gefallen. Leider war ich selbst noch nicht da, aber die Beschreibungen der Autorin sind so detailreich und realitätsnah, dass es wie eine Reise durch Raum und Zeit ist. Man sieht die wunderbare, raue Natur, die besonderen Menschen dort und die Szenerie wie mit eigenen Augen. Einfach toll. Man möchte sofort die Koffer packen und losziehen…
Die Hauptfigur Fiona mochte ich sofort. Sie ist ein ganz besonderer Mensch und sehr, sehr tiefgründig. Sie hat es nicht leicht und ist trotzdem mutig und tapfer und genau das macht sie so liebenswert. Auch Aidan hat mich direkt fasziniert, auch wenn er auf den ersten Blick nicht so sympathisch ist. Beide Figuren haben Tiefe und sind interssant. Man möchte sie gerne genauer kennen lernen und immer mehr von ihnen lesen. Die Autorin hat es auch hier wieder geschafft, Figuren zu schaffen, die den Leser neugierig machen und deren Lebensgeschichte er mitverfolgen möchte.
Besonders gut gefallen hat mir auch der Einblick in die Geschichte Schottlands, die ich so in der Tiefe noch nicht kannte. Ich mag es, wenn ich aus Bücher auch einen persönlichen Erkenntnisgewinn ziehen kann. Man merkt hier ganz deutlich, wie sehr Maria W. Peter in ihr jeweiliges Buchthema einsteigt und genau recherchiert. Auch das Nachwort und die weiterführenden Infos habe ich wirklich gerne gelesen und noch ein bisschen dazu im Internet gesurft. Welche Themen man alle in einem Buch unterbringen kann, ist unglaublich und dennoch ist es nicht zu viel. Hier passt einfach alles zusammen und wird zu einem runden, stimmigen Gesamtbild. Ich bin wieder mal begeistert!

Bewertung vom 26.11.2018
Meijer, Eva

Das Vogelhaus


ausgezeichnet

Interessant und schön zu lesen

Dieses Buch hat mich aufgrund seiner Kurzbeschreibung sehr neugierig gemacht. Da ich selbst sehr gerne Vögel beobachte, fand ich dieses Thema sehr interessant. Und die Frage, warum jemand lieber Vögel um sich hat als Menschen, fand ich auch spannend. Dieser Roman über die Vogelkundlerin Len Howard, eine Pionierin im Bereich der Tierforschung, hat mir sehr gut gefallen und war interessant und schön zu lesen.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Berichte über die Tiere, die ich immer wieder gerne gelesen habe!
Eine wunderbare Mischung aus Roman, Biographie, Vogelkundebuch und mehr. Die Sprache der Autorin Eva Meijer ist so wunderbar poetisch, dass man gerne weiterliest. Ich mag es, wenn Autoren eine schöne Sprache verwenden, die nicht nur den Inhalt, sondern auch die Art und Schreibweise interessant machen. Und das ist hier herrlich gelungen und mit ganz viel Gefühl. Gerade in unserer modernen Technikwelt, in der die Natur oft zu kurz kommt, ist dieses Buch ein wunderbarer Verweis auf Natur und Tierwelt.
Wer Tiere mag und eine spannende Frau kennen lernen möchte, wer eine poetische Sprache ohne Aufgeregtheit mag, der ist hier genau richtig!

Bewertung vom 20.11.2018
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


weniger gut

Leider nicht packend

Auf dieses Buch war ich so gespannt, weil ich so viel davon gehört hatte und die Idee so spannend fand. Auch der Klappentext hatte mir gut gefallen und die Themen Sonnenfinsternis, Planeten etc. finde ich sehr interessant. Leider war die Ernüchterung dann auch schnell zur Stelle. Schon auf den ersten Seiten merkte ich, dass mir der Schreibstil und die ganze Erzählweise des Buches überhaupt nicht zusagte. Eigentlich mag ich es, wenn eine Geschichte abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen Figuren erzählt wird. Hier aber wirkte es hölzern auf mich, ich weiß nicht warum, aber ich kam einfach nicht rein. Auch die vielen Wechsel zwischen den verschiedenen Jahren und den jeweiligen Ereignissen waren eher verwirrend als interessant. Schade, denn auch das mag ich eigentlich sehr.
Ich gebe zu, dass ich nach etwa einem Drittel des Buches eigentlich keine Lust mehr hatte, weiter zu lesen. Weil ich aber unbedingt wissen wollte, was damals wirklich passiert ist, habe ich weitergelesen. Das Ende war dann wieder spannend und interessant, aber dafür habe ich lange durchhalten müssen. Leider kann ich für dieses Buch keine echte Leseempfehlung geben, es sei denn man ist hart im Nehmen, bzw. es macht einem nichts aus, sich über weite Strecken durch langweilige Passagen zu quälen.
Mein Fazit: Leider hat mich dieses Buch nicht gepackt. Meiner Meinung nach hätte man mehr aus diesem guten Thema machen können, denn sowohl die Geschichte als auch die Idee, dass jeder etwas zu verbergen hat, waren gut und hätten so richtig spannend sein können.

Bewertung vom 17.11.2018
Lehmann, Thea

Tatort Kuhstall


sehr gut

Ein Bayer im Elbsandsteingebirge

Dieses Buch hat mich nicht nur deswegen gereizt, weil es ein Krimi ist und Spannung verspricht, sondern auch, weil ein Bayer im Exil lebt und arbeitet. Das fand ich ganz persönlich einen spannenden Ansatz, auch weil ich selbst in der gleichen Situation bin. Ich mochte den Kommissar Leo Reisinger auch sofort. Seine Kollegin Sandra Kruse hat mir ebenfalls gefallen und ist ein guter Gegenpart.
Der Kriminalfall ist interessant, aber leider hat mir das letzte Quäntchen Spannung und Tempo gefehlt. Ich hatte am Ende schon eine Ahnung, was passiert ist, dennoch war die Auflösung spannend. Trotzdem hat mir das Buch gefallen und ich habe es gerne gelesen. Interessant war neben den vielen Schilderungen der Gegend auch das Privatleben des Ermittlers. Leider kenne ich die Vorgängerromane nicht, sodass ich nicht weiß, wie der Verlauf seiner Lebensgeschichte war. Da das meiner Meinung doch ein wichtiger Teil war, wäre es vielleicht besser gewesen, zuerst die Vorgänger zu lesen. Für den Kriminalfall spielt das aber keine Rolle, der ist in sich abgeschlossen und kann auch so gelesen werden.
Der Titel ist herrlich, denn er ist provokant und spielt mit den örtlichen Gegebenheiten. Das hat mir gut gefallen, denn es passt auch zum Lokalkolorit das im Buch reichlich vorkommt. Es ist wie ein kleiner Urlaub im Elbsandsteingebirge.

Bewertung vom 17.11.2018
Fölck, Romy

Bluthaus / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.2


ausgezeichnet

Würdiger Nachfolger

Nachdem ich gehört hatte, dass es einen Nachfolger zu Totenweg geben würde, war ich sehr gespannt darauf. Totenweg war für mich eines der Highlights in diesem Lesejahr und daher habe ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit Frida und Bjarne gefreut. Und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt! Auch Bluthaus hat mich völlig in seinen Bann gezogen und mich in die Elbmarschen mit ihren nebligen Wiesen, Apfelhöfen und weiten Landschaften entführt. Auch dieses Mal gab es wieder ganz viel Lokalkolorit und Atmosphäre zu genießen, kombiniert mit einem spannenden Kriminalfall, der sich von der Vergangenheit bis in die Gegenwart erstreckt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass in diesem Buch der Schwerpunkt gar nicht so sehr auf Frieda liegt, sondern auf Bjarne und Jo. Und dass ein Großteil der Handlung auch nicht auf den Apfelhöfen spielte. Daher waren sowohl die Figuren anders und doch vertraut, als auch die Szenerie.
Zuerst war ich ein bisschen enttäuscht, weil das Buch im Vergleich zum Vorgänger deutlich dünner ist, aber die Geschichte hat es so in sich, dass die Länge keine Rolle spielt. Auch wenn man sich wünscht, Romy Fölck würde viel mehr und schneller schreiben, sodass man öfter in den Genuss ihrer Lektüre käme! Schon heute hoffe ich auf einen dritten Band mit Frieda und ihren Freunden und bin voller Erwartung und Vorfreude darauf.