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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 926 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2020
Politycki, Matthias

Das kann uns keiner nehmen


ausgezeichnet

Gipfelstürmer
Unter dem Roman “Das kann uns keiner nehmen” von Matthias Politycki habe ich mir eigentlich etwas ganz anderes vorgestellt. Ich mag Bergsteiger Romane sehr gerne und hier geht es ja auf den Gipfel des Kilimandscharo, wie auch das wunderbare Cover zeigt. Dass das Gipfel erklimmen eigentlich hier nur eine Nebenrolle spielt, wird aber sehr schnell klar.
Der Autor bedient sich toller Beschreibungen, um uns Afrika und das Leben dort, näher zu bringen und ganz langsam und sachte entwickelt sich eine Geschichte über Freundschaft und auch über Liebe, in der Gegenwart und Vergangenheit.
Hier wird ganz viel mit Gefühl geschrieben, es gibt eine Menge Humor, aber auch Mitgefühl, Trauer und Leidenschaft. Das Buch räumt mit so einigen Vorurteilen auf und bringt einen zum nachdenken über die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Das einzige, was für mich ein Kritikpunkt wäre, war der bayrische Dialekt, mit dem ich mich eine Weile recht schwer tat, man gewöhnte sich aber dran.

Bewertung vom 31.03.2020
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


ausgezeichnet

Auf der Suche
Den Roman “Die Geheimnisse meiner Mutter” von Jessie Burton habe ich innerhalb von 2 Tagen regelrecht verschlungen. Einmal begonnen, konnte ich ihn kaum noch aus der Hand legen, die Frauen, um die es hier geht, haben mich sehr interessiert.
Das Buch erzählt abwechselnd in 2 verschiedenen Zeitebenen, einmal Anfang der 80er Jahre und einmal jetzt.
In der Gegenwart geht es um Rose, die ohne ihre Mutter aufwuchs und auch so ziemlich gar keine Informationen über sie hat. Als ihr Vater irgendwann mal eine Frau, Constance, erwähnt, mit der sie eine tiefe Beziehung hatte, macht sich Rose auf die Suche. Sie dringt in den Umkreis von Constance ein und gewinnt auch ihr Vertrauen.
In der Vergangenheit begleiten wir Elise,eine sehr unsichere Frau auf der Suche nach sich selber, nach ihrem Leben. Wir erleben die Beziehung zu Constance mit und auch, wie Rose geboren wird.
Rose findet am Ende des Buches sehr viel, nur nicht das, was sie suchte. Mir hat das Buch sehr gefallen mit der Vielschichtigkeit der handelnden Personen, es geht nicht um Gut und Böse, jeder kann sich falsch entscheiden.

Bewertung vom 30.03.2020
May, Isabell

Das Licht der fünf Monde / Shadow Tales Bd.1


sehr gut

Zauberhafte Mondmagie
Im Rahmen einer Leserunde habe ich den Fantasyroman “Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde” von Isabell May gelesen. Dieses Buch ist der erste Band einer Dilogie, der mich jetzt voller Vorfreude auf das Erscheinen des nächsten, abschließenden Buches, warten läßt.
Die Autorin versteht es mit sehr bildgewaltigen Worten eine eigene Fantasy Welt aufzubauen. Die Beschreibungen sind wirklich wunderschön und ziehen einen tief in diese Geschichte rein.
“Er war ein Fluch, ein personifizierter Fluch auf leisen Pfoten mit scharfen Zähnen, und er hat mich geholt.” “Der Wolf hat mich verschlungen, und das, was übrig geblieben ist, war nicht mehr ich.”
Die Hauptpersonen werden nach und nach vorgestellt und im Laufe des Buches weiter ausgebaut, es gibt besondere Wesen wie Pixies und Blutwölfe und Kelpies und besondere Orte. Teilweise erinnert dieses Buch an klassische Märchen, aber im positiven Sinne, das gefällt mir sehr gut.
Von der Geschichte möchte ich hier gar nicht so viel vorwegnehmen, weil sie sowieso, und das ist für mich der einzige Schwachpunkt dieses Buches, sehr vorhersehbar ist. Man kann sich ziemlich zeitig vorstellen, worauf die Geschichte hinausläuft. Sehr positiv sind die Beschreibungen der Magien in diesem Buch, da hat man wirklich Bilder vor Augen.
Zum Ende hin spielt die Autorin nochmal alle ihre Stärken aus und nimmt einen mit wunderschönen und fantasievollen Beschreibungen mit in ein anderes Reich und man möchte jetzt eigentlich nur noch möglichst schnell den nächsten Teil lesen.

Bewertung vom 12.03.2020
Lenze, Ulla

Der Empfänger


gut

Ahnungsloser Agent
Das Buch “Der Empfänger” von Ulla Lenze beschreibt uns das Leben von Josef Klein.
In den 20er Jahren ist Josef Klein von Deutschland nach Amerika ausgewandert, weil er ein besseres Leben will. Er findet Arbeit, eine Bekanntschaft und geht seinem Hobby, dem Amateurfunken in seiner Freizeit nach. Er ist gut darin und wird dadurch Teil eines Spionage Netzwerkes. So richtig ist ihm das gar nicht bewusst und als er es realisiert, wird er auch schon verhaftet und landet im Gefängnis.
Danach ist er wieder in Deutschland bei seinem Bruder, aber auch hier fühlt er sich nicht richtig zugehörig, er kommt nicht an und bleibt ein Fremder im eigenen Land.
Er wandert aus nach Südamerika und auch hier fällt es ihm nicht leicht heimisch zu werden.
Die Sicht der Entwicklung des Nationalsozialismus aus der Sicht eines Deutschen in Amerika fand ich sehr interessant und neu für mich, diese ganze Bewegung und was da unternommen wurde und bewirkte. Die Zeitenwechsel innerhalb des Buches empfand ich als sehr anstrengend, musste mich da oft erst wieder orientieren.
Die Protagonisten dieses Buches blieben mir seltsam fremd, ich konnte vieles nicht nachvollziehen. Josef wollte einfach nur leben und blieb Zeit seines Lebens ein Empfänger, von Befehlen, er rutschte in viele Sachen einfach ungewollt rein.
”Alle wollten irgendwas aus einem machen-und sei es, einen Deutschen, der nichts dafür konnte, Deutscher zu sein.”

Bewertung vom 09.03.2020
Falkner, Alex

Das Geheimnis von Ray's Rock / Silberflut Bd.1


gut

Inselabenteuer
“Silberflut-Das Geheimnis von Ray`s Rock” von Alex Falkner ist ein Buch für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren. Mir gefällt besonder, das in dem Buch Karten und liebevolle Illustrationen enthalten sind. Das lockert das lesen der Geschichte noch etwas auf.
Die Klasse 7c macht eine Klassenfahrt auf diese Insel inklusive Schatzsuche und Camping.
Eine geheimnisvolle irgendwie silberne Nebelwand zieht über die Insel und danach sind alle Erwachsenen und viele der Schüler wie vom Erdboden verschluckt. Auch alle elektrischen Geräte sind nicht mehr brauchbar und es ist für die Kinder schon eine Herausforderung so ganz ohne Strom auszukommen. Als wäre das nicht genug des Ärgers, spielen auch Flora und Fauna verrückt und noch eine zweite böse Überraschung verbirgt sich in dem anderen Camp.
Gut gefällt mir, das die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von zwei unterschiedlichen Kindern erzählt wird.
Die Geschichte ist sehr spannend zu lesen, findet aber leider nicht mal ansatzweise ohne den nächsten Teil einen Abschluß oder eine Erklärung. Das Ende bleibt offen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2020
Rapinchuk, Becky

Simply Clean für ein gesundes Zuhause


gut

Sauberwahn
Ganz gespannt war ich auf das Buch “Simply Clean für ein gesundes Zuhause” von Becky Rapinchuk. Versprochen werden hier viele natürliche Rezepte und Anleitungen für eine gesunde Raum-für-Raum-Reinigung.
Um es vorweg zu sagen, das Buch ist sicher für den amerikanischen Markt bestimmt, was am meisten an den Anführungen von gesetzlich zugelassenen Mitteln und Bezugsquellen von weiteren Informationen auffällt.
Was ich gut finde, es wird erklärt, wie ich die Inhaltsstoffe verschiedener Putz-und Waschmittel und auch Kosmetika lesen kann, was es bedeutet und wo ich mich weiter informieren kann.
Danach wird Raum für Raum durchgesprochen, was man hier finden kann an Mitteln und das man die als erstes einsammelt und wegwirft. Der Ansatz ist nicht schlecht, aber alles in den Müll zu tun, ist hier auch nicht die Lösung.
Mich stört an dem Buch, dieses übertrieben dargestellte putzen, die Autorin war wohl ständig mit Desinfektion usw. beschäftigt um alles keimfrei zu halten. Die Gefahr von Reinigungsmitteln und auch Keimen im eigenen Haushalt finde ich zu drastisch dargestellt. Als Beispiel empfiehlt sie Luftfilter statt gründlichem lüften.
Was ich aus diesem Buch aber mitnehme, sind viele tolle und einfache Rezepte, um einige meiner Reinigungsmittel selbst herzustellen und auch Tipps für die tägliche und wöchentliche Putzroutine.

Bewertung vom 26.02.2020
Filipenko, Sasha

Rote Kreuze


ausgezeichnet

Erinnerungen einer Vergessenen
Bas Buch “Rote Kreuze” von Sasha Filipenko werde ich wohl noch eine Weile gedanklich mit mir rumtragen, es ist ein Buch über das man auch nach dem lesen noch nachdenkt und eventuell auch anderweitig noch nachliest.
Es geht hier um ein großes Stück Zeitgeschichte, es geht hier um Menschlichkeit, es geht hier um Dinge, die wir wohl alle nicht vergessen sollten.
Alexander, 30 jährig, zieht in eine neue Wohnung in Minsk, zusammen mit seiner kleinen Tochter. Schon beim Einzug fällt ihm ein rotes Kreuz an seiner Wohnungstür auf, welches nicht das einzige in diesem Buch bleiben wird. Dieses aber hat seine Nachbarin Tatjana, 91 jährig, gezeichnet, um nach Hause zu finden. Sie leidet an Demenz und weiß, daß sie nicht mehr viel Zeit hat, ihre Geschichte zu erzählen.
Es geht um ihr Leben zur Stalin-Zeit, um den 2. Weltkrieg, um die “Umerziehungslager”, um Kinder in Heimen, um tiefe Liebe und Vertrauen, um Schuld und Sühne.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, der Autor weiß schon nach wenigen Seiten zu fesseln. Das Buch ist mit den originalen Dokumenten des Roten Kreuzes in der Schweiz untermauert, um die Eindringlichkeit der Botschaft nochmals zu verstärken.
“Aber jetzt, wo in meinem Leben alles vorbei ist….jetzt denkt sich Gott für mich Alzheimer aus, weil er Angst hat! Er hat Angst, mir in die Augen zu schauen! Er will, das ich alles vergesse. Alzheimer ist die Zerstörung des Weges zu ihm, und mein Alzheimer ist die stärkste Bestätigung, das er mich fürchtet.”sagt Tatjana.

Bewertung vom 26.02.2020
Zantingh, Peter

Nach Mattias


sehr gut

Ein Mensch fehlt
“Nach Mattias” ist ein Buch von Peter Zantingh, das mich tief berührt hat.
Schon am Beginn der Geschichte ist klar, das es Mattias nicht mehr gibt und erst fast am Schluß erfährt der Leser, was eigentlich passiert ist. Wobei das auch nicht das Wichtigste dabei ist.
Es wird eine Geschichte erzählt aus der Sicht von verschiedenen Menschen, die in einer bestimmten Beziehung zu Mattias standen. Es geht um seine Freundin, seine Großeltern, seine Mutter, den besten Freund und noch weitere Personen. Es geht darum, was Mattias für sie war, was sein Tod bei ihnen veränderte und welche Lücke das in ihrem Leben hinterließ.Das alles ist sehr einfühlsam beschrieben ohne dabei zu emotional zu werden. In diesem Roman geht es auch viel um Musik, Musik die zu den einzelnen Abschnitten paßt. Es geht hier um den Tod, um die Trauer um einen geliebten Menschen, die Verarbeitung des Ganzen, um das Leben danach, das und wie es weitergeht, was der eigene Tod im Leben anderer bewirkt und verändert.
Dieses Buch ist eigentlich eine Liebeserklärung an das Leben, obwohl es eigentlich um den Tod geht.

Bewertung vom 26.02.2020
Burns, Anna

Milchmann


weniger gut

Im Zwiespalt
Auf das Buch “Milchmann” von Anna Burns hatte ich mich ganz besonders gefreut, weil ich es von der Thematik her sehr interessant fand. Auch die ersten Seiten habe ich noch voller Freude gelesen und das Buch ist zugegebenermaßen auch etwas ganz besonderes.
Es handelt während des Nordirlandkonfliktes während der 70er und 80er Jahre, dessen Gefahren und Schrecken in dem Buch auch sehr gut rüberkommen.
Die Protagonistin ist eine junge Frau, gerade 18 Jahre alt, die versucht in einer Situation der ständigen Bedrohung und Gefahren zurecht zu kommen. Sie versucht ein normales Leben zu leben, sie liest gerne im gehen, sie joggt gerne im Park und hat einen Freund, aber es gelingt ihr nicht. Gerüchte über sie und den Milchmann verbreiten sich, die sie in echte Gefahr bringen. Die Geschichte an sich ist also interessant, womit ich so überhaupt nicht zurechtkam war der Schreibstil. Keiner trägt einen Namen, es heißt nur Schwager Nummer 1, Kleine Schwester, Vielleicht-Freund, Mittlere Schwester und so weiter.
Die Sätze verlieren sich in unendliche Längen, ich musste oftmals zurückblättern, um den Anfang des Satzes wiederzufinden, das lesen wird dadurch sehr anstrengend. Ein gewisser Humor steckt ohne Zweifel dahinter, es sind unglaublich gute und kluge Passagen enthalten, ich habe wohl einfach nicht die Geduld, sie mir mühsam zu erarbeiten.

Bewertung vom 24.02.2020
Applegate, Katherine

Die Suche beginnt / Die Endling-Trilogie Bd.1


sehr gut

Der letzte seiner Art
“Endling-Die Suche beginnt” ist der Auftakt einer Fantasyreihe von Katherine Applegate.
Byx, ein Mädchen der Dalkins erzählt uns die Geschichte aus ihrer Sicht. Gleich zu Beginn widerfährt ihr furchtbares und sie ist in einer fremden Welt auf sich alleine gestellt. Nach und nach gewinnt sie Mitstreiter bei ihrer Suche nach weiteren Überlebenden ihrer Art. Ein Wobbyk, ein Felijager und auch ein Mensch begleiten sie bei ihrer Reise durch das Königreich Nedarra. Die komplette Welt und die vielfältigen Arten, die hier leben, werden sehr anschaulich und bildhaft beschrieben. Man kann komplett in diese Welt eintauchen.
Eine Eumonie ist die Begräbniszeremonie einer Art und ein Endling das letzte Exemplar einer Art, die Gattung der Menschen feiert das aussterben der Dalkins gemeinsam mit einigen anderen Arten. Damit ist auch schon klar, das es nicht nur um Treue und Freundschaft, Mut und Vertrauen, sondern auch um Artenschutz und Gleichberechtigung geht. Dieser Aspekt im Buch gefiel mir sehr gut, es kann gut von Kindern ab vielleicht 10, Jugendichen und auch von Erwachsenen gelesen werden.
Das Buch hat ein wunderschönes Cover mit Goldschrift und ein detaillierte Landkarte zu bieten. Auf eine Fortsetzung der Reihe warte ich mit Spannung und werde sie sicher lesen.