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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1191 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2014
Schier, Petra

Der Hexenschöffe


ausgezeichnet

Hermann Löher ist ein angesehener Kaufmann und auch jüngster Schöffe am Gericht in Rheinbach. Im Jahre 1636 allerdings kommt es in dem beschaulichen Ort zu einer Hexenjagd, wie schon fünf Jahre zuvor. Löher hat Angst um seine Familie, gehört diese doch zur versengten Art, d. h. dass schon Verwandte der Familie als Hexe und Hexer verbrannt wurden.
Doch Löher versucht sich zu wehren und die Bürger von Rheinbach davon zu überzeugen, dass es so etwas wie Hexen gar nicht gibt. Doch bringt in dies in arge Bedrängnis. Und so kämpft er bald darum, nicht selbst auf dem Scheiterhaufen zu landen.

Mit ihrem neuen historischen Roman greift die Autorin Petra Schier eine wahre Begebenheit auf. Wie sich aus dem Nachwort und auch aus ihren Darstellungen auf ihrem Blog ergibt, hat Hermann Löher tatsächlich gelebt und in Rheinbach versucht, sich und seine Familie vor den Hexenverbrennungen zu schützen.

Dies hat den Roman für mich sogar doppelt interessant gemacht. Allein das Thema Hexenverfolgung und die damit einhergehenden Problematik sich dagegen zu wehren, als auch der wahre historische Hintergrund waren hochinteressant.
Mit ihrem packenden Schreibstil hat die Autorin dann auch noch die wahren Begebenheiten mit fiktiven Szenen in Verbindung gebracht und so einen Roman geschaffen, der einem fesselt und viele historische Begebenheiten näher bringt.

Hermann Löher und seine Familie waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Das Leben, wie es geschildert wird, war für sie nicht einfach, vor allem, als es wieder zu Anfeindungen und Anschuldigungen kommt, die nicht belegt werden können. Wie es die Inquisitoren mit der Verdrehung von Wahrheiten dazu gebracht haben, dass die Unschuldigen ein Geständnis ablegen, grenzt an Gehirnwäsche. Die Foltermethoden sind grausam und ich war zeitweise geschockt, mit welcher Vehemenz gegen die angeblichen Hexen vorgegangen wurde.

Durch die Einfädelung der wahren Begebenheiten, die durch Aufzeichnungen von Hermann Löher belegt sind, ist die Geschichte so authentisch, als wäre sie bis ins kleinste Detail so geschehen.

Fazit:
Eine packende Story mit wahrem Hintergrund.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2014
Christofferson, Agnes

Elsas Stern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Elsa ist gerade 18 Jahre alt, als sie zusammen mit ihrer Familie nach Auschwitz verlagert wird. Dort wird sie von ihren Eltern getrennt und muss zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Hanna versuchen, jeden Tag aufs Neue ums Überleben zu kämpfen. Als sie das Interesse des skrupellosen KZ-Arztes Erich Hauser weckt, fängt ein Martyrium der grausamsten Art an. Denn Hauser ist bekannt für Experimente, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und Elsa ist für Hauser das perfekte Opfer.
Jahre später findet Leni, Elsas Tochter das Tagebuch ihrer Mutter und liest mit Entsetzen, was in Auschwitz passiert ist. Schreckliche Geheimnisse kommen ans Tageslicht und Leni setzt sich ein Ziel: Erich Hauser muss dafür büßen.

Wie immer ist es schwer, Bücher, die mit der dunklen Geschichte Deutschlands verbunden sind, in einer Rezension darzustellen. Kann man sie als „gut“ bezeichnen, wo sie doch ein Thema beinhalten, über das niemand gerne nachdenkt oder sich gar erinnern will?
Und doch bin ich froh, dass man solche Bücher zu lesen bekommt, kann man sich als Deutscher doch nicht der Vergangenheit des Landes entziehen.

Die Grausamkeit des zweiten Weltkrieges und gerade die Verfolgung der Juden ist ein Teil dieser Geschichte und sollte nicht in Vergessenheit geraden.

Agnes Christofferson hat sich ein Herz genommen, und über das Thema „Judenverfolgung“ einen Roman geschrieben, der einem ab der ersten Seite packt. Die Protagonistin Elsa ist eine Frau, die ein schlimmes Schicksal über sich ergehen lassen musste. Erst das Verstecken vor den Nazis, dann die Deportierung nach Auschwitz, die Ungewissheit, ob sie ihre Familie wiedersieht und die Grausamkeiten seitens des KZ-Arztes.

Trotz allem merkt man ihren Mut, der zwar erst unterschwellig zu sehen ist, dann doch immer mehr an die Oberfläche kommt. Der Wille zu Überleben ist groß, trotz mancher mutloser Gedanken.

Leni, Elsas Tochter, ist ihr in vielen Dingen gleich. Ihr Wille ist genauso stark und ihr Kampf für die Gerechtigkeit ist ein Ziel, das sie noch stärker macht.

Manche Szenen im Buch sind sehr detailliert beschrieben und manchmal musste ich mehrmals schlucken und mich überwinden, weiterzulesen, bin aber froh, dies letztendlich getan zu haben und dass ich so Elsas Geschichte mitverfolgen konnte. Ihre Schicksal steht stellvertretend für viele tausende Menschen, die zur Zeit des zweiten Weltkrieges gelebt haben und gestorben sind.

Fazit:
Eine mitreißende Geschicht um den Kampf ums Überleben im zweiten Weltkrieg.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2014
Safier, David

28 Tage lang


ausgezeichnet

Mira lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Hannah während des zweiten Weltkrieges im Jahr 1943 im Warschauer Ghetto. Um sich und ihre Familie über Wasser zu halten, schmuggelt sie Essen und verkauft dieses. Die Nachricht, dass die gesamte jüdische Bevölkerung des Ghettos umgebracht werden soll, wirft ihr eh schon so karges Leben aus der Bahn. Sie beschließt, sich dem Widerstand anzuschließen. Doch birgt auch dies sehr große Risiken. Und dann sind da noch Daniel und Amos und die Entscheidung, wem ihr Herz gehört.

Ich bin mit gemischten Gefühlen an dieses Buch herangegangen. Einerseits ist es die Geschichte von Mira, die sich als Rebellin dagegen wehrt, dass die Nazis unschuldige Juden abschlachten. Andererseits ist es ein Stück unserer Geschichte, dem wir uns nicht verschließen dürfen. Trotzdem ist es aber dann doch ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte und etwas, auf das man nicht stolz sein darf.

Umso interessanter ist es, diese Zeit dann aus der Sicht der Opfer erklärt zu bekommen. Die Angst, die zu jeder Zeit um sie schwebte, die Sorgen und das Gefühl der Hilflosigkeit.
Mira ist eine sehr starke Person, die sich Sorgen um ihre Familie macht und mit allen Mitteln versucht, ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sie sieht die Gefahren, versucht dagegen anzukämpfen und letztendlich weiß sie doch, dass es fast unmöglich ist, ein normales Leben zu führen.

Das Schicksal, dass sich von Tag zu Tag näher an sie heranschleicht, ist unaufhaltsam und kann wahrscheinlich nur durch eins aufgehalten werden: durch Widerstand. Und dies wird Miras Ziel. Sich zu widersetzen und damit immer wieder einen Tag „neues Leben“ zu erhalten.

David Safier beschreibt Miras Gefühlswelt so eindringlich und realitätsnah, dass ich mich in sie hineinversetzen konnte, dass ich selbst diese Gefühle miterleben konnte. Das Kopfkino hatte mächtig zu tun. Manchmal viel zu viel.

Einige Stellen im Buch haben mich sehr getroffen und die Tränen konnte ich nicht zurückhalten. Und tief in meinem Hinterkopf wusste ich, dass es sich damals genau so abgespielt haben muss. Die Grausamkeit kannte kein Ende. Miras Verzweiflung war greifbar und ich hätte sie am Liebsten aus dem Buch herausgeholt in unsere heutige Zeit, um ihr wenigstens ein bisschen Ruhe und Frieden zu gönnen.

Ich finde, man muss harte Nerven haben, um dieses Buch zu lesen und ohne Gefühlsausbrüche zu überstehen. Bei mir hat es tiefe Spuren hinterlassen.

Überrascht hat mich der Autor aber auch noch. Er ist eigentlich bekannt für lustige Romane wie „Plötzlich Shakespeare“ oder „Jesus liebt mich“. Diesmal packt er ein Thema an, dass hochinteressant und gleichzeitig schockierend ist. Diese Sprung ist ihm sehr gut gelungen.

Fazit:
Ein Stück Geschichte bildhaft in einen gefühlvollen Roman verpackt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2014
Roth, Veronica

Letzte Entscheidung / Die Bestimmung Trilogie Bd.3


gut

Tris und Four finden heraus, dass ihr gesamtes Leben auf einer Lüge aufgebaut ist. Es existiert eine Welt außerhalb des Zauns. Ihr gemeinsamer Kampf für Gerechtigkeit wird von Freunden unterstützt, die sich ihnen anschließen, weil sie daran glauben, dass das Leben nicht vorherbestimmt sein darf. Die Welt, wie sie sie kennen, befindet sich im Umbruch. Die Fraktionen lösen sich auf und die Welt außerhalb des Zauns ist auch nicht das, wofür sie einzustehen scheint.

Meine ganze Hoffnung lag auf dem dritten Teil der Trilogie. Ich wünschte mir wirklich sehnlichst, dass mich dieser so sehr vom Hocker haut, dass ich diese Reihe in meinen Favoritenstatus miteinfügen könne. Aber leider hat die Autorin es nicht geschafft, mich gänzlich von ihrer Sache zu überzeugen.

Trotzdem muss ich zugeben, dass der dritte Teil für mich der Beste von der Story her war. Es geschah endlich etwas, auch wenn sich zwischendurch immer wieder einige Seiten an Länge einschoben. Doch es kam Bewegung in die Sache und es ging nicht zu sehr um das „Geschnulze“ zwischen Tris und Four.

Aber es fehlte mir auch einiges. Erklärungen wurden nur andeutungsweise oder gar nicht geliefert und wieso es zu allem kam, ist auch nicht richtig geklärt. Nur die Zukunft wurde schön geschildert und man hatte den Eindruck, als ob die Autorin sich doch noch ein bisschen alles offen halten wolle, um die Reihe weiterzuführen.

Das Ende war für mich dann doch sehr überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass es so abschließen würde. Doch war es stimmig und passte auch sehr gut.

Tris wurde mir leider nicht sympathischer. Ihre impulsive Art hat mich manchmal dazu gebracht, mich über sie zu ärgern. Ich hätte ihr am Liebsten ins Gewissen geredet, dass sie nicht der einzige Mensch auf der Welt ist, sondern noch einige andere um sie herum existieren. Ihr teilweise sehr respektloser Umgang mit den anderen passte so gar nicht zu ihrer ursprünglichen Fraktion, den Altruan, in der sie ja aufgewachsen ist.

Four ist mir dafür umso sympathischer geworden, auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was so „sexy“ an ihm sein soll. Er ist einfach menschlicher geworden, aber auch nur, weil er sich seinen Ängsten stellte.

Die Idee der Trilogie ist gut, bei der Umsetzung hat in meinen Augen die mangelnden Erklärungen das Niveau etwas heruntergezogen.

Fazit:
Eine solide Story, aus der man einiges mehr hätte herausholen können.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2014
Falcones, Ildefonso

Das Lied der Freiheit


gut

Caridad ist eine Sklavin, die auf der Überfahrt von Kuba nach Spanien plötzlich ihre Freiheit findet. In Spanien angekommen, weiß sie jedoch nicht, was sie tun soll und so schickt sie ein Padre nach Sevilla, damit sie dort in einem Kloster für Schwarze unterkommt. Doch ihr Schicksal führt sie zu Melchor und dessen Tochter Ana und Enkelin Milagros, Zigeuner, die ihren Lebensunterhalt durch Wahrsagungen und Tabakschmuggel verdienen. Caridad, die auf Kuba ebenfalls mit Tabak zu tun hatte, ist ihnen eine wertvolle Hilfe. Und so entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Durch Blutfehden, Intrigen und politischen Verfolgungen ist ihrer aller Leben dann jedoch geprägt von Anfeindungen, Hass und dem Recht auf Freiheit.

Dies ist mein erster Roman von Ildefonso Falcones, obwohl ich schon oft von seinem hochgelobten Buch Die Kathedrale des Meeres gehört habe. Ich bin also mit gespannter Erwartung an die Geschichte herangegangen.

Ich muss zugeben, dass mich der Anfang des Buches dann auch gepackt hätte. Caridads Ankunft in Spanien und ihr Weg zu den Zigeunern mit der aufbauenden Freundschaft zu dem Mädchen Milagros hat mich sehr neugierig darauf gemacht, wie es denn mit allen Beteiligten weiterging. Doch hatte ich Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen bzw. richtig darin einzutauchen.

Dies lag zum einen an dem für mich recht schwierigen Schreibstil. Mit teilweise verschachtelten Sätzen und einer Vorliebe für detailgetreue Beschreibung konnte mich der Autor leider nicht so sehr packen. Mehrmals ertappte ich mich dabei, dass ich ganze Absätze nochmals las, weil ich sie einfach nicht richtig verstanden habe aufgrund der Fülle an Informationen.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Zigeuner. Ihr Leben war (ist) bunt, laut, fröhlich, aber auch bestimmt von Stolz, teilweiser Arroganz und einem eher sinnlichen Leben. Der Starrsinn kam hier besonders hervor, vor allem wenn es um den Mutter-Tochter-Konflikt zwischen Ana und Milagros ging. Beide haben sich nichts gegeben, wussten auch, dass es eigentlich zwecklos ist, sich zu streiten, aufgrund ihres Stolzes führte aber kein Weg daran vorbei.

Das Thema "Tabak" steht im Vordergrund. Ob dies dann nun illegal besorgte Zigarren waren oder rechtmäßig im Tabakladen erworbene, ist egal. Hauptsache Tabak. Und jeder hat geraucht, ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau. Das nicht schon Babys mit Zigarette im Mund auf die Welt kamen, hat mich dann doch gewundert. Die meist sehr langen Dialoge drehten sich dann auch um dieses Thema, wenn nicht gerade Blutfehden vertieft oder Intrigen gesponnen wurden.

Fazit:
Alles in allem konnte mich der Roman nicht wirklich überzeugen und hat mich nun auch nachdenklich gemacht, ob ich - gerade aufgrund des Schreibstil des Autors - denn auch zu seinen anderen Werken greifen soll.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2014
Martin, George R. R.

Ein Tanz mit Drachen / Das Lied von Eis und Feuer Bd.10


ausgezeichnet

Und wieder geht der Kampf um die Throne in eine neue Runde. Viele mischen mit und verlieren dadurch ihr Leben. Doch Daenerys Targaryens Plan geht nicht auf und ihre Herrschaft über die Drachen gibt ihr nicht das, was sie erhofft hat.
Gleichzeitig ist in Königsmund die Zeit der Wahrheit angebrochen. So muss Cersei sich dieser stellen und ihre Sünden büßen.
Tyrion dagegen lernt die Sklaverei kennen und kommt seinem Ziel, Daenerys zu finden, einen Schritt näher.
Jon Schnee dagegen muss sich der Treue seiner Männer vergewissern, denn die Anderen jenseits der Mauer verfolgen unerbitterlich ihr Ziel.

Band 10 ist nun fertig gelesen und nun heißt es warten auf die nächsten Teile. Gut, dass es noch einige andere Bücher gibt, die man lesen muss, um sich so die Zeit zu verkürzen.
Doch werde ich es sehr vermissen, mich jetzt erstmal nicht mehr in Westeros aufhalten zu können, um Neues zu erfahren.

Auch kann ich nicht viel Neues über den zehnten Band sagen. Dass es der Autor schafft, das Niveau über einen so langen Zeitraum zu halten, ist erwähnenswert.
Sein Schreibstil ist einfach weiterhin fesselnd und es ist auch weiterhin erstaunlich, dass er den Überblick bewahrt und sich in seiner Welt so gut auskennt.

Die von dem Autoren erschaffene Welt rund um die Häuser Stark, Targaryen und Lennister wird in diesem Band noch um das Haus Tyrell erweitert, welches nun auch eine größere Rolle spielt. Wieder werden die einzelnen Kapitel aus Sicht jeweils anderer Personen geschildert. Befindet man sich im einen Kapitel noch in Königsmund auf Westeros, ist man im nächsten Kapitel schon auf dem anderen Kontinent Essos, um dort die Geschehnisse von Daenerys und vielen anderen zu verfolgen.

Die Ereignisse überschlagen sich. Bei vielen ist es ungewiss, wie es denn nun mit ihnen weitergeht.

Der Autor schöpft aus den Vollen und seine Ideenvielfalt ist einfach nur genial. Ich bin wieder erstaunt darüber, habe aber gleichzeitig auch nichts anderes von ihm erwartet. Mit kleinen Cliffhangern an den Enden der Kapitel ist man fast gezwungen, weiterzulesen, bis man endlich wieder bei den jeweiligen Personen ankommt und erfährt, was nun weiter geschieht.

Aber nun heißt es warten bis zum nächsten Teil.

Fazit:
Gut, besser, George R.R. Martin

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2014
Roth, Veronica

Tödliche Wahrheit / Die Bestimmung Trilogie Bd.2


gut

Tris ist am Boden zerstört. Ihre Eltern kamen bei dem Angriff der manipulierten Ferox-Soldaten ums Leben und sie selbst hat einen guten Freund aus Notwehr erschossen. Ihre Schuldgefühle sind groß und ihr Leben ist derart aus der Bahn geworfen, dass sie ohne Rücksicht auf Verluste anfängt, gegen die angreifenden Ken zu kämpfen. Selbst, wenn sie ihr eigenes Leben dafür lassen muss.

Der zweite Teil der Trilogie hat mir bedeutend besser gefallen, als Band 01. Dies lag jedoch daran, dass ich die Charaktere schon kannte, kein langes Vorgeplänkel vorhanden war und man gleich am Anfang mitten in der Geschichte ist, die nur drei Tage nach dem ersten Teil spielt.

Tris ist mir jedoch immer noch unsympathisch. Ihr impulsives Handeln dient zwar nur dem Zweck zu helfen, doch nimmt sich dabei keinerlei Rücksicht auf ihre Freunde. Vor allem die Gefühle der anderen scheinen ihr teilweise sogar egal zu sein.

So ist es fast kein Wunder, dass sie und Four einige Probleme miteinander haben. Und da bin ich ganz auf der Seite von Four, auch wenn ich die Schwärmerei für ihn nicht ganz begreifen kann. Er ist zwar nett und scheint auch einen tollen Charakter zu haben, doch fehlt mir bei ihm dann doch der nötige Ehrgeiz.

Die Story an sich hat sich rasant entwickelt. Ein Ereignis jagt das nächste und wieder fällt mir auf, wie detailgetreu die Autorin gerade auf die Eigenschaften der einzelnen Fraktionen eingeht. Sie beschreibt präzise, wie sich die anderen verhalten, kleiden und welche Fähigkeiten sie genau haben. Und da wird einem wieder klar, das Tris eine Unbestimmte ist und eigentlich in fast jede Fraktion hineinpasst.

Spannung und Action wechseln sich ab, jedoch war dies in meinen Augen dann auch wieder zu viel. Zeitweise gab es dann doch wieder Längen und Personen, die man eigentlich schon aus Band 01 zu kennen glaubte, entwickeln sich dann doch nicht so, wie gehofft oder überleben gar den zweiten Teil nicht.

Auch das ewige Hin und Her von Tris und Four hat etwas die Luft aus der Geschichte genommen. Lieben sie sich oder lieben sie sich nicht? Das ist hier die Frage, die ich gerne im letzten Teil endgültig beantwortet sehen möchte.

Bis jetzt reißt mich die Trilogie nicht vom Hocker, da ich den letzten Teil aber auch hier habe, werde ich ihn mir noch vornehmen und hoffen, dass ich danach diesen Aha-Effekt erleben darf, den wohl die meisten Leser bei der Reihe haben.

Fazit:
Besser als Band 01, jedoch auch noch nicht überzeugend.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2014
Roth, Veronica

Die Bestimmung / Die Bestimmung Trilogie Bd.1


gut

Beatrice gehört der Fraktion der Altruan an, die als höchstes Ziel Selbstlosigkeit anstrebt. Am Tag ihrer Initiation kann sie sich nun entscheiden, ob sie weiter den Altruan angehören will oder sich einer der vier anderen Fraktionen anschließen möchte. Vorher kommt jedoch der Tag der Bestimmung, an welcher Beatrice erfährt, für welche Fraktion sie am Besten geeignet ist. Doch dort kommt alles anders. Beatrice ist eine Unbestimmte, sie passt zu mehreren Fraktionen. Und damit ist sie eine Gefahr für alle Fraktionen. Ihr Ergebnis wird vertuscht, aber Beatrice weiß, dass sie nun auch selbst in Gefahr ist. Ein Geheimnis jagt plötzlich das andere und ihre letztendliche Entscheidung für eine Fraktion schockt alle. Doch dann trifft sie auf Four und weiß, dass es sich lohnt, zu kämpfen.

Nach vielen Empfehlungen und letztendlich auch der Verfilmung des ersten Teils der Trilogie (welche ich jedoch noch nicht gesehen habe), habe ich mich nun auch entschieden, zum Auftakt der Reihe zu greifen. Aber nach Beenden des Buches kann ich nicht genau sagen, was ich davon halten soll.

Es war gut, ohne Zweifel, aber trotzdem hat mir irgendwas gefehlt. Da es sich um den ersten Teil der Trilogie handelt, kommen viele Erklärungen, bis Beatrice endlich dort landet, was sie selbst für ihre Bestimmung hält. Das anschließende Training nimmt auch nochmals eine beträchtliche Menge im Buch ein. Erst am Ende kommt Fahrt auf und es bildet sich ein roter Faden heraus.

Beatrice Entwicklung war sehr rasant. Sie hat innerhalb weniger Tage eine 180-Grad-Wendung gemacht. Ihr softes Auftreten zu Anfang wird tough und teilweise auch sehr frech. Diese Entwicklung hat mir persönlich nicht sehr gut gefallen, da sie in meinen Augen sehr negativ war. Die teilweise gewaltbereite Haltung hat so gar nicht zu ihr gepasst.

Die Story an sich ist hochinteressant, da sie sich von anderen Dystopien doch unterscheidet. Es gibt nicht ein System, dass seine Anhänger unterdrückt und ihnen vorschreibt, was sie zu tun oder zu lassen haben, sondern es gibt fünf Fraktionen, die mehr oder weniger friedlich nebeneinander leben und sich gegenseitig mit ihren Erfindungen oder ihrem sozialen Verhalten unterstützen und versuchen, dem idealen Leben am nächsten zu kommen.

Aber wie auch im wahren Leben gibt es immer einen, der nach höherem strebt und die Macht an sich reißen möchte.

Four hat mir von seiner Art sehr gut gefallen. Erst undurchsichtig, aber trotzdem sachlich und ruhig, hat er zu Beatrice einen Gegenpol gebildet, der ihr manchmal den Wind aus den Segeln nahm und sie wieder auf den Boden der Tatsachen herunterbrachte.

Auch wenn ich mit Beatrice oder kurz Tris nicht sehr warm geworden bin, hat das Buch doch Spaß gemacht, was auch an der angenehmen Schreibweise der Autorin lag. Sie hat es auch mit wenig eingeworfenen Details doch geschafft, mir ein Bild der Welt zu verschaffen, in der Tris und Four leben und mit welchen Mitteln sie versuchen müssen, ihr Leben zu schützen.

Fazit:
Interessanter Ansatz mit einer noch unsympathischen Protagonistin. Deswegen gibt es leider nur 6 Punkte.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2014
Krause, Ute

Einer für alle - alle für einen / Die Muskeltiere Bd.1


sehr gut

Picandou führt ein beschauliches Leben. Er wohnt im Keller eines Feinkostgeschäfts und kann sich nicht beklagen. Eines Tages erfährt er jedoch, dass das Geschäft viele Schulden hat und kurz vor der Schließung steht. Zur gleichen Zeit lernt er Gruyere kennen, eine weiße Ratte, die ihr Gedächtnis verloren hat. Zusammen versuchen die beiden herauszufinden, woher Gruyere kommt und warum er sein Gedächtnis verloren hat. Hilfe bekommen sie von Pomme de Terre, einer echten Hamburger Maus sowie Bertram von Backenbart, einem Hamster, der ein Fan der Muskeltiere ist und am liebsten genauo solche Abenteuer bestehen will, wie seinen Helden. Was die vier Freunde jedoch herausfinden, ist viel größer als die Beule, die Gruyere das Gedächtnis gekostet hat.

Schon das Cover ist einfach nur zuckersüß. Die vier Freunde Picandou, Pomme de Terre, Gruyere und Bertram sind darauf abgebildet, wie sie ihren Plastikdegen auf Abenteuersuche gehen.
Und diese vier so unterschiedlichen Tiere wachsen einem auch gleich ans Herz.

Im Gegensatz zum Klappentext ist nicht Bertram die Hauptfigur in dem Kinderbuch, sondern Picandou, eine Maus, die eigentlich ein beschauliches Leben führt. Durch Zufall macht er die Bekanntschaft von Gruyere, einer Ratte, die ihr Gedächtnis verloren hat. Picandou mag eigentlich keine Veränderungen, doch wird langsam seine Neugier geweckt und so entschließt er sich, der armen Ratte zu helfen. Und damit nehmen die Abenteuer ihren Lauf.

Das Kinderbuch ist mit vielen wunderschönen Zeichnungen gespickt, die die vier Freunde bei ihren Abenteuern zeigen. Die Zeichnungen sind sehr detailgetreu und so kann man sich natürlich auch ein besseres Bild machen. Für Kinder sind diese Zeichnungen sehr hilfreich und auch mein Sohn (5) war ganz begeistert.

Die Kapitel sind angenehm kurz und fürs Vorlesen auch bestens geeignet. Die Sprache ist kindgerecht und ohne weitere, eigene Erklärungen verständlich. Die Autorin lässt eine Ratte etwas Hamburger Dialekt sprechen, die eingebauten Wörter sind jedoch durch den Satzbau selbsterklärend bzw. werden nachstehend übersetzt.

Einzig die Erklärung für Gruyeres Gedächtnisverlust fand ich nicht so passend, ist es für Kinder doch recht schwer zu erklären, was Gruyere durchgemacht hat.

Die Geschichte bleibt jedoch durchweg spannend und interessant. Viele neue Freunde kommen hinzu, die den vier Muskeltieren helfen. Die geschlossenen Freundschaften führen zu interessanten Kombinationen und ich denke, dass es noch einige weitere Abenteuer der vier Muskeltiere geben wird.

Fazit:
Spannend, interessant und durch Zeichnungen nochmals aufgewertet.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.