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bolie
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Langscheid

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Insgesamt 932 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2018
Clement, Jennifer

Gun Love


gut

Der Titel des Buches heißt „Gun love“. Das sagt doch schon alles, oder? Wer kann Waffen lieben? Sind es nicht die US-Amerikaner, die absolut nichts mit uns Europäern gemein haben? Keine Ahnung, ob diese Ansicht der Wahrheit entspricht. Fakt ist allerdings, dass das Waffengesetz in Deutschland wesentlich strenger geregelt ist, als es in den USA der Fall ist.

Das Hörbuch hat mich gefesselt. Ja, aber die junge Dame kann meiner Meinung nach ruhig noch ein wenig an ihrer Stimme arbeiten. Einige Passagen klingen identisch, obwohl unterschiedliche Menschen zu Wort kamen. Und die Nachahmung des amerikanischen Slangs klingen für mich nicht echt sondern nachgeahmt.

Das Buch beschreibt sehr einfühlsam, wie ein Mädel sich gegen seine strengen Eltern stellt und ihr Kind trotz aller Widerwärtigkeiten alleine zur Welt bringt. Sie weiß, dass ihr Vater niemals erlaubt, dass sie ihr Kind behalten darf. Aus dem Grund flüchtet sie aus dem reichen Elternhaus und lebt mit ihrer Tochter in einem Auto. Die Liebe zum Nachwuchs ist offensichtlich, bis ein Mann ins Leben der Mutter tritt. Er verändert alles.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird die Mutter ermordet und Pearl muss alleine ihren Weg gehen. Wie sie das bewältigt und welche Erlebnisse sie hat, das werde ich nicht verraten. Mein Fazit zum Buch lautet, dass niemand auf seine Herkunft stolz sein sollte. Die stimme des Mädels muss noch ein wenig reifen, um mich wirklich in ihren Bann zu ziehen.

Was mich sehr beeindruckte ist die Tatsache, dass das Hörbuch ohne Hülle aus Plastik angeboten wird. Das ist auf jeden Fall ein Beitrag für den Umweltschutz und sollte viele Nachahmer finden.

Bewertung vom 23.11.2018
Iwaniewicz, Peter

Menschen, Tiere und andere Dramen


gut

Der Verfasser des Buches „Menschen, Tiere und andere Dramen“ heißt Iwan Iwaniewicz. Er ist Kulturökologe und schreibt unter anderem für die Stadtzeitung in Wien mit dem Namen Falter über „tierische Menschen und menschliche Tiere“. Auf seiner Homepage unterscheidet er zwischen Nutzhaustieren und Freudenhaustieren. Sein Studium gestattet ihm, dass er als Lehrbeauftragter für Agrar- und Umweltpädagogik agieren kann.

Keine Frage, dass Herr Iwaniewicz schlau ist und einige Studiengänge abschließen konnte. Leider ist ihm dabei aber auch die Kommunikationsweise mit „Normalos“ verloren gegangen. Ja, das Buch beschreibt einige Situationen, die nachvollziehbar und nahezu täglich erlebbar sind. Aber die Frage, warum Menschen Asseln angeblich hassen und Lämmer lieben, wird nicht beantwortet. Dass Versuche mit Kühen, die angeblich bei Musik mehr Milch geben, durchgeführt wurden, ist nichts Neues. Auch die Tatsache, dass es in der Tierwelt gleichgeschlechtliche Verbindungen gibt, wissen aufmerksame Menschen genau.

Nein wirklich neue Erkenntnisse konnte der Autor nicht offenbaren. Für mich ist das Buch eine Zusammenfassung von vielen verschiedenen Versuchen im Bereich der Tierwelt, die ohne dieses Werk niemals beachtet würden. Die Sprache gefällt mir sehr gut und kann als gehoben angesehen werden. Empfehlen kann ich das Buch nur Lesern, die sich in die Materie „Verhältnis Mensch zu Tier“ einarbeiten möchten.

Bewertung vom 21.11.2018
Altjohann, Eva

Dunkelgelb


sehr gut

Eva Altjohann war auf dem Weg vom Chiemsee nach Lübeck und ihre Gedanken formulierten die Handlung zu einem neuen Roman. So beschreibt sie selbst, wie es zu diesem Buch kam. Mit dunkelgelb geht sie neue Wege im Genre Liebesroman. Schon der Anblick des Covers zeigt das. Schlicht, ohne schmachtende Blicke oder „Nackenbeißer“, so wird dem Betrachter das Äußere des Buches präsentiert.

Einfühlsam und ganz anders als vergleichbare Bücher, kommt „Dunkelgelb“ beim Leser an. Hauptpersonen sind Benedikt und Sophia. Zwei Menschen, die sich bereits viele Jahre kennen, aber nicht den Mut fanden, sich aneinander zu binden. Im Zeitraffer wird ihr Leben mit anderen Partnern beschrieben und auch die Fraueninsel im Chiemsee hat ihren Platz in den Erinnerungen. Warum Sophia den Heiratsantrag Benedikts nicht annahm und wie sich ihr Leben so fern voneinander gestaltet, das beschreibt Eva Altjohann in ihrer einzigartigen Weise. Farben spielen bei den Gedanken und Erlebnissen Benedikts eine tragende Rolle.

Es dauerte eine Weile, bis ich mit der Eigenart Benedikts zurechtkam. Ich kenne dieses Farbempfinden nicht, ließ mich aber ohne Vorurteile darauf ein. Das war auch gut so, denn dadurch konnte ich in den Roman eintauchen. Ich folgte den beiden Hauptpersonen auf ihrem Weg und durch die klare Sprache und die exakten Beschreibungen der Orte und Personen, konnte ich mir alles sehr genau vorstellen. Mit „Dunkelgelb“ ist Frau Altjohann ein wunderbares Buch gelungen.

Bewertung vom 19.11.2018
Sten, Viveca

Flucht in die Schären / Thomas Andreasson Bd.9


sehr gut

Viveca Sten ist eine schwedische Autorin, die mit Thrillern rund um die Hauptperson Thomas Andreasson spannende Unterhaltung schuf. Sie scheut sich dabei nicht, auch „heiße Eisen“ anzupacken. Ihre Sandham Serie wurde sogar vom ZDF verfilmt. Ein Hinweis im Buch, welcher bemerkenswert ist, wurde von Frau Sten vermerkt. Sie zeigt Betroffenen auf, an wen sie sich wenden können, um dort Hilfe zu erfahren. Die Flucht in den Schären ist der 9. Band um den Ermittler Thomas Andreasson.

In dem Buch „Flucht in die Schären“ geht es um ein sehr heikles Thema. Gewalt gegen Frauen wird leider nicht nur in Schweden immer noch totgeschwiegen. Die Betroffenen haben Angst und lassen sich lieber schlagen als dass sie ihren Mann verlassen würden. Dass besonders die Kinder darunter leiden, ist ihnen bekannt. Trotzdem haben sie keine Kraft, diese zu schützen. Das Buch erzählt von Mina und ihrem Sohn. Mina ist eine junge Frau, welche von Andreis, ihrem Mann fast totgeschlagen wird, bis sie den entscheidenden Schritt der Flucht geht. Sie hat Rückhalt in der Familie und ist das einzige Kind. Wie schwierig die Anzeige gegen den Ehemann ist und was auch die Anwältin der Gegenseite an Trümpfen in der Hand hat, wird bestens gezeigt. Neben der Gewalt gegen Mina wird Andreis auch der Steuerhinterziehung und des Drogenhandels verdächtigt.

Viveca Stein erzählt auf zwei Zeitebenen und in zwei Ländern. Da ist einmal der Jugoslawienkrieg, den Andreis miterleben musst sowie die Situation im Hier und Jetzt. Andreis floh mit seinen Eltern und dem kleinen Bruder nach Schweden.

Mir hat das Buch gefallen, weil es nah an der Realität berichtet. Die Schwierigkeiten der Ermittler, der Staatsanwaltschaft und der Kampf der Ehefrau wird gut beschrieben. Der Thriller ist spannend und die Sprache gehoben. Rund um Thomas Andreasson gibt es weitere Bände, die ebenfalls spannend geschrieben sind.

Bewertung vom 13.11.2018
Talty, Stephan

Black Hand


ausgezeichnet

m Jahr 1874 kam Joseph Petrosino mit seiner Familie und vielen anderen Einwanderern nach New York. Sie flohen aus der italienischen Heimat und wollten hier ihr Glück versuchen. Der Junge wurde zeitweilig von einem irischen Richter aufgenommen und konnte dadurch später einen Beruf ausüben, der nur wenigen Einwanderern vergönnt war. Er wurde Polizist. Während der ersten Jahre lernte er Theodore Roosevelt kennen und dieser half ihm, dass er sein Ziel erreichte. Er wurde der erste Chef einer Einheit, die gegen organisiertes Verbrechen vorging. Als er starb, waren es etwa 250 000 Menschen, die an seiner Beisetzung teilnahmen.

Der Autor Stephan Italy schaffte mit diesem Buch eine Hommage an diesen Mann. Ohne Pathos und überzogene Ausschmückungen berichtet er von den Anfangsjahren, die für die Italiener in New York alles Andere als einfach waren. Armut und Langeweile brachte „dunkle“ Gestalten auf den Vormarsch. Morde, Entführungen von Kindern reicher Eltern, Korruption und Schutzgelderpressungen waren an der Tagesordnung. Leider bekam Petrosino von anderer Stelle kaum Unterstützung für seine Aufgaben und musste Anfangs mit fünf Polizisten als „Einheit gegen organisiertes Verbrechen“ auskommen. Da die Taten oft tatsächlich von italienischen Einwanderern verübt wurden, hatten sie eine schlechten und Ruf und die meisten Bewohner New Yorks schnitten sie. Es war ein Teufelskreis und auch das belastete Herrn Petrosino.

Für mich ist das Buch eine Mischung aus spannendem Roman und Sachbuch. Hervorzuheben ist, dass alle Fakten belegbar sind und der Autor eine umfassende Recherche an den Tag legte. Das Buch wird wohl auch verfilmt, aber ich denke, dass der Film nicht das wiedergeben kann, was das Buch vermittelt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2018
Dyer, Ashley

Tattoo / Carver & Lake Bd.1


gut

Das Buch beginnt damit, dass eine junge Ermittlerin ihren Chef angeschossen in seiner Wohnung findet. Zunächst wird dem Leser vermittelt, dass sie die Tat beging. Schon bald stellt sich aber der Grund für ihr Verhalten heraus und dem Leser wird klar, dass sie ihn nur schützen wollte.
Die Story lebt von unterschiedlichen Tatorten und sowohl Ermittler als auch Täter kommen zu Wort. Die Vorgehensweise des Mörders werden sehr genau beschrieben. Auch die Fundorte der Leichen und das Pflanzengift zeigen, dass es sich um einen Fachmann/frau handelt. Der Autor kennt sich im Bereich der Giftpflanzen sehr gut aus und das gilt ebenfalls für die Beschreibung von Sceancen und Medien.
An diesem Thriller gefiel mir, dass es nicht ständig neue Leichen gab und der Tathergang nicht minutiös geschildert wurde. Allerdings nimmt der Autor sich für meinen Geschmack zu viel Zeit für die Auflösung. Da es sich allerdings um eine Reihe handelt, denke ich, dass die nächsten Bücher spannender sind.

Bewertung vom 31.10.2018
Rose Billert, Brita

Die Nacht der Wölfe / Indian Cowboy Bd.1


sehr gut

Der Indianer Ryan sieht mit bangen Sorgen in die Zukunft. Die Farm seiner Eltern droht zugrunde zu gehen. Schuld daran hat die Krankheit seiner Mutter und die Chancen, welche Indianern oft vorenthalten werden. Die Medikamente für die Mutter bekommt die Familie nicht von der zuständigen Behörde und alle kaufen, das übersteigt das Budget. Der älteste Sohn Ryan findet einen Weg und erlebt in seinem neuen Job etliche Abenteuer. Er möchte das verdiente Geld sparen und irgendwann auf die Farm zurück, um sie zu erhalten.
Das Buch berichtet von den Problemen der indigenen Bevölkerung in den USA. Viele wissen keinen Ausweg und wollen ihr Dilemma durch den übermäßigen Genuss von Alkohol und Gras vergessen. Ein Teufelskreis beginnt. Mir hat das Buch gefallen, weil es neutral geschrieben ist. Ganz ohne Pathos berichtet die Autorin und hält die Spannung stets sehr hoch. Ich freue mich sehr auf die folgenden Bände.

Bewertung vom 29.10.2018
Blaser, Karl

Eifel-Trilogie / Die Stille im Dorf


ausgezeichnet

Von der ersten bis zur letzten „Vorstellungsrunde“ sind die Charaktere perfekt dargestellt. Der „braune“ Johann, oder seine Tochter Margarethe oder die Cousine Maria. Ich war von der ersten Seite sofort im Geschehen und gefangen von der Erzählung. So detailliert arbeitet der Autor und lässt dabei auch Spannung nicht vermissen. Ich konnte praktisch die Heringe in der Lake riechen und hatte Verständnis, dass Margarethe so gar nicht davon begeistert war. Das Cover passt so gut zum Buch, da es tatsächlich zeigt, wie die Häuser in den kleinen Orten der Eifel gestaltet sind.
Ich hätte gerne noch weiter gelesen, aber leider war das Buch für mich sehr schnell beendet. Liebhaber guter Literatur, die zudem mit historischen Tatsachen daher kommt, sollten es lesen. Das Buch ist ein Juwel, welches viel mehr Beachtung finden sollte.